Blattwerk Ausgabe No20 Jänner bis März 2024
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P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 1/<strong>2024</strong> WERKAUSSCHNITT: ANGELA ANDORRER / BLATTSCAPE NO 141 / © ANDORRER 2020<br />
BLATTWERK<br />
ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT<br />
+ OHO-PROGRAMM JÄNNER BIS MÄRZ <strong>2024</strong><br />
No. 20<br />
SCHREIBEN AUS DEM UND ÜBER DAS BURGENLAND<br />
Von Wolfgang Weisgram<br />
IM DIENST DER GESELLSCHAFT<br />
Tina Perisutti über die Oper „Daphnes Garten“<br />
KÜNSTLERISCHES ERBE BURGENLAND<br />
Igor Skalé – Eine Spurensuche<br />
8<br />
10<br />
22
BESSERE<br />
ENERGIE<br />
die wärmt<br />
WIR SAMMELN SONNENSTRAHLEN<br />
FÜR DIE KALTE JAHRESZEIT.<br />
burgenlandenergie.at<br />
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Und was spielt’s bei dir?<br />
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spielt’s Vielfalt.<br />
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online auf www.radio-mora.at<br />
Vier Sprachen, drei Volksgruppen, ein Radio: Radio MORA ist das erste<br />
freie Radio im Burgenland – mehrsprachig, offen und unabhängig.<br />
Mit Sendungen auf Burgenland-Romani, Burgenlandkroatisch,<br />
Burgenlandungarisch und Deutsch.
DES OFFENEN HAUSES OBERWART!<br />
Ich danke für die Einladung, an dieser Stelle als Obmann und Intendant der<br />
Theaterinitiative Burgenland ein paar Worte über ein neues Projekt der<br />
Theaterinitiative zu verlieren. Es nennt sich „Landestheater der Autor:innen“<br />
und nimmt sich nichts Geringeres vor, als mithilfe seiner Autorinnen und<br />
Autoren das Burgenland selbst zum Theaterlabor zu machen.<br />
Das Projekt wird von der Landesregierung unterstützt und ist vorläufig<br />
auf drei Jahre ausgelegt, denen danach hoffentlich weitere Jahre folgen<br />
werden. Mit dem zur Verfügung stehenden Budget sind jedenfalls zwei <strong>bis</strong><br />
drei Uraufführungen pro Jahr realisierbar.<br />
Das OHO und die Theaterinitiative sind zwar statutarisch getrennte Körperschaften,<br />
aber nicht nur im selben Haus beheimatet, sondern auch<br />
kommunizierende Gefäße im Sinne einer permanenten Kooperation. Ohne<br />
die technische und räumliche Infrastruktur sowie das Know-How seiner<br />
Belegschaft wäre eine professionelle Theaterarbeit bei uns im Burgenland<br />
kaum realisierbar. Diese Zusammenarbeit wird auch in Zukunft Basis für<br />
den Erfolg eines Landestheaters der Autor:innen sein.<br />
Apropos Erfolg. Gemessen an den euphorischen Rezensionen durch Publikum<br />
und Kritik war bereits die erste Produktion des Projektes, die Oper<br />
„Daphnes Garten“ – Libretto: Katharina Tiwald, Musik: Erling Wold – ein<br />
voller Erfolg. Und das nicht nur in Oberwart, sondern auch bei unserem<br />
Kooperationspartner klagenfurter ensemble in Kärnten. Zum Glück können<br />
wir auch in den kommenden Wochen noch sechs Gastspiele im Burgenland<br />
und in Wien anbieten. Alles weitere in diesem BLATTWERK.<br />
INHALT<br />
04 OHO-Programm<br />
16 „Leaf Stories“<br />
Ausstellung von Angela Andorrer<br />
08 Tuitsnatuits: Schreiben aus dem<br />
und über das Burgenland – ein<br />
Summa summarum von<br />
Wolfgang Weisgram<br />
09 OHO-Mitglied werden<br />
10 Im Dienst der Gesellschaft<br />
Tina Perisutti über die Oper<br />
„Daphnes Garten“<br />
16 „Die Andere“<br />
Ausstellung von Katrin Weidhofer<br />
18 Vortrefflich belesen<br />
Buchtipps<br />
22 Künstlerisches Erbe Burgenland #2<br />
Igor Skalé – Eine Spurensuche<br />
Ein umfangreiches Informationsangebot sowohl zur jahrzehntelangen Theaterarbeit<br />
im OHO, zu den Produktionen der Theaterinitiative sowie zu den<br />
je aktuellen Uraufführungen des Landestheater der Autor:innen findet sich<br />
auf der neuen, von RABOLD UND CO. gestalteten Website www.thib.at. Ich<br />
lade euch alle ein, nicht nur auf ein anregendes Stöbern im Fundus dieser<br />
Website vorbeizuschauen, sondern als Mitglied im Verein Theaterinitiative<br />
Burgenland etwas zur Unterstützung unserer Theaterarbeit beizutragen!<br />
Impressum: Medieninhaber und Verleger: Offenes Haus Oberwart,<br />
A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352– 38555; DVR 0648281;<br />
ZVR 387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;<br />
Druck: Rötzer Druck, Eisenstadt;<br />
Fotos: zVg, Shutterstock; Gestaltung: RABOLD UND CO. / www.rabold.at;<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Eva Brandstätter, Andreas Lehner, Tina Perissutti,<br />
Orsolya Varga-Turai, Peter Wagner, Wolfgang Weisgram;<br />
Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger;<br />
Stand bei Drucklegung, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.<br />
Mit besten Grüßen<br />
Peter Wagner<br />
Kontakt zu unserer Redaktion:<br />
blattwerk@oho.at<br />
3
DETAILLIERTE Informationen zu DIESEN<br />
UND WEITEREN Veranstaltungen auf<br />
www.OHO.at ODER telefonisch unter<br />
+43 (0)3352 – 38555<br />
Falls nicht anders angegeben, finden<br />
alle Veranstaltungen im OHO statt.<br />
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />
Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card, Schüler:innen, Lehrlinge,<br />
Student:innen, Zivil- & Präsenzdiener.<br />
LEAF STORIES<br />
Galerie der Reisenden Blättter No 233, © Andorrer 2022<br />
fr., 26.1.<br />
sa., 27.1.<br />
jeweils 19:30 Uhr * KUGA<br />
Großwarasdorf / Veliki Borištof<br />
DAPHNES GARTEN<br />
Oper<br />
Eintritt: VVK 22,– / AK 25,– (ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />
Eine Koproduktion der Theaterinitiative Burgenland / Landestheater<br />
der Autor:innen mit dem klagenfurter ensemble und<br />
dem Offenen Haus Oberwart<br />
Sa., 3.2.<br />
20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />
OFF THE RAILS – CROSSOVERNIGHT<br />
Konzert: Mrs. Lovely Ballz, Der Urlaut,<br />
Poor Man’s Revenge, Age 29<br />
Eintritt: VVK: € 10,– / AK: € 15,–<br />
Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“<br />
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />
Fr., 12.1.<br />
19:00 Uhr<br />
AUSSTELLUNG „LEAF STORIES“<br />
ANGELA ANDORRER<br />
Vernissage<br />
Eintritt frei<br />
mi., 17.1.<br />
19:30 Uhr<br />
GRIECHENLAND<br />
Spielfilm / Österreich 2022, 100 Min.<br />
Eintritt: AK € 5,–<br />
(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Mi., 7.2.<br />
19:30 Uhr * Kulturzentrum Eisenstadt<br />
DAPHNES GARTEN<br />
Oper<br />
Eintritt: AK 25,– (Kartenverkauf nur über das Kulturzentrum)<br />
