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Vorstellung etlicher Aktien an der Börse. Willkommener Nebeneffekt<br />

etwa für Anleger aus Euro-Ländern: Anteile an eidgenössischen<br />

Mittelständlern bedeuten gleichzeitig Investitionen<br />

in den starken Schweizer Franken.<br />

Tatsächlich landete die Schweiz beim jährlich erstellten<br />

Globalen Innovationsindex der Weltorganisation für geistiges<br />

Eigentum WIPO unter 132 Volkswirtschaften auch 2023<br />

auf dem ersten Platz – das sechste Mal in Folge. Das vor<br />

Schweden, den USA und Großbritannien. Deutschland kam<br />

auf Rang acht nach Finnland und den Niederlanden.<br />

Innovationstreiber Franken. Einen Hebel für die herausgehobene<br />

Stellung bildet der feste Schweizer Franken. Er ist<br />

nicht nur eine attraktive Anlagewährung. Seine stete Aufwertung,<br />

die heimische Produkte im Ausland verteuert,<br />

zwingt auch eidgenössischen Firmen, innovativer zu sein<br />

und bessere Lösungen zu bieten, um im globalen Wettbewerb<br />

zu bestehen, unterstreicht Possa. Er verweist auf Weltmarktführer<br />

wie Schindler bei Aufzügen oder das Pharmaunternehmen<br />

Bachem bei Peptiden. Die Liste lässt sich verlängern:<br />

Lindt & Sprüngli bei Schokolade, VAT Group (Ventile), Straumann<br />

Holding (Zahnimplantate) oder Ypsomed (Injektionssysteme).<br />

Oft sind diese Firmen Eigentümer-geführt.<br />

Die Schweiz allein mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern<br />

ist als Absatzmarkt zu klein. Der Zwang, weltweit<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben, besteht so auch in Zukunft. An<br />

der Börse dürfte dies schöne Chancen schaffen. Um diese abzugreifen,<br />

startete J. Safra Sarasin im Dezember mit dem<br />

Swiss SME Plus (WKN: A3ELEU) einen neuen Aktienfonds.<br />

Er befindet sich noch in der Aufbauphase.<br />

Für Anleger sind bei Engagements in eidgenössischen Aktien<br />

allerdings einige Eigenheiten zu beachten: Viele Papiere<br />

sind – auch dank des attraktiven Franken - international<br />

gefragt. Die Bewertung der Anteilsscheine insbesondere von<br />

zukunftsträchtigen Mittelständlern fällt so nicht selten recht<br />

hoch aus. Kurs-Gewinn-Verhältnisse um 20 oder darüber bilden<br />

keine Seltenheit. Das fördert die Volatilität der Kurse.<br />

Derzeit dürfte dies aber eher eine Chance bieten: Der Swiss<br />

Market Mid Caps Index SMIM mit seinen 30 mittelgroßen Titeln<br />

kam ebenso wie der alle Nebenwerte umfassende SPI Extra<br />

Index vom Hoch in 2021 um rund 25 Prozent zurück. Die<br />

geopolitischen Spannungen und eine abkühlende Weltwirtschaft<br />

hinterließen bei exportlastigen Firmen Spuren. Inzwischen<br />

scheint sich der Markt wieder zu stabilisieren. Die<br />

nächste Etappe nach oben dürfte anstehen, sobald die Konjunktur<br />

weltweit wieder Fahrt aufnimmt.<br />

Zudem können EU-Bürger Schweizer Aktien mangels eines<br />

Abkommens zwischen Brüssel und Bern seit 2019 häufig<br />

nur in der Schweiz direkt kaufen. Das kann etwas höhere<br />

Gebühren bedeuten. Dem sollten vor allem auf mittlere Sicht<br />

aber auch attraktive Chancen gegenüberstehen. Unten und<br />

auf der nächsten Seite stellen wir drei Papiere mit starken<br />

Perspektiven vor.<br />

Gewiefte Perlensucher. Eine Alternative bieten auch hier<br />

Aktienfonds. Die Zahl der in Deutschland gehandelten Fonds<br />

mit Schweizer Mittelständlern ist überschaubar. Ein Grund:<br />

Die rund 190 Schweizer Aktiengesellschaften außerhalb des<br />

20 Papiere umfassenden Bluechip-Index SMI bringen es zusammen<br />

auf einen Streubesitz-Wert von rund 300 Milliarden<br />

Franken und damit nur etwas mehr als Nestlé allein. Zu<br />

den bekanntesten eidgenössischen Nebenwertefonds zählen<br />

der 3V Invest Swiss Small & Mid Cap der VP Bank in Liechtenstein<br />

(WKN: 989282), der GAM Swiss Small & Midcap<br />

Equity (siehe nächste Seite) , der Bellevue Entrepreneur Swiss<br />

Small & Midcap (WKN: A2ASDH) oder der Blackrock Swiss<br />

Small & Midcap Opportunities (WKN: A0RFBQ).<br />

Alle vier Fonds schlugen sich in den vergangenen Jahren<br />

besser als der SMIM-Index. Auf den SMIM wiederum existieren<br />

auch ETFs, etwa von Ishares (WKN: A0DEPL) oder der<br />

UBS (WKN: A1CW6B), die allerdings in Deutschland nicht<br />

überall gehandelt werden. Mit Blick auf die Perfomance erscheinen<br />

für Anleger mit etwas Zeit gute aktiv gemanagte<br />

Fonds als der bessere Weg, um in Unternehmen zu investieren,<br />

die, so J. Safra Sarasin-Manager Possa, „an der Spitze der<br />

Innovation stehen“.<br />

STRAUMANN HOLDING<br />

In der Favoritenrolle<br />

Das Unternehmen: Die Baseler Medizintechik-Firma mit Produktion in der<br />

Schweiz, USA und Schweden gilt als hochspezialisiert und weltweit führend<br />

bei Zahnersatz und kieferorthopädischen Lösungen mit Absatz in rund hundert<br />

Ländern. Bei vielen Profis steht die Aktie ganz oben auf der Kaufliste.<br />

Die Vision: Straumann zeigt sich als wachstumsstabil, sehr rentabel und innovativ.<br />

Ziel: ein „digitales Unternehmen der Mundgesundheit“ zu werden,<br />

so der Vorstand. Dazu passte ein bisher hohes, oft zweistelliges Wachstum<br />

mit Ausnahme 2020. Für 2023 (Ergebnis am 27. Februar 2024) ist wegen<br />

schwächerer Weltwirtschaft ein einstelliges Plus avisiert auf gut 2,4 Milliarden<br />

Franken Umsatz. Die etwas langsamere Gangart drückte den Aktienkurs.<br />

Es sollte sich nur um ein Intermezzo handeln: Bis 2027 geht der Markt bei<br />

dem florierenden Geschäft von einer Gewinnverdoppelung aus.<br />

FOCUS MONEY 6/2024<br />

Straumann Holding<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

Kurs der Straumann-Aktie in<br />

Schweizer Franken<br />

40<br />

2020 21 22 23 2024<br />

WKN/ISIN<br />

A3DHHH/CH1175448666<br />

Börsenwert<br />

21 Mrd. CHF<br />

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 38,8/33,0<br />

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,7/0,8 %<br />

Kursziel/Stoppkurs <br />

185,00/99,00 CHF<br />

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 40 %<br />

Quelle: Bloomberg<br />

e = erwartet<br />

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