02.01.2024 Aufrufe

Pirouette No. 01/2024 Januar

Grand Prix Finale Nach ihren Erfolgen in der Grand-Prix-Serie haben Minerva Fabienne Hase/Nikita Volodin noch eins draufgesetzt und das Finale gewonnen. Im Junioren-Eistanz rundeten Darya Grimm/Michail Savitskiy mit Bronze ein erstklassiges Ergebnis für den deutschen Eiskunstlauf ab. In Peking gab es spannende Wettbewerbe und viele erstklassige Leistungen zu sehen, einige Läuferinnen und Läufer blieben jedoch unter den Erwartungen. Topthemen: · Grand Prix Finale · Deutsche Meisterschaften Weiteres aus dem Inhalt: · Was macht eigentlich… Patrick Chan? · Interview: Adam Hagara · Grand Prix Finale · Challenger: Golden Spin · Nationale Meisterschaften · Deutsche Nachwuchsmeisterschaften · Deutsche Meisterschaften · Nationale Meisterschaften: Vier-Länder-Meisterschaften, Finnische, Georgische und Estnische, Französische, Italienische und Spanische Meisterschaften · Österreichische Meisterschaften · Schweizermeisterschaft der Elite · Russische Meisterschaften · Japanische Meisterschaften · Weitere Wettbewerbe: Britische ­Meisterschaften, Bosphorus Cup, Santa Claus Cup, Latvian Trophy · Neues aus aller Welt Titelbild: Kaori Sakamoto war die mit Abstand beste Läuferin im Grand Prix Finale. Die ­Weltmeisterin strahlte, denn mit dem Sieg holte sie sich einen der wenigen Titel, der ihr noch in ihrer illustren Sammlung fehlte. Foto: Robin Ritoss Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-1-januar-2024.html (Erscheinungstermin 10.1.2024)

Grand Prix Finale

Nach ihren Erfolgen in der Grand-Prix-Serie haben Minerva Fabienne Hase/Nikita Volodin noch eins draufgesetzt und das Finale gewonnen. Im Junioren-Eistanz rundeten Darya Grimm/Michail Savitskiy mit Bronze ein erstklassiges Ergebnis für den deutschen Eiskunstlauf ab. In Peking gab es spannende Wettbewerbe und viele erstklassige Leistungen zu sehen, einige Läuferinnen und Läufer blieben jedoch unter den Erwartungen.

Topthemen:
· Grand Prix Finale
· Deutsche Meisterschaften

Weiteres aus dem Inhalt:
· Was macht eigentlich… Patrick Chan?
· Interview: Adam Hagara
· Grand Prix Finale
· Challenger: Golden Spin
· Nationale Meisterschaften
· Deutsche Nachwuchsmeisterschaften
· Deutsche Meisterschaften
· Nationale Meisterschaften: Vier-Länder-Meisterschaften, Finnische, Georgische und Estnische, Französische, Italienische und Spanische Meisterschaften
· Österreichische Meisterschaften
· Schweizermeisterschaft der Elite
· Russische Meisterschaften
· Japanische Meisterschaften
· Weitere Wettbewerbe: Britische ­Meisterschaften, Bosphorus Cup, Santa Claus Cup, Latvian Trophy
· Neues aus aller Welt

Titelbild:
Kaori Sakamoto war die mit Abstand beste Läuferin im Grand Prix Finale. Die ­Weltmeisterin strahlte, denn mit dem Sieg holte sie sich einen der wenigen Titel, der ihr noch in ihrer illustren Sammlung fehlte.
Foto: Robin Ritoss

Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-1-januar-2024.html (Erscheinungstermin 10.1.2024)

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<strong>Pirouette</strong> | Nr. 1 | <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />

Internationales Eiskunstlaufmagazin | 57. Jahrgang | www.pirouette-online.de<br />

Kaori Sakamoto<br />

Grand Prix Finale<br />

Deutsche<br />

Meisterschaften


2<br />

News<br />

Hugo Herrmann erhält<br />

Theo Taler 2023<br />

Der Berliner Junior Hugo Willi Herrmann hat<br />

die Theo-Neuser-Medaille 2023 und 1.500 Euro<br />

Preisgeld erhalten. Der Laury-Schwarz-Preis<br />

(500 Euro) ging an die Eistänzer Darya Grimm/<br />

Michail Savitskiy und der Förderpreis (300<br />

Euro) an Olesya Ray. Aufgrund zurückgegangener<br />

Spenden fielen die Preissummen in diesem<br />

Jahr geringer aus. Die Organisatoren Tatjana<br />

Flade, Sabine Rechtziegler und René Müller<br />

vom Paarlauffanclub hoffen, dass es für den<br />

Theo Taler <strong>2024</strong> mehr Unterstützung geben<br />

wird. Die private Initiative in Erinnerung an den<br />

rührigen Eiskunstlauffan Theo Neuser vergab<br />

die Preise zur Förderung des Nachwuchses in<br />

Deutschland bereits zum elften Mal. Wer sich<br />

mit einer Spende von mindestens zehn Euro<br />

beteiligt bzw. am Theo Taler Stand ein Souvenir<br />

im Wert von zehn Euro oder mehr kauft, kann<br />

über die Preisträger abstimmen. Ein <strong>No</strong>minierungskomitee,<br />

dem unter anderem Aljona Savchenko<br />

und Peter Liebers angehören, wählt die<br />

Kandidaten aus. <br />

tat<br />

Foto: Flade<br />

Schaulaufen in Oberstdorf<br />

Das erste Mal seit der Covid19-Pandemie richtete ARD-<br />

Eiskunstlaufkommentator Daniel Weiss wieder seine Exquisit<br />

Eisgala in Oberstdorf aus. Trotz krankheitsbedingter<br />

Absage in letzter Minute von Minerva Hase & Nikita Volodin<br />

war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Das Eissportzentrum<br />

in Oberstdorf war fast ausverkauft und Weiss<br />

führte mit gekonnter Moderation durch einen abwechslungsreichen<br />

Abend. Annika Hocke und Robert Kunkel liefen<br />

erstmals seit seiner Verletzung wieder vor Publikum.<br />

Nicole Schott feierte im Rahmen der Gala ihren offiziellen<br />

Abschied vom Eis und hielt vor ihrem ersten Auftritt eine<br />

kleine Dankesrede für ihre Unterstützer. Sie will sich von<br />

nun an auf ihre neue Karriere als Trainerin konzentrieren,<br />

schließt aber den einen oder anderen Auftritt im Rahmen<br />

einer Show in den nächsten Jahren nicht aus.<br />

Die <strong>Pirouette</strong><br />

World Edition<br />

Mit der <strong>Pirouette</strong> World Edition wollen wir unseren<br />

Leserinnen und Lesern etwas Besonderes<br />

bieten: Zeitlose Artikel und Interviews sowie<br />

außergewöhnliche Photos.<br />

Die <strong>Pirouette</strong> World Edition ist über den STS-<br />

Verlag zum Preis von 24,99 Euro zzgl. Versand<br />

bestellbar. Sie erscheint zweisprachig deutsch/<br />

englisch in limitierter Auflage. <br />

tat<br />

Info und Bestellung<br />

www.pirouette-online.de/<br />

info/pwe.html<br />

Foto: Dombrowski<br />

Savchenko und Szolkowy<br />

auf Tournee<br />

Olympiasiegerin Aljona Savchenko und ihr früherer<br />

Partner Robin Szolkowy waren im Dezember<br />

auf Schaulauftournee, unter anderem<br />

in der niederländischen Stadt Maastricht, wo<br />

sie mit Dirigent Andre Rieu an mehreren Tagen<br />

auftraten. Am 4. Februar ist eine Show in<br />

der Eishalle ihrer Wahlheimat Chemnitz<br />

geplant. <br />

krk<br />

Grassl pausiert weiterhin<br />

Der italienische Einzelläufer Daniel Grassl<br />

nimmt auf Grund der andauernden Untersuchung<br />

der italienischen Anti-Dopingagentur<br />

wegen verpasster Tests momentan nicht<br />

an Wettbewerben teil. Er trainierte zu dieser<br />

Zeit zum Teil in Moskau und meldete der<br />

italienischen Dopingbehörde wohl seinen<br />

Aufenthaltsort nicht. Ihm drohen bis zu zwei<br />

Jahre Sperre. <br />

tat


Impressum<br />

Verlags- und Redaktionsanschrift:<br />

STS·Verlag+Werbung<br />

Stefan Schulze<br />

Am Stutz 14<br />

97993 Creglingen<br />

Fon 07933-700-191<br />

Fax 07933-700-192<br />

E-Mail: info@pirouette-online.de<br />

In diesem Heft:<br />

Neues aus aller Welt 2<br />

Was macht eigentlich… Patrick Chan? 4<br />

Interview: Adam Hagara 5<br />

Grand Prix Finale 6<br />

Die nächste <strong>Pirouette</strong><br />

erscheint voraussichtlich am:<br />

8. Februar <strong>2024</strong> (Digital)<br />

16. Februar <strong>2024</strong> (Print)<br />

3<br />

Inhalt & Termine<br />

Webshop: www.pirouette-online.de<br />

Google Play: https://play.google.com/store/apps/<br />

details?id=de.pirouette.android<br />

App Store: https://apps.apple.com/us/app/<br />

pirouette-magazin/id1553450950<br />

Challenger: Golden Spin 14<br />

Weitere Wettbewerbe 15<br />

Neues aus aller Welt 16<br />

Nationale Meisterschaften 17<br />

Titelbild:<br />

Kaori Sakamoto war die mit Abstand beste<br />

Läuferin im Grand Prix Finale. Die<br />

Weltmeisterin strahlte, denn mit dem Sieg<br />

holte sie sich einen der wenigen Titel, der<br />

ihr noch in ihrer illustren Sammlung fehlte.<br />

Verlagsleitung: Stefan Schulze<br />

Chefredakteur: Klaus-Reinhold Kany<br />

Stellvertreterin: Tatjana Flade<br />

Mitarbeiter: Albert René Kolb (Schweiz),<br />

Katrin Flaschka (Österreich), Hella Höppner, Judith<br />

Dombrowski, Maria-Laura Brandmann-Mitsuoka<br />

Deutsche Nachwuchsmeisterschaften 20<br />

Deutsche Meisterschaften 23<br />

Nationale Meisterschaften 25<br />

Österreichische Meisterschaften 28<br />

Foto: Hella Höppner<br />

Das <strong>Pirouette</strong>-Magazin als App für Smartphone<br />

und Tablet gibt es hier:<br />

Grafik / Anzeigen / Kundenbetreuung:<br />

Stefan Schulze<br />

Schweizermeisterschaft der Elite 30<br />

Russische Meisterschaften 32<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Bildzuschriften haftet der Verlag nicht.<br />

Japanische Meisterschaften 34<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des<br />

Verfassers gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers<br />

dar. Für die Richtigkeit der Mitteilungen und<br />

Berichte zeichnen die Clubs verantwortlich.<br />

Zuschriften können von uns, falls kein ausdrücklicher<br />

Vor behalt gemacht wird, im Wortlaut oder<br />

aus zugs weise veröffentlicht werden.<br />

Erscheinungsweise: monatlich, 10 mal im Jahr,<br />

Mai/Juni und Juli/August sind Doppelausgaben.<br />

USt.-ID DE 178391062<br />

Anzeigen: Standard-Formate zum vergünstigten<br />

Festpreis in unserer Preisliste,<br />

Download unter www.pirouette-online.de/info/<br />

anzeigenpreise<br />

Copyright für alle Beiträge bei:<br />

STS·Verlag+Werbung.<br />

Nachdruck in Wort und Bild, auch auszugsweise,<br />

nur mit schriftlicher Ge neh migung des Verlags.<br />

Gerichtsstand: Bad Mergentheim<br />

Kündigung des Abonements (Print) ist bis acht<br />

Wochen vor Ablauf des Abon ne ments möglich,<br />

ansonsten automatische Verlängerung um ein<br />

weiteres Jahr. Die Kündigung bedarf der<br />

Schriftform.<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und<br />

Datenschutz-Richtlinien sind nachzulesen unter:<br />

www.pirouette-online.de/info/<br />

allgemeine-geschaeftsbedingungen<br />

www.pirouette-online.de/info/datenschutz.html<br />

Termine Mitte <strong>Januar</strong> bis Ende Februar <strong>2024</strong><br />

08.<strong>01</strong>. – 14.<strong>01</strong>. Kanadische Meisterschaften<br />

in Calgary<br />

08.<strong>01</strong>. – 14.<strong>01</strong>. Europameisterschaften in<br />

Kaunas (Litauen)<br />

18.<strong>01</strong>. – 21.<strong>01</strong>. Volvo Cup in Riga (Lettland)<br />

19.<strong>01</strong>. – 21.<strong>01</strong>. Offene Sächsische Meisterschaften<br />

in Chemnitz<br />

22.<strong>01</strong>. – 28.<strong>01</strong>. US-Meisterschaften in<br />

Columbus, Ohio<br />

22.<strong>01</strong>. – 28.<strong>01</strong>. Ephesus Cup in Izmir (Türkei)<br />

25.<strong>01</strong>. – 28.<strong>01</strong>. Reykjavik Games (Island)<br />

27.<strong>01</strong>. – 30.<strong>01</strong>. Olympische Jugendspiele in<br />

Gangwon (Südkorea)<br />

30.<strong>01</strong>. – 04.02. Bavarian Open in Oberstdorf<br />

30.<strong>01</strong>. – 04.02. Vier-Kontinente-Meisterschaften<br />

in Shanghai (China)<br />

30.<strong>01</strong>. – 04.02. Sofia Trophy (Bulgarien)<br />

<strong>01</strong>.02. – 04.02. Icebeat Trophy in Kaunas<br />

(Litauen)<br />

<strong>01</strong>.02. – 04.02. <strong>No</strong>rdische Meisterschaften in<br />

Boras (Schweden)<br />

08.02. – 11.02. Dragon Trophy in Ljubljana<br />

(Slowenien)<br />

08.02. – 11.02. Egna Dance Trophy (Italien)<br />

08.02. – 11.02. Lounakeskus Trophy in Tartu<br />

(Estland)<br />

14.02. – 17.02. Sarajevo Open (Bosnien &<br />

Herzegowina)<br />

15.02. – 18.02. Abu Dhabi Trophy (Arabische<br />

Emirate)<br />

15.02. – 18.02. Tallink Hotels Cup in Tallinn<br />

(Estland)<br />

16.02. – 18.02. NRW-Landesmeisterschaften<br />

in Dortmund<br />

20.02. – 25.02. Bellu Memorial in Bukarest<br />

(Rumänien)<br />

22.02. – 25.02. Challenge Cup in Tilburg<br />

(Niederlande)<br />

22.02. – 25.02. Meran Ice Trophy (Italien)<br />

23.02. – 24.02. Heiko-Fischer-Pokal in<br />

Stuttgart<br />

26.02. – 03.03. Junioren-WM in Taipeh<br />

(Taiwan)<br />

Synchronwettbewerbe<br />

11.<strong>01</strong>. – 14.<strong>01</strong>. Challenger: Lumière Cup in<br />

Eindhoven (Niederlande)<br />

13.<strong>01</strong>. – 14.<strong>01</strong>. Britannia Cup (abgesagt)<br />

18.<strong>01</strong>. – 20.<strong>01</strong>. Mozart Cup in Salzburg<br />

20.<strong>01</strong>. – 22.<strong>01</strong>. Challenger: Budapest Cup<br />

(Ungarn)<br />

22.<strong>01</strong>. – 25.<strong>01</strong>. Leon Lurje Cup in Göteborg<br />

