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Kappedeschle_2024

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GUTABGÄNGIGE NARRENZEITUNG DER NARRIZELLA RATOLDI 1841 E. V. · SCHMUTZIGE DUNSCHTIG <strong>2024</strong> · 3,99 EURO<br />

Geschichte der Narreneltern<br />

der Narrizella Ratoldi seit 1841


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 3<br />

LOTHAR RAPP GEHT IN DIE „ NÄRRISCHE ALTERSTEILZEIT“<br />

50 Jahre im Dienst des <strong>Kappedeschle</strong><br />

Es begann im September 1973. Albert Flaig, damals Narrenmutter<br />

und Schriftleiter der neuen Narrenzeitung „De <strong>Kappedeschle</strong>” war<br />

verstorben. Udo Haupt, junger Gardist und Schwager von Lothar<br />

Rapp, kam zu diesem nach Hause und sagte: „Ich muss mich jetzt<br />

um die Narrenzeitung kümmern, da musst Du mir helfen”. Rapp<br />

sagte zu, ohne die Narrenzeitung zu kennen und so begann der<br />

Weg, den er – ohne Absicht und ohne es zu ahnen – nunmehr 50<br />

Jahre lang beschritten hat.<br />

1974 erschien die erste Ausgabe, die er gemacht hat. Er hat die<br />

Zeitung nicht nur zusammengestellt, wie es immer so schön heißt,<br />

er hat sie komplett hergestellt, außer dem Druck. Jede einzelne<br />

Seite ging über seinen Schreibtisch und wurde dort hergestellt. Zunächst<br />

im Bleisatz, dann mit Beginn des Offsetdrucks in Papier- und<br />

Filmmontage und danach dann mit dem Computer.<br />

1976 gründete er den Fanfarenzug der Narrizella und versprach in<br />

diesem Zusammenhang, weiterhin die Narrenzeitung zu machen.<br />

1977 am 11.11. wurde er in den Narrenrat gewählt.<br />

1982 trug der seine erste Büttenrede im Männerfrühschoppen vor<br />

und moderierte die Veranstaltung 37 Jahre lang.<br />

1983 spielte er erstmals im Narrenspiegel mit und schreibt seit 1985<br />

die Narrenschelte, die er seither auch im Narrenspiegel vorträgt.<br />

1988 wurde er Präsident der Narrizella Ratoldi, machte aber weiterhin<br />

die Narrenschelte und die Narrenzeitung.<br />

Für die Ausgabe 1994 verkleinerte Rapp „De <strong>Kappedeschle</strong>” in das<br />

sogenannte Tabloidformat, um ihn handlicher zu machen.<br />

Um die Jahrtausendwende wollte Rapp seine „Zeitungskarriere“<br />

beenden. Für zwei Ausgaben stellte er Grußworte, Narrenschelte<br />

und diverse Beiträge zur Verfügung. Ein Versuch, den langsamen<br />

Ausstieg zu vollziehen. Das ging so lange gut, bis ihn sein Nachfolger<br />

im Präsidentenamt zurückholte mit der Bitte sich weiterhin um<br />

die Narrenzeitung zu kümmern.<br />

Im Jahr 2000 wurde er zum Ehrenpräsident gewählt. Dieses „Amt”<br />

– das eigentlich gar keines ist – nutzte er aber nicht, um sich zurückzulehnen<br />

sondern machte weiterhin bis heute die Narrenzeitung,<br />

die ihm längst ans Herz gewachsen war.<br />

Ab 2006 ist Rapp immer wieder im Zunfthaus aufgetreten, um die<br />

Zunft zu unterstützen.<br />

So bleiben 50 Jahre Narrenzeitung und 39 Jahre Narrenschelte, um<br />

sich nun endgültig in die närrische „Altersteilzeit“ zu begeben.<br />

Für die Zunft wird er weiterhin da sein, wenn er gebraucht wird.<br />

Liebe närrische Leserinnen und Leser. Die aktuelle Situation zwingt auch uns, den Verkaufspreis um 50 Cent zu erhöhen.<br />

Wir bitten um Ihr Verständnis und danken dafür. Ihre Narrizella Ratoldi 1841 e. V. Radolfzell.<br />

So können Sie die Narrizella Ratoldi und deren<br />

Abteilungen sowie Musiken im Internet erreichen:<br />

www.narrizella-ratoldi.de<br />

www.narrengar.de<br />

www.hansele-radolfzell.de<br />

www.klepperle-narro.de<br />

www.holzhauergil.de<br />

www.holzhauermusik.de<br />

www.narrenmusik.de<br />

www.schlegelebeck.de<br />

hps://de-de.facebook.com/FanfarenzugRadolfzell/<br />

IMPRESSUM:<br />

De <strong>Kappedeschle</strong> · 56. Jahrgang · <strong>2024</strong><br />

Herausgeber: Narrizella Ratoldi 1841 e. V. Radolfzell<br />

Redakon, Gestaltung und Seitenherstellung: Lothar Rapp<br />

Anzeigenprodukon: Carmen Aschinger<br />

Titelbild: Foto von Andreas Kochlöffel<br />

Anzeigenakquise: Förderverein der Narrizella Ratoldi<br />

Druck: ZABELDruck, Radolfzell<br />

GUTABGÄNGIGE NARRENZEITUNG DER NARRIZELLA RATOLDI 1841 E. V. · SCHMUTZIGE DUNSCHTIG <strong>2024</strong> · 3,49 EURO<br />

Geschichte der Narreneltern<br />

der Narrizella Ratoldi seit 1841<br />

Zum Titelbild<br />

Die Absicht, einen Bericht<br />

über die Narreneltern zu<br />

machen, führte dazu, das<br />

amtierende Paar auf der Titelseite<br />

abzubilden. Das Bild<br />

sollte gemalt werden von<br />

Gerd Pfl umm. Er hatte schon<br />

früher Titelbilder für De <strong>Kappedeschle</strong><br />

gemalt: 1997 ein<br />

Hansele und 1998 ein Klepperle-Narro.<br />

Aus gesundheitlichen<br />

Gründen konnte<br />

er leider das Bild nicht mehr<br />

malen, deshalb haben wir das<br />

närrische Paar als Fotografi e<br />

abgebildet.<br />

Bericht auf Seiten 24 – 26.<br />

Foto: Andreas Kochlöffel<br />

Bearbeitung: Lothar Rapp


4<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

Jo so ebbes!<br />

Ein Holzhauer zeigte seinem Kollegen Peter Z. sein neues Fotobuch.<br />

Für Peter sind die auf den Bildern abgebildeten Personen<br />

viel zu klein. Mit zwei Finger versucht er nun die Bilder größer zu<br />

zoomen, halt wie beim Handy. Schade, ging leider nicht!<br />

Filmer Guido M. wollte gerne noch ein tolles Video von der Seegfrörne<br />

drehen. Am liebsten mit seinen langen „Reichenauer“ Rennschlittschuhen.<br />

Ein Gardist meinte dazu „Dodezu muscht du wohl in<br />

de Kühlschrank sitze“.<br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

„Wann ist ein Mann ein Mann?“…<br />

… fragte Herbert Grönemeyer einst in seinem Song „Männer“.<br />

Früher waren Männer an ihren Frisuren erkennbar. Von vorn, von<br />

hinten und von der Seite. Sie hatten halt „Männerfrisuren“. Heute<br />

tragen sie ebenso wie Frauen ungepflegt aussehende sogenannte<br />

„Haufenfrisuren“, die ähnlich aussehen wie auf den Kopf gesetzte<br />

Hundehaufen. Oder Schwänzlein, um an Caterina Valente mit<br />

ihrem gepflegten „Pferdeschwanz“ in den Fünfzigerjahren zu erinnern.<br />

„Werd'n als Kind schon auf Mann geeicht“, sang Grönemeyer<br />

weiter. Heute werden Männer als Kind schon auf Omafrisuren geeicht.<br />

Manche müssen sogar in ihre traditionellen Fasnachtkäpplein<br />

Löcher schneiden durch das ihr Schwänzlein durchpasst.<br />

Jeder Gardisten-Oldie bestellte beim Ausfl ug einen Schnaps. Die<br />

Wirtin empfahl ihren besten, selbstgebrannten Zirbelschnaps. So<br />

kam die Runde und alle nippten. Nur Berthold nicht, der meinte<br />

dass der Schnaps schmecke wie sein Badezusatz daheim. Die Wirtin<br />

war entäuscht. Die Oldies aber tranken den Schnaps ohne das<br />

Gesicht zu verziehen. War jo umsunscht.<br />

Noch eine Runde Schnaps, diesmal wollte Hacky sogar einen ausgeben.<br />

Gegen Ende des schönen Mittags kam die Rechnung. Wirtin:<br />

„Alles zusammen oder getrennt? Gardisten-Oldies und Hacky<br />

sind sich einig: „Alles durch 9“. Nachher ging den Oldies allen ein<br />

Licht auf. Clever, Hacky, so hat jeder seinen Schnaps selber bezahlt.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 5<br />

Na, Klänä!<br />

Magsch mi?<br />

Zuneigung und<br />

Einigkeit zwischen<br />

OB und Präsi?<br />

Wäre fast ein<br />

Titelbild wert!


6<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

GUTABGÄNGIGE NARRENZEITUNG DER NARRIZELLA RATOLDI 1841 E. V. · SCHMUTZIGE DUNNSCHTIG 2019 · 2,99 EURO<br />

Titelbild von<br />

Christian Dierks<br />

<strong>Kappedeschle</strong>s<br />

Narrenschelte<br />

Text und Vortrag im Narrenspiegel: Lothar Rapp<br />

Seit 39 Jahren schreibt Lothar Rapp die Narrenschelte und<br />

trägt sie im Häs des <strong>Kappedeschle</strong> im Narrenspiegel vor.<br />

In diesem Jahr war es seine letzte Schelte.<br />

Bild: Gemälde von Christian Dierks<br />

Do hock i etz, johraus, johrei,<br />

uf eme harte, kalte Stei,<br />

it aniklebt, wies oft bassiert,<br />

schlimmer no, druf betoniert.<br />

D Rueh isch dohanne oft grandios,<br />

doch amel isch au de Deifel los.<br />

Do kummet se vu allne Seite,<br />

dond zetere, schwätze oder streite,<br />

als läget se in tiefen Wehen<br />

in Sachen Zeller Stadtgeschehen,<br />

die one schlenderet nu so vobei,<br />

andre wieder pöblet glei.<br />

Wie neulich, es war grad no Summer,<br />

kunnt on vobei un schreit sein Kummer<br />

übers Zeller Krankehaus<br />

lautstark usem Hals hinaus:<br />

Heit goht d Fasnet aa,<br />

s Krankehaus isch nimme da.<br />

Heit goht d Fasnet aa<br />

Mitschuld hot en Lumpemaa.<br />

Denn hot er messe erscht voschnufe<br />

un i hab ihm hindenoochi grufe:<br />

Hoorig, hoorig, hoorig isch de Hund<br />

und wer ko Krankehaus me hot<br />

der bliibt halt eifach gsund.<br />

Doch d Angscht kunnt it vu ungefähr,<br />

s wär toll, wenn es so eifach wär.<br />

Denn juckts am Kopf, am Fuß, am Herze,<br />

duet alles weh, hosch also Schmerze,<br />

denn isch de Weg, do dät ich wette<br />

etz weit zu Hilfe un Tablette.<br />

Kei Krankehaus, kei MVZ,<br />

für Schwangere itmol ä Bett,<br />

en Kranketransport wird immer meh,<br />

quasi zu ere Odysee,<br />

und endet letztlich a seim Ziel<br />

im Zentrum hinterm Hohentwiel.<br />

Etz set natürlich no uf de Disch<br />

wer seller Lumpemaa wohl isch,<br />

doch sell soll mei Geheimnis bleibe,<br />

i will ko Sau durchs Städtle treibe.<br />

Nu klar isch, un sell isch kon Witz,<br />

der hot im Stadtrot einen Sitz.<br />

Uf dem er festklebt, lange schon.<br />

Als Aktivist vu de letzte Generation?<br />

Des wär de absolute Hit,<br />

aber Leit, des glaub ich it,<br />

weil die benemet sich denebet<br />

in dem se uf de Stroße klebet.<br />

Unser Krankenhaus schloss die Tür,<br />

ein Zeller Stadtrat war dafür,<br />

so wird die Erkenntnis wieder heller,<br />

so en Mensch wird nie en Zeller,<br />

oft kunnt nint Gscheits meh uf de Disch<br />

weil so en Mensch degege isch.<br />

Me hört, me könnt fascht nint bewege<br />

alte Stadträt wäret stets degege.<br />

Die herdenähnlich, des weiß der Nöken,<br />

Jahrzehnte scho wie Schafe blöken.<br />

Doch die weret sich trotzdem it geniere<br />

un desmol wieder kandidiere.<br />

S halbe Lebe im Stadtroot hocke,<br />

unbeweglich wie Felsebrocke,<br />

wo doch mei Sinnen danach strebt,<br />

dass Demokratie vum Wandel lebt.<br />

Drum hoff i, manch on wär bereit<br />

zum Wechsel für die nächste Zeit.<br />

Weil der, der lang im Stadtroot quäkt,<br />

hundert Prozent Verantwortung trägt,<br />

für die schlechte Lage in der Stadt,<br />

au wenn er sich selbst beweihräuchert hat.<br />

Un ich mon debei, ganz wie gewöhnlich<br />

mehrere, it oner persönlich.<br />

Au die Wähler sinds, die om so quäle,<br />

sie weret des Oldiepaket wieder wähle,<br />

die machet, als wärs ä Bagatelle<br />

ihr Kreizle mit links a de falsche Stelle,<br />

dass Junge, die gern ä Zukunft hond<br />

erneut wieder vor de Düre stond.<br />

Die Lobbyiste weret sich freue,<br />

lonts wies isch, bloß kone neue.<br />

Bei Stadtratswahle wird oft unbedacht,<br />

mancher Bock zu Gärtner gemacht,<br />

Nix gege die Alte, s isch ko Erdreischtung<br />

zum sage, au die bringet ihre Leistung.<br />

Über die Jahre zu jeder Zeit,<br />

waret se zu Entscheidungen bereit.<br />

Des isch durchaus ä gute Tugend<br />

aber d Zukunft ghört de Jugend.<br />

Andre Probleme, me kaas it vodränge,<br />

giits grad im Land in große Menge.<br />

Die Politik im Land, früher geachtet,<br />

wird heut als völlig unfähig betrachtet,<br />

des liit, so mon i, mitunter do dra,<br />

dasses d Ampel niemand rät mache kaa.<br />

Diesel giits nimme umesuscht,<br />

drum giits au bei de Landwirt Fruscht.<br />

Un isch der Bauer erstmol sauer<br />

fahrt er de Friede gege d Mauer.<br />

Ein dreifach Hoch der Landwirtschaft<br />

man freut sich, wenn der Landwirt schafft.<br />

Doch jüngst sah mer kon meh uf de Äcker,<br />

alle hocket uf de Trecker,<br />

dond sich au überhaupt it scheue<br />

tonneweis CO2 vostreue,<br />

behinderet alles was sich regt,<br />

damit d Regierung sich bewegt.<br />

Lokführer war früher en Traumberuf,<br />

ganz heiß waret kleene Buebe do druf.<br />

Weil do kamer immer sitze beim schaffe,<br />

ka während de Fahrt i d Landschaft gaffe.<br />

Der Job wird etz bald wieder sehr beliebt<br />

weils durch Streiks vill freie Tage gibt.<br />

Apotheken un Ärzte Ausstand feiern,<br />

Minister umenander eiern,<br />

s ganze Volk isch wie von Sinne,<br />

weil s fehlt jo vorne un au hinne,<br />

trotzdem voläßt mich nicht de Muet<br />

weil s Weihnachtgschäft war wieder guet.<br />

Streiks gabs au früher un au Proteschte,<br />

doch mit Anstand un mit sauberer Weschte.<br />

Respekt vor Gesundheit und ander Leits<br />

Lebe,<br />

koner benahm sich do schändlich denebe.<br />

S einzige Elend, des will i no streife<br />

war der nervende Lärm der Trillerpfeife.<br />

Doch was heut so uf de Stroße passiert<br />

gleicht einer Armee, die aufmarschiert.<br />

voschleudret Parole dass sich Balke bieget<br />

weil viele de Hals it voll gnueg krieget.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 7<br />

Un total vogesset in blinder Wut:<br />

eigentlich – gohts uns doch gut.<br />

Voll Raserei mit em Kopf durch die Wände,<br />

spielet se dem rechte Pack in die Hände.<br />

Bringet, und des isch lang scho klar,<br />

Demokratie in ä ernschthafte Gefahr,<br />

des ka me nimme lang hiinemme,<br />

wenn i die wär, i dät mi schäme.<br />

Die Situation im Land isch total zerfahre<br />

doch sollte mir unseren Humor bewahre,<br />

Denn mit Humor, so hört man sage<br />

lässt sich s Lebe leichter ertrage<br />

Lond uns Hass un Wut eweng entzerre<br />

ihr weret säh, denn wird‘s scho werre.<br />

Die Ampel isch rot un gelb un grün,<br />

drum sollte sie sich darum bemühn,<br />

dass jede Farb eweng ebbes bringt<br />

un d Ampel it dauerhaft gelb blinkt.<br />

Weil gelbes Blinke isch im Land<br />

längscht als Warnzeiche bekannt.<br />

Lösche mer einfach den glimmende Docht<br />

S wird jo nie so heiß gesse wie mes kocht.<br />

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Do 08.00 - 20.00 Uhr und Sa 07.30 – 12.30 Uhr


8<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Lebendige Fasnachtslarve? Wohl dem, der sein wahres Gesicht zeigen und es als lebendige Fasnachtlarve zur Schau stellen kann.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 9<br />

JUNKER DER NARRIZELLA RATOLDI<br />

Mal auf großer, mal auf kleiner Fahrt<br />

Jahresausflug nach Beaune im Département Côte-d’Or in Frankreich: Im Weingut Louis Latour wurde den Junkern per Laser ein Fassdeckel zum Geschenk gemacht (linkes Bild).<br />

Stefan, der überaus durstige Maître der Junker, sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, ein Weinfass anzuzapfen (rechtes Bild).<br />

FÖRDERUNG DER STÄDTEPARTNERSCHAFT<br />

Besuch im schweizerischen Amriswil<br />

Die Junker, teils mit Gattinen, auf dem Radolfzeller Platz in<br />

Amriswil (links).<br />

Ruhepause im sehenswerten Kutschenmuseum Amriswil (oben).<br />

Eine kleine Kutsche stand für Ehrenoberjunker Horst Zimmer zur<br />

Verfügung (unten).


