Kleine-Zeitung-Innovationsmotor-Mobilitaetsindustrie
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Dienstag, 26. September 2023<br />
„fokus“ ist ein Produkt des Werbemarkts der <strong>Kleine</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />
fokus<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
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Sustainable Mobility,<br />
Transport and Power<br />
Generation<br />
©LEC GmbH ©stock.adobe.com/Mariusz Blach<br />
LEC Sustainable<br />
Shipping<br />
Technologies<br />
Forum<br />
2 nd SSTF
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT | 3<br />
2 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INITIATOR<br />
MOBILITÄTSLEITPROJEKTE<br />
Durch die Initiierung von Mobilitätsleitprojekten<br />
und F&E Projekten bringt der ACstyria<br />
gemeinsam mit der öffentlichen Hand neue<br />
Wachstumsimpulse in die Branche. Zusätzlich<br />
initiiert der ACstyria Projekte zwischen<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />
ACSTYRIA (4)<br />
Die Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität bringt viele Chancen und Herausforderungen<br />
ADIBESTOCK.COM<br />
Transformation der Mobilität<br />
ut<br />
ioleaei-<br />
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+300<br />
Unternehmen<br />
+70.000<br />
Mitarbeiter<br />
Gesamtumsatz<br />
+17 Mrd. €<br />
Automotive,<br />
Rail Systems<br />
& Aerospace<br />
• Digitalisierung & digitale Geschäftsmodelle<br />
• Innovative Antriebs- & Fahrzeugkonzepte<br />
• Autonome Systeme<br />
• Mobilitäts-Services<br />
• Decarbonized Value Chain<br />
MOBILITÄTSCLUSTER<br />
www.acstyria.com | office@acstyria.com<br />
Internationale Netzwerkplattform:<br />
Der ACstyria veranstaltet heute und<br />
morgen in Graz den Moving on –<br />
ACstyria Mobilitätskongress.<br />
eue ökologische<br />
Rahmen-<br />
N<br />
bedingungen,<br />
veränderte<br />
Gesellschaftsstrukturen,<br />
neue Kundenschichten und<br />
Nutzungskonzepte sowie<br />
neue technologische Möglichkeiten<br />
sind für die weltweite<br />
Mobilitätsindustrie Herausforderung<br />
und Chance<br />
zugleich. Die Transformation<br />
der Branche zu neuen Ser-<br />
Um eine Transformation der<br />
Mobilität zu erreichen, müssen die<br />
Menschen für umweltfreundlichere<br />
Mobilitätsoptionen<br />
sensibilisiert werden, und es ist<br />
wichtig, ihr Verhalten und ihre<br />
Einstellungen zu ändern.“<br />
Michael Cik,<br />
A1 Telekom Austria<br />
vices, Produkten und Technologien<br />
gilt es unter Einbeziehung<br />
internationaler<br />
Netzwerke für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der<br />
Steiermark zu nutzen.<br />
ACstyria Mobilitätskongress<br />
Dieser findet heute und morgen<br />
in der Seifenfabrik in<br />
Graz statt. Dabei werden<br />
mehr als 200 Teilnehmer:innen<br />
gemeinsam mit internationalen<br />
Expert:innen die
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
3<br />
Wir sollten den Kreis<br />
schließen zwischen<br />
erneuerbarer Energie und<br />
E-Mobilität: Jedes für sich<br />
bietet längst Vorteile für<br />
Wirtschaft, Klima und<br />
Wohlstand – zusammen sind<br />
sie unschlagbar.“<br />
Hannes Reinisch,<br />
Ecarus<br />
ACSTYRIA – DAS NETZWERK<br />
Der ACstyria Mobilitätscluster<br />
präsentiert ein<br />
Netzwerk von über 300<br />
Unternehmen in den<br />
Bereichen Automotive,<br />
Aerospace und Rail Systems<br />
– mit über 70.000<br />
Mit arbeitern und einem Gesamtumsatz<br />
von mehr als<br />
17 Milliarden Euro. Kernleistung<br />
des seit 1995 bestehenden<br />
Mobilitätsclusters<br />
ist die Vernetzung und<br />
Unterstützung steirischer<br />
Unternehmen entlang der<br />
Wertschöpfungskette. Er<br />
versteht sich als Bindeglied<br />
zwischen Wirtschaft, Industrie,<br />
Wissenschaft und<br />
öffentlichen Einrichtungen.<br />
Die Transformation der Mobilität<br />
stellt eine entscheidende Herausforderung<br />
dar. Aus unserer Sicht<br />
sind mehrere Kernthemen zu<br />
bewältigen. Dazu gehören u. a. die<br />
Förderung von nachhaltigen<br />
Mobilitätslösungen, die<br />
intelligente Vernetzung der Wertschöpfungsketten<br />
und die voranschreitende<br />
Digitalisierung auf der<br />
Straße, auf der Schiene und in der<br />
Luft. Der ACstyria setzt sich umfassend<br />
dafür ein, diese Themen<br />
anzugehen und gemeinsam mit<br />
unseren Partnern innovative<br />
Lösungen für die Mobilität von<br />
morgen zu entwickeln.“<br />
Thomas Krenn, ACstyria ACSTYRIA, KK (4)<br />
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Für mich ergeben sich für die<br />
Transformation von Mobilität vier<br />
Kernthemen: Die Verfügbarkeit<br />
und Nutzung nachhaltiger<br />
Energiequellen, neue Technologien<br />
in unseren Fahrzeugen,<br />
eine ganzheitliche Infrastruktur<br />
und Raumplanung sowie soziale<br />
und gesellschaftliche Aspekte.“<br />
Annemarie Landl, Audi AG<br />
neuesten technologischen<br />
Entwicklungen in der Automobil-,<br />
Luftfahrt- und Bahnindustrie<br />
diskutieren. Im Fokus<br />
stehen aber auch<br />
gesellschaftliche Aspekte,<br />
die die Zukunft der Mobilität<br />
maßgeblich beeinflussen<br />
werden.<br />
Im Rahmen einer Fachausstellung<br />
