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Leseprobe aus Meer von Sonnenblumen

Dies ist eine Leseprobe aus dem Roman "Meer von Sonnenblumen" von Karoline Hugler. Karoline Hugler Meer von Sonnenblumen 84 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Fadenheftung Der Erzählverlag 2024, ET: 4. März 2024 ISBN 978-3-947831-97-5 18,00 €

Dies ist eine Leseprobe aus dem Roman "Meer von Sonnenblumen" von Karoline Hugler.
Karoline Hugler
Meer von Sonnenblumen
84 Seiten, 13,5 x 21,5 cm,
Hardcover mit Schutzumschlag, Fadenheftung
Der Erzählverlag 2024, ET: 4. März 2024
ISBN 978-3-947831-97-5
18,00 €

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Nase, doch langsam mischte sich der Geruch des<br />

Leders der Stiefel und des Schweißes all der<br />

Männer darunter. Es war warm.<br />

In seiner Uniform unterschied sich Marius kaum<br />

<strong>von</strong> den anderen, ja, auf den ersten Blick gar nicht,<br />

vielleicht war er ein bisschen stiller. Aber in einem<br />

unterschied er sich doch: Je weiter er sich über die<br />

Schienen fliegend <strong>von</strong> der Heimat entfernte, und je<br />

näher er der Front kam, desto stärker spürte er,<br />

dass es falsch war, dass er in dem Zug saß, dass es<br />

diesen Krieg gab, und dass er kein Teil da<strong>von</strong> sein<br />

wollte. Er wollte diese Gedanken abschütteln, aber<br />

es ging nicht.<br />

Schon Zuh<strong>aus</strong>e hatte es einen Moment gegeben,<br />

in dem er kurz überlegt hatte dazubleiben, sich zu<br />

verstecken. Doch konnte er mit niemandem darüber<br />

reden, wo sollte er sich verstecken, sein Vater<br />

war ein hoher Befehlshaber, nie würde seine Familie<br />

dafür Verständnis haben, und er kannte die<br />

Worte: Feigling, Vaterlandsverräter ... doch er verstand<br />

sie nicht. War es nicht viel mutiger zu sagen,<br />

ich mache diesen Krieg nicht mit? Ich möchte<br />

keinen Menschen töten, und ich möchte mein<br />

Leben nicht für diese Wahnsinnigen, die ihn sich<br />

<strong>aus</strong>gedacht haben, wegschmeißen? Er hatte kurz<br />

daran gedacht, aber da war es noch so weit weg<br />

gewesen, es sind ja noch ein paar Tage bis zur<br />

Abreise, ein paar Stunden. Vielleicht dachten das<br />

die anderen auch oder zumindest einige <strong>von</strong> ihnen,<br />

aber Marius’ Gefühle wurden immer stärker.<br />

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