Art Quarterly - Luxury can be Art
Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.
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FRÜHJAHR 2020
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4 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 5
ART EDITORIAL<br />
Goldene Momente<br />
im goldenen Saal<br />
des Wiener<br />
Musikvereins.<br />
Hoffentlich können<br />
wir alle bald wieder<br />
solche Momente<br />
gemeinsam erle<strong>be</strong>n.<br />
München in der<br />
Frühlingssonne, ein Bild<br />
aus den wundervollen<br />
Tagen der Reisefreiheit.<br />
Die aktuelle CORONA-Krise und deren Auswirkungen<br />
ha<strong>be</strong>n unser aller Le<strong>be</strong>n massiv<br />
<strong>be</strong>einträchtigt. Kaum jemand, dessen Tagesablauf<br />
durch diesen pandemischen Ausnahmezustand<br />
nicht in Mitleidenschaft gezogen<br />
wurde. Was uns gestern noch als selbstverständlich<br />
galt ist von einem Tag auf den anderen zu etwas Besonderem<br />
geworden, e<strong>be</strong>n zu so etwas wie Luxus.<br />
Wer träumt nicht schon wieder von Museums<strong>be</strong>suchen<br />
und A<strong>be</strong>nden im Theater oder in der Oper? Wer sehnt<br />
sich nicht <strong>be</strong>reits heute nach entspannten A<strong>be</strong>nden<br />
im Freundeskreis in Restaurants oder Bars? Und wer<br />
möchte nicht wieder Teil einer größeren Veranstaltung<br />
sein, ganz gleich ob sich nun um Kunstmessen,<br />
Konzertveranstaltungen oder Sportevents handelt.<br />
Oder auch der eine oder andere Shopping-Trip erscheint<br />
uns in dunklen Tagen, wie diesen, zu einem<br />
unmöglichen Luxus geworden zu sein.<br />
Es bleibt für uns alle nur der Glau<strong>be</strong>, dass wir all das,<br />
auf das wir jetzt gerade so schmerzlich verzichten<br />
müssen, <strong>be</strong>reits in naher Zukunft wieder voll und ganz<br />
mit unseren Lie<strong>be</strong>n nachholen können und natürlich<br />
bleibt uns auch die Hoffnung, dass wir dann all diese<br />
Annehmlichkeiten eines kunst- und kulturdurchfluteten<br />
Alltags umso mehr zu schätzen wissen.<br />
Wir sind sehr glücklich darü<strong>be</strong>r, Ihnen auch in diesen<br />
schwierigen Zeiten eine wundervolle Ausga<strong>be</strong> unseres<br />
Magazins vorlegen zu dürfen und hoffen, dass wir<br />
Ihnen damit die eine oder andere Stunde an Lesevergnügen<br />
<strong>be</strong>reiten können und Ihnen vor allem auf<br />
die Kultur und Kunst, die dieses Jahr für uns alle noch<br />
<strong>be</strong>reit hält, so richtig Appetit machen können. Dazu<br />
ha<strong>be</strong>n wir einmal mehr eine Fülle an Kulturtips und<br />
spannenden Produktinfos zusammengetragen, die es<br />
Ihnen erlau<strong>be</strong>n sollen, <strong>be</strong>reits jetzt die <strong>be</strong>freienden<br />
Tage nach dieser Krise so voll und ganz mit Kunst,<br />
Kultur und Luxus zu <strong>be</strong>füllen.<br />
Blei<strong>be</strong>n Sie gesund, verzagen Sie nicht in der Krise und<br />
blei<strong>be</strong>n Sie uns auch in Zukunft als Leser, a<strong>be</strong>r auch als<br />
Wer<strong>be</strong>r gewogen.<br />
NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
HERAUSGEBER/EDITORIAL DIRECTOR<br />
Portrait: © Simone Fröhlich<br />
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6 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 7<br />
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Inspiring<br />
Tales<br />
W<br />
ie ist die Welt so stille,<br />
Und in der Dämmrung Hülle<br />
So traulich und so hold!<br />
Als eine stille Kammer,<br />
Wo ihr des Tages Jammer<br />
Verschlafen und vergessen sollt.<br />
— Fragment aus “Das A<strong>be</strong>ndlied”<br />
von Matthias Claudius, ca 1779<br />
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Hintergrund - Katalogbild aus der Lena Hoschek Spring/Summer 2020 Kollektion © Lupi Spuma<br />
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Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
ceo@art-quarterly.at<br />
ART & CREATIVE DIRECTOR<br />
Kiril Vereshchagin<br />
artdirector@art-quarterly.at<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
ceo@art-quarterly.at<br />
LEITUNG VERKAUF<br />
Kiril Vereshchagin<br />
cso@art-quarterly.at<br />
ASSISTENT DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Markus Kulawik<br />
marketing@art-quarterly.at<br />
CHEFIN VOM DIENST<br />
Eva-Maria Seitenbauer<br />
office@art-quarterly.at<br />
MEDIENINHABER<br />
ART QUARTERLY<br />
PUBLISHING HOUSE WERBE-<br />
UND PR-AGENTUR GmbH.<br />
Gumpendorferstr. 34 / 11, 1060 Wien<br />
www.art-quarterly.com<br />
GESCHÄFTSFÜHRENDER<br />
GESELLSCHAFTER<br />
Walter Nikolaus Köhler<br />
GESELLSCHAFTER<br />
Markus Kulawik<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreiseliste vom 1. Januar 2020. Alle<br />
Rechte vor<strong>be</strong>halten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urhe<strong>be</strong>rrechtlich geschützt. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />
ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für <strong>be</strong>reitgestelltes Bildund<br />
Textmaterial ü<strong>be</strong>rnimmt der Verlag keinerlei Copyright-<br />
Verantwortung. Begriffe, Bezeichnungen und Bedingungen mit<br />
Personen<strong>be</strong>zug gelten immer für Personen <strong>be</strong>iderlei Geschlechts.<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE<br />
Alexander Gerdanovits<br />
Coriolan von Stern<strong>be</strong>rg<br />
Damian Brenninkmeyer<br />
Hans-Peter Wipplinger<br />
Markus Kulawik<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
Otto Hans Ressler<br />
Sigmund Oakeshott<br />
FOTOGRAF DIESER AUSGABE<br />
Mangue Banzima<br />
LEKTORAT<br />
Eveline Proksch<br />
MARKETINGLEITUNG<br />
Maria Wirth<br />
maria.wirth@gmx.at<br />
DRUCK<br />
Johann Sandler GesmbH. & Co. KG<br />
3671 Marbach an der Donau<br />
VERTRIEB<br />
Pressegroßvertrieb Salzburg GmbH<br />
Die ART QUARTERLY Publishing House Wer<strong>be</strong>- und PR-Agentur GmbH. ist ein zu hundert Prozent österreichisches<br />
Unternehmen und finanziert sich zur Gänze ohne Bundes- oder Ländermitteln.<br />
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8 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 9
72<br />
34<br />
58<br />
Contents<br />
INVEST<br />
KUNST SAMMELN<br />
20 Sich souverän auf<br />
dem Feld der Kunst <strong>be</strong>wegen<br />
zu können, zählt heute zu den<br />
gesellschaftlichen Schlüsselqualifikationen.<br />
A<strong>be</strong>r wirklich<br />
souverän ist nur, wer nicht<br />
den etablierten Meinungen<br />
nachläuft, sondern sich an<br />
seinen ganz persönlichen Erfahrungen,<br />
Vorbildungen und<br />
Vorlie<strong>be</strong>n orientiert.<br />
58<br />
CUISINE<br />
WIENS EXKLU-<br />
SIVER GOURMET-<br />
TEMPEL Das EDVARD,<br />
ausgezeichnet mit 16 Gault<br />
& Millau Punkten, ist das<br />
Gourmet-Restaurant im<br />
Palais Hansen Kempinski.<br />
Seit 2014 trägt das Restaurant<br />
auch den <strong>be</strong>gehrten<br />
Michelin Stern und ist somit<br />
eines der <strong>be</strong>sten Fine-Dining<br />
Restaurants Österreichs.<br />
LUXURY<br />
INTERVIEW MIT<br />
34 DIDIER GUILLON<br />
Didier Guillon, Jahrgang 1952<br />
ist das perfekte Beispiel dafür,<br />
dass die Kunst den Vortritt<br />
gegenü<strong>be</strong>r ihrem Schöpfer<br />
<strong>be</strong>wahren kann, ohne<br />
dass der Künstler da<strong>be</strong>i das<br />
Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit<br />
scheuen muss.<br />
INTERVIEW<br />
DIE DNA DER<br />
72 FESTSPIELE<br />
SPÜRBAR MACHEN<br />
Die Ausstellung «Großes Welttheater<br />
- 100 Jahre Salzburger<br />
Festspiele» setzt für den<br />
bisherigen Ausstellungs<strong>be</strong>trieb<br />
des Salzburgs Museums<br />
völlig neue Maßstä<strong>be</strong>. AQ traf<br />
den Direktor des Hauses zu<br />
einem Gespräch ü<strong>be</strong>r Inhalte,<br />
Visionen und Herausforderungen<br />
eines solch vielseitigen<br />
Kulturprojektes.<br />
PEOPLE<br />
40 ZEITLOSE<br />
FARBENWELTEN<br />
Carolines Malerei zeugt von<br />
einer Leichtigkeit und Größe,<br />
die aus der Partizipation<br />
ihres künstlerischen Bewußtseins<br />
am großen Spektakel<br />
der Welt resultiert – eine<br />
Künstlerin am Höhepunkt.<br />
COLLECTION<br />
82 HUNDERTWASSER<br />
- SCHIELE:<br />
IMAGINE TOMORROW<br />
Friedensreich Hundertwasser<br />
prägte als Maler, Gestalter von<br />
Le<strong>be</strong>nsräumen und Vorkämpfer<br />
der Ökologie<strong>be</strong>wegung die<br />
Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
ü<strong>be</strong>r die Grenzen Österreichs<br />
hinaus. Wenig <strong>be</strong>kannt ist seine<br />
le<strong>be</strong>nslange Beschäftigung mit<br />
der Person und dem Werk Egon<br />
Schiele. Das Leopold Museum<br />
präsentiert einen künstlerischen<br />
Dialog der <strong>be</strong>iden Künstler.<br />
REAL ESTATE<br />
44 SCHÖNE<br />
AUSSICHTEN<br />
BLEIBEN GEFRAGT…<br />
Ganz gleich ob man den<br />
finanziellen Aspekt oder<br />
den tatsächlichen Blick von<br />
der Dachterrasse meint,<br />
Investoren und Kunden sind<br />
zurzeit <strong>be</strong>sonders intensiv<br />
auf der Suche nach Immobilien,<br />
die in jeder Hinsicht<br />
schöne Aussichten bieten.<br />
6<br />
8<br />
12<br />
14<br />
65<br />
76<br />
78<br />
80<br />
88<br />
STANDARDS<br />
EDITORIAL<br />
IMPRESSUM<br />
THE GUIDE<br />
KULTUR AGENDA<br />
DESTINATION<br />
LESENSWERT<br />
SPIELBAR<br />
SEHENSWERT<br />
KULTUR TIPPS<br />
COVER: EINE ALLEGORIE DER TULIPOMANIE,<br />
JAN BRUEGHEL II, ÖL AUF HOLZ © DOROTHEUM<br />
WIEN, WWW.DOROTHEUM.COM<br />
Fotos: © Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at © Palais Hansen Kempinski, www.kempinski.com © Mangue Banzima<br />
10 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 11
l.<br />
tss tr.<br />
str.<br />
k<br />
tz<br />
ität<br />
Uni versitätsri ng<br />
ilfer Str.<br />
ART TOPIC<br />
Uni versitätsring<br />
Josef Meinrad Platz<br />
Burgring<br />
storisches<br />
seum<br />
Hörlg.<br />
Koling.<br />
Burgring Burgring<br />
Rahlg.<br />
Wasag.<br />
Café<br />
Lan dtmann<br />
Burgtheater<br />
Volksgarten<br />
Löwelstr.<br />
Heldenplatz<br />
Kunsthistorisches<br />
Museum<br />
U<br />
Museum squartier<br />
Teinfaltsr.<br />
Schenkenstr.<br />
Bankg.<br />
Ba<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgerstr.<br />
52<br />
Schottentor<br />
Schotteng.<br />
U<br />
Eschen bachg .<br />
Schottenring<br />
Schottenbastei<br />
Min oritenpl.<br />
Passage<br />
egring.<br />
Schottenring Schottenring<br />
Landhausg.<br />
Wiener<br />
Minoritenkirche<br />
Ballhauspl.<br />
Hofburg<br />
Elisa<strong>be</strong>thstr.<br />
Helferstorferstr.<br />
Schottenkirche<br />
Freyung<br />
48<br />
Schatzkammer<br />
Hohenstaufeng.<br />
Rockhg.<br />
Café Central<br />
44<br />
37<br />
59<br />
U<br />
51<br />
Wallnerstr.<br />
Hofburg<br />
Fahneng.<br />
Herreng.<br />
Spanische<br />
Hofreitschule<br />
Börse<br />
Schm etterlingshausterlin<br />
Burggarten<br />
Neu torg.<br />
Börseg. Börseg.<br />
Goetheg.<br />
Augustinerstr.<br />
Han uschg.<br />
Schulhofg<br />
Habsburgerg.<br />
Bräunerstr.<br />
Gonzagag.<br />
Jordang.<br />
Judenpl.<br />
Steindlg.<br />
Café<br />
Hawelka<br />
Spiegelg.<br />
Füric hg.<br />
Salzgries<br />
Brandstätte<br />
Salvatorg.<br />
Jasomirgottstr.<br />
Goldschmiedg.<br />
Opernring Opernring Kär ntner Ring<br />
Schillerpark<br />
lerpark<br />
Bank Austria<br />
Kunstforum<br />
50<br />
Schottenring<br />
54<br />
Renng.<br />
Nagl erg.<br />
Haarhof<br />
Börsepl.<br />
Tiefer Gra<strong>be</strong>n<br />
Am H of<br />
Bognerg.<br />
4<br />
11<br />
Herrengasse<br />
10<br />
K&K Hofzuckerbäcker<br />
Demel 5<br />
14<br />
57<br />
34<br />
25<br />
Café<br />
Griensteidl<br />
32<br />
Kohlmarkt<br />
Österreichische<br />
Nationalbibliothek<br />
Al<strong>be</strong>rtina<br />
Zelinkag.<br />
Fär<strong>be</strong>rg.<br />
Drahtg.<br />
Eßlingg .<br />
Seitzerg.<br />
Tuchlau<strong>be</strong> n<br />
Füttererg.<br />
Kleeblattg.<br />
Spiegelg.<br />
Kapuzinergruft<br />
Hotel Sacher<br />
12<br />
Wiener<br />
Staatsoper<br />
Heinrichsg.<br />
Kühfußg.<br />
Opernring Kärntner Ring<br />
41<br />
8<br />
30<br />
21<br />
54<br />
45 20<br />
32<br />
28<br />
29<br />
36<br />
7<br />
23<br />
31<br />
18<br />
15<br />
16<br />
Café<br />
Brä unerhof<br />
Gra<strong>be</strong>n<br />
Peterskirche<br />
Peterspl.<br />
22<br />
26<br />
Pestsäule<br />
Plankeng.<br />
Dorotheerg.<br />
Philharmon ikerstr.<br />
42<br />
24<br />
35<br />
Kär ntner Str.<br />
Hoher Ma rkt<br />
Landskrongasse<br />
Si ngerstr.<br />
Franz Josefs Kai<br />
Gonzagag.<br />
Weihburgg.<br />
Himmelpfortgasse<br />
Wollzeile<br />
Fleischmarkt<br />
Weihburgg.<br />
Johannesg.<br />
Fichteg.<br />
Griecheng.<br />
Sonnenfelsgasse<br />
Sin gerstr.<br />
Schulerstr.<br />
Schwedenpl atz<br />
Schönlaterng.<br />
Wollzeile<br />
Jako<strong>be</strong>rg.<br />
Lie<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgg.<br />
12 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
Intercontinental<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 13<br />
Karlsplatz<br />
Vienna<br />
Café<br />
Akademisches<br />
Bös<br />
Gra<strong>be</strong>n<br />
Seilerg.<br />
Kär ntner Str.<br />
Werdertorg.<br />
Altes<br />
Rathaus<br />
Neu er Ma rkt<br />
Tuchlau<strong>be</strong>n<br />
Krugerstr.<br />
Kärntner Str.<br />
Michaelerplatz<br />
46<br />
Uhrenmuseum<br />
Kapuzinerkirche<br />
39<br />
13<br />
17<br />
1<br />
2<br />
Maria am<br />
Gestade<br />
19<br />
40<br />
Walfischg.<br />
Fischerstiege<br />
Wildpretmarkt<br />
Haas-Hau s<br />
38<br />
9<br />
Annag.<br />
Akademi estr.<br />
Rudolfsplatz<br />
Bauernmarkt<br />
Stephansplatz<br />
U<br />
6<br />
Stephansplatz<br />
Lilieng.<br />
Rauensteing.<br />
Konservatorium<br />
Wien<br />
Privatuniversität<br />
Ringstraßen<br />
Gale rien<br />
Vorlaufstr.<br />
Ma rc Aurel Str.<br />
Ankeruhr<br />
Ballg.<br />
Haus der<br />
Musik<br />
58<br />
43<br />
Judeng.<br />
Rotenturmstr.<br />
Stephansdom<br />
Rotg.<br />
Blutg.<br />
Café<br />
Schwarzen<strong>be</strong>rg<br />
l-Bundesstraße<br />
Ruprechtskirche<br />
Lugeck<br />
3<br />
Mozarthaus<br />
Vienna<br />
Etablissement<br />
Ronacher<br />
Hegelg.<br />
Grün angerg.<br />
Bäc kerstr.<br />
O<strong>be</strong>re Donaustr.<br />
Franz Josefs Kai<br />
56<br />
Café Alt Wien<br />
Kumpfg.<br />
Rieme rg.<br />
Seilerstätte<br />
Schelling gasse<br />
Dona ukana l<br />
61<br />
47<br />
Palais<br />
Coburg<br />
52<br />
Griechen<strong>be</strong> isl<br />
Wolfeng.<br />
Donaukanal<br />
U<br />
Jesuitenkirche<br />
Coburgbastei<br />
Schwedenplatz<br />
Fleischmar kt<br />
Kursalon<br />
Hübner<br />
Stu<strong>be</strong>nbastei<br />
Cobdeng.<br />
Predigerg.<br />
Zeditzg.<br />
Johann esg.<br />
Auwinkel<br />
Taborstr.Taborstr.<br />
Untere Donaustr.<br />
Franz Josefs Kai<br />
Rosenbursenstr.<br />
Schu<strong>be</strong>rtring Schu<strong>be</strong>rtring<br />
Kantg.<br />
Lothringerstr.<br />
Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />
Schu <strong>be</strong>rtring Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />
Postg.<br />
60<br />
Praterstr.<br />
rkt<br />
Dominikanerbastei<br />
Österreichische<br />
Postsparka ss e<br />
Falkestr.<br />
Prückl<br />
Cafe-Restaurant<br />
U<br />
Stadtpark<br />
U<br />
49<br />
Stadtpar<br />
k<br />
Stu<strong>be</strong>ntor<br />
Dr. Karl Luegerplatz<br />
Beatrixg.<br />
Wien<br />
Bi<strong>be</strong>rstr.<br />
Restaurant<br />
Steirereck<br />
im Stadtpark<br />
ark<br />
Am H eumar kt<br />
Stu<strong>be</strong>nrin g<br />
Stu<strong>be</strong>nring<br />
MAK Museum fü r<br />
angewandte Kunst<br />
Am Stadtpark<br />
THE GUIDE<br />
LUXUS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
AIRFIELD, Kärntner Straße 51<br />
AUGARTEN FLAGSHIPSTORE, Spiegelgasse 3<br />
BABOR BEAUTY SPA, Seilerstätte 18 – 20<br />
BREGUET, Kohlmarkt 4<br />
BREITLING BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />
BUCHERER, Kärntner Straße 2<br />
CHANEL, Tuchlau<strong>be</strong>n 1<br />
CHOPARD, Kohlmarkt 16<br />
CREED BOUTIQUE, Seilergasse 1<br />
DIOR, Kohlmarkt 6<br />
DOLCE & GABBANA, Kohlmarkt 8 – 10<br />
DOROTHEUM JUWELIER, Kärntner Straße 36<br />
DOUGLAS HOUSE OF BEAUTY, Kärntner Straße 17<br />
GIORGIO ARMANI BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />
GOLDENES QUARTIER, Tuchlau<strong>be</strong>n / Ecke Bognergasse<br />
HERMÈS BOUTIQUE, Gra<strong>be</strong>n 22<br />
JUWELIER WAGNER, Kärntner Straße 32<br />
JUWELIER WAGNER, Gra<strong>be</strong>n 21 / Ecke Tuchlau<strong>be</strong>n<br />
JUWELIER WEMPE, Kärntner Straße 41<br />
KRIGLER, Schottenring 24<br />
KUSSMUND, Habsburgergasse 14<br />
LE PARFUM, Petersplatz 3<br />
LOUIS VUITTON, Tuchlau<strong>be</strong>n 3 – 7<br />
MEDICARE WIEN , Schottenring 30, 1010 Wien<br />
MONCLER, Kohlmarkt 7<br />
NÄGELE & STRUBELL, Gra<strong>be</strong>n 27<br />
OMEGA BOUTIQUE, Stock-im-Eisen-Platz 3<br />
PRADA, Bognergasse 4<br />
R.HORN’S WIEN, Bräunerstraße 7<br />
ROCHE BOBOIS, Wipplingerstraße 27<br />
ROLEX-BOUTIQUE BY WAGNER, Tuchlau<strong>be</strong>n 2<br />
SAINT LAURENT, Bognergasse 4<br />
SALVATORE FERRAGAMO, Kohlmarkt 7<br />
TIFFANY & CO, Kohlmarkt 8 – 10<br />
VERSACE BOUTIQUE, Trattnerhof 1<br />
HOTEL & GOURMET<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
ALBERTINA PASSAGE, Opernring / Ecke Operngasse<br />
CAFÈ CENTRAL, Herrengasse 14<br />
DO & CO STADTHOTEL, Stephansplatz 12<br />
HOTEL AMBASSADOR, Kärntner Straße 22<br />
HOTEL BRISTOL, Kärntner Ring 1<br />
HOTEL LE MERIDIEN, Opernring 13 – 15<br />
HOTEL SACHER, Philharmonikerstraße 4<br />
HOTEL TOPPAZZ, Lichtensteg 3<br />
PALAIS FERSTEL, Strauchgasse 4,<br />
PALAIS HANSEN KEMPINSKI, Schottenring 24<br />
PARK HYATT VIENNA, Am Hof 2<br />
PALAIS COBURG, Coburgbastei 4<br />
PALAIS DAUN-KINSKY, Freyung 4<br />
SOFITEL VIENNA STEPHANSDOM, Praterstraße 1<br />
STEIGENBERGER HOTEL HERRENHOF, Herrengasse 10<br />
STYLE HOTEL VIENNA, Herrengasse 12<br />
THE RITZ-CARLTON, VIENNA, Schu<strong>be</strong>rtring 5 – 7<br />
7 FOR ALL MANKIND, Seitzergasse 3<br />
ALEXANDER MCQUEEN, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
BAMBINI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />
BOTTEGA VENETA, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
BRIONI, Seitzergasse 2-4<br />
BRUNELLO CUCINELLI, Bognergasse 4<br />
CHURCH’S, Seitzergasse 1-3<br />
EMPORIO ARMANI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
ETRO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
KITON, Seitzergasse 1-3<br />
MIU MIU, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />
MULBERRY, Seitzergasse 2-4<br />
POMELLATO, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
VALENTINO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
LUXURY<br />
REAL ESTATE<br />
Werden auch Sie einer unserer ausgewählten AQ-PARTNERN und nutzen Sie das Netzwerk eines seit<br />
vielen Jahren etablierten Kultur- und Luxusmagazins der Extraklasse. Für Anfragen stehen wir Ihnen jederzeit<br />
unter marketing@art-quarterly.at sehr gerne zur Verfügung.<br />
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61<br />
AM KAISERFORUM, Ni<strong>be</strong>lungengasse 15<br />
BÖRSEPLATZ 1, Börseplatz 1<br />
GOETHEGASSE 1, Goethegasse 1<br />
GRAND KINSKY, Schellinggasse 7<br />
PALAIS PALAIS, Herrengasse 19-21<br />
PALAIS PRINCIPE, Hoher Markt 12<br />
PALAIS SCHOTTENRING, Schottenring 17<br />
POST PALAIS, Postgasse 8–12<br />
STIX + PARTNER, Fleischmarkt 1/6
ART TOPIC<br />
INTERNATIONAL<br />
BERLIN<br />
Der lustvolle Blick einer ü<strong>be</strong>rsättigten<br />
Gesellschaft in den Abgrund, der<br />
morbide Reiz zwischen Thanatos und<br />
Eros sind Themenfelder in der Kunst,<br />
die Ende des 19. Jahrhunderts<br />
ins<strong>be</strong>sondere im <strong>be</strong>lgischen Symbolismus<br />
ihren Ausdruck fanden. Die<br />
groß angelegte Sonderausstellung<br />
„Todessehnsucht und Dekadenz“ in<br />
der Alten Nationalgalerie widmet sich<br />
dieser in den 1880er-Jahren entstandenen<br />
Kunstströmung mit Brüssel als<br />
einem Hauptzentrum.<br />
www.smb.museum<br />
Die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt eine<br />
umfangreiche Sonderausstellung mit ü<strong>be</strong>r 150<br />
Leihga<strong>be</strong>n aus internationalen Sammlungen und<br />
den wichtigsten Museen Belgiens.<br />
Todessehnsucht und Dekadenz<br />
Bild: © Jean Delville, Porträt der Madame Stuart Merill - Mysteriosa, Detail, 1892 © Musées royaux des Beaux-<strong>Art</strong>s de Belgique, Bruxelles / J. Geleyns - <strong>Art</strong> Photography<br />
Bilder: © Isa<strong>be</strong>lla Stewart Gardner Museum, Boston © Victoria and Al<strong>be</strong>rt Museum © The Estate of Francis Bacon, U. Edelmann © RMFAB, Brussels, J. Geleyns<br />
TIZIAN, Raub der Europa, 1559–62, Öl auf Leinwand , 178 × 205 cm<br />
LIEBE, LUST UND TOD<br />
NATIONAL GALLERY, LONDON: TIZIANS EPISCHE SERIE<br />
GROSSFORMATIGER MYTHOLOGISCHER GEMÄLDE, BEKANNT ALS<br />
“POESIE”, WIRD ZUM ERSTEN MAL SEIT DEM SPÄTEN 16. JAHRHUNDERT<br />
IM KOMMENDEN MÄRZ VOLLSTÄNDIG ZUSAMMENGEFÜHRT.<br />
D<br />
ie zwischen 1551 und 1562<br />
gemalte „Poesie“ gehört zu<br />
den originellsten visuellen Interpretationen<br />
des klassischen<br />
Mythos der frühen Neuzeit<br />
und ist aufgrund ihrer reichhaltigen, ausdrucksstarken<br />
Darstellung ein Prüfstein in<br />
der Geschichte der europäischen Malerei.<br />
Alle Bilder drehen sich um Lust und Lie<strong>be</strong>,<br />
sowie ihre Früchte und Gefahren. Die<br />
mythologischen Szenen verbinden Tizians<br />
<strong>be</strong>merkenswertes Talent als Künstler<br />
und Geschichtenerzähler und halten<br />
somit Momente von hohem Drama fest:<br />
eine tödliche Begegnung, eine <strong>be</strong>schämende<br />
Entdeckung oder eine hastige<br />
Entführung.<br />
In diesen Gemälden manipuliert Tizian gekonnt<br />
Öl und Far<strong>be</strong>, um einen schillernden<br />
Effekt zu erzielen; so gelingt ihm das Erfassen<br />
von leuchtendem Fleisch, üppigen<br />
Stoffen, Wasser und Reflexion sowie atmosphärischen,<br />
fast verzau<strong>be</strong>rten Landschaften.<br />
Seine Figuren zeigen sehr menschliche<br />
und zuordenbare Gefühle wie Euphorie,<br />
Besorgnis, Schuld, Ü<strong>be</strong>rraschung, Scham,<br />
Verzweiflung, Angst und Terror.<br />
Die Werke zeigen Geschichten aus der<br />
klassischen Mythologie, die hauptsächlich<br />
aus den „Metamorphosen“ des römischen<br />
Dichters Ovid stammen. Weil er sie als visuelle<br />
Entsprechungen zur Dichtung <strong>be</strong>trachtete,<br />
nannte Tizian sie „Poesie“. Er destillierte<br />
in ihnen das Wissen ü<strong>be</strong>r Malerei und<br />
visuelles Geschichtenerzählen, das er ü<strong>be</strong>r<br />
fünf Jahrzehnte als Künstler erwor<strong>be</strong>n hatte,<br />
um in ihnen einige seiner tiefgreifendsten<br />
Aussagen zur menschlichen Leidenschaft<br />
und Irrationalität, sowie zu Lie<strong>be</strong> und Tod,<br />
zu schaffen. Die Serie wurde von Philip II<br />
von Spanien in Auftrag gege<strong>be</strong>n, der Tizian,<br />
höchst ungewöhnlich, einen offenen Auftrag<br />
zur Auswahl seiner Themen erteilte.<br />
Briefe zwischen Tizian und Philip zeigen,<br />
dass er die „Poesie“ so konzipiert hatte, dass<br />
diese zusammen, in einem einzigen Raum,<br />
ausgestellt werden soll. Da Philip jedoch im<br />
Laufe ihrer Entstehung ständig den Wohnsitz<br />
wechselte, ist es unwahrscheinlich, dass<br />
der Schirmherr einen <strong>be</strong>stimmten Ort für<br />
die Gruppe im Sinn hatte. Die Bilder sind<br />
ein Parade<strong>be</strong>ispiel für einen großen Künstler,<br />
der stets weiter wächst und seine künstlerische<br />
Weitsicht in seinen älteren Jahre<br />
vertieft und perfektioniert.<br />
LONDON<br />
Der Kimono ist ein ikonisches<br />
Kleidungsstück und wird oft als<br />
traditionell, unveränderlich und<br />
zeitlos angesehen, jedoch widerspricht<br />
die Ausstellung im V&A<br />
Museum dieser Auffassung. Sie<br />
enthüllt dessen Einfluss auf Pop<br />
Stars von David Bowie bis Björk,<br />
sowie untersucht die <strong>Art</strong> und Weise,<br />
wie Designer wie Issey Miyake, John<br />
Galliano oder Alexander McQueen<br />
ihn neu interpretiert ha<strong>be</strong>n.<br />
KIMONO: KYOTO TO CATWALK<br />
Ausstellung im V&A MUSEUM<br />
WWW.VAM.AC.UK<br />
FRANKFURT<br />
Nahezu ein Jahrzehnt nach<br />
Eröffnung der Gartenhallen wird<br />
die Sammlung Gegenwartskunst im<br />
Städel Museum zum ersten Mal<br />
vollkommen neu präsentiert.<br />
Ar<strong>be</strong>iten aus verschiedenen<br />
Schulen, Stilen und Gruppen<br />
eröffnen ü<strong>be</strong>rraschende Vergleiche,<br />