präsentieren 30<br />
Unternehmen und Institutionen<br />
aus dem ACstyria-Netzwerk<br />
innovative Produkte<br />
und Lösungen für die Mobilität<br />
der Zukunft.<br />
Start-up Area/Flying Pitch<br />
In diesem Bereich präsentieren<br />
internationale Start-ups<br />
aus dem Bereich der Mobilität<br />
ihre Ideen & Lösungen.<br />
Vier ausgewählte Start-ups<br />
präsentieren dem Publikum<br />
ihre Innovationen im Rahmen<br />
des „The Flying Pitch. Der Gewinner<br />
wird vor Ort von den<br />
Teilnehmer:innen gewählt.<br />
Bezahlte Anzeige - Bild: AdobeStock / Robert Kneschke<br />
Um Mobilität erfolgreich zu transformieren,<br />
benötigen wir einen<br />
Paradigmenwechsel hin zu einem<br />
integrierten und vernetzen Ansatz,<br />
der alle Mobilitätsformen<br />
umfasst, um den zunehmend<br />
spezifischeren Bedürfnissen ein<br />
attraktives und nachhaltiges<br />
Angebot bereitzustellen.“<br />
Peter Ivanov, Valtech<br />
Informationen und<br />
Anmeldung unter<br />
www.automobil-cluster.at
4 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
VOESTALPINE RAILWAY SYSTEMS<br />
voestalpine Railway Systems hat erst im März den bisher<br />
größten Einzelauftrag über rund 237 Millionen Euro aus<br />
Großbritannien erhalten. Geliefert werden Weichen, Antriebe<br />
und Schienenauszüge für das neue Hochgeschwindigkeitsnetz.<br />
Neben den Briten greifen auch Australier,<br />
Ägypter und Bosnier auf die Bahn-Infrastruktur aus Österreich<br />
zurück. Die voestalpine Railway Systems erwirtschaftete<br />
zuletzt an weltweit 70 Produktions- und Vertriebsstandorten<br />
einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.<br />
Etwa 7200 Mitarbeitende sind in beim Komplettanbieter<br />
für volldigitalisierte Bahnstrecken beschäftigt, davon 1500<br />
in Österreich.<br />
<br />
Schienen<br />
an die<br />
Weltspitze<br />
Die österreichische Bahnindustrie<br />
gehört zu den größten der Welt. Von<br />
Schienen über Baumaschinen bis zu<br />
Zugkomponenten reicht die Palette.<br />
Es sind Meilensteine in<br />
der österreichischen<br />
Bahngeschichte: Die<br />
erste Durchfahrt durch den<br />
33 Kilometer langen Koralmtunnel<br />
zwischen der Steiermark<br />
und Kärnten im vergangenen<br />
Juni und der letzte<br />
Durchschlag auf steirischer<br />
Seite des Semmering-Basistunnels<br />
im September (auf<br />
der niederösterreichischen<br />
Seite fehlen noch wenige<br />
hundert Meter für die insgesamt<br />
27 Kilometer lange Tunnelstrecke).<br />
Abseits dieser beiden Infrastrukturgroßprojekte<br />
und der<br />
Die Bahn selbst und ihre Infrastrukturprojekte generieren<br />
viele Arbeitsplätze in Österreich<br />
ADOBESTOCK.COM<br />
<br />
PLASSER & THEURER<br />
Der Bahnbaumaschinenhersteller gilt<br />
ebenfalls als eine innovative Säule der<br />
Branche. Als Weltmarktführer für Gleisbaumaschinen<br />
wurde das weltweit erste<br />
Gerät mit Hybrid-Antriebstechnik auf<br />
Schiene gebracht. Auf Wasserstoff als<br />
Energiequelle setzt dagegen das oberösterreichische<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
Linsinger bei seiner Gleisanlagenwartungsmaschine<br />
– auch das ist eine Weltneuheit.<br />
Beide Technologien reduzieren<br />
die CO2-Emissionen der üblicherweise<br />
mit Diesel betriebenen Baumaschinen<br />
massiv.<br />
damit verbundenen Aufträge<br />
für die Bauindustrie ist aber<br />
auch die Bahnindustrie selbst<br />
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
Allein 15.000 Menschen<br />
sind direkt in der heimischen<br />
Bahnindustrie beschäftigt –<br />
das entspricht ungefähr der<br />
Einwohnerzahl von Eisenstadt<br />
oder einem ausverkauften<br />
Stadion bei einem Heimspiel<br />
von Sturm Graz.<br />
Noch imposanter ist die von<br />
ihnen generierte Wirtschaftsleistung.<br />
Denn Österreich ist<br />
nach Exporten bei der Bahnindustrie<br />
das weltweit viertgrößte<br />
Ausfuhrland. Die<br />
Alpenrepublik liegt mit einer<br />
Bruttowertschöpfung von<br />
1,67 Milliarden Euro nur hinter<br />
Deutschland (3,12 Mrd. Euro),<br />
China (2,25 Mrd.) und den<br />
USA (1,84 Mrd.). Der rotweiß-rote<br />
Anteil am gesamten<br />
Welthandel der Bahnindustrie<br />
liegt demnach bei<br />
7,9 Prozent. Als tragende<br />
Säule dieser Stellung gilt die<br />
hohe Innovationskraft des<br />
Sektors: Mit 25,7 Prozent ist<br />
die Forschungsquote rund<br />
achtmal so hoch wie die allgemeine<br />
F&E-Quote Österreichs.<br />
Klaus Höfler
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
5<br />
Österreich ist hinsichtlich<br />
Exporten bei der Bahnindustrie<br />
das weltweit<br />
viertgrößte Ausfuhrland<br />
<br />
ADOBESTOCK.COM/POLAK<br />
<br />
SIEMENS MOBILITY<br />
Das Graz Unternehmen<br />
gilt als globales Kompetenzzentrum<br />
innerhalb<br />
des deutschen Konzerns<br />
für die Entwicklung, Fertigung<br />
und Montage von<br />
Fahrwerken, Dachstromabnehmern<br />
und Fahrwerkskomponenten.<br />
Am<br />
steirischen Standort gibt<br />
es den weltweit höchsten<br />
Automatisierungsgrad in<br />
der Fahrwerksproduktion.<br />
Hier wurden unter anderem<br />
die Drehgestelle für<br />
die neuen Hochgeschwindigkeitszüge<br />
der Deutschen<br />
Bahn entwickelt<br />
und produziert.<br />