10<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Unten: Hat hier eine Spedition ein neues Fahrzeug angeliefert und nach<br />

Anweisung von Hansjörg Blender (links im Bild) in den Ausstellungsraum<br />

gefahren?<br />

Rechts: Wisset Se, Herr OB, i hab no nie voschtande wie mer so hoch id<br />

Luft nuf wachse kaa.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 11<br />

Vor zwanzig Jahren –<br />

am 11.11.2003 – hat die<br />

Narrizella Ratoldi 1841 e.V.<br />

das Zunfthaus gekauft.<br />

Fünf Wochen vor der Weihnachtszeit wirft in der Ratoldusstadt<br />

die geliebte Fasnet ihre Schatten voraus. So konnte man mit dem<br />

20-jährigen Jubiläum vom Kauf des Zunfthauses einen wichtigen<br />

Meilenstein des Radolfzeller Stadtgeschehens feiern.<br />

Es war ein lang ersehnter Wunsch der Narrizella, endlich ein richtiges<br />

Zuhause in der Innenstadt zu haben, traf man sich zuvor doch<br />

stets in Wirtschaften. „Mit viel Mut und starkem Willen haben wir es<br />

dann am Ende gemeinsam gemeistert und am 11.11.2003 um 11.11<br />

Uhr den Kaufvertrag unterschrieben“, erzählt Narrizella-Präsident<br />

Martin Schäuble.<br />

Vor allem, was die Finanzierung betreffe, hatte man zu Beginn starke<br />

Bedenken, wie man es nun umsetzen wolle. So konnte man nur<br />

durch die damalige Förderung im Sanierungsgebiet Innenstadt das<br />

Projekt in der Kaufhausstraße 3 realisieren. „Ein solches Vorhaben<br />

wäre heutzutage fast unvorstellbar“, verdeutlichte Schäuble. Mit viel<br />

Eigenleistung und insgesamt 11.000 Arbeitsstunden konnte man<br />

das Zunfthaus schließlich am 23. Juni 2009 eröffnen. „Dieses Haus<br />

und die harte Arbeit dahinter spiegelt den Zusammenhalt und das<br />

Standing der Zunft wieder“, betont der Narrizella-Präsident bei der<br />

Feierstunde, zu der auch Ehrenpräsident Lothar Rapp anwesend<br />

war und welche musikalisch von der „Stuhl-Gäng“ umrahmt wurde.<br />

„Unser Zunfthaus“, so Schäuble, „ist aus dem Stadtgeschehen einfach<br />

nicht mehr wegzudenken.“ Es beweise heute noch, wie wichtig<br />

es sei, Brauchtum und Kultur zu pfl egen, dabei noch so viel Charme<br />

auszustrahlen und auch ein Zuhause für alle Radolfzeller zu sein.<br />

Inspiration auf der Friedensparade<br />

Auch Bürgermeisterin Monika Laule fand für das Zunfthaus warme<br />

Worte: „Es gab damals im Gemeinderat viele Zweifl er und dennoch<br />

habt ihr es geschafft, in vielen Stunden dieses tolle Haus auf die<br />

Beine zu stellen.“ Das Haus werde durch die Narrizella geprägt,<br />

welche das gesamte Jahr über die Ehren der Stadt hochhalte.<br />

Nachfolgend gaben die beiden Zunfthausräte Roland Zimmer und<br />

Thomas Kauter einen kleinen Blick in die Historie des Zunfthauses.<br />

"Die Inspiration hierfür kam mir ironischerweise auf einem Ausfl<br />

ug nach Moskau zur Friedensparade, wo ich unter anderem auch<br />

ein Kulturhaus entdeckte“, so Kauter. Diese Idee wollte man somit<br />

auch in Radolfzell umsetzen, als man das Gebäude am 23. Januar<br />

2003 zum ersten Mal besichtigte. „Dann ging bei der Stadt Radolfzell<br />

alles schnell: Hatten wir am 10. Februar 2003 das Baugesuch<br />

eingereicht, lag schon am 17. März die Baugenehmigung bei uns<br />

auf dem Tisch“, so Roland Zimmer, der jeden Nagel dieses Hauses<br />

kennen will. Man habe von 2004 bis 2006 fast jeden Tag mit<br />

bis zu 20 Mann gearbeitet und am Ende habe sich die Arbeit voll<br />

ausgezahlt. Hierzu trugen auch maßgeblich die von Zunfthausrat<br />

Udo Biller gestaltete Fassade bei, wie auch das 2012 eingeweihte<br />

und von Michael Fuchs betreute Museum und die Zunftkappe mit<br />

Glocke, welche bei Veranstaltungen nach außen ragt. Selbst von<br />

der Architektenkammer unter der Schirmherrschaft des damaligen<br />

Landrats Frank Hämmerle habe man bei einem Wettbewerb höchste<br />

Anerkennung erhalten.<br />

Philipp Findling - Wochenblatt


12<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

40 JAHRE NARRENSCHOPF<br />

1984 wurde der Narrenschopf der Narrizella Ratoldi gebaut – Jetzt wird er renoviert<br />

Der Narrenschopf in der Gewerbestraße 19 wurde von der Zunft<br />

vor 40 Jahren mit einem enormen Engagement der Mitglieder<br />

errichtet. Das dazugehörige Grundstück ist in Besitz der Stadt Radolfzell<br />

und von der Zunft in Erbpacht angemietet.<br />

1.580 Mio. Liter umbauter Raum wurden bewältigt, 3.500 Arbeitsstunden<br />

wurden vom Baubeginn am 15.05.1984 bis Bauende am<br />

27.12.1984 unter der fachmännischen Leitung von Horst Zimmer<br />

geleistet. Materialkosten in der Höhe von 160.000 DM, unter damaligen<br />

Verhältnissen für die Zunft eine erdrückende fi nanzielle Last,<br />

mussten aufgebracht und investiert werden.<br />

Nun soll der Narrenschopf in fünf Etappen renoviert werden.<br />

Die Zunft möchte Schritt für Schritt die Hallentore ersetzen sowie<br />

den Eingang, die Heizung und die sanitären Anlagen modernisieren.<br />

Als letzte Schritte soll das Gebäude einen Neuanstrich erhalten<br />

und das in die Jahre gekommene Hallendach ersetzt werden. Inzwischen<br />

versteht sich die Narrizella Ratoldi auch als ein unter den<br />

Jahren arbeitender Kulturanbieter. Nicht mehr nur als reiner Fasnachtsverein.<br />

Zunfthaussommer, Schlachtfest und mehr sind Beispiele<br />

dafür, dass dieses Vorhaben gelingen wird. Zentraler Punkt<br />

wird aber immer der Erhalt und die Förderung der Zeller Fasnet<br />

bleiben.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 13<br />

Das frühe<br />

Taxi!<br />

Zabels waren vor einiger Zeit im Urlaub auf<br />

Sardinien.<br />

Vorausschauend, wie Peter nun mal ist, hat<br />

er rechtzeitig (viel zu früh vermutlich) ein<br />

Taxi bestellt, das sie zum Flughafen nach<br />

Zürich bringen sollte.<br />

Der Taxifahrer war dann auch pünktlich da.<br />

Nachts um halb vier hatte er versucht, Zabels<br />

aus dem Schlaf zu klingeln, weil niemand<br />

wie besprochen vor der Türe gewartet<br />

hat. Es dauerte recht lange, weil man doch<br />

meistens um diese Zeit im Tiefschlaf weilt.<br />

Als sie dann endlich die Türe öffneten, haben<br />

sie einen Taxifahrer vorgefunden, der<br />

offensichtlich schon im Panik war, dass sie<br />

den Flug verpassen könnten.<br />

Leider hatte der freundliche Taximann sich<br />

im Datum geirrt und stand genau einen Monat<br />

zu früh vor der Tür.<br />

Wenn man<br />

»Kinderball Radolfzell«<br />

im letzten Jahr gegoogelt<br />

hat, bekam man unter<br />

»Radolfzell-Tourismus«<br />

nebenstehende Seite<br />

angezeigt.<br />

Bahn frei!<br />

I muss zum Zabel!<br />

Kinderball<br />

Mit Spiel und Spaß in der Mehrzweckhalle Allmannsdorf.<br />

Weitere Informationen<br />

www.nz-quaker.de/start.html<br />

Urban Baum trägt nie Hut, geht nie auf<br />

die Fasnet. Aber zu 20 Jahre Zunfthaus<br />

hat ihn Peter Zabel mit einem Schorle-<br />

Gardistenhut ausgestattet.<br />

Zum besseren Verständnis:<br />

Peter Zabel gehört zur Holzhauergilde …<br />

Fasnacht in Konstanz<br />

© MTK / Stefan Cimander · Stefan Cimander · Alle Rechte vorbehalten<br />

Termine<br />

Alle Termin liegen in der Vergangenheit. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte den Anbieter.<br />

Veranstaltungsort<br />

Mehrweckhalle Allmannsdorf<br />

Veranstalter<br />

NZ, Quaker Allmannsdorf


14<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Narresome mit Kopf, Herz un Hand<br />

Jedes Johr freu i mi uf d Fasnet, wenn d<br />

Narre ihre Häser usem Schrank hole un uff<br />

d Gass gond. Die gröscht Freud han i a de<br />

Kinder, wie se voller Stolz i die Rolle schlupfe,<br />

die se gern emol in echt wäre. Musik un<br />

Fasnetsprüchle, Kleppern un ummenander<br />

jucke, e Zeit voller Freud un Lache un Lebe.<br />

S isch eifach herrlich!<br />

Letscht Johr am Schmutzige hab i ganz<br />

schä glotzt, als i im Kindergarte St. Josef<br />

glei 2 Schlegelebecks gsenne hab. Nei, vum<br />

Apfelsaft wird mer it bsoffe, des waret echt 2<br />

- en Kläne un en Große. Un i de Teggingerschul<br />

gabs 2 Narrefresser – au en Kläne un<br />

en Große. Do hond die Höllteufel aber guckt<br />

un sich riesig gfreut, dass es jetzt au vu ihne<br />

Narresome giet.<br />

Paula un Alexandra hond genau gwisst,<br />

wa se wellet, un hond sich, mit de Hilfe vu<br />

Mame un Pape, des Häs gmacht, wa se so<br />

gern möget. Gell, do glotsch!?<br />

Vu unserm Narresome kennet sich manche<br />

Große e Scheibe abschneide (des heißt im<br />

Hochdeutsch: Se kennet viel vu de Kinder<br />

lerne.) Stimmt s oder han i recht?<br />

Euch beide Mädle e großes Kompliment<br />

für euer geniales Häs un viele Dank für die<br />

Freud, die ihr uns gmacht hond.<br />

Christina Stocker<br />

Alexandra<br />

Paula<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 15<br />

Was muss an der Fasnet dabei sein?<br />

Auf diese Frage antworteten Kinder des<br />

Kindergartens St. Josef:<br />

• Hexenfeuer<br />

• Dass ich eine Elsa verkleiden kann, als<br />

Prinzessin.<br />

• Kissenschlacht (bei Pyjama-Party im<br />

Kindergarten)<br />

• Süßigkeiten<br />

• Es wäre toll wenn da auch Hexen dabei<br />

wären, aber nicht nur Altstadthexen,<br />

auch Bodenseehexen (auf Nachfrage:<br />

auch Kinder).<br />

• Tanzen und Musik<br />

• Die Hexe hat so eine Zange und da<br />

musste ich so und so machen, und die<br />

Hexe hat mich mitgenommen und ich<br />

musste da laufen (Erlebnisbericht vom<br />

Fasnetumzug). Und Binsenglonker.<br />

• Ich möchte, dass wieder fröhlich Fasnacht<br />

gefeiert wird.<br />

• Dass wir Party gemacht haben im Kindergarten<br />

und dass alle gekommen<br />

sind (gemeint: Kindergartenbefreiung<br />

durch die Narrenzunft am Schmutzige<br />

Dunschtig).<br />

• Den Narrenbaum, den großen und den<br />

kleinen (im Kindergarten). Dass Narren<br />

da waren im Kindergarten. Die haben<br />

Sprüche aufgesagt. Und ihre Masken<br />

gezeigt. Und dass Fasnacht wieder<br />

fröhlich gefeiert wird.<br />

• Die Sibachgeister.<br />

(Christina Stocker, Fasnet 2023)<br />

Ganz egal, ob klein, ob groß<br />

lupf dei Fidle, etz goht´s los.<br />

Ob eifach so, ob mit mä Motto,<br />

de Kochi macht a nettes Foto!<br />

Frage: Wer oder was ist auf dem Titelbild<br />

außer den Narreneltern noch zu sehen?<br />

Antwort auf einen Zettel schreiben und in den Briefkasten<br />

am Zunfthaus werfen.<br />

Name und Anschrift nicht vergessen.<br />

Gewinnerin oder Gewinner erhält zwei Karten<br />

für den Narrenspiegel 2025.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Für des guete Fläschle<br />

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dehomm kumsch eifach<br />

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zum “WEINHAUS BOMM”<br />

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In de Höllstroß Nr. 8<br />

In de Höllstroß Nr. und in de Eise bahnstroß.<br />

und in de Eise ahnstroß.


16<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Vorsehung, die Erste<br />

Am Schmutzige Dunschtig waren der Narrenrat<br />

und das Hanselegremium in die<br />

oberen Räume der Sparkasse eingeladen.<br />

Nach dem Essen wollten mehrere Mitglieder<br />

des Hanselegremiums, darunter auch<br />

der Hanselevadder und sein Stellvertreter<br />

mit dem Aufzug wieder runter fahren.<br />

Die Kassiererin der Hansele, Sabine D.<br />

wollte mit ihren beiden Töchtern eigentlich<br />

auf den nächsten Aufzug warten. Da die<br />

maximale Anzahl an Fahrgästen laut Aufzugshersteller<br />

noch nicht erreicht war, stiegen<br />

sie ein mit den Worten „wir werden ja<br />

nicht gleich stecken bleiben“.<br />

Der Aufzug beginnt mit seiner Fahrt und<br />

bleibt kurz nach dem nächsten Stockwerk<br />

stecken. Sie überlegen, was sie tun sollen.<br />

Die Hanselemodder ruft ihren Mann an, der<br />

noch in den oberen Etagen feiert. Dieser<br />

sieht das ganze recht gelassen und informiert<br />

den Säckelmeister Joachim B. – ein<br />

Mitarbeiter der Sparkasse – über das Aufzugsproblem.<br />

Im Aufzug selbst ist die Stimmung am Anfang<br />

noch gut. Es werden Selfi s gemacht<br />

und überprüft, ob auch das zulässige Gesamtgewicht<br />

eingehalten wurde. Die Herren<br />

wurden mit der Zeit immer ruhiger und ruhiger.<br />

Ob dies nun am „Gegacker“ und den<br />

Witzen der Frauen lag oder an der Hitze im<br />

Aufzug oder eventuell am Termindruck am<br />

oder an etwas ganz anderem lag, bleibt ein<br />

Geheimnis der Herren.<br />

Vorsehung, die Zweite<br />

Beim Zeller Fasnetsstadel sagt Monika W.<br />

im Foyer zu ihrem Mann: „Woran merkt man<br />

als Frau, dass man älter wird? Zum einen,<br />

dass beim Fasnetumzug die Hexen einen<br />

nicht mehr mitnehmen und wenn man hier<br />

von einem Gardisten zum Tanzen aufgefordert<br />

wird“. Kurz darauf wird sie von Franz B.<br />

zum Tanzen aufgefordert. Und das schlimme<br />

daran, die Tanzpartnerin eines anderen<br />

Gardisten war jünger, so dass es nicht mal<br />

zu einer Diszi* gereicht hat.<br />

* Diszi bedeutet eine Disziplinarstrafe. Während<br />

des Fasnetstadels am Fasnetsonntag<br />

nach dem Umzug, früher Altennachmittag,<br />

müssen Gardisten mit älteren Damen tanzen<br />

und ihnen jeweils eine rote Rose überreichen.<br />

Wer aber die jüngste Dame auffordert,<br />

bekommt vom Huptmaa eine Diszi.<br />

Das bedeutet in der Regel: 30 Euro in die<br />

Gardekasse.<br />

Vergesslich!<br />

Bankdirektor i.R Joachim Josef Reckziegel wollte<br />

sein Hotel mit der Handy-App bezahlen, dieses<br />

ging nicht. Er zückte seine Bankkarte, doch die<br />

Bezahlung ging wieder nicht. Völlig aufgelöst kam<br />

er an den Tisch seiner Stammtischkollegen und<br />

fragte, ob ihm jemand aushelfen kann. Selbstverständlich<br />

wurde ihm geholfen, es wurde ihm die<br />

Summe in bar ausgelegt. Am Stammtisch wurde<br />

anschließend gerätselt wie<br />

das denn sein kann, dass<br />

so etwas passieren kann.<br />

Es stelle sich heraus das<br />

die Karte im Handy deaktiviert<br />

war und die<br />

Bankkarte am 12/<br />

2021 abgelaufen<br />

war. Auch hier gilt,<br />

prüfe steht’s dein<br />

Handwerkzeug.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 17<br />

Kinder sin Frühaufsteher – au a de Fasnet<br />

Hemdglonkerumzug des Kindergartens St. Josef am 15. Februar 2023<br />

Während die großen noch ihr Häs richten, sind die kleinen Narren<br />

bereits unterwegs „uf de Gass“ und verkünden lauthals „Heit goht<br />

d Fasnet aa“.<br />

2. Station: <strong>Kappedeschle</strong>-Brunne<br />

1. Station: Rathaus<br />

3. Station: I de Höllstroß Nummero 8<br />

Klepperle-Unterricht für Oberbürgermeister Simon Gröger mit neuen,<br />

eigens für diesen Besuch gedichteten Klepperle-Sprüchle (siehe<br />

rechts unten) …<br />

Und wer uns nicht gesehen hat, der hat uns bestimmt gehört .<br />

(Kindergarten St. Josef - Christina Stocker)<br />

Neue Fasnetsprüche 2023<br />

Zur Begrüßung:<br />

Zum Abschied:<br />

… und anschließender Sitzung des „zukünftigen Gemeinderates‟<br />

(wurde vom Oberbürgermeister in Aussicht gestellt ).<br />

Wer isch de Chef vu Radolfzell,<br />

regiert im Rathuus, jo, desell?<br />

Simon Gröger heißt er<br />

un isch de Bürgermeischter.<br />

A de Fasnetdage<br />

dun mir des Sprüchle sage,<br />

klepperet un singet froh,<br />

un rufet laut:<br />

Mir wellet di it schrecke,<br />

nu halt e bissle necke.<br />

Mir machet ganz vill Krach,<br />

No bisch etz au rät wach.<br />

Ideä hosch rät schäne.<br />

Für d´Große un für d´Kläne,<br />

d e r f s c h d u e t z w i e d e r s c h a ff e ,<br />

no kennet alle lache.<br />

Narri Narro!<br />

Narri Narro!<br />

Gedichtet von Christina Stocker am 26.1. 2023<br />

für den Hemdglonkerumzug des Kindergartens<br />

St. Josef Radolfzell. Speziell für die Station „Rathaus‟-Besuch<br />

beim Oberbürgermeister Simon Gröger.<br />

„Fröhlich, fröhlich, fröhlich isch es Kind,<br />

Drum ischs bei uns hier laut un wild,<br />

weil Kinder lebig sind.“


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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 19<br />

Holger „Holgi“ Goertz<br />

verstarb im März 2023 im Alter von 58 Jahren<br />

Viel zu früh wurde Holger aus unserer Mitte gerissen.<br />

Mit Leib und Seele war er Gardist.<br />

In unzähligen Narrenspiegel-Rollen war er meisterlich und humorvoll<br />

zur Freude des Publikums dabei.<br />

Er war Ehrenoffizier der Garde.<br />

Überdies wr Holger ein richtiger Macher. Einer, der anpackt und die<br />

Dinge vorantreibt.<br />

Holgi wird für uns unersetzlich sein und das Andenken an ihn werden<br />

wir in Ehren halten.<br />

Annemarie „Mami“ Kressibuch<br />

verstarb im März 2023 im Alter von 86 Jahren<br />

„Mami“ wurde sie liebevoll genannt. Und das nicht nur in der Narrizella Ratoldi,<br />

sondern auch außerhalb, beispielsweise im Reitclub Radolfzell.<br />

Dies Bezeichnung passte zu ihrer Gelassenheit, ihrer Gutmütigkeit und ihrer<br />

steten Bereitschaft zu helfen.<br />

Mehrere Jahrzehnte hat sie sich im Narrenspiegel im bereich der Kostüme<br />

außerordentlich verdient gemacht. Auch um die Bekleidung der Junker hat sie<br />

sich verdient gemacht. Vom Beginn der Junker bis zuletzt schneiderte sie die<br />

Westen der Junker. Auch für den Narrenrat war sie gerne tätig.<br />

Wir werden das Andenken an sie in Ehren halten.<br />

Heidi Keller<br />

verstarb im Juli 2023<br />

im Alter von 66 Jahren<br />

Sie war überaus engagiert im Kleppere.<br />

Überall, wo man Kindern das<br />

Kleppere beizubringen versuchte,<br />

war Heidi vorne dabei, um die Kinder zu betreuen.<br />

Sie liebte den Brauch des Klepperns und führte ihn meisterlich<br />

aus.<br />

Heidi wird und und der Zeller Fasnet fehlen. Wir werden sie<br />

nicht vergessen.<br />

Das rechte Bild zeigt Heidi (ganz rechts) ein letztes Mal bei<br />

der Begleitung vom Klepperle Königs- und Prinzenpaar beim<br />

Narrenspiegel 2023.