DAPHNES GARTEN<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />
mit EU-XXL-Wanderkino<br />
do., 18.1.<br />
19:30 Uhr<br />
ARTIST LOUNGE – TALK & WEIN<br />
Ein gemütlicher Abend mit der<br />
Künstlerin Angela Andorrer<br />
Eintritt frei<br />
4
JÄNNER BIS MÄRZ <strong>2024</strong><br />
Fr., 16.-So.,18.2.<br />
19:30 Uhr * OFF Theater Wien<br />
DAPHNES GARTEN<br />
Oper<br />
Eintritt: VVK 22,– / AK 25,– (ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />
mi., 14.2.<br />
19:30 Uhr<br />
SCHÄCHTEN<br />
Spielfilm / Österreich 2022, 110 Min.<br />
Eintritt: AK € 5,–<br />
(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />
mit EU-XXL-Wanderkino<br />
do., 22.2.<br />
19:30 Uhr<br />
KOMPLEXITÄT UND KRISEN –<br />
ZWEI SEITEN DERSELBEN MEDAILLE<br />
Zukunftstalk<br />
Eintritt frei<br />
Fr., 1.3.<br />
19:30 Uhr<br />
AUSSTELLUNG „DIE ANDERE“<br />
KATRIN WEIDHOFER<br />
Vernissage<br />
Eintritt frei<br />
fr., 8.3.<br />
20:00 Uhr<br />
YAGODY<br />
Konzert: Folk aus Lwiw<br />
Eintritt: VVK 18,– / AK 22,– (ermäßigt: VVK 16,– / AK 19,–)<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit<br />
dem Verein Frauen für Frauen Burgenland<br />
EIN DEUTSCHES LEBEN<br />
mi., 13.3.<br />
19:30 Uhr<br />
ELFRIEDE JELINEK –<br />
DIE SPRACHE VON DER LEINE LASSEN<br />
Dokumentarfilm, Österreich/Deutschland 2022, 95 Min.<br />
Eintritt: AK € 5,–<br />
(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />
mit EU-XXL-Wanderkino<br />
fr., 15.3.<br />
20:00 Uhr<br />
EIN DEUTSCHES LEBEN<br />
Theatermonolog von Christopher Hampton<br />
mit Johanna Tomek<br />
Eintritt: VVK 18,– /AK 22,– (ermäßigt VVK 16,– / AK 18,–)<br />
Eine Produktion des Kulturforums Südurgenland<br />
do., 21.3.<br />
17:00 Uhr<br />
„NIE WIEDER IST JETZT“<br />
ERINNERN UND GEDENKEN IN ZEITEN VON KRIEG,<br />
HASS UND GEWALT<br />
Symposium von RE.F.U.G.I.U.S.<br />
Eintritt frei<br />
Eine Veranstaltung von RE.F.U.G.I.U.S. in Kooperation mit den Burgenländischen<br />
Volkshochschulen, K.B.K. – Kultur.Bildung.Kunst.<br />
und dem OHO. Gefördert von: Österreichische Gesellschaft<br />
für Politische Bildung<br />
Sa., 23.3.<br />
20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />
OFF THE RAILS – METALNIGHT<br />
Konzert: Fearancy, Xenocracy, Ghidrah, Lack Of Purity<br />
Eintritt: VVK: € 10,– / AK: € 15,–<br />
Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“<br />
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />
do., 28.3.<br />
19:30 Uhr<br />
IGOR SKALÉ – EINE SPURENSUCHE<br />
Vernissage<br />
Künstlerisches Erbe Burgenland #2<br />
Eintritt frei<br />
THEATER<br />
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5
Galerie der Reisenden Blättter No 261, © Andorrer 2022<br />
fr., 12.1.<br />
19:00 Uhr<br />
LEAF STORIES<br />
Vom Wandern, Sammeln,<br />
Konservieren, Reparieren und<br />
Wieder-auf-Reisen-Mitnehmen<br />
Vernissage Angela Andorrer<br />
Eintritt frei<br />
Musik: Vera Maria Kessler<br />
Uraufführung „Ode an das Blatt“<br />
Einführung: Eva Brandstätter<br />
Angela Andorrer liebt die Natur und sie<br />
sammelt Blätter. Große Blätter, kleine<br />
Blätter, mögen sie auch beschädigt oder<br />
von Parasiten zerfressen sein … diese Wunden<br />
der Natur heilt die Künstlerin mit Perlen,<br />
mit Nähten und Stickereien. Sie mumifiziert<br />
die Blätter und verwandelt sie so<br />
in aktuelle und zugleich zeitlose, nachhaltige<br />
und wunderschöne Kunstwerke.<br />
Die Künstlerin begann in Zeiten von Corona<br />
auf ihren Wanderungen einige ihrer<br />
Blätter anstelle von Freunden mitzunehmen.<br />
Seitdem präsentiert sie ihre Blätter in<br />
allen Jahreszeiten vor wechselnden Landschaften.<br />
Sie filmt ihre filigranen Kunstwerke<br />
und dokumentiert, wie sie sich je nach<br />
Wetter und Umgebung verhalten, wie stark<br />
und überlegen sie in ungezähmter Natur<br />
überleben und erstrahlen.<br />
Es entstand eine einzigartige Videosammlung,<br />
in der uns die Künstlerin auf sehr persönliche<br />
Weise Geschichten ihrer Blätter<br />
erzählt. Ein Kunstwerk in der unberührten<br />
Schönheit der Natur. Eine Metapher mit<br />
Nachklang …<br />
Blätter sind Grundlage allen Lebens auf der<br />
Erde. Jedes einzelne Blatt ist für mich eine Art<br />
Kniefall vor der Schöpfung, gewissermaßen<br />
eine „Reliquie der Natur“.<br />
– Angela Andorrer<br />
Angela Andorrer wurde in Kanada als<br />
Tochter eines Antarktis- und Marsforschers<br />
geboren. Sie studierte Kunst bei Kiki Smith<br />
in Montreal und München. Seit 2000 unterhält<br />
sie eine aktive künstlerische Praxis,<br />
einschließlich Teilnahmen an diversen<br />
internationalen Biennalen, Ausstellungen,<br />
Residencies (u.a. Los Angeles, Kopenhagen<br />
und Belgrad) und Projekten im öffentlichen<br />
Raum. Angela Andorrer hielt Kurse und<br />
Vorlesungen u.a. an der Royal Art Academy<br />
Copenhagen, am CalArts California Institute<br />
of Arts and Design, am Banff Centre of the<br />
Arts in Kanada und an der UDK Universität<br />
der Künste Berlin. Sie lebt und arbeitet in<br />
Klosterneuburg und Wien.<br />
Blattscape No 80, © Andorrer 2017<br />
Die Ausstellung ist vom 13.1. <strong>bis</strong> zum 2.2.<br />
zu besichtigen: DI, MI und FR von 9:00-<br />
14:00 Uhr, DO 9:00-20:00 Uhr, vor Veranstaltungen<br />
und nach Vereinbarung.<br />
6
do, 18.1.<br />
19:30 Uhr<br />
ARTIST LOUNGE – TALK & WEIN<br />
Ein gemütlicher Abend mit Angela Andorrer<br />
Eintritt frei<br />
Wir werden mit der Künstlerin über ihre Kunst<br />
sprechen, unsere Gedanken zu den Arbeiten und<br />
zur Ausstellung austauschen und dazu einen guten<br />
Tropfen burgenländischen Weines genießen<br />
können.<br />
Die fertigen Blattscapes setzt die Künstlerin in<br />
Objektkästen hinter Glas, so werden sie ähnlich wie<br />
zerbrechliche Schmetterlinge oder Käfer zur Schau<br />
gestellt.<br />
– Süddeutsche Zeitung<br />
mi, 17.1.<br />
19:30 Uhr<br />
GRIECHENLAND<br />
Spielfilm / Österreich 2022, 100 Min.<br />
Eintritt AK € 5,-<br />
(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Angela Andorrers gefundene und bemalte Blätter<br />
sind bezaubernd schön. Aus manchen werden Landkarten,<br />
daher der Titel „Blattscapes“.<br />
– Der Standard<br />
Nicht selten erinnern die Fäden, die sich über das<br />
Blatt spannen, sich überkreuzen und verzweigen, an<br />
die Straßen und Wege einer Landkarte.<br />
– Achim GNANN, Albertina Wien<br />
ANGELA ANDORRER<br />
Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff, Eva Spreitzhofer<br />
Drehbuch: T. Stipsits, I. Moizi, E. Spreitzhofer<br />