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Mit dem Freizeit-Ticket<br />
durch die Steiermark.<br />
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Foto: AdobeStock / JFL Photography
6 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
UMWELT & SCHIENE<br />
Mit<br />
Dekarbonisierung<br />
ist auf Schiene<br />
Unter der Dekarbonisierung versteht man grundsätzlich die Transformation zu<br />
weniger oder keinen CO 2 -Emissionen. Auch im Schienenverkehr ist das ein<br />
großes Thema. Wir haben Priv.-Doz. Dr. Matthias Landgraf, Gründer und GF evias<br />
rail, gefragt, wo er die drei wesentlichen Potenziale zur Verringerung der<br />
Umweltwirkungen im System Bahn sieht.<br />
Auch beim bereits<br />
nachhaltigsten<br />
motorisierten Verkehrsträger<br />
gibt es<br />
noch viel Potenzial.“<br />
Matthias Landgraf,<br />
GF evias rail<br />
IMPRESSUM<br />
HOFFMANN<br />
Nachhaltige Beschaffung:<br />
Der größte Hebel<br />
1.<br />
liegt in einer nachhaltigen<br />
Beschaffung. Die Österreichischen<br />
Bundesbahnen<br />
(ÖBB) haben bereits eine<br />
Methodik entwickelt, Umweltwirkungen<br />
als Entscheidungskriterium<br />
in der Vergabe<br />
zu berücksichtigen. Diese<br />
soll flächendeckend umgesetzt<br />
werden, um sich einerseits<br />
für nachhaltige Produkte<br />
und Leistungen zu<br />
entscheiden, andererseits<br />
den bietenden Unternehmen<br />
auch einen Anreiz für<br />
die Umstellung auf nachhaltige<br />
Produktionsprozesse zu<br />
bieten.<br />
Klimaeffizienter Bau<br />
2. und Erhaltung von<br />
Infrastruktur: Hier ist sowohl<br />
der Einsatz von umweltfreundlichen<br />
Materialien als<br />
auch Prozessen in der Instandhaltung<br />
und dessen<br />
Planung erforderlich. Die<br />
Verlängerung der Bauwerklebensdauer<br />
aufgrund von<br />
Zustandsmonitoring und intelligenter<br />
Instandhaltungsplanung<br />
stellt ebenso einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Reduktion<br />
von Umweltwirkungen<br />
dar. Darüber hinaus ist<br />
auch eine Forcierung der<br />
Kreislaufwirtschaft äußerst<br />
signifikant. Mit deren Hilfe<br />
kann die Produktion von<br />
Neuprodukten und -materialien<br />
entfallen und – bei<br />
Wiederaufbereitung vor Ort<br />
– auch ein erheblicher Anteil<br />
an Transporten eingespart<br />
werden.<br />
Weitere Verringerung<br />
3. des Dieselverbrauchs<br />
im Schienenverkehr: Österreich<br />
verfügt bereits über<br />
einen sehr hohen Elektrifizierungsgrad,<br />
darüber hinaus<br />
produzieren die ÖBB<br />
auch selbst grünen Strom für<br />
die Traktion ihrer Züge. Der<br />
bleibende Anteil an Dieselbetriebenen<br />
Fahrten im<br />
Personen- und Güterverkehr<br />
sowie im Verschub und im<br />
Rahmen von Baustellen soll<br />
sukzessive weiter reduziert<br />
werden. Dafür sind akkubetriebene<br />
Züge und Gleisbaumaschinen<br />
geplant bzw.<br />
können auch alternative<br />
Kraftstoffe und langfristig<br />
Wasserstoffanwendungen<br />
eine Dekarbonisierung<br />
unterstützen.<br />
Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Produktion: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Redaktion: Klaus Höfler, Christian Kössler, Gernot Zenz. Koordination: Richard<br />
Brandstätter, Christian Kössler. Layout: Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.com. Herstellung:<br />
Druck Styria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz. WERBUNG<br />
Umweltfreundlich in<br />
den Urlaub – trotz<br />
Fliegen? Darauf<br />
hoffen viele<br />
Urlauber:innen.<br />
Ein Blick auf die<br />
Entwicklung von<br />
Kerosinalternativen.<br />
Der Sommer neigt sich<br />
dem Ende zu, die<br />
Urlaubssaison ist aber<br />
noch längst nicht vorbei. Viele<br />
fliegen in den Herbst-Monaten<br />
zu Reisezielen in der<br />
Ferne. Dabei ist Fliegen umweltschädlich.<br />
Im Vergleich<br />
zur Fahrt mit Zug, Bus und<br />
Auto verbraucht das Flugzeug<br />
die höchste Menge<br />
Treibstoff pro Passagier.<br />
Doch die Flugbranche setzt<br />
auf Nachhaltigkeit – schon<br />
aus Kostengründen wurde<br />
die Luftfahrt immer effizienter<br />
und der Kerosinverbrauch<br />
verringert. Der internationale<br />
Verband der Fluggesellschaften<br />
Iata setzt sich für<br />
ein klimafreundliches Flugangebot<br />
ein. Laut Iata soll es<br />
bis 2050 möglich sein, klimaneutral<br />
zu fliegen.<br />
Nicht-fossiler Treibstoff<br />
Eine der erfolgversprechendsten<br />
Möglichkeiten,<br />
CO2-neutral zu fliegen, ist<br />
sogenanntes SAF (Sustainable<br />
Aviation Fuel). Dieser<br />
Treibstoff wird aus nicht-fossilen<br />
Quellen gewonnen und<br />
soll Kerosin in den bereits<br />
vorhandenen Triebwerken<br />
ersetzen können. Derzeit<br />
wird SAF aber lediglich herkömmlichem<br />
Kerosin zugesetzt,<br />
die weltweite Produktionsmenge<br />
ist nicht<br />
ausreichend.<br />
Der Vorteil von SAF: Auch<br />
wenn bei der Verbrennung<br />
CO2 und andere Abgase an-
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
7<br />
Optionaler CO2-Ausgleich<br />
Bei den Fluggesellschaften<br />
wird SAF ebenfalls als Zukunftstechnologie<br />
gehandhabt.<br />
Austrian Airlines etwa<br />
tankt seit letztem Jahr Treibstoffe<br />
