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Kleine-Zeitung-Innovationsmotor-Mobilitaetsindustrie

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Dienstag, 26. September 2023<br />

„fokus“ ist ein Produkt des Werbemarkts der <strong>Kleine</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

fokus<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

VERLAGSBEILAGE<br />

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Sustainable Mobility,<br />

Transport and Power<br />

Generation<br />

©LEC GmbH ©stock.adobe.com/Mariusz Blach<br />

LEC Sustainable<br />

Shipping<br />

Technologies<br />

Forum<br />

2 nd SSTF


INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT | 3<br />

2 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INITIATOR<br />

MOBILITÄTSLEITPROJEKTE<br />

Durch die Initiierung von Mobilitätsleitprojekten<br />

und F&E Projekten bringt der ACstyria<br />

gemeinsam mit der öffentlichen Hand neue<br />

Wachstumsimpulse in die Branche. Zusätzlich<br />

initiiert der ACstyria Projekte zwischen<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />

ACSTYRIA (4)<br />

Die Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität bringt viele Chancen und Herausforderungen<br />

ADIBESTOCK.COM<br />

Transformation der Mobilität<br />

ut<br />

ioleaei-<br />

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+300<br />

Unternehmen<br />

+70.000<br />

Mitarbeiter<br />

Gesamtumsatz<br />

+17 Mrd. €<br />

Automotive,<br />

Rail Systems<br />

& Aerospace<br />

• Digitalisierung & digitale Geschäftsmodelle<br />

• Innovative Antriebs- & Fahrzeugkonzepte<br />

• Autonome Systeme<br />

• Mobilitäts-Services<br />

• Decarbonized Value Chain<br />

MOBILITÄTSCLUSTER<br />

www.acstyria.com | office@acstyria.com<br />

Internationale Netzwerkplattform:<br />

Der ACstyria veranstaltet heute und<br />

morgen in Graz den Moving on –<br />

ACstyria Mobilitätskongress.<br />

eue ökologische<br />

Rahmen-<br />

N<br />

bedingungen,<br />

veränderte<br />

Gesellschaftsstrukturen,<br />

neue Kundenschichten und<br />

Nutzungskonzepte sowie<br />

neue technologische Möglichkeiten<br />

sind für die weltweite<br />

Mobilitätsindustrie Herausforderung<br />

und Chance<br />

zugleich. Die Transformation<br />

der Branche zu neuen Ser-<br />

Um eine Transformation der<br />

Mobilität zu erreichen, müssen die<br />

Menschen für umweltfreundlichere<br />

Mobilitätsoptionen<br />

sensibilisiert werden, und es ist<br />

wichtig, ihr Verhalten und ihre<br />

Einstellungen zu ändern.“<br />

Michael Cik,<br />

A1 Telekom Austria<br />

vices, Produkten und Technologien<br />

gilt es unter Einbeziehung<br />

internationaler<br />

Netzwerke für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg der<br />

Steiermark zu nutzen.<br />

ACstyria Mobilitätskongress<br />

Dieser findet heute und morgen<br />

in der Seifenfabrik in<br />

Graz statt. Dabei werden<br />

mehr als 200 Teilnehmer:innen<br />

gemeinsam mit internationalen<br />

Expert:innen die


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

3<br />

Wir sollten den Kreis<br />

schließen zwischen<br />

erneuerbarer Energie und<br />

E-Mobilität: Jedes für sich<br />

bietet längst Vorteile für<br />

Wirtschaft, Klima und<br />

Wohlstand – zusammen sind<br />

sie unschlagbar.“<br />

Hannes Reinisch,<br />

Ecarus<br />

ACSTYRIA – DAS NETZWERK<br />

Der ACstyria Mobilitätscluster<br />

präsentiert ein<br />

Netzwerk von über 300<br />

Unternehmen in den<br />

Bereichen Automotive,<br />

Aerospace und Rail Systems<br />

– mit über 70.000<br />

Mit arbeitern und einem Gesamtumsatz<br />

von mehr als<br />

17 Milliarden Euro. Kernleistung<br />

des seit 1995 bestehenden<br />

Mobilitätsclusters<br />

ist die Vernetzung und<br />

Unterstützung steirischer<br />

Unternehmen entlang der<br />

Wertschöpfungskette. Er<br />

versteht sich als Bindeglied<br />

zwischen Wirtschaft, Industrie,<br />

Wissenschaft und<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Die Transformation der Mobilität<br />