20<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

ZUM TOD VON BRUNO EPPLE<br />

Bruno Epple © Uli Fricker Schnitzwiib und Schuelerbue 1990<br />

Im August 2023 verstarb Bruno Epple, Maler, Poet und Freund der Fasnet. Er wurde 92 Jahre alt. Bruno war unserer Zunft<br />

und unserer Fasnet immer wohlgesonnen. Und nicht nur das, er hatte auch einen starken Anteil an der Entwicklung der Narrizella<br />

Ratoldi. In den sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts war er kurzzeitig Mitglied des Narrenrates. Er begann damit,<br />

den <strong>Kappedeschle</strong> im Narrenspiegel zu integrieren. Titelbilder der Narrenzeitung wurden von ihm gemalt. Alle Figuren der<br />

Narrizella hat er in Tonfi guren, Gemälden und Zeichnungen festgehalten. Darüber hinaus hat er Geschichten über die Fasnet<br />

geschrieben, hat die Narrizella quer durch die Zunft in Mundrat-Gedichten festgehalten. Viele seiner Tonfi guren hat er dem<br />

Zunfthaus zur Ausstellung zur Verfügung gestellt. Wir werden das Gedenken an ihn immer in Ehren halten.<br />

Nachstehend die sechs Titelbilder, die Bruno Epple für die Narrenzeitung „De Kappedechle” gemalt hat.<br />

1975 – Schnitzwiib 1978 – Hemdglonker 1981 – Mäschkerle<br />

1990 – Fasnetvubrenne 2002 – Roter Teufelsnarr 2014 – Schnitzwiiberumgang


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 21<br />

Die Radolfzeller Aach<br />

Von Bruno Epple. Vorgetragen im Narrenspiegel 1964.<br />

Die Aach klagt:<br />

ach, ach, ich nin die arme Aach<br />

und trage Kummer, leide Schmach,<br />

kein Mensch vernimmt mein Klagen,<br />

man klärt nicht, sonden duskutiert<br />

und proklamiert und projektiert,<br />

und ich muss alles tragen.<br />

Ich bin verschmäht und bin veracht',<br />

zur Putzfrau hat man mich gemacht,<br />

mein Wasser klar wird trüber,<br />

soll schlucken, was das stinkt und gärt<br />

und durch die Röhren niederfährt,<br />

ich sterbe noch darüber.<br />

Ach, ach, ich bin die arme Aach<br />

und sufze kümmerlich dahin,<br />

erst wenn ich einst gestorben bin,<br />

dann weinen sie mir alle nach,<br />

ach, ach, ich arme Aach.<br />

Die Aach erzählt:<br />

So hört, ihr Leute, die schöne Geschichte,<br />

die ich euch von alten Zeiten berichte.<br />

Vor mehr als vielen tausend Jahr'<br />

mein Vater der Bodenseekönig war.<br />

Als König mächti, stark und hehr,<br />

regierte er über das Schwäbiche Meer.<br />

Tief unten stand der Königspalast,<br />

funkelnd von Muscheln, Perlen und Glast.<br />

Da spielten wir Töchter, Prinzessinen fein,<br />

ich war die Jüngste, sein Herzängelein,<br />

mich liebte er zärtlich, ich erfreute den Mut<br />

des alten Königs so treu und gut.<br />

Als wir, herangeblüht an Jahren,<br />

wunderschöne Jungfrauen waren,<br />

da spürte der Vater sein Ende kommen.<br />

Wir waren an den Thron gekommen<br />

und weinten vor Kummer, mir brach schier das Herz,<br />

so sehr ergriff mich des Abschieds Schmerz.<br />

Da sagte mein Vater: „Der Tod will mich holen,<br />

der Bodensee sei euch anbefohlen,<br />

hütet ihn treu, mit einigem Sinn,<br />

wenn ich nicht mehr der König bin.<br />

Und weil ich doch bald sterben muss,<br />

soll erben jede einen Fluss,<br />

der ihr allein soll abgehören,<br />

keiner soll hier ihre Herrschaft stören.‟<br />

Und er vergabte Fluss und Bach<br />

einer jeden Tochter der reihe nach.<br />

Rasch war verschenkt und zugeteilt,<br />

doch hatte der Vater sich übereilt:<br />

für mich, die Jüngste – er sah traurig umher –<br />

für die liebste Tochter blieb nichts mehr,<br />

kein Flüsschen, kein Bach, kein Brunnen klar<br />

mehr übrig für sein Herzängelein war …<br />

„Ich hab' es gefunden, sprach er, mein Töchterlein,<br />

der Donaunix wird mir behilflich sein,<br />

der mächtige Herrscher der Zwerge und Elfen<br />

wird dir zu einem Erbe verhelfen.”<br />

Und er half. Zweitausend Zwerge, die gruben<br />

Höhlen und Gänge und Brunnenstuben,<br />

trieben Schächte, durchbohrten den Stei<br />

von der Donau weit in Hegau hinein,<br />

werkten und wühlten bei Tag und bei Nacht,<br />

da hatten sie das Wunder vollbracht,<br />

da gurgelt hervor an erhabener Stelle<br />

Donauwasser als mächtige Quelle.<br />

Der Donaunix hielt, was er versprach,<br />

ich hatte meine so liebe Aach.<br />

Sie raucht talab, durch Wiese und Feld,<br />

erfreut die kleine Hegauwelt,<br />

treibt Mühlen, legt sich den Kegeln zu Füßen,<br />

wo stolze Burgen herniedergrüßen,<br />

spielt mit Anmut dahin und kählet die Glut<br />

der vulkanreichen Landschaft mit ihrer Flut,<br />

blüht heran als eine schöne Braut,<br />

die auf den Tag ihrer Hochzeit schaut,<br />

denn ihr harret der junge Rhein,<br />

mit ihm soll sie vermählet sein.<br />

Sie eilt, ihm in den Arm zu fließen,<br />

der süßen Liebe zu genießen.<br />

Ihr Brautbett ist der Zellersee.<br />

Hier feiern sie seit eh und je<br />

unablässig Hichzeitstag<br />

und keiner vom andern sich trennen mag.<br />

Vom Glück gesegnet immerdar<br />

umtummelt sie der Kinder Schar:<br />

Fische … tausenfältig, tausendfach<br />

schwärmen aus dem Schlafgemach,<br />

spielen hell voll Daseinslust<br />

ihrer Mutter um die Brust …<br />

Die Aach klagt:<br />

ach, ach, ich bin die arme Aach<br />

und trage Kummer nun und Schmach,<br />

sie gehen mir ans Leben.<br />

Mit Gift geschwängert und Gestank,<br />

siech ich dahin, im Herzen krank,<br />

wer wird mir Hilfe geben?<br />

Zu Schmutz und Müll, zu Schlamm und Kot<br />

kommt eine bitterwehe Not:<br />

sie wollen mich begraden.<br />

Sie neiden mir den freien Lauf<br />

und zwängen eine Bahn mir auf<br />

gefühllos, ohne Gnaden.<br />

Bis tief ins Herz bin ich erschreckt,<br />

ich sehe mich schon graggestreckt,<br />

zerstückelt und beschnitten.<br />

Kein Fluss mehr, bald bin ich Kanal,<br />

eintönig, seelenlos und schmal,<br />

muss euch ums Leben bitten!<br />

Ach, ach, ich bin die arme Aach<br />

und trage Kummer, leide Schmach,<br />

mein Leben geht zu Ende.<br />

Ich flehe euch um Hilfe an,<br />

weil ich mir selbst nicht helfen kann:<br />

Ach, reicht mir eure Hände!<br />

Berthold Hepfer hat diese Rede von Bruno<br />

Epple im Fundus seines Großvaters gefunden.<br />

Wahrscheinlich war sie als eine der<br />

ersten Narrenschelten von Bruno Epple gedacht,<br />

die er im Narrenspiegel vorgetragen<br />

hat.<br />

Bruno Epple als <strong>Kappedeschle</strong> im Narrenspiegel.<br />

Die ersten Narrenschelten schrieb<br />

Bruno Epple und trug sie auch selbst<br />

als <strong>Kappedeschle</strong> im Narrenspiegel<br />

vor.<br />

Ihm folgte Henning Knolle. Dessen<br />

Schelten wurden geschrieben von<br />

einem tollen Trio: Roswitha Guhl-Paulus,<br />

Uli und Wolfgang Riegelsberger.<br />

Thomas Burth trug vier Jahre die Narrenschelte<br />

vor und hat sie auch selbst<br />

geschrieben.<br />

Dann folgte Wolfgang Schirpf. Zweimal<br />

trug er Schelten vor, die ebenfalls<br />

von Roswitha Guhl-Paulus, Uli und<br />

Wolfgang Riegelsberger geschrieben<br />

wurden.<br />

1983 trug Wolfgang Schirpf eine selbst<br />

getextete Narrenschelte vor.<br />

1984 schrieb Bruno Epple noch einmal<br />

eine Schelte und trug sie im Narrenpiegel<br />

vor.<br />

Ab 1985 schrieb bis <strong>2024</strong> Lothar Rapp<br />

die Narrenschelten und hat sie auch<br />

selbst im Narrenspiegel vorgetragen.


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20.15 Uhr Schwaben weißblau –<br />

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Di, 30.01.24 20.15 Uhr Konstanzer Fasnacht<br />

aus dem Konzil<br />

Do, 08.02.24 21.15 Uhr Stockacher Narrengericht<br />

So, 11.02.24 20.15 Uhr Badisch-Pfälzische Fasnacht<br />

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Bild: Andreas Kochlöffel<br />

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24<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Narreneltern der Narrizella Ratoldi<br />

Mit diesem Artikel informiert De <strong>Kappedeschle</strong><br />

über das Thema „Narreneltern<br />

der Narrizella Ratoldi“. Wie sind sie historisch<br />

begründet? Wer waren Narreneltern<br />

unserer Zunft und was sind ihre<br />

Aufgaben?<br />

Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass der<br />

Präsident der Narrizella Ratoldi am 5. Januar<br />

den Narreneltern die Ringe übergibt. Wer<br />

unsere Narrenmodder Sascha Hain oder<br />

unseren Narrenvadder Thomas Bracht in<br />

der Zeit vom 6. Januar bis Fasnet-Dienstag<br />

ohne diese Ringe antrifft, hat eine Schorle<br />

gut, vielleicht auch zwei.<br />

Die Ringe der Narreneltern. Unten die aktuellen Narreneltern.<br />

Die aktuellen Narreneltern Sascha Hain (Narrenmutter)<br />

und Thomas Bracht (Narrenvater). Bilder. Andreas<br />

Kochlöffel<br />

Die aktuellen Narreneltern Sascha Hain<br />

und Thomas Bracht kennen sich über ihre<br />

gemeinsam fußballspielenden Väter schon<br />

seit 1985 und waren ab 1990 zusammen<br />

aktive Fanfarenzugmitglieder. Ihre langwährende<br />

Freundschaft ist für eine funktionierende<br />

„Narrenehe“ sehr vorteilhaft,<br />

denn wenn sie viele Stunden gemeinsam in<br />

der Stadt unterwegs sind, müssen sie sich<br />

schon sehr gut verstehen. Laut Narrenmodder<br />

Sascha war es ein langer Wunsch von<br />

Thomas Narrenvadder sein zu dürfen. Als<br />

Narrenvadder Peter „Jogi“ Jugert 2017 von<br />

seinem Amt zurücktrat und Präsident Martin<br />

Schäuble keine Ambitionen auf den Narrenvadder<br />

hatte, hat er sich dann mit Erfolg um<br />

das Amt beworben.<br />

Eine große Hochzeitszeremonie gibt es am<br />

5. Januar in Radolfzell nicht. Auf ein zeitlich<br />

begrenztes Ehegelöbnis wird verzichtet,<br />

ebenso wie auf den Austausch von Intimitäten!<br />

Ansonsten verläuft die Verheiratung<br />

ohne spektakuläre Aktionen.<br />

Das ist nicht überall so. So sind beispielsweise<br />

in der Pfullendorfer Stegstrecker-Zunft<br />

einige Tage vor den Schmutzigen Dunnschtig<br />

mehrere Hochzeitslader unterwegs, um<br />

Bevölkerung und befreundete Narrenzünfte<br />

über die bevorstehende Hochzeit zu informieren.<br />

Am Hochzeitstag, dem Schmutzige,<br />

begleiten Zunftangehörige, Stadtmusik, befreundete<br />

Zünfte und Narrengruppen sowie<br />

der Narrensamen das Hochzeitspaar in einem<br />

Hochzeitszug zur Trauung.<br />

Wieder zurück nach Radolfzell: Unsere<br />

Narreneltern sind Mitglieder des Narrenrates,<br />

haben aber keine organisatorischen<br />

Aufgaben, sondern kümmern sich gewissermaßen<br />

als „Eltern aller Radolfzeller Närrinnen<br />

und Narren“ schwerpunktmäßig um den<br />

närrischen Nachwuchs, den Narrensamen.<br />

Dementsprechend sind sie vor der Fastnacht<br />

an den „närrischen Unterrichtsstunden“<br />

in Kindergärten und Schulen präsent,<br />

ebenso natürlich am Kinderball, um sich<br />

dem Narresome vorzustellen. Wenn Narrenmodder<br />

und Narrenvadder in den Guzele-<br />

Korb greifen, werden sie von den Kleinen in<br />

Scharen umringt. Der großen Öffentlichkeit<br />

präsentieren sie sich am Schmutzigen beim<br />

Stellen des Narrenbaums und traditionell<br />

beim großen Fasnetumzug am Sonntag in<br />

der Kutsche, zusammen mit Präsident und<br />

Oberbürgermeister.<br />

Wie wird man in der Narrizella Ratoldi Narrenmodder<br />

oder -vadder? Wenn bei uns<br />

Narrenvater oder Narrenmutter von ihrem<br />

Amt zurücktreten, werden als erstes Präsident<br />

und Zunftmeister gefragt, ob sie Interesse<br />

haben, diese Personen darzustellen.<br />

Wenn nicht, schlüpfen Narrenräte in diese<br />

Rolle. So regelt es die Zunftsatzung. Eine<br />

Amtszeit für Narreneltern gibt es nicht. So<br />

verkörperte der 2022 verstorbene Walter<br />

Back über 20 Jahre mit großer Begeisterung<br />

die Narrenmodder. Sehr viele Narrenzünfte<br />

haben ein Narrenelternpaar, nicht nur im Bodenseeraum.<br />

In den meisten Narrenstädten<br />

wird die Narrenmutter von einem Mann dargestellt.<br />

Nicht so zum Beispiel in Meßkirch.<br />

Dort wird bis kurz vor der Fastnacht geheim<br />

gehalten, welche Frau dieses Amt ausüben<br />

darf, und ihre Amtszeit beträgt nur ein Jahr.<br />

Noch ein Blick nach Wolfach: Dort gibt es<br />

keinen Zunftmeister, sondern nur den Narrenvater<br />

als obersten Repräsentanten der<br />

Zunft. Das liegt daran, dass die „Freie Narrenzunft<br />

Wolfach“ im Gegensatz zu anderen<br />

Narrenvereinen keinen Mitgliedsbeitrag<br />

erhebt, also kein Narrenverein im üblichen<br />

Sinne ist [2, S.176].<br />

Diese Beispiele sollen zeigen, dass selbst<br />

bei den Figuren der Narreneltern in der<br />

schwäbisch-alemannischen Fastnacht keine<br />

Einheitlichkeit herrscht, was das närrische<br />

Geschehen ja so interessant macht.<br />

„Narreneltern der Narrizella Ratoldi“ – eine<br />

sehr alte Tradition. So werden sie bereits<br />

im Gründungsprotokoll von 1841 als Gründungsmitglieder<br />

der Zunft genannt. Damals<br />

trug die Narrenmodder noch eine Villinger<br />

Holzscheme [3, S.184], nach dem 19. Jhdt.<br />

geht sie unverlarvt. Interessant ist, dass<br />

sich die Kleidung der Narreneltern – meist<br />

die Bürgertracht des 18./19.Jahrhunderts [1,<br />

S.337] – über die Jahre hinweg kaum verändert<br />

hat.<br />

Die meisten Narrenfi guren oder auch Narrenbräuche<br />

in der schwäbisch-alemannischen<br />

Fastnacht haben historische Bedeutung<br />

oder gehen auf Sagen oder Legenden<br />

zurück. Wie verhält es sich mit „Narreneltern“?<br />

Um es gleich zu sagen: Wann der Narrenvater<br />

zum ersten Mal in Erscheinung trat,<br />

konnte ich nicht fi nden. In Pfullendorf gab<br />

es übrigens zuerst den Narrenvater, erst etliche<br />

Jahre später die Narrenmutter.<br />

Bildhafte Darstellungen der Narrenmutter,<br />

meist mit Kindern, existieren seit dem 15.<br />

Jhdt. [1, S.324]. Ihr kommt als „mater stultorum“<br />

[2, S.176] eine zentrale Bedeutung<br />

in der Fastnachtsgeschichte zu. Wichtig für<br />

das Verständnis ist mit Sicherheit folgende<br />

Tatsache: Der damalige Begriff „Narr“ hat<br />

nichts mit dem heutigen Narrenverständnis<br />

als Spaßmacher oder Kritiker der Obrigkeit<br />

zu tun, sondern stand für eine negativ behaftete<br />

Person, die außerhalb der gesellschaftlichen<br />

Normen stand, ja sogar als<br />

Gottesleugner galt.<br />

Die Gestalt der Narrenmutter sieht man beispielsweise<br />

auch auf einem Siegel, wohl<br />

aus dem 17. Jhdt. , worauf sie wie eine Königin<br />

auf einem Thron sitzt, überschrieben<br />

mit dem Spruch „Alles ist voller Narren“ [1,<br />

S.336]. Umgeben ist sie von insgesamt sieben<br />

Narrenköpfen, was auf die Idee zurückgeht,<br />

dass alle Narren von einer Urmutter<br />

und ihren sieben Söhnen abstammen. Über<br />

die Bedeutung der „sieben“ kann man nur<br />

Vermutungen anstellen [1, S.327]: Von der<br />

Erbsünde her könnten die Narrenkinder die<br />

„Sieben Hauptsünden“ verkörpern. Denkbar<br />

wäre aber auch eine Pervertierung der<br />

„Sieben Tugenden“ oder der „Sieben Gaben<br />

des Heiligen Geistes“. Man stellte sich auch<br />

die für den Eingang der Sünde in die Welt<br />

verantwortliche Eva als Narrenmutter vor<br />

[3, S185]. Die Zahl Sieben kommt bis heute<br />

noch in der Fastnacht vor, lautet doch ein<br />

alter Narrenspruch aus Konstanz „Narro,<br />

narro, siebe Sih, Siebe Narre sind es gsi!“<br />

Bei dieser sehr kurzen Beleuchtung der Narrenmutter-Historie<br />

soll es bleiben. Wer sich<br />

für mehr Informationen interessiert, möge<br />

die unten genannten Quellen benutzen.<br />

Gehen wir zu den uns bekannten Narreneltern<br />

unserer Zunft. Leider fand ich kein Bild<br />

der ersten, im Gründungsprotokoll erwähnten<br />

Narreneltern. Bis zu den 30er-Jahren<br />

sind die Angaben leider etwas vage.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 25<br />

