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Leseprobe aus Meer von Sonnenblumen

Dies ist eine Leseprobe aus dem Roman "Meer von Sonnenblumen" von Karoline Hugler. Karoline Hugler Meer von Sonnenblumen 84 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Fadenheftung Der Erzählverlag 2024, ET: 4. März 2024 ISBN 978-3-947831-97-5 18,00 €

Dies ist eine Leseprobe aus dem Roman "Meer von Sonnenblumen" von Karoline Hugler.
Karoline Hugler
Meer von Sonnenblumen
84 Seiten, 13,5 x 21,5 cm,
Hardcover mit Schutzumschlag, Fadenheftung
Der Erzählverlag 2024, ET: 4. März 2024
ISBN 978-3-947831-97-5
18,00 €

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die blauen. Es gab auch nur drei, und das waren<br />

meine. Drei blaue Glasmurmeln. Die anderen hatten<br />

bunte <strong>aus</strong> Ton, die angemalt und gesprenkelt<br />

waren, aber das fand ich nicht so schön. Manchmal<br />

spielten wir so, dass der Gewinner die Murmeln<br />

bekam, die alle schon im Loch waren. Ich hatte<br />

dann immer Angst, dass ich meine verliere und deswegen<br />

spielte ich so gut, dass ich meistens gewann.<br />

Ich übte heimlich und konnte inzwischen richtig<br />

gut zielen.<br />

Franz und Lukas, zwei <strong>von</strong> den Dorfjungs, waren<br />

neidisch. Sie ärgerten mich und erzählten mir, was<br />

ihnen ihre Väter alles für schöne Dinge mitgebracht<br />

hatten. Einmal machte mich das so wütend, dass ich<br />

sagte, mein Vater wäre ein Spion und in Amerika,<br />

und sobald er es schaffte, würde er mich holen und<br />

mich in einem großen Koffer <strong>aus</strong> dem Land schmuggeln.<br />

Ich glaube, ich kann gut Geschichten erzählen. Die<br />

Mädchen waren immer ganz beeindruckt. Aber<br />

Lukas war gemein, er sagte dann, dass mein Vater<br />

doch schon längst im Krieg gefallen sei, sonst wäre<br />

ich ja nicht im Kinderheim. Aber ich sagte, dass<br />

stimme nicht, er könne halt nicht anders, und dass<br />

ich stolz auf ihn sei und eines Tages auch gern<br />

einmal so klug und schlau sein wolle wie er. Lisa<br />

sah mich komisch an, und da merkte ich, dass mir<br />

ein paar Tränen die Wangen hinunterliefen. Ich<br />

wischte sie schnell weg.<br />

Dann t<strong>aus</strong>chten wir. Das machten wir oft. Dinge<br />

t<strong>aus</strong>chen. Ich t<strong>aus</strong>chte eigentlich nicht so gerne,<br />

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