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TRENDYone | Das Magazin – Ulm – Februar 2024

"Pride Ulm.Neu-Ulm e.V." möchte ein Zeichen setzen | Die Tuba: Das Instrument des Jahres 2024 | Günzburger setzt sich mit Chili-Soßen international durch

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Lokales 9<br />

Stelldichein der Haupakteure: Dr. Jan Stefan Roell (Präsident der IHK <strong>Ulm</strong>), Petra Engstler-Karrasch (Hauptgeschäftsführerin<br />

der IHK <strong>Ulm</strong>), Martin Schulz (Gastredner), Martin Buck (Präsident und Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben)<br />

und Dr. Soenke Voss<br />

Betriebe in manchen Situationen schier<br />

unmöglich ist. Die Whistleblowerrichtlinie<br />

mit ihren Möglichkeiten der anonymen<br />

Diskreditierung. Einem auferlegten<br />

Risikomanagement, das die Frage<br />

aufwirft, ob es Firmengründungen,<br />

Erweiterungen und Erschließen neuer<br />

Geschäftsfelder ohne Risiko überhaupt<br />

gibt? Schließlich die Ankündigung rund<br />

10.000 sogenannte „ewige Chemikalien“<br />

in der EU verbieten zu wollen. Eine<br />

Ankündigung, die nervös macht, weil<br />

man noch gar nicht erforscht hat, wo<br />

diese überall zum Einsatz kommen und<br />

ob es denn eins zu eins auch Ersatzstoffe<br />

gibt. Zwischenapplaus aus dem<br />

Auditorium bestätigte, dass Martin<br />

Buck den richtigen Nerv getroffen hat.<br />

Martin Schulz ist überzeugter Europäer<br />

<strong>Das</strong> folgende musikalische Intermezzo<br />

mit der Band Candlerock war eine<br />

herrliche geistige Erfrischung nach so<br />

viel Aufzählung von wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten. Dann nahm Martin<br />

Schulz, unvergessen als langjähriger<br />

EU-Parlamentspräsident, Kanzlerkandidat<br />

der SPD 2017 und heute Vorsitzender<br />

der SPD-nahen Friedrich Ebert<br />

Stiftung, den Fehdehandschuh auf.<br />

Aber nicht ohne Martin Buck in Teilen<br />

recht zu geben. Gerade in den Kleinregulierungen<br />

durch die EU, liegt viel<br />

Potential für Unverständnis. Hier würden<br />

oft allgemein gehaltene Richtlinien<br />

helfen, regional die richtigen Lösungen<br />

zu finden und umzusetzen. Es ist überhaupt<br />

kein Bedarf vorhanden, dass die<br />

EU die Wasserversorgung in Biberach<br />

reguliert, das kann die Kommune sehr<br />

gut alleine und bedarfsgerecht umsetzen.<br />

Dabei wird der Bedarf in Südsizilien<br />

nie berührt. Und umgekehrt.<br />

Dabei wäre die EU ja gar nicht der oft<br />

dargestellte Beamtenapparat ohne<br />

Realitätsbezug. Auch wenn sich in<br />

Brüssel etwa 30.000 EU Beamte sich<br />

anscheinend nur dem Regulierungswahn<br />

hingeben, sollte man einfach mal<br />

gegenüberstellen, dass eine Stadt wie<br />

Köln alleine schon 27.000 Beamte beschäftigt.<br />

Er will damit sagen, die EU<br />

ist nicht nur der Riesenmoloch, für den<br />

man sie oft hält. Die EU steht, in ihrer<br />

inzwischen 70jährigen Geschichte vor<br />

Allem für Eines, Demokratie und damit<br />

verbundene Freiheit. Dabei ist es,<br />

gerade in wirtschaftlicher Hinsicht, der<br />

Zusammenschluss, der unsere gesamte<br />

Wettbewerbsfähigkeit, auch für die<br />

Zukunft, sicherstellt. Der Gesamtauftritt<br />

einer EU ist eben gewichtiger, als<br />

wenn heute zB. Österreich mit China<br />

oder Indien in bilaterale Verhandlungen<br />

eintreten würde. <strong>Das</strong> dürfe man nicht<br />

außer Acht lassen, auch wenn es sich,<br />

für die dritt oder viertgrößte Industrienation<br />

oft wie ein Nachteil anfühlt oder<br />

dieser Gedanke zu oft im Land geschürt<br />

wird. Es darf nicht vergessen werden,<br />

an erster Stelle sichert die EU den Frieden<br />

untereinander, denn ohne Frieden<br />

ist alles Nichts. Schließlich beendete Dr.<br />

Jan Stefan Roell, Präsident der IHK <strong>Ulm</strong>,<br />

mit seinem Schlusswort den offiziellen<br />

Teil des Abends und durfte damit die<br />

Gäste an das Buffet bitten. Eine Aufforderung<br />

der die Besucher gerne nachkamen<br />

und damit in das Netzwerken bei<br />

lockerer Atmosphäre eintraten.<br />

Es ist klar, dass die wirtschaftliche Ausgangslage<br />

schwierig ist. Ein Wachstum<br />

auf einem Niveau, wie es in Deutschland<br />

Normalität ist, ständig zu halten,<br />

ist ein Ding der Unmöglichkeit <strong>–</strong> Konsolidierungsphasen<br />

sind immer nötig.<br />

Dann kann es auch wieder aufwärts<br />

gehen, dieser Wille ist zu spüren und<br />

mit vorsichtigem Optimismus gehen<br />

die Wirtschaftsschaffenden an die neuen<br />

Herausforderungen. Text: Tom Alt

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