28.12.2012 Aufrufe

Sicherheitsstandards im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sicherheitsstandards im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sicherheitsstandards im naturwissenschaftlichen Unterricht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Sicherheitsstandards</strong> <strong>im</strong> <strong>naturwissenschaftlichen</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

und bei Fächerverbünden<br />

� Versicherungsschutz durch die Unfallkasse Baden-Württemberg<br />

� Aktuelle Rechtsgrundlagen und Handlungshilfen<br />

� <strong>Sicherheitsstandards</strong> für naturwissenschaftliche <strong>Unterricht</strong>sräume<br />

� RISU: Beschäftigungsvoraussetzungen für Lehrkräfte und Schüler<br />

� Neue Regelung für Bunsen- und Kartuschenbrenner<br />

<strong>im</strong> naturwissenschaftliche <strong>Unterricht</strong>sräume<br />

� Neu: REACH und GHS (CLP)


Rechtsgrundlagen<br />

Handlungshilfen<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Staatliches Recht<br />

Betriebssicherheitsverordnung, Arbeitsstättenverordnung<br />

Schulbauförderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg<br />

Richtlinien zur Sicherheit <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

Empfehlung der KMK vom März 2003 integriert in „Merkblättern des LS“<br />

Durchführung der Gefahrstoffverordnung<br />

VwV vom 12.12.1997 mit Verweis auf<br />

„Merkblätter für den <strong>naturwissenschaftlichen</strong> <strong>Unterricht</strong> des LS Stuttgart (früher LEU)<br />

Durchführung der Strahlenschutz- und Röntgenverordnung<br />

VwV vom 7.8.1992 Hinweis: außer Kraft, Neufassung ist geplant<br />

Handreichung zu Sicherheitsfragen <strong>im</strong> NwT-<strong>Unterricht</strong><br />

Handreichung des LS vom März 2007<br />

Anregungen und Empfehlungen zur Einrichtung bzw. Ausstattung<br />

naturwissenschaftlicher Fachräume<br />

– Naturphänomene, Naturwissenschaft und Technik, Biologie, Chemie, Physik<br />

Merkblatt des LS vom Januar 2008<br />

Gültige Technische Regeln und Normen<br />

z.B.: DVGW 621 (für Gasanlagen), DIN VDE 0100 (für Elektrische Anlagen,<br />

DIN 12 924 (für Abzüge)


Rechtsgrundlagen<br />

Handlungshilfen<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Autonomes Recht der Unfallversicherungsträger<br />

UVV „Grundsätze der Prävention“ GUV-V A 1<br />

UVV „Schulen“ GUV-V S1<br />

UVV „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel “ GUV-V A3<br />

UVV „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />

am Arbeitsplatz “ GUV-V A8<br />

UVV „Laserstrahlung “ GUV-V B2<br />

UVV „Verwendung von Flüssiggas “ GUV-V D34<br />

„Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten<br />

mit biologischen Arbeitsstoffen <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>“<br />

GUV-SR 2006 neu<br />

„Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz be<strong>im</strong> Umgang<br />

mit Gefahrstoffen <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>“ GUV-SR 2003 und GUV-SR 2004<br />

wird zur Zeit überarbeitet


Grundlagen zur<br />

Raumplanung<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Räume und Ausstattung<br />

Für die räumliche und sächliche Gestaltung<br />

von Fachräumen ist<br />

der zuständige Sachkostenträger verantwortlich<br />

� als Orientierung dienen die Bildungspläne<br />

und<br />

� die Schulbauförderrichtlinien,<br />

Bereiche: Naturwissenschaftliche <strong>Unterricht</strong>sräume<br />

Technik- und Maschinenräume<br />

(Anmerkung:<br />

NwT-Räume sind hierin nicht vorgesehen,<br />

verbindliche Aussagen zum Flächenbedarf <strong>im</strong> NwT-Bereich<br />

gibt es derzeit nicht)<br />

� aktuelle, bauliche und<br />

sicherheitstechnische Best<strong>im</strong>mungen<br />

(LBO, ArbStättV, ASR, GUV-V S1)


Erforderliche/geeignete:<br />

Räumliche Gestaltung<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Räume und Ausstattung<br />

Schulleitung hat mit den Sachkostenträger zu kooperieren,<br />

um entsprechend Voraussetzungen zu schaffen<br />

� Bedarfsmeldung an Sachkostenträger<br />

� <strong>im</strong> NwT-Bereich auf vorhandene Räume (naturwissenschaftliche<br />

<strong>Unterricht</strong>sräume) und Ausstattung zurückgreifen.<br />

� sofern vorhandene Ausstattung von Fachräumen für exper<strong>im</strong>entelle<br />

Schülerübungen und praktische Arbeiten unzureichend ist, sind entsprechende<br />

Maßnahmen, Erneuerungen (kurz-, mittel-, langfristig)<br />

abzusprechen.


Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Beispiel: herkömmliche Planung für Fachräume: Chemie, Physik, Biologie<br />

(Quelle: Merkblatt des LS vom Januar 2008)<br />

50<br />

cm<br />

1<br />

8<br />

27<br />

15<br />

8<br />

39,40<br />

3<br />

43<br />

7<br />

6<br />

6<br />

37<br />

36<br />

17<br />

110 cm<br />

16<br />

16<br />

30<br />

cm<br />

3<br />

15<br />

6<br />

32<br />

8<br />

8<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

240 cm<br />

25 7<br />

14<br />

9,00 m<br />

8<br />

32<br />

32 32<br />

8 8<br />

2<br />

60<br />

cm<br />

900 cm<br />

22<br />

9<br />

10<br />

28<br />

23<br />

51<br />

13<br />

3<br />

8<br />

26<br />

32 24 32 32 33<br />

32 32 32 34<br />

Daten- / Videoprojektor<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

240 cm<br />

41<br />

38<br />

42<br />

3<br />

12<br />

30, 31<br />

5<br />

30<br />

cm<br />

3<br />

90 cm<br />

35<br />

35<br />

35<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

50<br />

cm<br />

270 cm<br />

400 cm<br />

110 cm<br />

75 cm<br />

120 cm<br />

60 cm<br />

90 cm<br />

150 cm<br />

150 cm<br />

245 cm<br />

670 cm<br />

1000 cm<br />

Räumliche Gestaltung<br />

Erforderliche/geeignete:<br />

VORBEREITUNGS- /<br />

SAMMLUNGSRAUM<br />

mit 60 m²<br />

LEHR-ÜBUNGSRAUM<br />

mit 90 m²<br />

32 Sitzplätze


Erforderliche/geeignete:<br />

9,00 m<br />

Räumliche Gestaltung<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Beispiel: herkömmliche Planung für Praktikumsräume<br />

(Quelle: Merkblatt des LS vom Januar 2008)<br />

15<br />

13<br />

38<br />

3<br />

7<br />

4<br />

4<br />

3<br />

4<br />

4<br />

57<br />

3<br />

730 cm<br />

3<br />

4<br />

4<br />

Praktikumsraum<br />

mit 66 m²<br />

18 Sitzplätze<br />

3<br />

8<br />

32<br />

32 32<br />

32<br />

32<br />

8<br />

900 cm


Empfehlung:<br />

9,00 m<br />

Universal-/Multifunktionsraum<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

Für das charakteristische Prinzip der wechselnden Theorie- und<br />

Praxis-Erschließung ist ein multifunktionaler Fachraum (Universalraum)<br />

für Schülerarbeiten erforderlich<br />

Empfehlung:<br />

bei Neubau, Umbau, Erweiterungsbauten oder Renovierungsarbeiten sollte die<br />

Schaffung eines „Multifunktions-/Universalraums“ diskutiert werden.<br />

900 cm<br />

Multifunktions-/Universalraum<br />

mit Kombination von Naturwissenschaften und Technik<br />

90 m ²<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

120 cm<br />

150 cm<br />

10.00<br />

m<br />

17<br />

38<br />

37<br />

23<br />

Daten- / Videoprojektor<br />

120 cm<br />

8<br />

12<br />

9<br />

80 cm<br />

45<br />

7<br />

22<br />

14<br />

110 cm<br />

16<br />

15<br />

13<br />

Werkstatt mit Holz<br />

und Metallbereich<br />

34 m ²<br />

39<br />

8 68<br />

8<br />

36<br />

44<br />

44<br />

35<br />

59<br />

8<br />

53<br />

53 52 52<br />

47<br />

61<br />

31<br />

35<br />

10,40<br />

m<br />

42<br />

25<br />

Lagerraum<br />

25 m ²<br />

43<br />

Sammlungsraum<br />

35 m ²<br />

32<br />

32<br />

32<br />

32<br />

32


Erforderliche/geeignete:<br />

Ausstattung<br />

9,00 m<br />

Empfohlene Ausstattung:<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

� Möglichst flexible Arbeitstische für<br />

Arbeitsgruppen von ca. 2-4<br />

(max<strong>im</strong>al 6) Personen<br />

10,00 m 10,40 m


Erforderliche/geeignete:<br />

Ausstattung<br />

9,00 m<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

10,00 m 10,40 m<br />

� Arbeitsbereiche<br />

mit Versorgungseinrichtung für:<br />

� elektrische Energie,<br />

� Gas,<br />

� Wasser (und Abwasser),<br />

Anmerkung:<br />

bei Renovierung, Umbau oder Nachrüstung<br />

haben sich deckengeführte System bewährt


Erforderliche/geeignete:<br />

Ausstattung<br />

Empfohlene Ausstattung:<br />

� Arbeitsbereiche für:<br />

� Nassarbeiten (aus dem Bereichen:<br />

Chemie, Biologie oder Tonarbeiten)<br />

9,00 m<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

10,00 m 10,40 m<br />

� Recherchen und Präsentationen (Rechner/Projektor)


Erforderliche/geeignete:<br />

Ausstattung<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

9,00 m<br />

Empfohlene Basisausstattung:<br />

� Absaugung<br />

(Empfehlung: mobiler Panoramaabzug)<br />

10,00 m 10,40 m


Erforderliche/geeignete:<br />

Ausstattung<br />

9,00 m<br />

Zusätzliche Räume:<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sonderbereich: Fächerverbund NwT<br />

� getrennter<br />

Vorbereitungs-/Sammlungsraum<br />

10,00 m 10,40 m<br />

� Falls gewünscht bzw. erforderlich:<br />

getrennter technischer Arbeitsbereich<br />

� getrennter<br />

Aufbewahrungs-/Lagerraum


9,00 m<br />

Max<strong>im</strong>ale<br />

Gruppengröße<br />

Bereich: naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Schülerzahl<br />

Max<strong>im</strong>ale Schülerzahl ergibt sich aus:<br />

� den beabsichtigten <strong>Unterricht</strong>sinhalten und <strong>Unterricht</strong>smethoden<br />

