Sport KURT 01/2024
Sport KURT Kreis Gifhorn Ausgabe Januar 2024
Sport KURT
Kreis Gifhorn
Ausgabe Januar 2024
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Ski<br />
Ski<br />
Ekstase beim Skispringen<br />
in Garmisch-Partenkirchen<br />
<strong>Sport</strong>-<strong>KURT</strong>-Autorin Lisa Herbold und ihre Mutter erleben die Vierschanzentournee<br />
Mit fünf Jahren stand ich im österreichischen Obergurgel zum<br />
ersten Mal auf Skiern und ab da war es um mich geschehen. Ob<br />
Kaiserwetter oder Schneesturm, brennende Oberschenkel oder frierende<br />
Hände – für mich konnte ein Skitag nicht lang genug sein. Die<br />
Leidenschaft für den Skisport ist bis heute geblieben und hat auch<br />
das Interesse an anderen Wintersportarten geweckt. Besonders das<br />
Skispringen hat mich schon immer fasziniert. Als Sven Hannawald<br />
im Jahr 2002 als erster Athlet alle vier Springen der Vierschanzentournee<br />
gewann und ihm 20.000 Menschen in den Stadien mit<br />
Deutschlandfahnen zujubelten, saß ich vorm Fernseher und wusste<br />
genau: Das muss ich irgendwann mal live erleben.<br />
Von Lisa Herbold<br />
Elf Jahre später habe ich mir<br />
diesen Traum erfüllt. Gemeinsam<br />
mit meiner Mutter, ein<br />
genauso großer Skisprung-Fan<br />
wie ich, bin ich für eine Woche<br />
ins bayerische Garmisch-<br />
Partenkirchen gefahren. Hier<br />
findet traditionell am 1. Januar<br />
das zweite Springen der<br />
deutsch-österreichischen<br />
Vierschanzentournee<br />
statt, der Höhepunkt<br />
des Skisprung-Weltcups:<br />
das berühmte<br />
Neujahrsspringen.<br />
Deutschlands Skisprung-<br />
Star: Natürlich war auch<br />
Olympiasieger Andreas Wellinger<br />
bei der Tournee dabei.<br />
24<br />
Beste Voraussetzungen für die<br />
Qualifikation am 31. Dezember<br />
Wir machten uns bereits zu<br />
Silvester auf den Weg zur<br />
Olympiaschanze, denn da<br />
wir schon mal vor Ort waren,<br />
wollten wir auch die Qualifikation<br />
für das Springen am Neujahrstag<br />
sehen. Die Voraussetzungen<br />
waren hervorragend:<br />
Strahlender Sonnenschein,<br />
wenig Wind und die deutschen<br />
Skispringer in Top-Form.<br />
Bereits von Weitem konnten<br />
wir die 149 Meter hohe<br />
Sprungschanze sehen, die für<br />
die Olympischen Spiele im<br />
Jahr 1936 erbaut und in den<br />
70er Jahren modernisiert<br />
wurde. Ein beeindruckendes<br />
Bauwerk. Ich fragte meine<br />
Mutter schmunzelnd, ob sie<br />
sich trauen würde, dort runterzuspringen.<br />
Entschieden entgegenete<br />
sie mir: „Da müsste<br />
mich der Hahn hacken.“ Ich<br />
stimmte ihr zu.<br />
Am Olympia-Skistadion<br />
angekommen ging alles sehr<br />
schnell: Die Einlasskontrolle<br />
verlief problemlos und nachdem<br />
wir Deutschlandfahnen<br />
und Glühwein gekauft hatten,<br />
begaben wir uns auf unsere<br />
Plätze in der ersten Reihe in<br />
Block B. Einige Minuten<br />
sprachen wir kein Wort,<br />
sondern starrten voller<br />
Ehrfurcht den Hang zur<br />
Sprungschanze hinauf.<br />
Wir waren uns einig,<br />
dass wir die Dimensionen<br />
vor dem Fernseher<br />
bis jetzt nur erahnen<br />
konnten. Die Stille hielt<br />
allerdings nicht lange<br />
an, denn der Stadion-<br />
Ein Traum geht in Erfüllung: Zusammen mit ihrer Mutter besuchte unsere Autorin Lisa Herbold das Neujahrsspringen<br />
in Garmisch-Partenkirchen. Schon die 149 Meter hohe Schanze raubte beiden den Atem. Fotos: Lisa Herbold<br />
sprecher heizte die Stimmung<br />
im Stadion auf. Zu Partyhits<br />
wurden die Deutschlandfahnen<br />
geschwenkt und sogar die<br />
Vorspringer wurden von den<br />
knapp 10.000 Zuschauern, übrigens<br />
ein Quali-Besucherrekord,<br />
bejubelt und beklatscht –<br />
eine mitreißende Atmosphäre.<br />
Andreas Wellinger mit<br />
glänzender Qualifikation<br />
Die Qualifikation hielt dann<br />
auch einige Überraschungen<br />
bereit. Der zweimalige Tourneesieger<br />
Ryōyū Kobayashi aus<br />
Japan, der in Oberstdorf Zweiter<br />
geworden war, sprang nur<br />
auf Rang 17. Der Oberstdorf-<br />
Dritte und Weltcup-Führende<br />
Stefan Kraft aus Österreich belegte<br />
Platz sechs. Der Deutsche<br />
Andreas Wellinger dagegen<br />
legte einen glänzenden Sprung<br />
hin: Er erzielte mit 139 Metern<br />
die Tagesbestweite, musste<br />
sich allerdings nach Problemen<br />
bei der Landung mit Platz<br />
zwei hinter dem Slowenen<br />
Anže Lanišek (134 Meter) begnügen.<br />
Dritter wurde Manuel<br />
Fettner aus Österreich.<br />
Zweitbester DSV-Adler<br />
war überraschend Constantin<br />
Schmied als Neunter. Einen<br />
schwachen Tag erwischte dagegen<br />
Karl Geiger, der sich nur<br />
als 35. für den Wettkampf der<br />
besten 50 qualifizierte. Auch<br />
Pius Paschke, zuletzt Sieger in<br />
Engelberg, blieb als 25. hinter<br />
seinen Möglichkeiten zurück.<br />
Hoffnungen auf den nächsten Sieg<br />
Auf dem Rückweg hingen wir<br />
unseren Gedanken nach und<br />
mussten die gerade erlangten<br />
Eindrücke erst einmal verarbeiten.<br />
Mit Platz zwei in der<br />
Qualifikation hatte Wellinger<br />
die besten Voraussetzungen »<br />
Im Paulsumpf 2 • 38518 Gifhorn<br />
Tel.: 05371 77 09 • helbig_min@yahoo.de<br />
www.helbig-mineraloele.de<br />
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