Blickwinkel und Sichtachsen<br />
zwischen der unmittelbaren<br />
Gegenwart und ihren Wurzeln in<br />
den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />
ZURÜCK IN DIE GEGENWART<br />
Ausstellung im ST ÄDEL MUSEUM<br />
WWW-STAEDELMUSEUM.DE<br />
14 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 15
ART AGENDA<br />
FRANKFURT Die Schirn Kunsthalle<br />
zeigt erst mals in einer großen Themen aus stellung<br />
den weib li chen Beitrag zum Surrea lis mus.<br />
Die rund 260 gezeigten Werke von 34 internationalen<br />
Künstlerinnen bilden ein viel fäl ti ges<br />
stilis ti sches und inhalt li ches Spek trum ab.<br />
Ne<strong>be</strong>n <strong>be</strong>rühm ten Frauen wie Louise Bour geois,<br />
Frida Kahlo oder Meret Oppen heim sind zahlrei<br />
che un<strong>be</strong> kannte, aufre gende Persön lich keiten<br />
aus mehr als drei Jahr zehn ten surrea lis tischer<br />
Kunst zu entde cken.<br />
FANTASTISCHE FRAUEN<br />
BIS 24. MAI 2020, WWW.SCHIRN.DE<br />
Wols, der 1951 starb, wird am<br />
häufigsten aus der<br />
Perspektive eines tragischen<br />
Schicksals, das untrennbar<br />
mit der Geschichte verbunden<br />
ist, in Erinnerung gerufen.<br />
Diese Ausstellung im Centre<br />
Pompidou greift seine<br />
Zeichnungen im Lichte seiner<br />
anderen Aktivitäten wie<br />
Schrei<strong>be</strong>n, Fotografieren und<br />
Malen auf.<br />
WOLS. NATURAL STORIES<br />
BIS 18. MAI 2020<br />
WWW.CENTREPOMPIDOU.FR<br />
HAMBURG<br />
Die Ausstellung in der Hamburger<br />
Kunsthalle untersucht erstmals die<br />
zahlreichen, oft widersprüchlichen<br />
Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit<br />
in den Werken von Max Beckmann<br />
(1884–1950), einem großen Künstler der<br />
Moderne und kraftvollen Interpreten<br />
seiner Zeit. Mit rund 150 Gemälden,<br />
Plastiken und Ar<strong>be</strong>iten auf Papier zeigt<br />
die Ausstellung die eindrucksvolle<br />
Breite des Themas und ermöglicht ein<br />
tieferes Verständnis von Beckmanns<br />
facettenreicher Kunst.<br />
WEIBLICH–MÄNNLICH<br />
BIS 02. AUGUST 2020,<br />
WWW.HAMBURGER-KUNSTHALLE.DE<br />
Bildrechte: © Banco de México Diego Rivera Frida Kahlo Museums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2020 © Adagp, Paris 2020 © Hamburger Kunsthalle / bpk, Elke Walford<br />
16 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 17
ART INVEST<br />
DOROTHEUM<br />
Für Applaus im Auktionssaal sorgte das<br />
neuentdeckte Gemälde einer „Madonna mit<br />
Kind“ aus dem Umkreis des vor fünfhundert<br />
Jahren gestor<strong>be</strong>nen Renaissancekünstlers<br />
Raffael. Das marktfrische Tafelbild wird dem<br />
engsten Umfeld des <strong>be</strong>gnadeten Marienmalers<br />
zugeordnet und vor allem mit Werken aus<br />
dessen Frühwerk verglichen. Als „Saleroom<br />
Notice“ wurde eigens mitgeteilt, dass auch<br />
der renommierte Kunsthistoriker Claudio<br />
Strinati diesen Befund teile; für das<br />
Ölgemälde auf Holz sprach zusätzlich, dass<br />
es sich einst im Besitz der Herzogin von<br />
Castiglione-Colonna <strong>be</strong>fand, die selbst als<br />
Künstlerin tätig war. Ein Telefon-bieter<br />
kämpfte das Werk auf phantastische<br />
1,65 Millionen Euro hoch.<br />
Antiquitäten<br />
sind das einzige<br />
Feld, auf dem das<br />
Gestern noch<br />
Zukunft hat..<br />
— Harold Wilson<br />
Ein Affentheater<br />
Die aktuelle Auktionswoche des Dorotheum offeriert in vielen<br />
Sessions Gemälde von Alten Meistern, Gemälde des 19. Jahrhunderts,<br />
<strong>be</strong>eindruckende Mö<strong>be</strong>l, Antiquitäten und Juwelen.<br />
Aus dem Umkreis von RAFFAELLO SANZIO,<br />
MADONNA MIT KIND,<br />
versteigert am 22. OKT. 2019,<br />
Schätzung: EUR 300.000,- BIS EUR 400.000,-<br />
Erzielter Preis: EUR 1.657.190,-<br />
SOTHEBY’S<br />
Geführt von David Hockneys legendärem „The<br />
Splash“ vereinte Sotheby‘s „Contemporary <strong>Art</strong><br />
Evening Auction“ in London eine hervorragende<br />
Auswahl von Werken einiger der engagiertesten<br />
und innovativsten Künstler des 20. und 21.<br />
Jahrhunderts. Da<strong>be</strong>i ist „The Splash“ von<br />
Hockney zweifellos eines der <strong>be</strong>kanntesten<br />
Pop-<strong>Art</strong>-Bilder des 20. Jahrhunderts. Zusammen<br />
mit seinem Schwesterbild Tate‘s A Bigger Splash<br />
ist Hockneys Komposition eines sonnenverwöhnten<br />
Schwimmbades, das von einem Strom<br />
kaskadierenden Wassers gestört wird, ein<br />
definitives Bild, nicht nur innerhalb der Karriere<br />
des Künstlers und der Pop-<strong>Art</strong>-Bewegung<br />
insgesamt, sondern auch innerhalb der größere<br />
Kanon der Kunstgeschichte selbst.<br />
DAVID HOCKNEY, THE SPLASH,<br />
versteigert am 11. FEB. 2020,<br />
Schätzung: EUR 24.000.000,- BIS<br />
EUR 35.500.000,-<br />
Erzielter Preis: 27.414.350,- EUR<br />
ART INVEST<br />
Auktionen • Preise • Rekorde<br />
NEWS<br />
CHRISTIE’S<br />
Der „Impressionist and Modern <strong>Art</strong> Evening<br />
Sale“ in London hat wieder mit einem<br />
bahnbrechenden Gesamtumsatz von 72,6<br />
Millionen Euro für Aufregung gesorgt. Eines<br />
der Top-Lots der Nacht war Tamara de<br />
Lempickas „Portrait de Marjorie Ferry“, das<br />
einen anhaltenden Bieterkampf auslöste,<br />
<strong>be</strong>vor es für 18,9 Millionen Euro verkauft<br />
wurde – ein neuer Weltauktionsrekord für den<br />
Künstler. Marjorie Ferry war eine in Großbritannien<br />
geborene Kabarettsängerin in Paris.<br />
Dieses prächtige Porträt von 1932 wurde von<br />
ihrem neuen Ehemann, einem wohlha<strong>be</strong>nden<br />
Finanzier, in Auftrag gege<strong>be</strong>n. Es wurde später<br />
vom Modedesigner Wolfgang Joop ü<strong>be</strong>rnommen.<br />
Lempicka malte seit den späten 1920er<br />
Jahren in ihrem charakteristischen, hochklassischen<br />
Stil, der sich in jedem Aspekt dieses<br />
kühn konzipierten Porträts manifestierte.<br />
TAMARA DE LEMPICKA,<br />
PORTRAIT DE MARJORIE FERRY,<br />
versteigert am 5. FEB. 2020,<br />
Schätzung: EUR 9.200.000,- BIS 13.900.000,-<br />
Erzielter Preis: EUR 18.914.559,-<br />
Bildrechte: © Sotheby’s Auktionshaus, www.sothebys.com © Christie’s Auktionshaus, www.christies.com © Dorotheum, www.dorotheum.com<br />
JAN BRUEGHEL II, Eine Allegorie der Tulipomanie, Öl auf Holz, 25,5 x 35,5 cm, Schätzwert: €250.000 – 350.000<br />
Tulpenwahn, oder „Allegorie der<br />
Tulipomanie“: So heißt einer der<br />
Höhepunkte der Auktion Alte Meister<br />
am 28. April 2020. Das satirische<br />
Gemälde Jan Brueghels des Jüngeren<br />
nimmt den Tulpenwahn in den Niederlanden des<br />
17. Jahrhunderts aufs Korn, die wohl erste Spekulationsblase<br />
der Geschichte. Ziel des Spottes sind<br />
aufgetakelte Bürger-Affen, die ihr gesamtes Hab<br />
und Gut für bald wertlose Blumen verprassen.<br />
Die Tulpe gelangte im 16. Jahrhundert durch<br />
einen flämischen Botschafter aus dem Osmanischen<br />
Reich in die Niederlande und wurde im<br />
botanischen Garten der Universität Leiden erstmals<br />
systematisch kultiviert. Das nahegelegene<br />
Amsterdam war das Zentrum des Ostindien-<br />
Handels; der Import von Gewürzen erwirtschaftete<br />
Riesengewinne. In den 1620er-Jahren<br />
wurden in den Niederlanden manche Tulpensorten<br />
von einem Virus <strong>be</strong>fallen, der den Blüten<br />
Text von DAMIAN BRENNINKMEYER und SIGMUND OAKESHOTT<br />
ein flammenfarbiges Erscheinungsbild verlieh<br />
und sie für französische Händler umso <strong>be</strong>gehrenswerter<br />
machte. Weil Ableger damals sie<strong>be</strong>n<br />
bis zwölf Jahre reiften, ü<strong>be</strong>rwog die Nachfrage<br />
schon bald das Angebot und die Preise explodierten.<br />
Hinzu kam, dass aufgrund von Krieg<br />
und Pest ein Mangel an Ar<strong>be</strong>itskräften herrschte,<br />
die Löhne stiegen und mehr Menschen ü<strong>be</strong>r<br />
das nötige Kleingeld für Tulpen verfügten.<br />
Neue Tulpensorten <strong>be</strong>kamen stolze Namen wie<br />
„Admirael Backer“ und „Alexander (der Große)“.<br />
Optionsscheine wurden für Tulpenzwie<strong>be</strong>ln abgeschlossen<br />
und <strong>be</strong>i Auktionen mehrfach weiterverkauft,<br />
ohne dass die Käufer oder Verkäufer<br />
je eine Blume zu Gesicht <strong>be</strong>kommen hätten. Die<br />
Preise schossen in die Höhe, bis im Februar 1636<br />
<strong>be</strong>i einer Wirtshausversteigerung im pestge<strong>be</strong>utelten<br />
Haarlem die Käufer ausblie<strong>be</strong>n. Nachdem<br />
sich das herumgesprochen hatte, fiel der Wert der<br />
Verträge ü<strong>be</strong>r (noch nicht gezüchtete) Tulpen in<br />
den Keller. Viele Spekulanten schlitterten in den<br />
Ruin, wie moralisierende Pamphlets und Gemälde<br />
glau<strong>be</strong>n machen.<br />
Das Bild Jan Brueghels des Jüngeren erzählt a<strong>be</strong>r<br />
noch eine andere Geschichte: Als sein Großvater<br />
Pieter Brueghel der Ältere der führende Maler<br />
der Niederlande unter spanischer Herrschaft<br />
gewesen war, hatte Jan Brueghels Heimatstadt<br />
Antwerpen als wichtigster Finanzstandort der<br />
Region gegolten. Im Zuge ihrer Unabhängigkeits<strong>be</strong>strebungen<br />
versperrten die Niederländer<br />
die Schelde und schnitten Antwerpen vom<br />
Meer ab, wodurch Amsterdam zum führenden<br />
nordeuropäischen Handelszentrum und Bankplatz<br />
aufstieg. So werden sich die missgünstigen<br />
Antwerpener wohl mit einem gehörigen Maß an<br />
Schadenfreude darü<strong>be</strong>r das Maul zerrissen ha<strong>be</strong>n,<br />
dass die ach so feinen Amsterdamer Schnösel<br />
ausgerechnet ü<strong>be</strong>r Tulpenzwie<strong>be</strong>lverträge in<br />
die Pleite stolperten.<br />
18 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 19
ART INVEST<br />
KUNST<br />
SAMMELN<br />
SICH SOUVERÄN AUF DEM FELD DER KUNST BEWEGEN ZU KÖNNEN,<br />
ZÄHLT HEUTE ZU DEN GESELLSCHAFTLICHEN SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN.<br />
ABER WIRKLICH SOUVERÄN IST NUR, WER NICHT DEN ETABLIERTEN<br />
MEINUNGEN NACHLÄUFT, SONDERN SICH AN SEINEN GANZ PERSÖNLICHEN<br />
ERFAHRUNGEN, VORBILDUNGEN UND VORLIEBEN ORIENTIERT.<br />
EIN LEITFADEN FÜR WERDENDE<br />
SAMMLERINNEN UND SAMMLER<br />
von OTTO HANS RESSLER<br />
K<br />
unst zu sammeln ist keine Frage der<br />
Brieftasche oder des Scheckbuchs!<br />
Kunst gibt es in jeder Preisklasse.<br />
Kunst verlangt a<strong>be</strong>r andererseits viel<br />
mehr von Ihnen als Geld: Nämlich,<br />
dass Sie sich mit ihr auseinandersetzen.<br />
Wer nichts kennt, erkennt auch nichts. Wer<br />
nichts „sieht“, hat nichts von der Kunst. „Sehen“<br />
lernt man, indem man schaut. „Wir sind Augenwesen“,<br />
wusste schon Leonardo da Vinci.<br />
Andererseits gibt es keine sinnliche Herausforderung,<br />
die mehr Spaß macht als zu schauen.<br />
Ihre erste Aufga<strong>be</strong> als Kunstsammler <strong>be</strong>steht<br />
deshalb darin, zu „schauen“. Und das heißt: zu<br />
Ausstellungen zu gehen, in Museen, zu Vernissagen,<br />
zu Auktionen. Und schon bald werden<br />
Sie entdeckten, dass schauen, vergleichen, entdecken<br />
ein pures Vergnügen ist.<br />
Werden Sie also Stammgast <strong>be</strong>i Vernissagen!<br />
Freunden Sie sich mit Künstlern, Galeristen,<br />
Kuratoren und Sammlerkollegen an! Holen Sie<br />
die Kunst in Ihr Le<strong>be</strong>n!<br />
Die erste Entscheidung, die Sie zu treffen ha<strong>be</strong>n,<br />
ist die für die Kunst!<br />
Die zweite <strong>be</strong>steht darin, sich darü<strong>be</strong>r klar zu<br />
werden, welche Kunst Sie eigentlich sammeln<br />
wollen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich:<br />
Es gibt die Werke le<strong>be</strong>nder Künstler, also<br />
die zeitgenössische Kunst; es gibt die Klassische<br />
Moderne, worunter hierzulande alles<br />
nach 1900 (eigentlich: alles nach der Eröffnung<br />
der Wiener Secession 1897) bis 1945 verstanden<br />
wird; es gibt Bilder des 19. Jahrhunderts<br />
und Alte Meister (die vor 1800 entstanden<br />
sind). Und innerhalb dieser Epochen gibt es<br />
unendlich viele Kunststile und Künstler. Und<br />
innerhalb dieser Einteilung können Sie noch<br />
zwischen Ölgemälden, Ar<strong>be</strong>iten auf Papier,<br />
Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Objekten<br />
und Installationen wählen.<br />
Die Kunst hat viele Gesichter. Es ist Ihre ureigene<br />
Entscheidung, von welcher Epoche, von<br />
welchem Stil, von welchem Künstler Sie sich<br />
am stärksten angesprochen fühlen.<br />
Es gibt keine Regeln, wie ein Kunstwerk sein<br />
muss, um „gut“ zu sein!<br />
Kunst kann „schön“ sein, sie muss es a<strong>be</strong>r nicht<br />
sein. Qualität ist keine Frage der Ästhetik oder<br />
des Geschmacks. Gute Kunst wird Sie schockieren<br />
oder <strong>be</strong>tören, zum Lachen oder zum<br />
Nachdenken anregen. Gute Kunst muss irgendetwas<br />
in Ihnen zum Klingen bringen. Sie muss<br />
sie ansprechen, herausfordern.<br />
Bildmaterial: Studio We<strong>be</strong>r - Photo<strong>Art</strong>Pro e.U.<br />
OTTO ZITKO<br />
Öl auf Aluminium,<br />
216 x 150 cm, 2007,<br />
Rufpreis € 14.000<br />
20 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 21
ART INVEST<br />
HERMANN NITSCH<br />
Schüttbild, Acryl<br />
und Öl auf Jute,<br />
80 x 100 cm,<br />
Rufpreis € 8.000<br />
HANS STAUDACHER<br />
Mischtechnik auf<br />
Papier, 30 x 21cm,<br />
1985, Rufpreis<br />
€ 2.000<br />
des Galeristen) genau an, die den Künstler<br />
vertritt. Je ü<strong>be</strong>rzeugender, je erfolgreicher sie<br />
ist, desto eher können Sie davon ausgehen,<br />
dass sie das Gespür, das Sie noch entwickeln,<br />
<strong>be</strong>reits hat. Ob ein Künstler am Markt Erfolg<br />
hat, hängt ganz wesentlich davon ab, wie gut<br />
er vermarktet wird.<br />
Eine erstklassige Galeristin ist immer auch gut<br />
vernetzt; sie stellt ihre Künstler auf internationalen<br />
Messen vor; sie kümmert sich, dass<br />
die Werke des Künstlers in wichtigen Ausstellungen<br />
gezeigt werden und in wichtigen Museen<br />
repräsentiert sind.<br />
Besuchen Sie Ausstellungen!<br />
Gehen Sie auf Vernissagen! Besuchen Sie vor<br />
allem Auktions-Ausstellungen.<br />
Während in der Galerie in der Regel nur ein<br />
Künstler ausgestellt wird, finden Sie <strong>be</strong>i Auktionen<br />
zig Künstler mit ihren Werken. Hier trennt sich<br />
für Sie die Spreu vom Weizen, hier schärft sich Ihr<br />
Qualitätsurteil ü<strong>be</strong>r Kunst am schnellsten.<br />
Gute Kunst ist auch immer mehrdeutig, und<br />
immer gibt es einen Rest an Unerklärlichem,<br />
ü<strong>be</strong>r das Ihnen auch der Künstler selbst nichts<br />
wird sagen können.<br />
Gute Kunst vermittelt eine Erkenntnis, ist innovativ<br />
und authentisch. Das Verhältnis von Form<br />
zu Inhalt muss stimmig sein – keine Sorge:<br />
Schon bald werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln,<br />
was „gut“ ist. Wenn für Sie irgendetwas<br />
an einem Kunstwerk nicht stimmt – Hände weg!<br />
Finden Sie heraus, was „Qualität“ für Sie <strong>be</strong>deutet!<br />
In kaum einer Branche werden Sie den Begriff<br />
„Qualität“ so oft hören wie im Kunstmarkt. Da<strong>be</strong>i<br />
gibt es keine allgemeingültige Definition,<br />
was Kunst ü<strong>be</strong>rhaupt ist; ü<strong>be</strong>r ihre „Qualität“<br />
müssen die Aussagen zwangsläufig also noch<br />
viel unsicherer sein. Meist wird dieser Begriff<br />
auch nur verwendet, um den Preis, den ein<br />
Werk kostet, zu <strong>be</strong>gründen. Der Hinweis auf<br />
die „Qualität“ ist also nicht sehr hilfreich.<br />
Deshalb: Kaufen Sie, was Ihnen gefällt – a<strong>be</strong>r<br />
erst, wenn Sie viel gesehen und viel verglichen<br />
ha<strong>be</strong>n. Das Vergleichen hat den Vorteil, dass<br />
Sie gleichzeitig auch Preisvergleiche anstellen<br />
– <strong>be</strong>i der Kunst können die Preisunterschiede<br />
riesig sein! Kaufen Sie also erst, wenn Sie Ihr<br />
eigenes Gespür für „Qualität“ entwickelt ha<strong>be</strong>n.<br />
Grämen Sie sich nicht, wenn Sie ein paar Jahre<br />
später feststellen, dass Ihre ersten Käufe eher<br />
Fehlentscheidungen waren; diese Erfahrung<br />
machen fast alle Sammler.<br />
Noch ein Tipp: Sehen Sie sich ein Kunstwerk<br />
mehrmals an, <strong>be</strong>vor Sie sich zum Kauf entschließen:<br />
Wenn es in Ihren Augen immer<br />
schöner, immer aufregender, immer „stärker“<br />
wird – kaufen Sie es! Wenn sich a<strong>be</strong>r, vielleicht<br />
nur unmerklich, Ihre Begeisterung abzuschwächen<br />
<strong>be</strong>ginnt, lassen Sie die Finger davon.<br />
Entwickeln Sie Ihre eigenen Qualitätskriterien!<br />
Es gibt kein Patentrezept, wie die „Qualität“<br />
eines Kunstwerks zu <strong>be</strong>urteilen ist. Letztlich<br />
ist es Ihre Entscheidung, ob Sie dem Handwerklichen<br />
einen höheren Stellenwert einräumen<br />
oder dem Innovativen, der „Aussage“<br />
des Werks oder seiner Ausführung. Das Problem<br />
mit der Beurteilung von Qualität ha<strong>be</strong>n<br />
nicht nur Sie – das gibt es seit Jahrhunderten,<br />
seit der Renaissance. Damals hat man sich<br />
entschlossen, nicht das Werk, sondern den<br />
Künstler zu <strong>be</strong>urteilen; also seine Kreativität,<br />
seine Kraft, seine Innovationsfähigkeiten.<br />
Lediglich zur Beurteilung der Preisentwicklung<br />
gibt es ein paar Orientierungsmittel: Sehen<br />
Sie sich die Person der Galeristin (oder<br />
Und ein weiterer Vorteil ist: Hier sind Preise<br />
angeschrie<strong>be</strong>n! Sie können nicht nur abwägen,<br />
was zu Ihrer Brieftasche passt, sondern auch<br />
vergleichen, was ein vergleichbares Kunstwerk<br />
des Künstlers anderswo kostet. Und Sie werden<br />
entdecken, dass einander gar nicht so unähnliche<br />
Werke sehr unterschiedliche Preise ha<strong>be</strong>n<br />
können. Sie werden also <strong>be</strong>stätigt finden, dass<br />
der Preis eines Kunstwerks ganz wesentlich davon<br />
abhängt, wie <strong>be</strong>rühmt der Künstler ist, der<br />
es geschaffen hat.<br />
Suchen Sie das Gespräch mit Galeristen, Kuratoren,<br />
Künstlern!<br />
Scheuen Sie sich nicht, in Gesprächen mit Insidern<br />
zu sagen, dass Sie am Anfang stehen und<br />
sich noch orientieren. Niemand wird deshalb<br />
auf Sie herabschauen, und sollten Sie trotzdem<br />
das Gefühl ha<strong>be</strong>n, suchen Sie sich einen anderen<br />
Gesprächspartner. In aller Regel sind arrogante<br />
Leute unnahbar, weil sie wissen, dass sie<br />
nicht so gut sind, wie sie glau<strong>be</strong>n machen wollen.<br />
Die meisten Experten werden Ihnen a<strong>be</strong>r<br />
gerne <strong>be</strong>hilflich sein.<br />
Lernen Sie von deren Wissen und ihrer Fähigkeit,<br />
Kunst zu <strong>be</strong>urteilen. Lassen Sie sich Stile<br />
und Besonderheiten von Künstlern erklären.<br />
Lassen Sie sich erklären, worin die Intentionen<br />
des Künstlern <strong>be</strong>stehen, worin sein <strong>be</strong>sonderer<br />
Rang. Profitieren Sie, mit einem Wort, von den<br />
Erfahrungen anderer!<br />
RESSLER KUNST AUKTIONEN GMBH<br />
1100 Wien, Abs<strong>be</strong>rggasse 27,<br />
c/o Galerie OstLicht<br />
Tel.: 01 600 56 30<br />
Mail: ressler@resslerkunst.com<br />
Auktion der dargestellten Werke findet<br />
vorraussichtlich im Septem<strong>be</strong>r statt.<br />
Online-Katalog unter:<br />
www.resslerkunst.com<br />
22 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 23
ART PEOPLE<br />
MARI OTBERG ▶<br />
"Play with fire"<br />
DIE FASZINIERENDSTE<br />
WAHL DES JAHRES<br />
▶<br />
ANNA STANGL<br />
"Zu zweit" (Ausschnitt)<br />
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"Still Life with Bumble Bee"<br />
SYLVIA K. KUMMER ▶<br />
"telomere", Mischtechnik auf<br />
Leinwand, 100 x 70 x 4 cm, 2020<br />
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im 5 Sterne Hotel)<br />
L<br />
autet der Titel des neuen Kunstprojekts<br />
der Parfumerie Nägele & Stru<strong>be</strong>ll. Mit<br />
dem Motto "Schicken Sie uns ein Bild,<br />
einen Ausdruck Ihrer Seele!" fordert das<br />
österreichische Familienunternehmen<br />
dazu auf, das jetzige, für viele von uns surreale<br />
Le<strong>be</strong>nsgefühl, das die Bandbreite von Angst, Verunsicherung<br />
bis hin zu Erleichterung vom Alltagsdruck,<br />
Bewusstwerdung und Hoffnung auf<br />
Veränderung umfasst, in Form eines Kunstwerkes<br />
zum Ausdruck zu bringen. Es geht da<strong>be</strong>i nicht um<br />
reine Kunst, sondern um unser aller Empfinden.<br />
Ausgewählte Kunstwerke und der Aufruf zum<br />
Mitmachen von der Geschäftsführerin Marion<br />
Fa<strong>be</strong>r-Oelschlägel werden auf der Nägele und<br />
Stru<strong>be</strong>ll Webseite und in den Social Media Kanälen<br />
der Parfumerie veröffentlicht.<br />
MARI OTBERG ERKLÄRT "PLAY WITH FIRE"<br />
Fledermäuse sind unglaublich komplexe Wesen.<br />
Leonardo Da Vinci studierte sie, um den Menschen<br />
zum Fliegen zu bringen. Zahlreiche andere<br />
Forscher ha<strong>be</strong>n sich ü<strong>be</strong>r hunderte von Jahren mit<br />
dem Flugverhalten von Fledermäusen <strong>be</strong>schäftigt.<br />
Der Ursprung des Coronavirus ist <strong>be</strong>i der Fledermaus<br />
zu finden, welche gegen solche <strong>Art</strong> von<br />
Viren völlig resistent ist. Dieses Virus hat den<br />
menschlichen Organismus erreicht. Wodurch?<br />
Dadurch, dass Fledermäuse gegessen werden! In<br />
meinem Bilderzyklus geht es um Revenge. Den<br />
Fledermäusen reicht es. Sie ha<strong>be</strong>n die Super Power<br />
und schlagen zurück. In Form einer Riesenparty<br />
2020, <strong>be</strong>i der die ganze Welt <strong>be</strong>teiligt ist.<br />
„TELOMERE“ VON SYLVIA K. KUMMER<br />
Jeder von uns ist ein Glied in der Kette der<br />
Menschheit. Wir sind Teil eines Ganzen. Tief in<br />
uns allen ist ein Wissen verwurzelt, zu dem wir Zugriff<br />
ha<strong>be</strong>n – wenn wir es zulassen. So fühlten wir<br />
instinktiv, dass es so wie bisher nicht weitergeht.<br />
Die Natur hat uns so oft darauf hingewiesen. Im<br />
Moment erle<strong>be</strong>n wir eine Transformation. Beginnt<br />
vielleicht ein neues Zeitalter? Bei den meisten von<br />
uns funktioniert die komplexe Kommunikation<br />
innerhalb des Körpers ohne unser Zutun. Was für<br />
ein Geschenk! Es ist Zeit, sich zu <strong>be</strong>danken und<br />
das Miteinander im Außen zu ü<strong>be</strong>rdenken. Doch<br />
werden wir diese Chance wahrnehmen?<br />
NÄGELE & STRUBELL<br />
Zum Teilnehmen am Projekt Kunstwerk einfach<br />
per E-Mail an kunst.seelenfutter@naegele.co.at<br />
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4 LA VIE EST BELLE, LANCÔME 5 CHANCE EAU TENDRE EAU DE PARFUM, CHANEL 6 TWILLY EAU POIVRÉE, HERMÈS<br />
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4 BOIS DE CÈDRE, KARL LAGERFELD 5 SAUVAGE LE PARFUM, DIOR<br />
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Je 5 Abos von carpe diem | DIVA |<br />
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24 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 25
ART LUXURY<br />
3<br />
1<br />
2<br />
10<br />
9<br />
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Italien aus weißem Porzellan von Richard Ginori, www.gucci.com (3) Rose Prick von TOM FORD wurde von Fords persönlichem Rosengarten inspiriert<br />
und birgt ein wildes Bouquet aus zahlreichen Rosenzüchtungen, exklusiv <strong>be</strong>i NÄGELE & STRUBEL, www.naegelestru<strong>be</strong>ll.at (4) Top und Schlauchrock<br />
aus Charmeuse Früchte-Printmix von DOLCE & GABBANA, www.dolcegabbana.com (5) White Lucent Illuminating Micro-Spot Serum von<br />
SHISEIDO, sorgt gezielt für einen e<strong>be</strong>nmäßigen Teint, eine perfekte Ausstrahlung und reduziert die Entstehung von licht<strong>be</strong>dingten Pigmentflecken<br />
unter Sonneneinfluss. Verfügbar <strong>be</strong>i www.marionnaud.at (6) Wanted Girl Tonic von AZZARO, die Welt ist ihr Spielfeld, www.azzaro.com (7)<br />
Charmeuse Schlauchrock mit Blumendruck von DOLCE & GABBANA, www.dolcegabbana.com (8) Sandalen “Scarlet” aus Leder von GUCCI; www.gucci.com<br />
(9) East-West Slim Clutch Bag von HAYWARD, www.haywardluxury.com (10) Minikleid aus Seide mit Federn von VALENTINO; gefertigt in Italien<br />
aus fließender Seide und mit einem lockeren Schnitt versehen, schmeichelt es jeder Figur, www.valentino.com<br />
26 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 27
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12 13<br />
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4<br />
5<br />
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of Beauty<br />
6<br />
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28 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 29<br />
*Klinisch an 35 Frauen getestet.