mit SAF-Zumischung,<br />
das sie etwa von OMV am<br />
Standort Schwechat beziegutem<br />
Gewissen in der Luft<br />
Hersteller Airbus setzt auf SAF-Treibstoff –<br />
auch Austrian Airlines nutzt es bereits ADOBE<br />
STOCK//CLAUDIA NASS/CHALABALA/AIRBUS/JANE WIDDOWSON/BEETROOT<br />
men Ziel, die SAF-Produktionskapazitäten<br />
zu steigern.<br />
fallen, kann es in der Bilanz<br />
CO2-neutral sein, da bei der<br />
Herstellung CO2 aus der Atmosphäre<br />
gebunden wird.<br />
Auch deshalb setzen Hersteller<br />
und Fluglinien auf<br />
SAF. Airbus wirbt etwa damit,<br />
dass bereits heute die<br />
eigenen kommerziellen Flugzeuge<br />
mit 50 Prozent SAF-<br />
Zumischung fliegen können.<br />
2030 soll dies auf 100 Prozent<br />
angehoben werden.<br />
Doch weil es noch nicht ausreichend<br />
SAF gibt, wird auch<br />
hier fleißig daran gearbeitet.<br />
Erst kürzlich startete der<br />
europäische Flugzeughersteller<br />
eine Partnerschaft mit<br />
dem SAF-Produzenten DG<br />
Fuels – mit dem gemeinsahen.<br />
Die Airline setzt aber<br />
nicht nur auf den neuen<br />
Treibstoff, um Klimaneutralität<br />
zu erreichen. Eine weitere<br />
Maßnahme ist der sogenannte<br />
CO2-Ausgleich.<br />
Hierfür werden die Emissionsmengen<br />
pro Passagier<br />
berechnet und mittels einer<br />
Spende an ein Klimaschutzprojekt<br />
ausgeglichen. Bei<br />
Austrian ist diese Option –<br />
Wir sind bestrebt, alle Bemühungen<br />
zu unterstützen, die dazu beitragen,<br />
Sustainable Aviation Fuels weltweit<br />
in großem Maßstab verfügbar zu<br />
machen.“<br />
Guillaume Faury, CEO Airbus<br />
AIRBUS/J.B. ACCARIEZ<br />
wie bei den meisten Airlines<br />
– freiwillig. Bisher wirbt<br />
lediglich Easyjet damit,<br />
sämtliche Flüge in Europa zu<br />
kompensieren.<br />
Ausblick in die Zukunft<br />
Neben SAF gibt es weitere<br />
Konzepte für klimafreundliches<br />
Fliegen. Während E-<br />
Flugzeuge mit Batterie im<br />
kommerziellen Bereich unrealistisch<br />
sind, setzt man in<br />
der Branche auch auf Wasserstoff.<br />
Der erste Wasserstoff-Airbus<br />
soll im Jahr<br />
2035 kommen. Die Nutzung<br />
von Wasserstoff im Flugzeug<br />
birgt aber einige Herausforderungen,<br />
die es noch zu<br />
überwinden gilt.
8 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
Das Auto aus dem Internet<br />
wird immer beliebter<br />
Immer mehr Gebraucht- und Neuwagenkäufer:innen recherchieren online.<br />
Zahlreiche Plattformen bieten unterschiedliche Angebote an. Doch auch die<br />
stationären Händler:innen können sich den Online-Boom zunutze machen.<br />
Am Internet führt beim<br />
Autokauf kein Weg<br />
mehr vorbei. Die Zahl<br />
der Online-Fahrzeugbörsen<br />
für Neu- und Gebrauchtwagen<br />
ist in den vergangenen<br />
fünf Jahren nahezu explodiert,<br />
unzählige Plattformen<br />
werben in der DACH-Region<br />
um Pkw-Käufer – die Webseiten<br />
der Hersteller nicht eingerechnet.<br />
Für Kaufinteressent:innen<br />
bietet das<br />
zahlreiche Vorteile.<br />
Aus heutiger Sicht verwundert<br />
es fast, dass der längst<br />
dominante Online-Vertriebsweg<br />
lange Jahre nur ein<br />
Trampelpfad war. Denn<br />
nachdem Ende des vergangenen<br />
Jahrtausends einer<br />
der heutigen Marktführer<br />
Autoscout24.at gegründet<br />
wurde, tat sich jahrelang nur<br />
wenig. Erst in den 2010er-<br />
Jahren kamen weitere Anbieter<br />
hinzu, bevor sich um<br />
2017 geradezu eine Welle an<br />
neuen Anbietern aufbaute,<br />
die erst jetzt langsam abflacht.<br />
Unterschiedlicher Fokus<br />
Um sich von der Konkurrenz<br />
abzuheben, setzt jedes Portal<br />
seinen eigenen Schwerpunkt<br />
– konzentriert sich<br />
eher auf bestimmte Fahrzeuge<br />
oder Finanzierungsformen,<br />
legt besonderen Wert<br />
auf Service und Bedienbarkeit<br />
oder nimmt spezielle<br />
Zielgruppen in den Fokus,<br />
etwa Fahranfänger oder Firmenkunden.<br />
Spätestens mit<br />
der Liefer- und Verfügbarkeitskrise<br />
von Neu- und Gebrauchtwagen<br />
im Zuge von<br />
Corona und Ukraine-Krieg<br />
erhielt die Branche aber<br />
ihren ersten Dämpfer.<br />
Bei vielen Plattformen sind<br />
virtuelle und reale Welt<br />
durchaus verzahnt: Einige<br />
sind vorwiegend Vermittler,<br />
die letztlich mit ihrer besonderen<br />
Reichweite eine Verkaufsannonce<br />
veröffentlichen,<br />
die auf einen<br />
stationären Händler verweist.<br />
Andere Anbieter fungieren<br />
als Vermittler, übernehmen<br />
aber zusätzlich auch den<br />
Vertragsabschluss. Der<br />
Händler besorgt anschließend<br />
die Auslieferung des<br />
Fahrzeugs. On- und Offline-<br />
Welt sind beim Autokauf<br />
also nicht komplett voneinander<br />
getrennt.<br />
INFORMATION VORAB<br />
Für eine Mehrheit der<br />
Menschen in Österreich<br />
ist der Händler immer<br />
noch die erste Anlaufstelle<br />
für den Autokauf,<br />
wie eine Umfrage der<br />
Innofact AG 2019 ergab.<br />
Viele Online-Anbieter fungieren hauptsächlich als Vermittler. Hinter dem Angebot steckt<br />
dann zum Beispiel ein stationärer Händler<br />
ADOBE STOCK/RAWPIXEL.COM<br />
<br />
Mehr als die Hälfte der<br />
Käufer:innen nutzt das<br />
Internet aber, um sich<br />
vorab über das Angebot<br />
zu informieren.
