IT Management Januar / Februar 2024
Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren SAP Datasphere – Das Cloud Data Warehouse der Zukunft?
Der Weg zu effizienten Workflows – Digitalisierungsschritte nicht auf die lange Bank schieben
Digitalisierung ohne Schmerz – Der einfache Weg zum digitalen Schreibtisch
Keeping the core clean – Den Standard für ERP-Systeme behalten und trotzdem flexibel agieren
SAP Datasphere – Das Cloud Data Warehouse der Zukunft?
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
COVERSTORY | 11<br />
Dietmar Nick: Am Anfang sollten sich<br />
die Verantwortlichen die Frage stellen,<br />
wo ihr Unternehmen künftig stehen soll.<br />
Ohne ein Ziel vor Augen ist es schwierig,<br />
in Sachen digitale Transformation einen<br />
klaren Kurs zu steuern oder gar zu beschleunigen.<br />
Eine wichtige Frage ist, wie<br />
ortsflexibel das Unternehmen und die Mitarbeitenden<br />
heute sind und in Zukunft sein<br />
sollen. Hiernach sollte geklärt werden,<br />
wie ich die <strong>IT</strong>-Infrastruktur entsprechend<br />
meiner Ziele aufbaue. Grundsätzlich sollten<br />
wir angesichts des globalen Wettbewerbs<br />
weitere Digitalisierungsschritte zeitnah<br />
einführen und nicht auf die lange<br />
Bank schieben. Ein idealer Ansatzpunkt<br />
ist dafür bei den meisten Betrieben der<br />
Posteingangsprozess. Daraus ergibt sich<br />
der Aufbau eines digitalen Dokumentenmanagements.<br />
Soll das Vorhaben nicht<br />
einfach durchgeboxt werden, sondern<br />
wirklich von den Mitarbeitenden genutzt<br />
und somit zum Erfolg werden, dann ist es<br />
unabdingbar, vor irgendwelchen Beschlüssen<br />
das Team transparent zu informieren,<br />
es abzuholen und mitzunehmen.<br />
Ich erlebe es immer wieder, dass Mitarbeitende<br />
vor solchen Schritten regelrecht<br />
Angst haben und befürchten, Aufgaben<br />
nicht mehr bewältigen zu können oder<br />
ihren Job zu verlieren. Beides ist nicht der<br />
Fall. Aber Angst kann ganze Belegschaften<br />
lähmen und einen Digitalisierungsprozess<br />
torpedieren. Das sollte unbedingt<br />
vermieden werden.<br />
Ulrich Parthier: Neue Technik allein<br />
reicht häufig nicht aus. Sie sagen<br />
selbst: Die Mitarbeitenden müssen „mitgenommen“<br />
werden, der ganze Workflow<br />
verändert sich. Viele Unternehmen<br />
können das kaum allein bewältigen. Wo<br />
erhalten Unternehmen Unterstützung bei<br />
ihrer Transformation, an wen können sie<br />
sich wenden?<br />
Dietmar Nick: Änderungen technisch sicher<br />
zu stellen und umzusetzen ist eines.<br />
Unsere Fachhandelspartner sind heute<br />
aber weitaus breiter aufgestellt. Sie bieten<br />
Lösungen an, kennen die Anforderungen<br />
vieler Branchen und sie wissen durch langjährige<br />
Erfahrung auch, wo in vielen Unternehmen<br />
der Schuh drückt. Sie sind außerdem<br />
sehr regional aufgestellt, sind<br />
schnell vor Ort und sprechen die Sprache<br />
ihrer Kunden. Als Partnernetzwerk können<br />
sie auch überregional oder bundesweit<br />
aufgestellte Unternehmen beraten und betreuen.<br />
Sie verfügen durch ihre Ausbildung<br />
und kontinuierliche Schulungen über<br />
sehr viel Know-how und haben im Zweifelsfall<br />
auch schon in ähnlichen Betrieben<br />
Neuerungen begleitet. Unsere Partner<br />
sind deshalb heute in der Lage, Unternehmen<br />