HAUTE JOAILLERIE<br />
Spreng den<br />
Rahmen<br />
• LEUCHTENDE KONTRASTE FÜR EINE NEUE<br />
KLARHEIT. GLÜHEND ROTES METALL, KÜHL AUF DER<br />
HAUT. LEUCHTENDE JOHANNISBEEREN AUF DUNK-<br />
LEN BLÄTTERN. COPPER IST DIE OLFAKTORISCHE<br />
ERKUNDUNG VERMEINTLICHER UNTERSCHIEDE UND<br />
IHRES HARMONISCHEN ZUSAMMENSPIELS.<br />
DIE EINHEIT INNERHALB EINES<br />
EINZELNEN DUFTS<br />
Eine Komposition verschiedenartiger<br />
Komponenten: strahlende Rosatöne vor<br />
sattem Grün. Leuchtende Kontraste für eine<br />
neue Klarheit. Weltweit zusammengetragene<br />
Ingredienzen finden in einem einzigen Duft<br />
zusammen. Frisches Galbanum von den<br />
Gipfeln der iranischen Berge; rosa Pfefferkörner<br />
aus Peru; Rhizome des madagassischen<br />
Ingwers zu Öl destilliert.<br />
Chemisch-synthetische Metalle tragen<br />
natürliche Noten. Synthetischer Ambra,<br />
natürliche Vanille und äthiopische Myrrhe<br />
prägen die sinnliche Basisnote. Wie Rost,<br />
der sich zu goldenem Schimmer zersetzt,<br />
entfaltet COPPER sich auf der Haut.<br />
Der subversive Geist von COMME DES<br />
GARÇONS ausgedrückt in einem Duft.<br />
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30 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 31
Haute Parfumerie<br />
• THE CLUB CODE. MOSKAU IN DEN 80ER JAHREN. EINE NUR INSIDERN BEKANNTE TÜR.<br />
EIN GEHEIMER KLOPFCODE, ERSTE DRÖHNENDE BEATS. DANN EINE WOGE AN DUFTAKKORDEN.<br />
1<br />
12<br />
11<br />
10<br />
2<br />
9<br />
3<br />
8<br />
▶<br />
7<br />
6<br />
SERGE LUTENS – “DES CLOUS POUR<br />
UNE PELURE“, EAU DE PARFUM;<br />
UNÜBERTROFFENE SCHAFFENS-<br />
KRAFT, EIN DIKTATORISCHES<br />
SMARAGDGRÜN.<br />
5<br />
4<br />
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FIDI – Eau de Parfum; ein neuer, energiegeladener Herrenduft von BOND NO. 9, auf www.bondno9.com (5) L’OMBRE DES MERVEILLES – Eau de Toilette;<br />
ein Kontrast zwischen Hell und Dunkel von HERMÈS, auf www.hermes.com (6) BLEU NOIR EXTRÊME – Eau de Toilette für Ihn; steht für Selbstvertrauen,<br />
Geheimnis und Anziehungskraft von NARCISO RODRIGUEZ, auf www.narcisorodriguez.com (7) THIS IS LOVE! – Eau de Toilette; die Geschichte<br />
einer Lie<strong>be</strong> auf den ersten Blick von ZADIG & VOLTAIRE, auf www.zadig-et-voltaire.com (8) DOLCE SHINE – Eau de Parfum; sonnenverzau<strong>be</strong>rt, freudestrahlend<br />
und umwerfend erfrischend von DOLCE&GABBANA, auf www.dolcegabbana<strong>be</strong>auty.com (9) FIGUE BLANCHE – Eau de Parfum; das Mailänder<br />
Modehaus VERSACE ATELIER präsentiert eine unvergleichlich luxuriöse Parfum-Kollektion, auf www.versace.com (10) THE ONE FOR MEN EXTRÊME<br />
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RADIANT NECTAR – Eau de Parfum; inspiriert von Mutter Natur selbst von CLEAN RESERVE, exklusiv <strong>be</strong>i www.naegelestru<strong>be</strong>ll.at (12) DARLING NIKKI –<br />
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32 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 33
ART INTERVIEW<br />
LUXUS<br />
BEDEUTET, NOCH AN TRÄUME<br />
GLAUBEN ZU DÜRFEN<br />
Didier Guillon – Kunstsammler, Unternehmer und Philanthrop<br />
Didier Guillon, Jahrgang 1952 ist das perfekte Beispiel dafür, dass<br />
die Kunst den Vortritt gegenü<strong>be</strong>r ihrem Schöpfer <strong>be</strong>wahren kann,<br />
ohne dass der Künstler da<strong>be</strong>i das Scheinwerferlicht der<br />
Öffentlichkeit scheuen muss. Der CEO der internationalen<br />
Valmont-Gruppe möchte mit seinen aufwendigen Installationen<br />
zum einen aufrütteln und zum anderen auch seine ganz<br />
persönliche soziale Verantwortung erfüllen, die seiner Meinung<br />
nach immer mit wirtschaftlichem Erfolg Hand in Hand gehen<br />
sollte. AQ traf den vielschichtigen Künstler zu einem seiner raren<br />
Interviews anlässlich seiner Ausstellungseröffnung im exklusiven<br />
Maison Valmont im Herzen Münchens.<br />
Text: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER Fotos: MANGUE BANZIMA<br />
34 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 35
ART INTERVIEW<br />
We all need luxury to<br />
dream of the unreachable. But<br />
we mustn’t forget that for vast<br />
of humanity, dreams are an<br />
unreachable luxury.<br />
Didier, Du hast ja 2019 <strong>be</strong>i der Kunst-Biennale in Venedig,<br />
mit Deiner Kunstinstallation unter dem Titel „Hänsel &<br />
Gretel“ für einiges Aufsehen gesorgt, da Du damit ja auf<br />
ein topaktuelles sozialpolitisches Thema aufmerksam gemacht<br />
hast. Wie bist Du auf die Idee zu dieser Installation<br />
gekommen?<br />
Mich hat die Idee eines imaginären Waldes fasziniert, da ja der<br />
Wald ein sehr starkes, archaisches Symbol für unsere Urängste<br />
darstellt. Und Hänsel und Gretel sind vielleicht die <strong>be</strong>iden<br />
<strong>be</strong>kanntesten Vertreter der im finsteren Wald herumirrenden<br />
Wesen. In meiner Installation geht es darum, dass der Betrachter<br />
diese Installation am eigenen Körper erlebt. Er soll sich tatsächlich<br />
in einen imaginären Wald versetzt fühlen und darin ein<br />
wenig orientierungslos herumirren. So wie unsere Gesellschaft<br />
ja mitunter heutzutage in manchen sozialen Fragen herumirrt.<br />
Was hat es dann a<strong>be</strong>r mit den Masken auf sich, die den Besucher<br />
Ihrer Installation von allen Seiten anstarren?<br />
Starren Sie den Besucher denn wirklich an, oder starren sie<br />
einfach nur in die Leere? Auch diese Frage finde ich sehr spannend,<br />
da es uns auch das Gefühl vermitteln kann, inmitten einer<br />
Menge doch einsam zu sein. Und dann natürlich die brennende<br />
Frage: wer oder was verbirgt sich hinter den Masken? Sind sie<br />
schöner Schmuck, oder wollen sie etwa eine hässliche Wahrheit<br />
ver<strong>be</strong>rgen? Tragen wir nicht alle mitunter in unserem Le<strong>be</strong>n die<br />
eine oder andere Maske?<br />
Bereits <strong>be</strong>i der auf Venedig folgenden Präsentation in Tokio<br />
und danach in New York 2019 wurde die Installation Hänsel<br />
& Gretel durch neuerliche Elemente, etwa die Goldfolienskulpturen<br />
erweitert und verdichtet. Damit wurde die Metamorphose<br />
zum „White Mirror“ vollzogen. Warum diese<br />
Erweiterung des ursprünglichen Konzepts?<br />
Damals spitzte sich gerade die Lage der Flüchtlinge, die nach<br />
Europa kamen, mehr und mehr zu. Als ich die Medien<strong>be</strong>richte<br />
dazu verfolgte, fiel mir auf, dass eines der ersten Dinge, die man<br />
diesen armen Menschen aushändigt, eine goldene Foliendecke<br />
ist. Daher sollen die Skulpturen aus Goldfolie an Menschen erinnern,<br />
die sich im Schutz dieser Wärmefolie zusammenkauern.<br />
Menschen die oftmals nichts mehr <strong>be</strong>sitzen, als ihr Le<strong>be</strong>n und<br />
wir ha<strong>be</strong>n nichts Besseres zu tun als sie mit einer Goldschicht zu<br />
<strong>be</strong>decken, damit wir das wahre Elend nicht sehen müssen. Auch<br />
eine <strong>Art</strong> von Maskerade, daher wollte ich diese Skulpturen direkt<br />
vor die Augen der Masken platzieren, um damit auszudrücken<br />
wie oft wir diejenigen die Hilfe brauchen ü<strong>be</strong>rsehen. Vielleicht<br />
a<strong>be</strong>r ver<strong>be</strong>rgen ja die Reichen dieser Erde auch ihr eigenes Leid<br />
– nur hinter goldenen Masken?<br />
Der „White Mirror“ soll also so etwas wie ein Spiegel unserer<br />
Gesellschaft sein?<br />
Im <strong>be</strong>sten Fall ja, denn Kunst sollte immer dazu da sein um mit<br />
dem Betrachter in einen Dialog zu treten. Der Betrachter des<br />
White Mirror muss sich also gewissermaßen auch selbst hinterfragen,<br />
wieviel an ihm echt und wieviel Maskerade ist. Würde<br />
er sich in diesem Wald aus Kartontotems und Masken zurechtfinden,<br />
würde er die gespenstische Stille eines solchen Ortes genießen<br />
oder würde er eher so etwas wie Furcht vor dem Un<strong>be</strong>kannten<br />
empfinden? Der Betrachter dieser Installation muss sich<br />
also auch ein Stück weit selbst hinterfragen und wenn mir das gelingt,<br />
dann ha<strong>be</strong> ich mein Ziel als Künstler mehr als nur erreicht.<br />
Du bist a<strong>be</strong>r nicht nur Künstler, sondern auch der Gründer<br />
von Valmont, einer der erfolgreichsten und elitärsten<br />
Luxuspflegemarken. Kann man denn tatsächlich ein Wirtschaftskapitän<br />
und ein Künstler zur gleichen Zeit sein?<br />
Hemmen mitunter die engen Coursagen der wirtschaftlichen<br />
Effizienz nicht die eigene Kreativität?<br />
Da könnte man natürlich sehr, sehr weit ausholen bis hin zu den<br />
Fragen was ist Kunst per se, was macht einen Künstler aus oder<br />
etwa der heute recht häufig gestellten Frage, was Luxus ü<strong>be</strong>rhaupt<br />
<strong>be</strong>deutet? Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass <strong>be</strong>ide<br />
einen Platz in dersel<strong>be</strong>n Welt finden können, wenn sie <strong>be</strong>reit<br />
sind zu kommunizieren und dort wo es möglich ist auch erfolgreich<br />
zu kooperieren. Ich stamme noch aus einer Generation in<br />
der man wirtschaftlichen Erfolg stets mit sozialem Engagement<br />
verbunden hat. Die Idee, etwas zurück ge<strong>be</strong>n zu wollen, ist eine<br />
die mir noch zutiefst verinnerlicht ist. Daher ist das finanzielle<br />
Engagement, das Valmont <strong>be</strong>treibt, darauf ausgelegt den Menschen<br />
Wege zur Kunst zu eröffnen und soziale Einrichtungen,<br />
wie <strong>be</strong>ispielsweise die Hope School in Südafrika, zu unterstützen.<br />
36 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 37
ART INTERVIEW<br />
Sollen Deine Kunstwerke in Zukunft auch auf dem internationalen<br />
Markt gehandelt werden?<br />
Nein, denn dazu sind sie konzeptionell völlig ungeeignet.<br />
Kaum ein Sammler erwirbt Installationen, die ganze Räume<br />
füllen, und daran, dass namhafte Museen meine Installation<br />
ankaufen könnten, glau<strong>be</strong><br />
ich ehrlich gesagt auch nicht. Nein,<br />
meine Kunst soll den Dialog zwischen<br />
Menschen e<strong>be</strong>nso <strong>be</strong>feuern,<br />
wie auch den inneren Dialog der<br />
Betrachter. Sie soll auf emotionale<br />
<strong>Art</strong> Fragen stellen, die nicht einsilbig<br />
<strong>be</strong>antwortet werden können und<br />
die damit auch ökosoziale Prozesse<br />
anstoßen könnten.<br />
Kann Kunst denn, Deiner Meinung<br />
nach, tatsächlich die Welt<br />
verändern?<br />
Nun, die Welt wird sich immer und<br />
immer wieder verändern, ob da die Kunst tatsächlich mehr<br />
als nur „seismische“ Ausschläge erzielen wird, wage ich<br />
nicht zu <strong>be</strong>antworten. Sicher ist a<strong>be</strong>r, dass Kunst die Welt<br />
zu einem <strong>be</strong>sseren, schöneren und zwischenmenschlich<br />
wärmeren Ort machen kann. Da<strong>be</strong>i ist es vor allem wichtig,<br />
dass wir die Kinder und die Jugendlichen an die Kunst heranführen<br />
und zwar als etwas le<strong>be</strong>ndiges, zeitgemäßes und<br />
spannendes und nicht bloß als etwas voller Gravitas und<br />
Ehrfurcht vor den großen Namen der Kunstgeschichte. Am<br />
Ende muss Kunst immer Freude <strong>be</strong>reiten, irgendwie doch<br />
auch so wie Luxus, denn ohne Freude an schönen Dingen<br />
<strong>be</strong>kommt doch alles nur einen schalen Beigeschmack und<br />
genau das soll es ja nicht sein,<br />
Wer oder was verbirgt<br />
sich hinter den Masken?<br />
Sind sie schöner Schmuck,<br />
oder wollen sie etwa eine<br />
hässliche Wahrheit ver<strong>be</strong>rgen?<br />
Tragen wir nicht<br />
alle mitunter in unserem<br />
Le<strong>be</strong>n die eine oder<br />
andere Maske?<br />
dass Le<strong>be</strong>n ist schön und das sollen<br />
wir uns jeden Tag aufs Neue<br />
verdeutlichen.<br />
Wie siehst Du Deine ganz persönliche<br />
Rolle da<strong>be</strong>i? Verstehst<br />
Du sich als Künstler per se?<br />
Ich denke kein Mensch ist ganz<br />
und gar nur eines. Lassen Sie mich<br />
hier an meine Installation anknüpfen,<br />
wir alle tragen in unserem Le<strong>be</strong>n<br />
die unterschiedlichsten Masken.<br />
Ich stehe der Frage ob ich ein<br />
Künstler in den Augen anderer bin<br />
sehr uneitel gegenü<strong>be</strong>r, da die Kunst mir sehr viel gibt und<br />
somit alleine mich künstlerisch ausdrücken zu können und<br />
dies mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen, mein Le<strong>be</strong>n<br />
sehr <strong>be</strong>reichert. Wenn ich nur ein ganz klein wenig dazu<br />
<strong>be</strong>itragen kann, dass sich kommende Generationen rund<br />
um den Globus auch in Zukunft für Kunst <strong>be</strong>geistern, dann<br />
ha<strong>be</strong> ich doch in Wahrheit schon sehr viel erreicht.<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 39
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FARBENWELTEN<br />
Carolines Malerei zeugt von einer Leichtigkeit und Größe, die aus der Partizipation<br />
ihres künstlerischen Bewußtseins am großen Spektakel der Welt resultiert.<br />
Text: MAG. ALEXANDER GERDANOVITS<br />
CAROLINE,<br />
Neuronale Programme,<br />
2017, Acryl auf Leinwand,<br />
120x100cm<br />
CAROLINE,<br />
Präkambrium II, 2019<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
70x340cm (Ausschnitt)<br />
40 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 41
ART PEOPLE<br />
▶<br />
CAROLINE,<br />
Tausend Rosen für<br />
Botticelli, 2016,<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
100x70cm<br />
CAROLINE, ▶<br />
Präkambrium I, 2017,<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
70x340cm,<br />
(Ausschnitt)<br />
Auch wenn sich Caroline von literarischen<br />
Texten (Kaspar Hauser u.a.) oder Mythen<br />
(Prometheus u.a.) des öfteren inspirieren<br />
läßt, gibt es im Grunde keine Inhalte<br />
in ihren Zyklen. Es geht ihr mehr um eine Vision,<br />
die alles Statische hinter sich läßt. Das Prinzip ihrer<br />
Kunst ist die Dynamik und Spontaneität. Die realistische<br />
Wiederga<strong>be</strong> des Gesehenen oder Geträumten<br />
interessiert die Künstlerin genauso wenig wie die Zurschaustellung<br />
ihres Könnens. Die Ü<strong>be</strong>rtragung ihrer<br />
Gefühlswelt in eine Bildlösung geschieht auf eine intuitive<br />
<strong>Art</strong>. Ihr Ar<strong>be</strong>iten sind existenzielle Entwürfe,<br />
Metaphern für Grenzerfahrungen zwischen Le<strong>be</strong>n<br />
und Tod, zwischen Angst, Verzweiflung, Hoffnung<br />
und Freude.<br />
Carolines Werk inspirierte Schriftsteller wie H.C.<br />
<strong>Art</strong>mann, Gert Jonke, Alexander Widner und Komponisten<br />
wie Dieter Kaufmann, sie war in jungen Jahren<br />
am Tonhof, ist in Künstlerkreisen in Wien und<br />
Kärnten gleichmäßig zu Hause, wird von <strong>be</strong>deutenden<br />
Sammlern, Galeristen und Kuratoren geschätzt. All<br />
dies verdankt sie einer konstanten künstlerischen Tätigkeit,<br />
die ü<strong>be</strong>r Jahrzehnte nichts an ihrer Qualität<br />
und Frische eingebüßt hat. Carolines Oeuvre ist von<br />
einer Vielfalt, die ihresgleichen sucht: von Mischtechniken<br />
auf Papier, Tusche- und Kreidezeichnungen mit<br />
einem sicheren Strich ü<strong>be</strong>r groß angelegte, oft abstrakte<br />
Tempera- oder Acrylbilder, nicht selten auch<br />
collagiert, bis hin zu Textil- und in der tschechischen<br />
Glashütte “Ajeto” hergestellten Glasobjekten umfasst<br />
das Spektrum ihrer Ar<strong>be</strong>it. Und dennoch erkennt man<br />
eine erstaunliche Einheit in ihrem Gesamtwerk: eine<br />
Einheit, die aus ihrer persönlichen, unverkennbaren<br />
zeichnerischen und malerischen Handschrift kommt,<br />
a<strong>be</strong>r auch von einer Haltung, die Kunst nicht nur als<br />
Kompetenz im Sinne eines perfektionierten Könnens<br />
sondern auch als geistiges Erlebnis <strong>be</strong>greift.<br />
Die Verbindung von tiefer Intuition, von malerischer<br />
und zeichnerischer Kompetenz mit einem klaren Abstraktionsvermögen,<br />
<strong>be</strong>fähigt Caroline ein Repertoire<br />
an Formen und Figuren zu schaffen, mit dem es ihr<br />
gelingt, schon früh, in den 1970er und 1980er Jahren<br />
einen Höhepunkt in ihrer künstlerischen Karriere zu<br />
erreichen. Spontan, direkt, flächig, erschafft Caroline<br />
mit ihrer Malerei eine eigene Welt, eine allegorische.<br />
In die Generation der Neuen Wilden hineingeboren,<br />
vertritt Caroline eine eigenständige Position in der<br />
zeítgenössischen Malerei, die jede Katalogisierung von<br />
sich weist. In ihrem Frühwerk finden sich ne<strong>be</strong>n kubistischen<br />
(im “Seitenakt”) und surrealistischen Elementen<br />
auch expressionistische Züge. Das Groteske<br />
wird des öfteren mit dem Visionären verbunden. Caroline<br />
gelingt es eine neue Bildlichkeit zu erzwingen, in<br />
der das Sinnliche auch nicht zu kurz kommt. Die Dialektik<br />
von “innen” und “außen”, von “gebunden” und<br />
“entzeitet” (allesamt Titel von Carolines Ar<strong>be</strong>iten),<br />
von Tragik und Fröhlichkeit <strong>be</strong>stimmt ihr Oeuvre, für<br />
dessen Rezeption eine “Hirn- und Herz<strong>be</strong>wegung stets<br />
erforderlich ist” (Zitat aus einem Painted Poem).<br />
Carolines Oeuvre steht in der großen Tradition radikaler<br />
Selbst<strong>be</strong>fragungen, es ist ein komplexes, in sich<br />
geschlossenes und organisch gewachsenes Werk von<br />
unverwechselbarer Symbolik.<br />
CAROLINE<br />
Kurzbio<br />
1940 in Graz geboren ● aufgewachsen in Klagenfurt<br />
1959 – 1962 Grafikstudium in Wien ● seit 1972 Mitglied<br />
des Kunstvereins Kärnten ● lebt und ar<strong>be</strong>itet in Kärnten<br />
● verheiratet, zwei Söhne ● ab 1972 zahlreiche<br />
Einzelausstellungen, u.a. in Wien, Klagenfurt, Linz,<br />
Salzburg, Graz, Paris, New York, Köln, Laibach, sowie<br />
Ausstellungs<strong>be</strong>teiligungen ● präsentiert auf Kunstmessen<br />
(Köln, London, Dresden, Laibach) ● Ar<strong>be</strong>iten im<br />
Besitz von öffentlichen und privaten Sammlungen<br />
● Teilnahme an Symposien, Workshops und Editionen<br />
1999 Wandgestaltung des Stiegenhauses der Musikschule<br />
Klagenfurt ● mehrmalige Realisierung von<br />
Glasunikaten in der tschechischen Glashütte „Ajeto“<br />
● Ausstellungen und Lesungen der „Painted Poems“,<br />
dazu entstand im Jahr 2000 ein Buch, einige Poems<br />
wurden von Prof. Dieter Kaufmann 2012 vertont und<br />
aufgeführt ● oftmalige Kostüm- und Ausstattungsar<strong>be</strong>iten<br />
für Avantgarde-Theater ● vier Preise für<br />
bildende Kunst<br />
42 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 43
ART TOPIC<br />
LUXURY<br />
TRAUMDOMIZILE IMMOBILIEN ALS INVESTITION EXCLUSIVE TOPLAGEN<br />
SCHÖNE AUSSICHTEN<br />
BLEIBEN GEFRAGT…<br />
GANZ GLEICH OB MAN DEN FINANZIELLEN ASPEKT ODER DEN<br />
TATSÄCHLICHEN BLICK VON DER DACHTERRASSE MEINT, INVESTOREN<br />
UND KUNDEN SIND ZURZEIT BESONDERS INTENSIV AUF DER SUCHE NACH<br />
IMMOBILIEN, DIE IN JEDER HINSICHT SCHÖNE AUSSICHTEN BIETEN.<br />
Foto: Börseplatz Aussenansicht ©JAMJAM C. Schön GmbH<br />
44 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 45
ART TOPIC<br />
LUXURY REAL ESTATE<br />
GUT LÅUDON<br />
Das Å & Ô von GUT LÅUDON<br />
sind zwei moderne Wohnhäuser<br />
mit Wienerwald-Weitblick. Die<br />
großzügigen Terrassen- und<br />
Gartenwohnungen mit französischen<br />
Fenstern öffnen der<br />
märchenhaften Umgebung<br />
Tür und Tor.<br />
GUT LÅUDON<br />
WOHNEN AM<br />
WIENERWALD<br />
Die innere Großzügigkeit<br />
erweitert sich wie<br />
selbstverständlich<br />
hinaus ins Freie, wo<br />
man den Blick ins<br />
Wienerwald genießt.<br />
Sie müssen die Stadt nicht mehr verlassen, um aufs Land<br />
zu ziehen. Ein Le<strong>be</strong>n in wechselnden Horizonten wartet<br />
auf Sie, weil GUT LÅUDON verbindet. Der Alltag wird<br />
zum fließenden Ü<strong>be</strong>rgang von Stadt, Wald, Fluss: Geschäftigkeit<br />
in der Stadt, Wohnen im Wienerwald und Entspannen<br />
am Mauerbach. Für alle, die engen Kontakt zur Metropole<br />
suchen und gleichzeitig von großer Naturvielfalt<br />
umge<strong>be</strong>n le<strong>be</strong>n möchten, bietet sich in Hadersdorf nun<br />
die Gelegenheit. Mitten im Grünen, südwestlich ausgerichtet,<br />
mit herrlichem Wienerwald-Ausblick, liegen die<br />
<strong>be</strong>iden Häuser Å und Ô harmonisch einge<strong>be</strong>ttet zwischen<br />
Laudon´schem Wald, Schloss Laudon und dem natur<strong>be</strong>lassenen<br />
Wien-Zufluss Mauerbach.<br />
LAUDON DAMALS UND HEUTE<br />
1776 erwarb Feldmarschall Ernst Gideon von Loudon – umgangssprachlich<br />
Laudon – das direkt <strong>be</strong>nachbarte barocke<br />
Schloss. Er ließ es zeitgemäß ausgestalten und rundherum<br />
Fotos: © Visuals by Janusch<br />
einen prächtigen Landschaftsgarten anlegen. Das Wasserschloss<br />
ist, wie der Name schon sagt, zur Gänze von<br />
Wasser umge<strong>be</strong>n und das letzte seiner <strong>Art</strong> in Wien. Seit<br />
1976 ist in den Gemäuern die Verwaltungsakademie des<br />
Bundes und damit das größte <strong>be</strong>rufliche Weiterbildungsinstitut<br />
des Landes untergebracht. Weiters gibt es<br />
Ateliers für internationale Künstler.<br />
2018 entstehen in unmittelbarer Nähe zum historischen<br />
Schloss zwei zeitgemäße Wohnobjekte mit Wienerwald-<br />
Weitblick. In Anlehnung an das österreichische Laudon<br />
wird das dem Schloss näher stehende Gebäude als Haus<br />
Å <strong>be</strong>zeichnet, wogegen Haus Ô seiner Ausrichtung und<br />
Bezeichnung nach die unweit gelegene Loudonstraße<br />
repräsentieren soll.<br />
EIN TRAUM WIRD WAHR<br />
Die <strong>be</strong>iden mehrgeschossigen Wohngebäude umfassen<br />
25 Wohneinheiten mit großzügig angelegten Freiflächen<br />
und unvergleichlichem Ausblick. Zahlreiche Loggien,<br />
Balkone,Terrassen und Gärten, die ohnehin schon sehr<br />
hellen Räumlichkeiten, französische Fenster und Verandatüren<br />
lassen das Licht hereinfluten. Außen und<br />
Innen scheinen auf traumhafte Weise miteinander verbunden<br />
zu sein. Die Innenausstattung ist gediegen und<br />
von hochwertiger Qualität: Die Landhausdielen sind<br />
aus Eichenholz und die Böden und Wände der Nass<strong>be</strong>reiche<br />
aus qualitativ hochwertigem Feinsteinzeug in<br />
Sandsteinoptik. Die Fenster in den Wohn<strong>be</strong>reichen sind<br />
mit einer Dreischei<strong>be</strong>nisolierverglasung ausgestattet,<br />
damit einem <strong>be</strong>haglichen Inneren nichts im Wege steht.<br />
{<br />
Entwickler: STIX UND PARTNER<br />
sales@stix-partner.at<br />
Detailinformationen zu den einzelnen<br />
-Einheiten finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der<br />
Projektwebsite WWW.GUTLAUDON.AT<br />
{<br />
Einge<strong>be</strong>ttet in ein märchenhaftes<br />
Grün und ein<br />
unvergleichliches Naturspektakel,<br />
ü<strong>be</strong>rzeugen die<br />
<strong>be</strong>iden Wohnhäuser<br />
durch ihre zeitgemäße und<br />
ästhetische Architektur, ihre<br />
hochwertige Innen- und<br />
Außenausstattung<br />
sowie komfortable und mehr<br />
als nur alltagstaugliche<br />
Konzeption.<br />
46 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 47
LUXURY REAL ESTATE<br />
NOCH ZU HABEN<br />
IHR LIEBLINGSORT MIT TRADITION. EIN BLICK GENÜGT, UM SICH IN DEN<br />
REPRÄSENTATIVEN ALTBAU IN DER JOHANNESGASSE ZU VERLIEBEN.<br />
RENAISSANCE PAR EXCELLENCE<br />
JOHANNESGASSE 14<br />
Eine Stadtwohnung im Altbau ist der Wohntraum<br />
schlechthin. In der Johannesgasse 14, <strong>be</strong>nannt nach<br />
der Wiener Kommende des Ritterordens der Johanniter,<br />
wird dieser Wirklichkeit. Das historisch wertvolle<br />
Gebäude mit seiner kulturellen Geschichte gilt als <strong>be</strong>sonders<br />
erhaltenswert. Der an drei Seiten freistehende<br />
Bau in den Formen der Neu-Wiener Renaissance wurde<br />
1868/69 von Carl Tietz erbaut. Die Eckrisaliten und<br />
Gie<strong>be</strong>lfenster dienen seit jeher als echter Blickfang. Die<br />
geschichtsträchtige Fassade wird durch Ädikulen, Statuen<br />
und Relieffiguren stilvoll in Szene gesetzt.<br />
DER<br />
ZEIT<br />
IHREN<br />
STIL<br />
Gatterburggasse 12<br />
Wien, XIX.<br />
HWB 24,7 kWh/m²a, fGEE 0,78<br />
Unverbindliche Visualisierungen. Änderungen vor<strong>be</strong>halten. Kein Rechtsanspruch ableitbar.<br />
Prachtvolle Säulen verzieren den imposanten Eingangs<strong>be</strong>reich<br />
und wecken Erinnerungen an vergangene<br />
Tage. Ein wunderschöner Aufzug mit opulent-verspielten<br />
Akzenten <strong>be</strong>fördert Sie in die o<strong>be</strong>ren Geschoße.<br />
Dekorative Gestaltung und dezente Cremetöne tauchen<br />
das Stiegenhaus in eine wohnliche Atmosphäre.<br />
ELEGANTES<br />
WOHNGEFÜHL<br />
durch perfekt<br />
integrierte<br />
Küche, großzügigen<br />
Wohnsalon<br />
mit Balkon und<br />
stilsichere<br />
Lichtakzente<br />
dank LED Spots.<br />
WIENER GEMÜTLICHKEIT<br />
Der einzigartige Stilaltbau im ersten Bezirk<br />
bietet den idealen Rahmen für anspruchsvolle<br />
Wohnkultur verbunden mit historischer<br />
Bausubstanz und modernem Wohnraum<br />
mit Smart-Steuerung. Prunkvolles<br />
Stern-Tafelparkett aus Eiche lässt jedes<br />
Interieur-Herz höherschlagen. Die Entrees<br />
erstrahlen durch prestigeträchtige Terrazzoböden<br />
im neuen Glanz. Luxusbäder aus dunklem<br />
Marmor vereinen höchste Standards<br />
mit traditioneller Baukultur, wie einst in der<br />
Antike. Als Parade<strong>be</strong>ispiel zeitloser Ästhetik<br />
gelten die Designarmaturen Dark Platinum<br />
mit seidenmattem Finish.<br />
{<br />
Detailinformationen zu den<br />
einzelnen Einheiten finden<br />
Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Projektwebsite<br />
WWW.JOHANNESGASSE14.AT<br />
{<br />
Fotos: WINEGG Makler GesmbH, www.winegg.at<br />
PROVISIONSFREI DIREKT<br />
VOM BAUTRÄGER!<br />
Kontakt: Andreas Beil<br />
E andreas.<strong>be</strong>il@buwog.com<br />
T +43 (0)1 878 28-1218<br />
www.gatterburggasse.buwog.com<br />
116 frei finanzierte Eigentumswohnungen in der Gatterburggasse bieten das Beste aus<br />
zwei Welten: Einerseits exklusive Wohnungen mit dem charmanten Flair des Altbaustils<br />
im ehem. komplett revitalisierten Döblinger Amtsgebäude. Andererseits moderne Neubauwohnungen,<br />
die u.a. private Freiflächen in Form von Terrasse, Balkon, Loggia oder Garten<br />
bieten. Dies alles in einer der <strong>be</strong>gehrtesten Gegenden von Wien. Die Döblinger Hauptstraße<br />
liegt mit ihren kleinen Läden gleich um die Ecke und durch die gute öffentliche Anbindung<br />
mit U-Bahn (Spittelau) und Straßenbahnen ist alles <strong>be</strong>stens erreichbar.<br />
48 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 49
LUXURY REAL ESTATE<br />
WUNSCHTRAUM<br />
WIRD ZU REALIT ÄT -<br />
mitten in der Stadt<br />
le<strong>be</strong>n, ohne auf persönlichen<br />
Freiraum,<br />
einen grandiosen<br />
Ausblick und himmlische<br />
Ruhe verzichten<br />
zu müssen.<br />
Uns liegt daran,<br />
KLASSISCH & ZEITGEMÄSS<br />
PALAIS KOLIN<br />
Räume<br />
zu schaffen,<br />
In der Kolingasse im 9. Bezirk, unweit<br />
des Schottenrings mit seinen historischen<br />
Prachtbauten und blühenden<br />
Baumalleen, wird im Dreieck zwischen<br />
Votivkirche, Alte Börse und Rossauer<br />
Kaserne ein wunderschönes Gründerzeithaus<br />
aus dem Jahre 1872 umfassend<br />
und hochwertig revitalisiert.<br />
Der historische Bestand mit seiner elegant<br />
gestalteten Fassade wird saniert<br />
und durch den Umbau der 1.100 m 2<br />
großen Dachzone aufgewertet: Diese<br />
bietet Platz für luxuriöse Dachgeschoßwohnungen<br />
mit traumhaften Terrassen,<br />
die ihren neuen Bewohnern einen<br />
spektakulären Panoramablick ü<strong>be</strong>r die<br />
City bieten.<br />
Die zentrale Lage, vielfältige Nahversorgung<br />
und abwechslungsreiche Freizeit-<br />
möglichkeiten in unmittelbarer Nähe<br />
lassen keine Wünsche offen.<br />
Das vom <strong>be</strong>rühmten k. u. k. Stadtbaumeister<br />
Otto Thienemann errichtete<br />
zweiteilige Gebäudeensemble <strong>be</strong>steht<br />
aus Keller, Erdgeschoß, fünf Regelgeschoßen<br />
und drei E<strong>be</strong>nen im ausgebauten<br />
Dach.<br />
Im Keller <strong>be</strong>findet sich eine Garage<br />
mit insgesamt 17 Stellplätzen. Das<br />
Erdgeschoß bietet Platz für Büro- oder<br />
Gewer<strong>be</strong>flächen, in den Regel- und<br />
Dachgeschoßen werden 35 neue Wohneinheiten<br />
– vom smart geschnittenen<br />
City-Apartment bis zum exklusiv ausgestatteten<br />
Penthouse im Dachgeschoß –<br />
geschaffen. Den Eigentümern im Haus<br />
steht ein exklusiver Fitness<strong>be</strong>reich und<br />
ein Concierge Service zu Verfügung.<br />
Acht top ausgestattete Dachwohnungen, mit Wohnnutzflächen zwischen 108 und 234 m², drei<br />
bis vier Zimmern und großzügigen Dachterrassen garantieren erstklassige Le<strong>be</strong>nsqualität.<br />
MASSGESCHNEIDERTE<br />
WOHLFÜHLOASEN<br />
Eigentumswohnungen in der Größenordnung<br />
zwischen 50 und 131 m² ermöglichen in<br />
den ersten fünf Regelgeschoßen des revitalisierten<br />
Gründerzeithaus die freie Entfaltung<br />
individueller Wohn<strong>be</strong>dürfnisse.<br />
Mit durchdachten Grundrissen bieten die<br />
generalsanierten Zweibis Vierzimmerwohnungen<br />
Singles, Familien, jungen Paaren,<br />
Senioren und allen anderen Liebha<strong>be</strong>rn der<br />
Großstadt ausreichend Platz zum Wohlfühlen.<br />