stellt eine entscheidende Herausforderung<br />

dar. Aus unserer Sicht<br />

sind mehrere Kernthemen zu<br />

bewältigen. Dazu gehören u. a. die<br />

Förderung von nachhaltigen<br />

Mobilitätslösungen, die<br />

intelligente Vernetzung der Wertschöpfungsketten<br />

und die voranschreitende<br />

Digitalisierung auf der<br />

Straße, auf der Schiene und in der<br />

Luft. Der ACstyria setzt sich umfassend<br />

dafür ein, diese Themen<br />

anzugehen und gemeinsam mit<br />

unseren Partnern innovative<br />

Lösungen für die Mobilität von<br />

morgen zu entwickeln.“<br />

Thomas Krenn, ACstyria ACSTYRIA, KK (4)<br />

ANZEIGE<br />

Für mich ergeben sich für die<br />

Transformation von Mobilität vier<br />

Kernthemen: Die Verfügbarkeit<br />

und Nutzung nachhaltiger<br />

Energiequellen, neue Technologien<br />

in unseren Fahrzeugen,<br />

eine ganzheitliche Infrastruktur<br />

und Raumplanung sowie soziale<br />

und gesellschaftliche Aspekte.“<br />

Annemarie Landl, Audi AG<br />

neuesten technologischen<br />

Entwicklungen in der Automobil-,<br />

Luftfahrt- und Bahnindustrie<br />

diskutieren. Im Fokus<br />

stehen aber auch<br />

gesellschaftliche Aspekte,<br />

die die Zukunft der Mobilität<br />

maßgeblich beeinflussen<br />

werden.<br />

Im Rahmen einer Fachausstellung<br />

präsentieren 30<br />

Unternehmen und Institutionen<br />

aus dem ACstyria-Netzwerk<br />

innovative Produkte<br />

und Lösungen für die Mobilität<br />

der Zukunft.<br />

Start-up Area/Flying Pitch<br />

In diesem Bereich präsentieren<br />

internationale Start-ups<br />

aus dem Bereich der Mobilität<br />

ihre Ideen & Lösungen.<br />

Vier ausgewählte Start-ups<br />

präsentieren dem Publikum<br />

ihre Innovationen im Rahmen<br />

des „The Flying Pitch. Der Gewinner<br />

wird vor Ort von den<br />

Teilnehmer:innen gewählt.<br />

Bezahlte Anzeige - Bild: AdobeStock / Robert Kneschke<br />

Um Mobilität erfolgreich zu transformieren,<br />

benötigen wir einen<br />

Paradigmenwechsel hin zu einem<br />

integrierten und vernetzen Ansatz,<br />

der alle Mobilitätsformen<br />

umfasst, um den zunehmend<br />

spezifischeren Bedürfnissen ein<br />

attraktives und nachhaltiges<br />

Angebot bereitzustellen.“<br />

Peter Ivanov, Valtech<br />

Informationen und<br />

Anmeldung unter<br />

www.automobil-cluster.at


4 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

VOESTALPINE RAILWAY SYSTEMS<br />

voestalpine Railway Systems hat erst im März den bisher<br />

größten Einzelauftrag über rund 237 Millionen Euro aus<br />

Großbritannien erhalten. Geliefert werden Weichen, Antriebe<br />

und Schienenauszüge für das neue Hochgeschwindigkeitsnetz.<br />

Neben den Briten greifen auch Australier,<br />

Ägypter und Bosnier auf die Bahn-Infrastruktur aus Österreich<br />

zurück. Die voestalpine Railway Systems erwirtschaftete<br />

zuletzt an weltweit 70 Produktions- und Vertriebsstandorten<br />

einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.<br />

Etwa 7200 Mitarbeitende sind in beim Komplettanbieter<br />

für volldigitalisierte Bahnstrecken beschäftigt, davon 1500<br />

in Österreich.<br />

<br />

Schienen<br />

an die<br />

Weltspitze<br />

Die österreichische Bahnindustrie<br />

gehört zu den größten der Welt. Von<br />

Schienen über Baumaschinen bis zu<br />

Zugkomponenten reicht die Palette.<br />

Es sind Meilensteine in<br />

der österreichischen<br />

Bahngeschichte: Die<br />

erste Durchfahrt durch den<br />

33 Kilometer langen Koralmtunnel<br />

zwischen der Steiermark<br />

und Kärnten im vergangenen<br />

Juni und der letzte<br />

Durchschlag auf steirischer<br />

Seite des Semmering-Basistunnels<br />

im September (auf<br />

der niederösterreichischen<br />

Seite fehlen noch wenige<br />

hundert Meter für die insgesamt<br />

27 Kilometer lange Tunnelstrecke).<br />

Abseits dieser beiden Infrastrukturgroßprojekte<br />

und der<br />

Die Bahn selbst und ihre Infrastrukturprojekte generieren<br />

viele Arbeitsplätze in Österreich<br />

ADOBESTOCK.COM<br />

<br />

PLASSER & THEURER<br />

Der Bahnbaumaschinenhersteller gilt<br />

ebenfalls als eine innovative Säule der<br />

Branche. Als Weltmarktführer für Gleisbaumaschinen<br />

wurde das weltweit erste<br />

Gerät mit Hybrid-Antriebstechnik auf<br />

Schiene gebracht. Auf Wasserstoff als<br />

Energiequelle setzt dagegen das oberösterreichische<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

Linsinger bei seiner Gleisanlagenwartungsmaschine<br />

– auch das ist eine Weltneuheit.<br />

Beide Technologien reduzieren<br />

die CO2-Emissionen der üblicherweise<br />

mit Diesel betriebenen Baumaschinen<br />

massiv.<br />

damit verbundenen Aufträge<br />

für die Bauindustrie ist aber<br />

auch die Bahnindustrie selbst<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

Allein 15.000 Menschen<br />

sind direkt in der heimischen<br />

Bahnindustrie beschäftigt –<br />

das entspricht ungefähr der<br />

Einwohnerzahl von Eisenstadt<br />

oder einem ausverkauften<br />

Stadion bei einem Heimspiel<br />

von Sturm Graz.<br />

Noch imposanter ist die von<br />

ihnen generierte Wirtschaftsleistung.<br />

Denn Österreich ist<br />

nach Exporten bei der Bahnindustrie<br />

das weltweit viertgrößte<br />

Ausfuhrland. Die<br />

Alpenrepublik liegt mit einer<br />

Bruttowertschöpfung von<br />

1,67 Milliarden Euro nur hinter<br />

Deutschland (3,12 Mrd. Euro),<br />

China (2,25 Mrd.) und den<br />

USA (1,84 Mrd.). Der rotweiß-rote<br />

Anteil am gesamten<br />

Welthandel der Bahnindustrie<br />

liegt demnach bei<br />

7,9 Prozent. Als tragende<br />

Säule dieser Stellung gilt die<br />

hohe Innovationskraft des<br />

Sektors: Mit 25,7 Prozent ist<br />

die Forschungsquote rund<br />

achtmal so hoch wie die allgemeine<br />

F&E-Quote Österreichs.<br />

Klaus Höfler


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

5<br />

Österreich ist hinsichtlich<br />

Exporten bei der Bahnindustrie<br />

das weltweit<br />

viertgrößte Ausfuhrland<br />

<br />

ADOBESTOCK.COM/POLAK<br />

<br />

SIEMENS MOBILITY<br />

Das Graz Unternehmen<br />

gilt als globales Kompetenzzentrum<br />

innerhalb<br />

des deutschen Konzerns<br />

für die Entwicklung, Fertigung<br />

und Montage von<br />

Fahrwerken, Dachstromabnehmern<br />

und Fahrwerkskomponenten.<br />

Am<br />

steirischen Standort gibt<br />

es den weltweit höchsten<br />

Automatisierungsgrad in<br />

der Fahrwerksproduktion.<br />

Hier wurden unter anderem<br />

die Drehgestelle für<br />

die neuen Hochgeschwindigkeitszüge<br />

der Deutschen<br />

Bahn entwickelt<br />

und produziert.<br />

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Mit dem Freizeit-Ticket<br />

durch die Steiermark.<br />

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oebb.at/steiermark<br />

* Mit dem Freizeit-Ticket Steiermark sind Sie einen ganzen Tag in der Steiermark mobil. Tageskarte für eine Person um € 12,-. Gültig an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, jeweils einen Kalendertag<br />

