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Flensburg Journal Ausgabe 257 - Februar 2024

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IMPRESSUM<br />

©Copyright by<br />

A. B & M<br />

Art. Books & Magazines –<br />

International – GmbH und Co KG<br />

­ Alle Rechte vorbehalten ­<br />

Herausgeber:<br />

Horst Dieter Adler<br />

Sünderup 46 · 24943 <strong>Flensburg</strong><br />

Tel.: (04 61) 6 70 00 00<br />

Fax: (04 61) 6 70 00 08<br />

moin@flensburgjournal.de<br />

www.flensburgjournal.de<br />

Anzeigen:<br />

Horst Dieter Adler<br />

Jens­Uwe Boenigk<br />

Fotos:<br />

Bildarchiv Verlagskontor<br />

Horst Dieter Adler und<br />

A. B & M Art. Books & Magazines –<br />

International – GmbH und Co KG,<br />

Bodo Nitsch, Benjamin Nolte<br />

Titelbild: Benjamin Nolte<br />

(Museumsberg <strong>Flensburg</strong>)<br />

Satz- und<br />

Lithografieherstellung:<br />

dialogkontor Werbeagentur<br />

Auflage:<br />

48.000 Exemplare<br />

Vertrieb:<br />

In alle Haushalte per Verteiler,<br />

Post und Auslegestellen<br />

Redaktion:<br />

Horst Dieter Adler, Hrsg.,<br />

Peter Feuerschütz,<br />

Jessica Hofmann,<br />

Benjamin Nolte, Jan Kirschner<br />

Tel.: (04 61) 67 00 00 1<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

des Herausgebers wieder. Alle Fotos,<br />

Beiträge und vom Verlag gestaltete<br />

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Veranstaltungstermine:<br />

Keine Gewähr für die Richtigkeit<br />

Lektorat:<br />

Peter Feuerschütz<br />

Redaktionsschluss<br />

nächste <strong>Ausgabe</strong>:<br />

15. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Erscheinungstermin<br />

nächste <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Ende <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Druck:<br />

