Lebe Jetzt Heft 1/ 24
Interaktives Magazin - Lifestyle, Mindstyle - für die aktive Frau. Mit vielen Tipps zur Selbstverwirklichung, Selbstreflexion und Selbsthilfe.
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Wofür schlägt Dein Herz?<br />
Für Veränderungen. Aber auch<br />
für die Akzeptanz dessen, was<br />
gerade ist. Klingt langweilig<br />
und beliebig, ich weiß. Nenne<br />
mich auch gerne naiv, aber ich<br />
vertrete die Auffassung, dass<br />
jeder Mensch es wert ist, gesund,<br />
konstruktiv und selbstbestimmt<br />
mit seinem <strong>Lebe</strong>n und seinen<br />
Stress-Themen umzugehen.<br />
Es erfüllt mich persönlich sehr,<br />
Menschen erkennen zu lassen,<br />
wie genau das auf mehreren<br />
Ebenen möglich wird. Oder um<br />
eine Kurzfassung einzubringen:<br />
Ich lasse Menschen erkennen,<br />
wie sie ihre ganz persönlichen<br />
Lösungen für ihre Stressoren<br />
zukünftig selbst kreieren.<br />
Denn so bleibt der Begriff<br />
Selbstbestimmung nicht nur<br />
eine leere Worthülse, sondern<br />
wird immer wieder aufs Neue<br />
mit <strong>Lebe</strong>n gefüllt. Und das ist<br />
doch das, was wir immer wieder<br />
- mal bewusst, sehr häufig auch<br />
unbewusst - anstreben. Und<br />
genau dafür steht auch Stressflix:<br />
Der Mensch mit allem, was ihn<br />
ausmacht, steht im Mittelpunkt.<br />
Immer.<br />
Erinnerungen aus der Kindheit,<br />
die Dich dahin führen, wo Du<br />
bist.<br />
Das sind viele Bausteine.<br />
Rückblickend kann ich allerdings<br />
sagen, dass ich mir bereits als<br />
Kind eine Rüstung angelegt habe,<br />
die zum einen dafür gesorgt hat,<br />
dass ich häufig anecke. Auf der<br />
anderen Seite hat sie jedoch<br />
auch dafür gesorgt, dass Ängste<br />
und Unsicherheiten nicht ihren<br />
Weg nach draußen fanden. Man<br />
könnte auch sagen: Anpassung<br />
„at it‘s best“.<br />
Und das hatte Folgen: Ich war<br />
ein „lautes“ Kind und konnte<br />
im Laufe der Jahre immer<br />
weniger mit Autorität anfangen,<br />
besonders dann nicht, wenn<br />
sich für mich kein langfristiger<br />
Nutzen beziehungsweise ein Sinn<br />
ableiten ließ. Das hat dann unter<br />
anderem dazu geführt, dass ich<br />
im Unterricht heimlich Bücher<br />
gelesen habe, während andere<br />
mit Rechnen beschäftigt waren.<br />
Das kam verständlicherweise<br />
nicht gut an. Infolgedessen waren<br />
Wörter wie „desinteressiert“,<br />
„unaufmerksam“ und zum<br />
Teil auch „frech“ sowie<br />
„aufmüpfig“ immer wieder in<br />
meinen Zeugnissen zu finden.<br />
Witzigerweise war ich später<br />
trotzdem insgesamt 12 Jahre<br />
bei der Bundeswehr, inklusive<br />
Schutzpanzer.<br />
Sport war übrigens für mich ein<br />
weiterer wichtiger Faktor. Hier<br />
habe ich auf Teufel komm raus<br />
nach Anerkennung gerungen,<br />
sei es beim Fußball, Tischtennis,<br />
Badminton, Schwimmen,<br />
Langlauf oder auch Turnen.<br />
Was heißt für Dich: „Deinem<br />
Herzen zu folgen“?<br />
Ich selbst sein. Ohne Rüstung<br />
und ohne eingenommene Rolle.<br />
Selbstbestimmte Entscheidungen<br />
treffen zu können, auch wenn sie<br />
mich anfänglich auf unbekanntes<br />
und unangenehmes Terrain<br />
befördern. Es bedeutet für<br />
mich, positiv-unangepasst auf<br />
die Welt blicken zu können.<br />
Diese Einstellung lebe ich auch<br />
in meiner Arbeit als Coach für<br />
Stress- und Burn-out-Prävention.<br />
Zugegebenermaßen wird das<br />
auch manchmal als blauäugig<br />
beziehungsweise naiv gedeutet,<br />
und vielleicht stimmt das auch.<br />
Aber es ist doch genau diese<br />
kindliche Naivität und Neugierde,<br />
die so vielen Menschen auf dem<br />
Weg zum Erwachsenwerden<br />
verloren geht. Und genau<br />
hier liegt auch sehr häufig<br />
ein Schlüssel zu mehr Ruhe,<br />
Gelassenheit und Zufriedenheit<br />
im <strong>Lebe</strong>n.<br />
Wie kann ich mir Deinen Alltag<br />
vorstellen?<br />
Mein Alltag hat sich im Rahmen<br />
der Selbstständigkeit in den<br />
letzten 2 Jahren immer mal<br />
wieder verändert. Insgesamt ist<br />
er jedoch durch die folgenden<br />
zwei Sätze geprägt: „Das Schöne<br />
an der Selbstständigkeit ist, dass<br />
du zumindest zu Beginn für alles<br />
selbst verantwortlich bist.“ Das<br />
Schwierige daran? „Du bist für<br />
alles selbst verantwortlich.“ Es<br />
geht also gar nicht um das OB,<br />
sondern vielmehr um das WIE.<br />
Und danach richtet sich auch<br />
mein Alltag. Neben Coachings<br />
mit Klienten und dem Ausbau<br />
des Unterstützungsnetzwerks<br />
1HOUR4YOU stehen, wie bei allen<br />
anderen Selbstständigen auch,<br />
Akquise und Marketing auf dem<br />
Plan. Darüber hinaus bin ich trotz<br />
einer gewissen Introvertiertheit<br />
begeisterter Netzwerker. Die<br />
größte Herausforderung in dieser<br />
Selbstständigkeitsblase liegt<br />
meiner Meinung nach jedoch<br />
darin, eine individuelle sowie<br />
gesunde Balance zwischen der<br />
eigenen Arbeit, dem eigenen<br />
Anspruch und dem eigenen<br />
sozialen Netz zu finden. Die<br />
Selbstständigkeit, so schön<br />
sie auch ist, verliert ihren<br />
Wert, wenn wir die anderen<br />
Bereiche wie Partnerschaft,<br />
Familie und Freunde zu<br />
lange vernachlässigen. Viel<br />
zu häufig erlebe ich es, dass<br />
Soloselbstständige es sich nicht<br />
erlauben, sich eben für diese<br />
Dinge entsprechend Zeit zu<br />
nehmen. Sie rauben nämlich<br />
keine Kraft, sie geben Kraft.<br />
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