Business Monat Holz 2024

Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre! Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre!

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24.01.2024 Aufrufe

KLIMAGENIE HOLZ Holzindustrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold im Interview über Nachhaltigkeit in der Holzindustrie und warum der Rohstoff Holz ein Klimaschützer ist. TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT Vom Thema Nachhaltigkeit liest man fast überall. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? Monika Zechner: Es stimmt, das Wort Nachhaltigkeit begegnet uns überall. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, heute so zu leben und zu wirtschaften, dass die nächste Generation morgen die gleichen Möglichkeiten hat wie wir heute. Dabei geht’s um Klima- und Umweltschutz, Müllvermeidung und vieles mehr. Wir dürfen unsere Umwelt und die Natur also nur so weit nutzen, dass sie sich immer wieder erholen kann und unsere Kinder die gleichen Chancen haben wie wir. Fast jedes Unternehmen und jede Branche will heute nachhaltig sein. Was macht die Holzindustrie zu einer nachhaltigen Branche? Monika Zechner und Brigitte Marold: Mit Holz in Form von Baumaterial oder Möbeln bleibt Kohlenstoff länger gespeichert und CO 2 bleibt länger gebunden. Zechner: Es ist kein Zufall, dass der Begriff der Nachhaltigkeit vor mehr als 300 Jahren in der Forstwirtschaft entwickelt wurde. Wir nutzen mit Holz einen Rohstoff, der in unseren Wäldern immer wieder nachwächst. Holz gilt als größtes heimisches Rohstoffpotenzial. Mit Holz haben wir eine erneuerbare Rohstoffquelle. Und unser Rohstoff ist auch ein Klimaschützer. Holz zieht CO 2 aus der Atmosphäre, speichert dabei Kohlenstoff und gibt Sauerstoff ab. Der Kohlenstoff bleibt in unseren Holzhäusern und Möbeln gespeichert, klimaschädliche CO 2 -Emissionen werden unterbunden. So schafft die Holzindustrie mit ihren Produkten einen zweiten Wald in den Städten und Dörfern. Sie sprechen von einem „zweiten Wald“ in Form von Holzprodukten. Was meinen Sie damit? Zechner: Die Ökobilanz ist eindeutig: Der Holzbau kann bis zu 50 Prozent Treibhausgas einsparen. Wenn das Holz für langlebige Zwecke wie im Holzbau eingesetzt wird, bleibt dieser Speichereffekt über die ganze Lebensdauer eines Holzhauses erhalten. Ein Einfamilienhaus aus Holz speichert etwa 40 Tonnen CO 2 langfristig ein und entzieht dieses CO 2 auf diese Weise der Atmosphäre. Die Holzindustrie nutzt einen nachwachsenden Rohstoff, der das Klima schützt. Reicht das schon, um nachhaltig zu sein? Brigitte Marold: Das ist doch schon eine einmalige und sehr gute Grundlage. Welche Branche kann das noch? Aber die Holzindustrie kann noch mehr beitragen. Zum Beispiel gibt es bei uns keinen Abfall. Aus einem Baum werden 100 Prozent wertvolle Produkte gewonnen: Holz zum Bauen, Holz für Paletten, Holz für die Papierherstellung und für Pellets zum Heizen. Selbst die Holzasche kann noch im Straßenbau genutzt werden. Zudem kann Holz oft wiederverwendet werden, das ist besonders nachhaltig. Altholz kann zum Beispiel in der Plattenindustrie zu neuen Möbeln weiterverarbeitet werden. Holz ist ein wichtiger Baustein für eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, der Einsatz von Altholz bedeutet eine hohe Ressourceneffizienz. Österreich hat zudem eines der strengsten Forstgesetze der Welt, es darf nicht mehr entnommen werden als nachwächst, das ist gelebte Nachhaltigkeit! 32 BUSINESS Monat