(von 0 bis 24 Uhr) für Bus, Bahn und Bim im Verkehrsverbund Steiermark. Ausgenommen sind Railjet-, Eurocity-, Intercity-, D- und Nightjet-/Euronight-Züge sowie RegioBusse 311/321 nach Wien.<br />

Foto: AdobeStock / JFL Photography


6 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

UMWELT & SCHIENE<br />

Mit<br />

Dekarbonisierung<br />

ist auf Schiene<br />

Unter der Dekarbonisierung versteht man grundsätzlich die Transformation zu<br />

weniger oder keinen CO 2 -Emissionen. Auch im Schienenverkehr ist das ein<br />

großes Thema. Wir haben Priv.-Doz. Dr. Matthias Landgraf, Gründer und GF evias<br />

rail, gefragt, wo er die drei wesentlichen Potenziale zur Verringerung der<br />

Umweltwirkungen im System Bahn sieht.<br />

Auch beim bereits<br />

nachhaltigsten<br />

motorisierten Verkehrsträger<br />

gibt es<br />

noch viel Potenzial.“<br />

Matthias Landgraf,<br />

GF evias rail<br />

IMPRESSUM<br />

HOFFMANN<br />

Nachhaltige Beschaffung:<br />

Der größte Hebel<br />

1.<br />

liegt in einer nachhaltigen<br />

Beschaffung. Die Österreichischen<br />

Bundesbahnen<br />

(ÖBB) haben bereits eine<br />

Methodik entwickelt, Umweltwirkungen<br />

als Entscheidungskriterium<br />

in der Vergabe<br />

zu berücksichtigen. Diese<br />

soll flächendeckend umgesetzt<br />

werden, um sich einerseits<br />

für nachhaltige Produkte<br />

und Leistungen zu<br />

entscheiden, andererseits<br />

den bietenden Unternehmen<br />

auch einen Anreiz für<br />

die Umstellung auf nachhaltige<br />

Produktionsprozesse zu<br />

bieten.<br />

Klimaeffizienter Bau<br />

2. und Erhaltung von<br />

Infrastruktur: Hier ist sowohl<br />

der Einsatz von umweltfreundlichen<br />

Materialien als<br />

auch Prozessen in der Instandhaltung<br />

und dessen<br />

Planung erforderlich. Die<br />

Verlängerung der Bauwerklebensdauer<br />

aufgrund von<br />

Zustandsmonitoring und intelligenter<br />

Instandhaltungsplanung<br />

stellt ebenso einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Reduktion<br />

von Umweltwirkungen<br />

dar. Darüber hinaus ist<br />

auch eine Forcierung der<br />

Kreislaufwirtschaft äußerst<br />

signifikant. Mit deren Hilfe<br />

kann die Produktion von<br />

Neuprodukten und -materialien<br />

entfallen und – bei<br />

Wiederaufbereitung vor Ort<br />

– auch ein erheblicher Anteil<br />

an Transporten eingespart<br />

werden.<br />

Weitere Verringerung<br />

3. des Dieselverbrauchs<br />

im Schienenverkehr: Österreich<br />

verfügt bereits über<br />

einen sehr hohen Elektrifizierungsgrad,<br />

darüber hinaus<br />

produzieren die ÖBB<br />

auch selbst grünen Strom für<br />

die Traktion ihrer Züge. Der<br />

bleibende Anteil an Dieselbetriebenen<br />

Fahrten im<br />

Personen- und Güterverkehr<br />

sowie im Verschub und im<br />

Rahmen von Baustellen soll<br />

sukzessive weiter reduziert<br />

werden. Dafür sind akkubetriebene<br />

Züge und Gleisbaumaschinen<br />

geplant bzw.<br />

können auch alternative<br />

Kraftstoffe und langfristig<br />

Wasserstoffanwendungen<br />

eine Dekarbonisierung<br />

unterstützen.<br />

Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Produktion: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Redaktion: Klaus Höfler, Christian Kössler, Gernot Zenz. Koordination: Richard<br />

Brandstätter, Christian Kössler. Layout: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.com. Herstellung:<br />

Druck Styria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz. WERBUNG<br />

