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SCHIFFFAHRT Smart Shipping auf dem Vormarsch Wer heute noch behauptet, die Binnenschifffahrt sei innovationsfeindlich, sei träge bei neuen Entwicklungen, hat in den letzten Jahren wohl beide Augen zugemacht. Längst rollt eine Welle neuer Entwicklungen durch die Branche. Von Hermann Garrelmann Auf anspruchsvollen Fahrstrecken wie hier dem Rhein auf Höhe der Loreley gibt es vorerst keine Genehmigung für autonomes Fahren © Garrelmann Jahrelang wurde behauptet, die Binnenschifffahrt sei zu verhalten, wenn es um neue technische Entwicklungen geht. Ja, von Innovationsfeindlichkeit war die Rede, von Rückständigkeit. Selbst die Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD Move) der Europäischen Union, Magda Kopczynska, sprach in einem Interview vor wenigen Wochen noch von einer Branche, die »vorwiegend aus kleineren Unternehmen bestehe, die eher ältere Lastkähne« betreiben würden. Wer sich aber umhört unter den Reedern und Partikulieren, erfährt das Gegenteil. Innovationen zum Autonomen Fahren, zur Fernsteuerung von Schiffen, mit Bahnführungsassistenten und Monitoring der Betriebsdaten haben längst Einzug gehalten bei den Tankern, Frachtern und Personenschiffen auf Flüssen und Kanälen. Auch auf Fähren ist moderne Technik längst Alltag. Auf dem von der niederländischen Schifffahrtszeitung Schuttevaer veranstalteten »Smart Shipping«-Event standen viele Aspekte zum technischen Fortschritt auf der Tagesordnung. Zwei Themen dabei waren besonders aktuell. Der Einsatz von Techniken zum ferngesteuerten Navigieren von Schiffen sowie Assistenzsystem an Bord von Binnenschiffen. Etwa 900 Binnenschiffe, so wurde erwähnt, fahren schon unter Einsatz von Trackpilots. Entweder von Argonics, von Tresco oder von Shipping Technology. Zum Ende dieses Jahres, so wird erwartet, setzen zwischen 2.000 und 2.500 Schiffe derartige Technik ein. Mit der weiteren Verbreitung dieser als Assistenz gedachten Systeme wächst aber auch Kritik. Sie nähmen dem Schiffsführer das Ruder aus der Hand, verführten dazu, Ablenkungen nachzugehen und führten letztlich zu weniger Sicherheit auf den Wasserwegen. Das befürchten auch Vertreter von zuständigen Behörden. Es seien keine ausreichenden Sicherungsmaßnahmen eingebaut, kritisieren sie. Angemerkt wurde auch, dass die Regelwerke nicht mit der technischen Entwicklung Schritt halten würden. Andere Stimmen, darunter auch ZKR-Kommissar Ivo ten Broeke, wiesen darauf hin, dass zu enge Regelwerke die weitere Entwicklung von Automatisierung bremsen würden. Alexander Lutz von Argonics betonte, die Systeme seien leicht erlernbar, würden aber den Schiffsführer nicht aus der Verantwortung entlassen. Gleichwohl arbeite man derzeit unter Federführung von Marin daran, eine Art »Best Practice«-Anleitung für Trackpilot-Systeme zu erstellen, an denen auch deren Hersteller mitwirken. Flandern setzt die Hürden tief Während es bei Trackpilots tatsächlich um technische Assistenten an Bord geht, werden bei Systemen zum semi-autonomen Fahren höhere Anforderungen zu erfüllen sein. Doch auch da gehen die Einschätzungen selbst zwischen Nachbarstaaten auseinander. Aus Flandern kam gegen Ende November die Kunde, dass für ferngesteuerte Schiffe eine einfache Mitteilung genüge, sobald und solange ausreichend Mitarbeiter an Bord seien. Damit sei dem Gesetz Genüge getan. Eine weitergehende Genehmigung sei nicht nötig. Zudem stünde man weiteren Experimenten wie dem semiautonomen Fahren für ADN-Container-Frachter offen gegenüber. Auf Wasserstraßen von De Vlaamse Waterweg dürfen Schiffe auch jetzt schon semiautonom gefahren werden, selbst wenn nicht die gesamte Mannschaft an Bord ist. Schon 2018 öffnete De Vlaamse Waterweg ihren Bereich, um mit automatisiertem Fahren zu testen. Die dabei gemachten Erfahrungen fließen in die Regelwerke in Flandern ein. Mit Flexibilität, Konstruktivität, Effizienz, proaktivem Denken und guter Zusammenarbeit will man in Flandern gern Vorreiter sein, schreibt De Vlaamse Waterweg in einer Pressemittei- 16 Binnenschifffahrt 01 | 2024
LFP BATTERY SYSTEM COBRA is an advanced maritime battery system for all kind of ships such as ferries, tugs, cruise ships, yachts, OSV and harbour/service vessels which incorporates leading-edge features: • DNV & RINA Type Approvals • ESTRIN compliant (IEC 62619 & 62620) • Superior energy density • Compact and light-weight battery system • Integrated Battery-Management-System Hybrid workboat Chicago with 423 kWh COBRA Battery System Picture © Flotte Hamburg / Schmidt-Wiethoff • Air or water cooling • Scalable and modular rack system up to several MWh • Inherently safe LFP battery chemistry for highest safety • Environmentally friendly cobalt-free battery TYPE APPROVED RINA.ORG LEHMANN-MARINE.COM
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