Hier zu sehen: ein Schüler mit seinem gelungenen Abschlussprojekt. INNOVATIVER HOLZ-HOCHBAU Die heimische Holzindustrie bietet eine Vielzahl an zukunftsfähigen Green Jobs und ist Innovations- und Technologieführer im Holzbau – das zeigt auch das neue Holzinternat Kuchl sehr anschaulich. In Städten, wo dringend benötigter Wohnraum zu schaffen ist, muss in die Höhe gebaut werden – und das unter der Prämisse leistbares Wohnen. Holz ist als leichtes Baumaterial mit hoher Festigkeit im Verhältnis zum Gewicht für die Erweiterung von Geschoßen bestens geeignet. Die steirischen Unternehmen in der Holzindustrie zählen heute zu den Innovations- und Technologieführern weltweit. Im Holzbau in Kombination mit anderen natürlichen Bauund Dämmstoffen gibt es noch großes Entwicklungspotenzial. Dazu wurde gerade eben in Kuchl, unserem Bildungscampus für Holz, das europaweit höchste Holzinternat fertiggestellt. Die Innovation: Den Campus hat man nicht in die Fläche, sondern in die Höhe gebaut. Das Erdgeschoß wurde in Massivbauweise errichtet und darüber Holzmodule, die fixfertig eingerichtet waren (sogar die Spiegel im Badezimmer waren montiert), übereinandergestapelt, und das in rekordverdächtiger Zeit: vom Baubeginn bis zum Einzug der Schüler hat es gerade einmal 8 Monate gedauert. Das Internat sieht wie ein wunderbares, modernes Hotel aus; geht man durch die sieben Geschoße, erfasst einen ein unglaubliches Wohlgefühl. Das Internat umfasst 150 Zimmer, hier wohnen 390 Schülerinnen und Schüler. GREEN JOBS MIT ZUKUNFT Die Arbeit mit Holz bedeutet Arbeit mit Zukunft. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit sowie des zunehmenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung gibt es ein großes Potenzial für Arbeitsplätze, die Umwelt und Klima nützen. In kaum einem anderen Segment gibt es mehr Green Jobs als in der Holzindustrie. Zudem bietet die Branche viele Möglichkeiten. Die Unternehmen der österreichischen Holzindustrie sind in ihren Heimatregionen verwurzelt und weltweit aktiv. Die Holzindustrie bietet die Perspektive für junge Menschen, in der Heimat bleiben zu können und zu dem internationale Kontakte zu entwickeln. Die Branche digitalisiert sich permanent und hat ein hohes Innovationstempo, dabei ist lebenslanges Lernen Routine. Die Holzindustrie Österreichs ist eine Hightech- Industrie, die sich ständig modernisiert und technische Entwicklungen vorantreibt. Innovationsgeist und höchster Qualitätsanspruch sorgen für regionale Wertschöpfung, internationale Wettbewerbsfähigkeit und Jobs. UND: Die Arbeitsplätze in den Regionen ersparen weite Wegstrecken. Arbeit vor der Haustüre, das gehört auch zur Nachhaltigkeit! Mehr über Holzjobs und viele Ausbildungsmöglichkeiten: www.meinholzjob.at und www.woodbenice.at LEBEN UND LERNEN IN EUROPAS HÖCHSTEM INTERNAT AUS HOLZ: Das Holztechnikum Kuchl (HTK) bietet die beste Ausbildung für die Arbeit mit Holz und hervorragende Perspektiven für junge Leute. Im Herbst wurde das neue Internatsgebäude eröffnet: sieben Etagen in Holzbauweise, und das in nur acht Monaten Bauzeit. Das Internat umfasst 150 Zimmer, 390 Schülerinnen und Schüler wohnen dort. Statt in die Fläche wurde effizient in die Höhe gebaut. Mehr unter: www.holztechnikum.at BUSINESS Monat 33

KLIMAGENIE HOLZ<br />

<strong>Holz</strong>industrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold im Interview über Nachhaltigkeit in der<br />

<strong>Holz</strong>industrie und warum der Rohstoff <strong>Holz</strong> ein Klimaschützer ist.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