In der warmen Jahreszeit sorgen zudem<br />
Freiflächen in Form von Balkonen oder Terrassen<br />
für erholsame Stunden im Freien.<br />
{<br />
Detailinformationen zu den<br />
einzelnen Einheiten finden<br />
Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Projektwebsite<br />
PALAISKOLIN.COM<br />
{<br />
Fotos: © WOHNkonzept Immobilien GmbH, www.wohnkonzept.co.at<br />
die das Le<strong>be</strong>n<br />
tagtäglich<br />
<strong>be</strong>reichern.<br />
Wir sind Akteure des Wohn- und Städtebaus und realisieren<br />
mittlere bis große Entwicklungen. Unsere Kernkompetenz liegt in<br />
der Finanzierung und Verwertung von Immobilien: Gewer<strong>be</strong>- oder<br />
Wohnimmobilien, Eigen- oder Drittprojekte. Stets verfolgen wir das<br />
Ziel, intelligente und ü<strong>be</strong>rdurchschnittliche Lösungen zu finden, die<br />
die lokalen Gege<strong>be</strong>nheiten reflektieren und positiv <strong>be</strong>einflussen.<br />
50 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 51<br />
STIX + PARTNER IMMOBILIEN A - 1010 WIEN, FLEISCHMARKT 1 T +43 / 1 / 532 4000 OFFICE@STIX-PARTNER.AT WWW.STIX-PARTNER.AT
{<br />
LUXURY REAL ESTATE<br />
LUXUSPENTHOUSE IM PALAIS<br />
GRAND KINSKY<br />
Dieses im Neu-Wiener-Renaissance-Stil gebaute historische Palais,das<br />
Graf Kinsky um 1870 errichten ließ, wurde von Grund auf saniert und<br />
Wohnungen und Penthouses der Luxusklasse errichtet, wo<strong>be</strong>i dem<br />
Bedürfnis nach modernem, stilvollen Wohnen in einem geschichtsträchtigen<br />
Gebäude in perfekter Weise Rechnung getragen wurde.<br />
Die vier Wohnparadiese hoch ü<strong>be</strong>r Wien – Dachgeschosswohnungen<br />
der Superlative in jedem Sinn, lassen keine Wünsche offen und tragen<br />
aparte weibliche Namen mit historischem Bezug: Agnes, Theresia,<br />
Eleonore und Rosalie. Einem schönen Sommera<strong>be</strong>nd am Pool<br />
mit einem atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nden Rundum-Blick auf die City steht nichts<br />
mehr im Wege. Die spezielle Raumanordnung animiert zur Gestaltung<br />
entsprechend der jeweiligen ganz persönlichen Bedürfnisse.<br />
MEISTERWERKE DER MODERNE<br />
APARTMENTS<br />
AM BELVEDERE<br />
STILVOLL WOHNEN IN DÖBLING<br />
INSIDE XIX<br />
Die meisten Einwohner des 19. Bezirks kennen es: Das ehemalige<br />
Amtshaus in der Gatterburggasse 12. Nun wird das Gebäude<br />
erneuert. Die BUWOG revitalisiert den Altbau, erweitert ihn um<br />
einen Neubau und entwickelt damit bis 2022 insgesamt 116 exklusive<br />
und hochwertig ausgestattete Wohneinheiten.<br />
Schon der Eingangs<strong>be</strong>reich des neuen Wohnbauprojekts der<br />
BUWOG „Inside XIX“ zeugt von prestigeträchtigem Ambiente,<br />
das auch in jede einzelne Wohneinheit weitergetragen wird: Im<br />
Altbau entstehen 15 Wohnungen und ein Großteil davon vermittelt<br />
mit hohen Räumen, Flügeltüren, Fischgrätparkett aus<br />
Eiche und Alt-Wiener-Beschlägen elegantes und herrschaftliches<br />
Wohngefühl. Die Penthouse-Wohnung im Dachgeschoss des Altbaus<br />
ü<strong>be</strong>rzeugt vor allem mit einer eindrucksvollen Gie<strong>be</strong>ldecke<br />
– dort, wo man einst von außen auf die Uhr des Amtsgebäudes<br />
blickte. Auch die 101 Wohnungen im Neubau können sich nach<br />
ihrer Fertigstellung sehen lassen. Hochwertiger Parkett, Freiflächen<br />
wie Balkon, Terrasse, Loggia oder Eigengarten sowie die<br />
ruhige Innenhoflage machen sie zur persönlichen Wohlfühloase.<br />
WOHNEN IN BESTER LAGE<br />
Der Standort in der Gatterburggasse<br />
punktet nicht nur<br />
aufgrund seiner Lage im No<strong>be</strong>l<strong>be</strong>zirk<br />
Döbling. Hinzu kommt<br />
die sehr gute Anbindung an<br />
Wiens öffentliches Verkehrsnetz:<br />
Straßenbahnhaltestellen<br />
sind in wenigen Minuten zu Fuß<br />
erreichbar und auch die nächstgelegene<br />
U-Bahnstation liegt<br />
weniger als zehn Gehminuten<br />
entfernt im Bahnhof Wien-<br />
Spittelau. Autofahrer kommen<br />
mit der hauseigenen Tiefgarage<br />
und 119 PKW-Stellplätzen auf<br />
ihre Kosten.<br />
{<br />
Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten<br />
finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Website:<br />
WWW.BUWOG.AT<br />
Fotos: © BUWOG / Dreizueins HWB 24,7 kWh/m²a, fGEE 0,78<br />
Unverbindliche Visualisierungen<br />
Fotos: © SIGNA Holding GmbH, www.signa.at, © Sotheby’s International Realty Affiliates LLC, www.sothebysrealty.com<br />
Die Parkapartments am Belvedere sind das<br />
einzige von Architekt Renzo Piano bis dato<br />
in Österreich geplante Projekt – garantieren Naherholung in Ruhelage<br />
der angrenzenden Parks genauso, wie die urbanen Vorzüge eines<br />
zentralen Wohnorts. Mitten in Wien, liegen die Apartments nur 5<br />
Gehminuten vom neuen Wiener Hauptbahnhof entfernt und somit in<br />
U-Bahn-Nähe. Zudem <strong>be</strong>steht <strong>be</strong>stmögliche Anbindung an sämtliche<br />
öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Straßenbahnen und Schnellbahnen.<br />
Die Wohnungen ab 46 m², mit Balkon, Loggia oder Terrasse<br />
mit traumhaftem Ausblick, bieten Raum für unterschiedliche Le<strong>be</strong>nsformen<br />
– die provisionsfreien Parkapartments am Belvedere erfüllen<br />
die Bedürfnisse von Eigennutzern gleichermaßen, wie jene von Investoren,<br />
die hier eine Anlagewohnung kaufen.<br />
GUT VERSORGT<br />
Das ne<strong>be</strong>nan liegende Hotel<br />
Andaz Vienna Am Belvedere<br />
mit Konferenz<strong>be</strong>reich, Ballsaal<br />
und Restaurant wird in zwei<br />
Baukörpern angeordnet, die mit<br />
Brücken miteinander verbunden<br />
sind und sich im Erdgeschoß<br />
eine großzügige Lobby teilen.<br />
Der neue Stadtteil „Quartier<br />
Belvedere“ bietet exzellente<br />
Nahversorgung sie<strong>be</strong>n Tage die<br />
Woche und eine perfekte Infrastruktur,<br />
abwechslungsreiche<br />
Kulinarik in den zahlreichen<br />
Restaurants sowie ein erlebnisreiches<br />
Kunst- & Kultur-Angebot<br />
in den umliegenden Museen.<br />
{<br />
Detailinformationen<br />
finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf<br />
der Projektwebsite<br />
WWW.PARKAPARTMENTS.AT {<br />
{<br />
EXKLUSIVE RESIDENZ<br />
Residieren im Grand Kinsky bietet<br />
seinen Bewohnern exklusive<br />
Highlights, darunter: ein digital<br />
Concierge System, Mitgliedschaft<br />
im hauseigenen Fitness Club, ein<br />
großer Weinkeller zur Einlagerung<br />
privater Weinreserven, <strong>be</strong>eindruckender<br />
Degustationskeller für<br />
private Veranstaltungen, sowie E-<br />
Cars und E-Bikes zur freien Benutzung<br />
für die Haus<strong>be</strong>wohner. Das<br />
luxuriöseste der vier Penthouses<br />
mit etwa 303 m² Wohnfläche<br />
erstreckt sich ü<strong>be</strong>r 3 E<strong>be</strong>nen mit<br />
internem Lift, Pool, Sauna, 3 Terrassen,<br />
Loggia und Balkon.<br />
Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten finden Sie<br />
e<strong>be</strong>nfalls unter WWW.AUSTRIASOTHEBYSREALTY.COM<br />
{<br />
52 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 53
COCKTAIL<br />
TIME<br />
Kreative Cocktails und mehr als 800 edle Spirituosen:<br />
die 26°EAST Bar im Palais Hansen Kempinski Wien<br />
ist <strong>be</strong>kannt für ihre exzellenten Drinks. Bar Manager<br />
David Penker – ausgezeichnet als Innovativster<br />
Bartender des Jahres 2020 – sorgt mit seinem<br />
Barteam regelmäßig für spannende Kreationen.<br />
Damit Cocktailfans auch zuhause nicht auf einen<br />
richtig guten Drink verzichten müssen, verrät<br />
Penker das Rezept für seinen <strong>be</strong>liebten „Red Forest“:<br />
ZUTATEN:<br />
3cl - Single Malt Whisky<br />
1cl - Aperol<br />
4 Dash - Orange Bitters<br />
1cl - Tequila<br />
1TL - Apfelessig<br />
1 Streifen - Orangenschale als Deko<br />
Alle Zutaten kräftig auf Eis shaken, in ein<br />
Cocktailglas ohne Eis gießen und mit der<br />
Orangenschale garnieren.<br />
Wir wünschen allen eine genussvolle Zeit<br />
zuhause und freuen uns darauf, unsere Gäste<br />
bald wieder <strong>be</strong>i uns <strong>be</strong>grüßen zu dürfen!<br />
26°EAST Bar | Schottenring 26 | 1010 Wien<br />
+43 1 236 1000 8088 | www.26east.at<br />
54 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 55
THE ART OF<br />
FOOD & BEVERAGE<br />
WAGYU<br />
DAS BESTE UND GESÜNDESTE<br />
FLEISCH DER WELT – direkt vom<br />
Wagyuhof, Qualität die aus<br />
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56 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 57
ART TOPIC<br />
WIENS EXKLUSIVER<br />
GOURMETTEMPEL<br />
Thomas Pedevilla – Chef de Cuisine,<br />
Restaurant „EDVARD“ im „Palais Hansen Kempinski“<br />
Das EDVARD, ausgezeichnet mit 16 Gault & Millau Punkten, ist das<br />
Gourmet-Restaurant im Palais Hansen Kempinski. Seit 2014 trägt<br />
das Restaurant auch den <strong>be</strong>gehrten Michelin Stern und ist somit eines<br />
der <strong>be</strong>sten Fine-Dining Restaurants Österreichs.<br />
Ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i einen<br />
Stern zu erkochen,<br />
funktioniert<br />
natürlich nicht. Es<br />
gehören schon<br />
Leidenschaft für<br />
den Beruf, ein<br />
tolles Team und die<br />
richtigen<br />
Lieferanten dazu.<br />
Interview: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
Wie kam es dazu, dass Sie heute eines der höchst dekorierten<br />
Hotelrestaurants dieses Landes führen?<br />
Könnten Sie unseren Lesern in knappen Zügen Ihren<br />
persönlichen Werdegang schildern?<br />
Die Lie<strong>be</strong> zum Essen und vor allem zum Kochen ha<strong>be</strong> ich<br />
schon früh mit<strong>be</strong>kommen. Meine Familie führte jahrelang<br />
ein Hotel in Südtirol. So hatte ich schon als Kind einen<br />
starken Bezug zu dem Thema. Es war zuhause immer<br />
wichtig, dass vernünftig gekocht wird und wir alle gemeinsam<br />
an einem Tisch sitzen. Kochen gelernt ha<strong>be</strong> ich dann<br />
in einem 4-Sterne-Hotel mit einem a la carte Restaurant in<br />
Südtirol. Das Hotelrestaurant war mit einer Hau<strong>be</strong> ausgezeichnet<br />
und es gab noch ein Restaurant für Halbpension-<br />
Gäste. So konnte ich schon früh zwei Küchenrichtungen<br />
lernen und ha<strong>be</strong> mich dann für die a la carte Küche entschlossen.<br />
Daraufhin sammelte ich dann Erfahrung im<br />
<strong>be</strong>kannten 2-Sterne Restaurant Tantris in München. Das<br />
war natürlich ein Sprung ins kalte Wasser und ich musste<br />
mir schnell die deutschen Tugenden aneignen – a<strong>be</strong>r ich<br />
ha<strong>be</strong> unheimlich viel gelernt. Dank der Empfehlung von<br />
Tantirs-Küchenchef Hans Haas wurde ich dann im Hangar<br />
7 in Salzburg aufgenommen. Im Restaurant Ikarus lernte<br />
ich zwei Jahre lang nicht nur viele verschiedene Gastköche<br />
kennen, sondern auch ihre Techniken und Küchenphilosophien,<br />
das war eine unheimlich spannende Zeit, die<br />
meinen Koch-Horizont sehr erweitert hat. Ich wollte dann<br />
noch mehr internationale Erfahrung sammeln, deshalb<br />
ging ich für eine Sommersaison nach Portugal in die Villa<br />
Joya zu Dieter Koschina, einem 2-Sterne Koch mit österreichischen<br />
Wurzeln. Anschließend zog es mich wieder<br />
zurück in den Alpenraum in das schöne Salzburg. Dort ar<strong>be</strong>itete<br />
ich im Pfefferschiff zu Söllheim, das mit drei Hau<strong>be</strong>n<br />
und einem Stern ausgezeichnet ist. Um meine Erfahrungen<br />
als Küchenchef weiterzuge<strong>be</strong>n, bin ich nun 2018<br />
nach Wien ins EDVARD gekommen, wo ich nun meine<br />
Kreativität entfalten kann.<br />
Vor welche <strong>be</strong>sonderen Herausforderungen hat Sie<br />
diese Position im EDVARD gestellt?<br />
Ein 5-Sterne Hotel in einer internationalen Stadt wie Wien<br />
hat natürlich <strong>be</strong>stimmte Ansprüche an sein Gourmetrestaurant.<br />
Die Gäste kommen aus aller Welt, gleichzeitig<br />
ha<strong>be</strong>n wir viele Wiener als Stammgäste. Diesen Ansprüchen<br />
als Küchenchef gerecht zu werden und die Marke sowie<br />
das Palais Hansen im EDVARD widerzuspiegeln, ist<br />
eine spannende Aufga<strong>be</strong>.<br />
58 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 59
ART INTERVIEW<br />
Hatten Sie von Anfang an die Vision an diesem Ort einen<br />
Michelin Stern zu „erkochen“, oder passiert einem<br />
großen Koch so etwas sozusagen ganz ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i?<br />
Das EDVARD ist schon seit 2014 mit einem Michelin Stern<br />
ausgezeichnet, daher waren die Grundsteine schon gesetzt,<br />
a<strong>be</strong>r natürlich ist es eine große Aufga<strong>be</strong>, den Stern auch zu<br />
halten. Und ich bin sehr stolz, dass mir das mit meinem<br />
Team gelungen ist. Ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i einen Stern zu erkochen,<br />
funktioniert natürlich nicht. Es gehören schon Leidenschaft<br />
für den Beruf, ein tolles Team und die richtigen Lieferanten<br />
dazu. Im nächsten Schritt ist es nun meine Vision, gemeinsam<br />
mit meinem Team einen weiteren Stern zu <strong>be</strong>kommen.<br />
Wie meistern Sie die Herausforderung tagtäglich diesem<br />
Ruf gerecht zu werden. Setzt einen so etwas mitunter<br />
auch ein Stück weit persönlich unter Druck?<br />
Wir möchten jeden Tag das Beste für unser Gäste ge<strong>be</strong>n,<br />
egal ob das Restaurant voll ist oder wir ein privates Dinner<br />
im Restaurant ha<strong>be</strong>n. Mir sind der Teamspirit und die Motivation<br />
der Mitar<strong>be</strong>iter sehr wichtig. Nur wenn das Team<br />
funktioniert, kann man den Anforderungen der Gäste gerecht<br />
werden. Natürlich ist man auch etwas angespannt,<br />
wenn diverse Verleihungen anstehen wie der Guide Michelin<br />
oder Gault&Millau. A<strong>be</strong>r das gehört dazu und die<br />
Freude ist umso größer, wenn man wieder gemeinsam<br />
Erfolge feiern kann.<br />
Wie gourmettechnisch erschlossen und entwickelt ist<br />
das Wiener Publikum ihrer Meinung nach?<br />
Das lässt sich nicht so pauschal <strong>be</strong>antworten, da wir auch<br />
unter den Wienern verschiedenstes Publikum ha<strong>be</strong>n. Prinzipiell<br />
ha<strong>be</strong> ich die Menschen hier jedoch als weltoffen und<br />
neugierig kennengelernt.<br />
Was war das bislang gewagteste Gericht, dass Sie ihren<br />
Gästen serviert ha<strong>be</strong>n?<br />
Das waren sicher die frittierten Ameisen im Ikarus im Hangar 7.<br />
Was wäre ihr persönliches Wunschthema für eine Menü<br />
Kreation?<br />
Meine Wurzeln im alpin-mediterranen Stil des EDVARD ausle<strong>be</strong>n<br />
zu können, kommt meiner Wunschvorstellung schon<br />
sehr nahe. Persönlich hat es mir momentan das Wagyu Rind<br />
aus Tirol angetan, das unsere Karte zu <strong>be</strong>sonderen Anlässen<br />
ziert. Ich könnte mir ein gesamtes Wagyu-Menü vorstellen, da<br />
die Qualität des Fleisches einfach hervorragend ist. A<strong>be</strong>r das<br />
würde nicht in unser kulinarisches Konzept passen und wir<br />
möchten unseren Gästen ja Abwechslung bieten.<br />
Wie sehr fließen regionale Le<strong>be</strong>nsmittel und regionale<br />
Küche in Ihr Angebot ein? Bevorzugen Sie eher heimische<br />
Spezialitäten und wenn ja, was ist ihr absolutes<br />
Lieblingsgericht der heimischen Küche?<br />
Aus Gründen der Nachhaltigkeit unterstützen wir <strong>be</strong>i Kempinski<br />
heimische Lieferanten und verwenden regionale Produkte.<br />
Die Küchenlinie des EDVARD passt speziell <strong>be</strong>im alpinen<br />
Teil natürlich perfekt in dieses Konzept. Meine Wurzeln<br />
liegen in Südtirol, deshalb <strong>be</strong>deutet für mich heimische Küche<br />
die Kulinarik zwischen Östererich und Italien. Mein absoluter<br />
Favorit ist a<strong>be</strong>r das Risotto.<br />
Was ist Ihre Zukunftsvision für das EDVARD, was ha<strong>be</strong>n<br />
Sie sich für die kommenden Jahre noch vorgenommen<br />
hier zu verwirklichen?<br />
Auf alle Fälle den nächsten Stern mit meinem Team zu erkochen<br />
und natürlich o<strong>be</strong>rstes Gebot sind <strong>be</strong>geisterte und<br />
wiederkehrende Gäste.<br />
Mir sind der<br />
Teamspirit und<br />
die Motivation<br />
der Mitar<strong>be</strong>iter<br />
sehr wichtig. Nur<br />
wenn das Team<br />
funktioniert,<br />
kann man den<br />
Anforderungen<br />
der Gäste<br />
gerecht werden.<br />
Fotos: © Palais Hansen Kempinski, www.kempinski.com<br />
60 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 61
THE ART OF<br />
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62 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 63
THE ART OF<br />
DESTINATION<br />
1 2<br />
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Jeder einzelne kann zum Thema<br />
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NATURE<br />
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BOSS<br />
Parfumeur Frank Voelkl<br />
kreierte HUGO NOW als<br />
eine <strong>be</strong>sonders frische<br />
Version der<br />
aromatisch-aquatischen<br />
Duftfamilie. Die Kopfnote<br />
kombiniert den Pepp<br />
einer würzigen<br />
Kardamomnote mit der<br />
anregenden Energie von<br />
Zitronenschalen, die der<br />
Komposition einen<br />
Frische-Kick verleihen.<br />
von HUGO BOSS,<br />
www.hugoboss.com<br />
Fünf Sterne Luxus<br />
In spektakulärer<br />
Kulisse<br />
• GRANDHOTEL LIENZ BIETET SEINEN GÄSTEN UNVERGESS-<br />
LICHE TAGE IN DEN LIENZER DOLOMITEN — SCHIFAHREN,<br />
WANDERN, TAGEN ODER SOGAR SONNENBADEN UND<br />
ANSCHLIESSEND IM SPA KRAFT UND ERHOLUNG TANKEN.<br />
A<br />
ll das steht an einem perfekten Urlaubstag<br />
im 5*-Grandhotel Lienz<br />
auf dem Programm. Wofür Sie sich<br />
letztendlich entscheiden, bleibt<br />
Ihnen ü<strong>be</strong>rlassen. Bevor Sie a<strong>be</strong>r in den<br />
Tag starten, sollten Sie sich <strong>be</strong>im reichhaltigen<br />
Schlemmerfrühstück einmal stärken.<br />
SPORT DELUXE<br />
Wer sich sportlich <strong>be</strong>tätigen möchte, der<br />
kann zum Schi fahren auf das Zettersfeld<br />
oder den Hochstein, auch die Top-Schigebiete<br />
Mölltaler Gletscher, das Großglockner<br />
Resort Kals-Matrei oder das Schizentrum<br />
Silian sind nicht weit. Wem das<br />
Schi fahren nicht so liegt, der macht einen<br />
Spaziergang in der Kulturstadt Lienz,<br />
wagt sich auf die Rodelbahn oder a<strong>be</strong>r in<br />
Eislaufschuhen auf den Tristacher See.<br />
Natürlich locken die Berge auch dann,<br />
wenn kein Schnee mehr liegt: etwa <strong>be</strong>i<br />
ausgedehnten Wanderungen oder Motorradtouren.<br />
Und nur zehn Minuten vom<br />
Hotel entfernt liegt der 27-Loch Golfplatz<br />
des GC Dolomitengolf, der nächstes Jahr<br />
auf 45 Loch erweitert werden sollte.<br />
ENTSPANNUNG PUR<br />
Nach der Bewegung an der frischen Luft<br />
heißt es erst einmal ausrasten. Dazu bieten<br />
sich das Kaminzimmer, die Hotelbar<br />
oder im Sommer die Terrasse am Fluss<br />
an. So richtig entspannen können Sie im<br />
1400 Quadratmeter großen Spa-Bereich,<br />
der vom Relax-Guide mit drei Lilien ausgezeichnet<br />
wurde: Indoor- und Outdoor-<br />
pool, vier Saunen, Dampfbäder, Serailbad,<br />
Fitnessraum und Ruheräume laden zum<br />
Abschalten und Genießen ein. Zusätzlich<br />
etwas für die Gesundheit und für Ihre Linie<br />
tun können Sie im hauseigenen Medical<br />
Center Symbio Med. wo Sie Manager<br />
Checks machen lassen könne, Oder Sie ziehen<br />
sich einfach mit einer guten Lektüre in<br />
Ihr luxuriös eingerichtetes Zimmer zurück.<br />
KULINARIUM VOM FEINSTEN<br />
So abwechslungsreich wie die Tage im<br />
Grand¬hotel Lienz verlaufen, klingen auch<br />
die A<strong>be</strong>nde aus: In einer der fünf individuell<br />
eingerichteten Stu<strong>be</strong>n genießen Sie sie genießen<br />
Sie ein Fünfgangmenü oder können<br />
täglich a la carte essen. Den passenden Wein<br />
dazu holen wir Ihnen aus unserem erlesenen<br />
Weinkeller. An <strong>be</strong>sonderen Tagen wird für<br />
Sie vor Ihren Augen gekocht: Schauen Sie<br />
unserem Küchenchef Christian Flasch<strong>be</strong>rger<br />
da<strong>be</strong>i auf die Finger, wie er marktfrische<br />
und saisonorientierte Produkte zu höchster<br />
Vollendung veredelt. Wir versprechen Ihnen:<br />
Nicht nur das wird Sie im Grandhotel<br />
Lienz aufs Höchste ü<strong>be</strong>rraschen.<br />
GEHEIMTIPP:<br />
WELLNESS & WANDERN-SPECIAL<br />
3 oder 4 Nächte Donnerstag bis Sonntag<br />
oder Sonntag bis Donnerstag in traumhaften,<br />
38 m² großen Bergblickzimmer<br />
genießen. Inklusive Französicher Balkon<br />
und Konsumationsgutha<strong>be</strong>n. Weitere Informationen<br />
zum Angebot erhalten Sie<br />
unter der Nummer: +43 (0) 4852-64070.<br />
(1) Grandhotel Lienz mit Outdoor Pool (2) Restaurant Salon<br />
de Fleure (3) Superior Suite (4) Indoor Pool im 1400m großen<br />
Wellness & Spa<br />
GRANDHOTEL LIENZ<br />
WELLNESS-SPA &<br />
GOURMETHOTEL<br />
ANREISE:<br />
Fanny-Wibmer-Peditstraße 2<br />
A-9900 Lienz (Osttirol)<br />
INFORMATION:<br />
Tel. +43 4852-64070<br />
Mail: info@grandhotel-lienz.com<br />
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3<br />
4<br />
64 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 65
DESTINATION<br />
1<br />
2<br />
3 4<br />
HAUBENGEKRÖNTE KULINARIK, ROMANTISCHE ENTSPANNUNG UND EINE MALERISCHE NATUR:<br />
IM ****SUPERIOR ROMANTIK HOTEL IM WEISSEN RÖSSL AM WOLFGANGSEE ERLEBEN SIE HERAUSRAGENDE<br />
GASTFREUNDSCHAFT UND EIN „GUTES STÜCK ÖSTERREICH“.<br />
D<br />
as Romantik Hotel Im Weissen<br />
Rössl liegt im idyllischen Ort St.<br />
Wolfgang direkt am Ufer des Wolfgangsees,<br />
der blauen Perle unter<br />
den Seen im österreichischen Salzkammergut,<br />
umge<strong>be</strong>n von Bergen,<br />
Wiesen und Wäldern. Eine Landschaft, die dazu<br />
einlädt, zur Ruhe zu kommen. Und nicht nur<br />
das. In der nun schon 5. Generation steht das<br />
Weisse Rössl für charmante Gastlichkeit, herausragenden<br />
Komfort und höchste Service-Qualität.<br />
Zutaten für <strong>be</strong>sondere Urlaubsmomente.<br />
Im Vordergrund stehen Entspannung, Erholung<br />
und die Freude am Le<strong>be</strong>n. Ne<strong>be</strong>n den<br />
Blicken auf den Wolfgangsee, lässt das Weisse<br />
Rössl mit dem SPA im See Entspannungssuchende<br />
frohlocken: Hier gibt es genug Zeit und<br />
Raum, die Seele in der Panorama-Sauna, im<br />
Hallenbad oder <strong>be</strong>i vielfältigen Massage– und<br />
Ein Urlaub<br />
auf Rössl <strong>Art</strong><br />
Wellness<strong>be</strong>handlungen baumeln zu lassen. Für<br />
romantisches Prickeln sorgen ins<strong>be</strong>sondere die<br />
Paar<strong>be</strong>handlungen, z. B. das romantische Bad<br />
zu zweit in der Kaiserwanne inklusive Sektgenuss.<br />
Ein echtes Rössl-Highlight ist zudem ne<strong>be</strong>n<br />
dem ganzjährig <strong>be</strong>heizten Seebad auch der<br />
Rössl-Pool – der erste schwimmende Whirlpool<br />
der Welt, der zu krib<strong>be</strong>lndem Wohl<strong>be</strong>finden<br />
vor grandioser Kulisse einlädt. Momente,<br />
um die Welt zu vergessen.<br />
Das Weisse Rössl wäre a<strong>be</strong>r nicht das Weisse<br />
Rössl ohne seine Genusskultur. Seit Novem<strong>be</strong>r<br />
2019 ist die Küche von Küchenchef Hermann<br />
Poll mit 3 Hau<strong>be</strong>n und 15 Punkten ausgezeichnet<br />
– und das schmeckt man auch: Im<br />
eleganten Romantik Restaurant Kaiserterrasse<br />
lässt man sich von kreativ interpretierter Kulinarik<br />
den Gaumen verwöhnen, stets abgerundet<br />
von österreichischen Spitzenweinen aus<br />
Bildrechte: © Im Weissen Rössl am Wolfgangsee<br />
einem umfangreichen Sortiment und <strong>be</strong>stem<br />
Service. Der Blick auf den See gehört da<strong>be</strong>i zu<br />
jedem kulinarischen Erlebnis dazu. Gemütlich<br />
und bodenständig lädt auch das Seerestaurant,<br />
e<strong>be</strong>nfalls mit Wolfgangsee-Panorama, zu<br />
traditionellen österreichischen Köstlichkeiten<br />
ein. Weitere Highlights sind die hoteleigene<br />
Fischhütte mit eigener „Rössling“-Fischzucht,<br />
der urige Felsenkeller für Feierlichkeiten und<br />
stimmungsvolle Aperitifs, die einladende Sonnenterrasse<br />
und vieles mehr.<br />
Auch für eine umwelt<strong>be</strong>wusste, nachhaltige<br />
Hotelführung hat sich das Weisse Rössl schon<br />
früh engagiert: Seit ü<strong>be</strong>r 30 Jahren verwendet<br />
das Hotel Seewasser-Wärmepumpen, um<br />
das Wasser sowie die Heizung vorzuwärmen.<br />
E<strong>be</strong>nso werden diese zum Beheizen des Seebades,<br />
des schwimmenden Rössl-Pools und des<br />
Hallenbades verwendet.<br />
In punkto Aktivitäten hat das Weisse Rössl<br />
dank seiner wunderschönen Lage am Ufer des<br />
Wolfgangsees einiges zu bieten: Von gemütlichen<br />
Spaziergängen und Radausflügen entlang<br />
des Ufers, ü<strong>be</strong>r Wanderungen, Biketouren<br />
in die Berge hinauf, Badevergnügen im See mit<br />
hoteleigener Liegewiese, Abschlägen auf schönen<br />
Golfplätzen, Schiffsfahrten, bis zu Kulturausflügen<br />
hin nach Salzburg, Hallstatt oder Bad<br />
Ischl, ist alles da<strong>be</strong>i.<br />
Im Romantik Hotel Im Weissen Rössl am Wolfgangsee,<br />
da ist das Le<strong>be</strong>n schön: Erle<strong>be</strong>n Sie<br />
einzigartige Momente, romantische Entspannung,<br />
eine malerische Natur und zahlreiche<br />
Aktivitäten im Salzkammergut. Genießen Sie<br />
„ein gutes Stück Österreich!“<br />
5<br />
(1) Verliebte Blicke am See im Weissen Rössl (2) Romantik-Hotel im Weissen Rössl nachts,<br />
von außen (3) Spa im See als Teil des Angebots (4) Seerestaurant im Weissen Rössl (5)<br />
Rösslzimmer mit Seebalkon<br />
ROMANTIK HOTEL<br />
IM WEISSEN RÖSSL<br />
ANREISE:<br />
Markt 74<br />
A- 5360 St. Wolfgang<br />
INFORMATION:<br />
Tel.: + 43-6138 2306-0<br />
Mail: welcome@weissesroessl.at<br />
www.weissesroessl.at<br />
66 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 67
DESTINATION<br />
1<br />
2 3<br />
(1) Außenansicht der Kaiserlodge mit charmanter Terrasse und Natursee. (2) Wellness- und Spa<strong>be</strong>reich mit allen Finessen.<br />
(3) Wohnen auf höchstem Niveau in den stilvollen Penthäusern. (4 & 5) Beim ersten meditativen Kreativ-Retreat im<br />
Juni 2020 kann man sich <strong>be</strong>im Tontöpfern e<strong>be</strong>nso wie <strong>be</strong>im Yoga versuchen.<br />
4 5<br />
Die Kaiserlodge<br />
MIT EINEM REVOLUTIONÄREN URLAUBSKONZEPT UND EINEM EIGENS ANGELEGTEN NATURSEE STEHT DIE<br />
2017 ERÖFFNETE KAISERLODGE IN SCHEFFAU AM WILDEN KAISER FÜR EIN NEUES ALPINES LEBENSGEFÜHL.<br />
INMITTEN DER KITZBÜHELER ALPEN SETZT DAS TEAM RUND UM BARBARA WINKLER AUF EIN INDIVIDUELL<br />
ZU GESTALTENDES URLAUBSERLEBNIS, DAS FREIHEITEN DES PERSÖNLICHEN FERIENAPARTMENTS MIT DEM<br />
EXKLUSIVEN SERVICE EINES LUXUSHOTELS VEREINT.<br />
Die Kaiserlodge ist ein Herzensprojekt<br />
von Barbara Winkler. Dank<br />
ihres großen Erfahrungsschatzes<br />
ha<strong>be</strong>n die Gastge<strong>be</strong>rin und ihr<br />
Team mit viel Lie<strong>be</strong> zum Detail<br />
ein revolutionäres Urlaubskonzept<br />
entwickelt: Ein Zuhause auf Zeit für generationenü<strong>be</strong>rgreifenden<br />
Urlaub auf höchstem Niveau.<br />
Stilvolles Ambiente, Nachhaltigkeit, ein<br />
völlig neues kulinarisches Konzept, der eigens<br />
angelegte See und un<strong>be</strong>grenzte Möglichkeiten<br />
aktiv und kreativ zu werden, ergänzen sich zu<br />
einem ganzheitlichen Erholungsangebot für<br />
Paare und Familien in einer der schönsten<br />
Bergwelten Europas.<br />
Vom eigenen Kino ü<strong>be</strong>r eine Bibliothek bis<br />
hin zum großzügigen Wellness-, Spa- und<br />
Fitness<strong>be</strong>reich, lässt die Kaiserlodge keine<br />
Wünsche offen. Der Wellness<strong>be</strong>reich mit<br />
Dachterasse und einladendem Ruhe<strong>be</strong>reich<br />
bietet einen herrlichen Blick auf die atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nde<br />
Berglandschaft. 44 luxuriöse<br />
Penthäuser und Apartments, davon 14 mit<br />
privatem Zugang zum eigens angelegten See,<br />
stehen für Gäste <strong>be</strong>reit. In den Zimmern und<br />
Appartements wartet ein reichhaltiges Naturkosmetik-Sortiment.<br />
Außerdem verfügen<br />
die Appartements und Suites ü<strong>be</strong>r exklusive<br />
Kochmöglichkeiten.<br />
INDIVIDUELLES REISEN MIT ALLEN ANNEHM-<br />
LICHKEITEN DES LUXUSHOTELS<br />
Vielfalt und die individuelle Gestaltungsmöglichkeit<br />
des Urlaubs werden in der Kaiserlodge<br />
großgeschrie<strong>be</strong>n – auch <strong>be</strong>im Thema<br />
Kulinarik: Das hauseigene à la carte Restauarant<br />
„Kaiser‘s Deli“ verbindet Gourmetküche<br />
mit bodenständiger, österreichischer<br />
Kulinarik und lädt die Gäste ein, zu essen,<br />
Bildrechte: © Kaiserlodge<br />
wann immer sie möchten. Ü<strong>be</strong>r den hauseigenen<br />
Lieferservice ‚Kaiser’s Bote’ können<br />
außerdem <strong>be</strong>reits vorgekochte Topfgerichte<br />
<strong>be</strong>stellt werden, die <strong>be</strong>quem in den ‚eigenen<br />
vier Wänden‘ gegessen werden können.<br />
KREATIV IN FAMILIÄRER ATMOSPHÄRE<br />
Unter dem Motto „Weil es glücklich macht.<br />
Weil es entspannt. Weil der Kopf frei wird.<br />
Weil es einfach Spaß macht!“ lädt die Kaiserlodge<br />
vom 21. bis 28. Juni 2020 erstmals<br />
zu einem meditativen Kreativ-Retreat ins<br />
wunderschöne Tirol. Im kreativen Workshop-Space<br />