Umweltfreundlich in<br />

den Urlaub – trotz<br />

Fliegen? Darauf<br />

hoffen viele<br />

Urlauber:innen.<br />

Ein Blick auf die<br />

Entwicklung von<br />

Kerosinalternativen.<br />

Der Sommer neigt sich<br />

dem Ende zu, die<br />

Urlaubssaison ist aber<br />

noch längst nicht vorbei. Viele<br />

fliegen in den Herbst-Monaten<br />

zu Reisezielen in der<br />

Ferne. Dabei ist Fliegen umweltschädlich.<br />

Im Vergleich<br />

zur Fahrt mit Zug, Bus und<br />

Auto verbraucht das Flugzeug<br />

die höchste Menge<br />

Treibstoff pro Passagier.<br />

Doch die Flugbranche setzt<br />

auf Nachhaltigkeit – schon<br />

aus Kostengründen wurde<br />

die Luftfahrt immer effizienter<br />

und der Kerosinverbrauch<br />

verringert. Der internationale<br />

Verband der Fluggesellschaften<br />

Iata setzt sich für<br />

ein klimafreundliches Flugangebot<br />

ein. Laut Iata soll es<br />

bis 2050 möglich sein, klimaneutral<br />

zu fliegen.<br />

Nicht-fossiler Treibstoff<br />

Eine der erfolgversprechendsten<br />

Möglichkeiten,<br />

CO2-neutral zu fliegen, ist<br />

sogenanntes SAF (Sustainable<br />

Aviation Fuel). Dieser<br />

Treibstoff wird aus nicht-fossilen<br />

Quellen gewonnen und<br />

soll Kerosin in den bereits<br />

vorhandenen Triebwerken<br />

ersetzen können. Derzeit<br />

wird SAF aber lediglich herkömmlichem<br />

Kerosin zugesetzt,<br />

die weltweite Produktionsmenge<br />

ist nicht<br />

ausreichend.<br />

Der Vorteil von SAF: Auch<br />

wenn bei der Verbrennung<br />

CO2 und andere Abgase an-


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

7<br />

Optionaler CO2-Ausgleich<br />

Bei den Fluggesellschaften<br />

wird SAF ebenfalls als Zukunftstechnologie<br />

gehandhabt.<br />

Austrian Airlines etwa<br />

tankt seit letztem Jahr Treibstoffe<br />

mit SAF-Zumischung,<br />

das sie etwa von OMV am<br />

Standort Schwechat beziegutem<br />

Gewissen in der Luft<br />

Hersteller Airbus setzt auf SAF-Treibstoff –<br />

auch Austrian Airlines nutzt es bereits ADOBE<br />

STOCK//CLAUDIA NASS/CHALABALA/AIRBUS/JANE WIDDOWSON/BEETROOT<br />

men Ziel, die SAF-Produktionskapazitäten<br />

zu steigern.<br />

fallen, kann es in der Bilanz<br />

CO2-neutral sein, da bei der<br />

Herstellung CO2 aus der Atmosphäre<br />

gebunden wird.<br />

Auch deshalb setzen Hersteller<br />

und Fluglinien auf<br />

SAF. Airbus wirbt etwa damit,<br />

dass bereits heute die<br />

eigenen kommerziellen Flugzeuge<br />

mit 50 Prozent SAF-<br />

Zumischung fliegen können.<br />

2030 soll dies auf 100 Prozent<br />

angehoben werden.<br />

Doch weil es noch nicht ausreichend<br />

SAF gibt, wird auch<br />

hier fleißig daran gearbeitet.<br />

Erst kürzlich startete der<br />

europäische Flugzeughersteller<br />

eine Partnerschaft mit<br />

dem SAF-Produzenten DG<br />

Fuels – mit dem gemeinsahen.<br />

Die Airline setzt aber<br />

nicht nur auf den neuen<br />

Treibstoff, um Klimaneutralität<br />

zu erreichen. Eine weitere<br />

Maßnahme ist der sogenannte<br />

CO2-Ausgleich.<br />

Hierfür werden die Emissionsmengen<br />

pro Passagier<br />

berechnet und mittels einer<br />

Spende an ein Klimaschutzprojekt<br />

ausgeglichen. Bei<br />

Austrian ist diese Option –<br />

Wir sind bestrebt, alle Bemühungen<br />

zu unterstützen, die dazu beitragen,<br />

Sustainable Aviation Fuels weltweit<br />

in großem Maßstab verfügbar zu<br />

machen.“<br />

Guillaume Faury, CEO Airbus<br />

AIRBUS/J.B. ACCARIEZ<br />

wie bei den meisten Airlines<br />

– freiwillig. Bisher wirbt<br />

lediglich Easyjet damit,<br />

sämtliche Flüge in Europa zu<br />

kompensieren.<br />

Ausblick in die Zukunft<br />

Neben SAF gibt es weitere<br />

Konzepte für klimafreundliches<br />

Fliegen. Während E-<br />

Flugzeuge mit Batterie im<br />

kommerziellen Bereich unrealistisch<br />

sind, setzt man in<br />

der Branche auch auf Wasserstoff.<br />

Der erste Wasserstoff-Airbus<br />

soll im Jahr<br />

2035 kommen. Die Nutzung<br />

von Wasserstoff im Flugzeug<br />

birgt aber einige Herausforderungen,<br />

die es noch zu<br />

überwinden gilt.


8 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

Das Auto aus dem Internet<br />

wird immer beliebter<br />

Immer mehr Gebraucht- und Neuwagenkäufer:innen recherchieren online.<br />

Zahlreiche Plattformen bieten unterschiedliche Angebote an. Doch auch die<br />

stationären Händler:innen können sich den Online-Boom zunutze machen.<br />

Am Internet führt beim<br />

Autokauf kein Weg<br />

mehr vorbei. Die Zahl<br />

der Online-Fahrzeugbörsen<br />

für Neu- und Gebrauchtwagen<br />

ist in den vergangenen<br />

fünf Jahren nahezu explodiert,<br />

unzählige Plattformen<br />

werben in der DACH-Region<br />

um Pkw-Käufer – die Webseiten<br />

der Hersteller nicht eingerechnet.<br />

Für Kaufinteressent:innen<br />

bietet das<br />

zahlreiche Vorteile.<br />

Aus heutiger Sicht verwundert<br />

es fast, dass der längst<br />

dominante Online-Vertriebsweg<br />

lange Jahre nur ein<br />

Trampelpfad war. Denn<br />

nachdem Ende des vergangenen<br />

Jahrtausends einer<br />

der heutigen Marktführer<br />

Autoscout24.at gegründet<br />

wurde, tat sich jahrelang nur<br />

wenig. Erst in den 2010er-<br />

Jahren kamen weitere Anbieter<br />

hinzu, bevor sich um<br />

2017 geradezu eine Welle an<br />

neuen Anbietern aufbaute,<br />

die erst jetzt langsam abflacht.<br />

Unterschiedlicher Fokus<br />

Um sich von der Konkurrenz<br />

abzuheben, setzt jedes Portal<br />

seinen eigenen Schwerpunkt<br />

– konzentriert sich<br />

eher auf bestimmte Fahrzeuge<br />

oder Finanzierungsformen,<br />

legt besonderen Wert<br />

auf Service und Bedienbarkeit<br />

oder nimmt spezielle<br />

Zielgruppen in den Fokus,<br />

etwa Fahranfänger oder Firmenkunden.<br />

Spätestens mit<br />

der Liefer- und Verfügbarkeitskrise<br />

von Neu- und Gebrauchtwagen<br />

im Zuge von<br />

Corona und Ukraine-Krieg<br />

erhielt die Branche aber<br />

ihren ersten Dämpfer.<br />

Bei vielen Plattformen sind<br />

virtuelle und reale Welt<br />

durchaus verzahnt: Einige<br />

sind vorwiegend Vermittler,<br />

die letztlich mit ihrer besonderen<br />

Reichweite eine Verkaufsannonce<br />

veröffentlichen,<br />

die auf einen<br />

stationären Händler verweist.<br />

Andere Anbieter fungieren<br />

als Vermittler, übernehmen<br />

aber zusätzlich auch den<br />

Vertragsabschluss. Der<br />

Händler besorgt anschließend<br />

die Auslieferung des<br />

Fahrzeugs. On- und Offline-<br />

Welt sind beim Autokauf<br />

also nicht komplett voneinander<br />

getrennt.<br />

INFORMATION VORAB<br />

Für eine Mehrheit der<br />

Menschen in Österreich<br />

ist der Händler immer<br />

noch die erste Anlaufstelle<br />

für den Autokauf,<br />

wie eine Umfrage der<br />

Innofact AG 2019 ergab.<br />

Viele Online-Anbieter fungieren hauptsächlich als Vermittler. Hinter dem Angebot steckt<br />

dann zum Beispiel ein stationärer Händler<br />

ADOBE STOCK/RAWPIXEL.COM<br />

<br />

Mehr als die Hälfte der<br />

Käufer:innen nutzt das<br />

Internet aber, um sich<br />

vorab über das Angebot<br />

zu informieren.