(Art der Durchführung von Exper<strong>im</strong>enten, Art der Versuch,<br />

arbeitsteiliger Vorgehensweise usw.)<br />

� tatsächlich vorhandener Raumgröße<br />

� der gewünschten Ausstattung<br />

� erforderlichen Flucht- und Rettungswegbreiten<br />

� Mindestabständen zwischen Schülerarbeitsplätzen<br />

� erforderlichen Sicherheitsabständen um Maschinen/Geräte herum


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

9,00 m<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Flucht- und Rettungswege<br />

Für Fachräume mit erhöhter Brandgefahr (z.B. naturwissenschaftliche <strong>Unterricht</strong>sräume),<br />

müssen mindestens zwei sichere Fluchtmöglichkeiten vorhanden sein<br />

(§ 21 (2) UVV „Schulen“<br />

Die Ausgänge sollten möglichst weit auseinander liegen;<br />

eine Tür darf zu einem benachbarten Raum führen,<br />

wenn von diesem Raum ein Rettungsweg unmittelbar<br />

erreichbar ist<br />

Praxisbezogene Regelungen:<br />

<strong>im</strong> Erdgeschoss wird auch ein entsprechend<br />

gestaltetes und gekennzeichnetes Fluchtfenster<br />

als zweiter notwendiger Ausgang akzeptiert, wenn<br />

dieses eine sichere Fluchtmöglichkeit bietet<br />

Türen zu <strong>Unterricht</strong>sräumen mit erhöhter Brandgefahr (z.B. naturwissenschaftliche<br />

<strong>Unterricht</strong>sräume) müssen in Fluchtrichtung aufschlagen<br />

Flucht- und Rettungswegtüren müssen jederzeit von innen ohne fremde Hilfe zu<br />

öffnen sein.


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Unbefugtes Betreten<br />

Naturwissenschaftliche Fachräume müssen gegen<br />

unbefugtes Betreten gesichert sein<br />

Gefahrstoffe/Geräte die von Schüler nicht ohne<br />

Anleitung und Aufsicht benutzt werden dürfen,<br />

müssen gegen unbefugte Benutzung gesichert sein<br />

durch<br />

verschließbare Zugangstüren<br />

Türen mit Außenknauf und Innenklinke<br />

aber<br />

Türen dürfen während des Aufenthaltes von<br />

Personen in Fachräumen nicht zugesperrt sein


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Schülerarbeitsplätze<br />

hintereinander angeordnet:<br />

Mindestabstand 85 cm<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sicherheitsabstände und Sicherheitsbereiche<br />

Schülerarbeitsplätze<br />

und fest eingebaute<br />

Lehrerexper<strong>im</strong>entiertische<br />

müssen einen Abstand von<br />

mindestens 1,20 m haben<br />

Schülerarbeitsplätze<br />

Rücken an Rücken<br />

angeordnet:<br />

Mindestabstand 150 cm


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Sicherheitsabstände und Sicherheitsbereiche<br />

Ausnahme:<br />

kleinerer Abstand (1 m) wird<br />

toleriert, wenn <strong>im</strong><br />

Lehrerexper<strong>im</strong>entiertisch<br />

eine Schutzscheibe<br />

eingebaut ist und diese<br />

benutzt wird


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Fußböden müssen flüssigkeitsdicht,<br />

fugendicht und gegen anfallende Stoffe<br />

weitgehend unempfindlich sein<br />

(abhängig von der Nutzung, gilt vorwiegend für<br />

Chemieräume, eingeschränkt für Physik- und<br />

Biologieräume)<br />

geeignet<br />

PVC-Beläge ohne Gumminoppen<br />

ungeeignet<br />

Linoleum (nicht säurebeständig),<br />

Teppichböden<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Fußboden<br />

Fußböden um Exper<strong>im</strong>entierstände<br />

sollten isolierend ausgeführt sein (DIN<br />

VDE 0100 Teil 410 und Teil 723, Abschnitt 7)<br />

(abhängig von der Nutzung, gilt vorwiegend für<br />

Physikräume, eingeschränkt für Chemie- und<br />

Biologieräume)<br />

geeignet<br />

PVC-Beläge, Linoleum<br />

alternativ<br />

auf Stein- oder Keramikfußboden<br />

eine isolierende Matte<br />

ungeeignet<br />

Teppichböden


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

9,00 m<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Notrufeinrichtung, Verbandkasten und Feuerlöscher<br />

Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass für eine wirksame Erste Hilfe für<br />

Schülerinnen und Schüler die erforderlichen Einrichtungen in ausreichendem Umfang<br />

zur Verfügung stehen (§ 28 UVV „Schulen“)<br />

Ein Verbandkasten Typ C nach DIN 13157 muss vorhanden sein<br />

Eine Notruf-Meldeeinrichtung muss jederzeit, schnell erreichbar<br />

und funktionstüchtig sein<br />

Zur Brandbekämpfung müssen geeignete Feuerlöscher<br />

(empfohlen: 6 kg ABC(D)-Pulverlöscher) vorhanden sein


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Besondere Erste-Hilfe-Einrichtungen<br />

Augendusche (auch in Kombination mit Handbrause möglich) muss vorhanden sein<br />

und soll ein unverwechselbar zu bedienendes, schnell öffnendes Ventil besitzen<br />