„Kaiser’s Schmiede“ können eine<br />
Woche lang täglich neue Techniken erlernt,<br />
mit Materialien experimentiert und unter<br />
fachkundiger Anleitung Schönes geschaffen<br />
werden. Das Programm reicht von Töpfern,<br />
Stricken, Hutmachen, Filzen, Häkeln bis hin<br />
zu Kräuterkunde und Waldbaden.<br />
DIE KAISERLODGE<br />
AM WILDEN KAISER<br />
ANREISE:<br />
Dorf 11,<br />
A-6351, Scheffau am Wilden Kaiser<br />
INFORMATION:<br />
Tel.: +43 535 844 300<br />
Mail: info@kaiserlodge.at<br />
facebook.com/Kaiserlodge<br />
instagram.com/kaiserlodge<br />
www.kaiserlodge.at<br />
68 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 69
DESTINATION<br />
Riemerplatz mit der<br />
Skulptur von Hein<br />
Mader, ist im<br />
Volksmund als Ohr<br />
des Bürgermeisters<br />
<strong>be</strong>kannt.<br />
ST. PÖLTEN<br />
Entdecken<br />
ST. PÖLTEN IST EINE DER ÄLTESTEN STÄDTE ÖSTERREICHS UND<br />
GLEICHZEITIG DIE JÜNGSTE LANDESHAUPTSTADT ÖSTERREICHS.<br />
ZUR LANDESHAUPTSTADT VON NIEDERÖSTERREICH WURDE<br />
ST. PÖLTEN AM 10. JULI 1986 ERHOBEN.<br />
NNiederösterreichs Landeshauptstadt<br />
und kulturelles Zentrum<br />
<strong>be</strong>eindruckt mit Barock, Jugendstil<br />
und moderner Architektur.<br />
Von Ausstellungen ü<strong>be</strong>r Tanz<br />
bis zu elektronischer Musik:<br />
Der Kulturkalender hält das ganze Jahr<br />
ü<strong>be</strong>r Attraktives <strong>be</strong>reit. Das Festspielhaus,<br />
die „Die Bühne im Hof “ und das<br />
Landestheater Niederösterreich bieten<br />
ein modernes Kulturprogramm. In St.<br />
Pölten finden Besucher ausgezeichnete<br />
Galerien und Museen, wie das Stadtmuseum<br />
St. Pölten, das Diözesanmuseum<br />
St. Pölten, das Museum Niederösterreich,<br />
die Galerie Maringer – um nur einige<br />
der zahlreichen Museen und Galerien zu<br />
nennen. Zu den wichtigsten Festivals der<br />
Stadt zählen das Barockfestival (6. - 20.<br />
Juni 2020), das Sommerfestival (9. Juli<br />
bis 16. August 2020), das Summer Blues<br />
Festival (25. Juli 2020), das Frequency-<br />
Festival (20. - 22. August 2020) und das<br />
Beatpatrol (25. Okto<strong>be</strong>r 2020).<br />
Südpark mit Voith Villa St. Pölten<br />
Fotos: © Doris Schwarz-König<br />
OBEN: Rathaus St. Pölten - Das Wahrzeichen von Niederösterreichs Landeshauptstadt<br />
liegt direkt im Herzen der barocken Altstadt. Gemeinsam mit der gegenü<strong>be</strong>rliegenden<br />
Franziskanerkirche sowie u.a. dem Landestheater Niederösterreich säumt das denkmalgeschützte<br />
Rathaus den Rathausplatz mit der Dreifaltigkeitssäule; UNTEN: Fußgängerzone<br />
Kremser Gasse mit Blick auf den Hauptbahnhof; RECHTS: Landhausviertel mit Blick<br />
auf den Klangturm.<br />
VIELFALT GESUCHT, ST. PÖLTEN GEFUNDEN<br />
Kaum eine andere Stadt präsentiert sich so<br />
kontrastreich: Barock im Herzen, modern<br />
im Landhausviertel und die grüne Idylle<br />
vor den Toren der Stadt, machen St. Pölten<br />
zu einer perfekten und vielversprechenden<br />
Ausflugs- und Urlaubsdestination.<br />
Für Besucher bietet die Stadt eine Reihe<br />
von Entdeckungstouren an. Zu Fuß anhand<br />
des kultur-touristischen Leitsystems<br />
oder mit dem „Cityexpress“, einem Bummelzug,<br />
<strong>be</strong>gibt man sich auf die Spuren<br />
von „Barock-Jugendstil-Moderne“. Der<br />
individuelle Rundgang mit dem Stadtplan<br />
oder mit der kostenlosen Hearonymus-<br />
App für Smartphones wird garantiert zu<br />
einem unvergesslichen Stadtspaziergang.<br />
UNSER TIPP: EIN GESCHENK FÜR ALLE FÄLLE<br />
– KULTUR & GENUSS IN ST. PÖLTEN<br />
Inkludiert:<br />
• 1 x Nächtigung/Frühstück im **** Cityhotel<br />
• 3-Gang-A<strong>be</strong>ndessen mit Sekt<strong>be</strong>gleitung<br />
• Informationen zum Stadtrundgang St. Pölten<br />
• 1 Kulturticket Ihrer Wahl<br />
• Eintritt im Museum Niederösterreich<br />
Gültig im Frühjahr, Herbst und Winter.<br />
STADT ST. PÖLTEN<br />
TOURISMUSINFORMATION<br />
INFOS & BUCHUNG:<br />
Rathausplatz 1, A-3100 St. Pölten<br />
Tel.: +43 2742 333-5000<br />
Mail: tourismus@st-poelten.gv.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
ST. PÖLTEN TOURISMUS:<br />
Sommersaison - April bis Okto<strong>be</strong>r:<br />
Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
Samstag 9 bis 17 Uhr<br />
Sonntag & Feiertag 10 bis 17 Uhr<br />
Wintersaison - Novem<strong>be</strong>r bis März<br />
Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
www.stpoeltentourismus.at<br />
70 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 71
ART TOPIC<br />
DIE DNA DER<br />
FESTSPIELE<br />
SPÜRBAR MACHEN<br />
Hon.-Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner –<br />
Direktor von Salzburg Museum<br />
Die Ausstellung «Großes Welttheater - 100 Jahre Salzburger<br />
Festspiele» setzt für den bisherigen Ausstellungs<strong>be</strong>trieb des Salzburgs<br />
Museums völlig neue Maßstä<strong>be</strong>. AQ traf den Direktor des Hauses zu<br />
einem Gespräch ü<strong>be</strong>r Inhalte, Visionen und Herausforderungen eines<br />
solch vielseitigen Kulturprojektes.<br />
Interview: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
Herr Direktor Hochleitner, was dürfen sich die interessierten<br />
Museums<strong>be</strong>sucher unter dem Titel „Großes<br />
Welttheater - 100 Jahre Salzburger Festspiele“ vorstellen,<br />
was erwartet die Besucher in Ihrer Ausstellung?<br />
Das <strong>be</strong>sondere Erlebnis unserer Ausstellung ist mit den vielen<br />
unterschiedlichen Blicken auf die Salzburger Festspiele<br />
und dem Eintauchen in ein großes Bühnenstück im Museum<br />
verbunden. Die Gäste werden, so glau<strong>be</strong> ich, eine Vorstellung<br />
von einem Gesamtkunstwerk aus dem Besuch der<br />
Ausstellung mitnehmen. Dazu zählen auch viele sinnliche<br />
Eindrücke sowie eine Fülle an tatsächlichen Bühnenprogrammen,<br />
die sich als ein ganz wichtiger Baustein des Gesamtprojektes<br />
erweisen und auf einer eigenen Bühne in der<br />
Kunsthalle realisiert werden. Das ist auch der Ort, an dem<br />
es um Erinnerungen gehen wird, wie unsere Ausstellung<br />
auch insgesamt aus sehr vielen Dialogen mit Institutionen,<br />
Künstlerinnen und Künstlern sowie zahlreichen Menschen<br />
aus dem Publikum der Festspiele entstanden ist.<br />
Das Konzept der Ausstellung versucht also eine <strong>Art</strong> von<br />
endlosem Band zwischen Sehen, Hören und mitunter<br />
auch persönlichem Erinnern zu we<strong>be</strong>n. Wie groß war die<br />
Herausforderung für alle Beteiligten sich solch einem,<br />
selbst für Ihr Museum bislang einmaligem, Ausstellungs-<br />
konzept zu stellen? Gab es in der Planung und Ausführung<br />
auch Problemstellungen, die <strong>be</strong>sonderes Geschick<br />
erfordert ha<strong>be</strong>n, um am Ende gelöst zu werden?<br />
Die größte Herausforderung war letztlich die Grundidee<br />
der Ausstellung an sich. Denn das kuratorische Konzept,<br />
das selbst schon im Dialog zwischen den Salzburger Festspielen<br />
und dem Salzburg Museum entstand, sah von Anfang<br />
an einen Dialog mit Partnerinnen und Partnern vor.<br />
Uns interessierten die Geschichten, die z.B. das Theater Museum<br />
und das Jüdische Museum mit uns im Rahmen der<br />
Ausstellung erzählen wollen. Gemeinsam ha<strong>be</strong>n wir mit<br />
den Wiener Philharmonikern ganz intensiv ü<strong>be</strong>r ihren Beitrag<br />
nachgedacht. Faszinierend waren dann auch die Diskussionen<br />
mit Künstlerinnen und Künstlern, die gleichsam<br />
die DNA der Festspiele in eigenen Installationen spürbar<br />
machen. Abgesehen von den intensiven Recherchen ging es<br />
somit in den letzten Jahren der Vor<strong>be</strong>reitung auch um sehr,<br />
sehr viel Kommunikation.<br />
Die Festspiele sind ja für Österreich eine <strong>Art</strong> von National<br />
Treasure, darf man sich dann in einer Ausstellung<br />
ü<strong>be</strong>rhaupt dem Thema gegenü<strong>be</strong>r auch kritisch<br />
zeigen? Wenn ja, wo in der Ausstellung wird dies<br />
<strong>be</strong>sonders deutlich?<br />
72 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 73
ART INTERVIEW<br />
Die Salzburger<br />
Festspiele sind als<br />
Gesamtphänomen<br />
immer nur in diesem<br />
Austausch mit der<br />
Bevölkerung und der<br />
Stadt zu verstehen.<br />
Das ist letztlich auch<br />
der große historische<br />
Glücksfall.<br />
Die Salzburger Festspiele ha<strong>be</strong>n schon bislang in vielen<br />
Beiträgen, Symposien und Publikationen eine hohe Verantwortung<br />
im Umgang mit der eigenen Institutionsgeschichte<br />
zum Ausdruck gebracht. Das wird auch in dieser Ausstellung<br />
deutlich und sichtbar – in vielen Themen, vor allem a<strong>be</strong>r<br />
auch als kuratorische Haltung.<br />
Man sagt ja häufig, dass die Festspiele in den vergangenen<br />
100 Jahren Salzburg geprägt hätten, ha<strong>be</strong>n auch<br />
die Salzburger die Festspiele geprägt? Wenn ja, wie<br />
würden sie dies <strong>be</strong>schrei<strong>be</strong>n?<br />
Die Salzburger Festspiele sind als Gesamtphänomen immer<br />
nur in diesem Austausch mit der Bevölkerung und der Stadt<br />
zu verstehen. Das ist letztlich auch der große historische<br />
Glücksfall. Die Stadt als Bühne hat die Festspiele auch in<br />
dieser ganz <strong>be</strong>sonderen Form in das Le<strong>be</strong>n Salzburgs und<br />
die Gesellschaft eingeschrie<strong>be</strong>n.<br />
Was sind die absoluten Höhepunkte der Ausstellung,<br />
welche Objekte erfüllen Sie als Kurator dieser Jahrhundertausstellung<br />
auch persönlich mit Stolz?<br />
Kuratorisch war es zunächst ein wunderbarer Dialog mit Margarethe<br />
Lasinger von den Salzburger Festspielen. Dieser Austausch<br />
und so viel ü<strong>be</strong>r die Festspiele lernen zu können, erfüllt mich mit<br />
Freude. Und ich hoffe, dass die Gäste der Ausstellung e<strong>be</strong>n auch<br />
diese Begeisterung insgesamt spüren können. Das würde mich<br />
mehr als stolz – und zwar einfach glücklich machen.<br />
Sind Sie selbst ein treuer Besucher der Salzburger Festspiele?<br />
Was war die letzte Bühnenproduktion, die Sie<br />
persönlich nachhaltig <strong>be</strong>eindruckt hat?<br />
Ich lie<strong>be</strong> den Sommer in Salzburg und die Salzburger Festspielzeit<br />
- und jede Saison hat ihre ganz persönlichen Höhepunkte.<br />
Eine Erinnerung ist für mich <strong>be</strong>sonders stark – das<br />
war die schauspielerische Leistung von Sandra Hüller und<br />
Jens Harzer <strong>be</strong>i der Penthesilea von Kleist 2018.<br />
Wie hoch schätzen Sie den Anteil an touristischen Besuchern<br />
der Ausstellung ein und was sind Ihre Erwartungen<br />
an die Besucherzahlen dieser Ausstellung?<br />
Wir wollen viele Menschen aus Nah und Fern und aus ganz<br />
unterschiedlichen Altersgruppen erreichen. Das ist unser Ziel!<br />
Denken Sie, dass diese Ausstellung auch das Salzburg<br />
Museum mehr in den Fokus der Besucherströme rücken<br />
wird? Was sind Ihre Pläne für das Haus nach diesem<br />
Großprojekt?<br />
Für uns ist es <strong>be</strong>reits die dritte Landesausstellung seit 2016 und<br />
wir sehen, dass wir als Salzburg Museum e<strong>be</strong>n auch Teil der<br />
großen Erzählung Salzburgs sind. In diesem Sinne legen wir<br />
auch die kommenden Programmü<strong>be</strong>rlegungen in unserem<br />
Haus an, um zu zeigen, was Salzburg einzigartig macht.<br />
Könnten Sie unseren Lesern kurz Ihren bisherigen Werdegang<br />
skizzieren, der Sie hier an das Salzburg Museum<br />
brachte? Wo sehen Sie sich in 2030?<br />
Ich bin seit 2012 Direktor des Salzburg Museum und war zuvor<br />
Leiter der Landesgalerie Linz und projektorientierter Kurator<br />
für verschiedene nationale und internationale Ausstellungshäuser.<br />
Seit 1996 lehre ich an Universitäten und Hochschulen<br />
in Österreich und Deutschland – von 2008 bis 2017 auch als<br />
Universitätsprofessor für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität<br />
Linz. Seit 2010 zudem als Honorarprofessor für Kunstwissenschaften<br />
an der Katholisch Theologischen Universität Linz.<br />
Bildrechte: © Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at<br />
74 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 75
ART BOOKS<br />
MELANCHOLISCHER REALISMUS UND ABSURDE FANTASIEN<br />
FRANK HERFORT<br />
RUSSIAN FAIRYTALES<br />
KERBER VERLAG, 2019<br />
ISBN: 978-3-7356-0686-0<br />
“<br />
Um eines vorwegzunehmen:<br />
Ja, diese absurden Situationen<br />
gibt es wirklich. Der Elefant im Eingangsflur<br />
war in der Tat schon da, e<strong>be</strong>nso hat sich<br />
der Soldat freiwillig auf das rosa Plüschsofa<br />
vor das riesige Aquarium gesetzt und<br />
der orthodoxe Priester hat auch tatsächlich<br />
die <strong>be</strong>iden ansehnlichen jungen<br />
Frauen an der Bar <strong>be</strong>dient.<br />
— Frank Herfort<br />
Frank Herfort verbrachte mehr als zehn Jahre<br />
in Russland auf der Suche nach Geheimnis<br />
und Mythos des größten Landes der Erde.<br />
Sein neustes Buch »Russian Fairytales« vereint<br />
melancholischen Realismus und absurde Fantasien.<br />
Die Fotografien der post-sowjetischen Welt<br />
sind hypnotisch, cool, herausfordernd – und vor<br />
allem zutiefst menschlich. Alltagsszenen, Architekturen<br />
und Ereignisse entfalten ihre individuellen<br />
Erzählungen und verbinden sich zu einer faszinierenden<br />
Märchengeschichte mit zeitgenössischem<br />
Twist. Ihm gelingen solche Aufnahmen, weil er den<br />
Blick für <strong>be</strong>sondere Motive und Situationen hat. Er<br />
hält fest, wo andere vor<strong>be</strong>igehen, und bringt damit<br />
Unsichtbares ans Licht, weiß Jürgen Rink. Herforts<br />
Bilder sind fast alle in Russland entstanden. Sie<br />
sind spektakulär, handwerklich perfekt und wirken<br />
gerade deshalb, weil wir BetrachterInnen solche<br />
Szenen noch nie gesehen ha<strong>be</strong>n.<br />
Der Buchtitel "Fairytales", also Märchen, reizt zum<br />
Widerspruch, denn wurde nicht e<strong>be</strong>n gesagt, dass<br />
die Aufnahmen die Realität darstellen? Herfort<br />
sieht in der russischen Realität durchaus Parallelen<br />
zum Märchen. Er hat die Russen viele Jahre lang<br />
als positive, gut gelaunte Menschen erlebt, die den<br />
Widrigkeiten des Le<strong>be</strong>ns trotzen. Am Anfang mag<br />
eine schwierige Situation stehen, die Geschichte<br />
schließt a<strong>be</strong>r dennoch mit einem Happy End – wie<br />
in einem Märchen e<strong>be</strong>n.<br />
KABINETTE DES KURIOSEN<br />
GIULIA CARCIOTTO, ANTONIO PAOLUCCI<br />
CABINET OF CURIOSITIES<br />
TASCHEN, 2020<br />
ISBN: 978-3-8365-4035-3<br />
Wunderkammern brachten den Menschen<br />
des 16. und 17. Jahrhunderts<br />
zum Staunen. Von Krokodilen ü<strong>be</strong>r<br />
Mineralien und Korallen bis zu Gemälden,<br />
Elfen<strong>be</strong>inpokalen, Messgeräten und<br />
verblüffenden Automaten – man blickte in eine<br />
Welt voller Naturwunder und Kostbarkeiten, die<br />
das Ordnungssystem des Universums spiegelten.<br />
Dieser Prachtband führt uns durch die schönsten<br />
Sammlungen der Welt, in die Schatzkammer der<br />
Medici oder das Grüne Gewöl<strong>be</strong> Dresdens, und<br />
bietet nicht weniger als eine kleine Kulturgeschichte<br />
des „Wunderbaren“.<br />
“<br />
Von der Renaissance bis ins 18.<br />
Jahrhundert zelebrierte das Kuriositätenkabinett<br />
den Akt des Sammelns um des<br />
Sammelns willen – eine <strong>be</strong>inahe willkürlich Anhäufung<br />
naturgeschichtlicher Exemplare und<br />
anderer bizarrer Gegenstände.<br />
— The Guardian<br />
Wir legen dem Kranken auf,<br />
sich in einen Zustand von<br />
ruhiger Selbst<strong>be</strong>obachtung<br />
ohne Nachdenken zu versetzen<br />
und alles mitzuteilen,<br />
was er da<strong>be</strong>i an inneren<br />
Wahrnehmungen machen kann.<br />
Sigmund Freud<br />
UPDATES<br />
www.freud-museum.at<br />
©iStock.com/luxcreative<br />
LESENSWERT<br />
Verfasst von: CORIOLAN VON STERNBERG<br />
START-UP BETRÜGEREIEN VOM FEINSTEN, DER WELT VERLOREN GEGANGENE ENTDECKER DES SCHWARZEN KONTINENTS,<br />
BEEINDRUCKENDE WUNDERKAMMERN UND DIE SONDERBAR BUNTE WELT DER RUSSEN.<br />
BLUT IM SILICON VALLEY<br />
JOHN CARREYROU<br />
BAD BLOOD<br />
DVA, 2019<br />
ISBN: 978-3-421-04823-3<br />
Der renomierte Wall Street Journal<br />
Autor und Pulitzer-Preisträger<br />
John Carreyrou legt mit seinem<br />
aktuellen Buch, einen jener investigativen<br />
Reports vor, der sich stellenweise<br />
mindestens so spannend wie ein<br />
Wirtschaftskrimi liest. Er handelt da<strong>be</strong>i<br />
den Skandal rund um das von Elisa<strong>be</strong>th<br />
Holmes gegründete Medizintechnik-Start-<br />
Up Theranos, das finanziell schwindelnde<br />
Höhen erreichte und zu den absoluten<br />
Darlings des Silicon Valleys zählte. Doch danach<br />
kam der Absturz im freien Fall der für alle Anleger<br />
bodenlos zu sein schien. Dieses Buch lässt<br />
den Leser nicht nur staunen sondern auch an der<br />
Leichtgläubigkeit der Akteure zweifeln. Die New<br />
York Times Book Review schrieb ü<strong>be</strong>r diese Buch:<br />
„… das liest sich wie eine Westküstenversion der<br />
Watergate Affäre“. Mehr ist dazu nun wirklich nicht<br />
hinzuzufügen, ein perfekt ausrecherchiertes Lesevergnügen<br />
für alle die den Blick hinter die Kulissen<br />
der Investmentszene nicht scheuen.<br />
MODELLE DER WELT<br />
KUHN / STRUCK<br />
AUS DER WELT GEFALLEN<br />
W. FINK VERLAG, 2020<br />
ISBN: 978-3-7705-6080-6<br />
Im Laufe der geographischen<br />
Entdeckung<br />
unserer Welt, blie<strong>be</strong>n<br />
zumeist nur die Namen<br />
jener im kollektiven<br />
Gedächtnis nachhaltig verankert,<br />
deren Expeditionen<br />
von Erfolg gekrönt<br />
waren. Was a<strong>be</strong>r ist mit jenen, deren Wunsch nach<br />
Entdeckung scheiterte, ja nicht selten mit dem Le<strong>be</strong>n<br />
<strong>be</strong>zahlt wurde? Dieser Frage spüren nun auf wissenschaftlich<br />
<strong>be</strong>eindruckende <strong>Art</strong> und Weise Kristina<br />
Kuhn und Wolfgang Struck in ihrem Werk „Aus der<br />
Welt gefallen“ nach, das sie selbst als eine „Geographie<br />
der Verschollenen“ <strong>be</strong>zeichnen. Anhand einer<br />
Fülle von Fall<strong>be</strong>ispielen <strong>be</strong>legen sie, die unzähligen<br />
Bemühungen von deutschen Reisepionieren, deren<br />
Ansätze spätere Entdeckungen ü<strong>be</strong>rhaupt erst ermöglichten.<br />
Zwischen Philologie, Wissens- und Kulturgeschichte<br />
angesiedelt, rekonstruiert das Buch<br />
eine Kunst des Verschollengehens, die im 19. Jahrhundert<br />
Geographie, Kartographie und realistische<br />
Literatur gleichermaßen faszinierte.<br />
Berggasse 19<br />
1090 Wien<br />
www.freud-museum.at<br />
76 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 77
ART GAMES<br />
SPIELBAR<br />
Verfasst von: MARKUS KULAWIK<br />
• GAMES MIT VINTAGE-CARTOON-FEELING, GRUSELIGEM<br />
SPUK-ABENTEUER IM GRAND HOTEL UND EINER KLEINEN<br />
INSEL VOLLER GLÜCKSELIGKEIT DURCHSTEHEN WIR DIE<br />
ZEIT DAHEIM UNBESCHADET UND UNGELANGWEILT.<br />
LUIGI‘S MANSION 3<br />
Nach langem Warten findet sich Luigi auf<br />
dem Fernsehbildschirm wieder, in seinem<br />
dritten Geister und Grusel gefüllten<br />
A<strong>be</strong>nteuer. Dieses mal verschlägt<br />
es ihn in das ‚Hui-Hotel‘, einem luxuriösen Ort an<br />
dem einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen<br />
wird - und man von Geistern heimgesucht<br />
wird. Denn König Buu Huu hat erneut Mario und<br />
die anderen Mitreisenden in Gemälde eingesperrt,<br />
und Luigi muss sie nun <strong>be</strong>freien, unterstützt<br />
von Professor I. Gidd‘s Schreckweg F-LU.<br />
Luigi ist a<strong>be</strong>r gut gerüstet, denn im Schreckweg<br />
F-LU steckt so manche neue Erfindung. Zuerst<br />
gibt es den Stroboblitz, mit dem man Geister<br />
blendet, um sie dann flott einzusaugen. Sollte<br />
ein Geister sich als zu störrisch erweisen, kann<br />
man ihn ein wenig hin und her schleudern bis er<br />
sich erge<strong>be</strong>n zeigt. Trifft Luigi auf ein Hinderniss,<br />
CUPHEAD<br />
INFOCUPHEAD<br />
ENTWICKLER: StudioMDHR<br />
VERÖFFENTLICHT: 29.11.2017<br />
PLATTFORMEN: Windows, MacOs,<br />
Xbox One, Nintendo Switch<br />
GENRE: Hardcore Jump ‘n’ Run<br />
SPIELZEIT: 10+ Stunden<br />
AAuf der Insel ‚Inwell Isle‘ le<strong>be</strong>n die <strong>be</strong>iden<br />
Tassen Cuphead und Mugman<br />
glücklich mit dem Elder Kettle ein<br />
frohes Le<strong>be</strong>n. Eines Tages gehen die <strong>be</strong>iden in<br />
das Casino des Teufels. Nach einer Glückststrähne<br />
bietet dieser ihnen an den Einsatz zu erhöhen:<br />
Wenn sie noch einmal gewinnen<br />
<strong>be</strong>kommen sie das gesamte Casino, sollten sie<br />
verlieren <strong>be</strong>kommt der Teufel ihre Seelen. Sie<br />
verlieren, und der Teufel meint dass er sie vielleicht<br />
davonkommen lässt wenn sie ihm die<br />
Seelen aller Schuldner bringen die ihm diese<br />
e<strong>be</strong>nfalls vermacht ha<strong>be</strong>n. Mit dieser Vorgeschichte<br />
<strong>be</strong>ginnt das Spiel, und es entpuppt<br />
sich als ein <strong>be</strong>sonderes Erlebnis, sowohl spielerisch<br />
als auch visuell. Denn der gesamte grafische<br />
Stil ist dem der 1930er Cartoons<br />
nachempfunden. So fühlt es sich an als würde<br />
man in einem Mickey Mouse Animationsfilm<br />
gegen riesige Karotten, wahnsinnige Halbmonde<br />
und verrückte Clownköpfe kämpfen.<br />
das sich nicht einfach einsaugen lässt, kann er<br />
mit dem neuen Saugschuss eine Saugglocke<br />
schießen, an ihr ziehen, und es zertrümmern.<br />
Auch kann er nun mit den Druckstrampler-<br />
Angriffen ausweichen und Gegner davonpusten,<br />
indem der Schreckweg F-LU einen senkrechten<br />
Luftstoß freisetzt und ihn in die Luft<br />
katapultiert. Wem das noch nicht genug ist, den<br />
wird die größte Neuerung vom Hocker werfen:<br />
Im Schreckweg F-LU enthalten ist ein glib<strong>be</strong>riger<br />
Kompane namens Fluigi. Stacheln und<br />
Klingen verletzen ihn nicht, dafür löst ihn Wasser<br />
komplett auf, was zu spannenden Rätseln im<br />
Einzel- und Mehrspielermodus führt.<br />
Insgesamt <strong>be</strong>sticht Luigi‘s Mansion 3 mit einer<br />
immens guten Präsentation, tollen Rätseln und<br />
wundersamen Etagen im Hui-Hotel. Ein Grusel-<br />
A<strong>be</strong>nteuer der Sonderklasse!<br />
Auch der Soundtrack ist dieser Epoche nachempfunden,<br />
denn laut Aussagen der Entwickler<br />
wurde sogar der Aufnahmeprozess der<br />
damaligen Zeit nachgeahmt.<br />
Das Gameplay ist simpel und schwer zugleich.<br />
Man kann springen, gehen, sowie in 45° Winkeln<br />
schießen. Auch kann man in der Luft eine<br />
<strong>Art</strong> Sprung-Schlag durchführen, der alles was<br />
Pink ist trifft. So leicht die Steuerung a<strong>be</strong>r ist,<br />
kann man nur das Gegenteil vom Spiel sel<strong>be</strong>r<br />
<strong>be</strong>haupten. Die Stages die man ü<strong>be</strong>rquert sind<br />
grausam schwer, und die Bosse ü<strong>be</strong>rschütten<br />
einen förmlich mit Projektilen. Da kann es schon<br />
vorkommen dass die Anläufe ein Level zu <strong>be</strong>enden<br />
im dreistelligen Bereich ankommen.<br />
So schwer die Herausforderungen auch sind, ist es<br />
ein Genuss die lie<strong>be</strong>voll ausgear<strong>be</strong>iteten Animationen<br />
zu erle<strong>be</strong>n – und das ist auch gut so, denn<br />
man wird hier gefordert. Ein <strong>be</strong>sonderes Erlebnis<br />
das man nur wärmstens weiterempfehlen kann!<br />
INFOLUIGI‘S MANSION 3<br />
ENTWICKLER: Next Level Games<br />
VERÖFFENTLICHT: 31. Okto<strong>be</strong>r 2019<br />
PLATFFORMEN: Nintendo Switch<br />
GENRE: Action-Adventure<br />
SPIELZEIT: 17 Stunden<br />
ANIMAL CROSSING:<br />
NEW HORIZONS<br />
Animal Crossing: New Horizons ist nun<br />
nach einer Verzögerung auf der Switch<br />
angekommen, und das Warten hat sich<br />
gelohnt. Erneut findet man sich als der<br />
einzige Mensch in einer Welt, die scheinbar<br />
nur von antropomorphen Tieren <strong>be</strong>wohnt<br />
wird wieder, dieses mal a<strong>be</strong>r auf<br />
einer idyllischen Insel mitten im Ozean.<br />
Tom Nook, der Vertrei<strong>be</strong>r des „Reif-fürdie-Insel-Pakets“,<br />
bietet einem den Bau<br />
eines Hauses an, dessen Kredit abzu<strong>be</strong>zahlen<br />
einen lange <strong>be</strong>schäftigt halten<br />
wird. Ganz neu ist das Basteln. In dem<br />
man Rohmaterialien auf der Insel sammelt, und die passenden<br />
Bastelanleitungen hat, kann man nun eine Vielzahl<br />
von Werkzeugen, Mö<strong>be</strong>ln, Kleiderstücken und<br />
Konsumgütern fertigen. Auch gibt es nun, fall die eigene<br />
Insel nichts mehr an Materialien hergibt, die<br />
neuen Meilentickets. Mit diesen kann man zu fernen, zufällig<br />
generierten Inseln fliegen, und dort neues Obst,<br />
neue Pflanzen oder sogar neue Insel<strong>be</strong>wohner treffen.<br />
E<strong>be</strong>nso neu ist das „Nook-Meilen“ System, welches<br />
dem Spieler für das Erreichen von Meilensteinen im<br />
Spiel sogenannte Nook-Meilen gibt. Diese Nook-Meilen<br />
kann man für Meilenticketes, Zäune, Frisuren, Mö<strong>be</strong>l<br />
und vieles mehr eintauschen. Mit Nintendo‘s Versprechen,<br />
dass Animal Crossing: New Horizons auch nachdem<br />
es erschienen ist stetig Updates <strong>be</strong>kommen wird,<br />
ist der Weg dafür frei, dass dieser Eintrag in die Animal<br />
Crossing Serie der bisher <strong>be</strong>ste werden wird!<br />
INFOANIMAL CROSSING: NEW HORIZONS<br />
ENWICKLER: Nintendo EPD<br />
VERÖFFENTLICHT: 20.02.2020<br />
PLATTFORM: Nintendo Switch<br />
GENRE: Social Simulation<br />
SPIELZEIT: 55+ Stunden, praktisch endlos.<br />
Geheim<br />
TIPP<br />
MOUNT & BLADE 2: BANNERLORD<br />
Das <strong>be</strong>reits 2012 angekündigte Prequel<br />
des heute noch populären Mittelalter-<br />
Spiels „Mount & Blade: Warband“ ist<br />
nun in der Early Access Variante verfügbar<br />
und hinterlässt gemischte Eindrücke.<br />
Einerseits warteten die eingefleischten Fans<br />
der Reihe schon knappe acht Jahre auf ein<br />
spielbares Exemplar, andererseits sind die Erwartungen<br />
dementsprechend hoch.<br />
Mount & Blade spielt im frühen Mittelalter, in einer<br />
fiktiven Welt namens „Calradia“, die von acht<br />
großen und mehreren kleineren Fraktionen dominiert<br />
wird. So gibt es <strong>be</strong>ispielsweiße das zerschlagene<br />
Imperium, welches stark an das<br />
Byzantinische Reich erinnert, Sturgia welches<br />
wohl an die Kiever Russ angelehnt ist, Aserai - das<br />
Wüstenkönigreich, usw. Bannerlord bietet dem<br />
Spieler eine Erfahrung, die man aus den meisten<br />
Spielen so nicht kennt, denn es gibt keine Story -<br />
man ist stattdessen aufgefordert seine eigene zu<br />
erfinden. Es <strong>be</strong>ginnt mit der Charakter-Erstellung:<br />
aus einigen vordefinierten Punkten wählt<br />
man aus, aus welchen Verhältnissen man stammt<br />
und welche Startfähigkeiten man <strong>be</strong>sitzt und<br />
schon wird man in eine kalte, große und unfaire<br />
Welt geschmissen - denn man ist anfangs ein niemand,<br />
nicht ganz so schlimm wie ein einfacher<br />
Bauer, denn man darf immerhin ein Banner tragen<br />
- was auf eine adelige Herkunft hin deutet,<br />
somit auch Truppen und Begleiter anheuern;<br />
a<strong>be</strong>r dennoch ist man zunächst völlig ü<strong>be</strong>rfordert.<br />
Man hat eine große Weltkarte vor sich, die von<br />
Städten, Burgen und Dörfern <strong>be</strong>deckt ist. Es steht<br />
einem frei seine Spielfigur ü<strong>be</strong>rall hinzusteuern, in<br />
jede Stadt zu gehen und jedes Dorf zu <strong>be</strong>suchen.<br />
Doch die Straßen sind lange nicht leer, es taumeln<br />
KONTRO-<br />
VERSE<br />
13<br />
SEP<br />
18:00<br />
15<br />
SEP<br />
19:30<br />
MARKUS POSCHNER &<br />
BRUCKNER<br />
ORCHESTER LINZ<br />
J. Brahms, A. Bruckner<br />
MAURO PETER &<br />
HELMUT DEUTSCH<br />
F. Schu<strong>be</strong>rt, A. Bruckner,<br />
F. Liszt u. a.<br />
Karawanen, Lords und vor allem Banditen herum<br />
und wird man von bspw. Banditen konfrontiert, so<br />
erweckt es einen weiteren Aspekt des Spiels: die<br />
First Person. Findet ein Kampf statt, sei es eine<br />
große Belagerung oder nur ein kleines Scharmützel,<br />
so ist der Spieler gefordert nicht nur direkt mitzukämpfen,<br />
sondern auch seinen Truppen (wenn<br />
man ü<strong>be</strong>r welche verfügt) Befehle zu erteilen. Z.B.:<br />
„Kavallerie, vorwärts!“ oder „Bogenschützen, Feuer<br />
einstellen!“. So wird vom Spieler nicht nur Kampfgeschick<br />
verlangt, sondern auch ein gutes Taktikund<br />
Strategieverständnis. Im späteren Verlauf<br />
steht es einem auch frei, ein Vasale zu werden<br />
oder gar ein eigenes Königreich zu gründen. Ein<br />
weiterer Aspekt des Spiels ist außerdem die le<strong>be</strong>ndige<br />
Wirtschaft, denn man muss nicht zwingend<br />
kämpfen, um zum Reichtum zu gelangen,<br />
man kann bspw. Waren wie Salz aus dem Norden<br />
oder Seide aus dem Osten günstig einkaufen und<br />
dort wo man Heimat nennt, teuer verkaufen.<br />
E<strong>be</strong>nso ist es möglich Handwerker<strong>be</strong>trie<strong>be</strong> wie<br />
Schmieden oder Schmelzhütten zu eröffnen oder<br />
einfache Aufträge für Lords zu erfüllen, also ein<br />
