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IT Management Januar / Februar 2024

Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren SAP Datasphere – Das Cloud Data Warehouse der Zukunft?

Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben
Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch
Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren
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<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 21<br />

LLMs im<br />

ERP-Kontext<br />

Ein Angebot erstellen, dazu aus unterschiedlichsten<br />

Quellen Kundeninformationen<br />

zusammensuchen, personalisierte<br />

Rabatte berücksichtigen, Sonderwünsche<br />

einarbeiten – was für einen menschlichen<br />

Mitarbeiter kein Problem ist, kann eine KI<br />

vor große Herausforderungen stellen.<br />

Damit die Möglichkeiten der jüngsten KI-<br />

Innovationen wie Large Language Models<br />

sinnvoll Einzug in die ERP-Welt halten<br />

können, braucht es KI-gerecht aufbereitete<br />

Prozessabläufe.<br />

Es ist ein regelrechter Quantensprung,<br />

den die KI-Forschung im vergangenen<br />

Jahr vollzogen hat: Mithilfe der Large<br />

Language Models (LLM) ist es der Technologie<br />

erstmals möglich, Aufgabenstellungen<br />

nicht länger nur in einem eng umrissenen<br />

Kontext zu bearbeiten. Vielmehr<br />

ist sie nun in der Lage, verschiedenste<br />

Fähigkeiten miteinander zu kombinieren:<br />

von der Erstellung von Texten über das<br />

Verständnis natürlicher Sprache bis hin<br />

zur Generierung von Bildern oder Softwarecode.<br />

Auch im ERP-Kontext eröffnen sich dadurch<br />

neue Einsatzszenarien. Bereits in naher Zukunft<br />

werden die KI-Fortschritte die Interaktionsmöglichkeiten<br />

zwischen Mensch<br />

und Maschine stark verändern, beispielsweise<br />

in Form einer Zusammenarbeit per<br />

MEHR STRUKTUR, B<strong>IT</strong>TE!<br />

Sprachsteuerung. Dies wird es Anwendern<br />

ermöglichen, etwa während einer Autofahrt<br />

mit einer ERP-Lösung wie mit einem<br />

Kollegen zu interagieren, der sie durch die<br />

erforderlichen Abläufe führt. Auf diese<br />

Weise werden sich Aufgaben wie Auftragserstellung,<br />

Materialkommissionierung<br />

oder die Verarbeitung von Serviceanfragen<br />

auch ohne Maus und Monitor<br />

mit optimaler Effizienz bearbeiten lassen.<br />

KI liebt Struktur<br />

Damit ein solches Szenario jedoch Realität<br />

werden kann, sind auf Prozessebene<br />

die richtigen Voraussetzungen zu schaffen,<br />

um einer künstlichen Intelligenz die<br />

Bedienung des ERP-Systems zu ermöglichen.<br />

Für einen menschlichen Anwender<br />

ist die traditionell datenzentrierte Arbeitsweise<br />

kein Problem: Sie finden sich nach<br />

etwas Einarbeitung in der Fülle an Datenfeldern<br />

und Schaltflächen zurecht, wissen,<br />

in welcher Reihenfolge Prozessschritte<br />

– auch bei Sonderfällen – bearbeitet<br />

werden sollten. Eine KI hingegen ist in<br />

einem solchen Kontext überfordert. Sie<br />

benötigt klare, strukturierte Abläufe und<br />

vordefinierte Prozesspfade, an denen sie<br />

sich orientieren kann.<br />

Eine dedizierte Prozesssicht ist hierfür entscheidend,<br />

welche die hinter den Abläufen<br />

stehende Logik beschreibt und für die<br />

KI nutzbar macht. So ist dann beispielsweise<br />

ein LLM in der Lage, den Anwender<br />

effizient und korrekt durch die erforderlichen<br />

Abläufe zu führen. Aus diesem<br />

Grund müssen sich die Unternehmen einen<br />

umfassenden Überblick über die Einzelschritte<br />

ihrer zentralen Prozesse verschaffen,<br />

um diese auf klar definierte Art<br />

und Weise im ERP-System zu verankern<br />

– und damit den Weg zu ebnen für die<br />

KI-Anwendungen der Zukunft.<br />

Vorarbeit frühzeitig angehen<br />

Gemessen an der Schlagzahl, mit der<br />

sich KI-Innovationen derzeit vollziehen,<br />

wird es nur noch eine Frage der Zeit sein,<br />

bis eine solche interaktive „Zusammenarbeit“<br />

zwischen Mensch und Maschine im<br />

täglichen Arbeitsalltag Einzug hält. Es<br />

empfiehlt sich daher, möglichst zeitnah<br />

damit zu beginnen, die eigene Prozesswelt<br />

zu analysieren und zu dokumentieren<br />

– eine Aufgabe, die je nach Unternehmen<br />

durchaus Zeit erfordern wird.<br />

Wer hier frühzeitig beginnt, verschafft sich<br />

eine ideale Ausgangslage, um die Vorteile<br />

der kommenden KI-Innovationen auch<br />

möglichst frühzeitig für sich zu nutzen.<br />

Ralf Bachthaler<br />

M<strong>IT</strong>HILFE DER LLM IST<br />

ES DER TECHNOLOGIE<br />

ERSTMALS MÖGLICH,<br />

AUFGABENSTELLUNGEN<br />

NICHT LÄNGER<br />

NUR IN EINEM ENG<br />

UMRISSENEN KONTEXT<br />

ZU BEARBE<strong>IT</strong>EN.<br />

Ralf Bachthaler,<br />

Vorstand, Asseco Solutions AG,<br />

www.applus-erp.de<br />

www.it-daily.net | <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>

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