Vom Thema Nachhaltigkeit<br />

liest man fast überall. Was<br />

bedeutet Nachhaltigkeit für<br />

Sie?<br />

Monika Zechner: Es stimmt,<br />

das Wort Nachhaltigkeit begegnet<br />

uns überall. Für mich bedeutet<br />

Nachhaltigkeit, heute so<br />

zu leben und zu wirtschaften,<br />

dass die nächste Generation<br />

morgen die gleichen Möglichkeiten<br />

hat wie wir heute. Dabei<br />

geht’s um Klima- und Umweltschutz,<br />

Müllvermeidung und<br />

vieles mehr. Wir dürfen unsere<br />

Umwelt und die Natur also<br />

nur so weit nutzen, dass sie sich<br />

immer wieder erholen kann<br />

und unsere Kinder die gleichen<br />

Chancen haben wie wir.<br />

Fast jedes Unternehmen<br />

und jede Branche will heute<br />

nachhaltig sein. Was macht<br />

die <strong>Holz</strong>industrie zu einer<br />

nachhaltigen Branche?<br />

Monika Zechner und Brigitte Marold: Mit <strong>Holz</strong> in Form<br />

von Baumaterial oder Möbeln bleibt Kohlenstoff länger<br />

gespeichert und CO 2<br />

bleibt länger gebunden.<br />

Zechner: Es ist kein Zufall,<br />

dass der Begriff der Nachhaltigkeit<br />

vor mehr als 300 Jahren in<br />

der Forstwirtschaft entwickelt<br />

wurde. Wir nutzen mit <strong>Holz</strong><br />

einen Rohstoff, der in unseren<br />

Wäldern immer wieder nachwächst.<br />

<strong>Holz</strong> gilt als größtes<br />

heimisches Rohstoffpotenzial.<br />

Mit <strong>Holz</strong> haben wir eine erneuerbare<br />

Rohstoffquelle. Und unser<br />

Rohstoff ist auch ein Klimaschützer.<br />

<strong>Holz</strong> zieht CO 2<br />

aus der<br />

Atmosphäre, speichert dabei<br />

Kohlenstoff und gibt Sauerstoff<br />

ab. Der Kohlenstoff bleibt in unseren<br />

<strong>Holz</strong>häusern und Möbeln<br />

gespeichert, klimaschädliche<br />

CO 2<br />

-Emissionen werden unterbunden.<br />

So schafft die <strong>Holz</strong>industrie<br />

mit ihren Produkten<br />

einen zweiten Wald in den Städten<br />

und Dörfern.<br />

Sie sprechen von einem<br />

„zweiten Wald“ in Form von<br />

<strong>Holz</strong>produkten. Was meinen<br />

Sie damit?<br />

Zechner: Die Ökobilanz ist<br />

eindeutig: Der <strong>Holz</strong>bau kann bis<br />

zu 50 Prozent Treibhausgas einsparen.<br />

Wenn das <strong>Holz</strong> für langlebige<br />

Zwecke wie im <strong>Holz</strong>bau<br />

eingesetzt wird, bleibt dieser<br />

Speichereffekt über die ganze<br />

Lebensdauer eines <strong>Holz</strong>hauses<br />

erhalten. Ein Einfamilienhaus<br />

aus <strong>Holz</strong> speichert etwa 40 Tonnen<br />

CO 2<br />

langfristig ein und entzieht<br />

dieses CO 2<br />

auf diese Weise<br />

der Atmosphäre.<br />

Die <strong>Holz</strong>industrie nutzt<br />

einen nachwachsenden<br />

Rohstoff, der das Klima<br />

schützt. Reicht das schon,<br />

um nachhaltig zu sein?<br />

Brigitte Marold: Das ist doch<br />

schon eine einmalige und sehr<br />

gute Grundlage. Welche Branche<br />

kann das noch? Aber die<br />

<strong>Holz</strong>industrie kann noch mehr<br />

beitragen. Zum Beispiel gibt<br />

es bei uns keinen Abfall. Aus<br />

einem Baum werden 100 Prozent<br />

wertvolle Produkte gewonnen:<br />

<strong>Holz</strong> zum Bauen, <strong>Holz</strong><br />

für Paletten, <strong>Holz</strong> für die Papierherstellung<br />

und für Pellets<br />

zum Heizen. Selbst die <strong>Holz</strong>asche<br />

kann noch im Straßenbau<br />

genutzt werden. Zudem<br />

kann <strong>Holz</strong> oft wiederverwendet<br />

werden, das ist besonders<br />

nachhaltig. Altholz kann zum<br />

Beispiel in der Plattenindustrie<br />

zu neuen Möbeln weiterverarbeitet<br />

werden. <strong>Holz</strong> ist<br />

ein wichtiger Baustein für eine<br />

umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft,<br />

der Einsatz von Altholz<br />

bedeutet eine hohe Ressourceneffizienz.<br />

Österreich<br />

hat zudem eines der strengsten<br />

Forstgesetze der Welt, es darf<br />

nicht mehr entnommen werden<br />

als nachwächst, das ist gelebte<br />

Nachhaltigkeit!<br />

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