Kamera: A. Löv, E. Testor<br />
Mit: Thomas Stipsits, Claudia Kottal, Katharina Straßer,<br />
Mona Seefried u.a.<br />
Der Hotelerbe Johannes müht sich vergeblich, den Ansprüchen<br />
seiner Eltern und seiner Verlobten gerecht zu werden. Als er<br />
ein Testament aus Griechenland erhält, erfährt er endlich, was<br />
alle wissen und ihm <strong>bis</strong>her verschwiegen haben: Er entstammt<br />
einem Urlaubsflirt seiner Mutter! Kaum auf einer Insel in der<br />
Wahlheimat Griechenland seines tatsächlichen Vaters angekommen,<br />
macht ihn seine Vertrauensseligkeit dort zum Spielball im<br />
Ränkespiel um sein Erbe. Doch Johannes widersetzt sich den<br />
Wünschen seiner Umgebung und zum ersten Mal im Leben hat<br />
er ein klares Ziel!<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />
7
Tuitsnatuits<br />
SCHREIBEN AUS DEM UND ÜBER DAS BURGENLAND –<br />
EIN SUMMA SUMMARUM<br />
von Wolfgang Weisgram<br />
Mein halbes Leben habe ich damit verbracht, aus dem<br />
Burgenland über das Burgenland zu erzählen. Tagesaktuell<br />
zumeist. Hin und wieder auch zurückgelehnt. Je<br />
nach Bedarf, aber immer begleitet von einer gewissen<br />
höhnischen Neidhammelei. Denn was sei schon groß berichtenswert<br />
aus diesem Landstrich, den man hauptsächlich<br />
kennt aus den nach ihm benannten Witzen. Bitter-beschauliches<br />
Burgenland!<br />
Der Historiker erzählt, wie es war. Der Dichter, wie es sein<br />
könnte. Der Tagschreiber aber erzählt, wie es ist. Dazu<br />
muss er allerdings zuallererst den eigenen Augen und Ohren<br />
trauen. Das war, ein ganzes halbes Leben lang, eine<br />
echte Herausforderung. Nicht nur in den pannonischen<br />
Landen. Aber hierzulande ganz besonders.<br />
Ich habe in den 1980er-Jahren in Ungarn die ersten, noch<br />
zögerlichen Schritte miterleben dürfen <strong>bis</strong> hin zum großen<br />
Sprung in das Jahr der Wunder, das annus mirabilis<br />
1989, als erst das Ungarland und Polen, dann der gesamte<br />
bürokratiesozialistische Block ins Heute hereingewirbelt<br />
wurde. Mit ihm das Traummännlein Österreich, in dem<br />
ein Landstrich ganz besonders vor sich hingeträumt hat.<br />
Das Burgenland.<br />
Ohren aufsperren und losen. Die schönsten und also wahrhaftigsten<br />
Geschichten – das wissen die Historiker und<br />
Dichter auch – erzählen sich von selbst.<br />
Man sollte sich selbst nur nicht allzu wichtig dabei nehmen.<br />
Das gilt hierzulande in der so verwordagelten Gegend besonders.<br />
Hier siedeln die Völker und deren Splitter nicht<br />
neben-, sondern ineinander. Das im 20. so eifrig verfolgte<br />
Reinheitsgebot des 19. Jahrhunderts – hier Deutsch, dort<br />
Französisch, dort Italienisch etc. – war zwischen Kittsee und<br />
Klausenburg zum grandiosen Scheitern verurteilt. Obwohl<br />
man zugeben muss, dass die Ungarn und dann die Großdeutschen<br />
sich eh redlich gemüht hätten.<br />
Der ethnische Fleckerlteppich und die so außergewöhnliche<br />
kulturelle Selbstermächtigung der Menschen – anderswo<br />
hielt man Plenarsitzungen ab zur „Selbstverwaltung“,<br />
hier tat man schlicht – erzählte ich stets als besonders<br />
markant fürs Pannonische. Selten nur – und dann aber<br />
beim Wein – reden die Leute um den heißen Brei herum.<br />
ES IST WAHRSCHEINLICH DAS BURGENLÄNDISCHSTE<br />
WORT ÜBERHAUPT: TUITSNATUITS.<br />
Erzählerisch war das alles außergewöhnlich spannend.<br />
Die pannonischen Lande erschienen nicht selten wie jene<br />
hinter den sieben Bergen. Die Geschichten daraus und darüber<br />
nahmen häufig wie von selbst einen märchenhaften<br />
Ton an. Oft und oft rieb ich mir also die Augen, um mich zu<br />
vergewissern. Denn noch galt die Tagschreiberei nicht als<br />
Bestandteil der Miederwarenerzeugung. Haltungsschäden<br />
waren orthopädische Aufgabenstellungen.<br />
Erzählverfehlungen wären es auf jeden Fall, das Burgenland<br />
bloß als österreichisches Bundesland zu schildern. Das ist<br />
es nicht, will es höchstens sein. Für mich als Nicht-Hiesigen<br />
war es eine der spannendsten Facetten, mit welcher<br />
Unwiderstehlichkeit die alten Strömungen der Geschichte<br />
auf einmal wieder da waren. Oft verstrudelt, oft auch bloß<br />
in den kleinen Bösartigkeiten. Aber all dies erzählt seine<br />
je eigene Geschichte. Ich musste mich nur hinsetzen, die<br />
Wolfgang Weisgram. Geboren<br />
1957 in Bad Vöslau, aufgewachsen<br />
im niederösterreichischen<br />
Industrieviertel,<br />
viele Jahre in Wien, seit den<br />
frühen 1990er-Jahren zunehmend verfestigend aufhältig<br />
im Burgenland, über das und aus dem er mehr als zwei<br />
Jahrzehnte für die Wiener Tageszeitung DER STANDARD<br />
berichtete. Weisgram studierte Publizistik und Theaterwissenschaft.<br />
Weisgram ist Autor und Co-Autor zahlreicher<br />
Sportbücher und lebt nach wie vor im Burgenland.<br />
8
OHO-<br />
MITGLIED<br />
WERDEN<br />
Mit Ihrer Mitgliedschaft und den verschiedenen OHO-Karten<br />
können Sie uns natürlich tatkräftig unterstützen. Wir freuen<br />
uns über jeden zusätzlichen Beitrag zu unserem Budget.<br />
Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinn orientiert<br />
arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren Beitrag eine<br />
Arbeit im Kunst- und Kulturbereich, die ohne öffentliche, aber auch<br />
private Förderung nicht denkbar ist.<br />
Folgend finden Sie die verschiedenen Möglichkeiten, das OHO bei<br />
seiner Arbeit zu untersützen:<br />
OHO-MITGLIEDSCHAFT<br />
Als OHO-Mitglied erhalten Sie auf alle OHO-Veranstaltungen<br />
den ermäßigten Eintrittspreis innerhalb von 12 Monaten<br />
ab Ausstellungsdatum. Sie können den Verein „Offenes<br />
Haus Oberwart“ mitgestalten, indem Sie auf der Generalversammlung<br />
Ihr aktives und passives Stimmrecht nutzen.<br />
Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur für<br />
Mitglieder und Unterstützer:innen ein.<br />
Die OHO-Mitgliedschaft kostet pro Jahr Euro 30,–.<br />
DIE OHO-KARTE „SPECIAL INFRAROT“<br />
Mit der OHO-Karte „special infrarot“ erhalten Sie vier Eintrittskarten<br />
zu OHO-Veranstaltungen gratis innerhalb von<br />
12 Monaten ab Ausstellungsdatum<br />
– bei allen übrigen Veranstaltungen<br />
erhalten Sie den ermäßigten<br />
Eintrittspreis – entweder für eine<br />
Person bei vier verschiedenen Veranstaltungen<br />
oder für Sie und eine<br />
Begleitung bei zwei Veranstaltungen<br />
oder bei einer Veranstaltung<br />
für Sie und weitere drei Personen.<br />
Ganz nach Ihrem Wunsch! Wir<br />
laden Sie einmal im Jahr zu einer<br />