Personelle Entwicklung der Narreneltern der Narrizella Ratoldi<br />

1951 wurde Karle Bücheler Narrenmodder und Sepp<br />

Schmid Narrenvadder. [Bild 1952-NaEl-NaMu Bücheler<br />

Karle-NaVa Schmid Sepp-NaTr Stockach]<br />

Hier sehen wir Fred Vogt als Narrenmodder und Narrenvadder<br />

Josef Mohr etwa aus dem Jahr 1904.<br />

Von 1921 bis 1925 war Josef Mohr Narrenvadder und danach<br />

Hermann Fendrich.<br />

Die Nachfolge von Albert Flaig trat 1973 Klaus Rothenbacher<br />

an. Er blieb bis 1979 Narrenvadder. Narrenmodder<br />

noch immer Walter Back. [Bild: 1973-1979 WBack KRothenbacher]<br />

1928 wurde Narrenmodder Hansi Hafner mit Narrenvadder<br />

Hermann Fendrich getraut. Beide übten ihre Ämter bis 1934<br />

aus.<br />

1963 wechselte Karle Bücheler zum Narrenvadder, mit Willi<br />

„Bebi“ Hirling als neuer Narrenmodder. Sie übten ihre Ämter<br />

bis 1972 aus. [Bild: 1970 ca NaMu BebeHirling NaVa<br />

KBücheler]<br />

Ihre Nachfolger ab 1934 waren Alfred Vogt (Narrenmodder)<br />

mit Otto Veit. (Narrenvadder).<br />

1979 wurde Udo Haupt Narrenvadder und blieb der Narrenmodder<br />

Walter treu bis 1981.<br />

1938 wurde Fritz Volk Narrenmodder, Otto Veit blieb Narrenvadder.<br />

Beide blieben bis 1950 im Amt.<br />

1972 wurde Albert Flaig für ein Jahr Narrenvadder und<br />

Walter Back Narrenmodder. Erst 1992 trat Walter Back von<br />

diesem Amt zurück. [Bild: 1973-NaEl NaMu WBack NaVa<br />

AlbertFlaig]<br />

Fortsetzung


26<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Bruno Epple<br />

würdigte die Narreneltern mit<br />

nachstehendem Gedicht<br />

Dazwischen schlüpfte im Jahr 1999 Hartmut „Hacky“ Buchegger<br />

in die Rolle der Narrenmodder und Heiner Kratt<br />

wechselte zum Narrenvadder.<br />

Willi Kröhle blieb im Amt bis 1998, während Walter Back<br />

nach 20 Jahren Amtszeit 1992 von Zunftmeister Günter<br />

Schmid als Narrenmodder abgelöst wurde, der nach drei<br />

Jahren sein Amt zur Verfügung stellte. Im Bild das neue<br />

„Narreneltern-Paar“ mit „Ex-Narrenmodder“ Walter Back.<br />

Die letzten drei Jahre der Narrenvadder-Zeit von Willi Kröhle,<br />

also von 1995 bis 1998, wurde er von Heiner Kratt als<br />

Narrenmodder begleitet, der bis 2004 im Amt blieb.<br />

Noch immer war Walter Back Narrenmodder. 1981 wurde<br />

Willi Kröhle Narrenvadder, damaliger Präsident der Narrizella<br />

Ratoldi.<br />

Nach dem Rücktritt von Heiner Kratt im Jahre 2004 wurde<br />

Peter „Jogi“ Jugert Narrenvadder. Diese „Ehe“ dauerte bis<br />

2017.<br />

Mal sehen, ob unsere eingangs schon beschriebenen<br />

amtierenden Narreneltern<br />

Sascha Hain und Thomas Bracht diese<br />

Amtsdauer auch erreichen – vielleicht auch<br />

übertrumpfen? Zu wünschen wäre es, denn<br />

sie üben ihre Ämter mit Freude und großem<br />

Engagement aus.<br />

Zum Schluss ein herzliches Dankeschön<br />

für Mithilfe bei der Bildrecherche und für<br />

Beschaffung von Informationen bei Ehrenzunftmeister<br />

Günter Schmid, Harald Guhl,<br />

Clemens Schäfl e, Gerda Gnann und Guido<br />

Flaig bedanken, sowie bei Andreas Kochlöffel<br />

für das Aufarbeiten der Bilder.<br />

Heinz-Peter „Hape” Lauinger<br />

Quellen:<br />

[1] Dr.W.Mezger, Narrenidee und Fastnachtsbrauch,<br />

Universitätsverlag Konstanz<br />

[2] Werner Mezger, Schwäbisch-alemannische<br />

Fastnacht, Theiss<br />

[3] Michael Fuchs, Radolfzeller Fastnacht<br />

Tonfiguren von Bruno Epple<br />

Narrevadder<br />

und<br />

Narremodder<br />

Si hocket i de Gutsche<br />

wie d Sunne und de Mond,<br />

wie herzig duet er rutsche,<br />

si blinzlet still und thront.<br />

So ringelwiiße Locke<br />

hot sunscht ko Modder me,<br />

kon Maa bliibt so brav hocke<br />

bi siner Lilofee.<br />

Wie dond se fürnehm winke<br />

und lächle alle zue:<br />

si rechts hii, er zur Linke,<br />

und gunnet sich ko Rueh.<br />

Er stolz und vaddeerselig<br />

rieft laut: Narri Narro!<br />

und kehlig und krageelig<br />

schreit d Modder au e so.<br />

I mag se gern verliide<br />

so puuderet und gschmickt,<br />

in Sammet und in Siide<br />

wo s blitzgeret un blinkt.<br />

Sie hocket i de Gutsche,<br />

wie d Sunne und de Mond,<br />

er duet e Guetsle lutsche,<br />

si luegt en aa und thront.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 27<br />

Sind das die<br />

Narreneltern<br />

der Zukunft?<br />

In den meisten Zünften wird die Narrenmutter<br />

traditionell von einem Mann dargestellt. In<br />

Meßkirch aber ist die Narrenmutter tatsächlich<br />

eine Frau und zwar jährlich wechselnd eine andere<br />

(siehe den Bericht über die Katzenzunft<br />

Meßkirch auf Seite 59).<br />

Sollte sich die Narrizella Ratoldi irgendwann<br />

doch einmal in die Richtung bewegen, schlagen<br />

wir hier zwei Anwärterinnen vor. Bereit<br />

dazu wären die Zabel-Schwestern Lena und<br />

Julika.<br />

Da wäre dann nicht nur die Narrenmutter eine<br />

Frau, sondern auch der Narrenvater.<br />

Eine gewaltige Entwicklung wäre das in jedem<br />

Fall.<br />

Sie sitzen zusammen mit viel Genuss<br />

in einem Aufzug, der gut im Schuss,<br />

sie fahren hoch, sie fahren runter<br />

und sind dabei hochnärrisch munter.<br />

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28<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Narr mit Herz 2023 –<br />

Verkauf läuft für <strong>2024</strong><br />

Im Jahr 2023 wurden knapp 1.000 „Narr mit Herz“-Bändel<br />

von vielen fl eißigen Helfern und den beiden Vorverkaufsstellen<br />

Kaufhaus Kratt und dem Swars verkauft. Dank<br />

der Spende der Firma OPTIMA pharma containment GmbH<br />

(ehemals Metall+Plastic) sowie unseres Oberbürgermeisters<br />

Simon Gröger konnten Spenden in Höhe von 3.100 Euro für die beiden<br />

Kindergärten „Waldorfkindergarten sieben Zwerge Radolfzell“ in<br />

der Hebelstraße und den neuen Kindergarten „Seepferdchen“ in Markelfi<br />

ngen gesammelt werden.<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> gehen die Spenden an die städtischen Kindergärten<br />

„Büllerbü“ in Möggingen und die Entdeckerkiste in der Radolfzeller<br />

Nordstadt. Die Bändel werden ab sofort verkauft und sind erhältlich bei<br />

den beiden bekannten Verkaufsstellen und dem Narrebolizischt und<br />

den Gardisten.<br />

TONFIGUREN VON BRUNO EPPLE<br />

Nachdem es in Überlingen am Bodensee<br />

seit dem Jahr 2000 die<br />

Spenden-Aktion „Narr mit Herz“<br />

gab, brachte der damalige Narrebolizischt<br />

der Narrizella Ratoldi, Manfred<br />

Braun, diese Aktion 2010 nach<br />

Radolfzell, wo sie seitdem erfolgreich<br />

jährlich von der Garde weitergeführt<br />

wird.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 29<br />

Tradition mit langer Geschichte und historischen Häsern<br />

ie roten Uniformröcke, die schwarzen Tschakos<br />

und die weißen Hosen zieren die Gardisten an der<br />

Fasnet. Die donnernde Kanone, die Trommler<br />

samt der Fahne führen die Umzüge in Radolfzell<br />

an der Fasnet an. Die Aufmärsche der 1933 gegründeten<br />

rot-weißen Gruppe begeistern ebenfalls<br />

mit ihrer Kreativität beim Narrenspiegel die<br />

Radolfzeller Bevölkerung.<br />

Die Gardisten sind facettenreich und schlupfen nicht nur<br />

bei den Bühnenauftritten im Milchwerk in die verschiedenen<br />

Kostüme, sondern ebenfalls an der Fasnet. Die Garde stellt<br />

mitunter die meisten Einzelfi guren der Narrizella-Familie dar.<br />

<strong>Kappedeschle</strong>, Schnitzwiib, Schuelerbue und den Narrebolizischt<br />

mit seinem „Ross“ Roswitha. Diese Häser werden von<br />

den Gardisten bei den Narrentreffen und während der Zeller<br />

Fasnet getragen.<br />

Die beiden zentralen Fasnetfi guren, die bereits im 19. Jahrhundert<br />

bekannt waren, sind die Schnitzwiiber, die von<br />

den Schuelerbuebe begleitet werden. Die Verkleidung des<br />

Schnitzwiibs stellt die alte Tracht der Radolfzeller Bürgersfrau<br />

dar, mit schwarzer Radhaube, einem meist klein gemusterten<br />

Kattunkleid mit einfarbiger Schürze, um die Schultern ein<br />

großes buntes Türken- oder Wiener-Schaltuch.<br />

Schuelerbue beim Umzug, neben ihm ein Schnitzwiib.<br />

Hinter den Schnitzwiiber-Larven<br />

verbergen<br />

sich ausschließlich<br />

Männer – sprich Gardisten.<br />

Ihre Drahtgaze-Larven<br />

werden<br />

seit Jahren in mühevoller<br />

Handarbeit von<br />

Udo Biller angefertigt<br />

und bemalt. Als wichtiges<br />

Attribut trägt das<br />

Schnitzwiib einen<br />

Henkelkorb, der früher<br />

mit „Epfel, Birre,<br />

Nuss und eben getrockneten<br />

„Schnitz“<br />

(Apfelstückchen) gefüllt<br />

war, die heute<br />

meistens durch „Guetzele“<br />

und andere<br />

Süßigkeiten ersetzt<br />

werden.<br />

Die Schuelerbuebe<br />

tragen einen einfachen<br />

Anzug, ähnlich<br />

einem Overall aus<br />

Sackleinen mit karierten<br />

Farbstreifen, ein<br />

rotgemustertes Halstuch,<br />

dazu eine mit Schnitzwiib beim Auswerfen.<br />

zwei Quasten versehene<br />

geringelte Wollmütze und auf dem Rücken einen alten<br />

ledernen Schulranzen. Zu ihren närrischen Accessoires gehören<br />

„Saublooter“ und natürlich die „Klepperle“. Schnitzwiiber<br />

mit Schuelerbuebe spielen eine erzieherische Rolle in der<br />

Fasnet. Sie bringen den Kindern und den Jugendlichen am<br />

Schmutzige Dunschtig bei der Schülerbefreiung die Fasnetsund<br />

Klepperlesprüche bei und belohnen sie für das richtige<br />

Aufsagen mit „Schnitz“ oder „Guetzele“. Auch dadurch werden<br />

die Fasnachtsbräuche, insbesondere die Narrensprüche<br />

an die nächste Generation weitergegeben.


32<br />

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Sonntag Ruhetag<br />

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Fasnetsunntig geöffnet<br />

ab 10 Uhr geöffnet<br />

Der ZELLER Narr in der Fasnet neckt<br />

mit närrischen Sprüchen er die Zeller weckt<br />

ist er durstig – kommt er zu mir<br />

trinkt sein schönes Rothaus-Bier.


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Künstliche Intelligenz (KI)<br />

Die beiden Bilder wurden mit KI erstellt. Sie wurden angefordert unter dem Titel<br />

„Narr auf dem Traktor‟. Nach 10 Sekunden standen die Bildvorschläge zur Verfügung.<br />

He, Josef,<br />

i fahr uf de Acker<br />

zum Schaffe.<br />

Wo fahrsch Du hi?<br />

Nach Berlin<br />

zum<br />

proteschtiere!<br />

„Mit der Kraft der Sonne“<br />

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34<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

FÜR KIDS<br />

SCHNITZEL JAGD<br />

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Idee und Ausführung:<br />

Jagd d‘Fasnet<br />

durch die Altstadt<br />

• Fasnetdienstag, 13.2.24<br />

• 17 Uhr | nach der Frevlerszene<br />

• Treffpunkt am Narrenbaum<br />

Schnitzeljagd für Kids<br />

mit den Hansele<br />

Wenn die Garde no de Baum bewacht,<br />

die Frevler denselben fällen wellen,<br />

dann flitzt de Narresome durch die Stadt,<br />

ganz einfach, weil er Spaß dran hat!<br />

Mit de Hansele erkundet se närrische Plätze,<br />

sozusagen der Narren wahre Schätze!<br />

Muedder, Vadder, d´ Kind und de Hund<br />

kummet ins Städtle aus wichtigem Grund:<br />

Die närrische Schnitzeljagd goht etz los,<br />

die Vorfreude isch bei allen groß!<br />

Zu g´winne gibt´s en tolle Preis,<br />

losset Euch überrasche, der isch wirklich heiß!<br />

Erklärung Frevlerszene<br />

Als im Jahr 1932 in der Nacht zum Fasnetdienstag<br />

von Baumfrevlern der Narrenbaum umgesägt wurde,<br />

nahmen Bino Linder und seine Narrenfreunde dies<br />

zum Anlass, im darauf folgendem Jahr zum Schutz<br />

des Narrenbaums eine Narrengarde zu gründen.<br />

Diese Truppe gelobte feierlich, immer am Fasnetdienstag<br />

eine Narrenbaumwache zu stellen, damit so<br />

etwas nie wieder vorkommen könne. Um an diesen<br />

ursprünglichen Sinn der Narrenbaumwache zu erinnern,<br />

rief Wolfgang Schoch am Fasnetdienstag 1993<br />

die Baumfrevlergruppe ins Leben. Diese setzte unter<br />

anderem das in Radolfzell schon seit den 50er-Jahren<br />

bekannte „Schnellen mit Karbatschen“ ein, um<br />

die Wache abzulenken und dann mit Holzsägen und<br />

Äxten symbolisch den Narrenbaum zu fällen.


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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 35<br />

Anlieferungswahnsinn<br />

für das Schlachtfest-Bier!<br />

1. Peter Z. bestellt das Bier bei der Ruppaner Brauerei.<br />

2. Diese liefert das Bier zu Peter Z. an die Firma, weil im Zunfthaus<br />

keiner ist um diese Zeit.<br />

3. Peter A. und Christoph S. holen das Bier dort ab und fahren es ins Zunfthaus.<br />

4. Es wird festgestellt: das Anstichfass mit Zubehör fehlt, wird bei Ruppaner reklamiert.<br />

5. Die Lieferung desselben soll am nächsten Tag folgen. (Anlieferungsort Druckerei).<br />

6. Nächster Tag: Telefonat von Monika W. ein Ruppaner-Lastwagen steht bei Ihr<br />

vor dem Haus und will Bier anliefern (!???)<br />

7. Versuch eines klärenden Telefonats mit Carmen A. – (nicht erreicht)<br />

8. Versuch eines klärenden Telefonats mit Peter A. – (nicht erreicht)<br />

9. Versuch eines klärenden Telefonats mit Sascha H.<br />

Ergebnis: falscher Anlieferungsort – muss ins Zunfthaus (für‘s Schlachtfest) – ahhhh!<br />

10. Monika W. fährt mit ins Zunfthaus, um den Anlieferer reinzulassen.<br />

11. Unterdessen hat Carmen A. ihr den vom Vortag unvollständigen Lieferschein<br />

geschickt, um zu überprüfen, dass jetzt auch alles da ist.<br />

12. Moni W. ruft Carmen A. an und gibt ihr den Fahrer ans Ohr, um sicherzugehen,<br />

dass jetzt alles vorhanden ist (Anstichfass mit Zubehör).<br />

13. Carmen A. frägt den Fahrer alle Positionen des Lieferscheins ab. Fazit: alles da –<br />

außer der Schürze (!) Da diese nicht benötigt wird – alles OK.<br />

14. Peter A. fährt ins Zunfthaus, weil er der Sache nicht traut und stellt fest:<br />

Der Dichtring am Zapfhahn fehlt.<br />

15. Peter A. fährt zu Urban B. ins Geschäft, der zum Glück sowas besitzt<br />

und uns damit aushelfen kann.<br />

Fazit: So eine Bestellung macht schon gewaltig Durst und man freut sich dann doch<br />

auf die herrliche Schlachtplatte!<br />

Narrensicher<br />

mit uns durch<br />

die 5. Jahreszeit!<br />

Das Bier vom See.<br />

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36<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Fantastisch führt Elsa Santinho-Reiser als „Zilli Zeller Göre“ durchs Programm.<br />

Klatschrhythmik<br />

Chiara Lüber, Lara Hoch, Manuela Hettich, Karin Vögele, Christine Götze.<br />

Frida Drallesnalle<br />

Elsa Santinho-Reiser sang den Eröffnungssong, begleitet von Ehemann Tommi Reiser.<br />

Jutta Graf.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 37<br />

Narrizella-Girls im Fasnet-Fieber<br />

Das war eine unglaublich starke Show unserer Girls am 11.11.2023<br />

Organisation: Lisa Tägtmeier, Sandra Hain, Lioba Drosdeck, Bea Karrenbauer, Sina Labella, Daniela Lüer, Xenia Martin, Carmen Aschinger<br />

Technik: TEDIGO GmbH Robert Grünwald, Lukas Kleemann, Markus Kleemann, Tommi Reiser – Regie: Lilith Steinhilber und Jule Uhl<br />

Alle Bilder: Andreas Kochlöffel<br />

Hund oder Mann?<br />

Pizzaservice<br />

Marlies Reining.<br />

Chiara Lüber, Elke Lüber.<br />

Die 70er<br />

Bailando Tanztraining<br />

Pretty Woman<br />

Sirenas<br />

Ines Ende, Luna Eisenberg, Marion Grünewald, Nicolin Janker, Christine Schünemann,<br />

Hanna Teklenborg.<br />

Klimakleber<br />

Lillith Steinhilber, Ann Class, Michèle Kleiber, Antje Sievert, Sandra Streicher.<br />

The greatest Showman<br />

Elements Möggingen<br />

Sina Gnauk, Antje Groll, Loretta Karrer.<br />

Statisten: Jutta Graf, Lara Hoch, Katja Nöken, Christina Martin.<br />

Sabrina Avagliano, Annabell Albert, Jennifer Bach, Julia Banzer, Selina Beck, Simona Ferro,<br />

Sarah Hermann, Tamara Kenyeres-Koch, Melanie Kindrat, Patricia Lang, Stefanie Lang,<br />

Katja Merz, Sarah Neumeir, Maria Schmädicke, Jasmin Syrwatka, Mirka Zimmermann.