(abgesagt)<br />

26.<strong>01</strong>. – 27.<strong>01</strong>. Challenger Trophée d‘Ècosse<br />

in Dumfries (Großbritannien)<br />

<strong>01</strong>.02. – 03.02. French Cup in Rouen<br />

02.02. – 04.02. Hevelius Cup in Danzig<br />

(Polen)<br />

09.02. – 10.02. Zagreb Snowflakes Trophy<br />

(Kroatien)<br />

16.02. – 18.02. Spring Cup in Sesto San<br />

Giovanni (Italien)<br />

23.02. – 24.02. Dresden Cup


4<br />

Patrick Chan<br />

Was macht eigentlich…<br />

Was macht eigentlich…<br />

Patrick Chan?<br />

„Mein Leben hat sich total verändert. Ich bin<br />

jetzt Vater, habe einen zwei Jahre alten Sohn<br />

und einen normalen Job. Das Leben ist sicher<br />

sehr anders, als es war, aber es ist schön. Ich<br />

freue mich sehr auf die Zukunft und bin gespannt,<br />

wie sie wird. Mein Sohn hat schon<br />

Schlittschuhe, wir haben ein passendes Paar<br />

für ihn gefunden. Er fing in unserem Wohnzimmer<br />

mit dem Eislaufen an. Er gleitet auf<br />

dem Holzboden und macht kleine Auftritte.<br />

Damit hat er angefangen, als er gerade mal<br />

ein Jahr alt war und laufen lernte. Jetzt hat er<br />

Schlittschuhe und wir bringen ihn in die Eishalle<br />

vor Ort. Wenn Liz (Putnam) als Trainerin<br />

arbeitet, nehme ich ihn manchmal für zehn,<br />

15 Minuten mit aufs Eis. Aber es gibt gute und<br />

schlechte Tage. An manchen Tagen liebt er das<br />

Eislaufen und an anderen hasst er es und will<br />

nicht auf dem Eis sein. Jetzt fängt er an, meine<br />

Programme auf Youtube anzuschauen und ich<br />

denke, oh mein Gott, ich glaube es nicht. Denn<br />

wenn man mir vor zehn Jahren gesagt hätte,<br />

dass ich einen Sohn haben werde, der mich im<br />

Fernsehen anschaut, wäre das schwer zu glauben<br />

gewesen. Aber er zeigt auf den Fernseher<br />

und sagt ‚Papa, Papa‘ und er will, dass seine<br />

Mutter ihm die Youtube Videos vorspielt. Er<br />

liebt Musik, er liebt es zu performen. Er ist<br />

nicht scheu. Ich denke, das hat er mehr von<br />

seiner Mutter als von mir.“<br />

Foto: Flade<br />

Der dreimalige Weltmeister Patrick Chan hat nach den Olympischen Spielen 2<strong>01</strong>8<br />

seine Karriere beendet. Heute lebt und arbeitet er in Vancouver. Er hat die ehemalige<br />

kanadische Paarläuferin Elizabeth Putnam geheiratet und mit ihr einen Sohn,<br />

Oliver. Die <strong>Pirouette</strong> traf Chan, der am 31. Dezember seinen 33. Geburtstag feierte,<br />

am Rande von Skate Canada in Vancouver, wo er als Athleten-Botschafter für den<br />

Verband im Einsatz war.<br />

„Beruflich habe ich eine Reise hinter mir. Nach<br />

der Pandemie war ich als Immobilienmakler<br />

aktiv, habe für Kunden Investitionsobjekte gekauft<br />

und verkauft. Es war schwierig, da hineinzukommen.<br />

Und jetzt hat der Markt bei den<br />

hohen Zinsen sehr nachgelassen. Deswegen<br />

habe ich jetzt vor kurzem einen neuen Job bei<br />

einem Finanzdienstleister angefangen. Ich berate<br />

die Kunden, wo sie ihr Geld investieren<br />

können, wie sie richtig Geld angelegen und<br />

Steuern sparen können und all diese lustigen<br />

Sachen. Das sind Dinge, die ich gerne gelernt<br />

hätte, als ich noch Eis lief. Ehrlich gesagt, ich<br />

wünschte, ich hätte mehr darüber gewusst,<br />

was hinter den Kulissen abläuft. Jetzt lerne ich<br />

mehr darüber, wie man sein Geld verwaltet.<br />

Wegen des Sports habe ich nie studiert und ich<br />

bereue es, dass ich mich nicht dazu gezwungen<br />

habe, den Weg zu gehen, den Nathan (Chen)<br />

genommen hat und dass ich nicht studiert<br />

habe. Vielleicht nicht unbedingt in Yale (Elite-<br />

Uni), aber wenn ich wenigstens zur Universität<br />

gegangen wäre. Aber ich war nicht bereit dafür.<br />

Ich war nicht talentiert und nicht schlau genug,<br />

um so viele Dinge gleichzeitig zu schaffen.<br />

Ich gerate in solchen Momenten in Panik. Also<br />

war ich nie an der Universität und es war ein<br />

wenig furchteinflößend, als ich einen Job gesucht<br />

habe. Die Einstiegshürde war hoch, weil<br />

ich keine Ausbildung hatte. Glücklicherweise ist<br />

es mir gelungen, mit der Hilfe von Freunden,<br />

durch Netzwerke, durch das Eislaufen und natürlich<br />

hilft es mir, einen gewissen Namen zu<br />

haben, um mit Leuten in Kontakt zu kommen.<br />

Ich mache gerade ein Praktikum, ich fange also<br />

wirklich von unten an. Aber das ist okay, solange<br />

ich die Gelegenheit habe, etwas zu lernen<br />

und mich weiterzuentwickeln. Ich kann immer<br />

noch studieren und ich mache jetzt einen Kurs,<br />

um etwas über die Finanzmärkte zu lernen.“<br />

„Ich bin manchmal auf dem Eis. Wenn ich<br />

mich auf Stars on Ice im Frühjahr vorbereite,<br />

bin ich zwei- bis dreimal die Woche auf dem<br />

Eis. Ich gehe eigentlich nicht einfach so aufs<br />

Eis, nur aus Spaß. Das Konzept von Zeit ist so<br />

anders jetzt, als Vater und mit einem Job.<br />

Wenn ich freie Zeit habe, dann koche ich meistens<br />

zu Hause Abendessen oder mache sehr<br />

alltägliche Dinge. Liz arbeitet manchmal in der<br />

Eishalle, in der Wesley (Chiu) trainiert und ich<br />

bin auch ab und zu dort. Dann spreche ich mit<br />

ihm und mit Liam (Kapeikis), der für die USA<br />

läuft und auch hier trainiert. Ich versuche,<br />

meine Erfahrung weiterzugeben, ihnen zu helfen<br />

und sie zu ermutigen. Wir sind jetzt in einer<br />

interessanten Phase des Übergangs nach<br />

der Yuzuru-Ära. Es sind nur sehr wenige Läufer<br />

von damals übrig, sogar Michal Brezina hat<br />

aufgehört und ist jetzt Trainer. Wir sehen jetzt,<br />

wer der nächste Star sein wird. Ich hatte das<br />

Glück, dass ich den Moment nutzen und mich<br />

nach den Olympischen Spielen 2<strong>01</strong>0 etablieren<br />

konnte. Jetzt bin ich gespannt, wer der<br />

nächste Topläufer sein wird. Als ich den vierfachen<br />

Axel (von Ilia Malinin) das erste Mal sah,<br />

dachte ich, ich muss mich kneifen. Ich hätte<br />

das nicht geglaubt, wenn man mir das erzählt<br />

hatte. Ich erinnere mich, dass mich mal jemand<br />

gefragt hat, ob das jemals möglich sein<br />

würde. Das war, als ich den vierfachen Toeloop<br />

gemacht habe. Und ich habe gesagt, sind<br />

Sie verrückt? Das ist unmöglich. Also hat Ilia<br />

wirklich die Erwartungen übertroffen. Er hat<br />

das Unmögliche geschafft, was für sein Alter<br />

eine große Leistung ist.“ Tatjana Flade<br />

Die <strong>Pirouette</strong> auf Instagram<br />

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5<br />

Foto: Flade<br />

Es war einer der bewegendsten Momente<br />

des Grand Prix Finales 2023: Die <strong>No</strong>ten<br />

des Koreaners Juheon Lim flackerten<br />

auf und in der Interviewzone wurde dem<br />

17 Jahre alten Slowaken Adam Hagara<br />

klar, dass er gerade Geschichte für sein<br />

Land geschrieben hatte: Er hatte eine<br />

Medaille beim Junioren Grand Prix Finale<br />

gewonnen und das als erster Finalteilnehmer<br />

aus der Slowakei. Er taumelte<br />

ein paar Schritte rückwärts und fiel jubelnd<br />

seinem Teamleader, dem ehemaligen<br />

Paarläufer Jozef Beständig, in die<br />

Arme, der laute Freudenschreie ausstieß.<br />

„Hier eine Medaille zu holen war mein<br />

Traum“, kommentierte Hagara, den<br />

Tränen nahe. Sein nächster Traum? Das<br />

Erreichen der Top 10 bei den Europameisterschaften<br />

in Kaunas. „Es wäre<br />

grandios, einen zweiten Startplatz für<br />

mein Land zu holen.“<br />

Da Adam Hagara bereits mit 15 Jahren der<br />

beste Eiskunstläufer der Slowakei war, nahm<br />

er an Welt- und Europameisterschaften teil,<br />

sobald er alt genug für die Meisterklasse war,<br />

blieb aber gleichzeitig bei den Junioren aktiv.<br />

Eine hohe Belastung für den Teenager, der darin<br />

jedoch mehr Vor- als Nachteile sieht: „Die<br />

vielen Wettbewerbe sind zwar manchmal anstrengend,<br />

aber es ist ein gutes Training für<br />

mich und die Erfahrungen helfen mir jetzt bereits<br />

enorm.“<br />

Bei den Weltmeisterschaften in Saitama in Japan<br />

eröffnete der damals 16-Jährige den Kürwettbewerb<br />

der Herren vor 20.000 Zuschauern.<br />

„Das war super aufregend“, erinnert er<br />

sich. „Aber es hat mich enorm motiviert, mich<br />

weiter zu verbessern, um auf solch großer Bühne<br />

meine bestmögliche Leistung zu zeigen.“<br />

War Hagara die letzten zwei Jahre eher ein<br />

Wackelkandidat bei den Sprüngen, zeigt er<br />

sich diese Saison deutlich stabiler. Sein Lieblingselement<br />

ist der 3A, und das sah man vor<br />

Adam Hagara<br />

schreibt Eiskunstlaufgeschichte<br />

für die Slowakei<br />

allem beim Junioren Grand Prix. Bereits Ende<br />

August 2023 in Linz war Hagara in bestechender<br />

Frühform und gewann zu seiner eigenen<br />

Überraschung mit zwei komplett sauberen<br />

Programmen den Wettbewerb. Bei seinem<br />

zweiten Junioren Grand Prix in Budapest setzte<br />

er den starken Trend fort, gewann überragend<br />

das KP, bevor ihm in der Kür die Nerven<br />

versagten. Dennoch reichte der vierte Rang<br />

dort zur Qualifikation für das Finale.<br />

Bei Hagaras Heimwettkampf, der Ondrej<br />

Nepela Trophy in Bratislava schrien und jubelten<br />

die Fans für ihren lokalen Helden lauter<br />

als für den WM-Zweiten Junhwan Cha. Es<br />

regnete Kuscheltiere und anschließend war<br />

Hagara Objekt der Begierde zahlreicher junger<br />

Foto- und Autogrammjägerinnen. „Ich habe so<br />

hart trainiert, Jahr um Jahr, und so war es klar,<br />

dass irgendwann der Durchbruch kommen<br />

wird“, kommentiert er seinen Leistungssprung.<br />

Einen Vierfachen hat Hagara noch nicht im Repertoire,<br />

im Training versucht er sich jedoch<br />

am Salchow: „Er ist noch nicht stabil genug für<br />

den Wettkampf, aber vielleicht kann ich es<br />

Ende dieser Saison versuchen.“<br />

Nach den Europameisterschaften in Kaunas<br />

steht für Hagara ein weiterer sehr besonderer<br />

Wettbewerb an: die Olympischen Jugendspiele<br />

in Südkorea. „Natürlich ist es mein großer Karrieretraum,<br />

bei den Olympischen Spielen teilzunehmen.<br />

Doch bis dahin ist es noch weit.<br />

Daher ist es bereits etwas Besonderes bei den<br />

‚Youth Olympics‘ zu laufen. Ich freue mich auf<br />

die olympische Atmosphäre, weil der Wettbewerb<br />

in der Olympiahalle (von 2<strong>01</strong>8) stattfinden<br />

wird.“ Auch hier wird der Slowake zu den<br />

Medaillenkandidaten zählen.<br />

Hagara folgte seiner älteren Schwester Alexandra<br />

in den Sport und „weil meine Eltern<br />

viel Eiskunstlauf im Fernsehen schauten. Ich<br />

wurde quasi als Eiskunstläufer geboren“, lacht<br />

er. „Es war von Anfang an klar, dass ich diesen<br />

Weg gehen würde.“ Das erste Mal stand<br />

der kleine Adam im Alter von drei Jahren auf<br />

dem Eis. „Ich war nicht übermäßig talentiert,<br />

aber ich habe es von Anfang an richtig gerne<br />

gemacht. Ich mag am Eiskunstlauf, dass man<br />

sich selbst ausdrücken kann. Aber auch die<br />

technische Seite fasziniert mich. Man muss<br />

sich auf viele Sachen gleichzeitig konzentrieren,<br />

um erfolgreich zu sein.“<br />

Als seine eigene Stärke sieht er seine mentale<br />

Stabilität. Für ausbaufähig hält er seinen<br />

künstlerischen Ausdruck: „Ich habe noch nicht<br />

den Ausdruck der Läufer der Meisterklasse.<br />

Aber ich werde hart daran arbeiten und ich<br />

denke, ich habe das Potenzial, mich in dem<br />

Punkt deutlich zu steigern.“ Er schaut zu Europameister<br />

und Namensvetter Adam Siao Him<br />

Fa auf: „Ihm drücke ich immer die Daumen.“<br />

„Die Slowakei ist an und für sich eine Eislaufnation“,<br />

erzählt Hagara. „Viele Leute kennen<br />

noch den großen Ondrej Nepela, Olympiasieger<br />

von 1972. Daher freuen sich die Menschen<br />

sehr und sind daran interessiert, wenn sie hören,<br />

dass ich Eiskunstlauf mache. Allerdings<br />

liegt der Fokus in unserem Land ganz klar auf<br />

dem Eishockey. Es ist daher in der Slowakei<br />

kein großes Problem, Eishallen zu finden. Allerdings<br />

sind alle guten Eiszeiten für die Eishockeyspieler<br />

reserviert.“ So muss Hagara auf<br />

die Randzeiten ausweichen: „Ich trainiere immer<br />

einmal früh morgens in meiner Heimatstadt<br />

Trnava, danach habe ich Schule. Nach<br />

der Schule fahre ich fast jeden Tag 60 km nach<br />

Bratislava und trainiere dort ein paar Stunden<br />

nachmittags bis abends“, beschreibt er seinen<br />

typischen Tagesablauf.<br />

In seiner knappen Freizeit genießt der 17-Jährige<br />

gerne Zeit in der Natur, geht mit seinem<br />

Hund spazieren und schaut sich Science-Fiction-<br />

und Fantasy-Filme an. Außerdem genießt<br />

er die Reisen, die sein Sport mit sich bringt:<br />

„Japan war großartig und ich würde gerne<br />

nochmal dort hin. Nun freue ich mich sehr<br />

darauf, Südkorea zu sehen und ein großer<br />

Traum von mir seit langem ist es, einmal in<br />

die USA zu reisen.“<br />

Ein Traum, der sich für den bodenständigen<br />

Hagara sicherlich bald erfüllen könnte, spätestens<br />

bei den Weltmeisterschaften in Boston<br />

2025. Doch bereits bis dahin hat der Slowake<br />

noch viele weitere Gelegenheiten, Eislauf-Geschichte<br />

für sein Land zu schreiben.<br />

<br />

Judith Dombrowski<br />

Foto: Dombrowski<br />

Adam Hagara<br />

Portrait


6<br />

Grand Prix Finale<br />

Gold für Hase/Volodin beim<br />

Grand Prix Finale<br />

»<br />

Minerva Fabienne Hase & Nikita Volodin mit<br />

Trainer Dmitri Savin, Foto: <strong>Pirouette</strong> Team Minerva Hase<br />

Nach ihren Erfolgen in der Grand-Prix-Serie haben Minerva Fabienne Hase/Nikita Volodin<br />

noch eins draufgesetzt und das Finale gewonnen. Im Junioren-Eistanz rundeten<br />