Veranstaltung nur für Mitglieder<br />
und Unterstützer:innen ein.<br />
Die OHO-Karte „special infrarot“<br />
kostet Euro 80,–.<br />
Wenn Sie die OHO-Zeitschrift BLATTWERK<br />
kostenlos zugeschickt bekommen oder den<br />
OHO-Newsletter abonnieren möchten, dann<br />
kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder per<br />
E-Mail: Telefon +43 (0)3352 -38555, info@oho.at<br />
Sie möchten<br />
Mitglied werden oder<br />
eine der OHO-Karten<br />
erwerben? Dann wenden<br />
Sie sich ans OHO<br />
unter info@oho.at!<br />
DIE OHO-KARTE<br />
„SPECIAL ULTRAVIOLET“<br />
Mit der OHO-Karte „special ultraviolet“ haben Sie zu allen<br />
OHO-Veranstaltungen freien Eintritt für eine Person<br />
innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum.Wir<br />
laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur für<br />
Mitglieder und Unterstützer:innen ein.<br />
Die OHO-Karte „special ultraviolet“ kostet Euro 150,–.<br />
DIE OHO-KARTE<br />
„EXTRAORDINARY LUMINOUS“<br />
Mit der OHO-Karte „extraordinary luminous“ unterstützen<br />
Sie das Haus wesentlich bei seiner Arbeit für Kunst<br />
und Kultur. Als Unterstützer:in des Hauses haben Sie zu<br />
allen OHO-Veranstaltung freien Eintritt für eine Person<br />
innerhalb von 12 Monaten ab<br />
Ausstellungsdatum. Zusätzlich<br />
erhalten Sie einen Kunstdruck<br />
zu Ihrem Förderbeitrag. Künstlerinnen<br />
und Künstler stellen<br />
pro Jahr eine kleine Auswahl<br />
an Drucken für die fördernden<br />
Mitglieder zur Verfügung. Sie<br />
können daraus eine Arbeit<br />
wählen. Wir laden Sie einmal<br />
im Jahr zu einer Veranstaltung<br />
nur für Mitglieder und Unterstützer:innen<br />
ein.<br />
Ihr Förderbeitrag für Kunst<br />
und Kultur im OHO beträgt<br />
für 12 Monate Euro 450,–.<br />
KARTENVORVERKAUF<br />
IM OFFENEN HAUS<br />
OBERWART:<br />
Telefon +43 (0)3352-38555 / info@oho.at<br />
Kartenreservierungen/-bestellungen <strong>bis</strong><br />
einen Werktag vor gewünschter Veranstaltung im<br />
Büro unter +43 (0)3352 38555, wobei Karten auch<br />
über das Internet bestellt werden können (Den<br />
Link dazu finden Sie auf www.oho.at).<br />
Reservierte Karten müssen <strong>bis</strong> spätestens 30<br />
Minuten vor der Veranstaltung abgeholt werden –<br />
nur dann gilt der Vorverkaufspreis.<br />
Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />
Ö1-Club-Mitglieder, Schüler:innen, Lehrlinge,<br />
Student:innen, Zivil- & Präsenzdiener.<br />
9
IM DIENSTE<br />
DER GESELLSCHAFT<br />
DAS AUTOBOMBENATTENTAT AN EINER<br />
JOURNALISTIN AUF DER BÜHNE<br />
von Tina Perisutti<br />
Öffentlich machen – das ist Journalismus und Theater<br />
gemein. Aber wie ein so komplexes, weit- und tiefschichtiges<br />
Thema wie Korruption auf eine Theaterbühne<br />
bringen? Wie die Ermordung einer Journalistin ins Rampenlicht<br />
holen? Wie die Fakten in ästhetischer Form sprechen<br />
lassen? Haben Bertolt Brecht und Erwin Piscator mit ihrem<br />
Zugang Theater in eine Dimension geholt, in der gesellschaftliche<br />
Konflikte verhandelt werden, so setzte der<br />
Regisseur und Theaterautor Milo Rau einen weiteren Akzent<br />
in Sachen „Politisches Theater“. Die Oper hingegen glänzt<br />
durch kunstvolle Musik und opulente Inszenierungen, die<br />
die brisanten Hintergründe zu überborden scheinen oder<br />
10
Foto © Jennifer Vass<br />
nur denjenigen zugänglich macht, die sich nicht durch glitzernde<br />
Dramatik und prächtige Oberflächen beeindrucken lassen. So<br />
verpackte bereits Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Librettisten<br />
Lorenzo Da Ponte Kritik an ungerechter Herrschaftsverteilung<br />
in virtuose Koloraturen und beredte Bässe.<br />
ERWEITERUNG DER<br />
INTELLEKTUELLEN EBENE<br />
In Musik umgesetzt – das Libretto projiziert als Teil des verrückbaren<br />
Bühnenbildes – überträgt Peter Wagner die grausam<br />
endende Geschichte der maltesischen Investigativjournalistin<br />
Daphne Caruana Galizia als Oper auf die Bühne. Und schreibt<br />
in der Darstellung einer tragischen Heldin Operntradition fort,<br />
um sie zeitgenössisch zu rahmen, indem die Heldin nicht für<br />
Liebe, sondern für Wahrheit und deren Veröffentlichung einsteht<br />
und dafür mit ihrem Leben bezahlt. Was dabei entsteht,<br />
geht über eine intellektuelle Beschäftigung mit einem aktuellen<br />
wie brennenden Thema hinaus. Denn die musikalische Ebene<br />
vermag es, mehrere Schichten zugleich zuzulassen, verschiedene<br />
Erzählstränge miteinander zu verbinden und Brisantem eine<br />
subkutane <strong>bis</strong> durchdringende Wirkung in höchster Poesie zu<br />
verleihen. Peter Wagner greift die Möglichkeiten der Oper auf,<br />
um Schönheit und Brutalität in differenziertem Vielklang, der<br />
die Emotionen durch den Raum schweben lässt, zu einen. Wie<br />
in Daphnes Garten auf Malta wachsen die Blumen als Schatten<br />
auf den Bühnenwänden, ja ist Daphne selbst in einen Mantel mit<br />
Blattmotiven gehüllt – den Worten ihres Mannes Peter Caruana<br />
Galizia folgend: „Je frustrierter Daphne über den Zustand unseres<br />
Landes wurde, desto schöner wurde unser Garten.“ Aber auch<br />
die faktische Ebene lässt Wagner im wahrsten Sinne des Wortes<br />
sprechen, wenn das projizierte Libretto das Gesungene hervorhebt<br />
und dadurch die Macht des Geschriebenen offensichtlich<br />
macht. „Die Dinge sprechen nicht. Die Dinge rauschen vorbei“,<br />
heißt es in Katharina Tiwalds Libretto, womit sie die reale mit<br />
der poetischen Ebene durchdringt. In wogenden Wellen fließen<br />
Musik und Text ineinander, erzeugen flirrende Spannung. Als<br />
Projektionsfläche fungieren bewegliche, an Paravents erinnernde<br />
Bühnenteile, geben Durchsichten auf das Orchester frei, erweitern<br />
oder verschieben die Wahrnehmung.<br />
Eine allgemeine gesellschaftliche Dimension wird mit dem Chor<br />
hergestellt, der wiederum in bekannter Operntradition steht. In<br />
unterschiedlichen Stimmlagen dringt dieser in die Verstrickungen<br />
der korrupten Politik mitsamt internationalen Auswüchsen vor,<br />
bringt einzelne Protagonisten in den Vordergrund oder verstärkt<br />
Daphnes in klaren, hellen Sopran gehüllte Erkenntnisse. In außergewöhnlicher<br />
Instrumentierung strömt Erling Wolds Komposition<br />
in Davorin Moris Dirigat durch die Fakten, lässt sie in nervöser<br />
Aufmerksamkeit rauschen und setzt vor allem durch das metallische<br />
Vibrafon emotionale Akzente.<br />
EIN GESAMTKUNSTWERK<br />
MIT BOTSCHAFT<br />
