AUTOINSIDE Ausgabe 2 – Februar 2024
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18. Tag der Schweizer Garagen<br />
Das Auto ist ein<br />
Wohlstandstreiber<br />
Der 18. Tag der Schweizer Garagen war ein riesiger Erfolg. 900 Teilnehmende bedeuten Rekord und die<br />
Referate unter dem Motto «Innovation trifft Garage» entsprachen offensichtlich dem Zeitgeist. Ein besonderer<br />
Höhepunkt war die Grussbotschaft von Bundesrat Albert Rösti. Sascha Rhyner<br />
Im Kursaal Bern hatte Bundesrat Albert<br />
Rösti quasi ein Heimspiel <strong>–</strong> nicht nur weil<br />
das Bundeshaus praktisch in Gehdistanz<br />
liegt und er direkt von einer Kommissionssitzung<br />
an den «Tag der Schweizer Garagen»<br />
kam. Sondern auch, weil Rösti bis zu seiner<br />
Wahl in den Bundesrat bei Auto-Schweiz<br />
arbeitete. Der Verkehrsminister blickte zum<br />
Einstieg seiner Grussbotschaft auf die vergleichsweise<br />
kurze Geschichte des Automobils.<br />
«Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in<br />
den 1950er-Jahren, wurde das Auto zum Massenphänomen<br />
und zum Wohlstandstreiber»,<br />
erzählte Rösti. Weil seither das Verkehrsaufkommen<br />
deutlich stärker wuchs als die Infrastruktur,<br />
stünden nun diverse Ausbauprojekte<br />
an. Er habe viel gehört, dass mehr Strassen<br />
mehr Verkehr generieren würden. «Das<br />
ist aber falsch, denn der Verkehr für die neuen<br />
Strassen ist schon da», so Rösti. Das Referendum<br />
gegen den Ausbau der Nationalstrassen,<br />
so rechnet der Magistrat, wird im November<br />
an die Urne kommen. «Ich bin Ihnen dankbar<br />
für Ihre Hilfe!» Rösti betonte aber auch,<br />
dass man nicht nur in den Strassenverkehr<br />
investieren soll. «Das gleiche gilt auch für die<br />
Bahn», sagte er. «Diese Kapazitäten reichen<br />
ebenfalls nicht aus.»<br />
Die zweite grosse Herausforderung ist die<br />
Verfügbarkeit von Energie. Hier warb Albert<br />
Rösti für das Energie- und Stromversorgungsgesetz,<br />
gegen das ebenfalls das Referendum<br />
ergriffen worden sei. «Wir haben eine potenzielle<br />
Mangellage und können uns nur selbst<br />
helfen, wenn wir selbst genug Strom produzieren»,<br />
so der Energieminister. Das Volk habe<br />
für den Ausstieg aus der Kernenergie und von<br />
der fossilen Energie votiert. «Die Konsequenzen<br />
davon sind riesig. Wir müssen alles daran<br />
setzen, dass genügend Energie zur Verfügung<br />
steht.» Dazu führte Rösti ein paar Zahlen ins<br />
Feld: «Um alleine für die Elektromobilität genügend<br />
Energie bereitzustellen, braucht es 14<br />
Terawattstunden; das entspricht viermal dem<br />
Kernkraftwerk Mühleberg.» Es brauche alternative<br />
Energien, deshalb realisiere das Astra<br />
beispielsweise entlang der Nationalstrassen<br />
Fotovoltaikanlagen.<br />
Der Bundesrat kam aber auch mit guten Nachrichten<br />
in den Kursaal. «Der Bundesrat ist<br />
sich einig, dass das Auto einen grossen Stellenwert<br />
hat und diesen auch behalten wird.<br />
Vermutlich wird er sogar noch grösser.» Es<br />
gebe jedoch auf politischer Ebene einiges zu<br />
tun. «Wir brauchen für die Finanzierung der<br />
Strassen eine Revision des Mineralölsteuergesetzes»,<br />
erklärte Rösti. «Dazu müssen wir<br />
auch die Elektromobilität miteinbeziehen,<br />
sonst funktioniert das System nicht.» Das sei<br />
auch der Hintergrund, dass die Importsteuer<br />
auch jetzt schon auf Elektroautos ausgeweitet<br />
wurde. «Manchmal beschliesst der Bundesrat<br />
Sachen, die man akzeptieren muss», meinte<br />
er mit einem Schmunzeln. Die Schweiz geht<br />
aber getreu dem Tagungsmotto «Innovation<br />
trifft Garage» auch voran. «Wir sind das erste<br />
Land, das für autonomes Fahren einen gesetzlichen<br />
Rahmen gibt», sagte Rösti. So begründet<br />
sich sein positiver Ausblick, bevor er an<br />
WEF nach Davos weiterreiste: «Was die Automobilwirtschaft<br />
angeht, blicke ich zuversichtlich<br />
in die die Zukunft.» •<br />
Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />
agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />
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<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>