Darya Grimm/Michail Savitskiy mit Bronze ein erstklassiges Ergebnis für den deutschen<br />

Eiskunstlauf ab. In Peking gab es spannende Wettbewerbe und viele erstklassige Leistungen<br />

zu sehen, einige Läuferinnen und Läufer blieben jedoch unter den Erwartungen.<br />

Das Finale fand nicht in der Olympiahalle statt,<br />

da diese mit einem Short-Track-Weltcup belegt<br />

war. Der Eiskunstlauf wich in das „National Indoor<br />

Stadium“ im Olympischen Park der chinesischen<br />

Hauptstadt unweit des berühmten<br />

„Vogelnest“-Stadions aus. Diese moderne Halle<br />

war ebenfalls sehr gut geeignet. So voll wie<br />

beim Short Track wurde es allerdings nicht.<br />

Das kann daran gelegen haben, dass keine<br />

Chinesen teilnahmen oder aber an den hohen<br />

Eintrittspreisen. Eine Tageskarte der besten<br />

Kategorie kostete umgerechnet 217 Euro – ein<br />

stolzer Preis für chinesische Verhältnisse. Ein<br />

ausländischer Besucher sagte der <strong>Pirouette</strong><br />

zudem, sein Platz sei für diesen Preis zu weit<br />

oben gewesen. Japanische Fans beschwerten<br />

sich ebenso über schlechte Plätze für teures<br />

Geld. Die Gäste ärgerten sich mit den in China<br />

üblichen Internetproblemen herum. Soziale<br />

Netzwerke, Nachrichtenseiten, YouTube und<br />

vieles andere ist als unerwünscht gesperrt und<br />

nur über VPN (eine Verschlüsselung für den<br />

Internetzugang) erreichbar, aber nicht alle<br />

VPNs funktionieren. Internationale Journalisten<br />

und die ISU selbst nutzen soziale Netzwerke<br />

für ihre Berichterstattung und sind für eine<br />

reibungslose Ergebnisübermittlung auf ein<br />

freies Internet angewiesen. Grundsätzlich ist<br />

es fragwürdig, große internationale Wettbewerbe<br />

in Länder zu vergeben, die eine freie<br />

Berichterstattung behindern. Das IOC hatte<br />

bei den Olympischen Spielen durchgesetzt,<br />

dass das Internet an den Wettkampfstätten<br />

und in den Hotels uneingeschränkt funktionierte,<br />

der ISU ist dies nicht gelungen. Andererseits<br />

musste die ISU relativ kurzfristig für<br />

das Finale einen neuen Austragungsort finden,<br />

nachdem Frankreich abgesprungen war. Ebenso<br />

gibt es nicht so viele Interessenten, die die<br />

Vier-Kontinente-Meisterschaft organisieren<br />

wollen. Sie wird in dieser Saison in Shanghai<br />

stattfinden. Es wäre wünschenswert, dass sich<br />

mehr demokratische, freie Länder um die Austragung<br />

wichtiger Wettbewerbe bewerben.<br />

Hase/Volodin trotz Krankheit vorn<br />

Minerva Hase und Nikita Volodin wären fast<br />

gar nicht angetreten, denn direkt nach der NHK<br />

Trophy erwischte es Volodin: Er lag mit einer<br />

fiebrigen Erkältung im Bett. Trainieren konnte<br />

er nicht, erst kurz vor der Abreise nach China<br />

kam er wieder aufs Eis, konnte aber nicht viel<br />

machen. Dennoch entschied das Paar, nach Peking<br />

zu reisen und zu sehen, was geht. Es ging<br />

trotz des Trainingsrückstands einiges. Das KP<br />

»<br />

war nicht nur sauber, sondern auch von hoher<br />

Qualität, so dass eine neue persönliche Bestleistung<br />

heraussprang. In der Kür fiel die feh-<br />

Nikita Volodin<br />

lende Kraft mehr ins Gewicht, die Elemente sahen<br />

nicht so leicht aus, der Wurfrittberger war<br />

unsauber und das Tempo vergleichswiese niedrig,<br />

aber angesichts der Umstände war es eine<br />

sehr gute Leistung. Als die <strong>No</strong>ten kamen –<br />

zweite in der Kür und erste insgesamt – fielen<br />

Hase fast die Augen aus dem Kopf, dann jubelte<br />

sie überglücklich, während Volodin so erschöpft<br />

war, dass er einen Moment brauchte,<br />

bevor er sich mitfreuen konnte.<br />

Paare | Meisterklasse<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Minerva Fabienne Hase / Nikita Volodin<br />

Deutschland 1 2 206.43<br />

2 Sara Conti / Niccolo Macii<br />

Italien 3 1 205.88<br />

3 Deanna Stellato-Dudek / Maxime Deschamps<br />

Kanada 2 3 204.30<br />

4 Maria Pavlova / Alexei Sviatchenko<br />

Ungarn 4 5 192.02<br />

5 Rebecca Ghilardi / Filippo Ambrosini<br />

Italien 5 4 188.85<br />

6 Lia Pereira / Trennt Michaud<br />

Kanada 6 6 185.16<br />

„Wir sind in Peking angekommen und<br />

wussten noch nicht, ob wir laufen. Wir wollten<br />

es auf jeden Fall probieren, hierherkommen<br />

und bis zum letzten Tag schauen.<br />

Im Kurzprogramm war es fehlerfrei. Es war<br />

einfach alles sehr sauber, was wir da gemacht<br />

haben. Ich war schon komplett verwundert<br />

und habe mit weniger Punkten gerechnet.<br />

In die Kür sind wir wirklich ohne<br />

Erwartungen reingegangen. Wir wollten<br />

uns gerne auf dem Podium platzieren, aber<br />

wir waren echt froh, dass wir überhaupt<br />

laufen konnten und wollten es genießen<br />

und irgendwie durchkommen.<br />

«<br />

Die Kür war<br />

super hart zu laufen, vor allem mental und<br />

auch körperlich. Da war am Ende schon ein<br />

bisschen die Luft raus. Ich war sehr glücklich,<br />

als die letzte Hebung noch hochging.<br />

Mit 133 Punkten war ich auch glücklich.<br />

Zweiter Platz dachte ich mir, nehme ich. Als<br />

die Punktzeile mit dem ersten Platz kam,<br />

war ich komplett überwältigt.“<br />

„Es war maximal riskant und es war nicht<br />

klar, wie mein Organismus auf diese Belastung<br />

reagiert. Ich lag eine Woche mit Fieber<br />

im Bett. Am Sonntag (vor der Abreise) war<br />

ich auf dem Eis. Wir haben nicht mal die<br />

Übergänge trainiert, einfach nur die Elemente<br />

gemacht, einzeln. Ich hatte eine Atempause<br />

nach jedem Element. Nach dem KP (im<br />

Finale) habe ich ein wenig Luft geholt und<br />

habe daran geglaubt, dass es möglich ist. Es<br />

war sehr schwer in der Kür. Irgendwo in der<br />

Mitte war ich völlig fertig, in der zweiten<br />

Hälfte bin ich nur noch mit Willenskraft gelaufen.<br />

Das schwierigste waren<br />

«<br />

die Hebungen.<br />

Der Kopf tut weh, die Nase ist zu und<br />

der Druck steigt durch das Hochheben einer<br />

Last. Meine Psychologie ist immer, dass man<br />

kämpfen muss, dass es vielleicht die einzige<br />

Chance in deinem Leben ist, zumal wir es<br />

ins Finale geschafft haben. Und das zweite<br />

deutsche Paar hatte zurückgezogen, da<br />

mussten wir doch das Land vertreten.“


7<br />

Knapp hinter den Berlinern landeten Sara<br />

Conti/Niccolo Macii, die die Kür gewannen.<br />

Die Italiener wirkten sicherer und befreit,<br />

nachdem sie am Anfang der Saison mit dem<br />

Favoritenstatus nicht gut klarkamen. Die Europameister<br />

waren stolz, dass sie zum ersten<br />

Mal in der Saison zwei saubere Programme<br />

gelaufen waren. Deanna Stellato-Dudek/Maxime<br />

Deschamps dagegen waren enttäuscht.<br />

Das Duo aus Kanada führte die Liste der Qualifizierten<br />

an und hatte bei Skate Canada 214<br />

Punkte erzielt. Diesmal waren es zehn weniger,<br />

weil die Würfe knapp und der 3S bei beiden<br />

in der Kür verwackelt war.<br />

Grand Prix Finale<br />

Die drei Paare dahinter hatten bereits einen<br />

deutlichen Punkteabstand. Maria Pavlova/Alexei<br />

Sviatchenko waren als Ersatz für Annika Hocke/Robert<br />

Kunkel nachgerückt, die wegen seiner<br />

Rückenbeschwerden absagen mussten. Die<br />

„russischen Ungarn“ zeigten zwar solide Leistungen,<br />

hatten aber bei der letzten Hebung in<br />

der Kür Mühe. Ihnen fehlt es noch am Ausdruck.<br />

Rebecca Ghilardi/Filippo Ambrosini ersetzten<br />

den 3S im KP durch einen 2A – eigentlich<br />

ist das kein Niveau für die Meisterklasse. In<br />

der Kür konnte Ghilardi einen 3S einigermaßen<br />

stehen, er war aber wie der 2A danach leicht<br />

unterdreht. Lia Pereira/Trennt Michaud waren<br />

nicht so spritzig wie bei ihren Grand Prix und<br />

sie ging beim Wurfrittberger im KP zu Boden.<br />

Saraq Conti & Niccolo Macii<br />

Fotos: Ritoss<br />

Shoma Uno<br />

Männer | Meisterklasse<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Ilia Malinin – Ver. Staaten 1 1 314.66<br />

2 Shoma Uno – Japan 2 2 297.34<br />

3 Yuma Kagiyama – Japan 3 4 288.65<br />

4 Adam Siao Him Fa – Frankreich 6 3 278.28<br />

5 Kao Miura – Japan 4 5 261.53<br />

6 Kevin Aymoz – Frankreich 5 6 219.91<br />

Der 4A ist wieder da<br />

Ilia Malinin machte seinem Spitznamen „Quad<br />

God“ alle Ehre und brachte den 4A zurück.<br />

Aber nicht nur dieser Sprung verhalf ihm zum<br />

Sieg. Der US-Amerikaner zeigte erstmals seinen<br />

spektakulären 4A im KP – zusammen mit<br />

4L-3T und dem geforderten 3A. Der 4A am Anfang<br />

verwirrte einige Leute, die sich mit den<br />

Regeln nicht auskennen und meinten, er sei<br />

nicht erlaubt. Tatsächlich wäre der 4A ein illegales<br />

Element gewesen, falls Malinin keinen<br />

3A (oder den ebenso erlaubten 2A) gezeigt<br />

hätte. Aber er durfte den 4A als einen der im<br />

KP zugelassenen Vierfachsprünge einbauen.<br />

Die belgische Preisrichterin hatte das wohl<br />

nicht mitbekommen und bewertete den 4A<br />

mit -5. In der Kür misslang zwar der 4A, aber<br />

Malinin machte das mehr als wett und stand<br />

insgesamt fünf weitere Vierfachsprünge, darunter<br />

erstmals den 4R. Damit setzte der gerade<br />

19 Jahre alt gewordene Läufer eine neue<br />

Rekordmarke als der erste, der im Wettkampf<br />

alle Sprünge als vierfache gezeigt hat (den Flip<br />

hat er zwar nicht in Peking, aber früher schon<br />

gemacht). Malinin ist ein außergewöhnliches<br />

Sprungtalent, hat ein superschnelles Drehmo-<br />

ment und ist leichtfüßig. All dies verhilft ihm<br />

zu diesen herausragenden Leistungen. Dazu<br />

bemüht er sich um die Präsentation, die sich<br />

naturgemäß in seinem Alter noch entwickelt.<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Malinins<br />