Dass die Oper komplexe inhaltliche Themen transportieren kann,<br />
ohne verstaubt zu sein, zeigt sich in „Daphnes Garten“, indem<br />
sich optische Ebenen wie detailreiche Kostüme von Markus Kuscher<br />
oder durchdachte Bühnenelemente von Florian Lang im<br />
stimmungsvollen Lichtdesign von Alfred Masal mit exzellenten<br />
Musiker:innen in der bedachtsamen Inszenierung von Peter Wagner<br />
zu einem Gesamtkunstwerk erheben.<br />
Fr., 26.1.<br />
SA., 27.1<br />
jeweils 19:30 Uhr<br />
KUGA<br />
Großwarasdorf / Veliki Borištof<br />
DAPHNES GARTEN<br />
Oper<br />
Eintritt: VVK 22,– / AK 25,– (ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />
mi., 7.2.<br />
19:30 Uhr * KUZ Eisenstadt<br />
Eintritt: AK 25,– (Kartenverkauf nur über das Kulturzentrum)<br />
Fr., 16.-So.,18.2.<br />
19:30 Uhr * OFF Theater Wien<br />
Eintritt: VVK 22,– / AK 25,– (ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />
Libretto: Katharina Tiwald<br />
Musik: Erling Wold<br />
Gesamtkonzept und Inszenierung: Peter Wagner<br />
Musikalische Leitung und Dirigat: Davorin Mori<br />
Assistenz: Anton Brezinka<br />
Sänger:innen: Janina Schweitzer,<br />
Michaela Scheider-Khom, Marika Rainer,<br />
Johanna Stacher, Martin Ganthaler,<br />
Fernando Hernández<br />
Musiker:innen der Camerata Sinfonica Austria:<br />
Charlotte Lang, Aurelia Kegley – Violoncello<br />
Miha Firšt – Kontrabass<br />
Martin Schusser, Elias Domschitz – Trompete<br />
Daniel Mascher, Markus Wonisch – Posaune<br />
Marko Jurečič – Schlagwerk<br />
Matjaž Balažic – Akkordeon<br />
BühnenBilder: Florian Lang<br />
Kostüm: Markus Kuscher<br />
Bühnenmanagement, Videomapping: Michael Foster<br />
Lichtdesign: Alfred Masal<br />
Sounddesign, Live-Ton: Tom Eitel, Konrad Überbacher<br />
Produktionsleitung:<br />
Alfred Masal und Orsolya Varga-Turai<br />
(Theaterinitiative Burgenland),<br />
Susanna Buchacher (klagenfurter ensemble)<br />
Weitere Mitarbeiter:innen: Florian Decker,<br />
Zoltán Galambos, Sonja Halper-Weber, Silvia Magdits,<br />
Miriam Sommer, Jan Tomsits (Theaterinitiative<br />
Burgenland); Clemens Janout, Franz Doliner, Claudia<br />
Lange, Andreas Ickelsheimer (klagenfurter ensemble)<br />
Eine Koproduktion der Theaterinitiative Burgenland / Landestheater<br />
der Autor:innen mit dem klagenfurter ensemble und<br />
dem Offenen Haus Oberwart<br />
11
WERKAUSSCHNITT: „TheBeautyISee“ VON KATRIN WEIDHOFER
sa, 3.2.<br />
20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />
OFF THE RAILS – CROSSOVERNIGHT<br />
Konzert: Mrs. Lovely Ballz, Der Urlaut<br />
Poor Man’s Revenge, Age 29<br />
Eintritt: VVK € 10,– / AK € 15,–<br />
Für den ersten Off-The-Rails-Event im Jahr <strong>2024</strong> entschied<br />
sich das Rock Kollektiv Süd für eine Crossover-Night: Zur<br />
Freude vieler Fans konnte die Oberwarter Band „Mrs. Lovely<br />
Ballz“ reaktiviert werden, welche ihren ersten Auftritt seit<br />
2018 bestreitet. Der Rapper „AGE29“ eröffnet den Abend,<br />
danach kommen mit „Poor Man’s Revenge“ und „Der Urlaut“<br />
Bands mit alternativen Instrumenten auf die Bühne: Waschbrett,<br />
Banjo, Didgeridoo & Congas werden das Offene Haus<br />
Oberwart zu einer stimmungsvollen Location machen!<br />
MRS. LOVELY BALLZ ist eine Nu-Metal Band aus Oberwart.<br />
Gezeichnet von Party, Drogen & Politik verstreuten sie von<br />
2007 <strong>bis</strong> 2018 ihre Samen auf und hinter den Bühnen Österreichs<br />
und veröffentlichten das Studio Album „So Little<br />
Time“, ehe sie sich Mitte 2018 in die P*rno-Industrie zurückzogen.<br />
Sechs Jahre später – nach diversen Bandscheibenvorfällen<br />
und P*nisverkleinerungen – sind sie zurück, um<br />
mit euch den Partyshit zu feiern! Seid dabei beim größten<br />
Event seit Christi Geburt!<br />
DER URLAUT bietet ein Klangerlebnis der besonderen Art!<br />
Djembe, Congas, Didgeridoo, Bassguitar, Drums, Guitar ...<br />
Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“<br />
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />
funkig soulige Drumbeats ... Chillout-Musik ... erdige Töne<br />
... groovige Vibes!<br />
POOR MAN’S REVENGE – Banjo, Gitarre, Kontrabass und<br />
Waschbrett, gemischt mit melodischen und rauen Stimmen,<br />
vermischen ihre Wurzeln aus Punk, Country und Folk zu<br />
einem einzigartigen Sound, der wie ein Springmesser aus<br />
der Menge sticht.<br />
mi, 14.2.<br />
19:30 Uhr<br />
SCHÄCHTEN<br />
Spielfilm / Österreich 2022, 110 Min.<br />
Eintritt AK € 5,-<br />
(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
AGE 29 ist Rapper, Sänger und Songwriter und macht Musik<br />
mit Herz. Der Lockenhauser schreibt Liebessongs und Lieder<br />
mit einem tieferen Hintergrund, manchmal auch was Lustiges.<br />
Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“ in Kooperation<br />
mit dem Offenen Haus Oberwart<br />
Buch & Regie: Thomas Roth<br />
Kamera: Clemens Majunke<br />
Mit: Jeff Wilbusch, Paulus Manker, Miriam Fussenegger,<br />
Julia Stemberger u.a<br />
Victor Dessauer, ein in Wien geborener Jude, wird im<br />
Kindesalter Zeuge, wie seine Großeltern von den Nazis<br />
ermordet und seine Eltern und seine Schwester verschleppt<br />
werden. Er erkennt dabei den Anführer der Männer, Kurt<br />
Gogl. 20 Jahre später erfährt Victors Vater Paul, dass Gogl<br />
unbekümmert und unbescholten im Salzkammergut lebt<br />
und dort als Volksschuldirektor arbeitet. Paul beauftragt<br />
den inzwischen als „Nazijäger“ berüchtigten Simon Wiesenthal,<br />
Gogl aufzuspüren und ihn vor Gericht zu bringen.<br />
Gogl streitet vor Gericht alle Vorwürfe ab und wird freigesprochen,<br />
obwohl er von allen Zeug:innen eindeutig identifiziert<br />
wurde.<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />
MRS. LOVELY BALLZ<br />
14
ZUKUNFTS<br />
TALK<br />
WIE WIR UNS BEWEGEN<br />
UND KOMMUNIZIEREN<br />
Der Mensch ist und bleibt ein Nomade. Wir sind neugierig auf<br />
das Unbekannte, lieben es zu reisen und suchen trotz aller<br />
Vorbehalte die Kommunikation mit anderen. Zudem sind wir in<br />
der Komplexität unserer Lebensrealität auf technische Fortbewegungsmittel<br />
angewiesen.<br />
Das Automobil, das den Individualverkehr revolutioniert hat, ist<br />
zu einem wesentlichen Faktor der steigenden Temperaturen geworden.<br />
Welche Lösungen bieten sich hier an, technisch wie organisatorisch,<br />
ohne die Flexibilität der Entscheidungsmöglichkeiten<br />
zu sehr einzuschränken?<br />
Andererseits haben sich durch das Internet und Social Media neue<br />
Formen der Echtzeit-Kommunikation auch mit weit entfernten<br />