38<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

ORIGINAL<br />

&<br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

FÄLSCHUNG<br />

WAS IST DENN DA PASSIERT?<br />

Die unglaubliche<br />

Verwandlung<br />

des Holzhauers<br />

Benni Bromma


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 39<br />

Hanjo und der Sepp<br />

Dies Zeichnung stammt aus der Feder von Helmut Schlichterle.<br />

Gezeichnet für die Narrenschelte 1969 von Bruno Epple mit dem Titel: „Was jammerst du mich, Erdenkügelein!‟


...immer<br />

närrisch!<br />

Stadtwerke Radolfzell GmbH // Untertorstraße 7 - 9 // 78315 Radolfzell // Tel. 0 7732/8 00 8-0 // info@stadtwerke-radolfzell.de // www.stadtwerke-radolfzell.de


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 41<br />

Hanjo und der Präsident


42 DE KAPPEDESCHLE 2023 NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Künstliche Intelligenz (KI)<br />

ChatJPT<br />

(1 - weiter auf Seite 47)<br />

Der neue digitale Münchhausen … ?<br />

„Künstliche Intelligenz (KI)“ ist eines der Schlagworte unserer Zeit. KI hat zum Ziel, das menschliche Denken nicht nur zu simulieren,<br />

sondern auch zu ergänzen. Inzwischen kommt die KI in der Wirtschaft vielfach zum Einsatz. Denn starke KI steht für eine KI, die Intelligenz<br />

auf menschlicher Ebene aufweist. Sie kann in jeder Situation genauso verstehen, denken und handeln wie ein Mensch. Sie kann<br />

selbstständig Aufgaben erkennen und defi nieren sowie Wissen in der entsprechenden Anwendungsdomäne eigenständig aufbauen und<br />

erweitern. De <strong>Kappedeschle</strong> hat das mal überprüft, um festzustellen, ob KI wirklich alles kann oder weiß.<br />

Frage 1 an ChatJPT<br />

Seit wann gibt es eine Fasnacht in Radolfzell?<br />

Antwort: Die Fasnacht in Radolfzell hat<br />

eine lange Tradition und wird seit über 100<br />

Jahren gefeiert. Genauer gesagt wurde<br />

sie im Jahr 1903 ins Leben gerufen. Das<br />

bedeutet, dass die Fasnacht in Radolfzell<br />

mittlerweile über ein Jahrhundert alt ist.<br />

Richtig oder falsch?<br />

Falsch! Die Fasnet in Radolfzell ist seit<br />

dem 17. Jahrhundert bekannt!<br />

Frage 2 an ChatJPT<br />

Wie lange gibt es die Narrizella Ratoldi in<br />

Radolfzell?<br />

Antwort: Die Narrenzunft Narrizella Ratoldi<br />

wurde im Jahr 1928 in Radolfzell gegründet.<br />

Das bedeutet, dass sie mittlerweile<br />

über 90 Jahre alt ist.<br />

Richtig oder falsch?<br />

Falsch! Die Narrizella wurde 1841 gegründet<br />

und ist inzwischen 183 Jahre alt!<br />

Frage 3 an ChatJPT<br />

Seit wann gibt es den Narrenspiegel in<br />

Radolfzell<br />

Antwort: Der Narrenspiegel in Radolfzell existiert<br />

seit dem Jahr 1975. Er wurde ins Leben<br />

gerufen, um die Tradition des Narrenspiels<br />

in der Region zu pfl egen und zu fördern.<br />

Richtig oder falsch?<br />

Falsch! Den Narrenspiegel gibt es seit<br />

1933 in Radolfzell.<br />

Seit 1969<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE 2023<br />

43<br />

Mein erster Narrenspiegel<br />

als Narrenmusiker<br />

Bild: Andreas Kochlöffel<br />

An meiner ersten<br />

Teilnahme<br />

in der Narrenmusik<br />

habe ich die Radolfzeller<br />

im <strong>Kappedeschle</strong><br />

2020 ja bereits teilhaben<br />

lassen. Ein „erstes Mal“ in der Narrenmusik<br />

meint allerdings ganz viele erste<br />

Male.<br />

Drum möchte ich hier über mein erstes<br />

Mal beim Narrenspiegel als Narrenmusiker<br />

schreiben: Ich weiß noch, dass ich mich<br />

als neuer Musiker ganz brav bereit erklärt<br />

habe, bei allen vier Vorführungen des Narrenspiegels<br />

mitzuspielen. Erstens kostet<br />

es ja keinen Eintritt und zweites bekommt<br />

man ja vier Mal ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm geboten, so dachte ich<br />

jedenfalls. Was ich als Neuer nicht wusste:<br />

Die Garde legt exakt vier Mal wortgetreu<br />

den gleichen Auftritt hin. Nach der dritten<br />

Narrenspiegelaufführung könnte man als<br />

Narrenmusiker quasi in allen Szenen alle<br />

Figuren ersetzen, da man die gesamten<br />

Dialoge mitsprechen<br />

kann.<br />

So war es zumindest<br />

bei mir, da ich als Neuer<br />

ja ganz brav alle Szenen<br />

mitverfolgte und man insbesondere<br />

am Schlagzeug eh immer im<br />

Tuschbereitschaftsmodus zu verharren hat.<br />

Irgendwann im Laufe der beiden Sonntagsauftritte<br />

bemerkte ich, dass nicht alle meine<br />

Musikerkollegen den Narrenspiegel mit<br />

dem ihm gebührenden Aufmerksamkeitsgrad<br />

verfolgen. Was macht unser zweiter<br />

Boss beispielsweise am Handy? Sucht er<br />

nach den richtigen Noten? Whatsappt er<br />

gar mit seiner Frau? Shopt er online? Oder<br />

drosselt er vielleicht sogar die Heizung zu<br />

Hause? Wie sich all diese Aufgaben während<br />

einer Narrenspiegelaufführung gleichzeitig<br />

erledigen lassen, erschloss sich mir<br />

als neuer Narrenmusiker erst ganz allmählich.<br />

Denn ich war erst kurz vor dem Narrenspiegel<br />

2020 in die smarte Welt der Phones<br />

eingetaucht.<br />

Heute, vier Jahre später, besitzen viele meiner<br />

Musikerkollegen sogar Tablets, damit<br />

sie ‚angeblich‘ schneller die richtigen Noten<br />

parat haben. Und man kann ja auch bei<br />

Dunkelheit wegen des hellen Screens noch<br />

seine Noten sehen. Natürlich ist klar, alles<br />

nur wegen der Noten! (Augenzwinkern)<br />

Ich freue mich schon auf den kommenden<br />

Narrenspiegel, schön, dass wieder ein Programm<br />

geboten ist. Wahrscheinlich werde<br />

ich weder Tablet noch Handy zu den Aufführungen<br />

mitnehmen.<br />

Langeweile wird es deshalb aber nicht geben,<br />

ich versuche weiterhin die Pointen der<br />

Gardeschauspieler zu verfolgen … und vielleicht<br />

verirrt sich ja die ein oder andere nette<br />

Servierwagenschieberin mit ihrem Gefährt<br />

bis an den hinteren Rand der Musikerbühne,<br />

dort sitzen wir Schlagzeuger (nochmals<br />

Augenzwinkern).<br />

Narri Narro, Andi Sommer


44<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

BRÄUTELN IN SIGMARINGEN<br />

NAUF AUF D’ STANG!<br />

Hier musste Zunftmeister Philippe Sutter auf die Bräutel-Stange. In modernen Zeiten dürfen auch einmal Frauen auf die Bräutel-Stange. Bilder: Michael Bantle<br />

Höhepunkt der „Semmerenger Fasnet“ ist das Historische<br />

Bräuteln am Fasnetsdienstagmorgen. Hierbei werden die<br />

Hochzeiter des vergangenen Jahres - wohlgemerkt nur die<br />

Männer - auf einer gepolsterten Stange um den Marktbrunnen<br />

getragen. Dabei werfen sie zur Freude vor allem der Kinder<br />

aus einem großen Korb Brezeln, Orangen, Süßigkeiten, Wurst<br />

und Wecken unter das zu Hunderten erschienene närrische Volk.<br />

Letzteres bekommt auf diese Weise Anteil am Eheglück des Brautpaars<br />

und zeigt dies, indem es zum Klang der Musik von Stadtkapelle,<br />

Spielmanns- und Fanfarenzug närrisch um den Marktbrunnen<br />

„juckt“ - so will es der Brauch. Wenn also andernorts die Narren am<br />

Fasnetsdienstag bereits erste Bräuteln Ermüdungserscheinungen<br />

zeigen, geht es in Sigmaringen noch einmal richtig los.<br />

Nach alter Überlieferung ist das Bräuteln nach dem Dreißigjährigen<br />

Krieg entstanden. Die Bevölkerung habe, von Not geplagt, die<br />

Lust selbst am Heiraten verloren. Als sich schließlich doch einer<br />

der jungen Burschen traute, hätten ihm seine Kameraden versprochen,<br />

dass sie ihn an der Fasnet auf einer Stange und unter Trommeln<br />

und Pfeifen um den Marktbrunnen tragen. Tatsächlich geht<br />

der Brauch aber wohl auf ältere Vorbilder zurück, die in Sigmaringen<br />

schon Ende des 16. Jahrhunderts erwähnt werden. Im Februar<br />

1672 verbietet Fürst Meinrad II. von Hohenzollern-Sigmaringen den<br />

groben Brauch, Gesellen in den Stadtbrunnen oder sogar in die Donau<br />

zu werfen. Möglicherweise bildet dieses Verbot den Übergang<br />

zur heutigen Form. Die Sigmaringer jedenfalls feierten 1872 eine<br />

200-Jahrfeier ihres Bräutelns.<br />

275 Jahre Historisches Bräuteln wurden – die Semmerenger Fasnet<br />

hat wohl eine eigene Zeitrechnung – erst im Jahre 1998 gefeiert,<br />

und dabei nahm man ein anderes Datum zum Anlass: denn in<br />

seiner jetzigen Form lässt sich das Bräuteln mit Sicherheit seit dem<br />

Jahre 1723 belegen. Im Fürstlich-Hohenzollerischen Archiv in Sigmaringen<br />

existiert in den Beilagen zur Renteirechnung Sigmaringen<br />

aus dem Jahre 1722/23 eine Ausgabennotiz mit dem Wortlaut: „9.<br />

Februar 1723, zufolge gnädigsten Befehl denen jungen Gesellen<br />

allhier vor die gewöhnliche Aus Kaufung des Bronnen Tragens, 4<br />

Gulden, 10 Kreutzer.“ Der damalige Fürst Josef von Hohenzollern-<br />

Sigmaringen hatte sich am 20. April 1722 mit Franziska Ludowika<br />

Gräfi n von Oettingen-Spielberg vermählt und kaufte sich an der darauffolgenden<br />

Fasnet vom Bräuteln frei.<br />

Anders als besagter Fürst Josef 1723 haben sich einige seiner<br />

Nachfolger und unzählige bürgerliche Ehemänner nicht gescheut,<br />

den köstlichen Brauch zu pfl egen.<br />

Wobei das Recht sich bräuteln zu lassen nicht etwa nur den Neuvermählten<br />

zusteht: grüne, silberne, goldene und hin und wieder<br />

sogar diamantene Hochzeiter wagen den Ritt auf der Stange. Dass<br />

ab und zu auch ein Zugezogener dabei ist, der auswärts im Hafen<br />

der Ehe gelandet ist, tut der Sache keinen Abbruch.<br />

Ansonsten huldigt man in Sigmaringen der reinen Lehre: Kein Unverheirateter<br />

darf jemals auf der Stange sitzen, und sei er noch so<br />

prominent.<br />

Gebräutelt wird übrigens im ganzen Sigmaringer Raum, zum Beispiel<br />

in Laiz und Inzigkofen, in Schmeien und Jungnau, Sigmaringendorf<br />

und Scheer. Dass jede dieser Gemeinden natürlich den Anspruch<br />

erhebt, hier sei das Bräuteln „erfunden“ worden und diese<br />

Erfi ndung mit einer entsprechenden Sage belegt, versteht sich.<br />

Abklatsch in Haigerloch?<br />

Bemerkenswert ist allerdings der Umstand, dass auch im entfernteren<br />

Haigerloch gebräutelt wird. Denn dorthin hat eben jener Fürst<br />

Josef (1702-1769), der sich 1723 in Sigmaringen freigekauft hat,<br />

wegen Streitigkeiten mit der Stadt und der österreichischen Regierung<br />

als deren Landesherr den Sigmaringer fürstlichen Hof verlegt.<br />

Ob da Zusammenhänge bestehen? Doch das ist eine andere Geschichte.<br />

Auftakt zum Historischen Bräuteln in Sigmaringen ist die Übergabe<br />

der Bräutlingsstange an die Bräutlingsgesellen am Fasnetssonntag<br />

auf dem Marktplatz. Damit übernehmen die Narren die Macht in der<br />

Stadt und der Bürgermeister wird abgesetzt. Zum gefl ügelten Wort<br />

für alle närrischen „Semmerenger“ wurde der erste Satz der feierlichen<br />

Weisung an die Bräutlingsgesellen, die Jahr für Jahr ergeht:<br />

„Jetzt ischt d’Fasnet wieder komma<br />

Voller Luscht und Narretei<br />

D'Stang und d'Fahne han mr gnomma<br />

Wia dös Brauch von alters sei!<br />

Wia vor viela hundert Johra<br />

Wo der Brauch entstande ischt<br />

G'schiehts au heut, wo's Fasnet wora<br />

Daß der Brauch jo it verlischt!‟<br />

Nach diesen Worten beginnen die Bräutlingsgesellen mit dem Laden<br />

der Bräutlinge im ganzen Stadtgebiet. Die Bräutlingsgesellen<br />

selber müssen ledig sein, um die 20 Jahre alt und ihrer ehrenvollen


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 45<br />

Einer der ältesten Fasnachtsbräuche in Haigerloch ist das seit 1860 nachgewiesene Bräuteln.<br />

Aufgabe würdig. Früher besorgte das Bräuteln der Jahrgang, der<br />

jeweils zum Militär eingezogen wurde, heute sind die Bräutlingsgesellen<br />

eine der Traditionsgruppen der Narrenzunft Vetter Guser.<br />

Deren Entstehung ist wiederum ohne das Historische Bräuteln nicht<br />

denkbar. Trotz glanzvoller Umzüge befand sich die Semmerenger<br />

Fasnet in den Jahren vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs in einer<br />

tiefen Krise. So setzte sich bei den Sigmaringer Narren nach und<br />

nach die Überzeugung durch, dass das althergebrachte Brauchtum<br />

nur durch einen speziellen Verein bewahrt werden könne. Und zu<br />

genau diesem Zweck wurde am 4. Dezember 1912 die Fastnachtsgesellschaft<br />

„Vetter Guser“ gegründet. Vereinszweck ist bis heute<br />

„die Pfl ege des heimischen Brauchtums, vor allem die Fortführung<br />

der traditionellen 'Semmerenger Fasnet' mit dem historischen Bräuteln“<br />

– so steht es in der Satzung. Satzung hin, Satzung her, für<br />

einen echten „Semmerenger“ ist es schlichtweg Ehrensache, sich<br />

anläßlich von Hochzeit oder Ehejubiläum bräuteln zu lassen.<br />

Fremde werden zu Einheimischen<br />

2023 © Narrenzunft Haigerloch e.V.<br />

Manche meinen sogar, erst dann könne man von einem echten<br />

„Semmerenger“ sprechen, wenn er einmal auf der Bräutlingsstange<br />

gesessen habe, was wiederum den nicht in Sigmaringen geborenen<br />

„Semmerengern“ eine echte Chance gibt, solche zu werden.<br />

Die holden Weiblichkeiten sind übrigens keineswegs abgeschrieben,<br />

zumal ohne sie besagte Ehrensache ja gar nicht zustande<br />

käme: Sie sind beim Historischen Bräuteln Gäste auf dem Balkon<br />

des Rathauses und können so den tapferen Rittern der Stange bewundernde<br />

Blicke zuwerfen und sie anfeuern.<br />

Der dabei verwendete Schlachtruf ist 1949 aufgekommen, trifft den<br />

Nagel auf den Kopf und heißt – wie könnte es anders sein – „Nauf<br />

auf d’Stang!"<br />

Hermann Brodmann, veröffentlicht in „Narri-Narro“ 2/2002<br />

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Der neue digitale Münchhausen … ?<br />

Wir haben versucht, unter dem Stichwort: „Toll in Radolfzell am Bodensee, Fasnet ist zur Stell, mit Narrizella und Froschen, Narri Narro“<br />

von KI ChatJPT eine Büttenrede entwerfen zu lassen. Nach 15 Sekunden war das Ergebnis da.<br />

Das ist das Original-Ergebnis von ChatJPT<br />

Liebe Narren und Närrinnen, hört her, hört her,<br />

In Radolfzell am Bodensee, da ist die Fasnet wieder sehr nah.<br />

Mit Narrizella und den Froschen, wird gefeiert und gelacht,<br />

Narri Narro, so wird die Stimmung gemacht.<br />

Die Straßen sind geschmückt, bunt und fröhlich,<br />

Die Menschen in Kostümen, alle sind sie selig.<br />

Es wird getanzt, gesungen und geschunkelt,<br />

Die Fasnet hat uns alle fest im Griff, das ist gewunken.<br />

Narrizella, die schöne Prinzessin der Narren,<br />

Mit ihrem Charme und Witz, kann sie alle verklarren.<br />

Sie führt den Umzug an, mit stolzem Schritt,<br />

Und alle folgen ihr, voller Freude und mit viel Schritt.<br />

Die Froschen hüpfen fröhlich durch die Gassen,<br />

Mit ihren Masken und Kostümen, sie sind nicht zu fassen.<br />

Sie quaken und lachen, verbreiten Frohsinn und Glück,<br />

Die Fasnet in Radolfzell, das ist ein wahres Stück.<br />

Narri Narro, rufen wir laut und klar,<br />

Die Fasnet ist da, das ist wunderbar.<br />

Lasst uns feiern und tanzen, bis in die Nacht hinein,<br />

In Radolfzell am Bodensee, da sind wir alle vereint.<br />

Also lasst uns gemeinsam die Fasnet genießen,<br />

Mit Narrizella und den Froschen, werden wir sie begrüßen.<br />

Toll in Radolfzell am Bodensee, die Fasnet ist zur Stell,<br />

Narri Narro, ihr Narren, feiert fröhlich und schnell!<br />

Das ist die überarbeitete Version<br />

Liebe Narren und Närrinnen, höret her, schauet na,<br />

In Radolfzell am Bodensee, isch d Fasnet wieder da.<br />

Mit Narrizella und den Froschen, wird gefeiert und gelacht,<br />

Narri Narro, so wird die Stimmung gemacht.<br />

Die Straßen sind geschmückt, de Hemdglonker mehlig,<br />

Die Menschen in Kostümen, alle sind sie selig.<br />

Es wird geschunkelt, gesungen und getanzt,<br />

und närrisch froh durch die Gassen getanzt.<br />

Narrizella, die schöne Prinzessin der Narren,<br />

Mit ihrem Charme und Witz, vor dem alle verharren.<br />

Sie führt den Umzug an, mit stolzem Schritt,<br />

Und alle folgen ihr, machen freudvoll mit.<br />

Die Froschen hüpfen fröhlich durch die Gassen,<br />

Mit ihren Masken und Kostümen, sie sind nicht zu fassen.<br />

Sie quaken und lachen, verbreiten Frohsinn und Glück,<br />

Die Fasnet in Radolfzell, das ist ein tolles Stück.<br />

Narri Narro, rufen wir laut und klar,<br />

Die Fasnet ist da, das ist wunderbar.<br />

Lasst uns feiern und tanzen, bis in die Nacht hinein,<br />

In Radolfzell, mit einem Gläschen Wein .<br />

Also lasst uns gemeinsam die Fasnet genießen,<br />

Mit Narrizella und den Froschen, werden wir sie begrüßen.<br />

Toll in Radolfzell am Bodensee, die Fasnet ist zur Stell,<br />

Narri Narro, ihr Narren, feiert fröhlich und schnell!<br />

Riester GmbH<br />

Recycling + Entsorgung + Holzenergie<br />

Au mir sind dabei<br />

bei der Fasnet-Feierei,<br />

wie jedes Jahr lustig und froh<br />

und grüßet Euch mit<br />

Narri Narro!<br />

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Tel. 07732/99550 | verwaltung@riester-recycling.de | www.riester-recycling.de