Söldner zu sein - da<strong>be</strong>i gibt es nach wie vor kein<br />
definiertes Ziel, man muss also selbst entscheiden<br />
warum man etwas macht, was einen leitet und<br />
welchen Prinzipien man da<strong>be</strong>i folgt.<br />
Mit einer unglaublich aktiven Community hat<br />
Bannerlord Aussicht auf eine lange Zukunft und<br />
viele Mods - bspw. ist <strong>be</strong>reits eine Herr der Ringe<br />
Total Conversion in Ar<strong>be</strong>it. A<strong>be</strong>r dennoch reißt<br />
Mount & Blade 2 nicht wirklich vom Hocker,<br />
denn all diese Features gab es auch schon im<br />
Vorgänger. Man darf allerdings nicht vergessen,<br />
dass sich das Spiel auch noch in der Early Access<br />
<strong>be</strong>findet. Insgesamt also doch eine erfrischende<br />
Erfahrung mit fabulöser Aussicht auf mehr!<br />
28<br />
SEP<br />
19:30<br />
30<br />
SEP<br />
19:30<br />
OLIVER SCHNYDER<br />
TRIO<br />
C. Saint-Saëns, F. Liszt,<br />
J. Brahms<br />
SIR ANTONIO<br />
PAPPANO &<br />
KIAN SOLTANI<br />
E. Chabrier, G. Bizet, R. Strauss<br />
INFO<br />
MOUNT & BLADE 2:<br />
BANNERLORD<br />
ENTWICKLER: TaleWorlds Entertainment<br />
VERÖFFENTLICHT: 30. März 2020<br />
PLATTFORMEN: Windows, PS4, Xbox One<br />
GENRE: Strategie, Wirtschaft, Action, RPG<br />
SPIELZEIT: 50+ Stunden<br />
Review von:<br />
KIRIL VERESHCHAGIN<br />
HIGHLIGHTS<br />
5<br />
OKT<br />
19:30<br />
11<br />
OKT<br />
18:00<br />
KIT ARMSTRONG<br />
KLAVIER & ORGEL<br />
F. Liszt, J. Reubke<br />
CHRISTOPH VON<br />
DOHNÁNYI &<br />
BRUCKNER<br />
ORCHESTER LINZ<br />
A. Bruckner, J. Brahms<br />
Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerfest.at<br />
78 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 79
ART DVD<br />
SEHENSWERT<br />
PARASITE<br />
• NEU AUF BLU RAY UND DVD. BEZIEHUNGSKRISEN ÜBERWINDEN, DIE LETZTEN 8 TAGE ÜBERSTEHEN,<br />
SOZIALE KLUFTEN ÜBERBRÜCKEN ODER GANZ EINFACH HALLOWEEN ÜBERLEBEN.<br />
DAS SCHÖNSTE PAAR<br />
FACTS<br />
DAS SCHÖNSTE PAAR<br />
DRAMA , LIEBESFILM<br />
POLYBAND, 2020<br />
LAUFZEIT: 93 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Sven Taddicken<br />
MIT: Brückner / Heyer / Kunz /<br />
Bauer / Bartholomäi<br />
Mit dem eindringlichen Beziehungsdrama<br />
“Das schönste Paar“ ist Regisseur Sven<br />
Taddicken ein kleines Meisterwerk gelungen.<br />
Dank dem großartigen Spiel<br />
der <strong>be</strong>iden Hauptakteure Maximilian Brückner<br />
und Luise Heyer <strong>be</strong>sticht der Film durch seine mitunter<br />
quälende Realitätsnähe. Malte und Liv, ein<br />
junges Paar der Berliner Mittelschicht versucht ihr<br />
gemeinsames Trauma zu <strong>be</strong>wältigen, dass aus einer<br />
Vergewaltigung durch deutsche Jugendliche<br />
auf Malorca entstanden ist. Als Malte in Berlin zufällig<br />
auf den Vergewaltiger seiner Frau trifft führt<br />
diese Begegnung zu einer noch tieferen Beziehungskrise,<br />
als jene, in die sie durch die Vergewaltigung<br />
geraten waren. Ein intelligentes Drama um<br />
Schuld, Rache und Vergebung, dass es schafft bis<br />
zum Schluss spannungsgeladen zu blei<strong>be</strong>n.<br />
Verfasst von: CORIOLAN VON STERNBERG<br />
FACTS<br />
8 TAGE - RETTE SICH.<br />
WER KANN?<br />
SCI-FI, KRIMI<br />
EYE SEE MOVIES, 2020<br />
LAUFZEIT: 415 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Stefan Ruzowitzky,<br />
Michael Krummenacher<br />
MIT: Waschke / Waldstätten /<br />
Striesow / Hübchen<br />
8 TAGE – RETTE SICH.<br />
WER KANN?<br />
Gerade angesichts der Corona-Krise hätte<br />
Stefan Ruzowitzkys Endzeitdramaserie<br />
„8 Tage“ wohl kaum zu einem <strong>be</strong>sseren<br />
Zeitpunkt erscheinen können. Wenngleich<br />
hier auch ein fiktiver Asteroideneinschlag der<br />
Welt<strong>be</strong>völkerung das Licht ausknipsen wird, so erscheint<br />
uns doch das Verhalten der unter Druck geratenden<br />
Menschen, angesichts unserer eigenen gerade<br />
gemachten Erfahrungen sehr nachvollziehbar<br />
und durchaus glaubhaft gespielt. Die Besetzungsliste<br />
weist unter anderem Namen wie Mark Waschke,<br />
Nora Waldstätten, Fabian Hinrichs, Henry Hübchen<br />
und David Striesow aus, allesamt die Creme de la<br />
Creme des deutschsprachigen Films. In Bildern, die<br />
mitunter ziemlich an die Nieren gehen, <strong>be</strong>schreibt<br />
Ruzowitzky eindringlich, wozu Hysterie eigentlich<br />
völlig harmlose und biedere Bürger trei<strong>be</strong>n kann,<br />
womit diese Serie ein <strong>be</strong>eindruckendes Kaleidoskop<br />
an menschlichen Untiefen darstellt. Die von Sky aufwendig<br />
produzierte Serie, mag einmal mehr als Beweis<br />
dafür gelten, dass Fernsehkost nicht un<strong>be</strong>dingt<br />
immer seicht sein muss. Vielleicht eine der <strong>be</strong>sten<br />
Produktionen des vergangenen Jahres.<br />
Bildrechte: © Koryphäen Film, © AV Visionen, © Koch Media © Universal<br />
FACTS<br />
PARASITE<br />
KRIMI, KOMÖDIE, THRILLER<br />
KOCH MEDIA, 2020<br />
LAUFZEIT: 132 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Bong Joon-Ho<br />
MIT: Song Kang-ho /<br />
Sun-kyun Lee / Jo Yeo-jeong<br />
Völlig zurecht mit 4 Oscars und der Goldenen<br />
Palme ausgezeichnet ist PARASITE<br />
nun endlich auf DVD erschienen. Der<br />
Film ist eine <strong>Art</strong> Mischung von bitterbösem<br />
Gesellschaftsdrama und einer brutalen Mörderstory,<br />
eine Mischung, die ü<strong>be</strong>rraschender Weise<br />
tatsächlich gut funktioniert. Mit diesem filmischen<br />
Ausflug in die dunkelsten Winkel der menschlichen<br />
Seele ist es Regisseur Bong Joon Ho nicht zuletzt<br />
auch gelungen, eine massive Annäherung des<br />
westlichen Kinopublikums an den asiatischen Film<br />
her<strong>be</strong>izuführen. Obwohl der Film mit 132 Minuten<br />
eine gewisse Ü<strong>be</strong>rlange aufweist, wird dem Zuseher<br />
an keiner Stelle langweilig, zu schnell dreht sich<br />
das Karussell der Stimmungsschwankungen der<br />
vorgeführten Charaktere. Alles in allem ein fantastischer<br />
Streifen, der mit Sicherheit vielen gehörig<br />
Lust auf mehr Film aus Asien machen wird.<br />
SCARY STORIES<br />
TO TELL IN THE DARK<br />
FACTS<br />
SCARY STORIES TO TELL<br />
IN THE DARK<br />
HORROR, THRILLER<br />
UNIVERSAL, 2020<br />
LAUFZEIT: 108 MIN., FSK 16<br />
REGIE: André Øvredal<br />
MIT: Harris / Abrams / Colletti / Garza<br />
Mit diesem amüsanten Retro-Grusel-<br />
Movie ist Regisseur André Øvredal<br />
ein kleines Meisterwerk gelungen.<br />
Basierung auf der <strong>be</strong>kannten amerikanischen<br />
Buchreihe „Scary Stories to tell in the Dark“<br />
werden in diesem gleichnamigen Film mehrere<br />
Horrorshortstories ausgesprochen stimmig mit einer<br />
Rahmenhandlung verwo<strong>be</strong>n. Ne<strong>be</strong>n glaubhaft<br />
agierenden Jungschauspielern und gelungener<br />
Ausstattung trumpft der Film vor allem mit einer<br />
Fülle an Schockmomenten jedweder <strong>Art</strong> auf. So<br />
entsteht eine <strong>Art</strong> Gruselschocker, der für Freunde<br />
dieses Genres schon jetzt zu einem neuen Klassiker<br />
avanciert. Auch <strong>be</strong>i diesem Film garantiert Oscarpreisträger<br />
Guillermo del Toro einmal mehr für absolute<br />
Qualität, wenn es um die filmische Leistung<br />
seiner Schützlinge geht. Absolut kurzweilig und<br />
dennoch sehenswert; vielleicht ja gerade deshalb.<br />
TIPPS<br />
PARANZA DER<br />
CLAN DER KINDER<br />
PROKINO, 2020<br />
LAUFZEIT: 112 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Claudio Giovannesi<br />
MIT:Aprea / Di Napoli / Del Balzo<br />
Vielleicht ein wenig zu pathetisch,<br />
a<strong>be</strong>r trotzdem ganz gelungen<br />
READY OR NOT<br />
20TH CENTURY FOX, 2020<br />
LAUFZEIT: 95 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Matt Bettinelli-Olpin,<br />
Tyler Gillett<br />
MIT: MacDowell / Weaving / Brody<br />
Kurzweilige Komödie voll von extrem<br />
schwarzen Humor. Sehenswert!<br />
AMERICAN WOMAN<br />
SIGNATURE<br />
ENTERTAINMENT, 2019<br />
LAUFZEIT: 112 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Jake Scott<br />
MIT: Miller / Ferreira / Audley<br />
Packendes Drama nach wahrem<br />
Verbrechen. Fantastisch gespielt.<br />
IN MY SKIN<br />
KOCH MEDIA, 2020<br />
LAUFZEIT: 107 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Adewale Akinnuoye-Agbaje<br />
MIT: Beckinsale / Dagleish<br />
Ambitioniertes Jugenddrama mit<br />
einem unfassbar ü<strong>be</strong>rzeugenden<br />
Hauptdarsteller.<br />
THE PROFESSOR AND AND<br />
THE MADMAN<br />
KOCH MEDIA, 2019<br />
LAUFZEIT: 124 MIN., FSK 12<br />
REGIE: Farhad Safinia<br />
MIT: Gibson / Penn / Marsan<br />
Männerfreundschaft im<br />
viktorianischen England.<br />
WO IST KYRA<br />
KOCH MEDIA, 2019<br />
LAUFZEIT: 95 MIN., FSK 12<br />
REGIE: Andrew Dosunmu<br />
MIT: Pfeiffer / Sutherland /Shepherd<br />
Sozialstudie mit einer ü<strong>be</strong>rraschend<br />
oscarverdächtigen Michelle Pfeiffer.<br />
Unaufgeregt a<strong>be</strong>r ergreifend.<br />
80 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 81
LINKE SEITE, Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, 1955, Belvedere,<br />
Wien. Foto: Belvedere, Wien/Johannes Stoll © 2020 Namida AG, Glarus,<br />
Schweiz LINKS Egon Schiele, Der Häuserbogen II (“Inselstadt”), 1915 Leopold<br />
Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger<br />
UNTEN 622 Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles, Lugano,<br />
1965, Die Hundertwasser Gemeinnützige Privatstiftung Wien. Foto: Leopold<br />
Museum Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz.<br />
Am 19. Februar 2020 jährte sich der Todestag<br />
Friedensreich Hundertwassers (1928–2000)<br />
zum zwanzigsten Mal. Als Maler, Vorkämpfer<br />
der Ökologie<strong>be</strong>wegung und Gestalter von<br />
Le<strong>be</strong>nsräumen prägte er die Kunst des 20.<br />
Jahrhunderts ü<strong>be</strong>r die Grenzen Österreichs hinaus. Wenig<br />
<strong>be</strong>kannt ist die intensive Beschäftigung des Künstlers mit der<br />
Person und dem Werk Egon Schieles (1890–1918).<br />
HUNDERTWASSER - SCHIELE<br />
IMAGINE TOMORROW<br />
Das Leopold Museum präsentiert einen künstlerischen Dialog<br />
zwischen Friedensreich Hundertwasser und Egon Schiele<br />
Der am 15. Dezem<strong>be</strong>r 1928 als Friedrich Stowasser in Wien<br />
geborene Künstler ü<strong>be</strong>rlebte mit seiner jüdischen Mutter<br />
die Diktatur des Nationalsozialismus und die Shoah. 1943<br />
wurden 69 Familienmitglieder deportiert und ermordet.<br />
Im gleichen Jahr schuf Friedrich Stowasser erste <strong>be</strong>wusste<br />
Zeichnungen nach der Natur. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
entschied sich Stowasser, Maler zu werden und studierte<br />
fortan an der Akademie der bildenden Künste in<br />
Wien. Im Wintersemester 1948/49 <strong>be</strong>suchte er drei Monate<br />
lang die Klasse von Robin Christian Andersen. Zeitgleich<br />
entdeckte Stowasser in Ausstellungen und in Büchern die<br />
Kunst der Wiener Moderne: Vor allem Egon Schiele sollte<br />
in den folgenden Jahren eine zentrale Bezugsfigur für den<br />
international agierenden Künstler werden. Schiele war schon<br />
<strong>be</strong>i seinen Zeitgenossen für seine charakteristische Strichführung,<br />
seine Flächengliederung und sein tonales Kolorit<br />
<strong>be</strong>rühmt. Die Selbststilisierung Schieles zum Propheten fand<br />
in Hundertwasser e<strong>be</strong>nso Widerhall wie die Darstellung der<br />
<strong>be</strong>seelten Natur.<br />
Der in der Ausstellung Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow<br />
angelegte künstlerische Dialog mit Schiele führt von Hundertwassers<br />
Verschimmelungsmanifest zu Schieles Haus- und Städtebildern<br />
und von dessen Landschaften zur vegetabilen Abstraktion<br />
in Hundertwassers Werken. Erstmals <strong>be</strong>leuchtet das Leopold<br />
Museum diese <strong>be</strong>iden Ikonen österreichischer Kunst – zusammen<br />
100 Jahre Kunstgeschichte umspannend – in einem neuen,<br />
ü<strong>be</strong>rraschenden Licht und spürt der Verwandtschaft zweier<br />
Künstler nach, die einander nie persönlich kennenlernen konnten<br />
und doch so viel verbindet.<br />
„Unerwartete, a<strong>be</strong>r ü<strong>be</strong>rzeugende Korrespondenzen zwischen<br />
dem Schaffen Hundertwassers und Schieles erge<strong>be</strong>n sich in formalästhetischer<br />
wie auch in motivischer Hinsicht. Die Œuvres<br />
der <strong>be</strong>iden Künstler <strong>be</strong>rühren sich in spezifischen Themenkomplexen,<br />
etwa der animistisch aufgefassten Natur, der Rolle des<br />
Künstlers als Prophet bzw. Priester, dem Verhältnis von Individuum<br />
und Gesellschaft oder der anthropomorphisierenden<br />
Auffassung von gebauter Umwelt, die hier wie dort als natürlich<br />
gewachsener Organismus erscheint.“<br />
Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold Museum<br />
HUNDERTWASSER: ICH LIEBE SCHIELE<br />
Auf Basis seiner Notizen und Tagebücher verfasste Hundertwasser<br />
um 1950/51 den poetischen Text Ich lie<strong>be</strong> Schiele. Der Künstler<br />
war für den jungen Maler aus Wien ein „Vater“ und Kunst<br />
eine „neue Religion“. Während seiner Reise durch Italien 1949<br />
und seines Aufenthaltes in Paris 1950 schrieb Hundertwasser<br />
unzählige Briefe an seine Mutter nach Wien. Diese lassen den<br />
Weg Hundertwassers vom suchenden und lernenden Kunststu-<br />
82 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 83
ART COLLECTION<br />
LINKS Friedensreich Hundertwasser, 107 Selbstbildnis, 1951, 41 × 33 cm, Die Hundertwasser Gemeinnützige<br />
Privatstiftung, Wien. RECHTS OBEN Egon Schiele, “Tote Mutter” I, 1910, Leopold<br />
Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger RECHTS UNTEN Friedensreich<br />
Hundertwasser 435 Casa che protegge, 1960, Peggy Guggenheim Collection, Venice Solomon<br />
R. Guggenheim Foundation, New York. Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venice © 2020<br />
Namida AG, Glarus, Schweiz RECHTE SEITE Egon Schiele, Selbstbildnis mit hochgezogener nackter<br />
Schulter, 1912, Leopold Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger.<br />
diesem Sommer auch der Vertreter Österreichs auf der Biennale<br />
von Venedig, der ersten nach Ende des Zweiten Weltkrieges.<br />
Hundertwasser konnte als Jugendlicher an mehreren Stellen in<br />
Wien auf das Werk von Egon Schiele stoßen: Ausstellungen, Bücher,<br />
Grafikmappen und Zeitungs<strong>be</strong>richte würdigten die Leistungen<br />
des inzwischen zum Mythos stilisierten Malers und Grafikers.<br />
„‘Ich lie<strong>be</strong> Schiele‘, <strong>be</strong>kannte Hundertwasser <strong>be</strong>reits 1950/51!<br />
Zwei Jahre zuvor hatte er das Werk und das Le<strong>be</strong>n des Wiener<br />
Expressionisten in Ausstellungen und Büchern entdeckt. Die<br />
Begeisterung für Schieles Gemälde und virtuose Strichführung<br />
<strong>be</strong>gleitete Hundertwasser ein Le<strong>be</strong>n lang. Doch für welche Konzepte<br />
und Werke Schieles <strong>be</strong>geisterte sich Hundertwasser? Beide<br />
nutzten Selbstdarstellungen, um sich als Künstler und seherisch<br />
<strong>be</strong>gabte Persönlichkeiten zu inszenieren. Die Ausstellung im<br />
Leopold Museum zeigt erstmals, welche Verbindungen zwischen<br />
Hundertwassers Spiralen und Schieles „Tote Mutter“ I, zwischen<br />
Stadt- und Naturvorstellungen <strong>be</strong>ider Maler existieren.“<br />
Alexandra Matzner, Wissenschaftliche Beratung<br />
denten zum selbstsicheren Künstler le<strong>be</strong>ndig werden. In diesen<br />
Dokumenten legte er seine Ü<strong>be</strong>rlegungen zur Kunst dar, schrieb<br />
Listen mit seinen Lieblingskünstlern und nannte immer wieder<br />
den Namen Egon Schiele. Als er in Paris angekommen war, musste<br />
Hundertwasser entdecken, dass Schiele dort ein Un<strong>be</strong>kannter<br />
war. Daraufhin ließ er sich von seiner Mutter Publikationen ü<strong>be</strong>r<br />
Schiele nachsenden, die er an seine Freunde verschenkte.<br />
Hundertwassers Lie<strong>be</strong> zu Schiele währte ein Le<strong>be</strong>n lang. Auch<br />
noch nach der Selbstfindung als Künstler 1950 sah er sich mit<br />
der Kunst Schieles verbunden und noch in seinen späten Le<strong>be</strong>nsjahren<br />
hingen Reproduktionen von dessen Werken in<br />
Hundertwassers Wohn- und Ar<strong>be</strong>itsräumen – sowohl in Venedig<br />
als auch in Neuseeland.<br />
REENACTMENT. DIE „LINIE VON WIEN“<br />
Am 18. Februar 2020 widmeten sich im Leopold Museum Studierende<br />
der Universität für angewandte Kunst unter der Ägide von<br />
Bazon Brock in einer Reinszenierung der „Endlosen Linie“. Im<br />
Wintersemester 1959/60 nahm Hundertwasser eine Gastdozentur<br />
an der Hamburger Hochschule für bildende Künste an, wodurch<br />
seine Position in der Avantgardeszene – <strong>be</strong>reits zehn Jahre nach<br />
der ersten Ausstellungs<strong>be</strong>teiligung – institutionell anerkannt<br />
wurde. Gemeinsam mit den Dichtern Bazon Brock und Her<strong>be</strong>rt<br />
Schuldt strebte Hundertwasser, <strong>be</strong>ginnend am 18. Dezem<strong>be</strong>r 1959,<br />
in einem performativen Akt nach der Erschaffung einer „unendlichen<br />
Linie“, welche als die Linie von Hamburg in die Kunstgeschichte<br />
einging. Mit Pinsel und Far<strong>be</strong> zogen die Teilnehmenden<br />
abwechselnd und Tag und Nacht hindurch eine ungleichmäßige<br />
Linie ü<strong>be</strong>r Wände und Fenster. Ziel war es, die vegetative Spirale<br />
Hundertwassers im Le<strong>be</strong>nsraum zu entfalten. Die nicht genehmigte<br />
Aktion schlug allerdings medial so hohe Wellen, dass die<br />
Hochschulleitung die Fortführung untersagte und Hundertwasser<br />
die Linienziehung am 20. Dezem<strong>be</strong>r vorzeitig <strong>be</strong>endete.<br />
„Die Wahlverwandtschaft zwischen Friedensreich Hundertwasser<br />
und Egon Schiele bildet innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
einen <strong>be</strong>sonderen Sachverhalt. Sie <strong>be</strong>ruht auf kunsthistorisch<br />
nachweisbaren Filiationen und Zusammenhängen im stil- und<br />
formgeschichtlichen sowie im geistes- und ideengeschichtlichen<br />
Bereich. Diese sind in vorliegendem Fall auch empirisch <strong>be</strong>legbar,<br />
<strong>be</strong>denkt man die noch kaum aufgear<strong>be</strong>iteten archivalischen<br />
Dokumente im Nachlass des jüngeren der <strong>be</strong>iden Künstler.“<br />
Ro<strong>be</strong>rt Fleck, Kurator der Ausstellung<br />
WELCHEN SCHIELE LERNTE HUNDERTWASSER KENNEN?<br />
Friedrich Stowasser, der sich ab Mitte Mai 1950 Hundertwasser<br />
nannte, reagierte seit 1948 auf eine sich im Aufbruch <strong>be</strong>findliche<br />
Ausstellungspolitik, die auf die Wiederentdeckung der<br />
Wiener Moderne setzte. Bereits im Septem<strong>be</strong>r 1945 postulierte<br />
die Gedächtnisausstellung Klimt, Schiele, Kokoschka, organisiert<br />
von der Österreichischen Kulturvereinigung in den Räumen<br />
der Neuen Galerie, sowie im Herbst 1946 die Großausstellung<br />
Österreichische Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, dass<br />
Schieles Werk der „vorläufige Endpunkt“ der österreichischen<br />
Kunst wäre. Daher präsentierte die wiedereröffnete Al<strong>be</strong>rtina im<br />
Frühjahr/Herbst 1948 erste monografische Ausstellungen mit<br />
Zeichnungen von Gustav Klimt und Egon Schiele. Schiele war in<br />
84 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 85
PANEUM<br />
TRADITION TRIFFT<br />
MODERNE<br />
1<br />
WEGWEISENDE BAUKUNST TRIFFT IM PANEUM – WUNDERKAMMER DES BROTES<br />
AUF JAHRTAUSENDE ALTE GESCHICHTEN RUND UM BROT UND BÄCKERHANDWERK.<br />
IN DIESER EINZIGARTIGEN ATMOSPHÄRE TAUCHEN DIE BESUCHER IN 9.000 JAHRE<br />
MENSCHHEITSGESCHICHTE EIN, DIE VON VIELFÄLTIGEN KUNST- UND KULTUR-<br />
OBJEKTEN ZUM LEBEN ERWECKT WIRD.<br />
2<br />
Schon von Weitem glänzen die<br />
Edelstahlschindeln des PANEUM<br />
in der Sonne. Das architektonisch<br />
einzigartige Gebäude liegt direkt<br />
an der Westautobahn in Asten /<br />
St. Florian <strong>be</strong>i Linz und bietet den<br />
idealen Rahmen für eine der weltgrößten<br />
Sammlungen rund um Brot und Bäckerhandwerk.<br />
Inmitten dieser wegweisenden<br />
Baukunst, dreht sich die Ausstellung mit Kunstund<br />
Kulturobjekten aus 9.000 Jahren rund um<br />
das wertvolle Le<strong>be</strong>nsmittel. Alle zeugen von<br />
der Bedeutung, die Brot in der Geschichte der<br />
Menschheit hatte und bis heute hat. In einer<br />
Kombination aus Erlebnis und Wissensvermittlung<br />
reisen Besucher durch die verschiedensten<br />
Epochen und Kontinente.<br />
WEGWEISENDE ARCHITEKTUR FÜR BROT<br />
Die Reise durch die Wunderkammer <strong>be</strong>ginnt<br />
e<strong>be</strong>nerdig und zieht sich ü<strong>be</strong>r die imposante<br />
spiralförmige Treppe nach o<strong>be</strong>n ins freitragende<br />
Wolkenschiff – dem weltweit ersten<br />
Holzbau dieser <strong>Art</strong>. Dieser trägt die Handschrift<br />
des renommierten Architekturbüros<br />
Coop Himmelb(l)au, das sich für den Entwurf<br />
des Gebäudes verantwortlich zeigt. Ein quaderförmiges<br />
Sockelgebäude bildet das Fundament,<br />
während die Ausstellung im „Wolkenschiff “, wie<br />
es Prix <strong>be</strong>zeichnet, ü<strong>be</strong>r die sich mittig <strong>be</strong>findende<br />
Treppe erschlossen wird. Mit seiner futuristischen<br />
Form, weithin als Landmark sichtbar,<br />
steht das PANEUM für die Zukunft des Bauens.<br />
DAS PANEUM – Wunderkammer<br />
des Brotes, <strong>be</strong>eindruckt mit seiner<br />
wegweisenden Baukunst <strong>be</strong>reits<br />
von außen.<br />
Fotos: © Backaldrin, Pillhofer, Gerhard Stadler, Fotoatelier Neumann, Wien<br />
(1) AUSSTELLUNG – Die einzigartige Architektur des PANEUM bildet den perfekten Rahmen für eine der<br />
weltgrößten Sammlungen rund um Brot und Bäckerhandwerk (2) TREPPE – Ü<strong>be</strong>r die spiralförmig angelegte<br />
Treppe erschließen Besucher die Wunderkammer des Brotes (3) KORNMUMIE – eine der umfassendsten<br />
Sammlungen dieser ägyptischen Grab<strong>be</strong>iga<strong>be</strong>n <strong>be</strong>findet sich im PANEUM.<br />
VON KORNMUMIEN BIS COCO CHANEL<br />
Die Jahrhunderte alten Traditionen des Bäckerhandwerks<br />
kommen in dieser modernen Umgebung<br />
<strong>be</strong>sonders zum Ausdruck. Auf dem Weg<br />
durch die spektakulär angelegte Wunderkammer,<br />
tauchen die Besucher in unterschiedliche<br />
Themenwelten rund um Brot und Bäckerhandwerk<br />
ein. Es ist eine Reise durch Zeit und Raum,<br />
verschiedene Kulturen und viele Teile der Welt:<br />
Ausgehend von der „Erfindung“ des Brotes in<br />
der Jungsteinzeit bis hin zur heutigen Brotvielfalt.<br />
Jedes Objekt erzählt seine Geschichte – von<br />
Kornmumien aus dem Alten Ägypten, peruanischen<br />
Totempfählen, Meissner Porzellan und<br />
Spielzeugautos ü<strong>be</strong>r Gemälde, tausende Bücher<br />
bis hin zu einem Ährenstrauß nach dem Entwurf<br />
von Coco Chanel.<br />
BESUCH IN DER WUNDERKAMMER<br />
Einzel<strong>be</strong>suchern und Kleingruppen steht das<br />
PANEUM zu den Öffnungszeiten ohne Vor-<br />
anmeldung offen. Offene Führungen für Individual<strong>be</strong>sucher<br />
gibt es jeden Samstag um 10:30<br />
Uhr und 14:30 Uhr, darü<strong>be</strong>r hinaus stehen Audioguides<br />
in vielen Sprachen <strong>be</strong>reit. Gruppen<br />
(15-55 Personen) werden ausschließlich gegen<br />
Voranmeldung durch die Ausstellung geführt.<br />
Es gibt ausreichend Gratis-Parkplätze und am<br />
Ende jeder Führung wartet ein Original Kornspitz<br />
auf die Besucher. Für einen gelungenen<br />
Tagesausflug gibt es in der Region weitere Attraktionen<br />
wie das wenige Minuten entfernte<br />
Barockjuwel Stift St. Florian.<br />
KONTAKT<br />
Wunderkammer des Brotes<br />
Kornspitzstraße 1, 4481 Asten<br />
empfang@paneum.at,<br />
+43 (0)7224 8821 400<br />
www.paneum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Montag bis Samstag, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
3<br />
86 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 87
KULTURTIPP / WIEN<br />
Das erste<br />
STADTRECHT WIENS<br />
100 JAHRE LAG DAS FRAGMENT EINER BRONZETAFEL IM<br />
DEPOT DES WIEN MUSEUMS. JETZT GELANG ES EINEM<br />
JUNGEN HISTORIKER, DIE WAHRE BEDEUTUNG DIESES<br />
UNSCHEINBAREN METALLSTÜCKS ZU ENTSCHLÜSSELN.<br />
2<br />
100 Jahre Kärntner Volksabstimmung<br />
Ein Land in Zeitreisen und Perspektiven<br />
100 let koroškega plebiscita<br />
Dežela na potovanju skozi čas in prostor<br />
www.carinthija2020.at<br />
Das Fragment war Teil einer<br />
Stadtrechtstafel. Somit <strong>be</strong>saß<br />
nicht nur das mittelalterliche<br />
Wien seit 1221 ein<br />
Stadtrecht, sondern wohl <strong>be</strong>reits das<br />
römische Vindobona etwa 1000 Jahre<br />
vorher. 1913 wurde in Wien <strong>be</strong>i<br />
Grabungen an der Adresse „Am Hof<br />
4“ das Stück einer Bronzetafel gefunden,<br />
nahe der südlichen Mauer innerhalb<br />
des einstigen Legionslagers<br />
Vindobona. Von den 41 Zeichen<br />
konnten nur die Wörter „edicta“<br />
und „Galba“ mit Sicherheit entziffert<br />
werden. Vermutet wurde, dass es<br />
sich um ein Edikt des Kaisers Galba<br />
handelt, der von 68 bis 69 n. Chr. nur<br />
wenige Monate regierte. Das Fragment<br />
lag seither mit anderen rund<br />
150.000 Ausgrabungsobjekten im<br />
Depot des Wien Museums.<br />
1986 wurden in Andalusien Tafeln<br />
des römischen Stadtgesetzes der<br />
Stadt Irni aus dem 1. Jahrhundert n.<br />
Chr. entdeckt. Seither sind zirka 70<br />
Prozent des römischen Stadtgesetztextes,<br />
der allgemein als Vorlage<br />
diente, <strong>be</strong>kannt.<br />
Im Zuge seiner Dissertation<br />
ü<strong>be</strong>r die römischen Stadtgesetze<br />
an der Universität<br />
Wien konnte Niklas Rafetseder<br />
jetzt Parallelen<br />
zwischen dem Fragment<br />
von Vindobona<br />
und dem Stadtgesetz<br />
von Irni aufdecken<br />
und dadurch<br />
nachweisen, dass<br />
die Bronzetafel<br />
aus dem Depot<br />
des Wien<br />
Museums das<br />
Fragment einer<br />
römischen<br />
Stadtgesetztafel<br />
ist. Das<br />
Stadtrecht<br />
<strong>be</strong>zieht<br />
sich höchstwahrscheinlich auf die Zivil-<br />
oder Lagervorstadt des Legionsstandortes<br />
Vindobona, deren Status<br />
als Munizipium zwischen 120 bis 250<br />
n.Chr. nun mit hoher Sicherheit festzustellen<br />
ist.<br />
„Die Forschungen zum römischen<br />
Wien bauen auf wissenschaftlichen<br />
Ar<strong>be</strong>iten zahlreicher Persönlichkeiten<br />
auf. Seit ü<strong>be</strong>r 100 Jahren<br />
wurde in Wissenschaftskreisen das<br />
Stadtrecht Vindobonas vermutet,<br />
nun konnte endlich der Beweis erbracht<br />
werden. Doch wer dachte<br />
schon, dass das „missing link“ in<br />
unseren eigenen Depots immer so<br />
nahe war? Dies zeigt, wie wichtig<br />
die Erforschung der eigenen Sammlungen<br />
ist.“ (Michaela Kron<strong>be</strong>rger,<br />
Kuratorin des Wien Museums)<br />
Nur privilegierte Gemeinden im<br />
<strong>be</strong>kamen das vom Kaiser verge<strong>be</strong>ne<br />
Stadtrecht und durften sich danach<br />
Munizipium oder Colonia<br />
nennen. Es regelte die<br />
institutionelle Ordnung<br />
wie Ämter und Stadtrat,<br />
die Rechtsprechung,<br />
die politische<br />
Leitung<br />
durch eine Klasse<br />
von angesehenen<br />
Bürgern und die<br />
Administration, von<br />
der Steuererhebung<br />
bis zum Brandschutz<br />
und zur Straßenreinigung.<br />
Die 10 oder<br />
mehr Bronzetafeln,<br />
jeweils zirka wohl 90<br />
x 60 cm groß, wurden<br />
im Forums<strong>be</strong>reich öffentlich<br />
ausgestellt. Und in der<br />
Regel für die spätantike<br />
Metallverar<strong>be</strong>itung wieder<br />
eingeschmolzen. Das<br />
Stadtrechtsfragment von<br />
Vindobona hat sich durch<br />
1<br />
Zufall erhalten.<br />
(1) Fragment der Stadtrechtstafel von Vindobona (2) NIKLAS RAFETSEDER,<br />
konnte Parallelen zwischen dem Fragment von Vindobona und dem Stadtgesetz<br />
von Irni aufdecken und dadurch nachweisen, dass die Bronzetafel<br />
aus dem Depot des Wien Museums das Fragment einer römischen Stadtgesetztafel<br />
ist.<br />
FACTS<br />
RÖMERMUSEUM<br />
Ausstellung<br />
Stadtrechtstafel Vindobona<br />
STANDORT:<br />
Hoher Markt 3,<br />
1010 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 (0)1 535 56 06<br />
Mail: office@wienmuseum.at<br />
www.wienmuseum.at<br />
Fotos: © Wien Museum, Lisa Rastl, Birgit und Peter Kainz<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag und Feiertag,<br />
09:00–18:00 Uhr<br />
SCHLIESSTAGE:<br />
1. Mai und 25. Dezem<strong>be</strong>r<br />
1.5. – 31.10.2020<br />
WERNER BERG MUSEUM<br />
BLEIBURG|PLIBERK<br />
88 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 89
KULTURTIPP / WIEN<br />
1<br />
(1) Wartezimmer (2) Sigmund Freud, 1887, Foto Dr.<br />
Székely (3) 1989 John Baldessari, Study for a Red<br />
Intruder (Blue) (4) Reisetasche (5) Sportmütze<br />
Susan Hiller, Ilya Kabakov und Franz West, die<br />
dort gezeigt werden, wo Freud einst seine Traumdeutung<br />
schrieb. An der Außenfront des Hauses,<br />
in der ehemaligen Fleischhauerei Kornmehl, eröffnet<br />
eine neue Installation des amerikanischen<br />