Menschen aufgetan. Zudem gibt es die Möglichkeit, nicht nur<br />
durch Bildmaterial, sondern auch durch Google Earth Informationen<br />
und Eindrücke von fremden Ländern zu erhalten. Wir dürfen<br />
hier auf die weitere Entwicklung gespannt sein.<br />
Wir diskutieren also die spannende Frage, wie wir unseren ökologischen<br />
Fußabdruck verringern und trotzdem in Zukunft reisen<br />
und uns begegnen werden.<br />
do., 22.2.<br />
19:30 Uhr<br />
WIE WIR UNS BEWEGEN<br />
UND KOMMUNIZIEREN<br />
Zukunftstalk zu Verkehr<br />
und soziale Netzwerke<br />
Eintritt frei<br />
Teilnehmer:innen:<br />
Eugene Quinn (Creative at Whoosh)<br />
Cornelia Travnicek (Autorin und Research<br />
Engineer – Zentrum für Virtual Reality<br />
und Visualisierung Forschungs-GmbH)<br />
Teilnehmer:innen angefragt:<br />
Dr. Hermann Knoflacher<br />
(Verkehrsexperte TU Wien)<br />
Dr. Harald Frey (Forschungsbereich<br />
für Verkehrsplanung und -technik der TU Wien)<br />
Werner Illsinger (Personal- & Organizational<br />
Transformation)<br />
Unterstützt durch die Österreichische Gesellschaft<br />
für Politische Bildung<br />
Über diese Aspekte und Sichtweisen auf zukünftige Lösungsansätze<br />
wollen wir mit Expert*innen und unserem Publikum diskutieren.<br />
In unserer Reihe „Zukunft-Talks“, möchten wir ermuntern,<br />
neue Wege zu gehen und Visionen zu entwickeln. Damit wollen<br />
wir die Ebene des Lamentierens verlassen und uns Zukunft<br />
sszenarien widmen, die ein gutes Leben für uns selbst und<br />
andere ermöglichen und trotzdem diesen wunderbaren<br />
Planeten in seiner Schönheit lebenswert erhalten.<br />
15
Katrin S. Weidhofer studierte Theater-, Filmund<br />
Medienwissenschaften an der Universität<br />
in Wien und anschließend Malerei an<br />
der Universität für angewandte Kunst. Ihr<br />
künstlerischer Schwerpunkt liegt auf<br />
erweiterten Collagen, in denen sie<br />
Stickereien, Texte, Zeichnungen, Sounds<br />
und Videomaterialien installativ remixt.<br />
Sie war Studienassistentin und Tutorin<br />
an der Universität für angewandte Kunst.<br />
Ihr Diplom 2021 wurde mit dem Anerkennungspreis<br />
der Stadt Wien gewürdigt.<br />
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien,<br />
Burgenland und Oberösterreich.<br />
„ULTRAPUNK“<br />
FR, 1.3.<br />
19:30 Uhr<br />
DIE ANDERE<br />
Vernissage Katrin Weidhofer<br />
Eintritt frei<br />
Die Ausstellung ist vom 2.3. <strong>bis</strong> zum 20.3. zu besichtigen:<br />
DI, MI und FR von 9:00-14:00 Uhr, DO 9:00-20:00 Uhr,<br />
vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.<br />
Die Künstlerin Katrin S. Weidhofer beschreibt in ihrer Ausstellung<br />
„Die Andere” einen Dialog mit sich selbst, der von Eingriffen<br />
und Erwartungen von außen und den sich daraus ergebenden<br />
Zuständen im Inneren erzählt. Denn oftmals kommt es in<br />
weiblichen Erfahrungswelten zu einer Verschiebung der Persönlichkeit,<br />
die sich aus der Diskrepanz zwischen Anpassung und<br />
Auflehnung ergibt. In collagierten und exzessiv bestickten Malereien<br />
hat die Künstlerin eine Gegenwelt erschaffen, in die sie<br />
fliehen kann, wenn das gesellschaftliche Korsett zu eng wird.<br />
„In meinen Collagen begegnen mir immer wieder Wesen, die<br />
mich in den meisten Fällen genauso ansehen, wie ich sie ansehe.<br />
Ich habe sie kurzerhand DIE ANDERE genannt. Sie ist ein wildes<br />
ungezähmtes Wesen, das in unterschiedlichen Formen in den<br />
Oberflächen meiner Bilder sichtbar wird. Eigenwillig will sie alles<br />
anders machen und die Welt nach ihren eigenen Maßstäben<br />
erkunden. Sie ist unabhängig, unbezwingbar und anarchistisch.<br />
Vor allem aber ist sie der Gegenpol und gleichzeitig die Brücke<br />
zu mir selbst – zu jener Person, die gelernt hat, sich an die sie<br />
umgebende Systemwelt anzupassen. DIE ANDERE ist sehr schlau:<br />
Sie gräbt Wahrheiten aus, die ich bereits vergessen habe, sie rast<br />
durch mein Unterbewusstsein, findet dort Leerstellen oder ein<br />
kaputtes Pink, schlichtet Altes um und erinnert mich konsequent<br />
daran, dass auch das Unmögliche möglich werden kann. Sie ist<br />
eine tollkühne Rabaukin, die gern den Mittelfinger hebt. Aber<br />
wer bin ich?“<br />
16
„BEAUTY IS A DEMON“
Vortrefflich<br />
belesen<br />
Die <strong>Blattwerk</strong>-Bücherecke informiert Sie in<br />
jeder <strong>Ausgabe</strong> über interessante Neuerscheinungen.<br />
Die vorgestellten Bücher erhalten Sie unter www.lexliszt12.at<br />
und natürlich im gut sortieren Buchhandel!<br />
WUNSCHNOVELLE<br />
Bernadette Németh / Roman<br />
Schon bei ihrer ersten zufälligen Begegnung an einem Novemberabend in Wien erkennen<br />
Luisa und Hugo, dass sie wie füreinander geschaffen sind. Obwohl sie beide gebunden<br />
sind, verbringen die Musikjournalistin und der Konzertpianist eine leidenschaftliche Nacht<br />
miteinander, die ihnen vor Augen führt, dass sie in unbefriedigenden Beziehungen gefangen<br />
sind: er in einer zu geschwisterlicher Freundschaft verkommenen Lebensgemeinschaft mit<br />
einer Frau, die sich hauptsächlich auf die zwei anstrengenden Kinder konzentriert, sie in<br />
einer Ehe mit einem tyrannischen Mann, der sie erotisch nicht mehr anzieht, und mit einem<br />
verwöhnten Sohn. Das Ausbrechen aus diesen Fesseln wird für Luisa zum verführerischen<br />
Gedankenspiel. Aber Hugo erhält am Tag nach ihrer Begegnung eine niederschmetternde<br />
medizinische Diagnose … Kann man aus einer Beziehung nahtlos in eine andere schlüpfen,<br />
die Partnerschaft aufgeben, wenn sie einen nur noch langweilt, und mit einem anderen<br />
Partner ein neues Leben beginnen? Wie viel Schmerz kann man einem vormals geliebten<br />
Menschen oder Kindern zufügen, indem man sich trennt? Mit großem psychologischem<br />
Einfühlungsvermögen entwickelt Bernadette Németh ihre Figuren, die am alltäglichen Zusammenleben<br />
scheitern, während sie gleichzeitig von romantischen Ausbrüchen träumen.<br />
Sie erzählt eine melancholische Geschichte vom Zögern vor Lebensentscheidungen und<br />
von versäumten Gelegenheiten.<br />
01 WUNSCHNOVELLE<br />
edition lex liszt 12 / <strong>2024</strong> / € 22,– (zzgl. Versand) / ca. 200 Seiten / ISBN: 978-3-99016-270-5<br />
LYRISCHES KULINARIUM<br />
EIN POETISCHES HAUSBUCH FÜR GROSS UND KLEIN<br />
Jutta Treiber / Gedichte<br />
Was Jutta Treiber über die Jahre in ihrer Gedichteküche gerührt,<br />
gebraut und gebacken hat, liegt hier in einem Band gesammelt<br />
vor. Wie in einer gut sortierten Speisekammer ist für jeden<br />
