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Flensburg Journal Ausgabe 257 - Februar 2024

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Immobilien als Kapitalanlage:<br />

Trotz gestiegener Zinsen sind die Aussichten<br />

auf dem Immobilienmarkt gut.<br />

Die Zinsen sind gestiegen, die Kaufpreise gefallen.<br />

Man sollte jedoch nicht darauf hoffen, der<br />

Sinkflug ginge weiter, sondern sich gerade jetzt<br />

mit dem Kauf von Immobilien näher befassen.<br />

Dabei sind Neubauten aktuell die große Ausnahme.<br />

Viele Baustellen in der gesamten Republik stehen<br />

still. Und trotzdem bewegt sich einiges am Markt –<br />

nur eben nicht beim Neubau.<br />

Nach der Zinswende Mitte 2022 haben etliche<br />

Bauträger ihre Projekte gestoppt. Laut Ifo-Zahlen<br />

klagt jedes zweite Bauunternehmen über Auftragsmangel,<br />

jedes achte sorgt sich um seine Zukunft.<br />

Denn potentielle Immobilienkäufer können oder<br />

wollen derzeit kaum noch die horrenden Neubaupreise<br />

bezahlen, seit die Kreditzinsen auf rund vier<br />

Prozent gestiegen sind. Sie warten ab. Damit aber<br />

fehlt den Bauträgern frisches Kapital, um geplante<br />

Projekte fortzusetzen. Hinzu kommt, dass die<br />

Baukosten ebenfalls seit Mitte 2022 weiter gestiegen<br />

sind. Inzwischen kostet der Quadratmeter im<br />

Neubau (inklusive Bodenanteil) im Bundesschnitt<br />

5000 Euro.<br />

Doch nach der Wende ist vor der Wende: Gerade bei<br />

älteren Immobilien wächst das Angebot im Markt<br />

stetig. Die Preise haben sich im Bundesschnitt seit<br />

dem Höchststand Mitte 2022 um rund zehn Prozent<br />

angepasst. Immobilien mit Sanierungsstau und<br />

schlechten Energiewerten sind in Randlagen jetzt<br />

sogar 20 bis 30 Prozent günstiger zu haben. Gleichzeitig<br />

ziehen auch die Such- und Finanzierungsanfragen<br />

auf Immobilien- und Finanzierungsplattformen<br />

wieder an. Einige haben sich an das erhöhte<br />

Zinsniveau gewöhnt und beginnen, sich nach der<br />

Schockstarre wieder mit dem Thema zu beschäfti-<br />

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Auch wenn die Banken in der Kreditvergabe deutlich<br />

restriktiver geworden sind, so bietet der Kauf<br />

einer Immobilie als Kapitalanlage, aufgrund der<br />

aktuellen Marktsituation erhebliche Chancen. Er<br />

ist als Sachwert zur Diversifikation und des effektiven<br />

Vermögensaufbaus (Wertzuwachs, Steuervorteile,<br />

Mieteinnahmen) ohnehin unersetzlich.<br />

Viele Kaufwillige hoffen allerdings auf weiter sinkende<br />

Preise. Hier sei jedoch vor überzogenen Erwartungen<br />

gewarnt, weil kein eindeutiger Trend<br />

hinsichtlich der Preisentwicklung <strong>2024</strong> zu erkennen<br />

ist. Weil der Einbruch auf dem Neubausektor<br />

den Wohnungsmangel noch weiter verstärken wird,<br />

der massive Zuzug in Ballungszentren anhält und<br />

die Mieten bereits erheblich steigen, ist ein größerer<br />

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Preisrückgang<br />

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nicht wahrscheinlich. Ein weiteres<br />

Abwarten oder gar der Einstiegsverzicht würde<br />

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den Anleger vermutlich viel Geld kosten.<br />