48<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Im Hals do kratzt‘s vu soviel singe –<br />

mit so re Stimm kann kei Lied mehr klinge.<br />

En Muskelkater vu soviel tanze –<br />

vu de Kiechle schmerzt de Ranze.<br />

Wenn‘s denn im Kopf no scheppret hell –<br />

kummsch zu de Flora-Apothek‘ in Radolfzell<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 49<br />

Frühschoppen der Narrizella<br />

Wieder einmal eine sehr gelungene Veranstaltung<br />

Die Büttenfamilie vom Männerfrühschoppen am 6. Januar <strong>2024</strong> im Gymnasium Radolfzell. Von links: Narrizella-Präsident Martin Schäuble,<br />

Christoph Zeiser, Tobias Baur, Marcus Nabholz (Elefanten Konstanz), CDU-Landtagsabgeordneter Guido Wolf, Josch Frengele, Ehrenpräsident<br />

Lothar Rapp, Felix Bromma und Frühschoppen-Moderator Benni Bromma.<br />

Alle Bilder: Andreas Kochlöffel<br />

Felix Bromma – Wo sind die<br />

Gaststätten in der Stadt?<br />

Tobias Baur – Achrung, der Präsident<br />

küsst …<br />

Marcus Nabholz – Singen ist<br />

kein Mittelzentrum<br />

Guido Wolf – Von Schwaben<br />

und Badenern<br />

Christoph Zeiser – Andere sollet<br />

au mol ebbes schwätze<br />

Lothar Rapp – Künstliche Intelligenz?<br />

KI? Ka i nint defi r …<br />

Josch Frengele – I bins, de<br />

Amann Karle …<br />

Benni Bromma – Moderation<br />

wie immer: Klasse


50<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

MIT MUSIK UND VIEL SPASS GAB ES WIEDER EIN<br />

Abschlusskleppern<br />

der Erwachsenen<br />

IM TURNERHEIM<br />

Gemeinsam haben wir gekleppert was das Holz hält.<br />

Musikalisch wurden wir begleitet von<br />

Pauli Franz und Michael Schmidtpeter.<br />

Zwischendurch haben wir uns zünftig gestärkt mit<br />

Wurstsalat, Schnitzel und russischen Eiern.<br />

Manuela Balbach hat uns hier mit einem schönen<br />

Gedicht aufgemuntert, das uns allen aus den Herzen<br />

gesprochen hat – endlich isch Corona vorbei …<br />

Fabian Dieterle hat uns einen<br />

humorvollen Text aus einem alten<br />

<strong>Kappedeschle</strong> vorgetragen über<br />

das Ebbes … was isch ebbes?<br />

Willsch Du ebbes … ?<br />

Den Abschluss mit sehr vielen Lachern brachte Jutta Graf<br />

als „Friede von Schweden”. Mit gekonntem Akzent<br />

hat sie die Lebensgeschichte eines schwedischen<br />

Mädchens vorgetragen.<br />

Rundherum war es ein schöner und närrischer Abend.<br />

Völlig überrascht waren wir von Gerold Felgenhauer mit seinen ersten,<br />

selbst hergestellten Klepperle.<br />

NARRI NARRO<br />

SABINE, NICOLE UND FABIAN


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 51<br />

Narri Narro – was bin i froh !<br />

Vorbei isch etz die Pandemie,<br />

ko Wunder endet die uf i-i-ih!<br />

Zwei Johr – was für ä Ewigkeit,<br />

doch endlich isch es etz soweit.<br />

I ka es wirklich no it fasse,<br />

mir könnet’s wieder krache lasse.<br />

Obwohl – scho wird mir angscht und bang,<br />

isch do it wieder was im Gang?!<br />

S‘ Narrefi eber i Radolfzell,<br />

vobreitet sich grad rasend schnell.<br />

Und kum, da es im Umlauf isch,<br />

du numme rät bei Sinne bisch.<br />

Glaub bloß it, des ka mi erschrecke,<br />

vo dem loss i mi gern astecke.<br />

Denn – nu mol erlich, wa isch scho debei,<br />

wenn’d mol so richtig Narr kasch sei ?!<br />

Vogesse mol de Alltagsfruscht,<br />

und greele kasch nach Herzensluscht.<br />

Und während des Fieber so ummekusiert,<br />

sind längscht au Enge und Wahlwies infiziert.<br />

Jo sell könet do glaube, sogar in Stocke<br />

bliebt etz bestimmt au konner me hocke.<br />

Jo Leut – lond eu etz bloß it lumpe,<br />

und dond ganz wild umherre gumpe.<br />

Bisch’d erschtmol außer Rand und Band,<br />

nimm diene Klepperle i’d Hand.<br />

Bim Radolfzeller Narremarsch<br />

Du ganz bestimmt it ruhig sei kasch.<br />

Drum lommers etz au nu so schäppere,<br />

und dond ganz wild umherre kleppere.<br />

I will au konne Sprüch‘ me mache,<br />

und denk – mir lond’s etz einfach krache!<br />

Narri Narro – was bin i froh<br />

Manuela Balbach


52<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Die VSAN feiert 100 Jahre Bestehen<br />

Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte wurde 1924 gegründet – Narrizella seit 1927 dabei<br />

Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer<br />

Narrenzünfte<br />

wurde am 16.<br />

November 1924 als erster<br />

Dachverband der Schwäbisch-Alemannischen<br />

Fastnacht<br />

in Villingen gegründet.<br />

Gründungsmitglieder<br />

waren 13 Narrenzünfte und<br />

-vereine aus Bräunlingen,<br />

Donaueschingen, Elzach,<br />

Haslach, Hüfi ngen, Laufenburg,<br />

Oberndorf, Offenburg<br />

(Althistorische Narrenzunft Offenburg),<br />

Rottweil, Schramberg, Stockach, Villingen<br />

und Waldshut. Die Gründung erfolgte zunächst<br />

unter dem Arbeitstitel Gauverband<br />

badischer und württembergischer Narrenzünfte;<br />

der Name Vereinigung Schwäbisch-<br />

Alemannischer Narrenzünfte wurde erst auf<br />

der Hauptversammlung am 30. November<br />

1930 in Oberndorf beschlossen. Erster<br />

Präsident der Vereinigung war Benjamin<br />

Grüninger aus Villingen, der bereits 1927<br />

verstarb. Sein Nachfolger wurde Albert Fischer,<br />

der ebenfalls Mitglied der Narrozunft<br />

Villingen war.<br />

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

in Deutschland 1933 hatte auch Folgen für<br />

die Vereinigung. Ab 1934 nannte sich der<br />

Präsident Führer; die Vereinigung trat der<br />

Reichskulturkammer der NSDAP bei. 1937<br />

fand ein von den Nationalsozialisten organisierter<br />

Karnevalskongress in München statt,<br />

an dem auch Albert Fischer als Vorsitzender<br />

der Vereinigung teilnahm. Die Vereinigung<br />

wurde im Nachhinein in den neu gegründeten<br />

Bund Deutscher Karneval aufgenommen.<br />

Im selben Jahr wurde innerhalb der<br />

Vereinigung eine Erhebung<br />

durchgeführt, für welche<br />

Mitgliedszünfte in ihrem Ort<br />

eine historisch gewachsene<br />

Fasnet bestand. Etliche<br />

Zünfte wurden dabei in die<br />

Kategorie der nicht historischen<br />

Zünfte eingeordnet.<br />

Die darunter fallenden<br />

Zünfte aus Freiburg und<br />

aus Breisach traten deshalb<br />

aus der Vereinigung<br />

aus und gründeten den Verband<br />

Oberrheinischer Narrenzünfte (VON).<br />

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs<br />

wurde die Tätigkeit der Vereinigung und<br />

ihrer Mitgliedszünfte weitgehend eingestellt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ab<br />

1946 mit Genehmigung der Militärverwaltungen<br />

in der französischen Besatzungszone<br />

einzelne Narrenzünfte wieder gegründet.<br />

Am 13. Oktober 1946 wurde die Wiedergründung<br />

der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer<br />

Narrenzünfte auf einer Versammlung<br />

in Villingen beschlossen. Albert<br />

Fischer wurde wiederum zum ersten Vorstand<br />

gewählt. Am 24. April 1949 erhielt die<br />

Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer<br />

Narrenzünfte die endgültige Zulassung<br />

durch die französische Militärregierung.<br />

Das erste Narrentreffen fand 1950 in Radolfzell<br />

statt. 1952 wurde der Villinger Kreisrat<br />

Weibert Zehnder neuer Präsident.<br />

Die fünfziger Jahre waren durch Auseinandersetzungen<br />

innerhalb der Vereinigung<br />

um die Wahrung der Fastnachtstraditionen<br />

gekennzeichnet. 1953 kam es deshalb zum<br />

Austritt der traditionsbewussten Narrenzünfte<br />

aus Elzach, Rottweil und Überlingen.<br />

Ihnen folgten 1955 die Historische Narrozunft<br />

Villingen e. V. und 1958 die Narrenzunft<br />

Oberndorf.<br />

Nachfolger von Weibert Zehnder wurde<br />

nach 1960 Hans Ströhle aus Markdorf.<br />

Elzach, Rottweil, Oberndorf und Überlingen<br />

bilden seit 1963 einen losen Viererbund<br />

ohne jegliche Satzung. Das sehr restriktive<br />

Aufnahmeverfahren der Vereinigung<br />

Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte<br />

führte auch zur Gründung zahlreicher weiterer<br />

Narrenvereinigungen innerhalb der<br />

Schwäbisch-Alemannischen Fastnacht mit<br />

weniger strengen Regelungen zum Brauchtum<br />

und zur Aufnahme neuer Zünfte. Beispiele<br />

sind die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee<br />

(NVHB, gegründet 1959),<br />

Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte<br />

(VHN, gegründet 1964) und der Alemannische<br />

Narrenring (ANR, gegründet 1969).<br />

Von 1977 bis 1989 waren Karl Dilger aus<br />

Donaueschingen und von 1989 bis 1995<br />

Horst Bäckert aus Lindau Präsidenten der<br />

Vereinigung. 1996 wurde Roland Wehrle<br />

aus Furtwangen neuer Präsident.<br />

Im Juli 2012 wurde mit der Narrenzunft<br />

Schnabelgiere Meersburg erstmals eine<br />

Narrenzunft aus der Vereinigung ausgeschlossen.<br />

Entsprechend einem Beschluss<br />

von 1988 lässt die Vereinigung keine neuen<br />

Hexengruppen mehr für die Narrenzünfte<br />

zu. Die Meersburger Narrenzunft hatte<br />

aber 1995 einen Antrag auf Zulassung einer<br />

Burghexen-Gruppe gestellt. Seither konnte<br />

zwischen der Narrenzunft und der Vereinigung<br />

keine Einigung über die Burghexen<br />

erzielt werden.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 53<br />

Närrische Nachbarschaft – VSAN Landschaft Hegau<br />

Poppele-Zunft Singen 1860 e. V.<br />

Stephan Glunk, Zunftmeister der Poppele-Zunft Singen<br />

Die Singener fasnächtliche Überlieferung<br />

reicht etwa bis in die 1820er<br />

Jahre zurück. An überliefertem<br />

Brauchtum haben wir zunächst die Fasnetszeiten,<br />

nämlich den Schmutzige Dunschdig<br />

(schmutzig = fett; Fasnetsküchle) sowie den<br />

Fasnets-Sunndig, -Mändig und -Zieschdig.<br />

Am Schmutzige Dunschdig, dem wichtigsten<br />

Tag der Fasnet, wurde der Narrenbaum<br />

gefällt, eingeholt und seit der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts auf dem Hohgarten gesetzt;<br />

Sämann, Egge und Pfl ug gingen als Vorboten<br />

des kommenden Frühlings im Umzug<br />

mit. Einfache Fasnetsspiele seit der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts, auch große<br />

theaterähnliche Auf- und Umzüge und närrische<br />

Jahrmärkte fanden am Fasnets-Sunndig<br />

statt. Am Abend des Fasnets-Zieschdig<br />

wurde ein Strohmann – Sinnbild des überwundenen<br />

Winters und böser Dämonen –<br />

auf dem Hohgarten verbrannt. Die Fasnet<br />

war überwiegend eine Straßenfasnet.<br />

Das Foto zeigt unsere Traditionsfiguren: v. l. Narrebolizei Rudi Grundmüller, Narremodder Ekke Halmer, Narrevadder Peter<br />

Kaufmann, Eierwieb Uwe Seeberger, Poppele Timo Heckel.<br />

Bild: Poppele-Zunft<br />

Die Anfänge der Poppele-Zunft gehen zurück<br />

ins Jahr 1860, als in einer Fasnetanzeige<br />

eine Narrengesellschaft Singen an<br />

die Öffentlichkeit tritt, die sich 1885 dann<br />

Poppele-Verein nennt. Mit der Aufnahme in<br />

die Vereinigung schwäbisch-alemannischer<br />

Narrenzünfte im Jahre 1933 nennt sich der<br />

Verein dann Narrenzunft Poppele 1860 e.V.<br />

Die Poppele-Zunft ist heute ein Verein mit<br />

über 1000 Mitgliedern. Leitfi gur der Zunft<br />

und Schirmherr der Singener Fasnet ist der<br />

Poppele, jene Gestalt, die an den historisch<br />

belegbaren Popolius Mayer von der Burg<br />

Hohenkrähen erinnert, der im 15. Jahrhundert<br />

ein Schalk und Tunichtgut gewesen<br />

sein muss, so dass er in der Sage weiterlebte.<br />

Die Figur des Poppele wurde bis 1933<br />

nur gelegentlich dargestellt; seit den Poppele-Spielen<br />

des Hofpoeten der Poppele-<br />

Zunft Dr. Ernst Dycke in jenem Jahr gehört<br />

die Poppele-Figur zur Fasnet dazu. Dem<br />

Poppele gesellt sich das Eierwieb zu, dem<br />

der Poppele nach der Sage einen Streich<br />

spielte, als er die mit einem Korb voller Eier<br />

auf dem Weg zum Markt sich befi ndende<br />

Frau als Felsblock getarnt beim Ausruhen<br />

störte, so dass die Eier aus dem Korb den<br />

Berg hinunterrollten, ohne allerdings dabei<br />

kaputt zu gehen. Das Eierwieb, das von einem<br />

Mann dargestellt wird, tauchte vor dem<br />

ersten Weltkrieg nur ab und zu auf; auch es<br />

gehört seit 1933 zum festen Inventar der<br />

Narrenfi guren.<br />

Der Narrenbolizei gehört wie die Narreneltern<br />

zu den ältesten Singener Fasnetsfi<br />

guren. Er trägt stets die Schelle mit sich,<br />

die an die Dorfschelle der vergangenen<br />

Jahrhunderte erinnert, als Nachrichten im<br />

Dorf durch Ausrufen verbreitet wurden. Die<br />

Narreneltern sind in Singen schon seit dem<br />

beginnenden 19. Jahrhundert nachweisbar.<br />

Die Narrenmutter wird dabei stets von<br />

einem Mann dargestellt. Zu den Aufgaben<br />

der Narreneltern gehört natürlich, daß sie<br />

für den Narrensamen verantwortlich sind,<br />

der den Fortbestand der Fasnet garantiert.<br />

Die Hoorigen Bären 1950 beim Narrentreffen in Radolfzell.<br />

Bild: Poppele-Zunft<br />

Der Hoorige Bär ist im 19. Jahrhundert belegt,<br />

ist aber gegen Ende des Jahrhunderts<br />

vermutlich wegen der zunehmenden Verstädterung<br />

wieder aus der Öffentlichkeit<br />

verschwunden. Nach intensiven Studien<br />

wurde er 1949 wieder ins Leben gerufen.<br />

Das Häs besteht aus Erbsenstroh, das auf<br />

Bänder aufgenäht wird, die dann auf einen<br />

zweiteiligen Maleranzug genäht werden.