PerCom<br />

Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Printed in Germany<br />

Rechtsanwälte<br />

Fachanwälte<br />

Notare<br />

Kauf von Immobilienanlageobjekten<br />

– ohne gründliche Prüfung riskant<br />

Der Erwerb von Immobilien als Anlageobjekte<br />

wird in Zeiten sinkender<br />

Zinsen interessanter. Gerne werden<br />

Bestandsimmobilien erworben. Nicht<br />

wenige Käufer erleben allerdings später<br />

ein böses Erwachen, wenn sie merken,<br />

dass unerkannte Schwierigkeiten<br />

auftreten und sie aufgrund des üblichen<br />

Sachmangelgewährleistungsausschlusses<br />

keinen Regress beim<br />

Verkäufer nehmen können. Daher gilt:<br />

Niemals Immobilien als Anlageobjekte<br />

erwerben ohne gründliche Prüfung<br />

(sogenannte due diligence). Die due<br />

diligence (in etwa übersetzt: „gebotene<br />

Sorgfalt“) bezeichnet den Prozess<br />

der sorgfältigen Untersuchung eines<br />

Kaufgegenstandes im Vorfeld einer<br />

Transaktion. Sie ist geboten aufgrund<br />

des typischerweise bei Bestandsimmobilien<br />

erfolgenden weitgehenden<br />

Ausschlusses von Gewährleistungsansprüchen<br />

des Käufers. Der Käufer ist<br />

mithin gehalten, bevor er ein Anlageobjekt<br />

erwirbt, dieses sehr sorgfältig<br />

zu prüfen, damit er nicht im Nachhinein<br />

erst Schwierigkeiten entdeckt, die<br />

sich auf den Wert des Anlageobjekts<br />

auswirken können. Der Schwerpunkt<br />

einer due diligence beim Immobilienerwerb<br />

liegt unter anderem auf folgenden<br />

Aspekten:<br />

• Durchführung einer Bestandsaufnahme<br />

im Hinblick auf Bauplanungsrecht,<br />

Sanierungsrecht, Denkmalschutzrecht<br />

und Bauordnungsrecht;<br />

• Erfassung technischer Anlagen, z. B.<br />

Prüfung des Vorhandenseins eines<br />

Energiepasses, der Begleitpapiere<br />

für technische Anlagen, TÜV­Abnahmebescheinigungen,<br />

etc.;<br />

• Erfassung und Beurteilung von<br />

Dauerschuldverhältnissen, wie z. B.<br />

Wartungsverträge, Hausmeisterverträge,<br />

Verträge über Schnee­ und<br />

Eisbeseitigung, etc.;<br />

• Prüfung der vorhandenen Sachversicherungen<br />

hinsichtlich versicherter<br />

Risiken, zugrundeliegender Bedingungen,<br />

Absicherung des gleitenden<br />

Neuwerts/Zeitwerts/gemeinen<br />

Werts;<br />

• Erfassung des Kostenmanagements<br />

hinsichtlich der Nebenkosten;<br />

• Mietrechtliche „due diligence“ im eigentlichen<br />

Sinn, z. B. Erfassung von<br />

Miethöhen, Wertsicherung, Laufzeit,<br />

Optionsrechte, Regelung über<br />

Instandhaltung/Instandhaltungspflichten,<br />

Schönheitsreparaturklauseln,<br />

etc.;<br />

• Analyse der den Grundbucheintragungen<br />

zugrundeliegenden Bewilligungen,<br />

z. B. Dienstbarkeitsbestellungen,<br />

Reallasten, etc., sowie<br />

Überprüfung sonstiger Grundlagendokumente,<br />

z. B. von Erbbaurechtsverträgen,<br />

Teilungserklärungen und<br />

Gemeinschaftsordnungen, Verträge<br />

zur Begründung von Dauernutzungsrechten,<br />

etc.<br />

Entscheidet sich ein Kaufinteressent<br />

nach eingehender Prüfung eines<br />

Objekts, Kaufverhandlungen<br />

abzubrechen, begründet das keinen<br />

Schadensersatzanspruch. Denn jede<br />

Vertragspartei ist grundsätzlich dazu<br />

berechtigt, laufende Vertragsverhandlungen<br />

jederzeit abzubrechen (vgl. OLG<br />

München, Urteil v. 19.09.2012, Az. 7 U<br />

736/12; so bereits zuvor BGH, Urteil v.<br />

07.12.2000, VII ZR 360/98).<br />

Aufgrund sich verschärfender rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen in Hinblick<br />

Ihr gutes Recht.<br />

auf die Energieeffizienz von Gebäuden<br />

wird für Kaufinteressenten immer wichtiger,<br />

mit finanzierenden Banken abzuklären,<br />

welche Anforderungen heute<br />

und zukünftig an den Energiestandard<br />

eines Gebäudes gestellt werden, damit<br />

keine Nachteile bei der Finanzierung<br />

auftreten. Entspricht ein älteres Bestandsgebäude,<br />

z. B. ein Mehrfamilienhaus<br />

aus dem Jahr 1970, nicht mehr<br />

dem heutigen energetischen Standard<br />

und verpflichtet der Gesetzgeber zur<br />

Ergreifung von Maßnahmen, die die<br />

Energieeffizienz steigern, kann sich<br />

das auf die Finanzierung auswirken.<br />

Finanzierungsbanken können geneigt<br />

sein, den Beleihungswert von Immobilien<br />

herabzustufen, wenn ihr energetischer<br />

Standard nicht zeitgemäß ist<br />

und hieraus können für Kreditnehmer<br />

auch bei laufenden Krediten erhebliche<br />

Nachteile entstehen. Es macht also<br />

Sinn, sich auch mit der Energieeffizienz<br />

eines Kaufobjekts zu befassen und diese<br />

möglicherweise sachverständig bewerten<br />

zu lassen.<br />

Rechtsanwalt und Notar<br />

Dietrich Schenke<br />

LL.M. (Steuerwissenschaften)<br />

Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht,<br />

Schlichter und Schiedsrichter nach<br />

SOBau in der Kanzlei KH&S Dr. Kruse,<br />

Hansen & Sielaff Rechtsanwälte<br />

Partnerschaft mbB,<br />

Rechtsanwälte, Fachanwälte, Notare,<br />

Stuhrsallee 35, 24937 <strong>Flensburg</strong><br />

Tel. 0461 - 5 20 77 0<br />

(Diesen Beitrag sowie alle früheren<br />

Beiträge können Sie unter<br />

www.khs-flensburg.de nachlesen)<br />

76 FLENSBURG JOURNAL • 02/<strong>2024</strong>

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