Spökenkieker Nr. 478 - 01/2024
Karneval "Helau & Alaaf" // Brillentrends 2024 // Neubau einer Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Warendorf // Beruf & Ausbildung - Jobseiten // Neues vom Krankenhaus // u.v.m.
Karneval "Helau & Alaaf" // Brillentrends 2024 // Neubau einer Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Warendorf // Beruf & Ausbildung - Jobseiten // Neues vom Krankenhaus // u.v.m.
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Schülerinnen und Schüler helfen gegen Malaria<br />
Bischöfliche Realschule sammelte 148.300 Plastikdeckel deren Erlös für Impfungen gegen Kinderlähmung dient<br />
Juchhu, so viele Deckel! – Gemeinsam mit Lehrkräften und Helfenden von der Aktion Kleiner Prinz wurden die Kisten verladen, damit sie baldmöglichst verwertet werden können. (Foto: Rieder)<br />
Es sieht aus, wie bei einem Umzug.<br />
Fein säuberlich gestapelt stehen<br />
zahlreiche Kartons an der Wand. Ihr<br />
Inhalt mag verwundern: Denn es<br />
sind genau 148.300 Deckel von<br />
Plastikflaschen. Da stellt sich natürlich<br />
sofort die Frage: „Wofür?“<br />
Die Schülerinnen aus der 7c der Bischöflichen<br />
Realschule in Warendorf<br />
wissen die Antwort. Victoria<br />
sagt: „Die Deckel sind dafür da,<br />
Kinder in Afrika gegen Polio zu<br />
impfen!“ – Natürlich nicht direkt,<br />
sondern auf dem Umweg über die<br />
Aktion Kleiner Prinz, die die Deckel<br />
an einen Verwerter weitergibt, der<br />
dafür wiederum Geld bezahlt. So<br />
kann mit jeweils 500 Deckeln je eine<br />
Impfung bezahlt werden – oder anders<br />
gerechnet: Mit ein paar hundert<br />
Deckeln ist es möglich, ein Kind<br />
gegen die gefürchtete Kinderlähmung<br />
zu schützen, die in ärmeren<br />
Ländern für viele nicht nur eine<br />
grausame Erkrankung, sondern<br />
auch Armut und oft sogar einen<br />
frühen Tod bedeutet. Macht bei<br />
148.300 Deckeln fast 300 Impfungen.<br />
Das macht die Kinder stolz.<br />
Xaver sagt: „Es ist ein gutes Gefühl<br />
zu wissen, dass man anderen<br />
Kindern mit den Impfungen das<br />
Leben retten kann!“<br />
Deshalb hat Julius seinen Vater,<br />
einen Getränkehändler, angespitzt,<br />
dass sie auch dort im Laden Deckel<br />
sammeln konnten. „Deckelparty“<br />
haben sie das genannt. Und weil<br />
alle Schülerinnen und Schüler – und<br />
auch die Lehrenden – an der Bischöflichen<br />
Realschule von der Aktion<br />
gehört haben, haben auch ganz<br />
viele im Kampf für die Impfungen<br />
mitgemacht.<br />
Aber nicht nur das. Denn Aliya weist<br />
darauf hin, dass diese „Deckel oft<br />
einfach irgendwo hingeschmissen<br />
werden, im Wald, auf die Felder, einfach<br />
so“. Wenn sie gesammelt werden,<br />
können sie stattdessen recycelt<br />
werden.<br />
Das ist auch die Motivation für die<br />
Richtlinie 2<strong>01</strong>9/904 des Europäischen<br />
Parlaments gewesen, die<br />
festschreibt, dass ab Juli <strong>2024</strong> Eine<br />
„Getrenntsammlungspflicht für<br />
Getränkeflaschen mit einem Fassungsvermögen<br />
von bis zu drei<br />
Litern, einschließlich ihrer Verschlüsse<br />
und Deckel“ greift, wie es<br />
im Amtsdeutschen des Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz,<br />
nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz<br />
(BMUV) heißt. Das heißt<br />
aber auch: In Kürze werden alle<br />
Plastikdeckel ziemlich fest mit dem<br />
jeweiligen Getränkebehälter verbunden<br />
sein, denn laut „Artikel 6 Absatz<br />
1 der Richtlinie (EU) 2<strong>01</strong>9/904<br />
müssen die Mitgliedstaaten dafür<br />
Sorge tragen, dass ab dem 3. Juli<br />
<strong>2024</strong> Einweggetränkebehälter aus<br />
Kunststoff nur noch in Verkehr gebracht<br />
werden, wenn ihre Kunststoffverschlüsse<br />
und -deckel für die<br />
gesamte Nutzungsphase fest mit<br />
den Behältern verbunden sind.“ Bei<br />
den meisten Getränkebehältern<br />
kann man das bereits jetzt feststellen.<br />
Das bedeutet auch das Ende weiterer<br />
Deckelsammelaktionen an der<br />
Bischöflichen Realschule. Da sie<br />