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

9<br />

Weitgehend ins Netz abgewandert<br />

sind jedoch die digitalen<br />

Eigenhändler, die die<br />

Kundenfahrzeuge bis zur<br />

Haustür bringen und mit Bequemlichkeit<br />

sowie günstigen<br />

Preisen werben.<br />

Auch beim<br />

Online-Kauf<br />

ist eine<br />

Besichtigung<br />

vorab<br />

möglich<br />

ADOBE STOCK/<br />

IVAN TRAIMAK<br />

Vorteile für Offline-Händler<br />

Aber auch die Händler:innen<br />

vor Ort profitieren zumindest<br />

teilweise vom Wettbewerb<br />

der Börsen, können sie<br />

die Börsen durch die Differenzierung<br />

und Spezialisierung<br />

zielorientierter einset-<br />

zen und mit speziellen<br />

Fahrzeugen spezielle Kunden<br />

ansprechen. Zudem dienen<br />

die Börsen findigen<br />

Händlern auch als Labor und<br />

ermöglichen das Ausprobieren<br />

neuer Online-Technologien<br />

zu Kundenansprache<br />

und Kommunikation. In der<br />

Regel wird dafür eine Gebühr<br />

oder ein Erfolgsanteil<br />

fällig – Geld, das die Marge<br />

des Händlers schmälert.<br />

Selbst leisten können sich<br />

einzelne Autohändler:innen<br />

technisch aufwendige und<br />

immer wieder innovative Onlineplattformen<br />

oft nicht.<br />

Onlineportale zu ignorieren<br />

ist für sie aber ebenfalls keine<br />

Option mehr.<br />

ANZEIGE<br />

Pankl Racing Systems baut Vorsprung aus<br />

Mit Innovation zur<br />

Technologieführerschaft<br />

PANKL RACING SYSTEMS<br />

Pankl Racing Systems beliefert<br />

seit Jahren namhafte<br />

Unternehmen aus der Motorsport-,<br />

Sportwagen- und<br />

Luftfahrtindustrie und setzt<br />

seit jeher auf innovative Fertigungsmethoden,<br />

um die<br />

Technologieführerschaft<br />

weiter auszubauen.<br />

„Automatisierung in der<br />

Produktion oder Additive<br />

Manufacturing als aufstrebende<br />

Fertigungsmethode<br />

sind nur einige der Maßnahmen,<br />

die wir implementiert<br />

haben, um unseren Kunden<br />

ein attraktiver Entwicklungs-<br />

und Fertigungspartner<br />

zu sein.“, erklärt Stefan<br />

Seidel, CTO bei Pankl<br />

Racing Systems.<br />

Eine zentrale Rolle spielt dabei<br />

die Digitalisierung. Dazu<br />

zählen der Einsatz von Industrie-4.0-Prinzipien,<br />

fortschrittliche<br />

Robotik, künstliche<br />

Intelligenz und das<br />

Internet der Dinge (IoT). Dadurch<br />

wird die Effizienz gesteigert,<br />

die Produktqualität<br />

verbessert und die Produktion<br />

flexibler gestaltet.<br />

Infos: pankl.com/racing<br />

Werde Teil<br />

des Teams!<br />

Philipp baut aus Einzelteilen<br />

High-Performance Komponenten.<br />

Seit 2017 arbeitet Philipp im Bereich Montage<br />

bei Pankl. Dort baut er täglich Radträger,<br />

Antriebswellen oder andere Komponenten<br />

zusammen, damit die Kunden diese nur noch<br />

ins Fahrzeug einsetzen müssen.<br />

pankl.com/jobs


10 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

Die Kälte<br />

lässt die<br />

Reichweite<br />

schrumpfen<br />

Im Winter haben E-Autos häufig<br />

ein Problem: Die eisigen<br />

Temperaturen setzen dem Akku zu.<br />

Tipps für mehr Effizienz.<br />

Moderne<br />

E-Autos sind<br />

auch für<br />

kalte<br />

Witterung<br />

gemacht<br />

<br />

<br />

ADOBE STOCK/<br />

NEW AFRICA/JANNI<br />

ie kalten Tage<br />

D<br />

rücken näher,<br />

das Fahrrad<br />

wird wieder<br />

eingetauscht<br />

gegen das<br />

Auto. Und immer öfter ist<br />

das ein E-Auto. Doch gerade<br />

wenn es morgens schnell gehen<br />

soll auf dem Weg zur<br />

Arbeit, spielt der Akku in der<br />

kalten Jahreszeit nicht immer<br />

mit. Die Kälte setzt den<br />

Akku-Kapazitäten von E-<br />

Autos stark zu. Es gibt jedoch<br />

hilfreiche Tipps, wie<br />

man dem Verlust von Ladung<br />

vorbeugen kann.<br />

Batterie vorkonditionieren<br />

Die Ladung und die damit<br />

verbundene Reichweite sind<br />

für ein E-Auto essenziell.<br />

Doch im Winter verbrauchen<br />

Elektromobile rund 10 bis<br />

30 Prozent mehr Energie.<br />

Immerhin: Allzugroße Sorge<br />

muss man sich beim ersten<br />

Blick auf den Ladestand am<br />

frühen Morgen nicht machen.<br />

Die Anzeige kann<br />

durch die Strapazen der kühlen<br />

Nacht anfangs falsche<br />

Messwerte anzeigen.<br />

Grundsätzlich allerdings<br />

kann eine Batterie bei kalten<br />

Temperaturen tatsächlich<br />

weniger Strom aufnehmen<br />

und schlechter arbeiten. Es<br />

gibt daher Applikationen, die<br />

es möglich machen, den Batteriestand<br />

vorzukonditionieren<br />

und die Batterie zu wärmen.<br />

Dann nimmt sie den<br />

Strom schneller auf.<br />

Ebenso effektiv ist das generelle<br />

Aufwärmen des E-<br />

Autos. Das kann an der heimischen<br />

Wallbox geschehen,<br />

am besten innerhalb einer<br />

Garage. Auf diese Weise<br />

muss die Energie nicht in das<br />

Aufheizen des Autos gesteckt<br />

werden.<br />

Ebenfalls sinnvoll ist es, statt<br />

des Heizgebläses lieber körpernahe<br />

Heizungen wie die<br />

Sitzheizung zu nutzen. Diese<br />

sind effizienter und sparen<br />

dadurch Strom. Und wenn<br />

man alleine im Auto sitzt,<br />

lässt sich bei manchen Modellen<br />

auch nur die Fahrerseite<br />

beheizen.<br />

Die Energieeinsparungen<br />

sollten aber niemals die Beleuchtung<br />

oder die Wärmefunktion<br />

der Autofenster be-


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

11<br />

Wer die<br />

Möglichkeit<br />

hat, sollte<br />

sein E-Auto<br />

im Winter in<br />

der Garage<br />

laden<br />

ADOBE STOCK/<br />

SCHARFSINN86/<br />

BASILICOSTUDIO<br />

STOCK<br />

treffen, um die Sicherheit der<br />

fahrenden Person nicht zu<br />

gefährden.<br />

Akkuschonend fahren<br />

Unterwegs kommt es ebenso<br />

auf einen batterieschonenden<br />

Fahrstil an. Wer immer<br />

wieder ruckartig schnell<br />

beschleunigt, beansprucht<br />

viel Energieladung. Empfohlen<br />

wird daher ein langsames<br />

und vorausschauendes Beschleunigen,<br />

um die Leistung<br />

nicht unnötig stark auszureizen.<br />

Denn auch wenn Energie<br />

beim Bremsen wieder zurückgewonnen<br />

wird, kann es<br />

dadurch zu Leistungsverlusten<br />

kommen. Es gibt aber<br />

automatische Rekuperationsfunktionen,<br />

die beim<br />

Energiesparen helfen.<br />

Am meisten Energie lässt<br />

sich durch gemäßigte Geschwindigkeiten<br />

erzielen. So<br />

ist es sinnvoll, auf der Autobahn<br />

etwa 120 km/h zu fahren.<br />

Am effektivsten ist die<br />

Nutzung eines Tempomats<br />

für gleichmäßige Geschwindigkeit.<br />

Neuere Navigationssysteme<br />

geben zudem Auskunft<br />

über energieschonende<br />

Strecken. Zu guter Letzt haben<br />

die meisten E-Autos<br />

einen Eco-Modus, der über<br />

Voreinstellungen eine besonders<br />

hohe Reichweite ermöglicht.<br />

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12 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