Augenwaschflaschen<br />

sind häufig durch Mikroorganismen verseucht<br />

und deshalb seit 1.10.93 bzw. 1.10.96 nur noch<br />

zulässig, wenn kein fließendes Trinkwasser zur<br />

Verfügung steht (GUV-SR 2005)<br />

Bei Augenverätzungen mindestens 10 Minuten<br />

mit weichem Wasserstrahl aus Augendusche<br />

oder Handbrause spülen<br />

Lehrkraft sollte ausgebildeter Ersthelfer sein


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel<br />

Elektrische Anlagen müssen an zentraler Stelle<br />

abgeschaltet bzw. abgesperrt werden können<br />

d.h.<br />

1. für sämtliche Stromkreise an Lehrer- und Schülerexper<strong>im</strong>entiertischen eines Raumes<br />

muss an zentraler Stelle ein Energieschalter vorhanden sein<br />

2. Einzelschaltung der Exper<strong>im</strong>entierstände (Ausnahme: Lehrerexper<strong>im</strong>entierstand) ist nicht<br />

sinnvoll<br />

3. Schülerexper<strong>im</strong>entiertische müssen zusätzlich eingeschaltet werden können<br />

4. die Zuordnung der Schalter und deren Schaltzustand muss eindeutig erkennbar sein<br />

Hauptschalter müssen gegen unbefugtes Einschalten gesichert sein<br />

(Schlüsselschalter)<br />

Von zentraler Abschaltung sind Beleuchtung, Absaugung,<br />

Kühlschränke ausgenommen


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel<br />

Bei Entriegelung der Not-Aus-Einrichtungen<br />

dürfen angeschlossene Geräte/Maschinen nicht<br />

automatisch wieder anlaufen<br />

Not-Aus-Einrichtungen (Pilzdruckschalter)<br />

müssen gut sichtbar,<br />

leicht, schnell und gefahrlos zu erreichen sein<br />

Not-Aus-Einrichtungen müssen nach dem Abschalten<br />

gegen unbefugtes Wiedereinschalten gesichert sein<br />

(Schlüsselschalter)<br />

Not-Aus-Einrichtungen muss an den Ausgängen<br />

und jedem Lehrervorführstand vorhanden sein<br />

(neue Normung sieht dies auch für Schüler-<br />

Exper<strong>im</strong>entierstände vor)


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Abzüge<br />

Räume in denen mit der Entwicklung von giftigen oder gesundheitsschädlichen<br />

Gasen, Dämpfen, Nebeln oder Rauchen zu rechnen ist, müssen mindestens mit<br />

einen Abzug mit wirksamer Entlüftung ausgestattet sein


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Abzüge<br />

Schulrelevante Abzugtypen:<br />

• wandständige Abzüge nach DIN 12 924 Teil 1<br />

• Durchreicheabzüge nach DIN 12 924 Teil 3<br />

• fahrbare Abzüge (zu prüfen nach DIN 12 924 Teil 1)<br />

Prüfung der Funktionstüchtigkeit:<br />

• bei Neuanlagen (ab Baujahr 1.8.1991) durch selbsttätig wirkende Einrichtungen<br />

(optische und akustische Signale)<br />

• bei Altanlagen (vor Baujahr 1.8.1991) ständig durch Wollfaden oder Windrädchen<br />

(Mindestabzugsleistung: 400 m³/h und laufendem Meter Abzugsbreite)


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Chemikalienschränke<br />

Stoffe, die gefährliche Gase, Dämpfe, Nebel oder Rauche entwickeln<br />

(insbesondere ätzende Stoffe wie Ammoniak, Salzsäure, Salpetersäure),<br />

sind in Schränken aufzubewahren, die wirksam entlüftet werden können<br />

z.B. durch Schwerkraft-Entlüftung ins Freie (10facher Luftwechsel/Stunde)<br />

oder besser durch Absauggebläse mit Dauer- oder Intervallschaltung)


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Chemikalienschränke<br />

Entzündliche, leicht- und hochentzündliche Flüssigkeiten<br />

dürfen grundsätzlich nur in Sicherheitsschränken nach TRbF 30<br />

oder Lagerräumen nach TRbF 20 aufbewahrt werden<br />

Sicherheitsschränke haben eine besondere Wandstärke, wirksame Entlüftung<br />

und von selbst schließende Türen


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Chemikalienschränke<br />

Ausnahme:<br />

Lagerung von entzündlichen, leicht- und hochentzündliche Flüssigkeiten in<br />

Sammlungsräumen in entlüfteten Labor- oder Chemikalienschränken<br />

bis zu einem Gesamtvolumen aller Gefäße von 60 l<br />

(davon 20 l leicht- oder hochentzündlich und 40 l entzündlich, schwer entzündlich)<br />

ist möglich, wenn:<br />

- eine wirksame Entlüftung mit 10-fachem Luftwechsel pro Stunde vorhanden ist<br />

- unterhalb der untersten Stellfläche eine Auffangwanne aus nicht brennbarem<br />

Werkstoff vorhanden ist, die mindestens 10 % der max. Aufbewahrungsmenge<br />

aufnehmen kann<br />

- Türen vorhanden sind, die von selbst schließen und mit Warn- und<br />

Verbotszeichen ausgestattet sind<br />

- <strong>im</strong> Brandfall, z.B. durch Unterbrechung der Schranklüftung, eine Brandausbreitung<br />

verhindern<br />

(für den Handgebrauch nur in Gefäßen von max. 1 l Nennvolumen)<br />

Quelle: UVV Schulen<br />

Im Handel nicht erhältlich


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Chemikalienschränke<br />

Wenn brennbare Flüssigkeiten in Kühlschränken gelagert werden sollen, darf dies<br />

nur dürfen in ex-geschützten Kühlschränken<br />

oder Kühlschränken ohne Zündquellen geschehen


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Gasanlagen und Gasinstallationen<br />