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
9<br />
Weitgehend ins Netz abgewandert<br />
sind jedoch die digitalen<br />
Eigenhändler, die die<br />
Kundenfahrzeuge bis zur<br />
Haustür bringen und mit Bequemlichkeit<br />
sowie günstigen<br />
Preisen werben.<br />
Auch beim<br />
Online-Kauf<br />
ist eine<br />
Besichtigung<br />
vorab<br />
möglich<br />
ADOBE STOCK/<br />
IVAN TRAIMAK<br />
Vorteile für Offline-Händler<br />
Aber auch die Händler:innen<br />
vor Ort profitieren zumindest<br />
teilweise vom Wettbewerb<br />
der Börsen, können sie<br />
die Börsen durch die Differenzierung<br />
und Spezialisierung<br />
zielorientierter einset-<br />
zen und mit speziellen<br />
Fahrzeugen spezielle Kunden<br />
ansprechen. Zudem dienen<br />
die Börsen findigen<br />
Händlern auch als Labor und<br />
ermöglichen das Ausprobieren<br />
neuer Online-Technologien<br />
zu Kundenansprache<br />
und Kommunikation. In der<br />
Regel wird dafür eine Gebühr<br />
oder ein Erfolgsanteil<br />
fällig – Geld, das die Marge<br />
des Händlers schmälert.<br />
Selbst leisten können sich<br />
einzelne Autohändler:innen<br />
technisch aufwendige und<br />
immer wieder innovative Onlineplattformen<br />
oft nicht.<br />
Onlineportale zu ignorieren<br />
ist für sie aber ebenfalls keine<br />
Option mehr.<br />
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Pankl Racing Systems baut Vorsprung aus<br />
Mit Innovation zur<br />
Technologieführerschaft<br />
PANKL RACING SYSTEMS<br />
Pankl Racing Systems beliefert<br />
seit Jahren namhafte<br />
Unternehmen aus der Motorsport-,<br />
Sportwagen- und<br />
Luftfahrtindustrie und setzt<br />
seit jeher auf innovative Fertigungsmethoden,<br />
um die<br />
Technologieführerschaft<br />
weiter auszubauen.<br />
„Automatisierung in der<br />
Produktion oder Additive<br />
Manufacturing als aufstrebende<br />
Fertigungsmethode<br />
sind nur einige der Maßnahmen,<br />
die wir implementiert<br />
haben, um unseren Kunden<br />
ein attraktiver Entwicklungs-<br />
und Fertigungspartner<br />
zu sein.“, erklärt Stefan<br />
Seidel, CTO bei Pankl<br />
Racing Systems.<br />
Eine zentrale Rolle spielt dabei<br />
die Digitalisierung. Dazu<br />
zählen der Einsatz von Industrie-4.0-Prinzipien,<br />
fortschrittliche<br />
Robotik, künstliche<br />
Intelligenz und das<br />
Internet der Dinge (IoT). Dadurch<br />
wird die Effizienz gesteigert,<br />
die Produktqualität<br />
verbessert und die Produktion<br />
flexibler gestaltet.<br />
Infos: pankl.com/racing<br />
Werde Teil<br />
des Teams!<br />
Philipp baut aus Einzelteilen<br />
High-Performance Komponenten.<br />
Seit 2017 arbeitet Philipp im Bereich Montage<br />
bei Pankl. Dort baut er täglich Radträger,<br />
Antriebswellen oder andere Komponenten<br />
zusammen, damit die Kunden diese nur noch<br />
ins Fahrzeug einsetzen müssen.<br />
pankl.com/jobs
10 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
Die Kälte<br />
lässt die<br />
Reichweite<br />
schrumpfen<br />
Im Winter haben E-Autos häufig<br />
ein Problem: Die eisigen<br />
Temperaturen setzen dem Akku zu.<br />
Tipps für mehr Effizienz.<br />
Moderne<br />
E-Autos sind<br />
auch für<br />
kalte<br />
Witterung<br />
gemacht<br />
<br />
<br />
ADOBE STOCK/<br />
NEW AFRICA/JANNI<br />
ie kalten Tage<br />
D<br />
rücken näher,<br />
das Fahrrad<br />
wird wieder<br />
eingetauscht<br />
gegen das<br />
Auto. Und immer öfter ist<br />
das ein E-Auto. Doch gerade<br />
wenn es morgens schnell gehen<br />
soll auf dem Weg zur<br />
Arbeit, spielt der Akku in der<br />
kalten Jahreszeit nicht immer<br />
mit. Die Kälte setzt den<br />
Akku-Kapazitäten von E-<br />
Autos stark zu. Es gibt jedoch<br />
hilfreiche Tipps, wie<br />
man dem Verlust von Ladung<br />
vorbeugen kann.<br />
Batterie vorkonditionieren<br />
Die Ladung und die damit<br />
verbundene Reichweite sind<br />
für ein E-Auto essenziell.<br />
Doch im Winter verbrauchen<br />
Elektromobile rund 10 bis<br />
30 Prozent mehr Energie.<br />
Immerhin: Allzugroße Sorge<br />
muss man sich beim ersten<br />
Blick auf den Ladestand am<br />
frühen Morgen nicht machen.<br />
Die Anzeige kann<br />
durch die Strapazen der kühlen<br />
Nacht anfangs falsche<br />
Messwerte anzeigen.<br />
Grundsätzlich allerdings<br />
kann eine Batterie bei kalten<br />
Temperaturen tatsächlich<br />
weniger Strom aufnehmen<br />
und schlechter arbeiten. Es<br />
gibt daher Applikationen, die<br />
es möglich machen, den Batteriestand<br />
vorzukonditionieren<br />
und die Batterie zu wärmen.<br />
Dann nimmt sie den<br />
Strom schneller auf.<br />
Ebenso effektiv ist das generelle<br />
Aufwärmen des E-<br />
Autos. Das kann an der heimischen<br />
Wallbox geschehen,<br />
am besten innerhalb einer<br />
Garage. Auf diese Weise<br />
muss die Energie nicht in das<br />
Aufheizen des Autos gesteckt<br />
werden.<br />
Ebenfalls sinnvoll ist es, statt<br />
des Heizgebläses lieber körpernahe<br />