HYMETHSHIP KONZEPT<br />

<br />

Das HyMethShip-Projekt<br />

(Wasserstoff-Methanol-<br />

Schiffsantrieb) hat das Ziel,<br />

Emissionen zu verringern<br />

und gleichzeitig die Effizienz<br />

des Wassertransports<br />

zu verbessern. Energieträger<br />

für das Testschiff<br />

ist Methanol. Vor der Verbrennung<br />

wird das C0 2 aus<br />

dem Methanol (CH 3 OH)<br />

herausgefiltert und der<br />

Motor als Wasserstoffmotor<br />

betrieben. Das C0 2 wird<br />

verflüssigt am Schiff gespeichert<br />

und daraus an<br />

Land mit Wasserstoff wieder<br />

Methanol erzeugt.<br />

Was ist der<br />

Energieträger<br />

der Zukunft?<br />

Das Large Engines Competence Center<br />

(LEC) in Graz ist eine weltweit führende<br />

Forschungseinrichtung für Großmotorentechnologien<br />

und ein COMET-K1<br />

Zentrum, das Lösungen für grüne Energieund<br />

Transportsysteme entwickelt. In<br />

welche Richtung aktuell geforscht wird,<br />

haben wir Andreas Wimmer, CEO am LEC<br />

und TU-Graz-Professor, gefragt.<br />

as versteht<br />

W<br />

man unter<br />

einem Großmotor?<br />

Andreas<br />

Wimmer: Alle<br />

Motoren, die größer als Nutzfahrzeug-Motoren<br />

sind, gelten<br />

als Großmotoren. Das<br />

sind ca. ab 2,5 Liter Hubvolumen<br />

pro Zylinder. Sie werden<br />

vor allem in der Energieerzeugung<br />

und im Transportsektor<br />

eingesetzt. Am<br />

Wasser in der Hochseeschifffahrt,<br />

an Land in Spezialfahrzeugen<br />

z. B. im Bergbau, in<br />

Lokomotiven, in Antrieben<br />

für die Energieversorgung<br />

und in vielen anderen Anwendungen.<br />

Das Large Engines Competence<br />

Center (LEC) forscht<br />

intensiv in Richtung mehr<br />

Nachhaltigkeit in Transport<br />

und Energieversorgung.<br />

Was ist dabei euer Forschungsschwerpunkt?<br />

Aktuell liegt er in der grünen<br />

Transformation der Großmotorentechnologie<br />

von fossilen<br />

Kraftstoffen in Richtung Wasserstoff,<br />

Ammoniak und Methanol,<br />

erzeugt durch erneuerbare<br />

Energien. Neben den<br />

Zielen einer emissionsfreien<br />

Umwandlung und eines möglichst<br />

hohen Wirkungsgrads<br />

steht dabei der Aspekt der<br />

Gesamtsystemoptimierung<br />

im Vordergrund. Insbesondere<br />

die Umsetzung geschlossener<br />

CO2-Kreisläufe ist ein<br />

Kernthema.<br />

Aus unserer Sicht könnte<br />

Ammoniak ein zentraler Energieträger<br />

der Zukunft werden,<br />

obwohl wir heute noch viele<br />

Probleme rund um das Gesamtsystem<br />

„Ammoniakmotor“<br />

lösen müssen. Auch die<br />

Brennstoffzelle ist ein spannendes<br />

Thema, aber nicht Teil<br />

unserer Forschung. Wir machen<br />

aber Technologievergleiche.<br />

Eine unserer Fragestellungen<br />

dazu lautet: Was


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

13<br />

Blick ins LEC in Graz: An diesem hochflexiblen<br />

Systemprüfstand werden E-Fuels getestet<br />

LEC, ADOBESTOCK<br />

ENERGIETRÄGER<br />

Ammoniak als Kraftstoff<br />

Das Ammoniak, das in Zukunft als Energieträger eine große<br />

Rolle spielen soll, kommt in der Natur kaum vor – er<br />

muss also erzeugt werden. Er hat im Vergleich zum Energieträger<br />

Wasserstoff aber entscheidende Vorteile: Ammoniak<br />

(NH 3 ) bindet Wasserstoff, wird aber schon bei<br />

weit geringerem Druck und bei höheren Temperaturen als<br />

reiner Wasserstoff flüssig. Ammoniak wird bei -33 Grad<br />

flüssig, Wasserstoff erst bei -253 Grad. Das ist ein großer<br />

Vorteil hinsichtlich Transport- und Lagerfähigkeit.<br />

<br />

Andreas<br />

Wimmer,<br />

GF des LEC<br />

LEC<br />

funktioniert besser: Ammoniak<br />

plus Brennstoffzelle oder<br />

Ammoniak plus Verbrennungsmotor?<br />

Welche Rolle spielen in<br />

diesem Zusammenhang<br />

grüne Energiesysteme?<br />

Zur Herstellung alternativer<br />

Kraftstoffe brauchen wir viel<br />

Energie. Und genau diese<br />

Energiefrage ist der Knackpunkt.<br />

Denn uns muss klar<br />

sein: Wenn wir diese Energien<br />

mit erneuerbaren Quellen<br />

machen wollen, dann werden<br />

wir sie in Regionen mit<br />

Energieüberschuss gewinnen<br />

müssen. Und Wege finden<br />

müssen, wie wir sie transportieren.<br />

Hier kommen E-<br />

Fuels – chemische Speicher<br />