Mutter Tatiana, die ihn zusammen mit seinem<br />

Vater Roman Skorniakov trainiert, vor genau<br />

24 Jahren ebenfalls das Grand Prix Finale gewonnen<br />

hatte. Mutter und Sohn veröffentlichten<br />

ein gemeinsames Photo von sich mit ihren<br />

Goldmedaillen – das gibt es nicht so oft.<br />

»<br />

Ilia Malinin<br />

„Ehrlich gesagt, war ich nach dem Sturz<br />

ziemlich von mir selbst enttäuscht. Ich wollte<br />

wirklich rausgehen und allen den vierfachen<br />

Axel zeigen. Aber obwohl das nicht<br />

geklappt hat, musste ich mich auf den Rest<br />

des Programms konzentrieren und durchkommen.<br />

Ich war nicht sicher, ob es genug<br />

sein würde (für den ersten Platz), weil der<br />

Sturz viele Punkte kostet. Ich war überrascht,<br />

wie hoch die technischen Punkte<br />

waren. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas<br />

sehe. Angesichts des Sturzes denke ich,<br />

«<br />

dass ich noch viel mehr in der Technik holen<br />

kann. Meine Mutter war auf diesem Niveau<br />

und gewann das Grand Prix Finale<br />

und ich bin dankbar, dass ich in ihre Fußstapfen<br />

treten kann und dass sie mich<br />

durch diese ganzen Jahre des Trainings geleitet<br />

hat, mich zur Eishalle gefahren hat,<br />

mir alles beigebracht hat.“


8<br />

Grand Prix Finale<br />

Uno war nach der Enttäuschung bei der NHK<br />

Trophy, bei der er so viele Abzüge wie noch<br />

nie für unterdrehte Sprünge erhalten hatte<br />

und auch deswegen Yuma Kagiyama unterlag,<br />

hochmotiviert, es allen zu zeigen. Im KP legte<br />

er mit einer fehlerfreien Leistung vor und lag<br />

mit 0,88 Punkten Abstand knapp hinter<br />

Malinin. Der US-Amerikaner holte 3,5 Punkte<br />

mehr im Basiswert für seine schwierigeren<br />

Sprünge 4A und 4L in der Kombi heraus, Uno<br />

bekam etwas mehr in den Komponenten, aber<br />

es war nicht genug, um Malinin zu überholen.<br />

In der Kür riss Uno einen Axel auf, aber selbst<br />

mit ihm und ohne die drei „q“ hätte es nicht<br />

für den ersten Platz gereicht, der US-Amerikaner<br />

holte in der Technik rund 22 Zähler mehr;<br />

Uno hatte in den Komponenten 6,1 Punkte<br />

mehr. Später stellte der Japaner fest, dass<br />

wohl in absehbarer Zeit sprungtechnisch niemand<br />

mit Malinin mithalten könne. Bronze<br />

ging an Kagiyama, der mit seiner Eleganz besticht.<br />

Ihm gelang in der Kür „nur“ ein 4T, den<br />

Salchow riss er auf, aber er hatte zu Recht die<br />

zweithöchsten Komponenten.<br />

Adam Siao Him Fa war als Favoritenschreck<br />

nach Peking gereist, hatte er doch sowohl<br />

Malinin als auch Uno im Grand Prix bezwungen.<br />

Doch als der Europameister den Lutz im<br />

KP nur doppelt sprang, waren alle Chancen<br />

auf den Sieg weg, weil die anderen sauber liefen.<br />

Siao Him Fa holte mit einer starken Kür<br />

auf, aber für eine Medaille reichte es nicht.<br />

„Ich war gestresst. Es war das erste Mal, dass<br />

IIlia Malinin<br />

Fotos: Ritoss<br />

Kür. Der Japaner riskierte trotzdem den 4R<br />

(dabei stieg er um) und war froh, dass er den<br />

Wettbewerb zu Ende laufen konnte. Kevin<br />

Aymoz konnte im KP mithalten, obwohl er<br />

beim 3A stolperte. Die Kür geriet zur Katastrophe<br />

– nach drei Stürzen und zwei aufgerissenen<br />

Sprüngen waren sehr viele Punkte weg.<br />

Der launenhafte Aymoz wollte in der Mixed<br />

Zone keinen Kommentar abgeben.<br />

Souveräne Sakamoto<br />

Der Damen-Wettbewerb war weniger spannend,<br />

denn Kaori Sakamoto war die mit Abstand<br />

beste Läuferin. Insgesamt gab es viele<br />

Fehler. Sakamoto setzte sich im einwandfreien<br />

KP mit vier Punkten Vorsprung an die Spitze.<br />

Den baute sie in der Kür tüchtig aus, obwohl<br />

Yuma Kagiyama<br />

ich im Meisterklasse-Finale war und auch noch<br />

als Favorit und ich habe versucht, mich zu entspannen.<br />

Jetzt weiß ich, dass ich mir nicht so<br />

viele Gedanken machen sollte“, kommentierte<br />

der Franzose. Kao Miura hatte sich den Magen<br />

verdorben und ließ die zwei Trainingseinheiten<br />

nach dem KP und vor der Kür aus, kam<br />

aber unter den Umständen ganz gut durch die<br />

Hana Yoshida


sie bei einem 3F stolperte. Die Weltmeisterin<br />

strahlte, denn mit dem Sieg im Finale holte sie<br />

sich einen der wenigen Titel, der ihr noch in<br />

ihrer illustren Sammlung fehlte. Bisher hatte<br />

die Japanerin nicht mal eine Medaille im<br />

Grand Prix Finale gewonnen, war bei ihren<br />

zwei Teilnahmen Vierte und Fünfte. Loena<br />

Hendrickx war nach dem Cup of China krank<br />

und startete nicht bei der Belgischen Meisterschaft.<br />

Am Freitag vor der Abreise nach Peking<br />

stürzte sie unglücklich bei einem Lutz und<br />

konnte sich kaum bewegen. Mithilfe von Massagen<br />

war sie soweit fit, dass sie im Finale<br />

starten konnte, aber sie war nicht in optimaler<br />

Form. In der Kür war ein Lutz doppelt und eine<br />

Frauen | Meisterklasse<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Kaori Sakamoto – Japan 1 1 225.70<br />

2 Loena Hendrickx – Belgien 2 4 203.36<br />

3 Hana Yoshida – Japan 4 2 203.16<br />

4 Nina Pinzarrone – Belgien 3 5 194.91<br />

5 Isabeau Levito – Ver. Staaten 6 3 191.86<br />

6 Rion Sumiyoshi – Japan 5 6 180.39<br />

Kaori Sakamoto<br />

Flip-Kombi wacklig, so dass sie nur Vierte in<br />

diesem Segment war, aber ihren zweiten<br />

Platz nach solidem KP halten konnte.<br />

Vor einem Jahr belegte Hana Yoshida im Juniorenfinale<br />

den sechsten Platz, jetzt kam sie<br />

bei den „Großen“ aufs Treppchen. Im KP sah<br />

es noch nicht danach aus, denn da stürzte die<br />

Japanerin beim 3A und in der Kombi. In<br />

der Kür holte sie mit ihrem (leicht<br />

unterdrehten) 3A und den anderen<br />

Sprüngen auf und hat sich als eine<br />

Spitzenläuferin etabliert. Für Nina<br />

Pinzarrone war die Qualifikation<br />

fürs Finale bereits ein unerwarteter<br />

Erfolg. Die junge Belgierin überzeugte<br />

in Peking mit soliden Leistungen, war<br />

aber nicht ganz so spritzig wie im Grand<br />

Prix. Freimütig erzählte sie, dass sie sich<br />

nach dem Grand Prix etwas überwältigt<br />

und erschöpft gefühlt habe, aber mit<br />

der Hilfe ihrer Trainerin neue Kraft<br />

gefunden habe.<br />

Isabeau Levito kam mit hohen Ambitionen<br />

nach China, aber im KP<br />

war sie neben der Spur und machte<br />

Fehler bei allen drei Sprüngen<br />

– 2L, der Axel war unsauber und<br />

die Kombi 3F-2T leicht unterdreht<br />

und wacklig. Dennoch kam die<br />

16-Jährige anders als Aymoz tapfer<br />

in die Mixed Zone und sagte der<br />

Presse den Tränen nahe, dass sie einfach<br />

einen schlechten Tag gehabt<br />

habe. In der Kür bewies sie ihre kämpferischen<br />

Qualitäten und rehabilitierte<br />

sich mit einer sehr guten Leistung, nur<br />

zwei Dreifache erhielten ein „q“. Aus<br />

Rion Sumiyoshis geplantem 4T wurde ein<br />

abgewerteter, unsauberer 3T und auch andere<br />

Sprünge waren fehlerhaft, so dass<br />

sie mit Abstand Letzte wurde.<br />

9<br />

Grand Prix Finale<br />

Loena Hendrickx


10<br />

Grand Prix Finale<br />

Klarer Sieg von Chock/Bates<br />

Wie Sakamoto sind Madison Chock/Evan Bates<br />

Weltmeister, aber das Grand Prix Finale hatten<br />

sienoch nie gewonnen. Das Duo hatte sich bereits<br />

zum siebten Mal qualifiziert und war viermal<br />

Zweite. Jetzt holten die US-Amerikaner<br />

Gold und überraschend war, dass sie mit<br />

sechs Punkten Vorsprung siegten, was im Eistanz<br />

viel ist. Bereits im RD lagen sie mit rund<br />

3,5 Zählern vorn. Bei den Levels waren die Unterschiede<br />

gering, aber sie sammelten mehr<br />

Pluspunkte für die Elemente als die Konkurrenten<br />

und hatten etwas höhere Komponenten.<br />

Keine Frage, Chock/Bates boten eine Topleistung,<br />

aber spannender (und wahrscheinlich<br />

gerechter) wäre es, wenn die drei führenden<br />

Tanzpaare punktemäßig näher beieinanderlägen.<br />

Denn sowohl Charlène Guignard/<br />

Marco Fabbri als auch Piper Gilles/Paul Poirier<br />

lieferten absolut erstklassige Programme ab.<br />

Die eindringliche Pink-Floyd-Kür zum Thema<br />

„Zeit“ von Chock/Bates, der sanft-fließende,<br />

romantische Tanz zu „The Theory of Everything“<br />

der Italiener und die leidenschaftlichdüstere<br />

Kür „Wuthering Heights“ der Kanadier<br />

sind in Ausdruck und Stimmung sehr unterschiedlich,<br />

aber alle drei herausragend. Da<br />

auch die Qualität der Elemente ähnlich ist, fällt<br />

es wirklich schwer zu sagen, wer hier am besten<br />

ist. Alle drei hätten eine Goldmedaille verdient.<br />

Das Podium in Peking war übrigens genau<br />

dasselbe wie bei der WM 2023.<br />

Die drei anderen Duos im Finale sind zwar<br />

ebenfalls Weltspitze, aber sie reichen läuferisch<br />

nicht ganz an die Klasse der Sieger heran.<br />

Lilah Fear/Lewis Gibson waren von der NHK<br />

Trophy schnell nach England zur Nationalen<br />

Meisterschaft gejettet, weil sie für ihren Verband<br />

und ihr Publikum zu Hause laufen wollten.<br />

Im RD verloren sie wertvolle Punkte bei<br />

Fears unsauberen Twizzles und damit war klar,<br />

dass sie ihren Überraschungserfolg von der<br />

NHK Trophy, bei der sie Guignard/Fabbri schlugen,<br />

nicht wiederholen könnten. Die Rocky-Kür<br />

kam dank der Show-Effekte wieder beim Publikum<br />

sehr gut an. Die Twizzles im RD waren<br />

ebenso der „Stolperstein“ für Laurence Fournier<br />

Beaudry/Nikolaj Sörensen und Marjorie<br />

Lajoie/Zachary Lagha. Gerade letztere wirkten<br />

im Finale noch etwas überwältigt und glänzten<br />

weniger als im Grand Prix. Aber sie kommen<br />

immer näher an ihre Landsleute Fournier Beaudry/Sörensen<br />

heran. <strong>Pirouette</strong> Team<br />

Charlène Guignard &<br />

Marco Fabbri<br />

Piper Gilles &<br />

Paul Poirier<br />

Eistanz | Meisterklasse<br />

RT Kür Pkt<br />

1 Madison Chock / Evan Bates<br />

Ver. Staaten 1 1 221.61<br />

2 Charlène Guignard / Marco Fabbri<br />

Italien 2 2 215.51<br />

3 Piper Gilles / Paul Poirier<br />

Kanada 3 3 213.58<br />

4 Lilah Fear / Lewis Gibson<br />

Großbritannien 4 4 202.27<br />

5 Laurence Fournier Beaudry / Nikolaj Sörensen<br />

Kanada 5 5 195.57<br />

6 Marjorie Lajoie / Zachary Lagha<br />

Kanada 6 6 193.63<br />

Madison Chock & Evan Bates<br />

Fotos: Ritoss


Darya Grimm & Michail Savitskiy<br />

mit Trainer Rostislav Sinicyn<br />

Foto: <strong>Pirouette</strong> Team<br />

11<br />

Grand Prix Finale<br />

Starke Leistungen beim<br />

Grand Prix Finale der Junioren<br />

Wie jedes Jahr fand parallel zum Finale der Meisterklasse das Finale der Junioren in Peking statt.<br />

Für viele der jungen Athleten war es das Highlight der bisherigen, noch jungen Karriere.<br />

So durfte der Slowake Adam Hagara den kompletten<br />

Wettbewerb eröffnen. Ein großer Moment<br />

für den 17-Jährigen, der als erster Vertreter<br />

seines Landes überhaupt das Finale erreicht<br />

hatte. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille<br />

dank solider Leistungen, nur kleineren<br />

Wacklern beim 3A - eigentlich seinem Lieblingselement<br />

- erfüllte Hagara nicht nur sich,<br />

sondern auch seinem Verband einen großen<br />

Traum (siehe Porträt auf Seite 5). Gold gewann<br />

der Jüngste im Feld - der 15 Jahre alte Japaner<br />

Rio Nakata. Er triumphierte dank einer blitzsauberen<br />

Kür inklusive 4T. Wenn er ein<br />

schwieriges Element steht, ballt er regelmäßig<br />

die Faust. „Es entspannt mich nach der Landung“,<br />

gab er im Interview nach seinem Sieg<br />

zu. „Ich fühlte mich neben meinen Mitstreitern<br />

so klein, daher wusste ich, dass ich groß Eislaufen<br />

muss. Meine Lieblingsstelle in meiner<br />

James-Bond-Kür ist der Moment, in dem ich<br />

auf die Preisrichter schieße“, erzählte er keck.<br />

Neben dem 4T beherrscht er im Training 4S<br />

und 4R, die er bald im Wettbewerb zeigen will.<br />

Nakata, Sohn einer britischen Mutter und eines<br />

japanischen Vaters, der wohl auch für<br />

Großbritannien an den Start gehen könnte,<br />

braucht sich zumindest momentan vor der innerjapanischen<br />

Konkurrenz nicht zu fürchten,<br />

da er diese Saison der mit Abstand stärkste japanische<br />

Junior zu sein scheint.<br />

Der Koreaner Hyungyeom Kim holte Silber.<br />

Der 4T in der Kür ging bei ihm daneben, sonst<br />

kam er sauber durch beide Programme und<br />

überzeugte mit guter Technik und einem ansehnlichen<br />

Laufstil. Alle drei Medaillengewinner<br />

freuen sich nun darauf, im <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />

bei den Olympischen Jugendspielen anzutreten<br />

und werden dort zu den Favoriten auf den<br />

Titel zählen.<br />

Im Paarlauf setzten sich wie erwartet die haushohen<br />

Favoriten aus Georgien, Anastasiia Metelkina<br />

und Luka Berulava durch, die eigentlich<br />

vom Können nichts mehr in der Juniorenkonkurrenz<br />

zu suchen haben und beide mit ihren<br />

vorherigen Partnern bereits in der Meisterklasse<br />

antraten. Die Gesamtpunktzahl der<br />

„russischen“ Georgier war nur knapp unter<br />

dem Bronzerang der Meisterklasse, und wenn<br />

man berücksichtigt, dass die Junioren ein Element<br />

weniger haben, liegt die Vermutung nah,<br />

dass die beiden auch in der Meisterklasse Titelchancen<br />

gehabt hätten. Das Duo besticht<br />

vor allem durch spektakuläre Wurfelemente.<br />

Selbstbewusst verkündigten sie ihr nächstes<br />

Ziel: Die Europameisterschaft gewinnen.<br />

Durchaus im Bereich des Möglichen, jedoch<br />

muss man sehen, wie das junge Paar unter<br />

Druck agieren wird, wenn sie der Konkurrenz<br />

nicht mehr haushoch überlegen sind.<br />

Den kanadischen Silbermedaillengewinnern<br />

Ava Kemp und Yohnatan Elizarov ist der Erfolg<br />

besonders zu gönnen,<br />

da sie sich bereits<br />

in der Vorsaison<br />

für das Finale qualifiziert<br />

hatten und dort<br />

wegen einer Verletzung<br />

von Kemp hatten<br />

absagen müssen.<br />

Auch die Vorbereitung<br />

auf diese Saison<br />

war schwer gewesen, da Elizarov sich krankheitsbedingt<br />

im Frühjahr operieren lassen<br />

musste und drei Monate nicht trainieren<br />

konnte. Die Kanadier zeigten zwei frische Programme<br />

und das erste Mal zwei dreifache<br />

Würfe in der Kür. Die anderen vier Paare hatten<br />

ein schwaches Niveau. Die Bronzemedaillengewinner<br />

Jazmine Desrochers und Kieran<br />

Thrasher aus Kanada machten die wenigsten<br />

Fehler, aber ihre Elemente (z.B. Sprungkombination<br />

2S-1A-1A) hatte eigentlich nicht das Niveau<br />

eines Finales. Die stärker eingeschätzten<br />

Martina Ariano Kent und Charly Laliberte Laurent<br />

hatten seit dem Junioren GP mit Verletzungen<br />

zu kämpfen und standen zum Zeitpunkt<br />

des Finales erst seit zwei Wochen wieder<br />

auf dem Eis. Das zeigte sich vor allem in<br />

der sehr fehlerbelasteten Kür.<br />

Bei den Damen kam es wie erwartet zum Zweikampf<br />

der Japanerin Mao Shimada und der<br />

Südkoreanerin Jia Shin, den wie bereits bei allen<br />

vorherigen Aufeinandertreffen Shimada für<br />

sich entscheiden konnte. Die 14-jährige Japanerin<br />

wackelte jedoch leicht im KP, als sie beim<br />

3L umstieg, so dass sie sich dort knapp hinter<br />

Shin platzierte. Dies war für die erfolgsver-<br />

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12<br />

Grand Prix Finale<br />

Frauen | Junioren<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Mao Shimada – Japan 2 1 206.33<br />

