Flensburg Journal Ausgabe 257 - Februar 2024
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Straßen und Stadtteile:<br />
100 Jahre Salon Gossmann –<br />
und immer in der Waitzstraße zuhause<br />
Das Friseurhandwerk zählt zu den ältesten<br />
Handwerken überhaupt. Schon<br />
um das Jahr 4000 vor Christus haben<br />
im alten Ägypten die Menschen Wert<br />
Lounge und Veranstaltungen im Gästehaus Seewarte<br />
Mürwiker Straße 164 · 24944 <strong>Flensburg</strong> · Tel.: 0461- 350 25<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonnabend ab 18.00 Uhr<br />
Jeden Mittwoch: Cocktailnight<br />
Jeden Donnerstag: Afterworkparty<br />
Jeden Freitag: Nacht der Künstler<br />
Jeden Samstag: Saturday Night mit Mario<br />
Samstag, 17.02.<strong>2024</strong>:<br />
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Cafe – Bar – Lounge – Veranstaltungsort in <strong>Flensburg</strong>-Mürwik<br />
auf Haarpflege gelegt. Damals waren<br />
es vor allem Sklaven, die ihre Herren<br />
und Gebieter pflegten und frisierten.<br />
Der heutige Beruf des Friseurs entstand<br />
dagegen erst vor gut hundert<br />
Jahren, etwa um 1900 herum. In der<br />
frühen Neuzeit war das Bart- und<br />
Haareschneiden erst noch Aufgabe<br />
der sogenannten „Bader“, die ihre<br />
Badstuben in Städten und größeren<br />
Ortschaften betrieben.<br />
Der Salon Gossmann entsteht<br />
Einer dieser Friseursalons des frühen<br />
20. Jahrhunderts in <strong>Flensburg</strong> begeht<br />
in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag.<br />
„Als letztes altes Unternehmen in<br />
unserem Stadtteil „Achter de Möhl“,<br />
im Süden der Stadt gelegen, gibt es<br />
noch den „Friseur-Salon Gossmann“,<br />
erzählt uns die heutige Betreiberin<br />
des Geschäfts, Silke Lorenzen. Die<br />
Anfänge sind in ihrer Familie überliefert,<br />
gern erzählt sie aus jenen frühen<br />
Anfangszeiten. „Vor etwas über 100<br />
Jahren hat der Dithmarscher Wilhelm<br />
Karl Gossmann, 1923 nach dem Ende<br />
seiner „Tippelschaft“ (die Wanderjahre<br />
eines angehenden Handwerksgesellen),<br />
in der er seinen Gesellenbrief<br />
im Friseurhandwerk machte, das Haus<br />
Waitzstraße 11 in <strong>Flensburg</strong> gekauft.<br />
Mit der Hilfe der Auszahlung seines<br />
Vaters, der in Burg (Dithmarschen)<br />
lebte, konnte er sich das Mehrfamilienhaus<br />
leisten und hat als ganz junger<br />
Friseur im gleichen Hause sein<br />
eigenes Geschäft eröffnet.<br />
Die Meisterprüfung bestand<br />
er 1924. Diese musste nach<br />
der Eröffnung eines eigenen<br />
Ladens innerhalb eines Jahres<br />
nachgewiesen werden.<br />
Wilhelm Gossmann war nun 26<br />
Jahre alt und ein mutiger Jungunternehmer.<br />
Er betrieb gemeinsam<br />
mit seinem Gesellen<br />
Willi Bradke und zwei Lehrlingen<br />
den Friseurladen. Einige<br />
Umbauten mussten erst noch<br />
getätigt werden, und nach<br />
erfolgter Umsetzung nannte<br />
er nicht mehr nur ein Friseurgeschäft<br />
sein eigen, sondern<br />
auch noch einen Zigarren- und<br />
Tabakladen.“ Und Frau Lorenzen<br />
ergänzt: „Wie der Zufall es<br />
wollte, gab es auch eine junge,<br />
alleinstehende Friseurin<br />
in der Teichstraße, die einen<br />
kleinen Stubenladen - dies<br />
war damals möglich - unterhielt.<br />
Die Waitzstraße und<br />
die Teichstraße liegen nicht<br />
weit auseinander und so traf<br />
man sich zwangsläufig im eigenen<br />
Viertel, verliebte sich<br />
bald ineinander und heiratete<br />
schließlich. Lida Gossmann,<br />
geborene Carstens, zog nun<br />
mitsamt ihren Kunden und ihrem<br />
Handwerkszeug bei ihrem<br />
Wilhelm ein. Der Herrensalon,<br />
mit Straßenfront und Schau-<br />
24 FLENSBURG JOURNAL • 02/<strong>2024</strong>