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IT Management Januar / Februar 2024

Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren SAP Datasphere – Das Cloud Data Warehouse der Zukunft?

Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben
Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch
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<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 43<br />

Offen bleibt aber, was genau das Paket<br />

enthält – und was KI in Form von konkreten<br />

Anwendungen bedeutet. Positiv zu<br />

bewerten ist jedoch, dass SAP sich technologisch<br />

an der Realität ausrichtet –<br />

denn in den Unternehmensarchitekturen<br />

halten große Sprachmodelle (LLM) nicht<br />

nur „SAP-only“ Einzug. Zwar ist zunächst<br />

nur OpenAI verfügbar, danach sollen<br />

weitere Modelle wie Llama oder Claude<br />

von Anthropic folgen.<br />

Generative KI<br />

soll Portfolio erweitern<br />

Nach eigenen Angaben bietet SAP bereits<br />

über 130 Anwendungsszenarien für<br />

KI. Bisher handelt es sich bei den hier angebotenen<br />

Services und Funktionen jedoch<br />

nicht um generative KI. Diese soll<br />

erst hinzukommen, zum Beispiel für Stellenbeschreibungen,<br />

Fragen für Vorstellungsgespräche,<br />

Produktbeschreibungen<br />

und Abfragen für Analysen. Dafür kommen<br />

KI-Verfahren und -Technologien wie<br />

trainierte neuronale Netzwerke oder<br />

Deep Learning zum Einsatz, um Texte,<br />

Bilder, Audio- und Videoinhalte, 3D-Modelle<br />

oder auch Programm-Code zu erzeugen.<br />

Neu in diesem Reigen ist der KI-Assistent<br />

SAP Joule, der den Geschäftskontext verstehen<br />

und direkt in das Cloud-Portfolio<br />

für geschäftskritische Prozesse integriert<br />

werden soll. Aus DSAG-Sicht handelt es<br />

sich hierbei primär um ein Tool, das in<br />

den Kinderschuhen steckt und mit konkreten<br />

Szenarien ausgestattet werden muss.<br />

Die Konkretisierung wird entscheiden, ob<br />

die Kunden das Produkt annehmen. Aus<br />

technologischer Sicht ist zu klären, auf<br />

welcher Plattform der KI-Assistent implementiert<br />

werden soll, wie die Integration<br />

aussehen wird und welches Harmonized<br />

Data Model genutzt werden soll, das<br />

Stand heute noch nicht existiert.<br />

Die DSAG steht mit SAP im konstruktiv-kritischen<br />

Austausch, um KI in ihren mehr als<br />

3.800 Mitgliedsunternehmen zu etablieren.<br />

Damit das gelingt, sind jedoch seitens<br />

des Software-Herstellers noch Stellschrauben<br />

zu drehen:<br />

#1<br />

Bereitstellung aller<br />

KI-Innovationen für alle<br />

S/4HANA-Kunden<br />

Mit der Bekanntgabe der ursprünglichen<br />

Wartungsverlängerung bis 2040 hatte<br />

SAP zugesichert, Innovationen für S/4HA-<br />

NA konsequent und langfristig bereitzustellen<br />

und Kunden damit Stabilität versprochen.<br />

Alle KI-Innovationen für die<br />

S/4HANA Private Cloud sind somit für<br />

S/4HANA On-Premises mit identischem<br />

Leistungsumfang zur Verfügung zu stellen.<br />

Das ist notwendig, um die Verfügbarkeit<br />

von Technologien wie Machine-Learning<br />

(ML) und KI in S/4HANA-Systemen<br />

ebenso grundsätzlich sicherzustellen,<br />

wie die aus den zahlreichen neuen KI-<br />

Funktionen wie ChatGPT oder OpenAI<br />

resultierenden Funktions- und Integrationsszenarien.<br />

#2<br />

Einheitliche und standardisierte<br />

Rahmenbedingungen<br />

Bei der Integration von LLM in SAP-Business-Prozesse<br />

muss SAP ein zentrales<br />

Monitoring der Integration und der abgewickelten<br />

Transaktionen ermöglichen.<br />

Zudem müssen die Transaktionen wie die<br />

mit Hilfe des LLM getroffenen Entscheidungen<br />

in unternehmenskritischen Prozessen<br />

nachvollziehbar sein. Sobald es<br />

sich um für die Rechnungslegung relevante<br />

Prozesse handelt, sind die Anforderungen<br />

der (<strong>IT</strong>-)Prüfungsstandards<br />

ebenso wie branchenspezifische Prüfungs-<br />

und Auditierungsstandards zu beachten.<br />

Zudem braucht es eine klare<br />

Regelung von Rollen, Verantwortlichkeiten<br />

und ein vollautomatisiertes internes<br />

Kontrollsystem (IKS) inklusive einfacher,<br />

transparenter Kontrollen und der Bewertung<br />

von Risiken.<br />

SAP SOLLTE ALLE KI-<br />

INNOVATIONEN FÜR<br />

DIE S/4HANA PRIVATE<br />

CLOUD AUCH FÜR<br />

S/4HANA ON-PREMISES<br />

BERE<strong>IT</strong>STELLEN.<br />

Jens Hungershausen,<br />

DSAG-Vorstandsvorsitzender, DSAG e.V.,<br />

www.dsag.de<br />

#3 Angemessene<br />

Preismodelle<br />

Es braucht angemessene und transparente<br />

Lizenz- und Nutzungsbedingungen.<br />

Für die von SAP bekanntgegebenen<br />

Partnerschaften wird ein kommerzielles<br />

Angebot „aus einer Hand“ benötigt.<br />

Die kaufmännische Orchestrierung<br />

der KI-Funktionen aus diesen Partnerschaften<br />

darf nicht zu Lasten der Anwendungsunternehmen<br />

gehen, sodass diese<br />

mit den Anbietern selbst verhandeln<br />

müssen. SAP-Kunden sollten alle benötigten<br />

Komponenten für die Integration<br />

von KI-Algorithmen der Partner komplett<br />

über SAP beziehen und auf Basis prozess-<br />

oder transaktionsbasierter Metriken<br />

erhalten. SAP sollte wenigstens für<br />

den Mittelstand als Vertragspartner auftreten,<br />

damit dieser keine weiteren Verträge<br />

mit anderen Anbietern eingehen<br />

muss.<br />

#4<br />

Klarheit zur<br />

indirekten Nutzung<br />

Aus DSAG-Sicht braucht es einheitliche<br />

Regelungen zur Integration von KI-Modellen<br />

in SAP-Applikationen. Insofern<br />

derzeit Informationen zwischen SAP-Software<br />

und einem Drittsystem ausgetauscht<br />

werden, verstößt dies gegen die Bedingungen<br />

einer herkömmlichen Benutzerlizenz.<br />

Das darf künftig nicht der Fall sein,<br />

wenn ein LLM-Modell als Nicht-Named-<br />

User auf die SAP-Software zugreift und<br />

gegebenenfalls auch Aktionen in ihr ausführt.<br />

SAP muss das einheitlich für alle<br />

SAP-Produkte in den Lizenzvereinbarungen<br />

sicherstellen.<br />

Jens Hungershausen<br />

www.it-daily.net | <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>

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