2 Jia Shin – Südkorea 1 2 200.75<br />

3 Rena Uezono – Japan 3 3 196.46<br />

4 Yuseong Kim – Südkorea 5 4 190.48<br />

5 Ami Nakai – Japan 4 5 187.04<br />

6 Minsol Kwon – Südkorea 6 6 183.06<br />

Männer | Junioren<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Rio Nakata – Japan 4 1 227.77<br />

2 Hyungyeom Kim – Südkorea 1 2 223.61<br />

3 Adam Hagara – Slowakei 3 3 213.26<br />

4 Juheon Lim – Südkorea 2 4 209.99<br />

5 Francois Pitot – Frankreich 6 5 197.31<br />

6 Daniel Martynov – Ver. Staaten 5 6 183.47<br />

Jia Shin<br />

Mao Shimada, Fotos: Ritoss<br />

wöhnte Shimada schwer zu ertragen, sie weinte<br />

bereits in der Tränenecke bitterlich. Diese<br />

Reaktion zeigt deutlich, dass es auch in jungen<br />

Jahren wichtig ist, einmal die ein oder andere<br />

Niederlage einzustecken, um den Umgang damit<br />

zu lernen. In der Kür jedoch trumpfte Shimada<br />

sowohl mit 3A als auch 4T auf und ließ<br />

der Konkurrenz keine Chance, obwohl sie den<br />

3R aufriss. Shimada ist damit allererste Läufern,<br />

die das Juniorenfinale zwei Mal gewinnen<br />

konnte. Da sie auf Grund der neuen Altersbeschränkungen<br />

der ISU zwei weitere Jahre in der<br />

Juniorenkonkurrenz verweilen „muss“, könnte<br />

es nicht der letzte Titel gewesen sein.<br />

Für Shin war es die zweite Silbermedaille in<br />

Folge. Die elegante Koreanerin wackelte leicht<br />

bei der Kombination im KP und in der Kür waren<br />

zwei Dreifache leicht unterdreht, aber sie<br />

zeigte sonst saubere Programme.<br />

Die Perfektionistin stufte ihre eigene<br />

Darbietung bei 50-60 % ihres<br />

Leistungsvermögens ein, meinte jedoch,<br />

sie sei zufriedener als mit ihrer<br />

Leistung im Vorjahr. Die mit 13 Jahren<br />

jüngste Starterin im Feld, Rena Uezono<br />

aus Japan, überzeugte mit zwei komplett fehlerfreien<br />

Programmen und einem reifen Laufstil.<br />

Das machte den Unterschied zu der technisch<br />

sehr starken Koreanerin Yuseong Kim,<br />

die in der Kür einen 3A stand, aber läuferisch<br />

den Medaillengewinnerinnen noch deutlich<br />

unterlegen war. Die jungen Koreanerinnen waren<br />

auf dem Abschlussbankett die fleißigsten<br />

Autogrammsammlerinnen. „Beim Grand Prix<br />

Finale im Dezember 20<strong>01</strong> in Kitchener habe ich<br />

das in der Eishalle genauso gemacht“, erinnerte<br />

sich Paul Poirier mit einem Lächeln.<br />

Im Junioren Eistanzen überstrahlen diese Saison<br />

Leah Neset und Artem Markelov aus den<br />

USA den Rest des Feldes. Die 18 Jahre alte<br />

Amerikanerin hatte ihren Partner vor drei Jah-<br />

ren über eine Eistanz-Partnerbörse im Internet<br />

gefunden. Markelov war daraufhin ohne Englischkenntnisse<br />

aus Russland in die USA gekommen<br />

und von Nesets Familie aufgenommen<br />

worden. Ein mutiger Schritt, der sich aus-<br />

Rio Nakata<br />

Hyungyeom Kim


Paare | Junioren<br />

KP Kür Pkt<br />

1 Anastasiia Metelkina / Luka Berulava<br />

Georgien 1 1 202.11<br />

2 Ava Kemp / Yohnatan Elizarov<br />

Kanada 2 2 168.83<br />

3 Jazmine Desrochers / Kieran Thrasher<br />

Kanada 4 3 156.33<br />

4 Martina Ariano Kent / Charly Laliberte Laurent<br />

Kanada 3 4 150.70<br />

5 Olivia Flores / Luke Wang<br />

Ver. Staaten 5 6 145.39<br />

6 Violetta Sierova / Ivan Khobta<br />

Ukraine 6 5 140.17<br />

Eistanz | Junioren<br />

RT Kür Pkt<br />

1 Leah Neset / Artem Markelov<br />

Ver. Staaten 1 1 177.09<br />

2 Elizabeth Tkachenko / Alexei Kiliakov<br />

Israel 2 2 168.78<br />

3 Darya Grimm / Michail Savitskiy<br />

Deutschland 3 3 159.41<br />

4 Celina Fradji / Jean-Hans Fourneaux<br />

Frankreich 4 4 153.42<br />

5 Mariia Pinchuk / Mykyta Pogorielov<br />

Ukraine 5 6 147.23<br />

6 Yahli Pedersen / Jeffrey Chen<br />

Ver. Staaten 6 5 144.57<br />

gezahlt hat. Die beiden wirken sowohl auf als<br />

auch neben dem Eis sehr harmonisch, haben<br />

ein hohes Tempo und eine natürliche Eleganz<br />

auf dem Eis. Gemeinsam mit hervorragenden<br />

Levels bei den Elementen machte dies den im<br />

Eistanz sehr großen Unterschied von neun<br />

Punkten auf die Konkurrenz aus. Einen großen<br />

Sprung nach vorne gemacht haben diese Saison<br />

Elizabeth Tkachenko und Alexei Kiliakov,<br />

die für Israel an den Start gehen. Beide sind in<br />

den USA geboren und aufgewachsen und laufen<br />

schon seit ihrer frühsten Kindheit als Paar<br />

zusammen. Sie tanzen sehr ausdrucksstark<br />

und mit vielen Emotionen, vor allem in der<br />

Kür, inspiriert von dem modernen Ballett<br />

„Ghosts“, das Christopher Bruce choreografiert<br />

hat. Dahinter reichte es für die<br />

Oberstdorfer Darya Grimm und Michail<br />

Savitskiy für Bronze. Eine wirklich schöne<br />

Leistung und das erste deutsche Edelmetall<br />

bei einem Juniorenfinale seit<br />

20<strong>01</strong>. Das Duo konnte sich im Vergleich<br />

zu den Junioren Grand Prix steigern,<br />

dennoch ist sicherlich noch Luft<br />

nach oben. Die Zeit bis zur JWM wollen<br />

sie daher gut nutzen. <strong>Pirouette</strong> Team<br />

13<br />

Grand Prix Finale<br />

»<br />

Michail: „Wir waren sehr gut<br />

«<br />

vorbereitet,<br />

anders als beim JGP. Im Rhythmustanz war<br />

ich ziemlich unzufrieden über meinen Level<br />

1 in der Schrittfolge. Die Kür war einer unserer<br />

besseren Durchläufe unseres Programmes.<br />

Bis zur Junioren WM müssen dringend<br />

an unserem Tempo und unserer Ausdauer<br />

arbeiten, vor allem in der zweiten Hälfte<br />

ging uns doch ziemlich die Puste aus.“<br />

Leah Neset & Artem Markelov<br />

Darya Grimm & Michail Savitskiy<br />

Darya: „Wir wollten zwei solide Programme<br />

zeigen und das haben wir getan. Wir wussten,<br />

dass wir damit die Chance auf eine<br />

Medaille haben und wir sind natürlich sehr<br />

glücklich diese gewonnen zu haben.“<br />

Elizabeth Tkachenko &<br />

Alexei Kiliakov<br />

Anastasiia Metelkina & Luka Berulava


14<br />

Golden Spin<br />

Challenger<br />

Boyang Jin gewann Golden Spin<br />

Im ISU-Kalender stand, dass die Golden Spin, der letzte Challenger-Wettbewerb dieser<br />

Saison, so wie die beiden vergangenen Male in der Kleinstadt Sisak, eine Autostunde<br />

südlich von Zagreb, stattfindet und nicht in der kroatischen Hauptstadt. Aber in der Ausschreibung<br />