wie Ammoniak oder Methanol<br />

– ins Spiel. Bei kohlenstoffhaltigen<br />

E-Fuels müssen<br />

wir uns ansehen, wie wir geschlossene<br />

CO2-Kreisläufe<br />

realisieren können<br />

Bei der Netzstabilisierung<br />

wird das sogenannte Kraftwerk<br />

der Zukunft eine zentrale<br />

Rolle spielen. Dieses muss<br />

sowohl Energie speichern als<br />

auch sehr schnell bereitstellen<br />

können. Das kann mit<br />

dem Speichermedium bzw.<br />

Energieträger Ammoniak<br />

und einem dazugehörigen<br />

Großmotor funktionieren.<br />

Was versteht man unter<br />

dem COMET-Programm?<br />

Die COMET-Kompetenzzentren<br />

betreiben anwendungsorientierte<br />

Spitzenforschung<br />

und erarbeiten Lösungen für<br />

Schlüsselthemen der Zukunft<br />

wie Klimaschutz,<br />

Digitalisierung, Energie- und<br />

Mobilitätswende. Über sie<br />

werden auch die Wissenschaft<br />

und Industriepartner<br />

für eine wettbewerbsfähige<br />

Forschungslandschaft verknüpft.<br />

Das LEC hat sich einen guten<br />

Namen rund um die Initiierung<br />

internationaler<br />

Netzwerke gemacht.<br />

Ja, wir sind da international<br />

sehr aktiv. Beispielsweise<br />

über ein weltweites Netzwerk,<br />

das alle Forschungseinheiten<br />

zu Großmotoren<br />

zusammenbringen soll.<br />

Welche Zukunft sehen Sie<br />

für Großmotoren und deren<br />

Forschung & Entwicklung?<br />

Ich bin überzeugt, dass die<br />

Großmotorenforschung und<br />

mit ihr nachhaltige Großmotorensysteme<br />

für die Sicherheit<br />

der Energieversorgung<br />

als auch für klimaneutrale Lösungen<br />

im Transportsektor<br />

eine entscheidende Rolle<br />

spielen werden. Um dieser<br />

Bedeutung gerecht zu werden,<br />

wird an der TU-Graz aktuell<br />

eine eigene Professur für<br />

Großmotorentechnologie installiert.<br />

Dadurch ergeben<br />

sich Topchancen für junge<br />

Studierende und hoch qualifizierte<br />

Arbeitsplätze mit<br />

langfristigen Perspektiven.<br />

Am 28. und 29. September<br />

findet in Graz wieder die<br />

Tagung „Nachhaltigkeit in<br />

Mobilität, Transport und<br />

Energieerzeugung“ statt.<br />

Was darf man sich von<br />

diesem Event erwarten?<br />

Die Tagung bietet die Möglichkeit,<br />

einen guten Überblick<br />

über den aktuellen<br />

Technologiestand zu erhalten<br />

und sich mit internationalen<br />

Vordenkern in diesem<br />

Bereich auszutauschen.<br />

Interview: Christian Kössler


14 KLEINE ZEITUNG fokus<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

Schon völlig ohne Fahrer unterwegs: das Einride-System<br />

Wie von<br />

Geisterhand<br />

Autonom fahrende Lkw klingen noch<br />

ein bisschen nach Zukunftsmusik. Aber<br />

sie existieren bereits – und haben auch<br />

schon ihren Dienst aufgenommen. Hier<br />

ein paar Beispiele.<br />

Er könnte einige Probleme<br />

der Logistikbranche<br />

mit einem Schlag lösen.<br />

Der vollständig autonom fahrende<br />

Lkw würde ganz ohne<br />

Fahrer auskommen und so<br />

den Fachkräftemangel lindern,<br />

der auch in diesem Bereich<br />

herrscht und durch<br />

ständig steigende Frachtvolumen<br />

immer eklatanter wird.<br />

Außerdem ist ein Lkw für das<br />

Unternehmen ein Produktionsmittel.<br />

Diese kommen<br />

immer am teuersten, wenn<br />

sie nicht in Betrieb sind. Ein<br />

fahrerloser Lkw muss keine<br />

Pausen machen, schläft nicht<br />

und hat auch sonst keine Bedürfnisse<br />

– außer Nachtanken.<br />

Er könnte also theoretisch<br />

rund um die Uhr fahren<br />

und Geld verdienen. Natürlich<br />

dürfte so ein Lkw auch<br />

mehr kosten, weil ja das<br />

dazugehörige Personal<br />

eingespart wird. Und spätestens<br />

hier wird es für die Hersteller<br />

so richtig interessant.<br />

Einer der Pioniere in diesem<br />

Bereich ist Daimler Truck, das<br />

schon 2015 mit seinem „Future<br />

Truck 2025“ öffentlichkeitswirksam<br />

ein paar Kilometer<br />

völlig ohne menschliche<br />

Hilfe auf deutschen Autobahnen<br />

unterwegs war. Inzwischen<br />

hat sich das Hauptaugenmerk<br />

der Forschung in<br />

die USA verlegt, wo Daimler<br />

zusammen mit Waymo,<br />

einem aus Google hervorgegangenen<br />

Spezialunternehmen<br />