Geschmack und jede Stimmung etwas dabei: Süßes und Salziges,<br />
Bitteres und Saures. Die lyrischen Gerichte der burgenländischen<br />
Autorin sind scheinbar einfach, haben aber tiefgründige Noten,<br />
scharfe Abgänge oder spritzige Aromen. Man möchte diesen Band<br />
in die Hand nehmen und gebrauchen wie das hochgeschätzte handgeschriebene<br />
Kochbuch einer kulinarisch talentierten Vorfahrin: als<br />
Gaumentrost gegen trübe Tage, als Appetizer, um die literarische<br />
Schnabulierlust unserer Kinder zu wecken, als Hausmittel, wenn<br />
man sich den Magen an den Übelkeiten der Welt verdorben hat.<br />
Im besten Fall wird es im Laufe der Jahre fleckig und zerlesen, ein<br />
Handbuch der alltagstauglichen Poesie.<br />
02 LYRISCHES KULINARIUM<br />
edition lex liszt 12 / <strong>2024</strong> / € 20,00 (zzgl. Versand)<br />
180 Seiten / ISBN: 978-3-99016-269-9<br />
18
Zu jedem Moment im Leben eines Menschen passt ein Song – sagt Zoryana<br />
Dybovska, die Yagody im Jahr 2016 im westukrainischen Lwiw mit<br />
Studentinnen der Theater-Fakultät gegründet hat. Die vier reisten durch<br />
verschiedene Oblaste der Ukraine, um dort die musikalischen Überlieferungen<br />
der Menschen aufzuspüren. Aus dieser unerschöpflichen Anzahl von<br />
Liedern über das Leben kreieren Yagody ihren eigenen spannenden Sound,<br />
unterstützt von Gastmusikern an Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon oder der<br />
Drymba, eine Maultrommel der Huzulen aus den Karpaten. 2020 brachten<br />
Yagody ihr Debüt-Album heraus, und es folgten große Auftritte wie zum<br />
Mittelalterfestival „Tu Stan!“ in Lwiw 2018 oder 2022 zum Lodžie Worldfest<br />
in Jičín, Tschechien. Da Yagody im Theater zu Hause sind, verwirklichen sie<br />
ihre musikalischen Ideen für die Bühne nach dramaturgischen Prinzipien,<br />
ein Konzert ist wie eine Performance in einem Akt. Als ein Conférencier die<br />
<strong>bis</strong> dahin noch namenlose Band bei ihrem ersten Konzert ankündigte,<br />
nannte er sie spontan „Yagody“ – was auf Deutsch so viel wie „Beeren“<br />
bedeutet.<br />
FR, 8.3.<br />
20:00 Uhr<br />
YAGODY<br />
KONZERT: FOLK AUS LWIW<br />
Eintritt: VVK € 18,– / AK € 22,–<br />
(*ermäßigt VVK € 16,- / AK € 19,–)<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit<br />
dem Verein Frauen für Frauen Burgenland<br />
Das unverwechselbare Repertoire von Yagody besteht aus packenden Liedern<br />
aus der Ukraine, aber auch aus benachbarten Ländern. Damit greifen<br />
die Musikerinnen auf eine unglaublich vielfältige Welt an Melodien,<br />
Rhythmen und Themen zu. Ein Konzert mit Yagody ist ein Ritual. Es ist das<br />
Hineinhören in das innere Ich. Da ist das Atmen des Windes im Felde, ein<br />
Klang wie die Stimme unserer Vorfahren. Die Zuhörer:innen sind umhüllt<br />
von lebendiger Energie und musikalischer Trance. Ein Tanz der Stimmen<br />
im Puls des Menschseins. Die Lieder von Yagody sind wie Liebesbriefe aus<br />
der Vergangenheit, die noch nicht angekommen sind. Yagody ist zweifellos<br />
eine der charismatischsten ukrainischen Folk-Bands!<br />
19
mi, 13.3.<br />
19:30 Uhr<br />
ELFRIEDE JELINEK – DIE<br />
SPRACHE VON DER LEINE LASSEN<br />
Dokumentarfilm,<br />
Österreich/Deutschland 2022, 95 Min.<br />
Eintritt AK € 5,-<br />
(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Buch & Regie: Claudia Müller<br />
Kamera: Christine A. Maier<br />
Mit: Elfriede Jelinek, Sophie Rois, Stefanie Reinsperger,<br />
Maren Kroymann u.a.<br />
Claudia Müllers Film über Elfriede Jelinek, die 2004 als erste<br />
österreichische Schriftstellerin mit dem Nobelpreis für<br />
Literatur ausgezeichnet wurde, stellt deren künstlerischen<br />
Umgang mit Sprache in den Mittelpunkt. Für ihren Dokumentarfilm<br />
hat die Regisseurin unter Mitwirkung vieler Künstler:innen<br />
Interviews und Texte aus 50 Jahren zusammengetragen.<br />
Mittels Archivmaterials und verschiedener Tonaufnahmen<br />
konzentriert sich der Film auf die Perspektive Jelineks als<br />
sprachkomponierende Person und ist ein vielschichtiges, faszinierendes<br />
Filmporträt.<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />
fr., 15.3.<br />
20:00 Uhr<br />
EIN DEUTSCHES LEBEN<br />
Theatermonolog von Christopher Hampton<br />
Mit Johanna Tomek<br />
Eintritt: VVK 18,– /AK 22,– (ermäßigt VVK 16,– / AK 18,–)<br />
Das Theatersolo „Ein deutsches Leben“ von Christopher Hampton<br />
beschäftigt sich mit dem Leben von Brunhilde Pomsel – im Dritten<br />
Reich Sekretärin bei Joseph Goebbels. Der Text basiert auf eigenen<br />
Aussagen der ehemaligen Stenotypistin, die 2017 im Alter von 106 Jahren<br />
verstorben ist. Was hat sie von den Naziverbrechen gewusst? Oder<br />
war sie nur eine harmlose Mitläuferin wie Millionen anderer Frauen?<br />
Der britische Autor hat mit diesem Stück das Psychogramm einer durchschnittlichen<br />
Deutschen in der NS-Zeit vorgelegt, das verstört und zum<br />
Nachdenken zwingt. Nach der Spielserie in Eberau haben wir das Stück<br />
auch in Eisenstadt, in Kobersdorf (ehemalige Synagoge) und zuletzt im<br />
Theater KOSMOS in Bregenz gespielt. Für das Frühjahr <strong>2024</strong> sind weitere<br />
Vorstellungen in Planung, u.a. in der KUGA und in Graz.<br />
Eine Produktion des Kulturforums Südburgenland<br />
20
do, 21.3.<br />
17:00 Uhr<br />
„NIE WIEDER IST JETZT“<br />
Erinnern und Gedenken in Zeiten von Krieg,<br />
Hass und Gewalt<br />
Symposium von RE.F.U.G.I.U.S.<br />
Eintritt frei<br />
Seit Februar 2022 tobt der Krieg in der Ukraine mit all seinen<br />
schrecklichen Folgen. Mit dem Angriff der radikalislamischen<br />
Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist der israelisch-palästinensische<br />
Konflikt eskaliert. Vor unseren Augen werden Städte zerstört,<br />
wir sehen Soldaten und Leichen und hören von Verschleppungen.<br />
„Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ war <strong>bis</strong>her erinnerungskultureller<br />
Kernbestand und handlungsleitende Maxime, vor allem<br />
im politisch eher linken Spektrum. Die aktuellen Ereignisse und<br />
der nun bedrohlich steigende Antisemitismus beeinflussen unsere<br />
Betrachtung der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />
Wir müssen in dieser Zeitenwende auch über unsere Vergangenheitsbezüge<br />
nachdenken. Reicht der historische Horizont der vergangenen<br />
Jahrzehnte aus, um der neuen Gegenwart zu begegnen?<br />
Was bedeutet das für Erinnerungspolitik und Erinnerungskultur?<br />
Diese und andere Fragen werden wir bei dieser Tagung stellen.<br />