stand richtigerweise die Halle Klizalište Velesajam in Zagreb.<br />

Die beste Leistung bot der Chinese Boyang Jin,<br />

der mit 254 Punkten überlegen gewann. Im KP<br />

gelangen die drei Sprungelemente 4T, 3A und<br />

3L-3T sowie drei weitere Elemente sehr gut,<br />

nur die Kombinationspirouette war etwas<br />

knapp. Die Komponenten lagen bei etwa 8,0.<br />

In der Kür gab es für den 4T und sechs Dreifache<br />

Pluspunkte, nur die beiden 3A waren etwas<br />

unsauber. Zweiter wurde Mikhail Shaidorov<br />

aus Kasachstan mit 235 Punkten, Dritter<br />

Aleksandr Selevko aus Estland mit 224 Zählern.<br />

Maurizio Zandron aus Österreich belegte<br />

Rang vier mit 204 Punkten. Im KP war kein<br />

Sprungelement einwandfrei, aber in der Kür<br />

stand er sieben Dreifache nahezu ohne Minuspunkte,<br />

darunter einem 3A, nur den ersten 3A<br />

verpatzte er. Der Schweizer Georgii Pavlov landete<br />

auf Platz 13 mit 157 Zählern.<br />

Training waren sie gestürzt und ihre Kufen waren<br />

so heftig gegeneinander gestoßen, dass<br />

kleine Ecken herausbrachen und sie daher vor<br />

allem bei den Twizzles Probleme hatten. Arianna<br />

Sassi & Luca Morini aus der Schweiz platzierten<br />

sich auf Rang 13 mit 142 Zählern.<br />

Beste Läuferin war Sarina Joos aus der<br />

Schweiz, die jetzt für Italien startet, mit 179<br />

Punkten. Das KP gelang fehlerfrei mit 3L-3T<br />

und 3F. Die erste Minute der sturzfreien Kür<br />

war ebenfalls mit vier Dreifachen ohne Makel,<br />

aber später waren drei Sprünge nicht einwandfrei.<br />

Auf Platz zwei kam die Amerikanerin<br />

Amber Glenn mit 177 Punkten und einem aufgerissenen<br />

Axel im KP, aber einem knapp gestandenen<br />

3A in der Kür (mit zweimal -1, aber<br />

fünfmal 0 oder +1.). Rang drei belegte ihre<br />

Landsfrau Starr Andrews mit 165 Zählern.<br />

Neunte mit 153 Punkten wurde die Österreicherin<br />

Olga Mikutina, 13. Kristina Isaev aus<br />

Oberstdorf mit mageren 134 Zählern. Ihr 3L im<br />

KP war nicht von der korrekten Kante abgesprungen<br />

und der 3F beinahe gestürzt und unterdreht.<br />

In der sturzfreien Kür war keiner der<br />

vier Dreifachen einwandfrei, der Salchow aufgerissen<br />

und der Lutz doppelt.<br />

Die Paarlaufkonkurrenz gewannen die Finnen<br />

Milania Vaananen & Filippo Clerici mit 172<br />

Punkten vor den Amerikanern Valentina<br />

Plazas & Maximiliano Fernandez (168) und<br />

den Ukrainern Sofiia Holichenko & Artem<br />

Darenskiy (162).<br />

Die besten Eistänzer waren mit 200 Punkten<br />

Allison Reed & Saulius Ambrulevicius aus Litauen.<br />

Die fünf Elemente im Rhythmustanz<br />

wurden im Durchschnitt mit mehr als +3 bewertet<br />

und die Levels waren gut. In der Kür ergab<br />

sich ein ähnliches Bewertungsbild, die<br />

Komponenten lagen erneut bei etwa 8,9. Auf<br />

dem Silberrang lagen die Amerikaner Emilea<br />

Zingas & Vadym Kolesnik aus den USA mit 183<br />

Zählern nach einem Sturz bei einer Schrittfolge<br />

in der Kür, Bronze mit 180 Punkte ging an ihre<br />

Landsleute Isabella Flores & Ivan Desjatov.<br />

Charise Matthaei & Max Liebers aus Chemnitz,<br />

die in Mailand trainieren, kamen auf Rang 11<br />

unter 19 Paaren mit mageren 148 Punkten. Im<br />

Amber Glenn, Foto: Höppner<br />

Allison Reed &<br />

Saulius Ambrulevicius<br />

Foto: Flade


Lilah Fear &Lewis Gibson<br />

Foto: Dombrowski<br />

Britische<br />

Meisterschaften<br />

Vom 30.11. bis 03.12. fanden im bewährten<br />

Sheffield wieder die Britischen Meisterschaften<br />

statt. Mit Abstand die beste Leistung zeigten<br />

in der Woche zwischen der NHK Trophy<br />

und dem Grand Prix Finale die Titelverteidiger<br />

und Eistänzer Lilah Fear & Lewis Gibson. Zum<br />

fünften Mal wurden sie britische Meister,<br />

diesmal mit 228 Punkten. Im Rhythmustanz<br />

erhielt die gerade Schrittfolge Level 3 und von<br />

drei der fünf Preisrichter +5. Erstmals in dieser<br />

Saison vergab ein Preisrichter für Zusammenstellung<br />

und Präsentation je eine 10,0. In<br />

der Kür gab es von den fünf Preisrichtern sogar<br />

neunmal die Höchstpunktzahl, fünfmal für<br />

die Präsentation und viermal für die Zusammenstellung.<br />

Die beiden Schrittfolgen wurden<br />

mit Level 3 bewertet, alle anderen Level-Elemente<br />

Level 4 und für die Ausführung dominierte<br />

eine Bewertung von +5. Zweite wurden<br />

Phebe Bekker & James Hernandez mit 190<br />

Punkten, die in der vergangenen Saison Vierte<br />

der Junioren-WM waren und jetzt wohl vor ihrem<br />

EM-Debüt stehen. Auf Platz drei kamen<br />

Layla Karnes & Liam Carr mit 164 Zählern, die<br />

dank des zweiten Rangs von Fear & Gibson<br />

ebenfalls bei der EM starten dürfen, wenn der<br />

Verband sie nominiert.<br />

Britischer Meister bei den Männern mit 219<br />

Punkten wurde Edward Appelby, in der vergangenen<br />

Saison 17. der Junioren-WM, der in<br />

der Meisterklasse ebenfalls erstmals bei der<br />

EM starten darf. Im KP glückten 3A und 3L-2T,<br />

aber den 3F verpatzte er. In der Kür gelangen<br />

fünf Dreifache, nur den ersten 3A verwackelte<br />

er. Silber mit 192 Punkten gab es für Freddie<br />

Leggott, Bronze mit 179 Zählern für Ken<br />

Fitterer. Als Meisterin gekrönt wurde Nina<br />

Povey mit 165 Punkten, der im KP 3F-2T und<br />

3R gelangen, aber beim 2A ging sie zu Boden.<br />

In der Kür gab es bei vier Dreifachen kleinere<br />

Minuspunkte, nur ein 3R war einwandfrei. Auf<br />

Platz zwei mit 160 Punkten landete Kristen<br />

Spours, auf Rang drei mit mageren 127 Zählern<br />

Arabella Sear-Watkins. Paarlaufmeister<br />

mit 163 Punkten wurden die EM-Zehnten<br />

Anastasia Vaipan-Law & Luke Digby nach einem<br />

fehlerfreien KP mit 2A, aber mit Stürzen<br />

bei der 2A-2A-Sequenz und der Axel-Lassohebung<br />

in der nur zweitbesten Kür. Auf den<br />

zweiten Platz mit 156 Zählern kamen Lydia<br />

Smart & Harry Mattick.<br />

Bosphorus Cup<br />

Die beste Leistung beim Bosphorus Cup in<br />

Istanbul bot der Aserbaidschaner Vladimir<br />

Litvintsev mit 221 Punkten, obwohl er das KP<br />

mit einem nicht erlaubten doppelten Salchow<br />

und einem Sturz beim 4T, der kombiniert werden<br />

sollte, verpatzte. Aber in der Kür konnte<br />

er mit drei Vierfachen vom sechsten noch auf<br />

den ersten Rang springen. Zweiter wurde der<br />

Türke Burak Demirboga mit 211 Punkten, Dritter<br />

der Kasache Rakhat Bralin mit 203 Zählern.<br />

Als Siegerin wurde die Taiwanesin Tzu-Han<br />

Ting mit 165 Punkten gekürt. Ihr KP war mit<br />

3L-3T und 3F fehlerfrei, aber die Komponenten<br />

blieben mit etwa 6,7 relativ niedrig. In ihrer<br />

Kür war nach einem 3L zu Beginn kein<br />

dreifacher Sprung mehr ganz einwandfrei. Auf<br />

den zweiten Rang kam die Litauerin Meda Variakojyte<br />

mit 163 Zählern, auf den dritten die<br />

Tschechin Eliska Brezinova mit 145 Punkten.<br />

Die Eistanzkonkurrenz gewannen die Franzosen<br />

Marie Dupayage & Thomas Nabais mit 194<br />

Punkten. Im Rhythmustanz war die Twizzle-Sequenz<br />

nicht ideal, aber die anderen Elemente<br />

gelangen sehr gut. Die Kür glückte sehr gut,<br />

hier dominierten Bewertungen von +3. Hinter<br />

ihnen platzierten sich die Schweizer Gina Zehnder<br />

& Beda Leon Sieber mit 186 Zählern. Dritte<br />

Santa Claus Cup in Budapest<br />

Beim Nikolaus Cup in Budapest waren in diesem<br />

Jahr keine Meisterklasseläufer vorgesehen.<br />

Siegerin der Junioren wurde Anastasia<br />

Brandenburg aus der Schweiz mit 186 Punkten.<br />

Auf Rang zwei mit 175 Punkten landete<br />

die Tschechin Jana Horcickova, auf drei mit<br />

170 Zählern die Ungarin Polina Dzsumanijazova.<br />

Vierte bzw. Siebte wurden die weiteren<br />

Schweizerinnen Leandra Tzimpoukakis (165)<br />

und Olivia Bacsa (143). Auf den Plätzen 12<br />

und 14 landeten die Chemnitzerinnen Jara<br />

Wabner (124 Punkte) und Kira Thurner (121).<br />

Auf Platz 22 mit 112 Punkten kam Hoshiyo<br />

Vasiljevs gewinnt Latvian Trophy<br />

Der Lette Deniss Vasiljevs gewann in seinem<br />

Heimatland die Latvian Trophy, die gleichzeitig<br />

als Lettische Meisterschaft zählt, mit 255<br />

Punkten und zeigte damit mit großem Abstand<br />

die beste Leistung des Einzellaufwettbewerbs<br />

in Riga. Im KP riss er den vierfach<br />

geplanten Salchow auf, die 3L-3T-Kombination<br />

und der 3A gelangen dagegen gut und die<br />

<strong>Pirouette</strong>n und die Schrittfolge sehr gut. Die<br />

Komponenten lagen bei 8,5. Zu Beginn der<br />

Kür glückte eine 4S-2T-Kombination, aber<br />

beim zweiten 4S stürzte er. Sechs weitere<br />

Dreifache und alle anderen Elemente überzeugten<br />

bei Komponenten von 8,6 absolut.<br />

Zweiter wurde der Israeli Lev Vinocur mit 205<br />

Zählern, Dritter der Lette Fedir Kulish mit 188<br />

Punkten. Beste Läuferin war die Lettin Sofja<br />

Die <strong>Pirouette</strong> auf<br />

Instagram<br />

Vladimir Litvintsev<br />

Foto: Ritoss<br />

mit 176 Punkten unter 20 Tanzpaaren wurden<br />

die für Spanien laufenden Sofia Val &<br />

Asaf Kazimov, Letzterer stammt aus Dortmund<br />

und startete früher für Deutschland.<br />

Raasch, auf 28 mit 1<strong>01</strong> Zählern Mia Elaine<br />

Muth. Bei den Junioren Männern lagen die Israelis<br />

Tamir Kuperman (193) und Nikita Sheiko<br />

(188) vorne, Dritter mit 182 Zählern wurde der<br />

Belgier Denis Krouglov. Die besten Eistänzer<br />

mit 149 Punkten waren Ambre Perrier Gianesini<br />

& Samuel Blanc Klaperman aus Frankreich<br />

vor den Finnen Hilda Taylor & <strong>No</strong>lan Hickey mit<br />

138 Zählern und den zweiten Franzosen Louise<br />

Duprat & Tahory Taddei-Duge (137). Auf Platz<br />

vier mit 136 Punkten reihten sich Lilia Schubert<br />

& Nikita Remeshevskiy aus Oberstdorf ein, die<br />

erst seit wenigen Monaten zusammenlaufen.<br />

Stepcenko mit 170 Punkten. Im KP war die<br />

3L-2T-Kombination knapp, der 3F dagegen<br />

sehr gut. In der Kür punktete sie mit vier Dreifachen,<br />

der 3R war jedoch gestürzt und der<br />

zweite 3L erhielt einen Kantenabzug. Auf dem<br />

Silberrang landete die Georgierin Alina<br />

Urushadze mit 156 Punkten, auf Bronze die<br />

Lettin Angelina Kuchvalska mit 138 Zählern. <br />

krk<br />

<strong>Pirouette</strong>-Online<br />

Die <strong>Pirouette</strong> auf<br />

Facebook<br />

15<br />

Weitere Wettbewerbe


16<br />

News<br />

Junioren Grand Prix <strong>2024</strong><br />

Zwar findet auch <strong>2024</strong> kein Junioren Grand<br />

Prix in Deutschland statt, aber in der Nähe:<br />

Das Event in der ostfranzösischen Provinzhauptstadt<br />

Epinal mit 32.000 Einwohnern liegt<br />

am Westhang der Vogesen und mit dem Auto<br />

nur 130 Kilometer südöstlich von Straßburg<br />

oder 150 Kilometer südöstlich von Offenburg.<br />

Die <strong>Pirouette</strong> war dabei, als im Dezember<br />

2<strong>01</strong>5 die französischen Meisterschaften in Epinal<br />

stattfanden. Ein * bedeutet, dass auch ein<br />

Paarlaufwettbewerb stattfindet.<br />

krk<br />

21.08. – 24.08. Epinal (Frankreich)<br />

28.08. – 31.08. Riga (Lettland)*<br />

04.09. – 07.09. Ostrava (Tschech. Rep.)*<br />

11.09. – 14.09. Bangkok (Thailand)<br />

18.09. – 21.09. Istanbul (Türkei)*<br />

25.09. – 28.09. Danzig (Polen)*<br />

02.10. – 05.10. Ljubljana (Slowenien)<br />

05.12. – 08.12. Finale in Orléans (Frankr.)<br />

Interaktive Eisshow in<br />

Fukuoka<br />

Vom 26. - 28. <strong>Januar</strong> soll in Fukuoka eine neue,<br />

interaktive Eisshow mit dem Titel „BIS F24 -<br />

The Beginning of the Ice Show“ stattfinden.<br />

Mit dabei seien unter anderem Miki Ando, Akiko<br />

Suzuki und Rika Hongo, wie das Webmagazin<br />

Hochi berichtete. Das Ziel sei es, sich vom<br />

Konzept einer traditionellen Eisshow zu lösen<br />

und ein neues Erlebnis für die Zuschauer zu<br />

kreieren. So könnten die Besucher sich als Ansager,<br />

Fotograf oder Preisrichter versuchen.<br />

Im Zauberland mit Berezhnaya und Kolyada<br />

Foto: Flade<br />

Daisuke Takahashi<br />

produziert neue Show<br />

Im Februar <strong>2024</strong> soll zum ersten Mal die von<br />

Daisuke Takahashi produzierte Show „Kassouya“<br />

in der Arena in Fukuoka aufs Eis gebracht<br />

werden. In einem Interview mit dem Webmagazin<br />

„Muto“ erklärte der frühere Einzellauf-Weltmeister<br />

und Eistänzer den Hintergrund seines<br />

neuen Projekts. „Dieses Mal kommt die Choreographie<br />

nicht von professionellen Eiskunstläufern,<br />

sondern von Profi-Tänzern. Ich hoffe, dass<br />

die Performance dadurch noch freier und dynamischer<br />

wird“, so Takahashi. Neben Soloauftritten<br />

sollen Ensembles mit mehr als zehn Läufern<br />

zu sehen sein. Als Veranstaltungsort habe er<br />

sich Fukuoka ausgesucht, da die Großstadt auf<br />

der südlichsten der vier Hauptinseln Japans bisher<br />

nur selten Schauplatz bedeutender Eislaufevents<br />

geworden sei. Bisher sind neun Auftritte<br />

zwischen dem 10. und 12. Februar geplant.<br />

Im farbenfrohen Eismärchen „Die<br />

Reise ins Zauberland“, aufgeführt<br />

von Paarlauf- Olympiasiegerin Elena<br />

Berezhnayas Eistheater in St.<br />

Petersburg, trat sie selbst als<br />

Hexe sowie Mikhail Kolyada als<br />

Zinnsoldat auf. Die Story basiert<br />

auf dem Kinderbuch „Der Zauberer<br />

von Oz“. Das Mädchen Dascha<br />

(Kamila Neliubova), der Zinnsoldat,<br />

die Vogelscheuche und der<br />

ängstliche Löwe besiegen gemeinsam<br />

die Hexe und erfüllen sich ihre Träume.<br />

Mehr als 100.000 Kinder besuchten<br />

Ende Dezember das Spektakel mit<br />

seinen bis zu fünf Vorstellungen am Tag.<br />

Krylova Opfer von Betrügern<br />

Eistanz-Trainerin Anjelika Krylova hat russischen<br />

Medienberichten zufolge 2,3 Millionen<br />

Rubel (rund 23 000 Euro) an einen Telefonbetrüger<br />

verloren. Bei der auch in Deutschland<br />

bekannten Masche erzählte der Unbekannte,<br />

der sich als Polizist ausgab, der Weltmeisterin<br />

von 1999, dass ihr Bankkonto gehackt worden<br />

sei und sie sofort ihr Guthaben auf ein „sicheres“<br />

Konto überweisen müsse. Das war natürlich<br />

ein Konto der Betrüger. <br />

tat<br />

Miki Ando und Seigo Tauchi, Quelle: Instagram<br />

Miki Ando als Coach<br />

Die zweifache Weltmeisterin Miki Ando gab<br />

ihr Trainerin-Debüt bei der Japanischen Meisterschaft<br />

und betreute den 15 Jahre alten Seigo<br />

Tauchi, der seit Oktober ihr Schüler ist.<br />

Tauchi belegte den 21. Platz. Über das gemeinsame<br />

Training verriet er: „Mit meinen vorigen<br />

Trainern konnte ich nicht mehr kommunizieren,<br />

ich hatte zwischen uns eine Mauer<br />

aufgebaut. Aber Frau Ando schenkt mir Gehör,<br />

wenn ich niedergeschlagen bin und Ratschläge<br />

brauche. Sie hat mir gesagt, dass sie<br />

mir die ‘Aussicht’ zeigen wolle, die sie einst<br />

genossen hat.“<br />

Yuzuru Hanyu veröffentlicht<br />

Bilderbuch „GIFT“<br />

Im vergangenen Februar hatte der zweifache<br />

Olympiasieger Yuzuru Hanyu mit der eintägigen<br />

Show „GIFT“, die im Tokyo Dome vor 35.000 Zuschauern<br />

eröffnet wurde, ein neues Kapitel in<br />

seinem Leben aufgeschlagen. Am 20. Dezember<br />

kam das lang ersehnte gleichnamige Bilderbuch,<br />

das in Zusammenarbeit mit den Zeichnern<br />

CLAMP entstand, auf den Markt. „Ich wollte<br />

all die Erfahrungen und das, was ich wertschätze,<br />

in eine Geschichte verpacken und sie<br />

dem Publikum als Geschenk präsentieren“, erklärte<br />

Hanyu in einem Interview mit dem deutschen<br />

Webmagazin Japandigest. Er habe sich<br />

CLAMP als Kooperationspartner ausgesucht, da<br />

er ihre Werke sehr bewundere. „Die Darstellung<br />

der Hintergrundkulisse und der Charaktere<br />

sprudelt nur so vor Emotionen. Jede dieser<br />

Darstellungen enthält eine verschlüsselte Botschaft“,<br />

so Hanyu weiter im Interview. In<br />

Deutschland kann das Buch über das Manga-<br />

Geschäft „J-Store“ in Hamburg, Berlin oder über<br />

den Online-Shop erworben werden. mlmb<br />

Ruben Blommaert mit Nachwuchs, Quelle: Instagram<br />

Vier Eislauf-Babies<br />

Im Dezember kamen gleich vier Eislauf-Babies<br />

zur Welt. Ex-Paarläufer Ruben Blommaert und<br />

seine Partnerin Marilyn Müller gaben die Geburt<br />

ihres Sohnes Nik bekannt, der an Heiligabend<br />

als kleiner „Weihnachtsengel“ ankam,<br />

wie sie auf Instagram mitteilten. Zuvor sind US-<br />

Amerikanerin Ashley Wagner, WM-Zweite von<br />

2<strong>01</strong>6, und Ehemann Alex Clark Mitte Dezember<br />

Eltern einer Tochter namens Rosalie Starbird<br />

geworden. Die ehemalige russische Läuferin<br />

und Olympiateilnehmerin 2<strong>01</strong>8, Maria Sotskova<br />

und Maxim Bogoslav freuten sich ebenfalls im<br />

Dezember über die Geburt ihrer Tochter Vera.<br />

US-Einzelläufer Timothy Dolensky und seine<br />

Ehepartnerin Sarah wurden am 10. Dezember<br />

Eltern eines Sohnes Oliver Joseph. tat/krk


Vier-Länder-Meisterschaften:<br />

Pro Land ein Sieg<br />

Bei der Vier-Länder-Meisterschaft für Tschechien, die Slowakei, Polen und Ungarn, die in<br />

dieser Saison in der nordtschechischen Kleinstadt Turnov (nahe dem Drei-Länder-Eck mit<br />