Heizungen wie die<br />
Sitzheizung zu nutzen. Diese<br />
sind effizienter und sparen<br />
dadurch Strom. Und wenn<br />
man alleine im Auto sitzt,<br />
lässt sich bei manchen Modellen<br />
auch nur die Fahrerseite<br />
beheizen.<br />
Die Energieeinsparungen<br />
sollten aber niemals die Beleuchtung<br />
oder die Wärmefunktion<br />
der Autofenster be-
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
11<br />
Wer die<br />
Möglichkeit<br />
hat, sollte<br />
sein E-Auto<br />
im Winter in<br />
der Garage<br />
laden<br />
ADOBE STOCK/<br />
SCHARFSINN86/<br />
BASILICOSTUDIO<br />
STOCK<br />
treffen, um die Sicherheit der<br />
fahrenden Person nicht zu<br />
gefährden.<br />
Akkuschonend fahren<br />
Unterwegs kommt es ebenso<br />
auf einen batterieschonenden<br />
Fahrstil an. Wer immer<br />
wieder ruckartig schnell<br />
beschleunigt, beansprucht<br />
viel Energieladung. Empfohlen<br />
wird daher ein langsames<br />
und vorausschauendes Beschleunigen,<br />
um die Leistung<br />
nicht unnötig stark auszureizen.<br />
Denn auch wenn Energie<br />
beim Bremsen wieder zurückgewonnen<br />
wird, kann es<br />
dadurch zu Leistungsverlusten<br />
kommen. Es gibt aber<br />
automatische Rekuperationsfunktionen,<br />
die beim<br />
Energiesparen helfen.<br />
Am meisten Energie lässt<br />
sich durch gemäßigte Geschwindigkeiten<br />
erzielen. So<br />
ist es sinnvoll, auf der Autobahn<br />
etwa 120 km/h zu fahren.<br />
Am effektivsten ist die<br />
Nutzung eines Tempomats<br />
für gleichmäßige Geschwindigkeit.<br />
Neuere Navigationssysteme<br />
geben zudem Auskunft<br />
über energieschonende<br />
Strecken. Zu guter Letzt haben<br />
die meisten E-Autos<br />
einen Eco-Modus, der über<br />
Voreinstellungen eine besonders<br />
hohe Reichweite ermöglicht.<br />
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12 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
HYMETHSHIP KONZEPT<br />
<br />
Das HyMethShip-Projekt<br />
(Wasserstoff-Methanol-<br />
Schiffsantrieb) hat das Ziel,<br />
Emissionen zu verringern<br />
und gleichzeitig die Effizienz<br />
des Wassertransports<br />
zu verbessern. Energieträger<br />
für das Testschiff<br />
ist Methanol. Vor der Verbrennung<br />
wird das C0 2 aus<br />
dem Methanol (CH 3 OH)<br />
herausgefiltert und der<br />
Motor als Wasserstoffmotor<br />
betrieben. Das C0 2 wird<br />
verflüssigt am Schiff gespeichert<br />
und daraus an<br />
Land mit Wasserstoff wieder<br />
Methanol erzeugt.<br />
Was ist der<br />
Energieträger<br />
der Zukunft?<br />
Das Large Engines Competence Center<br />
(LEC) in Graz ist eine weltweit führende<br />
Forschungseinrichtung für Großmotorentechnologien<br />
und ein COMET-K1<br />
Zentrum, das Lösungen für grüne Energieund<br />
Transportsysteme entwickelt. In<br />
welche Richtung aktuell geforscht wird,<br />
haben wir Andreas Wimmer, CEO am LEC<br />
und TU-Graz-Professor, gefragt.<br />
as versteht<br />
W<br />
man unter<br />
einem Großmotor?<br />
Andreas<br />
Wimmer: Alle<br />
Motoren, die größer als Nutzfahrzeug-Motoren<br />
sind, gelten<br />
als Großmotoren. Das<br />
sind ca. ab 2,5 Liter Hubvolumen<br />
pro Zylinder. Sie werden<br />
vor allem in der Energieerzeugung<br />
und im Transportsektor<br />
eingesetzt. Am<br />
Wasser in der Hochseeschifffahrt,<br />
an Land in Spezialfahrzeugen<br />
z. B. im Bergbau, in<br />
Lokomotiven, in Antrieben<br />
für die Energieversorgung<br />
und in vielen anderen Anwendungen.<br />
Das Large Engines Competence<br />
Center (LEC) forscht<br />
intensiv in Richtung mehr<br />
Nachhaltigkeit in Transport<br />
und Energieversorgung.<br />
Was ist dabei euer Forschungsschwerpunkt?<br />
Aktuell liegt er in der grünen<br />
Transformation der Großmotorentechnologie<br />
von fossilen<br />
Kraftstoffen in Richtung Wasserstoff,<br />
Ammoniak und Methanol,<br />
erzeugt durch erneuerbare<br />
Energien. Neben den<br />
Zielen einer emissionsfreien<br />
Umwandlung und eines möglichst<br />
hohen Wirkungsgrads<br />
steht dabei der Aspekt der<br />
Gesamtsystemoptimierung<br />
im Vordergrund. Insbesondere<br />
die Umsetzung geschlossener<br />
CO2-Kreisläufe ist ein<br />
Kernthema.<br />
Aus unserer Sicht könnte<br />
Ammoniak ein zentraler Energieträger<br />
der Zukunft werden,<br />
obwohl wir heute noch viele<br />
Probleme rund um das Gesamtsystem<br />
„Ammoniakmotor“<br />
lösen müssen. Auch die<br />
Brennstoffzelle ist ein spannendes<br />
Thema, aber nicht Teil<br />
unserer Forschung. Wir machen<br />
aber Technologievergleiche.<br />
Eine unserer Fragestellungen<br />
dazu lautet: Was
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
13<br />
Blick ins LEC in Graz: An diesem hochflexiblen<br />
Systemprüfstand werden E-Fuels getestet<br />
LEC, ADOBESTOCK<br />
ENERGIETRÄGER<br />
Ammoniak als Kraftstoff<br />
Das Ammoniak, das in Zukunft als Energieträger eine große<br />
