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IT Management Januar / Februar 2024

Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren SAP Datasphere – Das Cloud Data Warehouse der Zukunft?

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Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch
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16 | THOUGHT LEADERSHIP<br />

Keeping the core clean<br />

DEN STANDARD FÜR ERP-SYSTEME BEHALTEN UND TROTZDEM<br />

FLEXIBEL AGIEREN<br />

ERP-Altsysteme müssen dringend zu moderneren<br />

Versionen und Systemen migriert<br />

werden. Das stellt Unternehmen vor<br />

große Herausforderungen. Darüber sprachen<br />

wir mit Fabian Czicholl, Regional<br />

Vice President bei Appian.<br />

it management: Herr Czicholl, SAP<br />

hat angekündigt, ab 2027 ältere<br />

ECC-Versionen nicht mehr zu unterstützen,<br />

sodass viele Migrations- und Transformationsprojekte<br />

zu SAP S/4HANA<br />

laufen. Das stellt einige Unternehmen vor<br />

große Herausforderungen. Mit welchen<br />

Problemstellungen haben sie aus Ihrer<br />

Sicht zu kämpfen?<br />

Fabian Czicholl: Immer wieder stellen<br />

wir fest, dass Altsysteme über die Jahre<br />

so stark individuell angepasst wurden,<br />

dass ein Standard im Grunde gar nicht<br />

mehr gegeben ist. Diese individuellen<br />

ERP-Ergänzungen haben in der Vergangenheit<br />

den Unternehmen Wettbewerbsvorteile<br />

gebracht, aber gleichzeitig dazu<br />

geführt, dass Updates ohne einen<br />

standardisierten Kern nicht möglich sind.<br />

Bei der Migration auf SAP S/4HANA<br />

beispielsweise möchte man diesen Fehler<br />

nicht wiederholen und den SAP-Kern<br />

„sauber“ halten, damit Upgrades zukünftig<br />

möglich bleiben.<br />

it management: Wie kann man<br />

aber dann die Individualität und Agilität<br />

dieser ERP-Systeme beibehalten?<br />

Fabian Czicholl: Eine berechtigte Frage,<br />

denn ist gibt gute Gründe dafür, warum<br />

das weiterhin möglich sein sollte. Nehmen<br />

wir als Beispiel das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.<br />

Das hat nicht nur<br />

den Supply-Chain-Managern einige<br />

Kopfschmerzen beschert, sondern auch<br />

ES BRAUCHT DEN<br />

MENSCHEN ALS NUTZER<br />

DIESER TECHNOLOGIEN,<br />

UM ZU KONTROLLIEREN<br />

UND GEGENZUSTEUERN.<br />

Fabian Czicholl,<br />

Regional Vice President, Appian,<br />

www.appian.com<br />

der <strong>IT</strong>, die neue Governance- und Compliance-Regelungen<br />

in ihrer Architektur<br />

abbilden können muss. Dass allein hierfür<br />

bereits kleine Softwarehäuser vielfältige<br />

Ergänzungslösungen für prominente<br />

ERP-Systeme anbieten, verdeutlicht das<br />

Dilemma. Jetzt wird die EU eine deutlich<br />

strengere Lieferkettengesetzgebung auf<br />

den Weg bringen, die das deutsche Gesetz<br />

überschreiben wird. Das wird<br />

zwangsläufig dafür sorgen, dass Prozesse<br />

auch in den <strong>IT</strong>-Abteilungen der Unternehmen<br />

wieder angefasst und optimiert<br />

werden müssen.<br />

it management: Wie meinen Sie<br />

das?<br />

Fabian Czicholl: Viele Randprozesse<br />

und Systeme sind weitgehend Spreadsheet<br />

und E-Mail-basiert, was die Zusammenarbeit<br />

mit Lieferanten und die<br />

Einhaltung von Governance- und Compliance-Vorschriften<br />

erschwert. Zudem<br />

erfordert die Verwaltung komplexer Beziehungen<br />

zu Dienstleistern eine umfassende<br />

Due-Diligence-Prüfung. Unternehmen<br />

müssen die Einhaltung von komplexen,<br />

multidimensionalen Sanktionsprüfungen<br />

in Abhängigkeit von zum Beispiel<br />

Region, Produktkategorie und Auftragsvolumen<br />

sicherstellen und das Geschäftsrisiko<br />

minimieren. Hier arbeiten<br />

viele, unterschiedliche Abteilungen teilweise<br />

auf sehr individueller Fallebene<br />

zusammen. Die oftmals manuelle Bearbeitung<br />

macht Prozesse jedoch langsam,<br />

intransparent und ineffizient. Zudem<br />

erhöht es das Risiko menschlicher<br />

Fehler. Das kann bei den komplexen<br />

Geschäftsprozessen im Supply-Chain-<br />

<strong>Management</strong> unter der Bedingung sich<br />

ändernder Regulatorik fatal sein.<br />

it management: Und die Updates<br />

der ERP-Systeme durch die Hersteller<br />

helfen nicht?<br />

Fabian Czicholl: Das würde nur bedingt<br />

helfen, denn für die Standard-Updates<br />

im Kern ist die erforderliche Individualität<br />

oft zu kleinteilig. Aus Sicht der großen<br />

ERP-Anbieter lohnen sich entsprechende<br />

Updates nicht, sodass hierfür<br />

entweder Nischenanbieter in die Bresche<br />

springen oder das ERP dahingehend<br />

angepasst wird.<br />

Da aktuell viele Firmen mit der ERP-Migration<br />

beschäftigt sind, werden solche<br />

funktionalen Erweiterungen pausiert. Zudem<br />

zeigt sich in der Migrationsphase<br />

meist, dass in der <strong>IT</strong>-Architektur eine Brücke<br />

zwischen den Alt- und Neusystemen<br />

geschlagen werden muss.<br />

<strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | www.it-daily.net

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