für autonomes Fahren,<br />

mit selbstfahrendem Lkw<br />

fleißig Entwicklungskilometer<br />

auf amerikanischen Highways<br />

und Interstates sammelt.<br />

Ziel ist es, bis 2027 ein<br />

sogenanntes „Hub-to-Hub“-<br />

System zu entwickeln, in dem<br />

Güter ganz konventionell von<br />

normalen Lkw zu bestimmten<br />

Transfer-Hubs in der<br />

Nähe von Autobahnen gebracht<br />

werden. Dort angekommen,<br />

übernehmen völlig<br />

autonom fahrende Level-<br />

4-Trucks (siehe Infobox) die<br />

Fracht und fahren diese dann<br />

über die endlosen amerikanischen<br />

Highways zum Ziel-<br />

Hub, wo diese dann wieder<br />

von konventionellen Lkw für<br />

die „letzte Meile“ übernommen<br />

werden.<br />

Praktischer Einsatz<br />

Heute schon im Dienst stehen<br />

einige autonom fahrende<br />

Trucks von Volvo. Sechs<br />

davon versehen ihren Dienst<br />

in einem norwegischen Kalkstein-Tagebau.<br />

Hier transportieren<br />

sie im Akkord Gestein<br />

über eine fünf Kilometer lange<br />

Strecke vom Bergwerk<br />

zum Hafen. Schon seit 2016<br />

arbeiten einige Kollegen von<br />

ihnen in einem schwedischen<br />

Bergwerk, hier sogar unter<br />

Tag, und schaffen dort zuverlässig<br />

den Erzabraum aus<br />

dem Stollen. In beiden Fällen<br />

wurden handelsübliche Lkw


<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Dienstag, 26. September 2023<br />

INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />

15<br />

Vera nennt Volvo sein automatisiertes Zugfahrzeug<br />

VOLVO, DAIMLER, EINRIDE<br />

INFORMATION<br />

mit Radar-<br />

und Lasersensorik<br />

ausgestattet.<br />

Bei Einride<br />

geht man einen gänzlich<br />

anderen Weg. Das schwedische<br />

Unternehmen hat einen<br />

elektrisch angetriebenen<br />

und vollständig autonom<br />

fahrenden Lkw ganz ohne<br />

Führerhaus völlig neu entwickelt,<br />

der bei zehn Tonnen<br />

Eigengewicht eine Zuladung<br />

von 16 Tonnen erreicht und<br />

200 Kilometer weit mit einer<br />

Batterieladung kommt. Auch<br />

eine entsprechende Ladeinfrastruktur,<br />

ähnlich den Tesla<br />

Superchargern, ist im Aufbau.<br />

Ihren ersten Arbeitsplatz<br />

sollen die Einride-<br />

Trucks in den Häfen von New<br />

York und Los Angeles haben,<br />

in denen das System gerade<br />

entwickelt wird. Apropos<br />

Hafen: In der schwedischen<br />

Daimler<br />

Test-Truck auf<br />

Trai nings fahrt<br />

Stadt Göteborg arbeitet<br />

Vera bereits seit 2019 im<br />

Containerverschub zwischen<br />

Hafen und Logistikzentrum.<br />

So nennt Volvo Truck sein<br />

elektrisches, vernetztes und<br />

autonomes Zugfahrzeug,<br />

das mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 40 km/h<br />

rund um die Uhr arbeitet, allerdings<br />

mit menschlicher<br />

Überwachung in einem Kontrollturm,<br />

was Vera übrigens<br />

mit den Test-Trucks von<br />

Daimler gemeinsam hat.<br />

Auch bei ihnen wird auf<br />

menschliches Back-up gesetzt.<br />

Derzeit fahren die<br />

Trucks nämlich noch mit<br />

einem Redundanz-System,<br />

das den mitfahrenden Testfahrer<br />

jederzeit die Möglichkeit<br />

zum Eingreifen in Notsituationen<br />

ermöglicht. Es<br />

wird also noch etwas dauern,<br />

bis die Lkw auf unseren Straßen<br />

wirklich von Geisterhand<br />

gelenkt werden.<br />

Die Stufen automatisierten Fahrens<br />

Level 1 – Assistiertes Fahren: Mensch fährt, unterstützt<br />

von Assistenzsystemen.<br />

Level 2 – Teilautomatisiertes Fahren: Mensch fährt, Auto<br />

hält Spur, bremst und beschleunigt in gewissen Situationen<br />

selbstständig.<br />

Level 3 – Hochautomatisiertes Fahren: Fahrer kann sich<br />

zeitweise vom Verkehrsgeschehen abwenden. Das Fahrzeug<br />

fährt in vordefinierten Fällen selbstständig und übergibt<br />

wieder an den Fahrer, falls nötig.<br />

Level 4 – Vollautomatisiertes Fahren: Fahrzeug fährt völlig<br />

selbstständig. Der Mensch kann das Fahrzeug übernehmen,<br />

wenn gewünscht bzw. in Notsituationen.<br />

Level 5 – Autonomes Fahren: Es gibt keinen menschlichen<br />

Fahrer mehr bzw. keine Möglichkeit, das Steuer zu übernehmen.<br />

Der Mensch ist nur noch Passagier.<br />

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