Anmeldung: info@refugius.at<br />
Eine Veranstaltung von RE.F.U.G.I.U.S. in Kooperation mit den<br />
Burgenländischen Volkshochschulen, K.B.K. – Kultur.Bildung.Kunst. und<br />
dem OHO. Gefördert von: Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.<br />
Im <strong>März</strong> lädt das Rock Kollektiv Süd zum Headbangen ins Offene<br />
Haus Oberwart ein! Die Off The Rails Metalnight verspricht mit<br />
den lokalen Acts „Fearancy“ und „Xenocracy“ und den Niederösterreichern<br />
„Ghidrah“ und „Lack Of Purity“ eine Nacht voller Riffs<br />
& Blastbeats. Ein Fest für Freund:innen der härteren Musikart!<br />
FEARANCY: (Melodic) Death & Thrash Metal aus der Steiermark/dem<br />
Südburgenland mit tiefen Gitarren, groovigen Riffs, gutturalen Vocals<br />
und einer ordentlichen Prise Blastbeats. Time to bang your head!<br />
XENOCRACY ist eine vierköpfige Melodic Death Metalband aus<br />
dem wunderschönen Südburgenland. Der Sound der Band setzt<br />
sich aus harmonischen, ins Ohr gehenden Riffs, brachialem und<br />
gleichzeitig melodischem Gesang und einer ordentlichen Ladung<br />
Doublebass zusammen.<br />
GHIDRAH spielt modernen Groove Metal und wurde 2017 gegründet.<br />
Die Wiener Neustädter wissen es mit brutalen Riffs, atmosphärischen<br />
Melodien und einer mächtigen Rhythmusfraktion die<br />
Mengen zu begeistern!<br />
sa, 23.3.<br />
20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />
OFF THE RAILS – METALNIGHT<br />
Konzert: Fearancy, Xenocracy, Ghidrah, Lack Of Purity<br />
Eintritt: VVK € 10,– / AK € 15,–<br />
Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“ in Kooperation<br />
mit dem Offenen Haus Oberwart<br />
LACK OF PURITY<br />
LACK OF PURITY aus Niederösterreich sind seit 2002 aktiv und spielen<br />
abwechslungsreichen, modernen Metal. Die Band hat breitgefächerte<br />
musikalische Einflüsse und ist für ihre energiegeladenen Live-<br />
Shows berühmt – Genickschmerzen der übelsten Sorte garantiert!<br />
21
do., 28.3.<br />
19:30 Uhr<br />
IGOR SKALÉ – EINE SPURENSUCHE<br />
Vernissage<br />
Projektreihe: Was wird bleiben?<br />
Eintritt frei<br />
Kuratiert von Andreas Lehner<br />
Die Ausstellung ist vom 24.3. <strong>bis</strong> zum 20.4. zu<br />
besichtigen: DI, MI und FR von 9:00-14:00 Uhr,<br />
DO 9:00-20:00 Uhr, vor Veranstaltungen und<br />
nach Vereinbarung.<br />
22<br />
Foto: Andreas Lehner
Mit der Ausstellungsserie und dem Projekt „Was wird bleiben?<br />
– Ein zukunftsweisender Umgang mit künstlerischen Nachlässen“<br />
präsentieren wir Werke und Lebensgeschichten von bekannten<br />
und weniger bekannten Künstler:innen und veranstalten<br />
Informationsveranstaltungen für Künstler:innen und Erb:innen.<br />
Begonnen haben wir mit der Werkschau des Schaffens von Gernot<br />
Schweiger, die uns die Vielfalt und inhaltliche Tiefe seiner Arbeiten<br />
nähergebracht hat. Die große Anzahl von Besucher:innen ebenso<br />
wie das Interesse und das Feedback bestätigen uns bei unserem<br />
Anliegen auf Vor- und Nachlässe von Künstler:innen aufmerksam<br />
zu machen. Ende <strong>März</strong> <strong>2024</strong> folgt der zweite Teil unserer<br />
Serie „Künstlerischer Nachlass Burgenland“. Wir werden der Frage<br />
nachgehen, was wir vom Schaffen des 2011 verstorbenen Wahlburgenländers<br />
Igor Skalé noch finden.<br />
Der Künstler wurde 1948 in Celje, Slowenien, geboren. Er kam als<br />
Kind nach Graz, besuchte dort die Kunstgewerbeschule und stellte<br />
ab 1970 seine Kunst aus. Bis Mitte der 1970er-Jahre fühlte er sich<br />
dem Surrealismus zugetan, ging danach aber eigene künstlerische<br />
Wege. Er verwendete Papier, Holz, Wachs und Lehm als Arbeitsmaterialien<br />
und fertigte vielseitige und einprägsame Arbeiten<br />
in seiner ganz speziellen Formensprache. Seine Werke wurden<br />
auch international gern gezeigt. Er hatte Einzelausstellungen in<br />
Luxemburg (Galerie Jean Weber) und der Schweiz (Galerie Gerard<br />
Schreiner in Basel), ebenso wie lokal in Wien im Haus Wittgenstein<br />
oder auch in der Kunstwerkstatt Tulln.<br />
Igor Skalé arbeitete in Werkgruppen, die er im Laufe der Jahre<br />
immer wieder erweiterte und ergänzte.<br />
Mit dem OHO verbinden ihn langjährige Freundschaften und gemeinsame<br />
Ausstellungen mit den Vorstandsmitgliedern Andreas<br />
Lehner und Wolfgang Horwath.<br />
SELBSTEINSCHÄTZUNG<br />
die aus bloßem Vergnügen an der Malerei, am spielerischen Moment<br />
entstanden sind. Und auch der größte Meister in der Kunst<br />
der Moderne war im Spiel – der Zufall.“<br />
2011 starb Skalé. Er lebte viele Jahre im Südburgenland, aber<br />
auch in Wien und in Niederösterreich. In und um die Maierhofer<br />
Mühle an der Lafnitz entstanden viele seiner Arbeiten. Dort war<br />
wohl sein Lieblingsplatz.<br />
Foto: Andreas Lehner<br />
„In der Summe meiner Erinnerungen“, schreibt Skalé in einem<br />
Text über sein Werk, „kristallisieren sich Schwerpunkte, die jedoch<br />
nicht programmatisch zu verstehen sind, sondern als Hinweis auf<br />
Strukturen in der bildnerischen Arbeit, die sich sozusagen post<br />
festum herausgebildet haben. Ungenau formuliert könnten das<br />
die Fragen sein nach der Natur des Menschen, der Eigenart der<br />
Natur und die Position des Menschen darin. Wobei der Naturbegriff<br />
ein weit gefasster ist.“<br />
„Gemeinsam ist ihnen (…) das Spannungsverhältnis zwischen Empfindung<br />
(der expressive Gestus) und intellektueller Selbstprüfung<br />
(die reduzierte Darstellung)“ – so seine kurzgefasste und präzise<br />
Selbstanalyse – und fährt fort: „Neben den thematisch zuordenbaren<br />
Arbeiten gibt es natürlich noch eine größere Zahl an Bildern,<br />
DETEKTIVISCHE SUCHE<br />
Noch sind wir auf der Suche nach den Werken dieses faszinierenden<br />
Künstlers. Einiges konnten wir schon finden. Wir freuen uns<br />
über sachdienliche Hinweise. Eines steht aber jetzt schon fest.<br />
Es wird in absehbarer Zeit mit Sicherheit keine umfangreichere<br />
Ausstellung mit Skalés Werken geben.<br />
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#deineStimme<br />
macht uns alle<br />
STÄRKER<br />
b.ak.at/wahl<br />
Richtig Müll trennen bringt´s!<br />
Also ehrlich, sortenrein Mülltrennen<br />
ist echt kinderleicht:<br />
Die Zeitung zum Altpapier,<br />
die Speisereste in die Biotonne,<br />
Plastikverpackung in den<br />
Gelben Sack, usw.<br />
Nur wenn die Altstoffe<br />
richtig getrennt sind<br />
können sie auch sinnvoll<br />
verwertet werden.<br />
Alle Trenninfos findet Ihr<br />
übrigens auf<br />
www.bmv.at