Möglichkeiten der Gasversorgung in Fachräumen:<br />

nach Technischen Regeln des DVGW, Arbeitsblatt G 621“Gasanlagen in naturw. <strong>Unterricht</strong>sräumen<br />

nach UVV „Verwendung von Flüssiggas“ GUV-V D34<br />

Zentrale Ergas- oder Stadtgasversorgung<br />

mit Anschluss der Laborbrenner über DVGW-geprüfte Schläuche ohne Armierung und Ummantelung<br />

Zentrale Flüssiggasversorgung (Propan, Butan)<br />

mit Anschluss der Laborbrenner über DVGW-geprüfte Schläuche ohne Schlauchschellen


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Gasanlagen und Gasinstallationen<br />

Leitungen von Gasversorgungsanlagen und Gasleitungen<br />

müssen an zentraler Stelle abgeschaltet bzw. abgesperrt werden<br />

Zu den Schülerexper<strong>im</strong>entiertischen müssen<br />

Zwischenabsperreinrichtung und<br />

Gasmangelsicherungen vorhanden sein<br />

An Auslasshähne von Gasinstallationen muss<br />

unbeabsichtigtes Öffnen verhindert sein,<br />

der Einschaltzustand muss erkennbar sein


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Bereich: Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

Gasanlagen und Gasinstallationen<br />

Arbeitstische und Energiezellen mit festinstallierten Ver- und Entsorgungsleitungen<br />

müssen zur Sicherung gegen Abreißen der Leitungen befestigt sein


Lehrkräfte:<br />

Qualifikationen<br />

��������<br />

��������<br />

Fachkunde wird durch Ausbildung/Studium,<br />

Fortbildung und/oder Unterweisung erlangt<br />

Lehrkraft muss sich mit den vorhandenen Maschinen,<br />

Geräten, Werkzeugen und Stoffen (Gefahrstoffe,<br />

biologische Arbeitsstoffe) vertraut machen<br />

��������<br />

��������<br />

Beschäftigungsvoraussetzungen für Lehrkräfte be<strong>im</strong> Umgang mit<br />

Maschinen, Geräten und gefährlichen Arbeitsstoffen<br />

Nur fachkundige Lehrkraft darf an gefährlichen Maschinen,<br />

Geräten und mit gefährlichen Arbeitsstoffen arbeiten<br />

Lehrkraft muss mit den Sicherheitsmaßnahmen,<br />

Sicherheitseinrichtungen und Schutzausrüstungen<br />

vertraut sein und diese einhalten bzw. benutzen


Lehrkräfte:<br />

Qualifikationen<br />

Beschäftigungsvoraussetzungen für Lehrkräfte<br />

be<strong>im</strong> Umgang mit Maschinen, Geräten und gefährlichen Arbeitsstoffen<br />

Arbeitgeber ist für die Qualifikation von Mitarbeitern verantwortlich<br />

� Schulhoheitsträger legt Mindestqualifikationen fest<br />

� durch Verwaltungsvorschriften und Erlasse des KM<br />

� Handlungshilfen, Empfehlungen des KM, LS, LIS, UKBW etc.<br />

� Erforderliche personelle und organisatorische Regelungen sind<br />

auf Schulleitung übertragen<br />

� Schulleitung hat notwendige personelle<br />

Regelungen zu treffen<br />

(Auswahl/Benennung geeigneter Lehrkräfte)<br />

� Schulleitung hat ggf. Fortbildung und<br />

Unterweisung der benannten Lehrkräfte zu<br />

veranlassen oder durchzuführen<br />

(schickt Lehrkräfte zu angebotenen Fortbildungen,<br />

initiiert eigene Fortbildungen,<br />

führt regelmäßig Unterweisungen durch)<br />

� Bereitstellung erforderlicher<br />

Unterlagen


Lehrkräfte:<br />

Beschränkungen<br />

Anwendungsbeschränkungen bei karzinogenen Stoffen für Lehrkräfte<br />

nach GHS (Quelle: Entwurf neue DGUV-Regel auf Grundlage von GHS)


Lehrkräfte:<br />

Aufsichtspflicht<br />

Aufsichtspflicht be<strong>im</strong> Schülerumgang mit Maschinen, Geräten und gefährlichen<br />

Arbeitsstoffen


Rechtsgrundlage:<br />

Jugendarbeitschutzgesetz<br />

Vorgaben für Jugendliche<br />

Beschäftigungsverbote und Beschäftigungsbeschränkungen:<br />

Jugendliche dürfen nicht mit Arbeiten beschäftigt werden:<br />

� die ihre physische oder psychische Leistungsfähigkeit übersteigen,<br />

� die mit Unfallgefahren verbunden sind, von denen anzunehmen ist,<br />

dass Jugendliche sie wegen mangelnden Sicherheitsbewusstseins oder<br />

mangelnder Erfahrung nicht erkennen oder nicht abwenden können,<br />

� bei außergewöhnliche Hitze oder Kälte oder starke Nässe gefährdet wird,<br />

� bei schädlichen Einwirkungen von Lärm, Erschütterungen, Strahlen,<br />

� bei denen sie schädlichen Einwirkungen von Gefahrstoffen <strong>im</strong> Sinne<br />

