Jahresbericht 2009 - Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG

Jahresbericht 2009 - Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG Jahresbericht 2009 - Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG

28.12.2012 Aufrufe

Bericht des Vorstandes Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften D Deutschland erlebte 2009 vor dem Hintergrund globaler Konjunkturschwäche die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. Der Arbeitsmarkt zeigte sich erstaunlich robust. Die Anpassung des Beschäftigungsbedarfs an die verringerte Nachfrage vollzog sich größtenteils über Kurzarbeiterregelungen und Arbeitszeitkonten. Der Konsum wurde vor allem durch die konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung (z. B. durch die sogenannte Abwrackprämie) gestützt. Der Außenbeitrag als Saldo von Einfuhren und Ausfuhren nahm im Jahresdurchschnitt erheblich ab, blieb aber positiv. Der Staatssektor wies ein wesentliches Finanzierungsdefi zit aus, das aus dem konjunkturbedingten Rückgang der Einnahmen und dem markanten Anstieg der Ausgaben resultierte. Angesicht der Stützungserfordernisse für Finanzwirtschaft und Konjunktur bestanden dafür keine Alternativen. Die Infl ation hielt sich auf niedrigem Niveau. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins schrittweise auf 1,00 Prozent. Aufgrund der Verspannungen auf dem Geldmarkt wurden weitere unkonventionelle Maßnahmen ergriffen, um den Banken Zugang zu Liquidität zu verschaffen. Diese führten dazu, dass sich die massive Liquiditätsverknappung nicht zu einer breit angelegten Liquiditätskrise der Kreditinstitute ausweiten konnte. Infolge der Stabilisierung der Finanzmärkte konnte die Notenbank zum Jahresende erste Schritte zur Rückführung der Sondermaßnahmen einleiten. Die US-amerikanische Notenbank (Federal Reserve) fl ankierte ihre faktische Nullzinspolitik mit einer Reihe unorthodoxer Maßnahmen. Ziel war eine Stimulierung der Kreditvergabe und des Anleihemarktes. Auf den Rentenmärkten bewegten sich die Renditen auf niedrigem Niveau seitwärts. Sichere Anlageformen (z. B. Bundesanleihen) standen im Fokus der Anleger. Für Anleihen von Staaten, bei denen Zweifel am Finanzstatus vorhanden waren (z. B. Irland, Griechenland) wurden hohe Risikoaufschläge von bis zu 3 Prozentpunkten verlangt. Der Euro stand zu Jahresbeginn unter deutlichem Abwertungsdruck. Er wurde von pessimistischen Wachstumsaussichten für den Euro-Raum sowie einer Vertrauenskrise einiger Euro-Länder geschwächt. Kapitalumschichtungen aus dem Dollar und dem Yen in den höherverzinsten Euro stärkten die Gemeinschaftswährung zum Jahresende. Die eingetrübten Konjunkturaussichten und die Befürchtungen um die Solidität des globalen Finanzsystems drückten den Deutschen Aktienindex (DAX) auf einen Tiefstand von 3.666 Punkten. Die Trendwende an den Aktienmärkten begann nach der Bekanntgabe vielversprechender Quartalsergebnisse großer US-Finanzinstitute. Der DAX kann im Ergebnis auf ein erfolgreiches Börsenjahr zurückblicken. Er schloss zum Jahresende mit 5.957 Punkten. 18 Raiffeisenbank Südstormarn eG

Geschäftsentwicklung der Volks- und Raiffeisenbanken Im Umfeld der Finanzkrise konnte in der Öffentlichkeit ein Wertewandel zugunsten der Genossenschaftsbanken verzeichnet werden. Die Werte und die Besonderheiten, mit denen die Volksbanken und Raiffeisenbank in Verbindung gebracht werden, haben im Verlauf der Krise an Bedeutung gewonnen. Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbanken stieg an. Das Bilanzsummenwachstum wurde sowohl von einem Anstieg des Volumens der Kundeneinlagen als auch durch eine Ausweitung des Kreditgeschäftes getragen. Die Eigenkapitalausstattung der Volksbanken und Raiffeisenbanken führt zu keiner Kreditklemme im Genossenschaftssektor. Das Wachstum der Kundengelder wurde durch die klassischen Einlagenformen Sichteinlagen und Sparbücher getragen, während bei den Termineinlagen und den verbrieften Einlagen Rückgänge zu verzeichnen waren. Das kumulierte Betriebsergebnis stieg von 1,6 Mrd. Euro auf 1,9 Mrd. Euro. Entwicklung der Raiffeisenbank Südstormarn eG Die Raiffeisenbank musste sich im Umfeld der Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise neuen Herausforderungen stellen. Als Genossenschaftsbank und als Mitglied des genossenschaftlichen FinanzVerbundes war sie jedoch nicht so stark von den negativen Einfl üssen betroffen wie die Banken anderer Institutsgruppen. Im Genossenschaftssektor waren generell keine Liquiditätsengpässe zu verzeichnen. Ausblick 2010 · Jahresbericht 2009 Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank stieg um 2,8 Prozent an. Das Gesamtvolumen der innerhalb des FinanzVerbundes vermittelten Kredite ging im Geschäftsjahr leicht zurück. Das Volumen der außerbilanziellen Kundengelder konnte im Geschäftjahr wieder deutlich ausgebaut werden. Das Wachstum wurde durch Zufl üsse und Kursgewinne getragen. Das Risikoergebnis aus dem Kundenkreditgeschäft und aus den Eigenanlagen konnte im Jahresvergleich deutlich verbessert werden. Der Bestand an Kundenkrediten ging im betrachteten Zeitraum leicht zurück, die im Geschäftsjahr angefallenen Tilgungsleistungen konnten fast vollständig wieder aufgefangen werden. Vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus bildet die Raiff eisenbank längerfristige Finanzierungswünsche ihrer Kunden über die Partner im genossenschaftlichen FinanzVerbund ab. Bei den Anlagen im Eigenbestand wird auf eine ausgeglichene Struktur besonderer Wert gelegt. Kundenwertpapiere inkl. Fonds 142,4 Mio € Hypothekenkredite 106,6 Mio € easyCredit 4,9 Mio € BSH Sparguthaben 14,7 Mio € R+V LV Rückkaufwerte 15,0 Mio € BSH Darlehen 3,9 Mio € 19 Bericht des Vorstandes

