40 » WELTEN WECHSELN <strong>BRPHIL</strong>
41 Foto: Orfeo © Jan-Pieter Fuhr Neben den klassischen Bühnenstücken nimmt Virtual Reality im Staatstheater Augsburg einen großen Teil des Programms ein. Neben den hybriden Veranstaltungen gibt es dreizehn Stücke im VR-Digital Repertoire, und es werden mehr. Darunter auch eine <strong>Orchester</strong>fassung des Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ mit 360-Grad-Sound. Der Zuschauer kann selbst wählen, wo er sitzen möchte. Neben den Streichern? Oder bei den Bläsern? Je nachdem, für welchen Platz er sich entscheidet, hört sich auch die Musik anders an. Das Digitaltheater ist neben Ballett, Musiktheater, Schauspiel und <strong>Orchester</strong> mittlerweile ganz offiziell die fünfte Sparte am Staatstheater Augsburg. Für diesen Bereich wurde sogar eine neue Stelle geschaffen: „Projektleitung für Digitale Entwicklung“: Tina Lorenz, sowohl am Theater als auch im Digitalen zu Hause, unterstützt das Team um Staatsintendant André Bücker. Die Digitalsparte ersetze oder verdränge nichts, so Bücker und sei keine Konkurrenz zu den klassischen Spielbereichen seines Hauses. „So zu denken ist ja Quatsch. Es geht um die Erweiterung der künstlerischen Räume, der künstlerischen Möglichkeiten. Das lässt sich mit dem Digitalen auf eine sehr eigenständige und sehr kreative Weise umsetzen.“ Und das Feedback des Publikums? „Das ist sehr gut. Die ersten, die damals die VR-Brillen bestellt hatten, waren unsere klassischen, angestammten Abonnenten. Die haben dann ihren Kindern und Enkeln davon erzählt und so ist es gelungen, neue Altersgruppen zu erreichen. Es braucht andere Zugänge, um die zu erreichen, die sich bisher überhaupt nicht für Theater interessieren, aber sehr digitalaffin sind, die Gamer- Szene beispielsweise“, ist André Bücker sicher. Was mit einer improvisierten, fast Start-Up mäßigen Geschichte begann, hat sich rasant entwickelt. Und ist noch lange nicht zu Ende. Mit dem „Elektrotheater“ beschreitet das Staatstheater Augsburg wieder künstlerisches Neuland. Es ist eine Bühne im virtuellen Raum, in der sich Publikum, Spieler und Spielerinnen live begegnen können, ohne sich notwendigerweise denselben physischen Raum zu teilen - als Avatare in schier unendlichen immersiven Welten. Nach Hause geschickte VR-Brillen machen‘s möglich. Ein digitales Format, das die Grenzen von Theater neu auslotet. „Game-Inszenierungen in VR sind ein Riesenthema und lassen sich noch unendlich weiterentwickeln“, sagt André Bücker, der auch in anderen Häusern spannende Einzelprojekte beobachtet. Ein Beispiel sei das Figurentheater Zwickau, das Goethes „Erlkönig“ inszeniert hat, ohne dass dabei ein einziger Puppenspieler auf der Bühne steht. „Ich finde es bemerkenswert, wenn sich neben so großen Häusern wie den Berliner Philharmonikern oder der Bayerischen Staatsoper - die mit ihren Streaming Angeboten und großen Mediatheken schon sehr lange am Start sind – auch ganz kleine Häuser intensiv mit Digitalisierung beschäftigen und auf ihrem Gebiet Pionierarbeit leisten. Ich sehe zwar noch keine flächendeckenden digitalen Sparten, aber wir stehen mit vielen in Kontakt, werden eingeladen und um Rat gefragt. Die digitale Expertise wächst.“ Im Rahmen der Reichenhaller Resonanz sitzt Intendant André Bücker am 15. März 2023 zum Thema “Rettet das Digitale die Kultur?” auf dem Diskussionspodium. VR: Mittendrin Eine Virtual-Reality-Brille erinnert optisch an eine Taucherbrille. Sie ermöglicht eine 360-Grad Rundumsicht. Sound und Grafik reagieren auf die eigenen Bewegungen, was zu dem täuschend echten Gefühl führt, mittendrin zu sein in einer scheinbaren Realität. Die eigenen Sinne verschmelzen mit der digitalen Welt. Aufgespielt auf eine VR-Brille schickt das Staatstheater Augsburg seine Inszenierungen direkt zum Publikum nach Hause. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sitzen im eigenen Wohnzimmer und stehen doch gleichzeitig mitten auf der Bühne, direkt neben dem Dirigenten der Augsburger Philharmoniker, im Angesicht mit einer Schauspielerin oder in einer Industriehalle, in der ein Roboter mit dem Ballett-Ensemble tanzt. ORCHESTERMAGAZIN 08_2023
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