Deutschland und Polen) abgehalten wurden, hat aus jedem Land jeweils ein Vertreter<br />

eine Disziplin gewonnen.<br />

Ekaterina Kurakova und Trainerin Angelina Turenko<br />

Foto: Dombrowski<br />

Die Polin Ekaterina Kurakova entschied den<br />

Damenwettbewerb mit 171,10 Punkten und<br />

rund 14 Zählern Vorsprung vor der Slowakin<br />

Vanessa Selmekova für sich. Kurakova zeigte in<br />

der Kür vier saubere Dreifachsprünge, ein 3S<br />

zählte allerdings nicht, weil es der dritte dreifache<br />

Sprung war, den sie wiederholte. Selmekova<br />

kam vom vierten auf den zweiten Platz<br />

(157,70) vor Barbora Vrankova aus Tschechien<br />

(155,33). Beste Ungarin und damit Meisterin<br />

ihres Landes war Regina Schermann auf Rang<br />

7 mit 133,71 Punkten. Eliska Brezinova landete<br />

auf dem fünften Platz (144,12).<br />

Adam Hagara aus der Slowakei, Dritter im Juniorenfinale,<br />

gewann mit 208,93 Punkten.<br />

Ihm gelangen in der Kür zwei 3A, aber er<br />

stürzte bei einem 2S. Der Tscheche Georgii<br />

Reshtenko holte Silber (2<strong>01</strong>,17) vor Vladimir<br />

Samoilov aus Polen (192,<strong>01</strong>). Alexandr Vlasenko<br />

wurde als Vierter Ungarischer Meister<br />

(189,29). Im Paarlauf überzeugten die Ungarn<br />

Mariia Pavlova/Alexei Sviatchenko mit zwei<br />

soliden Programmen, bei denen nur der 3S in<br />

der Kür unsauber war (196,18). Sie hatten 35<br />

bzw. 45 Punkte Vorsprung vor den zweitplatzierten<br />

Ioulia Chtchetinina/Michal Wozniak<br />

aus Polen (161,58) und den Tschechen Barbora<br />

Kucianova/Martin Bidar (151,84). Weitere<br />

Paare waren nicht am Start.<br />

Katerina Mrazkova/Daniel Mrazek aus Tschechien<br />

feierten einen klaren Sieg im Eistanzwettbewerb<br />

mit 190,77 Punkten. Silber ging<br />

an Maria Sofiia Pucherova/Nikita Lysak aus<br />

Georgien: Gubanova, Egadze,<br />

Metelkina/Berulava,<br />

Kazakova/Revia siegen<br />

Foto: Georgischer Verband<br />

Bei der Georgischen Meisterschaft haben<br />

Europameisterin Anastasiia Gubanova<br />

(200,30 Punkte), Nika Egadze (249,58), die<br />

JGP-Finalsieger Anastasiia Metelkina/Luka<br />

Berulava (220,63) sowie die Eistänzer Mariia<br />

Kazakova/Giorgi Revia (186,78) gewonnen.<br />

Der Verband richtete zum ersten Mal eine<br />

komplette Meisterschaft in allen Kategorien<br />

und für die Meisterklasse aus. Gubanova<br />

schlug Alina Uruzhadze mit 22 Punkten Vorsprung.<br />

Die anderen traten im Alleingang<br />

an. Kazakova/Revia mussten aufgrund einer<br />

Verletzung von ihm den Schwierigkeitsgrad<br />

einiger Elemente reduzieren und verzichteten<br />

daher von vornherein auf einem<br />

Start bei der EM. Diana Davis/Gleb Smolkin<br />

nahmen nicht an der Meisterschaft teil. Bei<br />

den Junioren gab es Wettbewerbe im Einzellauf.<br />

Hier siegten Inga Gurgenidze und<br />

Konstantin Supatashvili. <br />

tat<br />

der Slowakei (166,27), Bronze an ihre Landsleute<br />

Anna Simova/Kirill Aksenov (164,17). Mariia<br />

Ignateva/Danijl Szemko aus Ungarn belegten<br />

Rang vier (162,32). Das beste polnische<br />

Tanzpaar waren Olivia Oliver/Filip Bojanowski<br />

auf dem fünften Platz (155,71). Die Geschwister<br />

Natalie Taschlerova/Filip Taschler (Tschechien)<br />

mussten wie bei ihrem zweiten Grand<br />

Prix verletzungsbedingt passen. <br />

tat<br />

Estland:<br />

Selevko-Brüder<br />

vorn<br />

Mihhail Selevko hat in Estland seinen dritten<br />

nationalen Titel mit 237,11 Punkten vor seinem<br />

Bruder Aleksandr geholt. Im KP ging der<br />

4T daneben, doch er klappte in der Kür zusammen<br />

mit sechs Dreifachen. Aleksandr<br />

verpatzte das KP, gewann aber die Kürwertung<br />

mit einem knappen 4L (235,99). Arlet<br />

Levandi riskierte in beiden Programmen den<br />

3A, konnte ihn jedoch nicht sauber stehen<br />

(3./219,53). Bei den Damen gewann in Abwesenheit<br />

von Niina Petrökina und Eva-Lotta Kiibus<br />

die noch unbekannte Elina Goidina. Im<br />

KP war sie Fünfte, da die Kombi nur 1F-2T<br />

war. In der Kür kam sie mit fünf guten Dreifachen<br />

nach vorn (160,77). Nataly Langerbaur<br />

gewann Silber (157,26) vor Kristina Lisovskaja<br />

(156,46). Solène Mazingue/Marko Jevgeni<br />

Gaidajenko hatten im Eistanzwettbewerb keine<br />

Konkurrenten (170,43). Einen Paarlaufwettbewerb<br />

gab es nicht. Petrökina hat sich<br />

eine Fraktur im rechten Bein zugezogen und<br />

fällt auch für die EM aus. Kiibus war ebenfalls<br />

verletzt und kündigte ein Comeback an. tat<br />

Finnland:<br />

Wachablösung<br />

Bei der Finnischen Meisterschaft hat Makar<br />

Suntsev den langjährigen Meister Valtter Virtanen<br />

knapp geschlagen und erstmals den<br />

Titel gewonnen (204,12 Punkte). Im KP waren<br />

beide fehlerfrei, aber Suntsev hatte mit<br />

3L-3T die schwierigere Kombi. Virtanen gewann<br />

die Kürwertung mit hauchdünnem<br />

Vorsprung, blieb aber hinter Suntsev<br />

(200,83). Arttu Juusola wurde Dritter<br />

(178,15). Bei den Damen setzte sich die favorisierte<br />

Nella Pelkonen durch (179,73). Im KP<br />

war sie Zweite, weil sie die Kombi zu 3T-2T<br />

reduzierte. KP-Siegerin Olivia Lisko holte Silber<br />

(171,78) vor Oona Ounasvuori (170,07).<br />

Olympiateilnehmerin Emmi Peltonen landete<br />

auf dem vierten Platz (159,44). Die Eistänzer<br />

Juulia Turkkila/Matthias Versluis feierten<br />

einen klaren Sieg über die einzigen Konkurrenten<br />

Yuka Orihara/Juho Pirinen mit 205,41<br />

zu 186,27 Punkten. Im Paarlauf siegten Milania<br />

Väänänen/Filippo Clerici im Alleingang<br />

mit mageren 150,88 Zählern. <br />

tat<br />

17<br />

Nationale Meisterschaften


18<br />

Nationale Meisterschaften<br />

Adam Siao Him Fa glänzt bei den Französischen<br />

Meisterschaften<br />

Die Französischen Meisterschaften in dem Wintersportort Vaujany, etwa 25 Kilometer<br />

südöstlich von Grenoble, zogen sich vom 9. bis 16. Dezember hin. Angeblich soll die<br />

Gemeinde den Verband gebeten haben, die Austragung zeitlich zu strecken, damit die zu<br />

dieser Zeit ansonsten noch nicht von Skifahrern gefüllten Hotels mehr Gäste haben.<br />

Das größte Interesse fand der Wettbewerb der<br />

Männer, weil dort mit Adam Siao Him Fa und<br />

Kevin Aymoz zwei Weltklasseläufer und der Junior<br />

François Pitot am Start waren, die frisch<br />

vom Grand Prix Finale kamen. Die beiden<br />

Stars mussten drei Tage nach dem sonntäglichen<br />

Schaulaufen in Peking, dem 11 Stunden<br />

langen Flug über Paris mit sieben Stunden<br />

Zeitunterschied und der mehrere Stunden langen<br />

Fahrt in das auf 800 Meter Höhe gelegene<br />

Vaujany am Mittwochabend schon wieder ein<br />

aus Peking, ebenfalls ohne Vierfache und nicht<br />

ganz fehlerfrei, gewann Bronze mit 232 Zählern.<br />

Vierter wurde Xavier Vauclin mit 211<br />

Punkten, Fünfter Sami Hammi mit 205 Zählern<br />

und Sechster Landry Le May mit 2<strong>01</strong> Punkten.<br />

Und Kevin Aymoz? Nach dem KP lag er noch<br />

auf Platz 2 mit sicherem 3T-3T, erstklassigem<br />

3A und wackligem 3L. Aber seine Kür war noch<br />

katastrophaler als die in Peking: Drei Stürze,<br />

zwei aufgerissene Sprünge und eine längere<br />

Pause. Gelungen waren nur zwei Dreifache,<br />

und so landete er mit der zehnbesten Kür auf<br />

Rang sieben. Als EM- und WM-Vierter der vergangenen<br />

Saison erhielt er trotzdem den dritten<br />

EM-Startplatz.<br />

Neue Meisterin mit großen Abstand und bisher<br />

nie erreichten 200 Punkten wurde die<br />

18-Jährige Lorine Schild aus Reims, Schülerin<br />

von Malika Tahir. Das KP war mit 3L-3T und 3R<br />

fehlerfrei, die Kür mit sieben Dreifachen war<br />

ebenfalls so gut wie makellos. Ihr Laufstil hat<br />

sich sehr verbessert, seitdem sie mit Eistanzweltmeisterin<br />

Gabriella Papadakis gearbeitet<br />

hat. Auf Rang zwei mit 184 Zählern kam<br />

die aus Moskau angereiste Stefania Gladki, auf<br />

Platz drei mit 182 Punkten die Vorjahresmeisterin<br />

und Neu-Oberstdorferin Lea Serna. Als<br />

Paarlaufmeister mit 177 Punkten wurde zum<br />

dritten Mal das Ehepaar Camille & Pavel Kovalev<br />

gekrönt. Im KP waren zwei Elemente unsauber,<br />

aber fünf gut. In der Kür war der<br />

Wurfflip umgestiegen, die anderen Elemente<br />

mehr oder weniger sauber. Auf Platz zwei mit<br />

161 Zählern landeten Océane Piégad & Denys<br />

Strekalin, auf drei mit 139 Punkten Aurelie<br />

Faula & Théo Belle. Kurz vor der Meisterschaft<br />

getrennt hat sich Bruno Massots Paar Oxana<br />

Vouillamoz & Flavien Giniaux wegen interner<br />

Differenzen; beide suchen neue Partner.<br />

Adam Siao Him Fa<br />

Foto: Ritoss<br />

KP laufen, Pitot hatte wenigstens einen Tag<br />

mehr Zeit. Siao Him Fas Hand war beim 4L im<br />

KP zu Gary Moores „The Prophet“ am Eis, aber<br />

der 3A glückte ausgezeichnet. Beim neu eingebauten<br />

4F stieg er um, so dass er nur einen<br />

knappen 2T anhängen konnte. Die <strong>Pirouette</strong>n<br />

gelangen erstklassig, die Schrittfolge erhielt<br />

sogar sechsmal +5 von den sieben Preisrichtern<br />

und die Komponenten lagen bei 9,3. In<br />

der Kür zu mehreren Stücken von Max Richter<br />

waren 4T-3T, 4S, 4T und 3A-2A hervorragend,<br />

der 4L mit Hand auf dem Eis und der 4F gestürzt,<br />

alles andere erneut sehr beeindruckend,<br />

deutlich besser als in Peking. Damit<br />

verteidigte der Schüler von Cédric Tour und<br />

Rodolphe Maréchal mit 304 Gesamtpunkten<br />

seinen Meistertitel aus dem Vorjahr.<br />

Zweiter mit für ihn sehr hohen 243 Punkten<br />

wurde der Lokalmatador Luc Economidès in<br />

seiner und Trainer Florent Amodios Heimathalle.<br />

Zwar beherrscht er keinen Vierfachen,<br />

aber sein fehlerfreies KP enthielt vier souveräne<br />

Dreifache und vier Level 4-Elemente. Die<br />

Charles Chaplin-Kür war fast fehlerfrei mit sieben<br />

guten Dreifachen und Komponenten von<br />

8,0. Daher wurde er erstmals für eine EM nominiert.<br />

Pitot, frisch zurück vom Juniorenfinale<br />

Keine Überraschung gab es im Eistanzen, denn<br />

die EM-Neunten Evgeniia Lopareva & Geoffrey<br />

Brissaud, die zeitweise in der Montrealer<br />

Schule und zeitweise in Lyon trainieren, verteidigten<br />

ihren Titel mit 203 Punkten souverän.<br />

Im Rhythmustanz erhielten sie für ihre Elemente<br />

bei gemischten Levels überwiegend +4<br />

und Komponenten von etwa 9,0. Ähnliche<br />

Wertungen gab es in der fast fehlerlosen Kür,<br />

nur die Tanzpirouette war etwas verwackelt.<br />

Zweite mit 188 Punkten wurden Loicia Demougeot<br />

& Théo Le Mercier aus Villars de Lans<br />

nahe Grenoble, Dritte mit 185 Zählern ihre<br />

Trainingskameraden Marie Dupayage & Thomas<br />

Nabais. Synchronmeister im Alleingang<br />

wurden wieder Les Zoulous aus Lyon. Am<br />

Donnerstagabend nach dem Grand Prix Finale<br />

waren die Wettbewerbe beendet. Am Freitag<br />

mussten die Teilnehmer für das große Schaulaufen<br />

trainieren, das am Samstag vom Fernsehen<br />

aufgezeichnet und an Weihnachten ausgestrahlt<br />

wurde. Klaus-Reinhold Kany


Italienische Meisterschaften<br />

10,0 für Guignard & Fabbri<br />

Nikolai Memola<br />

Foto: Höppner<br />

Die italienischen Meisterschaften der Meisterklasse<br />

und der Junioren Eistänzer fanden diesmal an dem<br />

Freitag und Samstag direkt vor Weihnachten in<br />

dem Städtchen Pinerolo statt, etwa 40 Kilometer<br />

südwestlich von Turin.<br />

Die beste Leistung zeigten die Europameister Charlène<br />

Guignard & Marco Fabbri, die erwartungsgemäß ihren<br />

sechsten Eistanztitel gewannen,<br />

diesmal mit 229 Punkten.<br />

Die fünf Elemente im<br />

Rhythmustanz glückten sehr<br />

gut. Die parallele Schrittfolge<br />

erhielt von sechs der sieben<br />

Preisrichter sogar Bewertungen<br />

von +5. Die Komponenten lagen bei<br />

etwa 9,6 mit einmal 10,0 für die Zusammenstellung.<br />

In der Kür gab es für sämtliche Elemente +4<br />

oder +5, hier erhielt die Kombinationshebung siebenmal<br />

die Höchstbewertung. Zehn der 21 Komponenten lagen<br />

bei 10,0. Silber mit 177 Punkten ging an Victoria Manni<br />

& Carlo Röthlisberger, die früher für die Schweiz liefen,<br />

Bronze mit 165 Zählern an Leia Dozzi & Pietro Papetti.<br />

Juniorenmeister mit 157 Punkten wurden <strong>No</strong>emi Tali &<br />

<strong>No</strong>ah Lafornara, die Dritte beim Junioren Grand Prix in<br />

Armenien geworden waren und die Juniorenkonkurrenz<br />

der NRW Trophy in Dortmund gewonnen hatten.<br />

Neuer Meister wurde Nikolaj Memola mit 248<br />

Punkten. Im fehlerlosen KP gelangen 4L, 3A und<br />

3L-3T mindestens gut. In der Kür meisterte er acht<br />

dreifache Sprünge; einziger Patzer war ein Sturz<br />

beim 4L. Auf Platz zwei kam Gabriele Frangipani,<br />

der jetzt in Mailand trainiert, mit 239 Zählern, nachdem<br />

er das KP mit 3T-3T und 4S gewonnen hatte.<br />

Aber in der Kür ging er bei zwei Dreifachen zu Boden,<br />

nachdem er zuvor 4T und 4S gestanden hatte.<br />

Spanien: Aufregung um<br />

Eistanz-<strong>No</strong>minierung<br />

Bei den Spanischen Meisterschaften im nordspanischen Logroño<br />

starteten auch zwei deutsche Eistänzer gegeneinander.<br />

Meister mit 184,98 Punkten wurden Olivia Smart & der Dortmunder Tim<br />

Dieck. Im Rhythmustanz (78,19 Punkte) hatten sie wegen der um etwa vier<br />

Punkten höheren Komponenten (etwa 8,5) einen Vorsprung gegenüber Sofia Val<br />

& dem Dortmunder Asaf Kazimov, die zwei technische Punkte mehr holten. In<br />

der Kür bauten Smart & Dieck den Vorsprung von zwei auf etwa fünf Zähler aus,<br />

denn Val & Kazimov erreichten insgesamt 178,79 Punkte. Aber für die EM nominiert<br />

wurden die Zweitplatzierten, denn es zählten auch frühere Wettbewerbe.<br />

Der spanische Verband hatte am 16. <strong>No</strong>vember, also mitten in der Saison, <strong>No</strong>minierungskriterien<br />

veröffentlicht, denen zufolge die Technikpunktzahlen der nationalen<br />

Meisterschaft sowie der zwei besten internationalen Wettbewerbe zusammengezählt<br />

werden und wer hier die höchste Punktzahl erreicht, wird entsendet.<br />

Val/Kazimov punkteten hier vor allem beim Bosphorus Cup. Die Punkte eines<br />

Grand Prix sind aber nicht vergleichbar mit den generell höheren eines kleineren<br />