54<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Die Schemen wurden bis 1955 von Fritz<br />

Moser (Villingen) geschnitzt, seit dort von<br />

Hans Jehle (Sulz a. N.). Der Hoorige Bär<br />

führt einen knorrigen Stock mit sich und<br />

kann mit diesem und der grimmig dreinblickenden<br />

Scheme sicherlich als eine Verkörperung<br />

des Winters gesehen werden. Jedes<br />

Jahr werden Häser für dreizehn männliche<br />

Hästräger angefertigt. Seit der Fasnet 2016<br />

werden auch für Kinder Hoorige-Bären-Häser<br />

angefertigt.<br />

Die Gruppe der Hoorigen Bären besteht aus<br />

14 Männern.Auch das Blätzlihansel ist im<br />

19. Jahrhundert belegt und wurde zusammen<br />

mit dem Hoorigen Bär 1949 wiederbelebt.<br />

Das Häs besteht aus Hose mit Kittel<br />

mit in gleicher Form gestanzten Blätzle mit<br />

genau festgelegten und in einer bestimmten<br />

Reihenfolge angeordneten Farbtönen<br />

(gelb, rot, grün, blau, braun). Dazu gehören<br />

ein Schweif mit Fuchsschwanz und eine<br />

schwarze Stoffmaske mit rot eingefassten<br />

Rändern bzw. Öffnungen. Ungefähr dreihundert<br />

kleine Schellen und die „Suubloodere“<br />

(eine aufgeblasene Schweinsblase)<br />

verleihen dem Blätzlihansel einen fröhlichen<br />

Charakter bzw. setzen es in die Lage, als<br />

Verkörperung des Frühlings die Hoorigen<br />

Bären beim Umzug vor sich herzutreiben.<br />

In der Poppele-Zunft gibt es ca. 120 Blätzlihansel,<br />

wobei alle Hästräger männlich sind.<br />

Der Hoorige Bär und das Hansele hatten<br />

ihren ersten Auftritt nach dem 2. Weltkrieg<br />

beim Narrentreffen in Radolfzell an der Fasnet<br />

1950.<br />

Die weiblichen Mitglieder der Zunft sind die<br />

Rebwieber, die an jene Frauen erinnern,<br />

die früher in den Rebbergen am Hohentwiel<br />

bei der Weinlese tätig waren. Diese<br />

Gruppe trat erstmals 1936 in Erscheinung.<br />

Mit dem Schellenhansel, einem Häs für die<br />

weiblichen Zunftmitglieder, wurde zur Fas-<br />

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und angenehm.<br />

In der Bildmitte „Hofpoet“ der Poppele-Zunft Wilhelm Denzel.<br />

net 2002 eine Figur wiederbelebt, die es<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg in Singen gab,<br />

die nach dem Krieg aber vollständig verschwunden<br />

war. Die Zunftgesellen sind die<br />

Männer, die sich um das Fällen und das<br />

Aufstellen des Narrenbaums kümmern. Sie<br />

tragen blaue Kutten, die an Fuhrmannskittel<br />

erinnern, und eine rote Kappe.<br />

Der Fellbär mit Treiber ist wohl ein Überbleibsel<br />

eines Fasnetsspiels, und zwar<br />

wahrscheinlich des Jahrmarktes von 1894.<br />

Es gibt hier keinen Bezug zum St. Galler<br />

Bär, der 1899 ins Singener Stadtwappen<br />

aufgenommen wurde, weil Singen erstmals<br />

in einer St. Galler Urkunde erwähnt ist.<br />

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Bild: Poppele-Zunft<br />

Organisiert wird die Fasnet vom ungefähr<br />

dreißigköpfi gen Narrenrat, dem Zunftmeister,<br />

Zunftkanzler und Säckelmeister vorstehen.<br />

Seit 1955 hat die Poppele-Zunft ihren eigenen<br />

Fanfarenzug.<br />

Die Zunftbeize der Poppele-Zunft war jahrzehntelang<br />

bis zum Umbau 1993 das Gasthaus<br />

zur Sonne am Hohgarten; seither fi n-<br />

den die Zunftveranstaltungen im Gasthaus<br />

Kreuz (Kulturzentrum Gems) oder in der<br />

Zunftschüür, dem Vereinsheim der Poppele-Zunft<br />

statt.<br />

Ihre zwei großen Fasnetsbälle (den Zunftball<br />

und die Singemer Fasnetsnacht) richtete<br />

die Poppele-Zunft in der 2020 abgebrannten<br />

Scheffelhalle aus, danach im Top10, den<br />

Narrenspiegel und den Seniorennachmittag<br />

in der Stadthalle.<br />

Die Poppele-Zunft verkündet jeweils an<br />

Martini das Fasnetsmotto für die kommende<br />

Fasnet, das die anderen Narrenvereine<br />

Singens übernehmen. Am Schmutzige<br />

Dunschdig stürmt die Zunft das Rathaus<br />

und setzt den Oberbürgermeister, den Gemeinderat<br />

und die Verwaltung ab; der Zunftmeister<br />

übernimmt bis Aschermittwoch die<br />

Regierungsgeschäfte.<br />

Der Narrenbaum, der auf dem Hohgarten<br />

aufgestelllt wird, symbolisiert als Stammbaum<br />

aller Narren diese sechstägige närrische<br />

Herrschaft.<br />

Wichtige Ereignisse im Leben der Zunft in<br />

der jüngsten Vergangenheit waren der Bau<br />

der Zunftschüür in Singens Altem Dorf (Einweihung<br />

1991), die Veröffentlichung einer<br />

CompactDisc mit den Singener Fasnetsliedern<br />

im Jahre 1994 und die Ausrichtung des<br />

Großen Narrentreffens der VSAN im Jahre<br />

2004 und des Narrentreffens zum 150-jährigen<br />

Jubiläum der Poppele-Zunft in 2010.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 55<br />

Närrische Nachbarschaft – VSAN Landschaft Hegau<br />

Narrengericht Stockach e. V.<br />

Von Narrenschreiber Marcel Reiser – Alle Bilder: Thomas Niedermüller<br />

Hans Kuony Narrenbüttel Narrenbolizei und Hänsele<br />

Die Entstehung des Hohen Grobgünstigen<br />

Narrengerichts steht in einem<br />

engen Zusammenhang mit der sogenannten<br />

Schlacht am Morgarten im<br />

November des Jahres 1315. Vor Beginn der<br />

Schlacht hatte Herzog Leopold im Verlauf eines<br />

Kriegsrates seinen Hofnarren um einen<br />

Ratschlag gebeten. Der Rat des Kuony von<br />

Stocken, man solle lieber darüber nachdenken,<br />

wie man aus der Gegend heil wieder<br />

herauskomme, wurde jedoch nicht berücksichtigt.<br />

Nach der verlorenen Schlacht durfte<br />

der Narr dennoch für seinen weisen Rat<br />

einen Wunsch äußern. Er bat darum, dass<br />

in seiner Geburtsstadt Stockach einmal<br />

jährlich, zwischen Lichmess und Lätare, von<br />

den Einwohnern Gericht gehalten werden<br />

darf. Obgleich Stockach nellenburgischem<br />

Recht unterworfen war, erfüllte 1351 Herzog<br />

Albrecht II, der Bruder Leopolds, diese Bitte<br />

und stellte ein Privileg aus. Bis heute beruft<br />

sich das Stockacher Narrengericht auf<br />

diesen sogenannten "Hauptbrief‟. Er existiert<br />

nicht mehr, weil er immer wieder neu<br />

abgeschrieben wurde. Die derzeit gültige<br />

Fassung stammt aus dem Jahr 1743.<br />

Nachweislich ist die Existenz des Stockacher<br />

Narrengerichts ab dem Jahr 1661, als<br />

ein Hinweis im Ratsprotokoll erscheint.<br />

Im Jahr 1687 werden die "Satzung und<br />

Ordnung‟ des Stockacher Narrengerichts<br />

verfasst. Darin ist der jährliche Ablauf der<br />

Fasnacht festgehalten. Das Gericht erhält<br />

umfassende Rechte, wie und an wen Strafen<br />

auszusprechen sind. Zudem ist die Aufnahme<br />

in die "Schar der Laufnarren‟ geregelt.<br />

Diese Persifl age auf den Ritterschlag<br />

und Veralberung der Aufnahme in das<br />

Bürgerrecht hat sich bis heute weitgehend<br />

erhalten. Der sogenannte Laufnarr muss<br />

einen Schwur sprechen, erhält den Schlag<br />

mit der Pritsche, nachdem er sich dreimal<br />

vor einem Abbild des Kuony von Stocken<br />

verneigt hat. Der Laufnarr erhält sodann<br />

das Recht, während der Fasnachtszeit vom<br />

Dreikönigstag bis zum Sonntag Lätare die<br />

zweizipfelige Narrenkappe tragen zu dürfen.<br />

Seit 1791 tragen sich die Stockacher Laufnarren<br />

nach ihrer Aufnahme in ein Narrenbuch<br />

ein. Mittlerweile existieren acht dieser<br />

prachtvoll gestalteten Bände. Im Rahmen<br />

des jährlichen Brauchtums bleibt über die<br />

Jahrhunderte zwar der Begriff "Stockacher<br />

Narrengericht‟ erhalten. Tatsächlich verliert<br />

die Abhaltung einer Gerichtsveranstaltung<br />

auf offener Straße im 19. und 20. Jahrhunderts<br />

aber an Bedeutung. Statt dessen erlangt<br />

die Stockacher Fasnacht einen guten<br />

Ruf für seine Fasnachtsspiele und Umzüge.<br />

Gerichtsverhandlungen am "Schmotzige<br />

Dunschtig‟ gibt es seit 1960.<br />

Der erste Beklagte war der baden-württembergische<br />

Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger.<br />

Seither, mit Ausnahme des Jahres<br />

1991, hat jährlich am Schmotzige Dunschtig<br />

ein Regional-, Landes- oder Bundespolitiker<br />

zur Verhandlung zu erscheinen. Die Beschränkung<br />

auf Beklagte männlichen Geschlechts<br />

endet 1997, als Annette Schavan<br />

Laufnarren<br />

(Kultusministerin von Baden-Württemberg)<br />

geladen wird. Wesentlicher Bestandteil des<br />

Fasnachtsbrauchtums ist das Setzen des<br />

Narrenbaums. Nachdem der Brauch seit<br />

Ende des 18. Jahrhunderts in Stockach üblich<br />

war, fi ndet er ab 1881 nach und nach in<br />

organisierter Form durch die Gliederung der<br />

Zimmerergilde statt.<br />

Das Stockacher Hänsele ist ein Blätzlehäs-<br />

Narr und in den Farben Gelb/Orange /Rot/<br />

Grün/ Blau/Schwarz gehalten. Mit insgesamt<br />

13 unterschiedlich großen Messingglocken<br />

ist das Hänselehäs besetzt, was<br />

beim „Jucken‟ den fröhlich melodischen<br />

Klang hervorruft. Eine geräucherte Saubloter<br />

(Schweinsblase) am Hänselestock gehört<br />

ebenfalls dazu. In Stockach verbergen<br />

sich nur Männer unter dem Blätzlehäs. Sie<br />

ist die größte Stockacher Gliederung und<br />

besteht aus circa 200 Mitgliedern.<br />

Ebenfalls im Jahr 1934 kamen die Alt-Stockacherinnen<br />

als älteste Frauengliederung<br />

dazu.


56<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Alt-Stockacherinnen Marketendrinnen Althistorische Zimmerergilde<br />

Bis dahin war es den Stockacher Frauen<br />

nicht möglich an der organisierten Fasnacht<br />

teilzunehmen. Die Alt-Stockacherin trägt die<br />

Tracht der vorderösterreichischen Bürgerin<br />

mit der goldenen Radhaube. Diese Tracht<br />

wird in Stockach nur an Fasnacht getragen.<br />

In den 1960er kamen als weitere Gliederung<br />

die Aktiven Laufnarren hinzu. Er trägt<br />

aber als einziger in Stockach eine Scheme<br />

(Holzmaske), die den verschmitzten Narren<br />

zum Ausdruck bringt. Die aktiven Laufnarren<br />

haben unter anderem die Aufgabe den<br />

„Beklagten‟ am Strohseil zur Verhandlung<br />

vorzuführen. Wer sich dem Gericht oder<br />

seinem Urteil entziehen will, wird durch die<br />

Laufnarren in den Brunnen geworfen.<br />

Die jüngste Stockacher Gliederung sind die<br />

Marketenderinnen. Sie traten 1975 erstmals<br />

an der Fasnacht auf. Sie begleitet die Narren<br />

und verköstigt sie auch. Dazu trägt sie<br />

stets einen Korb an ihrem Arm. Besonders<br />

Kinder lieben daher die Marketenderinnen.<br />

Zum farbenfrohen Kostüm gehört ein kecker<br />

Filzhut mit Straußen-Feder, das sich nahtlos<br />

in die Farbenprächtigkeit der Stockacher<br />

Narren einreiht.<br />

Haupttag der Stockacher Fasnacht ist der<br />

Schmotzige Dunschdig. Nach dem Schülerbefreien<br />

und der Übernahme der niederen<br />

Gerichtsbarkeit, setzt die Zimmerergilde<br />

am Nachmittag den Narrenbaum, ehe am<br />

Abend dann die Narrengerichtsverhandlung<br />

stattfindet, in diesem Jahr gegen den<br />

Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach.<br />

Am Fasnachtssamstag zieht man in Stockach<br />

von Wirtschaft und „schnurrt‟ in den Lo-<br />

kalen, wobei man den Leuten lustige Ereignisse<br />

aus dem vergangenen Jahr erzählt.<br />

Am Sonntag ist der große Laufnarrenmarkt.<br />

Der Fasnachtsmontag steht im Gedenken<br />

an die verstorbenen Stockahcer Narren, ehe<br />

sich die Narren beim Uffwirmkaffe von der<br />

kalten Kirche erholen, ehe am Abend dann<br />

die Hemdglonker durch die Stadt ziehen.<br />

Der Fasnachtsdienstag steht dann ganz im<br />

Zeichen der Kinder und dem Kinderumzug<br />

mit anschließendem Kinderball, ehe dann<br />

beim Abschlussball Punkt Mitternacht die<br />

Fasnacht beendet wird. Doch ein klein bisschen<br />

dauert die Fasnacht in Stockach doch<br />

noch. Den der Narrenbaum bleibt noch bis<br />

zum Lätare-Sonntag stehen und wird erst<br />

dann morgens um 5 Uhr von der Zimmerergilde<br />

gefällt.<br />

Schmutzige Dunschtig 08.02.<strong>2024</strong> 7.30 – 17 Uhr<br />

Fasnachts Freitag 09.02.<strong>2024</strong> 7.30 – 13 und 14.30 – 17 Uhr<br />

Fasnachts Samstag 10.02.<strong>2024</strong> 7.30 – 13 Uhr<br />

Für das leibliche Wohl sorgen wir mit sauren Kutteln, Wurstgulasch<br />

sowie Getränken. Solange der Vorrat reicht.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 57<br />

Närrische Nachbarschaft – VSAN Landschaft Hegau<br />

Narrenzunft Engen e. V.<br />

Von Zunftmeister Sigmar Hägele<br />

Narrenzunft: Narrenrat und Zunftgeselle: Purpurrotes Ornat, Federnhut, weiße Handschuhe, schwarze Hose, schwarze Schuhe. Als Saalhäs Roter Kittel mit Fuchsschwanzkappe,<br />

schwarze Hose. Narrenvater: Schwarze Hose, schwarze Schuhe, grauer Mantel, grauer Umhang, schwarzer Zylinder. Narrenmutter: Bis 1987 trug die sie das Häs der Alt Engenerin.<br />

Seither trägt sie ein purpurrotes Kleid, entsprechend dem Narrenrat. Narrenbolizei: hellblaue Uniform mit Schildmütze, Säbel und Narrenschelle. Hansele: Schwarz-rotes Flecklehäs<br />

mit Stofflarve, Fuchsschwanz am Hinterkopf, lange Nase mit einem Glöckle versehen. Der Hansele trägt als äußeres Zeichen eine 80 cm lange Geisel, an deren Ende eine Sublodäre<br />

(Schweinsblase), mit 20 cm Abstand, befestigt ist. Berggemeinde: Spöckwieble: Bäuerliche Tracht, blau-weiß kariert mit roter Schürze, rot-weiße Ringelstrümpfe und Korb. Spöckmännle:<br />

Fuhrmannskittel mit weißem Kragen und Zipfelmütze (als Arbeitsgewand), schwarzer Schlapphut und Wurzelstock als Sonntagsgewand. Narrenbüttel: Blaue Unform mit Pickelhaube<br />

Säbel und Narrenschelle. Einzelfiguren: Wildsau mit schöner Holzmaske, Häs mit Fellbesatz und Waldmann mit Sauspieß. Blaufärber: Einzelfigur Munding: Markante Holzmaske,<br />

schwarzer Frack, Zylinder und Gehstock. Blaufärber: Holzmaske und Häs mit verschiedenen Applikationen, als Moster, Postle, Bauer, Metzger, Bäcker, Schriftsteller, mit Spiegel, bunten<br />

Halstüchern und Stofftasche. Fanfarenzug (FZE): Der FZE trägt ein Landsknechtsköstüm in den Engener Farben Weiß-Schwarz und an den Umzügen oft auch eine rote Kutte mit umgehängter<br />

weiß-scharzer Zipfelmütze. Narrenruf für alle Gruppen und Gliederungen Narri Narro!<br />

Bilder: Narrenzunft Engen<br />

Wie in allen alten Städten des schwäbisch - alemannischen Volkstumgebietes<br />

hat sich auch in Engen das Fastnachtsbrauchtum aus alter Zeit erhalten<br />

und durch die ganze wechselvolle Geschichte der Stadt überliefert.<br />

Den ältesten Nachweis über das Geschehen dieses Brauchtums vermittelt uns bis<br />

jetzt das Stadtgerichtsprotokoll vom Jahre 1618.<br />

Um dieses Erbe echten Volksbrauchtums zu bewahren, hat sich hier in Engen<br />

schon nach 1800 eine Vereinigung gebildet, deren ältester Nachweis aus dem<br />

Jahre 1842 erhalten ist. Aus ihr entstand 1875 der „Narrenverein“, der sich seit<br />

1925 „Narrenzunft“ nennt und seit dieser Zeit Mitglied des Verbandes schwäbischalemannischer<br />

Narrenzünfte ist.<br />

Die Fasnacht ( Fasnet ) in Engen, kann man mit einem Haus vergleichen. Die<br />

tragenden Säulen ist die Narrenzunft Engen e.V. mit der Hanselegruppe, die Berggemeinde<br />

- auch Spöckvolk genannt – die Gruppe Blaufärber und der Fanfarenzug.<br />

Auch die Katzenmusik ist ein Teil unserer Narrenzunft.<br />

Die Fasnet ist das Dach und unter dem gemeinsamen Dach, feiern wir Fasnet.<br />

Eine Gruppe kann nicht ohne die Anderen sein oder das Gebäude stürzt ein, wenn<br />

eine Säule wegfällt.<br />

Narrenbolizei: Carola Jäger-Rees<br />

Hanselegruppe: gegründet 1927<br />

Hanselevater: Chris Herbst<br />

Berggemeinde Engen gegründet 1960<br />

seit 2008 Gruppe der Narrenzunft<br />

Das „Spöckvolk“, wie die Mitglieder der Berggemeinde auch genannt werden,<br />

lebte vor langer Zeit in der Spöck (kleiner Wald bei Engen) in einer kleinen Waldsiedlung.<br />

Bergvogt: Sigmar Hägele<br />

Die Männer betätigten sich als Köhler und Holzhauer und man sagt, sie hätten<br />

auch ein bisschen gewildert. Die Frauen sammelten Beeren, Kräuter, Pilze und<br />

Kienspan, um dieselben an das Stadtvolk von Engen zu verkaufen. Später siedelte<br />

das Volk von der Spöck auf dem heutigen Berg vor der Stadt an, um so näher bei<br />

den Stadtleuten als Abnehmer ihrer Ware zu sein.<br />

<br />

Die Katzenbachhexen aus Bargen und die Rebgeister aus Neuhausen, die Wilden<br />

Weiber Hegau ( Hexengruppe aus Engen ) sowie die Hohenhewenteufel Hegau,<br />

haben sich sozusagen im Dachstuhl eingenistet. Sie sind keine offiziellen Gruppe<br />

der Narrenzunft, aber doch gern gesehene und schöne Narrenfiguren. Wir freuen<br />

uns, diese Gruppen und närrischen Freunde aus den Ortsteilen, als Mitwirkende<br />

auch an der Engener Fasnacht bei uns zu haben.<br />

Narrenzunft Engen e.V. gegründet 1875<br />

Präsident: Sigmar Hägele<br />

Narrenrat: besteht aus Narrenräten und Zunftgesellen<br />

Narreneltern: Narrenvater Frank Rosenfeld<br />

Narrenmutter: Hans-Peter Rothacher<br />

Berggemeinde Engen


58<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Die „Blaufärber“ mit der Einzelfigur Munding: Gruppenführer: Rolf Broszio<br />

Donat Munding stammte aus Daugendorf bei Riedlingen und lebte im Engener<br />

Altdorf von 1847-1904. Als angesehener Bürger und Geschäftsmann prägte er das<br />

Stadtleben und besonders das des Altdorfes 40 Jahre lang. Neben einer großen<br />

Pferdeumspannstation für Postkutschen betrieb er auch das damals weithin gekannte<br />

Gasthaus „Sternenpost“, (Gebäude heute noch vorhanden) in dem auch<br />

bekannte Persönlichkeiten Einkehr hielten. So beispielsweise J.V.v. Scheffel,<br />

Heinrich Hansjakob, Großherzog Friedrich der I. und Königin Marie Antoinette,<br />

u. v. a. Sein schalkhafter Humor, seine rege Phantasie und seine wunderbare<br />

Erzählgabe machten ihn im ganzen Land bekannt. „Bei seinen Mitbürgern hieß<br />

der örtliche Münchhausen allgemein ,Blaufärber‘ (s. Stadtchronik u. a.), weil von<br />

der unwiderstehlichen Glaubwürdigkeit seiner Erzählungen die staunenden Hörer<br />

zuweilen blau angelaufen sein sollen.“ (Zitat n. G. Graef) Als Einzel- und Leitfigur<br />

der Blaufärber-Gruppe tritt der oben beschriebene als „Munding“ in der feinen<br />

Kleidung des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf.<br />

In seiner Begleitung sind die Hästräger/Blaufärber mit neun verschiedenen Häs-<br />