Denn trotz höherer Zinsen und steigender Mieten<br />

sind die Aussichten auf dem Immobilienmarkt gut,<br />

weil sich die Käufer beim Erwerb einer Immobilie<br />

als Kapitalanlage die Inflation und das künftige<br />

Zinsumfeld bei der Finanzierung zunutze machen<br />

können.<br />

Als Selbstnutzer ist man auf einen Ort festgelegt.<br />

Die entscheidende Frage ist hier: Reicht das Budget<br />

für eine gute Citylage, oder muss man weiter<br />

ins Umland ausweichen? Für Toplagen erwarten die<br />

Marktexperten weiterhin eine stabile Preisentwicklung,<br />

dort sind die Quadratmeterpreise bisher kaum<br />

gesunken – und werden es vermutlich auch zukünftig<br />

nicht. Daneben sollten Käufer aber beachten,<br />

dass nicht nur die Lage, sondern auch der Zustand<br />

der Immobilie eine Rolle spielt. Wichtig ist neben<br />

ausreichendem Eigenkapital auch die energetische<br />

Qualität einer Immobilie, da sonst hohe Nebenkosten<br />

und Sanierungsauflagen drohen könnten.<br />

Kapitalanleger dagegen sollten sich fragen: Will<br />

ich noch in einer 1A-Lage kaufen, also in einer Metropole,<br />

die meist ohnehin hoch bewertet ist, oder<br />

investiere ich lieber in einer 1B- oder 1C-Lage, wo<br />

man (noch) mehr Quadratmeter fürs Geld erhält?<br />

Wer in puncto Wertstabilität sichergehen will,<br />

wählt eine 1A-Lage. Es gilt als unwahrscheinlich<br />

bis ausgeschlossen, dass die Preise in fünf oder<br />

zehn Jahren tiefer liegen werden als heute.<br />

Das gilt jedoch auch für 1B- und 1C-Lagen, die aus<br />

Renditegesichtspunkten eher noch attraktiver<br />

sind (ausgenommen Berlin). Sie sind ähnlich stabil<br />

wie die Metropolen, jedoch noch nicht derart überpreist.<br />

So liefern sie auch aktuell Bruttomietrenditen<br />

von 2,5 bis 3,5 Prozent, während A-Städte<br />

häufig knapp darunter liegen. Auch von steigenden<br />

Mieten können Kapitalanleger in 1B- und 1C-Lagen<br />

überproportional profitieren, ebenso vom Wertzuwachs.<br />

Allerdings gilt immer: Ein genaues Hinschauen bei<br />

Makro- und Mikrolage, Zustand, Verwaltung und<br />

weiteren Punkten ist unerlässlich und entscheidet<br />

über den Erfolg des Invests. Ein Austausch mit<br />

Experten wird dringend empfohlen. Wir beraten<br />

zu diesem Thema und anderen Themen der Finanzdienstleistung<br />

seit mehr als zwanzig Jahren.<br />

Es gibt somit gute Gründe, jetzt zuzuschlagen. Die<br />

Phase, in der es wegen günstiger Zinsen billiger<br />

war zu kaufen als zur Miete zu wohnen, ist definitiv<br />

vorbei. Doch wer es schafft, diese Umstellung<br />

anzunehmen und die aktuelle Situation realistisch<br />

zu bewerten und für sich zu nutzen, wird in einigen<br />

Jahren trotz höherer Kreditbelastung der Gewinner<br />

sein.<br />

Lars Pommerening<br />

Geprüfter Finanzanlagenfachmann (IHK)<br />

Business Coach (IHK)<br />

Tel.: 0171-5325920<br />

Jägerweg 16, 24941 <strong>Flensburg</strong><br />

www.compexx-finanz.de<br />

www.beratungskonzepte-nord.de<br />

pommerening@beratungskonzepte-nord.de<br />

2 FLENSBURG JOURNAL • 02/<strong>2024</strong><br />

FLENSBURG JOURNAL • 10/201975

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