Rolle spielen soll, kommt in der Natur kaum vor – er<br />
muss also erzeugt werden. Er hat im Vergleich zum Energieträger<br />
Wasserstoff aber entscheidende Vorteile: Ammoniak<br />
(NH 3 ) bindet Wasserstoff, wird aber schon bei<br />
weit geringerem Druck und bei höheren Temperaturen als<br />
reiner Wasserstoff flüssig. Ammoniak wird bei -33 Grad<br />
flüssig, Wasserstoff erst bei -253 Grad. Das ist ein großer<br />
Vorteil hinsichtlich Transport- und Lagerfähigkeit.<br />
<br />
Andreas<br />
Wimmer,<br />
GF des LEC<br />
LEC<br />
funktioniert besser: Ammoniak<br />
plus Brennstoffzelle oder<br />
Ammoniak plus Verbrennungsmotor?<br />
Welche Rolle spielen in<br />
diesem Zusammenhang<br />
grüne Energiesysteme?<br />
Zur Herstellung alternativer<br />
Kraftstoffe brauchen wir viel<br />
Energie. Und genau diese<br />
Energiefrage ist der Knackpunkt.<br />
Denn uns muss klar<br />
sein: Wenn wir diese Energien<br />
mit erneuerbaren Quellen<br />
machen wollen, dann werden<br />
wir sie in Regionen mit<br />
Energieüberschuss gewinnen<br />
müssen. Und Wege finden<br />
müssen, wie wir sie transportieren.<br />
Hier kommen E-<br />
Fuels – chemische Speicher<br />
wie Ammoniak oder Methanol<br />
– ins Spiel. Bei kohlenstoffhaltigen<br />
E-Fuels müssen<br />
wir uns ansehen, wie wir geschlossene<br />
CO2-Kreisläufe<br />
realisieren können<br />
Bei der Netzstabilisierung<br />
wird das sogenannte Kraftwerk<br />
der Zukunft eine zentrale<br />
Rolle spielen. Dieses muss<br />
sowohl Energie speichern als<br />
auch sehr schnell bereitstellen<br />
können. Das kann mit<br />
dem Speichermedium bzw.<br />
Energieträger Ammoniak<br />
und einem dazugehörigen<br />
Großmotor funktionieren.<br />
Was versteht man unter<br />
dem COMET-Programm?<br />
Die COMET-Kompetenzzentren<br />
betreiben anwendungsorientierte<br />
Spitzenforschung<br />
und erarbeiten Lösungen für<br />
Schlüsselthemen der Zukunft<br />
wie Klimaschutz,<br />
Digitalisierung, Energie- und<br />
Mobilitätswende. Über sie<br />
werden auch die Wissenschaft<br />
und Industriepartner<br />
für eine wettbewerbsfähige<br />
Forschungslandschaft verknüpft.<br />
Das LEC hat sich einen guten<br />
Namen rund um die Initiierung<br />
internationaler<br />
Netzwerke gemacht.<br />
Ja, wir sind da international<br />
sehr aktiv. Beispielsweise<br />
über ein weltweites Netzwerk,<br />
das alle Forschungseinheiten<br />
zu Großmotoren<br />
zusammenbringen soll.<br />
Welche Zukunft sehen Sie<br />
für Großmotoren und deren<br />
Forschung & Entwicklung?<br />
Ich bin überzeugt, dass die<br />
Großmotorenforschung und<br />
mit ihr nachhaltige Großmotorensysteme<br />
für die Sicherheit<br />
der Energieversorgung<br />
als auch für klimaneutrale Lösungen<br />
im Transportsektor<br />
eine entscheidende Rolle<br />
spielen werden. Um dieser<br />
Bedeutung gerecht zu werden,<br />
wird an der TU-Graz aktuell<br />
eine eigene Professur für<br />
Großmotorentechnologie installiert.<br />
Dadurch ergeben<br />
sich Topchancen für junge<br />
Studierende und hoch qualifizierte<br />
Arbeitsplätze mit<br />
langfristigen Perspektiven.<br />
Am 28. und 29. September<br />
findet in Graz wieder die<br />
Tagung „Nachhaltigkeit in<br />
Mobilität, Transport und<br />
Energieerzeugung“ statt.<br />
Was darf man sich von<br />
diesem Event erwarten?<br />
Die Tagung bietet die Möglichkeit,<br />
einen guten Überblick<br />
über den aktuellen<br />
Technologiestand zu erhalten<br />
und sich mit internationalen<br />
Vordenkern in diesem<br />
Bereich auszutauschen.<br />
Interview: Christian Kössler
14 KLEINE ZEITUNG fokus<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
Schon völlig ohne Fahrer unterwegs: das Einride-System<br />
Wie von<br />
Geisterhand<br />
Autonom fahrende Lkw klingen noch<br />
ein bisschen nach Zukunftsmusik. Aber<br />
sie existieren bereits – und haben auch<br />
schon ihren Dienst aufgenommen. Hier<br />
ein paar Beispiele.<br />
Er könnte einige Probleme<br />
der Logistikbranche<br />
mit einem Schlag lösen.<br />
Der vollständig autonom fahrende<br />
Lkw würde ganz ohne<br />
Fahrer auskommen und so<br />
den Fachkräftemangel lindern,<br />
der auch in diesem Bereich<br />
herrscht und durch<br />
ständig steigende Frachtvolumen<br />
immer eklatanter wird.<br />
Außerdem ist ein Lkw für das<br />
Unternehmen ein Produktionsmittel.<br />
Diese kommen<br />
immer am teuersten, wenn<br />
sie nicht in Betrieb sind. Ein<br />
fahrerloser Lkw muss keine<br />
Pausen machen, schläft nicht<br />
und hat auch sonst keine Bedürfnisse<br />
– außer Nachtanken.<br />
Er könnte also theoretisch<br />
rund um die Uhr fahren<br />
und Geld verdienen. Natürlich<br />
dürfte so ein Lkw auch<br />
mehr kosten, weil ja das<br />
dazugehörige Personal<br />
eingespart wird. Und spätestens<br />
hier wird es für die Hersteller<br />
so richtig interessant.<br />
Einer der Pioniere in diesem<br />
Bereich ist Daimler Truck, das<br />