Motiven. Seine berufliche Tätigkeit erfüllte er als Posthalter, Gastwirt und Landwirt.<br />

Dies kommt in den Figuren „Postle“, „Gastwirt“ und „Landwirt“ zum Ausdruck.<br />

Sehr geschätzt haben ihn unsere badischen Dichter J.V.v. Scheffel und Heinrich<br />

Hansjakob: Letzterer hat ihm in einerm seiner Bücher verewigt, die Figur „Schriftsteller“<br />

weist darauf hin. Ein weiteres Motiv ist der „Moster“, er ist ein Hinweis auf<br />

das Erzeugnis seines riesigen Obstbaumbestandes. Bekannt war auch die gute Butter<br />

und der „Engener Spundenkäse“ aus seiner damaligen Käserei, deshalb ist auch<br />

eine weitere Figur als „Käser“ gestaltet. Die Figuren „Brauer“, „Metzger“ und „Bäcker“<br />

sowie die bereits erwähnten Figuren waren gleichzeitig auch Gäste von ihm.<br />

Das Häs des „Blaufärbers“ ist mit Motiven/Applikationen verziert. Dies ist eine<br />

textile Technik, auch „Aufnäharbeit“ genannt, wobei ausgeschnittene Stoffteile als<br />

Verzierung auf ein Gewebe aufgenäht werden. Diese Technik kannte man auch<br />

schon im Mittelalter, sie wurde damals vor allem von einfachen armen Leuten angewandt.<br />

Fanfarenzug (FZE) gegründet 1958 (nur Männer!), Vorstand: Domenico Palmeri<br />

Musiker: Bläser und Trommler. Im Gegensatz zur Hanselegruppe, Berggemeinde<br />

und Blaufärbergruppe ist der FZE ein eigenständiger Verein, und deshalb nur eine<br />

Gliederung der Narrenzunft Engen e.V.<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 59<br />

Närrische Nachbarschaft – VSAN Landschaft Hegau<br />

Katzenzunft Meßkirch e. V.<br />

Von Zunftmeister Holger Schank<br />

Die Fasnet in Meßkirch ist ein Brauch, der offensichtlich schon<br />

im Mittelalter gepfl egt wurde, denn in der kulturhistorisch bedeutsamen<br />

Chronik der Grafen von Zimmern stehen viele<br />

Anekdoten, die recht deutlich auf Fasnet hinweisen. Diese<br />

prominente Adelschronik entstand im 16. Jahrhundert auf Schloss<br />

Meßkirch und legt für viele Narrenzünfte der Region einen ideologischen<br />

Grundstein, so auch für die Katzentzunft. Aus dem Volksbrauchtum<br />

wurde in Meßkirch spätestens 1885 ein Narrenverein,<br />

denn seither existieren lückenlos Protokolle und Archivalien.<br />

Die heutigen Kostüme sind die Fledermaus – Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

entstanden. Das Kostüm besteht aus schwarzem Unterkleid,<br />

einer schwarzen Textillarve und einem „Waffeltuch“ als imposantem<br />

Umhang. Früher ein Allerweltshäs, denn alle Teile waren in<br />

jedem Haushalt zu fi nden – heute schon fast eine Rarität, denn die<br />

Waffeltücher, große Bettüberwürfe in einer besonders aufwändigen<br />

unterschiedlich gemusterten Webart gefertigt, sind seit vielen Jahren<br />

nur noch auf Flohmärkten zu erwerben und werden immer rarer.<br />

Das Kostüm der Katze wude 1935 gegründet.<br />

Bild:er Günther Brender<br />

Um 1900 entstand das Hirling-Hansele, das mit seinen wenigen<br />

Blätzle sich deutlich unterscheidet von den am Bodensee gängigen<br />

Hänselehäsern und wohl trotzdem von diesen inspiriert war. Geschaffen<br />

wurde das Kostüm ganz in privater Hand von der Meßkircher<br />

Damenschneidermeisterin Hirling, die das Kostüm als Verkirchern<br />

im 16 Jahrhundert zugestanden hatte, nämlich einmal im<br />

Jahr Narrengericht zu halten. Dafür stehen die vier Nasenschleifer,<br />

die vier „Originale“ der Region repräsentieren sollen, nämlich den<br />

„Glotzer“ der alles sieht, dem „Loschore“, der seine Ohren überall<br />

hat, dem „Koizgen“ der mit seiner eigenen Art abseitige Gedanken<br />

einbringt und dem „Triele“ der in seiner Bedächtigkeit die<br />

vier gut ergänzt.<br />

Eine weitere Besonderheit sind in Meßkirch die Narreneltern, die<br />

es zwar in vielen Narrenstädten gibt – in Meßkirch aber ist die Narrenmutter<br />

tatsächlich eine Frau und das jährlich wechselnd eine<br />

andere. Der Reiz daran ist, dass niemand außer dem Narrenvater<br />

die neue Narrenmutter sucht und kennt und es so vor der Fasnet<br />

immer eine große Spekulation gibt, wer wohl die große Ehre hat, für<br />

ein Jahr die neue Narrenmutter zu sein.<br />

Mit Radolfzell verbindet die Meßkircher Katzenzunft der große, vermutlich<br />

der größte, Fasnetskünstler der Region, Lothar Rohrer, der<br />

wie kaum ein anderer die Fasnet der Region mit seiner Kunst bereichert<br />

hat. Lothar Rohrer ist in Meßkirch geboren und aufgewachsen<br />

und hatte später viele Jahre seinen berufl ichen und künstlerischen<br />

Heimathafen in Radolfzell.<br />

Die Fledermaus entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

leihhäs für die zahlreiche Kundschaft entstehen ließ und so großen<br />

Anklang damit fand, das das Häs irgendwann zum Zunfthäs wurde.<br />

1935 entstanden in Anlehnung an den Namen „Katzenzunft“ das<br />

Kostüm der Katze – eines der vermutlich imposantesten und edleren<br />

Häser der Fasnet. Ganz in Schwarz und Weiß behalten und<br />

aus edlem Samt beeindruckt vor allem die aufwändig zu pfl egende<br />

große Halsrüsche, die die Holzscheme umrahmt.<br />

Als Einzelfi gur ist Meßkirch stolz auf seinen Petter Letzkopf, den<br />

Hofnarren der Grafen von Zimmern, der schon in der Zimmerschen<br />

Chronik historisch verbürgt ist und in den 1960er Jahren zu einer<br />

festen Figur der Meßkirch Fasnet wurde.<br />

Die 4 Nasenschleifer gehen zurück auf ein Privileg, das die Fürstenbergische<br />

Herrschaft, die Nachfolger der Zimmern, den Meß-<br />

Der Glotzer ist einer der vier Nasenschleifer.


60<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 61<br />

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Liebe Narren nehmt es uns nicht krumm ,<br />

diese Fasnet ist für den grüne Baum schon rum.<br />

Die ganze Mannschaft muss sich regenerieren,<br />

für die Saison 24 neue Kräfte mobilisieren.<br />

Ausgerechnet in den Fasnetwochen,<br />

wo wir sonst immer Ungeziefer kochen,<br />

hat es der Terminkalender so gewollt<br />

und anderen Dingen die Treue gezollt.<br />

Den Urlaubsplan ganz neu gestaltet<br />

das freut die Jungen aber auch die Alten<br />

Work-Life-Balance bedeutet Schaffe und Leben<br />

Des soll unsere Lüd wieder Freude geben.<br />

Ferien im Summer wie im Winter<br />

Des freut besonders die mit Kinder<br />

So freuen wir uns auf die 6. Generation<br />

nach 150 Jahren Wirtetradition.<br />

Rettich Bülle und Salot – Gnueg, gnueg, gnueg<br />

Ich hab gegrünt durch Zeit und Raum<br />

und bleib für Euch der Grüner Baum!<br />

Hubert und Elena


62<br />

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NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 63<br />

Bülent Ceylan als Ehestifter beim<br />

Fanfarenzug der Narrizella Ratoldi<br />

Man stelle sich vor, ein paar<br />

unserer Mitglieder waren im<br />

Milchwerk bei der Show von<br />

Bülent Ceylan und danach waren<br />

zwei davon miteinander verlobt.<br />

So schnell kanns gehen.<br />

Während der Show hat Bülent sich Uwe<br />

und Tanja, beide saßen in der ersten Reihe<br />

rausgesucht und begonnen, mit ihnen<br />

zu quatschen. Beide sind schon länger ein<br />

Paar und haben bereits gemeinsame Kinder.<br />

Was fehlt da noch zum Glück? Natür-<br />

lich eine Hochzeit. Bülent hat sich entschieden, sich darum<br />

zu kümmern und redete zusprechend auf den Uwe<br />

ein, bis er mit einem Kniefall und einer Rose in der Hand<br />

vor jubelndem Publikum Tanja einen Antrag machte.<br />

Sie musste nicht lange nachdenken und sagte: „Ja“.<br />

Und so kam es, dass wir nach viel zu langer Zeit am<br />

Freitag den 22.12.2023 endlich mal wieder auf einer<br />

Hochzeit aufspielen durften. Und dass es die Hochzeit<br />

unseres ersten Vorstandes Uwe und der Zeugwartin<br />

Tanja war, freute uns umso mehr. Beide schienen<br />

sehr überrascht, als sie nach der Trauung aus<br />

dem Zunfthaus kamen und uns sahen.<br />

Mitglieder des Fanfarenzuges beim „Ständerle“ für das Hochzeitspaar vor dem Zunfthaus. In der Mitte das Paar Uwe Guduscheit<br />

und sein Frau Tanja (im Übrigen die Tochter des bekannten Kunstmalers Gerd Pflumm).<br />

Bild: Fanfarenzug<br />

Doch wir haben uns weder vom Weihnachtsstress<br />

noch vom sehr kalten und<br />

windigen Wetter abhalten lassen und begleiteten<br />

das Brautpaar spielerisch zum<br />

Sektempfang in die BBB. Dann durften sie<br />

den Tag im Kreise der Familie verbringen,<br />

aber abends waren wir zurück und überraschten<br />

sie nochmals Zuhause. Die Party<br />

war noch in vollem Gange und so sind wir<br />

in den Partykeller von Uwe und Tanja eingeladen<br />

worden und feierten dort noch ausgelassen<br />

bis in die Nacht.<br />

Wir wünschen ihnen für die gemeinsame<br />

Zukunft alles erdenklich Gute und eine wundervolle<br />

Ehe.<br />

Die Suche nach dem Oberbürgermeister …<br />

UPS – manchmal ist der Wurm drin.<br />

So zum Beispiel auch bei unserer<br />

Wecktour an der letzten Fasnacht.<br />

Dass wir schon spät dran sind, bevor<br />

wir überhaupt gestartet sind, daran<br />

haben wir uns mit den Jahren gewöhnt<br />

und lassen uns davon nicht mehr aus der<br />

Ruhe bringen. Doch dass wir schon unsere<br />

Runde durch die Stadt gestrichen haben<br />

und trotzdem noch zu spät beim OB ankamen,<br />

hat uns doch etwas nervös gemacht.<br />

Vielleicht lag dies daran, dass wir das richtige<br />

Haus nicht fi nden konnten. Laut unseren<br />

Quellen sollte es in Markelfi ngen stehen. So<br />

weit sind wir auf jeden Fall auch problemlos<br />

gekommen.<br />

Auch die richtige Straße zu fi nden, war<br />

möglich und machbar. Aber wo ist das Haus<br />

mit der richtigen Nummer? Das hat uns zum<br />

Verzweifeln gebracht. Wir sind die Straße<br />

vor und zurückgelaufen, haben jedes Haus<br />

nach der richtigen Nummer abgesucht (im<br />

Dunkeln) und sind uns dann<br />

sicher gewesen, das Haus<br />

gibt es nicht, und es hat<br />

sich jemand einen bösen<br />

Streich mit uns erlaubt.<br />

Jetzt warte ich<br />

noch 10 min.<br />

dann gehe<br />

ich zur<br />

Machtübernahme<br />

Dann kam eines unserer<br />

Mitglieder auf die Idee,<br />

beim Fanfarenzug Markelfi n-<br />

gen anzurufen und nach Hinweisen<br />

zu fragen. Und siehe da – die Fanfarenkollegen<br />

standen schon bei OB Gröger<br />

vor dem Haus und waren bereits bei den<br />

Snacks und Getränken, die immer nach<br />

dem Spielen gereicht werden. Also kam einer<br />

der Gruppe aus einer Seitenstraße und<br />

zeigte uns den Weg zu unserem Ziel.<br />

Mit großer Erleichterung und einem kleinen,<br />

verlegenen Lächeln spielten wir für den OB<br />

und seine Familie auf und lösten den Fanfarenzug<br />

Markelfi ngen ab. Der Rest unserer<br />

Tour verlief dann ohne größere Schwierigkeiten.<br />

Wir sind gespannt, ob es dieses Jahr<br />

besser läuft, da die Familie Gröger in<br />

der Zwischenzeit umgezogen ist und<br />

das Spiel von neuem beginnen könnte.<br />

Doch wir haben gehört, das neue Zuhause<br />

soll etwas einfacher zu fi nden sein – wir hoffen<br />

das Beste.


64<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Mit einem guten Frühstück kann man auch den<br />

Männerfrühschoppen ertragen …<br />

Edith Häusler mit neuem Saft-Rollator?<br />

Eingesendet von Christina Martin.


NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 65<br />

Immer Ärger mit Künstlicher Intelligenz<br />

Thomas Giesinger, Vorstand<br />

der Bengelschiesser-Zunft Böhringen,<br />

wetterte in einem Leserbrief<br />

im Südkurier gegen die KI.<br />

Besser gesagt darüber, dass<br />

viele Alltagsprobleme eben<br />

nicht mit oder durch KI gelöst<br />

werden.<br />

So wünschte er sich manchmal<br />

einen Vorschlaghammer neben<br />

seinem Computer.<br />

De <strong>Kappedeschle</strong> möchte<br />

hiermit hochnärrisch seinem<br />

Wunsch entsprechen.<br />

(Das Bild wurde im Übrigen mit<br />

KI erstellt. Aufgabe war: Vorschlaghammer<br />

auf Computer).<br />

Das knifflige <strong>Kappedeschle</strong>-Rätsel<br />

1. Der Gründer der Narrengarde war: Bino<br />

2. Der Hansele-Gründer war: Herbert<br />

3. Der Vorname vom Fanfarenzug-Gründer Rapp ist:<br />

4. Der verstorbene Klepperle-Vater war: Gustl<br />

5. Wie heißt der Stammbaum aller Narren<br />

6. Welchen Käse mögen die Narrenmusiker<br />

7. Wer ist der Narrizella-Chef<br />

8. Wer ist der Stellvertreter vom Narrizella-Chef<br />

9. Aus welcher Abteilung sind die Holzhauer entstanden<br />

Aufl ösung auf Seite 70


66<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

RESTAURANT STRANDCAFÉ ...<br />

Ihr Logenplatz am Bodensee<br />

Das Team des Restaurant Strandcafé<br />

wünscht Ihnen eine glückselige Fasnet<br />

und freut sich darauf Sie in unserem<br />

Restaurant und auf unserer Sonnenterrasse<br />

begrüßen und verwöhnen zu dürfen.<br />

Strandbadstraße 102<br />

D-78315 Radolfzell am Bodensee<br />

Tel. + 49 7732 151-1650<br />

Fax + 49 7732 911 845<br />

info@strandcafe-mettnau.de<br />

NARRI NARRO!<br />

#MundCRadolfzell <br />

WIR DANKEN ALLEN UNSEREN<br />

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Ratoldusstraße 8a 78315 Radolfzell Telefon: +49 7732 98794-0 info@mundc.de www.mundc.de<br />

Joos GmbH | Neubohlingen 7 | 78315 Radolfzell | www.joos-gmbh.de


Des Holzhauers<br />

neue Kleider<br />

Schneidet den Holzhauer auf dieser Seite aus,<br />

malt die Kleider auf der Rückseite farbig und<br />

zieht den Holzhauer neu an.<br />

Lasst Eure Phantasie spielen...<br />

in neuen Farben<br />

oder auch traditionell!<br />

In einen Umschlag<br />

stecken, Deine<br />

Adresse nicht<br />

vergessen –<br />

und in den<br />

Briefkasten<br />

am Zunfthaus<br />

einwerfen.<br />

Die Besten fünf Entwürfe<br />

werden prämiert.<br />


K<br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V. DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong> 69<br />

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us<br />

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VERANSTALTUNGEN<br />

<strong>2024</strong><br />

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den Tickets! ➧


70<br />

DE KAPPEDESCHLE <strong>2024</strong><br />

NARRIZELLA RATOLDI 1841 E.V.<br />

Deutsches<br />

Frollein<br />

mal anders<br />

Die Italiener sollen nicht<br />

schlecht gestaunt haben,<br />

als ein Radolfzeller Hansele<br />

Ferien im Land des Stiefels<br />

gemacht hat.<br />

Man beachte die schwarzen<br />

Schuhe, die laut Hansele-<br />

Statuten zum Häs getragen<br />

werden müssen. Das hat<br />

Elsa nicht vergessen.<br />

Aufl ösung<br />

von Seite 65


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Onlineticket! ➧<br />

PARTY<br />

KOSTÜMZWANG!<br />

ELLIPSEN<br />

Sonntag, 11.2.24 • 18.00 Uhr<br />

Ort: Milchwerk • Eintritt: 6,- €<br />

12 – 15 Jahre bis 22 Uhr<br />

ab 16 Jahre bis 24 Uhr<br />

Karten auch beim<br />

TUI Reisebüro, Höllstraße 17<br />

und an der Abendkasse<br />

kiNderbAlL<br />

Hansele rechts - Achtung Wappen!<br />

✦ minihansele-juck<br />

✦ spielen ✦ basteln<br />

✦ luftballonregen<br />

✦ zum schluss gibt es<br />

Am Sonntag<br />

4.2.<strong>2024</strong> . 14 uhr<br />

im Milchwerk<br />

fur jedes kind<br />

..<br />

ein schones Geschenk<br />

musik von<br />

und mit der<br />

saaloffnung<br />

..<br />

13.00 uhr<br />

Kein Kartenvorverkauf möglich!<br />

Die Hanselegruppe übernimmt keinerlei Aufsichtspflicht.<br />

Zutritt nur in Begleitung eines verantwortlichen Erwachsenen.<br />

BESENWIRTSCHAFT<br />

FASNETSUNNTIG<br />

16–23 Uhr Bewirtung in<br />

der Remise mit<br />

DJ<br />

Eingang Seestraße<br />

SCHORLE


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Montage sind einfach super,<br />

wenn man es sich im neuen Hirschen-Refugium gut gehen lässt!<br />

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bis Montagabend in vollen Zügen<br />

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mit Verwöhngarantie<br />

• 1 Übernachtung mit Schlemmerfrühstücksbüffet<br />

• 1 Glas Champagner am Anreisetag<br />

• 1 Fünf-Gang-Gourmetmenü in der Unterseestube<br />

• 1 Perfektion - Wellness Individualmassage 50 Minuten<br />

• Nutzung des Wellnessbereiches am Sonntag ab 12.00 Uhr<br />

• Nutzung des Wellnessbereiches am Montag bis 17.00 Uhr<br />

• Zimmerbezug sonntags ab 15.00 Uhr I montags bis 11.00 Uhr verfügbar<br />

• ganzjährig buchbar I Anreise Sonntag<br />

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Hirschen Horn I Hotel Gasthaus Wellness I Inh. Karl Amann I Kirchgasse 3 I D-78343 Gaienhofen-Horn am Bodensee<br />

Telefon +49 7735 93380 I info@hotelhirschen-bodensee.de I www.hotelhirschen-bodensee.de

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