Künstlers Ro<strong>be</strong>rt Longo im „Schauraum Berggasse<br />
19“ neue Bezüge zwischen den Disziplinen<br />
der Kunst und Psychoanalyse.<br />
3<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
Der Weg durch das Museum liefert eine Erfahrung<br />
der Räume und ihrer Anordnung, ihrer<br />
ehemaligen Nutzung und Geschichte, sowie<br />
Hinweise zu ihrem ehemaligen Aussehen. In<br />
der neuen Ausstellung im Mezzanin werden<br />
Informationen ü<strong>be</strong>r die Psychoanalyse und ihre<br />
Entstehung gezeigt wie ü<strong>be</strong>r die Privatperson<br />
Sigmund Freud und seine Familie. Zahlreiche<br />
Exponate – Objekte, historische Schriften und<br />
Fotografien – <strong>be</strong>leuchten die <strong>be</strong>ruflichen Stationen<br />
und biografische Facetten von Le<strong>be</strong>n und<br />
Familienalltag.<br />
ORDINATION FREUD MUSEUM PROF. DR.<br />
FREUD ÖFFNET WIEDER<br />
AB SOMMER 2020 IST DAS SIGMUND FREUD MUSEUM IN DER<br />
WIENER BERGGASSE 19 WIEDER ZU BESUCHEN: SANIERT, ERWEITERT<br />
UND BARRIEREFREI.<br />
An dieser geschichtsträchtigen Adresse<br />
wohnte Sigmund Freud mit seiner<br />
Familie 47 Jahre lang und führte seine<br />
Ordination, ehe er 1938 vor dem<br />
Nationalsozialismus fliehen musste. Neue Ausstellungspräsentationen<br />
widmen sich der umfassenden<br />
Darstellung von Le<strong>be</strong>n und Werk des<br />
Begründers der Psychoanalyse und seiner Tochter<br />
Anna, den Schicksalen seiner Familie sowie<br />
der Geschichte des Hauses. Die architektonischen<br />
Interventionen von Hermann Czech, Walter Angonese<br />
und ARTEC Architekten legen an diesem<br />
welt<strong>be</strong>rühmten Schauplatz Spuren der Geschichte<br />
frei. Erstmalig sind alle Privaträume der<br />
Freuds zugänglich e<strong>be</strong>nso wie die „erste“ Ordination<br />
im Hochparterre des Hauses. Die modernisierte<br />
Infrastruktur des Museums sorgt für eine<br />
zeitgemäße Ausstattung mit Ticketkassa, Museumsshop<br />
und Café im neu eingerichteten Foyer.<br />
Die Ausstellungsfläche wurde im Zuge des Umbaus<br />
auf circa 550 m² nahezu verdoppelt. Das gesamte<br />
Mezzanin, die Privatwohnung der Familie<br />
und die Ordinationen von Sigmund und Anna<br />
Freud bieten in einer völlig neuen Dauerausstellung<br />
umfassende Informationen, die von den<br />
historischen Entwicklungen der Psychoanalyse<br />
bis hin zur kritischen Perspektive ihrer aktuellen<br />
Anliegen reichen. In einem neuen Stiegenhaus,<br />
das die Museumsgeschoße miteinander verbindet<br />
und einen Rundgang durch alle Ausstellungsräume<br />
ermöglicht, steht die Geschichte des<br />
Hauses und die seiner Bewohnerinnen und Bewohner<br />
im Mittelpunkt.<br />
Die ehemaligen Ordinationsräume im Hochparterre<br />
werden zum Schauplatz der Kunst: Die von<br />
Joseph Kosuth initiierte Sammlung umfasst u.a.<br />
Werke von John Baldessari, Pier Paolo Calzolari,<br />
2<br />
Bildrechte: © Guenter Koenig, Sigmund Freud Privatstiftung, © qucum<strong>be</strong>r.at © Sigmund Freud Museum<br />
Die Privaträume der Familie sind Freuds Le<strong>be</strong>n<br />
als Familienvater und seinem Werdegang als<br />
junger Arzt und Neurologe gewidmet. Objekte<br />
wie frühe Krankenhausdokumente und medizinische<br />
Instrumente, a<strong>be</strong>r auch sein Reisenecessaire,<br />
Geschenke an die spätere Ehefrau Martha<br />
und weitere persönliche Gegenstände ge<strong>be</strong>n<br />
Auskunft ü<strong>be</strong>r das Familienle<strong>be</strong>n. Hier werden<br />
Schriftstücke und Handschriften aus dem Familien<strong>be</strong>sitz<br />
erstmals der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Die Traumdeutung steht im Zentrum<br />
des ehemaligen Schlafzimmers der Freuds –<br />
Hörstationen ermöglichen zudem eine auditive<br />
Begegnung mit Sigmund Freuds Träumen.<br />
An den Wänden werden Spuren der früheren<br />
Nutzung erkennbar freigelegt: Ursprüngliche<br />
Wand<strong>be</strong>malungen, Tapeten, Spuren von an den<br />
Mauern <strong>be</strong>festigten Teppichen bis hin zu einer<br />
Telefonleitung in Anna Freuds Schlafzimmer ge<strong>be</strong>n<br />
Zeugnis von den Raumnutzungen zu Freuds<br />
Zeiten. Ausgewählte Fotos, die Edmund Engelman<br />
1938 un<strong>be</strong>merkt von der Gestapo machen<br />
konnte, ge<strong>be</strong>n den Besucherinnen und Besuchern<br />
Aufschluss ü<strong>be</strong>r die originale Einrichtung und<br />
die Anordnung der Praxisräume vor der Flucht.<br />
Das neue Foyer im Erdgeschoss <strong>be</strong>her<strong>be</strong>rgt Ticketkassa,<br />
Museumsshop und ein Café, das Raum<br />
zum Entspannen bietet und einen kulinarischen<br />
Ausklang des Museums<strong>be</strong>suchs ermöglicht.<br />
Saniert, erweitert und neu ausgestattet bietet die<br />
Berggasse 19, eine der historisch <strong>be</strong>deutsamsten<br />
und <strong>be</strong>rühmtesten Adressen der Wiener Geistesgeschichte,<br />
ein völlig neues Museumserlebnis.<br />
FACTS<br />
SIGMUND FREUD MUSEUM<br />
STANDORT:<br />
Berggasse 19,<br />
1090 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 (0)1 319 15 96-14<br />
Mail: office@freud-museum.at<br />
www.facebook.com/sigmundfreudmuseum<br />
www.instagram.com/sigmundfreudmuseum<br />
www.freud-museum.at<br />
5<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich geöffnet (Montag - Sonntag)<br />
10:00 - 18:00 Uhr<br />
www.twitter.com/freudmuseum<br />
4<br />
90 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 91
KULTURTIPP / WIEN<br />
EMIL PIRCHAN<br />
mit Masken im Atelier,<br />
Berlin, ca. 1920<br />
EMIL PIRCHAN,<br />
Plakatentwurf (Collage),<br />
ca. 1912.<br />
EMIL PIRCHAN<br />
UNIVERSALKÜNSTLER<br />
Emil Pirchan (1884–1957)<br />
war ein Pionier des expressionistischen<br />
Bühnenbildes,<br />
a<strong>be</strong>r auch fantasiereicher<br />
Plakatgestalter, der im konkurrenzstarken<br />
Metier Wer<strong>be</strong>grafik <strong>be</strong>trächtliche<br />
Erfolge feierte. Zudem<br />
war er Kostümbildner, Designer,<br />
Buchillustrator, Autor mehrerer<br />
Künstlermonografien, Romancier,<br />
Lehrer und noch etliches mehr.<br />
Der aus Brünn stammende Sohn<br />
eines akademischen Malers zog<br />
nach seinem Architekturstudium<br />
<strong>be</strong>i Otto Wagner in Wien und einem<br />
kurzen Intermezzo in seiner Heimatstadt<br />
1908 nach München, wo<br />
er ein „Atelier für Graphik, Bühnenkunst,<br />
Hausbau, Raumkunst und<br />
Kunstgewer<strong>be</strong>“ eröffnete. Seinen<br />
Einfallsreichtum konnte der Tausendsassa<br />
auch an den späteren<br />
Wirkungsorten Berlin (1921–1932),<br />
Prag (1932–1936) und Wien (1936–<br />
1957) entfalten. Stets für Ü<strong>be</strong>rraschungen<br />
gut, schuf er um 1930<br />
den Entwurf zu einem maschinell<br />
wirkenden Theatergebäude für Südamerika,<br />
der unausgeführt blieb<br />
und bis heute Rätsel ü<strong>be</strong>r die Auftragge<strong>be</strong>r<br />
aufwirft. Die Stufenbühne<br />
– ein unter dem Begriff „Jessnersche<br />
Treppe“ <strong>be</strong>kannt gewordener Meilenstein<br />
der modernen Bühnenbildgestaltung<br />
– wäre ohne Pirchans<br />
Mitwirkung nicht denkbar gewesen.<br />
Die von Pirchan grundsätzlich<br />
ange strebte klare Strukturierung<br />
des Bühnenraumes sowie eindringliche<br />
Farbwirkungen wurzelten<br />
zweifelsohne in seiner Ar<strong>be</strong>it als<br />
Gebrauchsgrafiker. Hierzu experimentierte<br />
der Künstler <strong>be</strong>reits 1912<br />
mit geschnittenem Buntpapier. Dass<br />
die lange auf einem Dachboden in<br />
Zürich schlummernde Hinterlassenschaft<br />
Emil Pirchans vor wenigen<br />
Jahren das Tageslicht erblicken<br />
und im Frühjahr 2019 im Museum<br />
Folkwang in Essen präsentiert werden<br />
konnte, ist dem Einsatz seines<br />
Enkels Beat Steffan zu verdanken.<br />
Das Leopold Museum widmet sich<br />
nun als erste Wiener Institution<br />
dem universellen, einer breiteren<br />
Öffentlichkeit noch weitgehend<br />
un<strong>be</strong>kannten Ausnahmekünstler.<br />
Anhand von zahlreichen Objekten<br />
– darunter Mö<strong>be</strong>l, Bühnen- und<br />
Kostümentwürfe, Architekturmodelle,<br />
Plakate, Buchillustrationen<br />
oder nach eigenem Verfahren hergestellte<br />
Tunkpapiere – wird die<br />
schöpferische Bandbreite dieses<br />
wichtigen Protagonisten der mitteleuropäischen<br />
Moderne veranschaulicht.<br />
Die Ausstellung entsteht<br />
in Kooperation mit dem Museum<br />
Folkwang in Essen.<br />
FACTS<br />
LEOPOLD MUSEUM<br />
Ausstellung<br />
EMIL PIRCHAN. UNIVERSALKÜNSTLER<br />
STANDORT:<br />
MuseumsQuartier Wien<br />
Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: + 43 1 525 70 1584<br />
Mail: office@leopoldmuseum.org<br />
facebook.com/LeopoldMuseum<br />
instagram.com/leopold_museum<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich außer Dienstag: 10 bis 18 Uhr<br />
Donnerstag: 10 bis 21 Uhr<br />
Juni, Juli, August: täglich geöffnet!<br />
twitter.com/leopold_museum<br />
Fotos: © Sammlung Steffan / Pabst, Zürich<br />
TRACHT<br />
EINE NEUERKUNDUNG<br />
BIS 1.11.2020<br />
IM VOLKSKUNSTMUSEUM<br />
tiroler-landesmuseen.at<br />
92 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 93
KULTURTIPP / WIEN<br />
1<br />
2<br />
INSPIRATION<br />
BEETHOVEN<br />
Eine Symphonie in Bildern aus<br />
Wien 1900<br />
D<br />
ie 6. Symphonie Beethovens, die Pastorale, inspirierte<br />
1898/99 den Wiener Jugendstil maler und Klimt-Kollegen<br />
Josef Maria Auchentaller (1865–1949) zu einem monumentalen<br />
Bildprogramm für das Musikzimmer der Villa<br />
seines Schwiegervaters, des Sil<strong>be</strong>rschmuck fabrikanten Georg Adam<br />
Scheid. Das aus fünf Gemälden <strong>be</strong>stehende Ensemble stellt die erste<br />
künstlerisch-bildnerische Umsetzung aller Sätze einer Symphonie<br />
Beethovens dar und ist in der Tradition der Musikzimmer, die um<br />
1900 eine Blüte erlebte, einzigartig. Im Leopold Museum wird das<br />
Ensemble anlässlich des 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens<br />
erstmals in Österreich rekonstruiert und die Geschichte dieses Gesamtkunstwerks<br />
im Rahmen einer Fokus-Ausstellung zur Dauerpräsentation<br />
Wien 1900. Aufbruch in die Moderne <strong>be</strong>leuchtet.<br />
Die Auseinandersetzung des aus Wien stammenden Malers,<br />
Grafikers und Schmuckdesigners Auchentaller mit dem Werk<br />
Beethovens steht idealtypisch für die Verehrung des Komponisten<br />
durch die Künstler der Wiener Secession, der sich Auchentaller<br />
<strong>be</strong>reits im Gründungsjahr anschloss. So schuf Auchentaller – als<br />
Pendant zu Gustav Klimts Beethovenfries – auch das heute verlorene<br />
Wandbild Freude, schöner Götterfunken für die dem Wahlwiener<br />
Beethoven gewidmete, <strong>be</strong>rühmte 14. Secessionsausstellung<br />
des Jahres 1902.<br />
Die Rekonstruktion des einzigartigen Bildprogramms zum<br />
Musikzimmer der Villa Scheid tritt in dieser Fokus-Ausstellung in<br />
einen facettenreichen Dialog mit Werken von Gustav Klimt, Carl<br />
Moll, Alfred Roller etc. und zeigt schlaglichtartig, wie Beethoven<br />
in der bilden den Kunst der Jahrhundertwende zur Inspirationsquelle<br />
und zum vielfältigen Bezugspunkt einer um Erneuerung<br />
und Anerkennung ringenden Wiener Moderne wurde.<br />
(1) JOSEF MARIA AUCHENTALLER, Elfenreigen (nach Beethovens Pastorale-Symphonie,<br />
1. Satz), 1898/99, Öl auf Leinwand (2) Fotomontage des Beethoven-Musikzimmers der<br />
Villa Scheid, 1898/99 Andreas Maleta, aus der Victor & Martha Thonet Sammlung,<br />
Galerie punkt 12.<br />
FACTS<br />
LEOPOLD MUSEUM<br />
Ausstellung INSPIRATION BEETHOVEN<br />
EINE SYMPHONIE IN BILDERN AUS WIEN 1900<br />
STANDORT:<br />
MuseumsQuartier Wien<br />
Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: + 43 1 525 70 1584<br />
Mail: office@leopoldmuseum.org<br />
facebook.com/LeopoldMuseum<br />
instagram.com/leopold_museum<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich außer Dienstag: 10 bis 18 Uhr<br />
Donnerstag: 10 bis 21 Uhr<br />
Juni, Juli, August: täglich geöffnet!<br />
twitter.com/leopold_museum<br />
Fotos: © amp, Andreas Maleta Press & Publication, Wien, 2020<br />
94 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 95
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
Tu felix Austria...<br />
zeichne!<br />
2 3<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
EINE ZEICHNERISCHE KÜR ZU 25 JAHRE EU-MITGLIEDSCHAFT IM KARIKATURMUSEUM KREMS<br />
38 KARIKATURIST/INNEN UND 160 PRESSEZEICHNUNGEN AUS ÜBER 20 VERSCHIEDENEN ZEITUNGEN UND<br />
MAGAZINEN WERDEN IN DER NEUEN AUSSTELLUNG “TU FELIX AUSTRIA… ZEICHNE! 25 JAHRE ÖSTERREICH<br />
IN DER EU” IM KARIKATURMUSEUM KREMS GEZEIGT.<br />
THOMAS WIZANY,<br />
Europa und (bald) der Ochs,<br />
2018<br />
4<br />
(1) ASTRID LANGER, Genormt, 2019 (2) MANFRED DEIX, Geht mit dem Verbot, den Begriff<br />
Käsekrainer zu verwenden, ein Stück österreichischer Identität verloren?, 2012<br />
(3) GERHARD HADERER, EU, 12. 6. 1999 (4) RUDOLF ANGERER, Europa unter einen Hut <strong>be</strong>kommen,<br />
undatiert.<br />
K<br />
ünstler/innen wie Bruno Ha<strong>be</strong>rzettl,<br />
Margit Krammer, Michael Pammes<strong>be</strong>rger,<br />
Erich Sokol, Thomas Wizany,<br />
Manfred Deix oder Gerhard<br />
Haderer regen mit ihren Beobachtungen zum<br />
Thema 25 Jahre Mitgliedschaft in der EU<br />
zum Schmunzeln, a<strong>be</strong>r auch zum Nachdenken<br />
an. Seit 1995 ist Österreich Mitglied der<br />
Europäischen Union. Eine Vielfalt an Karikaturen<br />
und Editorial Cartoons österreichischer<br />
Pressezeichner/innen <strong>be</strong>gleiteten den Weg<br />
Österreichs in die EU. Sie thematisieren exemplarisch<br />
Meilensteine der vergangenen 25<br />
Jahre Mitgliedschaft und bieten Diskussions<strong>be</strong>iträge<br />
zu aktuellen und zukünftigen europäischen<br />
Themen.<br />
1<br />
Karikaturen sind unverzichtbar für den öffentlichen<br />
Diskurs, weil sie meinungs- und<br />
<strong>be</strong>wusstseinsbildend wirken und politische<br />
Ansichten <strong>be</strong>einflussen. Für die Ausstellung<br />
wurden Werke von Karikaturist/innen versammelt,<br />
die die mit der EU verbundenen<br />
Ängste und Erwartungen, Skandale und Hoffnungen,<br />
Wünsche und Herausforderungen<br />
gekonnt in politische Kommentare verpacken.<br />
So finden sich im Museum Karikaturen<br />
zur „immerwährenden Neutralität“, zum<br />
umstrittenen Thema des Transitverkehrs, zu<br />
den Vor<strong>be</strong>halten der österreichischen Landwirtschaft,<br />
zur „EU als Melkkuh“, zur Rinderseuche<br />
BSE, zum Verlust der „österreichischen<br />
Identität“ oder zur Ü<strong>be</strong>rregulierung in<br />
Bildrechte: © Landessammlungen Niederösterreich, Christoph Fuchs, Thomas Wizany, Christian Redtenbacher<br />
der EU. Durch die Schau wird unter anderem<br />
deutlich, wie sehr wir uns mit dem europäischen<br />
Einigungsprojekt im Kreise drehen:<br />
nationale Interessen „unter einen Hut <strong>be</strong>kommen“?<br />
Schon früh zeichnete Rudolf Angerer<br />
den großen europäischen Hut, den sich<br />
die damaligen Staats- und Regierungschefs,<br />
ähnlich wie ihre heutigen Kolleg/innen, nur<br />
widerstre<strong>be</strong>nd aufsetzten.<br />
Karikaturen eignen sich hervorragend, um<br />
komplizierte Vorgänge und politische Zusammenhänge<br />
auf den Punkt zu bringen. Ihre verschiedenen<br />
Ausformungen bis hin zur Online<br />
Satire nehmen innerhalb der westlichen Medienlandschaft<br />
wichtige Kontrollfunktionen<br />
wahr. Losgelöst von der Geschichte erlangen<br />
die Karikaturen etwas Zeitloses und ge<strong>be</strong>n<br />
pointierte und erhellende Einblicke in Österreichs<br />
Weg in die EU. Die Schau dokumentiert<br />
nicht nur die große stilistische Bandbreite,<br />
sondern auch die zeichnerische Vielfalt in der<br />
österreichischen Presse.<br />
FACTS<br />
KARIKATURMUSEUM KREMS<br />
Ausstellung<br />
Tu felix Austria… zeichne! 25 Jahre Österreich in der EU<br />
LAUFZEIT:<br />
Die Ausstellung ist noch bis<br />
31. Jänner 2021 zu sehen<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 3,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 90 80 10<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/Karikaturmuseum.Krems<br />
instagram.com/karikaturmuseumkrems<br />
www.karikaturmuseum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März – Okto<strong>be</strong>r<br />
Mo – So 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />
Mo – So 10.00 – 17.00 Uhr<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
96 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 97
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
Street <strong>Art</strong><br />
für das Museum<br />
1 2<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
MIT SEINEN INNOVATIVEN UND KONZEPTUELLEN ARBEITEN ZÄHLT ROBIN RHODE ZU DEN INTERESSANTESTEN<br />
KÜNSTLERN SEINER ZEIT. DIE AKTUELLE AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE KREMS ZEIGT EINE REPRÄSENTATIVE<br />
AUSWAHL VON WERKEN AUS KNAPP ZWANZIG JAHREN KÜNSTLERISCHER PRODUKTION.<br />
ROBIN RHODE,<br />
The Fountain,<br />
2014<br />
R<br />
obin Rhode inszeniert Zeichnungen und<br />
Performances aus denen eindrucksvolle,<br />
bildgewaltige Fotoserien und digitale<br />
Animationen entstehen. Sein Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die Kombination von imaginärem<br />
und realem Raum. Der in Kapstadt geborene und in<br />
Johannesburg aufgewachsene Künstler wurde durch<br />
urbane Musik- und Jugendkulturen der südafrikanischen<br />
Städte geprägt, die sich auch in der auf den<br />
ersten Blick typisch erscheinenden Street-<strong>Art</strong>-Ästhetik<br />
widerspiegeln. Im Zentrum seiner Ar<strong>be</strong>iten steht<br />
die Kombination aus Zeichnung und Körper sowie<br />
der Wand und dem Boden als Bildträger. Aus der<br />
Interaktion der menschlichen Figur mit dem Bild<br />
entstehen imaginäre Raum- und Zeitsysteme, die<br />
in fotografischen Serien und filmischen Ar<strong>be</strong>iten<br />
festgehalten werden. Da<strong>be</strong>i steht für Rhode die Dokumentation<br />
der einzelnen Entstehungsphasen, also<br />
der künstlerische Prozess, im Vordergrund.<br />
ROBIN RHODE – (1) Delta, 2018; (2) Paradise, 2016; (3) Piano Chair, 2011.<br />
3<br />
Bildrechte: © Robin Rhode, Faruk Pinjo<br />
Gleichzeitig geht es Rhode um die historische Auseinandersetzung<br />
mit der Geschichte Südafrikas und<br />
der Coloured Communities. Er <strong>be</strong>schäftigt sich mit<br />
den Themen Rassismus, Diskriminierung und Kriminalität.<br />
Da<strong>be</strong>i spielt für Rhode die Erinnerung als<br />
metaphorische Waffe gegen das nationale Vergessen<br />
eine wesentliche Rolle. Auch die Entscheidung, im öffentlichen<br />
Raum zu agieren und dort sein Publikum<br />
zu suchen, verleiht seinen spielerisch erscheinenden<br />
Werken eine <strong>be</strong>wusst politische Komponente.<br />
In einem seiner ersten Werke (Classic Bike, 2002)<br />
zeichnet Rhode ein Fahrrad auf eine Wand. Dieses<br />
soll nicht nur an Initiationsriten aus seiner Schulzeit<br />
erinnern, in denen ältere Schüler Fahrräder<br />
auf Toilettenwände zeichneten und jüngere zur Interaktion<br />
zwangen. Es ist gleichzeitig ein diskriminierungsgeschichtlich<br />
aufgeladenes Symbol. Nach<br />
dem zweiten Weltkrieg erhielten heimkehrende<br />
weiße Soldaten als Kompensation ein Stück Land,<br />
während die nicht weißen Soldaten sich mit einem<br />
Fahrrad abfinden mussten. Ne<strong>be</strong>n der Interaktion<br />
mit dem Bildmotiv werden diese Hintergründe zu<br />
tragenden Bestandteilen einer inhaltlichen Dimension,<br />
die zum fixen Bestandteil der künstlerischen<br />
Praxis von Robin Rhode geworden ist.<br />
FACTS<br />
KUNSTHALLE KREMS<br />
Ausstellung<br />
Robin Rhode. Memory Is The Weapon<br />
LAUFZEIT:<br />
14. März 2020 bis 21. Juni 2020<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 5,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 90 80 10<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/Kunsthalle.Krems<br />
instagram.com/kunsthalle.krems<br />
www.kunsthalle.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März – Okto<strong>be</strong>r<br />
Di – So 10.00–18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />
Di – So 10.00–17.00 Uhr<br />
Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
Wegen Umbau geschlossen:<br />
22. Juni – 10. Juli 2020<br />
02. Novem<strong>be</strong>r – 20. Novem<strong>be</strong>r 2020<br />
98 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 99
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
MARIA LASSNIG,<br />
ohne Titel<br />
1 2<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
3<br />
DER WELT (M)EINE<br />
ORDNUNG GEBEN<br />
„DER WELT (M)EINE ORDNUNG GEBEN“ BESCHREIBT DIE SAMMEL-<br />
TÄTIGKEIT DES WIENER ANWALTS ERNST PLOIL. SEINER UMFASSENDEN<br />
KOLLEKTION WIDMET DIE 2019 ERÖFFNETE LANDESGALERIE NIEDER-<br />
ÖSTERREICH IN KREMS NUN EINE AUSSTELLUNG.<br />
Einer der programmatischen Schwerpunkte<br />
der neuen Landesgalerie<br />
Niederösterreich ist das Sammeln.<br />
Nach der Präsentation der Sammlung<br />
von Franz Hauer <strong>be</strong>fasst sich<br />
die erste Ausstellung in der Saison 2020 mit<br />
der Kollektion des Kunstsammlers Ernst Ploil.<br />
Zentraler Gedanke Ploils Sammeltätigkeit ist<br />
die Idee des Gesamtkunstwerks.<br />
Darauf aufbauend entwickelte Ploil seine<br />
Sammlung auf methodische Weise und hielt<br />
stets die Gleichwertigkeit der einzelnen Kunstgattungen<br />
im Blickfeld. Daraus entstand eine<br />
spartenü<strong>be</strong>rgreifende Sammlung österreichischer<br />
wie internationaler Kunst. Bedeutende<br />
Leihga<strong>be</strong>n an die Al<strong>be</strong>rtina, die Österreichische<br />
Galerie Belvedere oder das Leopold<br />
Museum sind eine Folge davon. Die Sammlung<br />
Ploil umfasst Mö<strong>be</strong>l, Kunstgewer<strong>be</strong>, Skulpturen,<br />
Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde,<br />
ausgehend von der Wiener Moderne der Zeit<br />
um 1900 bis zum Beginn unseres Jahrhunderts.<br />
ORDNUNG MUSS SEIN<br />
Ein erkennbarer methodischer Weg Ploils ist das<br />
Aufspüren von Gemeinsamkeiten. Von Herkunft<br />
und Alter unterschiedliche Werkgruppen <strong>be</strong>schäftigen<br />
sich mit der Untersuchung von Far<strong>be</strong><br />
und Form, von möglichen Ordnungsprinzipien.<br />
Ein weiterer Ansatz Ploils ist die Beschäftigung<br />
mit dem „grundsätzlich Gegensätzlichen“, mit<br />
Bildrechte: © Landessammlungen Niederösterreich, Faruk Pinjo<br />
dem expressiven, scheinbar Unkontrollierten<br />
wie zum Beispiel <strong>be</strong>i Arnulf Rainers „face farces“<br />
einerseits und dem nur vermeintlich kühl Gestalteten<br />
wie etwa <strong>be</strong>i Gerhard Richter. Einen<br />
dritten Untersuchungsansatz in der Sammlung<br />
bietet die symbolistische Erzählung, deren – oft<br />
versteckte – Inhalte zu spannenden Recherchen<br />
und unterschiedlichen Interpretationen führen.<br />
So „lesen“ Sammler, Museumsdirektor und<br />
Kurator etwa die in der Ausstellung vertretene<br />
„Prozession“ Egon Schieles auf drei völlig unterschiedliche<br />
Weisen, die – jede für sich – ihre<br />
Richtigkeit hat.<br />
VON SCHIELE ÜBER RAINER BIS KOKOSCHKA<br />
Ne<strong>be</strong>n namhaften österreichischen und internationalen<br />
Künstler/innen wie Kolo Moser,<br />
Maria Lassnig oder Wassily Kandinsky sammelt<br />
Ploil Werke von Egon Schiele, dessen<br />
Geburtstag sich in diesem Jahr zum 130. Mal<br />
jährt. Für die Auswahl der rund 180 Werke umfassenden<br />
Kremser Ausstellung ist der Kunsthistoriker<br />
und Kunsthändler Her<strong>be</strong>rt Giese<br />
verantwortlich. Ihn verbindet eine jahrzehntelange<br />
Freundschaft mit Ploil.<br />
(1) EGON SCHIELE, Selbstporträt mit Pfauenweste (Ausschnitt), 1911 (2) OSKAR<br />
KOKOSCHKA, Entwurf zu WW Postkarten (3) XENIA HAUSNER, Rosemaries Baby<br />
FACTS<br />
LANDESGALERIE<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Ausstellung<br />
Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung<br />
ge<strong>be</strong>n. Sammlung Ernst Ploil. Eine Auswahl<br />
LAUFZEIT:<br />
28. März 2020 bis 28. Februar 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 1,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 90 80 10<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/lgnoe<br />
www.lgnoe.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März – Okto<strong>be</strong>r<br />
Di – So 10.00–18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />
Di – So 10.00–17.00 Uhr<br />
Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
instagram.com/landesgalerie_noe<br />
100 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 101
Bezahlte Anzeige<br />
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
Kristina Sprenger, Gerhard Kasal und<br />
Christoph von Friedl in der Komödie<br />
„DAS ABSCHIEDSDINNER“<br />
Bühnen Berndorf<br />
DAS ABSCHIEDSDINNER<br />
Komödie von Stephen Delaporte & Alexandre de la Patellière<br />
Wie allen modernen Paaren mangelt es auch Oliver<br />
und Catherine, wohlha<strong>be</strong>nder Mittelstand, <strong>be</strong>rufstätig,<br />
zwei Kinder, vor allem an einem: Zeit. Um<br />
sich nicht immer wieder mit zwar langjährigen,<br />
a<strong>be</strong>r mittlerweile eher lästig gewordenen Freunden treffen zu<br />
müssen, greifen <strong>be</strong>ide die Idee eines Freundes auf: Noch einmal<br />
groß aufkochen, den <strong>be</strong>sten Wein servieren, von den guten<br />
alten Zeiten schwärmen, fertig ist das perfekte „Abschiedsdinner“<br />
für die ahnungslosen Freunde, <strong>be</strong>i denen man sich danach nie<br />
wieder melden wird. Die ersten Opfer ihrer zeitoptimierenden<br />
Maßnahmen sind Bea und Anton.<br />
A<strong>be</strong>r Anton kommt nicht nur ü<strong>be</strong>rraschend allein, er kennt<br />
auch selbst die Idee des „Abschiedsdinners“ und <strong>be</strong>merkt sehr<br />
schnell, dass ihm gerade sein eigenes serviert werden soll. Während<br />
Oliver und Catherin verzweifelt versuchen, sich aus der<br />
peinlichen Situation herauszuwinden, <strong>be</strong>ginnt Anton mit allen<br />
Mitteln um seine Freundschaft zu Oliver zu kämpfen – und<br />
bringt damit nicht nur dessen Ehe, sondern auch manch vermeintliche<br />
Wahrheit ins Wanken…<br />
Eine leichte, schwe<strong>be</strong>nde Komödie voller kluger Pointen und<br />
geistreicher Spitzen, die a<strong>be</strong>r nie die entscheidende Frage aus<br />
den Augen verliert: Was <strong>be</strong>deutet Freundschaft und wie viel sind<br />
wir <strong>be</strong>reit, in sie zu investieren?<br />
FACTS<br />
KULT-TOUR IM ZENTRUM<br />
Aufführung<br />
„Das Abschiedsdinner“<br />
STANDORT:<br />
Alexanderstraße 7,<br />
2560 Berndorf<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 2672 822 53-43<br />
Mobil: +43 676 848 22 53 81<br />
Mail: office@buehnen-<strong>be</strong>rndorf.at<br />
www.facebook.com/BuehnenBerndorf<br />
www.buehnen-<strong>be</strong>rndorf.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo, Di, Mi, Fr: 8.00 – 14.00 Uhr<br />
Do: 8.00 – 13.00 Uhr<br />
Juli und August:<br />
Mo bis Fr: 8.00 – 13.00 Uhr<br />
TERMINE:<br />
Premiere: 01.10.2020<br />
02./03./08./09./10.10.2020<br />
Foto: © Andreas Tischler<br />
Wien ist eine Stadt,<br />
die zusammenhält.<br />
Rahel will, dass in der Gesellschaft mehr auf diejenigen geschaut wird, die weniger ha<strong>be</strong>n. Auch die<br />
Stadt Wien wirkt mit vielen wichtigen Leistungen der Armut entgegen – von der Gratis-Nachhilfe bis<br />
hin zu Familienurlau<strong>be</strong>n und den Summer City Camps. Für ein leiwandes Miteinander.<br />
Rahel, Künstlerin<br />
wienkuemmerts.wien.gv.at<br />
102 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 103
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
130 Jahre<br />
Ausnahmekünstler<br />
1<br />
3<br />
4 5<br />
2<br />
(1) EGON SCHIELE, Portrait eines Mannes, 1907, Privatleihga<strong>be</strong>. (2) EGON SCHIELE,<br />
Melanie Schiele, 1907, Leihga<strong>be</strong> von der Stadtgemeinde Tulln (3) Der Egon Schiele<br />
Weg (4) Egon Schieles Familie kennenlernen (5) Das Egon Schiele Geburtshaus, innen<br />
FACTS<br />
EGON SCHIELE STADT TULLN<br />
130 Jahre Ausnahmekünstler<br />
SEIT SEINER GRÜNDUNG<br />
ZUM 100. GEBURTSTAG<br />
VON TULLNS BERÜHM-<br />
TESTEM SOHN IM JAHR<br />
1990 WIDMET SICH DAS<br />
EGON SCHIELE MUSEUM<br />
IM EHEMALIGEN<br />
BEZIRKSGEFÄNGNIS<br />
VON TULLN DER<br />
BIOGRAPHIE UND<br />
DEM FRÜHWERK DES<br />
AUSNAHMEKÜNSTLERS.<br />
Sechs audiovisuelle Installationen<br />
von „ToiKoi – Erzählende Räume“<br />
<strong>be</strong>leuchten seine Le<strong>be</strong>nsstationen<br />
Tulln, Klosterneuburg, Neulengbach,<br />
Krems, Wien und Mühling.<br />
Zu hören sind da<strong>be</strong>i dank der<br />
Audio-Aufnahmen der Schiele-<br />
Forscherin Alessandra Comini aus<br />
den 1960er-Jahren die Originalstimmen seiner<br />
Schwestern Gerti und Melanie Schiele sowie seiner<br />
Schwägerin Adele Harms.<br />
Rund ein Dutzend Originalwerke werden in der<br />
sogenannten „Schatzkammer“ dieses Jahr gezeigt.<br />
Anlässlich seines 130. Geburtstags sind Werke aus<br />
seiner Akademiezeit, also aus den Jahren 1906 bis<br />
1909 zu sehen. „Gegen den Willen des Vormunds<br />