des Chemikaliengesetzes ausgesetzt sind,<br />

� bei schädlichen Einwirkungen von biologischen Arbeitsstoffen.<br />

Ausnahmen, wenn:<br />

� dies zur Erreichung ihres Ausbildungszieles (<strong>im</strong> Beschäftigungsververhältnis/Berufsausbildung)<br />

erforderlich ist,<br />

� ihr Schutz durch die Aufsicht eines Fachkundigen gewährleistet ist<br />

� der Luftgrenzwert bei gefährlichen Stoffen unterschritten wird


Rechtsgrundlage:<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

Vorgaben für minderjährige Schülerinnen und Schüler<br />

Grundpflichten des Unternehmers nach UVV GUV-V A1:<br />

� erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen,<br />

Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren<br />

sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu treffen.<br />

� eine Beurteilung der für die Versicherten mit ihrer Arbeit verbundenen<br />

Gefährdungen (Gefährdungsbeurteilung) durchzuführen.<br />

� die Versicherten über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,<br />

insbesondere über der Arbeit verbundenen Gefährdungen und die<br />

die Maßnahmen zu ihrer Verhütung zu unterweisen; die Unterweisung<br />

muss erforderlichenfalls wiederholt werden, mindestens aber einmal<br />

jährlich erfolgen; sie muss dokumentiert werden.<br />

� den Versicherten geeignete persönliche Schutzausrüstungen (PSA)<br />

bereitstellen.


Schülerinnen/Schüler<br />

Grundvoraussetzungen<br />

1 Einsatz<br />

2<br />

Sorgfältige Einweisung der Schüler/-innen<br />

durch eine fachkundige Lehrkraft über<br />

Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen sowie regelmäßige Wiederholung<br />

Beachtung einschlägiger Sicherheitsrichtlinien <strong>im</strong> Umgang mit Geräten,<br />

Maschinen und Gefahrstoffen<br />

3<br />

4<br />

5 Arbeitsmittel<br />

6<br />

Schülerumgang mit Maschinen, Geräten und gefährlichen Arbeitsstoffen<br />

Einsatz nur an erlaubten Maschinen, Geräten (Berücksichtigung<br />

körperlicher Voraussetzungen und geistige Reife) bzw.<br />

Umgang nur mit erlaubten Gefahrstoffen (Pflicht zur Ersatzstoffsuche)<br />

Aufsicht und Sorgfalt durch die Lehrkraft<br />

Arbeitsmittel (Geräte, Maschinen etc.) vor Inbetriebnahme einer<br />

Sicht- und Funktionsprüfung unterziehen<br />

Betriebsanweisung für wichtige<br />

Grundarbeitsgänge, Gefahrstoffe etc. gut sichtbar aushängen


Schülerinnen/Schüler<br />

Tätigkeitsbeschränkungen<br />

Tätigkeitsbeschränkungen und -verbote für Schülerinnen und<br />

Schüler ab Jahrgangsstufe 5<br />

Mit Ausnahme der obigen Stoffe und Gemische sind Tätigkeiten mit allen<br />

Gefahrstoffen für Schülerversuche ab Jahrgangsstufe 5 zulässig, wenn der<br />

Entwicklungsstand, die Geschicklichkeit der Schüler dies zulässt, sie<br />

angemessen unterwiesen wurden, die Tätigkeit zur Erreichung des<br />

Ausbildungsziels erforderlich ist und sie unter fachlicher Aufsicht stehen.


Schülerinnen/Schüler<br />

Tätigkeitsverbote<br />

Grundsätzliche Tätigkeitsverbote für Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong><br />

Rahmen von Schülerversuchen<br />

Nicht zulässig sind für Schülerinnen und Schüler darüber hinaus<br />

Tätigkeiten mit Stoffen, die in der TRGS 905 als krebserzeugend,<br />

erbgutverändernd oder reproduktionstoxisch in den Kategorien 1<br />

und 2 nach altem Recht eingestuft sind.<br />

(Sobald die TRGS 905 auf die GHS-Begriffe umgestellt wird, handelt es<br />

sich um Kategorie 1A- und 1B-Stoffe)<br />

Nicht zulässig sind darüber hinaus Schülerversuche mit Natrium,<br />

Kalium und Chloraten.<br />

Schülerversuche mit Quecksilberthermometern und –manometern<br />

sind ebenfalls nicht erlaubt.


Schülerinnen/Schüler<br />

Unterweisung<br />

Schülerumgang mit Maschinen, Geräten und gefährlichen Arbeitsstoffen<br />

Schulleiter hat betroffene Lehrkräfte<br />

mindestens einmal jährlich (z.B. auf der Fachkonferenz)<br />

anhand der Betriebsanweisungen<br />

zu unterrichten/unterweisen zu lassen<br />

Fachlehrer/-in hat betroffene Schüler/-innen<br />

in jedem Schuljahr mindestens einmal anhand der<br />

Betriebsanweisungen sowie bei allen geeigneten Gelegenheiten zu<br />

unterweisen<br />

Fachlehrer/-in hat betroffene Schüler/-innen<br />

vor der Durchführung von Schülerexper<strong>im</strong>enten oder gefährlichen<br />