schon 2015 mit seinem „Future<br />
Truck 2025“ öffentlichkeitswirksam<br />
ein paar Kilometer<br />
völlig ohne menschliche<br />
Hilfe auf deutschen Autobahnen<br />
unterwegs war. Inzwischen<br />
hat sich das Hauptaugenmerk<br />
der Forschung in<br />
die USA verlegt, wo Daimler<br />
zusammen mit Waymo,<br />
einem aus Google hervorgegangenen<br />
Spezialunternehmen<br />
für autonomes Fahren,<br />
mit selbstfahrendem Lkw<br />
fleißig Entwicklungskilometer<br />
auf amerikanischen Highways<br />
und Interstates sammelt.<br />
Ziel ist es, bis 2027 ein<br />
sogenanntes „Hub-to-Hub“-<br />
System zu entwickeln, in dem<br />
Güter ganz konventionell von<br />
normalen Lkw zu bestimmten<br />
Transfer-Hubs in der<br />
Nähe von Autobahnen gebracht<br />
werden. Dort angekommen,<br />
übernehmen völlig<br />
autonom fahrende Level-<br />
4-Trucks (siehe Infobox) die<br />
Fracht und fahren diese dann<br />
über die endlosen amerikanischen<br />
Highways zum Ziel-<br />
Hub, wo diese dann wieder<br />
von konventionellen Lkw für<br />
die „letzte Meile“ übernommen<br />
werden.<br />
Praktischer Einsatz<br />
Heute schon im Dienst stehen<br />
einige autonom fahrende<br />
Trucks von Volvo. Sechs<br />
davon versehen ihren Dienst<br />
in einem norwegischen Kalkstein-Tagebau.<br />
Hier transportieren<br />
sie im Akkord Gestein<br />
über eine fünf Kilometer lange<br />
Strecke vom Bergwerk<br />
zum Hafen. Schon seit 2016<br />
arbeiten einige Kollegen von<br />
ihnen in einem schwedischen<br />
Bergwerk, hier sogar unter<br />
Tag, und schaffen dort zuverlässig<br />
den Erzabraum aus<br />
dem Stollen. In beiden Fällen<br />
wurden handelsübliche Lkw
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Dienstag, 26. September 2023<br />
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT<br />
15<br />
Vera nennt Volvo sein automatisiertes Zugfahrzeug<br />
VOLVO, DAIMLER, EINRIDE<br />
INFORMATION<br />
mit Radar-<br />
und Lasersensorik<br />
ausgestattet.<br />
Bei Einride<br />
geht man einen gänzlich<br />
anderen Weg. Das schwedische<br />
Unternehmen hat einen<br />
elektrisch angetriebenen<br />
und vollständig autonom<br />
fahrenden Lkw ganz ohne<br />
Führerhaus völlig neu entwickelt,<br />
der bei zehn Tonnen<br />
Eigengewicht eine Zuladung<br />
von 16 Tonnen erreicht und<br />
200 Kilometer weit mit einer<br />
Batterieladung kommt. Auch<br />
eine entsprechende Ladeinfrastruktur,<br />
ähnlich den Tesla<br />
Superchargern, ist im Aufbau.<br />
Ihren ersten Arbeitsplatz<br />
sollen die Einride-<br />
Trucks in den Häfen von New<br />
York und Los Angeles haben,<br />
in denen das System gerade<br />
entwickelt wird. Apropos<br />
Hafen: In der schwedischen<br />
Daimler<br />
Test-Truck auf<br />
Trai nings fahrt<br />
Stadt Göteborg arbeitet<br />
Vera bereits seit 2019 im<br />
Containerverschub zwischen<br />
Hafen und Logistikzentrum.<br />
So nennt Volvo Truck sein<br />
elektrisches, vernetztes und<br />
autonomes Zugfahrzeug,<br />
das mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 40 km/h<br />
rund um die Uhr arbeitet, allerdings<br />
mit menschlicher<br />
Überwachung in einem Kontrollturm,<br />
was Vera übrigens<br />
mit den Test-Trucks von<br />
Daimler gemeinsam hat.<br />
Auch bei ihnen wird auf<br />
menschliches Back-up gesetzt.<br />
Derzeit fahren die<br />
Trucks nämlich noch mit<br />
einem Redundanz-System,<br />
das den mitfahrenden Testfahrer<br />
jederzeit die Möglichkeit<br />
zum Eingreifen in Notsituationen<br />
ermöglicht. Es<br />
wird also noch etwas dauern,<br />
bis die Lkw auf unseren Straßen<br />
wirklich von Geisterhand<br />
gelenkt werden.<br />
Die Stufen automatisierten Fahrens<br />
Level 1 – Assistiertes Fahren: Mensch fährt, unterstützt<br />
von Assistenzsystemen.<br />
Level 2 – Teilautomatisiertes Fahren: Mensch fährt, Auto<br />
hält Spur, bremst und beschleunigt in gewissen Situationen<br />
selbstständig.<br />
Level 3 – Hochautomatisiertes Fahren: Fahrer kann sich<br />
zeitweise vom Verkehrsgeschehen abwenden. Das Fahrzeug<br />
fährt in vordefinierten Fällen selbstständig und übergibt<br />
wieder an den Fahrer, falls nötig.<br />
Level 4 – Vollautomatisiertes Fahren: Fahrzeug fährt völlig<br />
selbstständig. Der Mensch kann das Fahrzeug übernehmen,<br />
wenn gewünscht bzw. in Notsituationen.<br />
Level 5 – Autonomes Fahren: Es gibt keinen menschlichen<br />
Fahrer mehr bzw. keine Möglichkeit, das Steuer zu übernehmen.<br />
Der Mensch ist nur noch Passagier.<br />
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E-mobil in die Zukunft<br />
Um der steigenden Nachfrage<br />
nach E-Autos gerecht zu werden,<br />
ist die Bereitstellung von Ladestationen<br />
im öffentlichen Raum, zuhause<br />
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geworden.<br />
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Die Entwicklung der E-Mobilität<br />
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