Bericht des Vorstandes<br />

Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />

und der Kreditgenossenschaften<br />

D<br />

Deutschland erlebte <strong>2009</strong> vor dem Hintergrund<br />

globaler Konjunkturschwäche die schwerste Rezession<br />

der Nachkriegszeit. Der Arbeitsmarkt<br />

zeigte sich erstaunlich robust. Die Anpassung des<br />

Beschäftigungsbedarfs an die verringerte Nachfrage<br />

vollzog sich größtenteils über Kurzarbeiterregelungen<br />

und Arbeitszeitkonten.<br />

Der Konsum wurde vor allem durch die konjunkturpolitischen<br />

Maßnahmen der Bundesregierung<br />

(z. B. durch die sogenannte Abwrackprämie) gestützt.<br />

Der Außenbeitrag als Saldo von Einfuhren<br />

und Ausfuhren nahm im Jahresdurchschnitt erheblich<br />

ab, blieb aber positiv.<br />

Der Staatssektor wies ein wesentliches Finanzierungsdefi<br />

zit aus, das aus dem konjunkturbedingten<br />

Rückgang der Einnahmen und dem<br />

markanten Anstieg der Ausgaben resultierte.<br />

Angesicht der Stützungserfordernisse für Finanzwirtschaft<br />

und Konjunktur bestanden dafür keine<br />

Alternativen.<br />

Die Infl ation hielt sich auf niedrigem Niveau.<br />

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den<br />

Leitzins schrittweise auf 1,00 Prozent. Aufgrund<br />

der Verspannungen auf dem Geldmarkt wurden<br />

weitere unkonventionelle Maßnahmen ergriffen,<br />

um den Banken Zugang zu Liquidität zu verschaffen.<br />

Diese führten dazu, dass sich die massive<br />

Liquiditätsverknappung nicht zu einer breit<br />

angelegten Liquiditätskrise der Kreditinstitute<br />

ausweiten konnte. Infolge der Stabilisierung der<br />

Finanzmärkte konnte die Notenbank zum Jahresende<br />

erste Schritte zur Rückführung der Sondermaßnahmen<br />

einleiten.<br />

Die US-amerikanische Notenbank (Federal Reserve)<br />

fl ankierte ihre faktische Nullzinspolitik mit<br />

einer Reihe unorthodoxer Maßnahmen. Ziel war<br />

eine Stimulierung der Kreditvergabe und des Anleihemarktes.<br />

Auf den Rentenmärkten bewegten sich die Renditen<br />

auf niedrigem Niveau seitwärts. Sichere<br />

Anlageformen (z. B. Bundesanleihen) standen im<br />

Fokus der Anleger. Für Anleihen von Staaten, bei<br />

denen Zweifel am Finanzstatus vorhanden waren<br />

(z. B. Irland, Griechenland) wurden hohe Risikoaufschläge<br />

von bis zu 3 Prozentpunkten verlangt.<br />

Der Euro stand zu Jahresbeginn unter deutlichem<br />

Abwertungsdruck. Er wurde von pessimistischen<br />

Wachstumsaussichten für den Euro-Raum sowie<br />

einer Vertrauenskrise einiger Euro-Länder geschwächt.<br />

Kapitalumschichtungen aus dem Dollar<br />

und dem Yen in den höherverzinsten Euro stärkten<br />

die Gemeinschaftswährung zum Jahresende.<br />

Die eingetrübten Konjunkturaussichten und die<br />

Befürchtungen um die Solidität des globalen Finanzsystems<br />

drückten den Deutschen Aktienindex<br />

(DAX) auf einen Tiefstand von 3.666 Punkten.<br />

Die Trendwende an den Aktienmärkten begann<br />

nach der Bekanntgabe vielversprechender Quartalsergebnisse<br />

großer US-Finanzinstitute. Der<br />

DAX kann im Ergebnis auf ein erfolgreiches Börsenjahr<br />

zurückblicken. Er schloss zum Jahresende<br />

mit 5.957 Punkten.<br />

18 <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Südstormarn</strong> <strong>eG</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!