Arbeiten mittels gezielte Anweisungen zum Umgang mit Gefahrstoffen,<br />

Maschinen, Geräten etc. und deren sicherer Handhabung zu<br />

unterweisen


Verhaltensregeln be<strong>im</strong> Schülerumgang mit Maschinen, Geräten und<br />

gefährlichen Arbeitsstoffen<br />

� Erlaubnis zum Arbeiten an Maschinen, Geräten und mit gefährlichen Stoffen<br />

von Lehrkraft einholen<br />

� auf eng anliegende Kleidung achten<br />

� lange Haare durch Mütze oder Haarband sichern<br />

� Ringe, Armbändern, Uhren, Halsketten, Halstücher abnehmen<br />

� lose Kittel und Schürzen vermeiden<br />

� bei Arbeiten mit rotierenden Werkzeugen keine Handschuhe tragen<br />

� in Lärmbereichen Gehörschutz tragen<br />

� bei Splitter-/Spritzgefahr Augenschutz tragen<br />

� Schutz- und Hilfsvorrichtungen benutzen<br />

� Absaugungen benutzen<br />

� Splitter, Späne, Stäube an beweglichen Werkzeugen nicht mit der Hand<br />

entfernen<br />

� bei Störungen, Wartungs- und Reinigungsarbeiten Maschine und<br />

Geräte ausschalten


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Kartuschenbrenner<br />

Grundsätzlich gilt:<br />

ortsfeste Gasanlagen sind Kartuschenbrennern vorzuziehen<br />

Schülerinnen und Schüler dürfen <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> nur mit max<strong>im</strong>al 8 Kartuschenbrenner<br />

in Einwegbehältern (Ventilkartuschen) arbeiten, bei denen ein Entnahmeventil<br />

eingesetzt ist.


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Kartuschenbrenner<br />

Einwegbehältern, die angestochen werden müssen und bei denen nach Entfernen des<br />

Entnahmeventils ungehindert Gas ausströmen kann, dürfen nicht benutzt werden.<br />

Es dürfen nur Kartuschenbrenner verwendet werden, bei denen das unbeabsichtigte<br />

Lösen der Druckgaskartusche verhindert ist.


Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

Fachräume<br />

Kartuschenbrenner<br />

Druckgaskartuschen dürfen nur von Lehrkräften ausgetauscht werden<br />

Kartuschenbrenner müssen so betrieben werden, dass keine unzulässige Erwärmung<br />

der Druckgaskartusche auftreten kann.<br />

Kartuschenbrenner dürfen nur in solcher Gebrauchslage betrieben werden, dass das<br />

Flüssiggas nicht auslaufen kann.<br />

Kartuschenbrenner müssen nach jeder Benutzung auf geschlossene Ventile und<br />

äußerlich erkennbare Mängel geprüft werden.<br />

Kartuschenbrenner dürfen nicht in Räumen unter Erdgleiche aufbewahrt werden<br />

(Kartuschenbrenner mit Füllgewicht von nicht mehr als 1 Liter dürfen in Räumen unter Erdgleiche<br />

benutzt, aber nicht gelagert werden – Lagerung über Erdgleiche in entlüfteten Schränken)


Kennzeichnung von Gefahrstoffen<br />

Änderungen durch das „GHS“<br />

(Clobally Harmonized System)<br />

auch CLP-Verordnung<br />

(Classification, Labelling and Packing) genannt<br />

• zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien<br />

- 67/548/EWG (Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe),<br />

-1999/45/EG (Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen),<br />

• sowie zur Änderung der Verordnung<br />

-(EG) 1907/2006 – REACH (Registration, Evaluation and Authorisation<br />

of Chemicals = EU-Chemikalienverordnung)


Ziel<br />

���� Festlegung einheitlicher Maßstäbe für<br />

Internationale Harmonisierung (Vereinheitlichung)<br />

bestehender Einstufungs- und Kennzeichnungssysteme<br />

aus unterschiedlichen Sektoren wie Transport, Verbraucher-,<br />

Arbeitnehmer- und Umweltschutz<br />

����<br />

die Bewertung der von Chemikalien<br />

ausgehenden Gefahren (Einstufung) und deren Kennzeichnung (z. B. <strong>im</strong><br />

Sicherheitsdatenblatt)


GHS<br />

Offensichtliche Veränderungen<br />

Ver nderungen<br />

Gefahrensymbole werden zu Piktogrammen<br />

Gefahrenbezeichnungen werden zu Signalwörtern<br />

Giftig, Leichtentzündlich Gefahr, Achtung<br />

Risikohinweise werden zu Gefahrenhinweisen (H)<br />

R-Sätze Hazard Statements<br />

Sicherheitsratschläge werden zu Sicherheitshinweisen (P)<br />

S-Sätze Precautionary Statements


GHS<br />

GHS 01 – Explodierende Bombe<br />

GHS 02 – Flamme<br />

Bedeutung der neuen Piktogramme<br />

„entspricht“<br />

„entspricht“<br />

„entspricht“<br />

GHS 03 – Flamme über einem Kreis<br />

GHS 04 – Gasflasche<br />

explosionsgefährlich<br />

hoch- / leichtentzündlich<br />

brandfördernd<br />

Neu! Kompr<strong>im</strong>ierte Gase<br />

oder<br />

entzündlich (R 10)


GHS<br />

GHS 05 – Ätzwirkung<br />

„entspricht“<br />

GHS 06 – Totenkopf mit gekreuzten Knochen<br />

GHS 07 – Ausrufezeichen<br />

Bedeutung der neuen Piktogramme<br />

„entspricht“<br />

„entspricht“<br />

ätzend<br />

sehr giftig / giftig<br />

gesundheitsschädlich / reizend


GHS<br />

z.B.:<br />

Essigsäure<br />

Coffein<br />

Gegenüberstellung<br />

Gegen berstellung „alt alt – neu“: neu<br />

Formalin (4 %)<br />

Hand-Geschirrspülmittel<br />

bisher: jetzt:


GHS Fristen für f r neue Einstufung, Kennzeichnung etc.<br />

20. Januar 2009: GHS trat in der Europäischen Union in Kraft<br />

gilt für<br />

Hersteller/Lieferanten


20. Januar 2009: GHS trat in der Europäischen Union in Kraft<br />

(Quelle: Bekanntmachung zu Gefahrstoffen (BKS 408)<br />

des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales)<br />

gilt für Hersteller/Lieferanten


Auswirkungen GHS auf das Gefahrstoffrecht - BekGS 408<br />

Regelungen für Schulen:<br />

► Kennzeichnung/Etiketten<br />

Da Arbeitsschutzmaßnahmen bei Tätigkeiten<br />

mit Gefahrstoffen noch nach der alten<br />

Einstufung/Kennzeichnung getroffen werden,<br />

müssen die <strong>im</strong> Schulbereich vorhandenen Chemikalien<br />

nicht nachgekennzeichnet werden.<br />

Entweder ist die alte Kennzeichnung vorhanden oder<br />

bei neuen Gebinden schon nach neuem GHS abgebildet.


Auswirkungen GHS auf das Gefahrstoffrecht - BekGS 408<br />

Regelungen für Schulen:<br />

► Kennzeichnung/Etiketten<br />

☺ Schulen dürfen alte und neue Etiketten<br />

nebeneinander verwenden, aber nicht auf<br />

der selben Flasche<br />

(z. B. in neuen, großen Gebinde <strong>im</strong> Sammlungsraum (mit neuer Kennzeichnung<br />

von Lieferanten) und in alten, vorhandenen und gekennzeichneten Behältnissen <strong>im</strong><br />

Schülerexper<strong>im</strong>entierraum)<br />

☺ aber: Parallele Kennzeichnungen sollten möglichst kurze Zeit verwendet werden.<br />

Empfehlung:<br />

► Kennzeichnung/Etiketten<br />

���� Komplette Umetikettierung in der Schule durch Fachlehrer<br />

möglichst zu einem best<strong>im</strong>mten Termin, aber bis spätestens<br />

1.6.2015


Auswirkungen GHS auf das Gefahrstoffrecht - BekGS 408<br />

Weitere Regelungen für Schulen:<br />

► Gefahrstoffverzeichnis<br />

☺ Schulen dürfen das Gefahrstoffverzeichnis nach altem Recht<br />

beibehalten.<br />

���� Empfehlung: bei Flaschen mit GHS-Kennzeichnung zusätzlich GHS-Einstufung<br />

aufnehmen.<br />

► Gefährdungsbeurteilung<br />

☺ nach altem Recht mit (bisher) aktueller Einstufung vornehmen.<br />

Übergangsphase bis<br />

1.6.2015


Auswirkungen GHS auf das Gefahrstoffrecht - BekGS 408<br />

Weitere Regelungen für Schulen:<br />

► Betriebsanweisung und Unterweisung<br />

☺ nach altem Recht mit (bisher) aktueller Einstufung und,<br />

falls GHS-gekennzeichnete Flaschen vorhanden sind, auch nach GHS<br />

vornehmen.<br />

► Lagerung<br />

☺ nach altem Recht<br />

► Beschäftigungsbeschränkungen<br />

☺ nach altem Recht mit (bisher) aktueller Einstufung.<br />

Übergangsphase bis<br />

1.6.2015


Ansprechpartner für Schulen


Ansprechpartner für Schulen<br />

Ihre regionalen Ansprechpartner für den technischen<br />

Schulbereich<br />

(Bau und Ausrüstung von Schulen und Sportstätten):<br />

Region Nordwest/Regierungspräsidium Karlsruhe<br />

Herr Thoma Telefon: 0721/6098-226 Email: gerd.thoma@uk-bw.de<br />

Herr Sommer Telefon: 0721/6098-318 Email: michael.sommer@uk-bw.de<br />

Region Südwest/Regierungspräsidium Freiburg<br />

Frau Palatinusch Telefon: 0721/6098-297 Email: heidi.palatinusch@uk-bw.de<br />

Herr Hartlieb Telefon: 0721/6098-268 Email: tilmann.hartlieb@uk-bw.de<br />

Region Nordost/Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Herr Ehmann Telefon: 0711/9321-327 Email: volker.ehmann@uk-bw.de<br />

Herr Hänle Telefon: 0711/9321-334 Email: siegmar.haenle@uk-bw.de<br />

Herrn Gilbert Telefon 0711/9321-328 Email: thomas.gilbert@uk-bw.de<br />

Region Südost/Regierungspräsidium Tübingen<br />

Herr Eckmann Telefon: 0711/9321-376 Email: holger.eckmann@uk-bw.de<br />

Herr Lettau Telefon: 0711/9321-342 Email: bernd.lettau@uk-bw.de


Ansprechpartner für Schulen<br />

• Leiter des Sonderbereichs Bildungswesen<br />

• Leiter des Kompetenzbereichs Bildungswesen<br />

• Landesweiter Ansprechpartner für:<br />

- Angelegenheiten des inneren Schulbereichs<br />

- Multiplikatorenschulungen<br />

- Lehrerfortbildungen<br />

Herr Wachter Telefon: 0721/6098-263<br />

Fax: 0721/6098-5263<br />

Email: hans-joach<strong>im</strong>.wachter@uk-bw.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!