BRPHIL Orchester-Magazin #8

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» MUSIK MUSS MAN NICHT VERSTEHEN, NUR FÜHLEN
ICH FINDE ES WICHTIG,
EINEN WEG HIN ZUR MUSIK
AUFZUZEIGEN UND ZU
VERMITTELN, WIE VIEL SPASS
UND FREUDE SIE MACHT.
Frau Rawe, Sie sind Generalsekretärin des Bayerischen
Musikrates. Können Sie uns erklären, was das
ist und was die Aufgaben des Musikrates sind?
Wir sind die größte Kulturorganisation in Bayern und
als Dachverband ein Zusammenschluss aller musikalischen
Einrichtungen und Verbände. Wir repräsentieren
rund eine Million begeisterte Musizierende, vom Laien
bis zum Profi. Unsere Aufgabe ist es, zur Verbesserung
der Musikkultur im Freistaat beizutragen. Wir haben
den Vorteil, als Musikrat mit einer großen Stimme
zu sprechen. Wir gehen auf die Politik zu und zeigen
auf, was die Musik in Bayern braucht. Wir haben den
direkten Kontakt zur Bayerischen Landesregierung.
Meine Position als Generalsekretärin ist: Ideengeberin
an unseren Präsidenten Dr. Helmut Kaltenhauser und
unser Präsidium zu sein, deren Anliegen in die Musikpolitik
einzubringen und Beobachterin der gesamten
bayerischen Musikszene zu sein.
Sie sagen, Sie sind Beobachterin, was beobachten Sie
derzeit? Wie ist es um die Musik in Bayern bestellt,
wo besteht Hilfebedarf?
Es findet zu wenig Musikunterricht in Schulen statt.
Lesen, Schreiben, Rechnen sind wichtig, ganz klar.
Aber Musik ebenfalls. Den Musikunterricht ausfallen
zu lassen zugunsten von Mathematik oder Deutsch ist
der komplett falsche Weg. Es ist nachgewiesen, dass
Sprachkompetenz auch übers Singen erworben werden
kann, das ist zum Beispiel auch für Schüler mit
Migrationshintergrund wichtig. Als Bayerischer Musikrat
positionieren wir uns hier klar, suchen den Dialog
mit dem zuständigen Fachministerium, sprechen über
Lösungen. Können andere Musikinstitutionen eingebunden
werden? Wie kann man Begegnungen mit
Musik in der Schule ermöglichen? Und wie kann man
langfristig dafür sorgen, dass genug junge Menschen
Schulmusik studieren?
Auch die Bad Reichenhaller Philharmoniker haben
einen Bildungsauftrag, was geben Sie uns an die Hand?
Ich finde es wichtig, einen Weg hin zur Musik aufzuzeigen
und zu vermitteln, wie viel Spaß und Freude sie
macht. Da gibt es verschiedene Ansatzmöglichkeiten,
zum Beispiel mündliche Einführungen zu den jeweiligen
Stücken. Das ist als Zuhörer sehr schön, weil man
so einen Wiedererkennungswert hat: Man bekommt
etwas erklärt und hört die Stelle dann im Konzert
wieder. Manche Menschen haben ein Problem, weil
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