Leopold Czihaczek erkämpfte Egon Schieles Mutter<br />
die Aufnahme des erst 16-jährigen an der Akademie<br />
der Bildenden Künste“, erzählt Christian<br />
Bauer, Kurator der Ausstellung und Direktor der<br />
Landesgalerie Niederösterreich. „Sein Talent wurde<br />
dort zwar erkannt, a<strong>be</strong>r nur auf eine gestrige <strong>Art</strong><br />
im Geiste der kaiserlich-königlichen Lehre gefördert.<br />
Dass Schiele sich hier nicht verstanden fühlen<br />
konnte und seine Karriere als Anführer einer neuen<br />
Bewegung junger Künstlerinnen und Künstler<br />
geplant hatte, passt somit ins Bild eines re<strong>be</strong>llischen<br />
und ü<strong>be</strong>r alle Maßen <strong>be</strong>gabten Jugendlichen, der<br />
die Kunst der Moderne maßgeblich prägen sollte.“<br />
Bildrechte: © Stadtgemeinde Tulln, © Martina Sie<strong>be</strong>nhandl, © Daniela Holzer © NÖ Museum Betriebs GmbH, Schaar<br />
Der Egon Schiele Weg durch Tulln verbindet das<br />
Egon Schiele Museum ü<strong>be</strong>r dreizehn Stationen<br />
mit dem Egon Schiele Geburtshaus im Bahnhof<br />
von Tulln. Die als Erlebniswelt gestalteten Räumlichkeiten<br />
des Geburtshauses bieten authentische<br />
Einblicke in die <strong>be</strong>wegende Kindheit dieses Ausnahmekünstlers.<br />
Auf den Spuren des <strong>be</strong>geisterten<br />
Landschaftszeichners Egon Schiele bietet sich ein<br />
Spaziergang durch die Gartenstadt Tulln oder ein<br />
Besuch der Garten Tulln an. Smart und spielerisch<br />
ist übrigens das neue Virtulleum, mit dem<br />
die Stadtgeschichte Tullns zur virtuellen Zeitreise<br />
wird. Die Gäste der Donaustadt entdecken auf<br />
ihrer ganz persönlichen Expedition ausgewählte<br />
Orte und spannende Details zur Stadt.<br />
EGON SCHIELE MUSEUM:<br />
Donaulände 28<br />
3430 Tulln<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 (0)2272 64 570<br />
Mail: info@schielemuseum.at<br />
REGULÄRE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag, sowie Feiertage<br />
10.00 – 17.00 Uhr<br />
Montag (außer Feiertag) geschlossen<br />
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN:<br />
Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat,<br />
pünktlich um 13:00 Uhr<br />
!<br />
www.facebook.com/EgonSchieleMuseum<br />
instagram.com/egonschielemuseum<br />
EGON SCHIELE GEBURTSHAUS:<br />
Bahnhofstraße 69<br />
Stiege 1/Top 3<br />
3430 Tulln<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 (0)2272 690 135<br />
Mail: stadtamt@tulln.gv.at<br />
REGULÄRE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich 9:00 - 20:00 Uhr (Apr - Okt),<br />
bzw. 9:00 - 17:00 Uhr (Nov - März)<br />
Aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Kultur<strong>be</strong>trieb <strong>be</strong>achten Sie<br />
bitte die Öffnungszeiten der Häuser auf den entsprechenden Websites.<br />
schielemuseum.at / schiele-geburtshaus.at<br />
104 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 105
KULTURTIPP / OBERÖSTERREICH<br />
1 2<br />
3<br />
BRUCKNERHAUS LINZ<br />
BRUCKNERHAUS-INTENDANT DIETMAR KERSCHBAUM HAT ALLEN GRUND ZUR FREUDE. DAS<br />
INTERNATIONALE BRUCKNERFEST LINZ SCHREIBT EINEN HISTORISCHEN BESUCHERREKORD.<br />
B<br />
rucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum hat allen<br />
Grund zur Freude. Mit einer Auslastung von 88,1<br />
Prozent konnte das Internationale Brucknerfest Linz<br />
2019 nicht nur um 21 Prozent gegenü<strong>be</strong>r dem Vorjahr<br />
stark zulegen, diese 88,1 Prozent <strong>be</strong>deuten zugleich einen<br />
Besucherrekord in der 45-jährigen Geschichte des Festivals.<br />
„Die Neupositionierung des Brucknerfestes war mir von Anfang<br />
an ein großes Anliegen“, sagt Dietmar Kerschbaum, „und<br />
wie diese Zahlen <strong>be</strong>legen, ist sie vollauf gelungen. Das Brucknerfest<br />
muss mehr sein als nur eine gewisse Anzahl <strong>be</strong>liebig<br />
programmierter Konzerte. Der Namensge<strong>be</strong>r Bruckner muss<br />
erkennbar im Zentrum stehen. Von ihm gehen wir aus, doch<br />
<strong>be</strong>leuchten wir jedes Jahr andere Aspekte seines Schaffens.“<br />
Im ersten Jahr von Dietmar Kerschbaums Intendanz thematisierte<br />
das Brucknerfest die musikalischen Wurzeln seines Namensge<strong>be</strong>rs.<br />
Im Vorjahr <strong>be</strong>gleitete es Bruckner <strong>be</strong>i seinem Aufbruch in<br />
neue sinfonische Welten. „Heuer lautet das Motto Kontroverse –<br />
Bruckner und seine Zeitgenossen“, erzählt Dietmar Kerschbaum.<br />
Dietmar Kerschbaum, Intendant des Brucknerhauses, präsentiert <strong>be</strong>im Internationalen<br />
Brucknerfest Linz auch 2020 wieder heimische und internationale<br />
Top-Stars der Klassikszene.<br />
Fotos: © R. Newman, Volker, W. Kerschbaummayr (Fotostudio Heinrich), Gregor Hohen<strong>be</strong>rg (Sony Music Entertainment), C. Fel<strong>be</strong>r<br />
„Ausgehend von der Rivalität zwischen Bruckner und Brahms,<br />
deren Werke in vielen unserer Konzerte aufeinanderprallen,<br />
zeichnet das Brucknerfest 2020 zugleich ein musikalisches Porträt<br />
Wiens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, wo diese<br />
Kontroverse <strong>be</strong>sonders heftig ausgetragen wurde.“ Zwei Parteien<br />
standen sich gegenü<strong>be</strong>r, <strong>be</strong>ide hatten Beethoven zum Vorbild,<br />
doch waren sie unterschiedlicher Auffassung, wie mit dessen<br />
Er<strong>be</strong> umzugehen sei. Während die sogenannten Neudeutschen<br />
um Liszt, Berlioz und Wagner in der Programmsinfonie bzw.<br />
im Musikdrama die musikalische Zukunft sahen, lehnten ihre<br />
Gegner die „Vertonung“ außermusikalischer Inhalte strikt ab.<br />
Musik sei nichts anderes als eine „tönend <strong>be</strong>wegte Form“ verkündete<br />
etwa Wiens Kritikerpapst Eduard Hanslick. Die Vertreter<br />
dieser Richtung ho<strong>be</strong>n Brahms als Gallionsfigur auf ihr Schild.<br />
„Das Brucknerfest 2020 wird zeigen, dass die Fronten nicht so<br />
eindeutig verliefen, wie man vielleicht annehmen würde“, erklärt<br />
Dietmar Kerschbaum. „So wie Brahms hat nämlich auch Bruckner<br />
Sinfonien ohne Bezug auf außermusikalische Inhalte komponiert.<br />
Doch hatte er sich spätestens mit seiner 3. Sinfonie als<br />
Bewunderer Wagners zu erkennen gege<strong>be</strong>n, weshalb er als dessen<br />
Parteigänger galt.“<br />
Wie schon in den letzten <strong>be</strong>iden Jahren bietet Dietmar Kerschbaum<br />
auch heuer heimische und internationale Top-Stars der<br />
Klassikszene auf, darunter das Bruckner Orchester Linz unter<br />
Markus Poschner, den Senkrechtstarter Pietari Inkinen, der im<br />
Sommer mit Wagners Ring in Bayreuth debütieren wird, Mauro<br />
Peter, den Tamino der diesjährigen Salzburger Festspiele,<br />
oder Thomas Quasthoff, der mit einem Jazzprogramm zu hören<br />
sein wird. „Ganz <strong>be</strong>sonders freue ich mich, dass Christoph<br />
von Dohnányi, der Doyen unter den großen Dirigenten in der<br />
Stiftsbasilika St. Florian das Deutsche Requiem von Brahms<br />
dirigieren wird. Konzerte wie diese machen das Internationale<br />
Brucknerfest Linz unverwechselbar.“<br />
(1) PETER MAURO (2) CHRISTOPH VON DOHNANYIA (3) THOMAS QUASTHOFF<br />
FACTS<br />
BRUCKNERHAUS LINZ<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Septem<strong>be</strong>r bis Juni:<br />
Mo. bis Fr. 10:00–18:00 Uhr<br />
Samstag 10:00–13:00 Uhr<br />
Juli & August:<br />
Mo. bis Fr. 10:00–13:00 Uhr<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 732 7612-0<br />
Mail: brucknerhaus@liva.linz.at<br />
www.brucknerhaus.at<br />
STANDORT:<br />
Untere Donaulände 7,<br />
4010 Linz<br />
TERMINE:<br />
Internationales Brucknerfest Linz 2020<br />
“Kontroverse – Bruckner und<br />
seine Zeitgenossen”<br />
4. Septem<strong>be</strong>r. bis 11. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />
www.brucknerfest.at<br />
106 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 107
KULTURTIPP / SALZBURG<br />
1 2<br />
3<br />
(1 & 2) Schuhe und Kleid von Anna Netrebko für<br />
ihre Rolle der Violetta Valéry in Giuseppe Verdis<br />
La traviata (2005, Großes Festspielhaus) (3) Modell<br />
zum Neuen Festspielhaus (Großes Festspielhaus)<br />
100 Jahre Salzburger<br />
WELTTHEATER<br />
IM JAHR 1920 BEGANN DIE GESCHICHTE, DIE SALZBURG ZU EINER DER KULTURELL<br />
WICHTIGSTEN STÄDTE WELTWEIT WERDEN LIESS. DEM 100-JÄHRIGEN JUBILÄUM<br />
DER SALZBURGER FESTSPIELE WIDMET SICH DIE LANDESAUSSTELLUNG „GROSSES<br />
WELTTHEATER“ IM SALZBURG MUSEUM.<br />
S<br />
chon ab Ende April gibt das Salzburg<br />
Museum in der Neuen Residenz<br />
Einblicke in die Geschichte,<br />
Gegenwart und Zukunft der welt<strong>be</strong>rühmten<br />
Salzburger Festspiele.<br />
Ne<strong>be</strong>n der künstlerischen und kulturellen<br />
Entwicklung des <strong>be</strong>deutenden Kulturfestivals<br />
zeigt die Ausstellung auch den historischen,<br />
politischen und wirtschaftlichen Kontext der<br />
Entwicklung der Stadt Salzburg.<br />
LEBENDIGE FESTIVALGESCHICHTE<br />
Der Ü<strong>be</strong>rzeugung Max Reinhardts folgend,<br />
dass sich der Sinn eines Theaterstücks erst<br />
im intensiven Austausch mit dem Publikum<br />
erfüllen kann, ist die Exposition als Bühnenstück<br />
in mehreren Kapiteln angelegt.<br />
Das Herzstück stellt da<strong>be</strong>i das zweite Kapitel<br />
in der edlen Max-Gandolph-Bibliothek<br />
dar. Dieses Kapitel – das „Archiv“ – erzählt<br />
die 100-jährige Festspielgeschichte anhand<br />
von 100 verschiedenen Objekten wie Fotos,<br />
Film- und Tondokumenten, Requisiten und<br />
vielem mehr. Ein weiteres Kapitel verwandelt<br />
die Kunsthalle des Salzburg Museum während<br />
der gesamten Laufzeit der Ausstellung<br />
von 25. April bis zum 31. Okto<strong>be</strong>r in eine<br />
Bühne. Besonders im Festspielsommer des<br />
heurigen Jahres dient diese als Aufführungsort,<br />
wo Menschen, die eng in Verbindung mit<br />
den Salzburger Festspielen stehen, zu Wort<br />
kommen. Geplant sind außerdem kuratierte<br />
Filmprogramme, Gesprächsrunden, Modeschauen<br />
sowie ein umfangreiches Kinderund<br />
Jugendprogramm.<br />
EINE STADT FEIERT<br />
Im Jubiläumsjahr gibt es in Salzburg a<strong>be</strong>r<br />
noch mehr zu erle<strong>be</strong>n. Von 25. Mai bis 1.<br />
Bildrechte: © Tourismus Salzburg GmbH © Salzburg Museum/Bianca Würger<br />
Juni steht <strong>be</strong>i den Salzburger Festspielen<br />
Pfingsten Gaetano Donizettis Oper „Don<br />
Pasquale“ im Zentrum des Geschehens. Das<br />
DomQuartier wiederum <strong>be</strong>gibt sich mit der<br />
Ausstellung „Ü<strong>be</strong>rall Musik!“ ab 28. Juni auf<br />
Entdeckungsreise durch 200 Jahre Salzburger<br />
Musikgeschichte und macht somit deutlich,<br />
warum gerade Salzburg zur Festspielstadt<br />
geworden ist. Den Höhepunkt erreichen die<br />
Feierlichkeiten mit dem Beginn der Festspiele<br />
im Sommer. Erstmals wird ein Bogen ü<strong>be</strong>r die<br />
Musikveranstaltungen gespannt, die Salzburg<br />
ganzjährig zur Festspielstadt machen: Nicht<br />
nur „Jedermann“ oder Mozarts „Zau<strong>be</strong>rflöte“<br />
zählen zu den Programmhighlights, sondern<br />
auch Ü<strong>be</strong>rnahmen der Opernproduktionen<br />
der Mozartwoche, der Osterfestspiele und<br />
der Pfingstfestspiele. Kunst und Kultur wird<br />
der breiten Öffentlichkeit zeitgleich auch<br />
<strong>be</strong>im kostenlosen Open-Air-Festival Siemens<br />
Fest>Spiel>Nächte mit Videopräsentationen<br />
vergangener Produktionen und aktueller<br />
Neuinszenierungen zugänglich gemacht.<br />
FACTS<br />
SALZBURG MUSEUM<br />
NEUE RESIDENZ<br />
Ausstellung<br />
Großes Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele<br />
LAUFZEIT:<br />
25. April 2020 bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Mozartplatz 1<br />
5010 Salzburg<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43-662-62 08 08-700<br />
Mail: office@salzburgmuseum.at<br />
www.facebook.com/Salzburg.Museum<br />
www.instagram.com/salzburg_museum<br />
www.salzburgmuseum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Montag bis Sonntag 9 bis 17 Uhr<br />
Schließtage:<br />
1. Novem<strong>be</strong>r, 24. und 25. Dezem<strong>be</strong>r<br />
108 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 109
KULTURTIPP / TIROL<br />
Goethes Italienische Reise<br />
- Eine Hommage an ein Land, das es niemals gab -<br />
JOSEF GROIS,<br />
Ansicht Innsbrucks von der<br />
Weiherburg Richtung Südwesten,<br />
um 1830, Öl auf Leinwand<br />
O<br />
livenhaine und saftige<br />
Orangen, ewige Sonnenstunden<br />
und delikater<br />
Wein – die Sehnsucht<br />
nach dem sorglosen,<br />
heiteren Italien ist größer<br />
denn je. Dort, so scheint es, kann man<br />
dem tristen Ar<strong>be</strong>itsalltag entfliehen. So ging<br />
es wohl auch Johann Wolfgang von Goethe,<br />
als er sich im 18. Jahrhundert von Weimar aus<br />
auf eine „Italienische Reise“ <strong>be</strong>gab. Mit seinem<br />
Buch, das er vor mehr als 200 Jahren verfasste,<br />
löste er nördlich der Alpen eine Italiensehnsucht<br />
aus, die bis heute reicht. Was er in Italien<br />
wahrnahm, war jedoch nur das, was er <strong>be</strong>reits<br />
erwartet hatte: Anstatt der trostlosen Situation<br />
in dem politisch zersplitterten Land <strong>be</strong>schrieb<br />
er die endlosen Strände und das vielversprechende<br />
„dolce far niente“. Wie diese Erwartungen<br />
und die her<strong>be</strong>n Erfahrungen in der<br />
mediterranen Realität in Konflikt geraten, dem<br />
widmet sich ab Mai eine Sonderausstellung im<br />
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. „Wir<br />
bringen das ‚Land, wo die Zitronen blühn‘ nach<br />
Innsbruck und hinterfragen zugleich, wie die<br />
künstlerische Darstellung und die italienische<br />
Wirklichkeit zueinander stehen“, so Direktor<br />
Mag. Dr. Peter Assmann. Gezeigt werden u.<br />
a. Goethes eigene Zeichnungen, die die Eindrücke<br />
des Dichters unmittelbar darstellen,<br />
<strong>be</strong>eindrucke Werke von Johann Heinrich Wilhelm<br />
Tisch<strong>be</strong>in bis Michael Wutky, imposante<br />
Skulpturen wie die 1,75 Meter hohe „Juno Ludovisi“,<br />
Grafiken wie jene von Johann Peter<br />
Denifle sowie zeitgenössische Fotografien von<br />
Barbara Klemm und Gianni Berengo Gardin.<br />
Zusätzlich zur Hauptausstellung im Ferdinandeum<br />
findet im Juli und August 2020 eine Ausstellung<br />
in Kooperation mit dem Museo Alto<br />
Garda in Riva del Garda statt.<br />
ITALIEN, EIN LAND HEITERER IDYLLE<br />
Wie Goethes Reise zeigt, entstand das idealisierte<br />
Italien nicht erst mit dem aktuellen<br />
Massentourismus. Schon im 18. Jahrhundert<br />
war Italien als ein Ziel der Sehnsucht <strong>be</strong>kannt.<br />
Sogar das paradiesisch dargestellte griechische<br />
Arkadien, das in der Ü<strong>be</strong>rmittlung mit seiner<br />
eigentlichen Landschaft im Zentrum der Peloponnes<br />
weniger zu tun hatte als mit dem<br />
fantastischen Bild von Idylle, Hirten und<br />
Nymphen, wurde auf Italien umgewälzt. Der<br />
römische Dichter Vergil schrieb den Mythos<br />
in seinen Hirtengedichten nieder. Gleichzeitig<br />
verortete er diese a<strong>be</strong>r in seiner eigenen Heimat<br />
in O<strong>be</strong>ritalien. Italien wurde zum „Arkadien“,<br />
zum Sehnsuchts- und Zufluchtsort der<br />
Bildrechte: © Tiroler Landesmuseen © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien © Belvedere, Wien<br />
Künstler aus dem Norden. Man meinte, hier<br />
das echte Arkadien gefunden zu ha<strong>be</strong>n. Eher<br />
wurde es a<strong>be</strong>r durch künstlerische Darstellungen<br />
wie Gedichte oder Bilder kreiert.<br />
Auch Goethe <strong>be</strong>rief sich in seinem Motto „Auch<br />
ich in Arkadien“, das seine Reise <strong>be</strong>gleitete, selbst<br />
auf diese Legende. Er, der allzu viel <strong>be</strong>schäftigte<br />
Minister, entfloh dem Hof in Weimar, um in Italien<br />
als Künstler wieder neue Schaffenskraft zu<br />
finden. Im Septem<strong>be</strong>r 1786 zog er los und war<br />
mehr als eineinhalb Jahre lang bis nach Neapel<br />
und Sizilien unterwegs. Verschriftlicht hat<br />
er seine Erfahrungen erst 25 Jahre später – in<br />
einem Tagebuch, das keine Reisereportage ist,<br />
sondern das Erlebte glättet und harmonisiert.<br />
VON WEIMAR IN DIE „HEILE WELT“<br />
Goethes Italienische Reise <strong>be</strong>gann im Septem<strong>be</strong>r<br />
1786 in Goethes Heimatort Weimar.<br />
Er selbst wurde sogleich Teil einer Inszenierung,<br />
die die gesamte Reise lang anhalten<br />
sollte. Zu den wohl <strong>be</strong>kanntesten dieser Inszenierungen<br />
gehört das Gemälde „Goethe in<br />
der Campagna“, das in der Ausstellung in jener<br />
Version zu sehen ist, die sich jahrzehntelang im<br />
Goethe-Haus <strong>be</strong>funden hat. Von Johann Heinrich<br />
Wilhelm Tisch<strong>be</strong>in geschaffen, wurde es<br />
später vielfach kopiert. Sogar Andy Warhol ließ<br />
sich davon Jahrhunderte später zu einer Ar<strong>be</strong>it<br />
inspirieren. Allerdings war die Reise nicht nur<br />
ein fröhliches Unternehmen, der deutsche<br />
Dichter hatte mit zahlreichen Schwierigkeiten<br />
zu kämpfen. Anstatt einen Schnellzug oder<br />
Inlandsflug zu buchen musste er damals auf<br />
eine Kutsche zurückgreifen. Die holprige Reise<br />
auf schlechten Straßen war mühsam und<br />
gefährlich, die Ü<strong>be</strong>rnachtungs-Möglichkeit<br />
zweifelhaft. Nicht zuletzt musste auch finanziell<br />
vorgesorgt werden. Goethe war in dieser<br />
Hinsicht in privilegierter Stellung, da er durch<br />
seinen Fürsten mit ausreichend Geld versehen<br />
war, und damit – im Gegensatz zu anderen<br />
Reisenden seiner Zeit – sein eigener Herr sein<br />
konnte. Allerdings gab es in den zahlreichen<br />
italienischen Fürstentümern keine einheitliche<br />
Währung, weshalb die Münzen ständig<br />
gewechselt werden mussten. Ü<strong>be</strong>r diesen Aufwand<br />
<strong>be</strong>klagte sich Goethe ausdrücklich.<br />
ITALIEN DURCH DIE BRILLE DER KUNST<br />
Auch als interessierter und unvoreingenommener<br />
Beobachter nahm Goethe die Eindrücke<br />
dieser Italienischen Reise immer durch die<br />
Brille der Kunst wahr. Um den Leserinnen und<br />
Lesern seine Eindrücke <strong>be</strong>sser zu vermitteln,<br />
<strong>be</strong>zog er sich immer wieder auf Maler und deren<br />
Gemälde, die ihm vergleichbar erschienen.<br />
Wichtig waren da<strong>be</strong>i vor allem niederländische<br />
Künstler, die schon im 17. Jahrhundert das<br />
Italienbild geprägt hatten. In der Ausstellung<br />
ist etwa Michael Wutkys imposantes Gemälde<br />
ü<strong>be</strong>r den Ausbruch des Vesuvs zu sehen,<br />
den er so darstellte wie ihn Goethe schilderte.<br />
Und das, obwohl zwischen den <strong>be</strong>iden künstlerischen<br />
Ar<strong>be</strong>iten keine Verbindung <strong>be</strong>steht.<br />
FACTS<br />
TIROLER LANDESMUSEUM<br />
FERDINANDEUM<br />
Ausstellung Goethes Italienische Reise,<br />
Eine Hommage an ein Land, das es niemals gab<br />
LAUFZEIT:<br />
15. Mai bis 30. August 2020<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumstraße 15,<br />
A-6020 Innsbruck<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 512 594 89-111<br />
Mail: info@tiroler-landesmuseen.at<br />
(im Uhrzeigersinn) FRANZ<br />
XAVER HORNÖCK, Porträt<br />
Angelika Kauffmann, 1804,<br />
Öl auf Leinwand; MICHELE<br />
MARIESCHI, die Ponte del<br />
Canareggio, 1742, Öl auf<br />
Leinwand; FRANZ EDMUND<br />
WEIROTTER, Landschaft mit<br />
Staffage, um 1765, Öl auf<br />
Leinwand; MICHAEL WUTKY,<br />
der Ausbruch des Vesuvs<br />
ü<strong>be</strong>r den Golf von Neapel<br />
gesehen (Abschnitt), um<br />
1780, Öl auf Leinwand; JA-<br />
KOB PHILIPP HACKERT, der<br />
große Wasserfall von Tivoli<br />
<strong>be</strong>i Rom (Abschnitt),<br />
1790, Öl auf Leinwand.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Di-So: 10-18 Uhr<br />
Bibliothek:<br />
Di-Fr: 10-17 Uhr<br />
www.tiroler-landesmuseen.at<br />
facebook.com/TirolerLandesmuseen<br />
instagram.com/tirolerlandesmuseen<br />
110 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 111
KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />
1 2 3 4<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
6<br />
5<br />
Deix erar<strong>be</strong>itete in ü<strong>be</strong>rspitzter Typologie ein<br />
Charakterbild des Österreichers – ü<strong>be</strong>rzeichnet<br />
und auf die Spitze getrie<strong>be</strong>n, wie es der<br />
Karikatur und ihrem oft <strong>be</strong>ißendem Humor<br />
eigen ist. Manfred Deix wies mit seinem Bild<br />
des typischen Österreichers durch Jahrzehnte<br />
auf gesellschaftliche Schwachstellen und Fehler<br />
hin. Seine Karikaturen können mit als<br />
Motor gesellschaftlicher Veränderungen, einer<br />
anderen Wahrnehmung der eigenen Vergangenheit<br />
und Identität ausgemacht werden<br />
und sind somit auch für eine Veränderung<br />
des kollektiven Selbstbildes verantwortlich.<br />
Manfred Deix trifft<br />
WERNER BERG<br />
MANFRED DEIX TRIFFT<br />
WERNER BERG - ZWEI<br />
KÜNSTLER MIT GENIALEM<br />
BLICK FÜR EIGENHEITEN<br />
UND BESONDERHEITEN<br />
IHRER MITMENSCHEN<br />
HABEN SICH AN IHRER<br />
HEIMAT - OB SATIRISCH<br />
ODER MITFÜHLEND -<br />
LEBENSLANG<br />
ABGEARBEITET, MIT<br />
UNVERWECHSELBAREN<br />
MENSCHENBILDERN<br />
UNSERE VORSTELLUNG<br />
GEPRÄGT UND EIN BILD<br />
ZEITGESCHICHTE<br />
HINTERLASSEN.<br />
Die Gegenü<strong>be</strong>rstellung der charakteristischen<br />
Menschendarstellungen<br />
von Manfred Deix<br />
und Werner Berg soll zeigen,<br />
wie einerseits Eigentümlichkeiten<br />
und Besonderheiten<br />
eines Menschenschlages einer<br />
<strong>be</strong>stimmten Region ihren künstlerischen<br />
Niederschlag finden, wie es a<strong>be</strong>r auch möglich<br />
ist, nationalistischer Selbstherrlichkeit,<br />
bösartigen Chauvinismus und bornierter<br />
Verklemmtheit durch ü<strong>be</strong>rspitzte Darstellung<br />
eine klare Absage zu erteilen. Anhand<br />
des schmalen Grates zwischen Typologie und<br />
Karikatur sollen zentrale Fragen von Gruppenidentitäten<br />
bildhaft erörtert werden.<br />
Nach so viel Leid, mit dem die nationalen<br />
Konflikte nach den <strong>be</strong>iden Weltkriegen und<br />
die Schrecken des Nationalsozialismus für<br />
die Menschen Südkärntens erinnernd oft verbunden<br />
sind, muss es möglich sein, mit einem<br />
Augenzwinkern auf vermeintlich „völkische“<br />
Eigenheiten zu blicken.<br />
Absichtlich unernst, widersetzt sich die Ausstellung<br />
dem Wunsch, Menschen wie auch Kunstwerke<br />
zu kategorisieren, sie nationalistischen<br />
Normen unterzuordnen. Zahlreiche Ölbilder,<br />
Holzschnitte, Aquarelle, Zeichnungen und<br />
Skizzen Werner Bergs von den späten 1920er<br />
bis frühen 1980er Jahren zeigen eine Vielzahl<br />
von Menschen, die im Abstimmungsgebiet gelebt<br />
ha<strong>be</strong>n und wohl auch an der Volksabstimmung<br />
im Jahre 1920 teilgenommen ha<strong>be</strong>n. So<br />
werden uns deren Le<strong>be</strong>n und Eigenart künstlerisch<br />
vor Augen geführt.<br />
Anhand von Werner Bergs Le<strong>be</strong>nslauf kann<br />
die Frage der Wählbarkeit einer Identität,<br />
wie auch einer Heimatregion, exemplarisch<br />
aufgezeigt werden.<br />
Bildrechte: Abbildung 1,2 © Marietta Deix, Abbildung 6 © Landessammlungen NÖ, Abbildungen 3,4,5 © Bildrecht Wien<br />
Die Gegenü<strong>be</strong>rstellung zeigt, welch großartiger<br />
Zeichner von Menschen Manfred Deix<br />
war und eröffnet gleichzeitig eine neue Sichtweise<br />
auf den tiefgründigen, durchaus an die<br />
Karikatur grenzenden Humor vieler Ar<strong>be</strong>iten<br />
Werner Bergs.<br />
Die Ausstellung wird - in Zusammenar<strong>be</strong>it<br />
mit Marietta Deix, sowie dem Karikaturmuseum<br />
Krems - von Dr. Harald Scheicher kuratiert<br />
und findet im Rahmen der Kärntner<br />
Landesausstellung „CARINTHIja 2020-100<br />
Jahre Kärntner Volksabstimmung, Zeitreisen<br />
und Perspektiven“ statt.<br />
Großflächige Fassadengestaltungen in der Innenstadt<br />
von Bleiburg mit Motiven von Manfred<br />
Deix und Werner Berg erweitern die Ausstellung<br />
in den öffentlichen Raum.<br />
Der Skulpturengarten des Museums zeigt<br />
„Sprachbilder“ von Werner Hofmeister. Dieser<br />
setzt sich seit Jahren mit dem Wechselverhältnis<br />
von Bild und Text auseinander. Buchsta<strong>be</strong>n,<br />
Laute, Ausrufe, Symbole werden zum Bild<br />
umgebaut, als Stempel, als Wortzeile oder als<br />
Wortwagen, in Eisen geschnitten.<br />
(1) MANFRED DEIX, das Jahr der Jagdunfälle (2) MANFRED DEIX, Tirol (3) WERNER BERG, Jäger,<br />
1932 (4) WERNER BERG, Schweinemarkt, 1934 (5) WERNER BERG, Bauer, 1947 (6) MANFRED<br />
DEIX, Gentechnologie in der Landwirtschaft, 1998<br />
FACTS<br />
WERNER BERG MUSEUM<br />
BLEIBURG | PLIBERK<br />
Ausstellung<br />
Manfred Deix trifft Werner Berg<br />
LAUFZEIT:<br />
01. Mai bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
10. Okto<strong>be</strong>r Platz 4<br />
A-9150 Bleiburg<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: 04235 2110-27<br />
Mail: bleiburg.museum@ktn.gde.at<br />
www.werner<strong>be</strong>rg.museum<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
1. Mai bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />
Di-So: 10-18 Uhr<br />
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG:<br />
Donnerstag, 30. April 2020<br />
pünktlich um 19 Uhr<br />
112 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 113
KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />
WOLFSBERG<br />
KULINARIK-KULTURMARKT ALS ORT DER<br />
BEGEGNUNG. JEDEN SAMSTAG WIRD DER<br />
WOLFSBERGER HOHE PLATZ ZUM MARKT-<br />
PLATZ. DER „KUKUMA-KULINARIK.KULTUR.<br />
MARKT” KONZENTRIERT SICH AUF EIN<br />
ABWECHSLUNGSREICHES SORTIMENT<br />
KULINARISCHER SPEZIALITÄTEN UND<br />
REGELMÄSSIGER KULTURELLE LIVE-ACTS.<br />
(OBEN) Menschengetümmel am <strong>be</strong>liebten Kulinarik-<br />
Kulturmarkt in Wolfs<strong>be</strong>rg. (LINKS & UNTEN) Der<br />
Glaskünstler Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger <strong>be</strong>i der Fertigung<br />
einer Glaskugel.<br />
Mit der architektonischen Neugestaltung <strong>be</strong>kam der Hohe<br />
Platz in Wolfs<strong>be</strong>rg seine historisch dokumentierte und<br />
traditionelle Rolle als Zentrum der Bezirkshauptstadt<br />
wieder zurück. Vor allem a<strong>be</strong>r sorgte die Umgestaltung für einen<br />
Neu<strong>be</strong>ginn des Hohen Platzes als Ort der Begegnung.<br />
neug<br />
mehr<br />
er<br />
Einheitlich gestaltete Marktstände, jeden Monat ein kultureller<br />
Live-Act, gemütliche Sitzgelegenheiten und die Möglichkeit, kulinarische<br />
Spezialitäten vor Ort zu genießen, schaffen ein attraktives<br />
Marktambiente. Im laufenden Jahr hat die Flaniermeile am<br />
Hohen Platz noch einige <strong>be</strong>sondere Höhepunkte zu bieten, so eine<br />
Sommerbühne mit Konzertspektakel am 6. Juni, das Kulinarikfest<br />
„Hopfen und Malz“ am 12. Septem<strong>be</strong>r, „In vino veritas“-Weinverkostungen<br />
am 3. Okto<strong>be</strong>r und der Adventzau<strong>be</strong>r am 28. Novem<strong>be</strong>r.<br />
HOCHWERTIGE GLASKREATIONEN IM HISTORISCHEN AMBIENTE<br />
In einem Innenhof der Wolfs<strong>be</strong>rger Altstadt, direkt am historischen<br />
Hohen Platz, gestaltet und produziert der gebürtige Tiroler<br />
Glaskünstler Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger mit seiner Partnerin Gabriele<br />
Rogner verschiedenste hochwertige Glas-Kreationen mit<br />
<strong>be</strong>sonderen Charme. In ihrem Atelier bieten die <strong>be</strong>iden Künstler<br />
unter anderem auch Workshops an, speziell gestaltet für alle<br />
Altersgruppen. Die Werkstatt <strong>be</strong>findet sich im 600 Jahre alten,<br />
architektonisch <strong>be</strong>merkenswerten ehemaligen Sudhaus der alten<br />
Wolfs<strong>be</strong>rger Bierbrauerei Moser und versteht sich als „offenes<br />
Haus“, in dem Besucher jederzeit willkommen sind. Selbstverständlich<br />
fertigt Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger auch Glasobjekte nach individuellem<br />
Kundenwunsch an, die sich als Dekorationsstücke<br />
oder Präsente <strong>be</strong>sonderer Beliebtheit erfreuen.<br />
FACTS<br />
STADT WOLFSBERG<br />
KULINARIK-KULTURMARKT:<br />
Hoher Platz,<br />
9400 Wolfs<strong>be</strong>rg<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr<br />
www.facebook.com/kukumawolfs<strong>be</strong>rg<br />
www.kukuma.at<br />
ATELIER SILBERBERGER:<br />
Altes Sudhaus am Hohen Platz 1,<br />
9400 Wolfs<strong>be</strong>rg<br />
KONTAKT:<br />
+43 (0)664 2738235<br />
Bildrechte: © Stadt Wolfs<strong>be</strong>rg, © Rene Knabl<br />
MUSEEN erforschen –<br />
Kultur hautnah erle<strong>be</strong>n.<br />
Die vier Museen der Wien Holding – das Mozarthaus<br />
Vienna, das Kunst Haus Wien, das Jüdische Museum<br />
Wien und das Haus der Musik – machen Kunst und Kultur<br />
auf eine ganz <strong>be</strong>sondere Weise erlebbar. Tickets erhältlich<br />
<strong>be</strong>i www.wien-ticket.at oder direkt <strong>be</strong>i den Museen.<br />
www.wienholding.at<br />
wecken.<br />
114 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR 2020 AQ 115
ART TOPIC<br />
116 AQ FRÜHJAHR 2020<br />
www.art-quarterly.com