aber nur eines der vielen Projekte<br />
war, in dem sich die Schülerinnen<br />
und Schüler dieser Schule engagieren,<br />
darf man gespannt sein,<br />
was ihnen, und der oft beteiligten<br />
Lehrerin Barbara Niehaus an weiteren<br />
hilfreichen Aktionen einfällt.<br />
Erleben Sie Florian Schroeder live in Telgte<br />
Foto: Frank Eidel<br />
Es ist Zeit für einen „Neustart“<br />
… so sehr wie noch nie. Und zwar<br />
heute. Eigentlich schon gestern.<br />
Aber da hatten wir keine Zeit.<br />
So hat das Geschrei das Gespräch<br />
ersetzt, es gibt keine Freunde mehr,<br />
nur noch Feinde – und Opfer. Die<br />
Digita-lisierung ist unsere Chance<br />
und doch schafft sie uns ab! Disruption<br />
und Revolution sind permanent<br />
geworden. Wir kennen alles und wissen<br />
nichts. ADHS ist keine Krankheit<br />
mehr, sondern die neue Digitalkompetenz.<br />
Alles soll eindeutig sein und ist doch<br />
so paradox: Während wir mit<br />
Hochgeschwindigkeit der Apokalypse<br />
entgegen-rasen, sehnen wir<br />
uns verzweifelt nach neuen Helden.<br />
Der neue Messias – dringend<br />
gesucht. Aber wehe, er ist dann<br />
doch (nur) ein Mensch.<br />
Die Welt ist oft genug untergegangen,<br />
drehen wir sie einmal auf links!<br />
Florian Schroeder drückt den Reset-<br />
Knopf. An diesem Abend formatieren<br />
wir die Festplatte neu –<br />
jenseits von Weltuntergang und Erlösungsversprechen,<br />
jenseits von<br />
Hysterie und Gleichgültigkeit, jenseits<br />
von Gut und Böse. Reflexion<br />
statt Reflexe.<br />
Ein Virus hat gezeigt, was das unerreichte<br />
Ideal von Millionen selbsternannter<br />
Influencer weltweit war: viral<br />
zu gehen, die Menschheit zu infizieren<br />
– ganz ohne Anstrengungen.<br />
Und jetzt? Der Neustart wird kleiner,<br />
aber nicht enger; vorsichtiger, aber<br />
nicht ängstlicher; regionaler, aber<br />
nicht nationaler. Oder kommt doch<br />
alles anders?<br />
Neustart ist ein Abend in Masken –<br />
Schroeder setzt sie auf - nicht, um<br />
uns zu schützen vor Infektionen,<br />
sondern um uns zu impfen mit dem<br />
Wahnsinn. Denn in jedem Wahnsinn<br />
liegt eine Wahrheit und jede<br />
Wahrheit braucht eine Spur<br />
Wahnsinn.<br />
Wenn alle „Game over“ rufen, setzt<br />
Schroeder auf Neustart.<br />
Erleben Sie Florian Schroeder live:<br />
Am Samstag, 09. März <strong>2024</strong><br />
Um 20:00 Uhr<br />
Bürgerhaus Telgte<br />
Tickets gibt es an den bekannten<br />
Vorverkaufsstellen, Ticketlinks<br />
finden sich unter: https://www.<br />
florian-schroeder.com/ticketstermine/<br />
Hier finden Sie<br />
unseren aktuellen<br />
Veranstaltungs-<br />
Kalender<br />
www.spoekenkieker.info<br />
Schulname als Auftrag<br />
Die Gesamtschule Weiße Rose wird „Schule ohne Rassismus –<br />
Schule mit Courage“<br />
Im vergangenen Schuljahr hat sich<br />
die Gesamtschule Warendorf einen<br />
neuen Namen gegeben. Dass die<br />
Gesamtschule Weiße Rose, wie die<br />
Gesamtschule Warendorf seit August<br />
letzten Jahres offiziell heißt,<br />
diesen Namen als Auftrag für die<br />
Zukunft sieht, zeigt sich bereits an<br />
den verschiedensten Projekten. Nun<br />
wird ihr auch offiziell das Siegel<br />
„Schule ohne Rassismus – Schule<br />
mit Courage verliehen. Damit tritt sie<br />
dem Netzwerk der Courage-Schulen<br />
bei, das sich dem Ziel verschrieben<br />
hat, gegen Rassismus in all seinen<br />
Formen vorzugehen und Konzepte<br />
zur rassismuskritischen Bildung in<br />
den Schulalltag zu integrieren.<br />
Pate für das Projekt wird Prof. Dr.<br />
Mouhanad Khorchide von der Universität<br />
Münster sein. Gemeinsam<br />
mit der Schulleiterin Gertrud Korf<br />
und vielen weiteren Mitgliedern der<br />
Schulgemeinschaft und Vertreter:innen<br />
der Stadt Warendorf wird er in<br />
einem Festakt am 7. Februar um<br />
11:00 Uhr am Standort Von-Ketteler-Str.<br />
38 sprechen. Danach wird<br />
das Siegel von Florian Günther, Regionalkoordinator<br />
des Courage-Netzwerks,<br />
übergeben und am Schulgebäude<br />
angebracht.