ganzheitlich zu begleiten und weit<br />
über die eigentliche Technik hinaus zu<br />
unterstützen. Darüber hinaus bieten wir<br />
selbst online viele Informationen, die den<br />
Einstieg in die Digitalisierung erleichtern.<br />
Ulrich Parthier: Kyocera engagiert<br />
sich stark im Bereich Nachhaltigkeit.<br />
Wie können Unternehmen ihren Arbeitsalltag<br />
und ihre Prozesse nachhaltiger gestalten<br />
und wo fängt man da am besten an?<br />
Dietmar Nick: Nachhaltigkeit ist in der<br />
Tat ein großes Thema, das von Kyocera<br />
seit der Unternehmensgründung im Jahr<br />
1959 sehr ernst genommen wird. Als Ergebnis<br />
nutzen wir heute in unseren Hauptproduktionsstätten<br />
ausschließlich erneuerbare<br />
Energien. Für unsere Kunden gilt<br />
mit Blick auf den Bereich Dokumentenlösungen:<br />
Das nachhaltigste Dokument ist<br />
das, welches nicht gedruckt wird. Unternehmen<br />
sollten ihre Prozesse genau analysieren<br />
und klären, wo bei ihnen noch<br />
viele Papierdokumenten erstellt und bearbeitet<br />
werden. Hier sollten sie ansetzen.<br />
Fast immer ist es möglich, Dokumenten-Workflows<br />
digitaler zu denken und<br />
das dann auch zu optimieren.<br />
Ulrich Parthier: Viele Verwaltungen<br />
und Behörden besitzen noch immer<br />
ein teils riesiges Papierakten-Archiv. Viele<br />
dieser Akten können nicht einfach vernichtet<br />
werden. Welchen Lösungsweg gibt es<br />
dafür?<br />
Dietmar Nick: Dieses Problem besteht<br />
fraglos und wir haben das erkannt. Die<br />
Kyocera-Tochter ALOS hat hier für sehr<br />
viele Branchen und Bereiche kluge Konzepte<br />
entwickelt. ALOS berät Unternehmen<br />
und Organisationen dabei, wie sie<br />
ihre riesigen Papierarchive praktikabel<br />
und rechtssicher abbauen können, wie sie<br />
dabei in einem Zug Aktenberge reduzieren<br />
und Büroflächen zurückgewinnen. Ein<br />
Kernbestandteil sind dabei die von unserem<br />
Partner-Netzwerk angebotenen Kyocera<br />
Scan-Services. Mit ihnen werden<br />
Kunden die vorherigen Papierakten in einem<br />
Cloud-Archiv oder direkt vor Ort digital<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Ulrich Parthier: Manche Unternehmen<br />
scheuen Digitalisierungsmaßnahmen,<br />
weil die Cyberkriminalität immer<br />
mehr zunimmt und sie fürchten, dass die<br />
Digitalisierung mit neuen Security-Risiken<br />
einhergeht. Bleibt man mit Fotokopie, Papierakte<br />
& Co. nicht letztlich auf der sicheren<br />
Seite?<br />
Dietmar Nick: Cyberbedrohungen sind<br />
eine ernste Angelegenheit. Aber machen<br />
wir uns nichts vor: Es gibt auch für Papier<br />
Risiken. Von Feuer über Diebstahl bis hin<br />
zu Umweltereignissen ist auch die analoge<br />
Welt bedroht. Aus meiner Sicht ist<br />
man deshalb ohne Digitalisierung keineswegs<br />
sicher. Wer als Unternehmen im 21.<br />
Jahrhundert bestehen will, sollte auf digitale<br />
Lösungen und klimaschonende Technologien<br />
setzen. Nur so lassen sich Geschäftsprozesse<br />
nachhaltig, sicher und<br />
schnell gestalten. Unternehmen, die sich<br />
der Digitalisierung verweigern, werden<br />
auf mittlere Sicht ins Aus manövrieren,<br />
weil ihnen ihre Wettbewerber einfach voraus<br />
sind.<br />
Ulrich Parthier: Herr Nick, vielen<br />
Dank für das Gespräch!<br />
www.it-daily.net | <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>