Geschäftsbericht KVBW 2022

Vorwort
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
die aktuelle Weltlage ist derzeit geprägt von der Gleichzeitigkeit
gegensätzlicher Ereignisse. Während der Angriffskrieg
auf die Ukraine intensiver geführt wird und die
osteuropäischen Nachbarn in Anspannung leben, bewegt
sich die gesamtheitliche wirtschaftliche Lage in Deutschland
zwischen Rezessionssorgen und leichtem Optimismus.
Die Menschen fahren in großer Zahl in den Urlaub,
feiern gemeinsam Feste und bringen das kulturelle Leben
im Großen wie im Kleinen wieder in Schwung.
Allerdings besteht das Risiko, dass sich die stark gestiegene
Inflation in eine Lohn-Preis-Spirale eindreht, so
dass die Inflation zumindest auf kurze Sicht nicht als
vorübergehendes Phänomen, sondern vielmehr als mitbestimmender
Faktor in die künftigen ökonomischen
Überlegungen und Entscheidungen einbezogen werden
muss. Zum Ausgleich der gestiegenen Lebenshaltungskosten
wurden bereits Lohnerhöhungen und Einmalzahlungen
erwirkt. In den kommenden Monaten ist mit
weiteren Erhöhungen der Entgeltsummen zu rechnen.
Im Zuge der durch Energie- und Lebensmittelpreise angefachten
Inflation hat sich das Zinsniveau wieder normalisiert
und die Nullzinsphase wurde beendet. Mehrere,
vor allem energieintensive Wirtschaftszweige, sehen sich
nun größeren Herausforderungen konfrontiert. Die stark
erhöhten Kosten führen zu Mehraufwand und häufig
gleichzeitig zu Investitionsausgaben. Neben den Firmen
werden auch die Kommunen durch die ansteigenden
Aufwände belastet.
Die Kapitalanlage des KVBW (Assetmanagement und
Risikomanagement) begegnet den Veränderungen
an den Kapitalmärkten weiterhin mit sehr hohen Qualitätsanforderungen
und Investitionen in verschiedene
Anlageklassen mit unterschiedlichem Rendite-Risiko-
Profil (Diversifikation). Mit den steigenden Zinsen haben
die festverzinslichen Wertpapiere wieder an Bedeutung
gewonnen, das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt
ist dagegen zurückgegangen.
Das Thema „Nachhaltigkeit“ gewinnt auch beim KVBW
immer mehr an Bedeutung. Informationen zu diesem
Thema finden Sie auf den Seiten 6 bis 9. Deshalb berichten
wir gerne, wie sich unsere Mitarbeitenden beteiligen,
was unser neues Dienstgebäude in Karlsruhe für einen
Beitrag liefert und wie sich die Kapitalanlage schrittweise
verändert. Dem Fazit entnehmen Sie: Wir haben uns auf
den Weg gemacht, wir möchten weiter vorankommen
und es bleibt noch viel zu tun.
Mit der Einführung der Beihilfe-App vor einigen Jahren
haben wir den Grundstein gelegt, um die Beihilfebearbeitung
zu digitalisieren. Aktuell gehen circa 60 % der
Beihilfeanträge über die App beim KVBW ein. Durch den
digitalen Posteingang können rund 175.000 Antragsbriefe
in Papierform eingespart werden, was in puncto
Nachhaltigkeit eine wesentliche Verbesserung bewirkt,
da dadurch auch der energieintensive Posttransport nicht
mehr erforderlich ist. Bedingt durch eine Vielzahl an
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