Wettbewerbs. Außerdem ist es fragwürdig, nur die technischen Punkte einzubeziehen<br />

und ebenso fragwürdig, nicht beide Paare beim selben internationalen<br />

Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Smart schrieb auf Twitter (X),<br />

Auf Platz drei mit 214 Punkten landete Corey<br />

Circelli, der bis vor einem Jahr für Kanada gestartet<br />

war. Im <strong>Januar</strong> 2023 war er Fünfter der<br />

kanadischen Meisterschaften geworden und<br />

musste im Frühjahr und Sommer wegen des<br />

Bruchs seines linken Beins für fünf Monate<br />

pausieren. Sein letzter internationaler Wettbewerb<br />

für Kanada war die Golden Spin im Dezember<br />

2022. Matteo Rizzo war wegen einer<br />

Hüftverletzung nicht am Start, erwartete aber,<br />

dass er bei der EM starten kann.<br />

Paarlaufmeister mit 192 Punkten wurden erstmals<br />

Rebecca Ghilardi & Filippo Ambrosini. Im<br />

KP glückten fünf Elemente gut, darunter ein 2A<br />

und ein dreifacher Wurfflip, zwei waren knapp.<br />

Trotz eines Sturzes beim 3S und einer unsauberen<br />

Landung beim Wurfrittberger liefen sie<br />

die beste Kür. Auf dem zweiten Rang mit 191<br />

Zählern kamen Lucrezia Beccari & Matteo Guarise<br />

nach gewonnenem KP, aber zwei Fehlern<br />

in der Kür, auf dem dritten Anna Valesi & Manuel<br />

Piazza mit 157 Punkten. Die letztjährigen<br />

Europameister Sara Conti & Niccolo Macii fehlten,<br />

weil Conti eine Grippe hatte.<br />

Als neue Meisterin konnte sich die aus der<br />

Schweiz stammende Sarina Joos mit 192 Punkten<br />

und je einem zweiten Rang im KP und in<br />

der Kür feiern lassen. Das KP war so gut wie<br />

fehlerfrei, nur die Kombination 3F-3T etwas<br />

knapp. In der Kür gelangen sechs Dreifache,<br />

der Rittberger war allerdings doppelt und beinahe<br />

gestürzt. Silber ging an die mehrfache<br />

Meisterin Lara Naki Gutmann mit 183 Punkten.<br />

Im KP verpatzte sie die 3T-3T-Kombination<br />

und sprang den Flip nur doppelt. Aber<br />

mit der besten Kür erreichte sie vom siebten<br />

noch den zweiten Rang, denn diese<br />

war so gut wie fehlerfrei und enthielt sieben<br />

Dreifache. Dicht dahinter auf Platz<br />

drei kam Anna Pezzetta mit 181 Zählern. <br />

<br />

Klaus-Reinhold Kany<br />

Olivia Smart &<br />

Tim Dieck<br />

Foto: Höppner<br />

dass sie und ihr Team von der Entscheidung<br />

„geschockt“ seien. Eine Woche später<br />

entschied der spanische Verband,<br />

Smart & Dieck zur WM zu schicken. Meister<br />

bei den Männern wurde Tomas Guarino<br />

Sabate mit 220 Punkten. Im KP<br />

meisterte er 3L-3T, 3F und 2A, in der Kür<br />

waren vier Dreifache sauber, drei andere<br />

nicht ganz. Einen 3A hatte er nicht im Programm.<br />

Zweiter war Iker Oyazabal mit<br />

184 Zählern vor Euken Alberdi<br />

(182). Meisterin wurde<br />

Emilia Jane Murdock sicherte<br />

sich den Titel<br />

bei den Frauen mit<br />

mageren 130 Punkten<br />

vor Celia<br />

Vandhana Garnacho<br />

(124)<br />

und Marian<br />

Eugenia<br />

Millares<br />

Torres (90).<br />

Paarlaufpaare waren<br />

nicht am Start. krk<br />

19<br />

Nationale Meisterschaften


20<br />

Deutsche Nachwuchsmeisterschaften<br />

Deutsche<br />

Nachwuchsmeisterschaften<br />

Die Deutschen Junioren- und Nachwuchsmeisterschaften<br />

der Einzelläufer<br />

fanden vom 8. bis 10. Dezember wieder<br />

einmal im bewährten Dortmund statt. In<br />

diesem Heft heben wir die zurzeit wenigen<br />

großen Talente dieser Saison hervor. Aber<br />

es gibt immer wieder Läufer/innen, die innerhalb<br />

eines Jahres einen Leistungssprung<br />

machen und plötzlich alle bisher<br />

vorne liegenden überholen. Beispiel: Die<br />

französischen Eistänzer Papadakis & Cizeron<br />

lagen bei ihrem ersten Junioren Grand<br />

Prix im Jahr 2009 ganz hinten auf Platz 15,<br />

landeten bei der EM 2<strong>01</strong>4 auf Platz 15 und<br />

wurden ein Jahr später Weltmeister.<br />

Olesya Ray<br />

Fotos: Hella Höppner<br />

Platz 2 Juniorinnen:<br />

Nikol Kalugina (NRW),<br />

142 Punkte<br />

Juniorenmeisterin Olesya Ray,<br />

161 Punkte<br />

In ihrem KP erhielten sechs Elemente Pluspunkte,<br />

auch der in dieser Saison vorgeschriebene<br />

3L. Nur bei der Kombination aus zwei<br />

dreifachen Toeloops war der zweite Sprung<br />

leicht unterdreht. In der Kür waren vier Dreifache<br />

mindestens gut, der erste 3L vorwärts<br />

gelandet und gestürzt und der Salchow nicht<br />

einwandfrei. Ihre Komponenten lagen bei<br />

durchschnittlich 6,2, und damit höher als früher.<br />

Mit 161 Punkten wurde Olesya Ray zum<br />

dritten Mal in Folge Juniorenmeisterin und hat<br />

gute Aussichten, sich erneut für die Junioren-<br />

WM zu qualifizieren. Seit dem Sommer trainiert<br />

die knapp 16 Jahre alte Läuferin, die in<br />

Essen geboren ist, nicht mehr in Dortmund,<br />

sondern in Oberstdorf, aber weiterhin bei<br />

Julia Gnilozubova.


Platz 3 bei den<br />

Juniorinnen:<br />

Ina Jungmann<br />

(NRW),<br />

130 Punkte<br />

Juniorenmeister Luca Fünfer,<br />

175,53 Punkte<br />

Luca Fünfer (17) stammt aus dem Großraum<br />

Augsburg, hat auch in Regensburg trainiert und<br />

lebt jetzt in Oberstdorf. Im KP waren seine<br />

3F-2T-Kombination und der 2A etwas knapp,<br />

der 3L und die anderen Elemente gut, das gab<br />

den zweiten Zwischenrang. Mit der besten Kür<br />

konnte er dann noch gewinnen. Vier dreifache<br />

Sprünge waren einwandfrei, der 3S in der<br />

Kombination 3L-Eu-3S unterdreht und der<br />

zweite Lutz wacklig. Sein Laufstil hat sich deutlich<br />

verbessert, was sich in den Komponenten<br />

von 5,9 ausdrückt.<br />

21<br />

Deutsche Nachwuchsmeisterschaften<br />

Dritter mit 159 Punkten wurde<br />

Leon Rojkov (15) aus Berlin.<br />

Hugo Willi Herrmann (16 Jahre seit Anfang <strong>Januar</strong>)<br />

aus Berlin landete auf Platz 2 mit 165<br />

Punkten. Im KP ging er mit neun Punkten Vorsprung<br />

in Führung, denn die 3F-3T-Kombination<br />

war ebenso ausgezeichnet wie der 3L und<br />

die Schrittfolge, für die er sogar eine +4 erhielt.<br />

Die Komponenten lagen im Durchschnitt um<br />

etwa 0,7 Punkte höher (6,2 gegenüber 5,5) als<br />

die von Fünfer. Aber beim Einlaufen zur Kür<br />

brach die Platte oben im Schuh, die den Halt<br />

gewährleistet. Daher konnte er nicht richtig<br />

springen, machte vier größere Fehler und fiel<br />

auf den zweiten Rang zurück.<br />

Männer | Junioren<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Luca Fünfer Bayern 2 1 175.53<br />

2 Hugo Herrmann Berlin 1 3 165.02<br />

3 Leon Rojkov Berlin 3 2 159.95<br />

4 Soner Öztürk Berlin 5 4 137.51<br />

5 Robert Wildt Berlin 4 5 135.81<br />

6 Leon Lorenz Thür. 7 6 104.63<br />

7 <strong>No</strong>ah Leander Jüßen NRW 6 7 95.60<br />

Frauen | Junioren<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Olesya Ray Bayern 1 1 161.02<br />

2 Nikol Kalugina NRW 3 2 142.19<br />

3 Ina Jungmann NRW 2 9 130.08<br />

4 Julia Grabowski NRW 5 5 129.97<br />

5 Hoshiyo Raasch Ba.-Wü. 4 7 129.36<br />

6 Sarah Pesch Bayern 10 3 127.59<br />

7 Kama Schelewski NRW 6 4 127.42<br />

8 Nelly Olszowski Hessen 9 6 124.59<br />

9 Hanna Keiß Bayern 12 8 121.89<br />

10 Jara Wabner Sachsen 15 10 116.27<br />

11 Mia Elaine Muth Sachsen 11 11 116.07<br />

12 Anna Grekul Bayern 8 13 115.85<br />

13 Taisiia Mysko NRW 7 14 115.56<br />

14 Annette Meyer Bayern 13 15 111.68<br />

15 Rebecca Breest Sachsen 23 12 110.42<br />

16 Maya Werner Bayern 18 17 108.19<br />

17 Sasha Tandogan Ba.-Wü. 21 16 106.60<br />

18 Zoe Trafela Bayern 14 18 104.41<br />

19 Melina Scheck Ba.-Wü. 17 21 1<strong>01</strong>.77<br />

20 Kira Thurner Sachsen 19 19 1<strong>01</strong>.39<br />

21 Lea Schumann NRW 20 20 100.21<br />

22 Julia Matei Bayern 16 23 97.20<br />

23 Vivian Wasserloos Ba.-Wü. 28 22 92.43<br />

24 Antonia Weber Sachsen 22 25 91.49<br />

25 Valent. Arevalo-Sternhuber Ba.-Wü. 27 24 90.77<br />

26 Sophie Knorn Berlin 25 27 87.67<br />

27 Jenna Louisa Klemm NRW 26 26 87.18<br />

28 Eva Vlad Ba.-Wü. 29 28 81.80<br />

29 Stella Wiedemann Bayern 30 29 73.07<br />

Ausgeschieden:<br />

– Hannah Rönitz Sachsen 24 – 34.54


22<br />

Deutsche Nachwuchsmeisterschaften<br />

Adelina Vorotelyak aus Bayern gewann die<br />

Nachwuchskonkurrenz A mit 107 Punkten.<br />

Im KP erhielten die 3L-2T-Kombination und<br />

der 2A Pluspunkte, der 3F war dagegen nicht<br />

einwandfrei. In der zweitbesten Kür misslangen<br />

zwei Sprünge, aber der Vorsprung und<br />

gute andere Elemente reichten für Platz eins<br />

mit 107 Punkten.<br />

Anna Gerke aus Dortmund war die mit großem<br />

Abstand beste Nachwuchsläuferin. 139 Punkte<br />

sind für Nachwuchsläuferinnen mit weniger<br />

Elementen als Juniorinnen absolut herausragend.<br />

Das KP mit 3L-2T, 3R (Bewertungen bis<br />

+3) und 2A sowie Komponenten von 5,9<br />

glückte fehlerfrei. In der Kür erhielten fünf der<br />

sieben versuchten dreifachen Sprünge Pluspunkte,<br />

nur der 3L ging daneben.<br />

Emil Eiffler aus Berlin gewann den Nachwuchswettbewerb<br />

der Jungen mit 97 Punkten.<br />

Im KP meisterte er 2A, 2L und 2F-2T, in<br />

der Kür 3T und 2A.<br />

Milana Siniavskitie stammt aus der Ukraine<br />

und startet jetzt für Sachsen. Im KP war der<br />

3F der 3F-2T-Kombination nahe an einem<br />

Kantenfehler und der immerhin versuchte 3L<br />

umgestiegen. In der besten Kür des Feldes<br />

glückten 3S und 3T, aber vier weiter versuchte<br />

Dreifache gelangen nicht richtig. Daher<br />

wurde sie Zweite mit 104 Punkten.<br />

Marie Bierwert wechselte im Sommer von<br />

Oberstdorf nach Dortmund. Im fehlerfreien KP<br />

konnte sie mit 3R und 3T-2T überzeugen und<br />

erhielt Bewertungen bis +3. In der Kür vergaben<br />

die Preisrichter für drei der fünf versuchten<br />

Dreifachen Pluspunkte, so dass sie mit<br />

125 Punkten auf Platz zwei kam.<br />

Trainersohn Michelangelo Caprano aus<br />

Ingolstadt kam im Wettbewerb der Nachwuchs<br />

Jungen auf Platz zwei mit 93 Punkten.


23<br />

Kleine Felder bei Ein Bericht von Klaus-Reinhold Kany<br />

den Deutschen Meisterschaften<br />

Geplant waren die Deutschen Meisterschaften im häufig für diese Veranstaltung genutzten Erika-Heß-Eisstadion in Berlin-Wedding.<br />

Aber die (in der Tat unnötige) Reparatur der Ammoniak-Anlage dauerte so lange, dass die DEU sich wenige Wochen zuvor entschloss,<br />

die Veranstaltung im Sportforum in Hohenschönhausen abzuhalten. Anfang Dezember wurde Wedding dann wieder geöffnet,<br />

aber man blieb aus Zeitgründen im „Wellblechpalast“, wie die Berliner die Halle etwas<br />

Mädchen A | Nachwuchs<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Adelina Vorotelyak Bayern 1 2 107.95<br />

2 Milana Siniavskitie Sachsen 3 1 104.19<br />

3 Diana Ziesecke Berlin 2 3 1<strong>01</strong>.81<br />

4 Jekaterina Brinster Ba.-Wü. 5 4 97.99<br />

5 Frida Herrmann Berlin 4 6 97.98<br />

6 Valeria Huber Ba.-Wü. 13 5 88.85<br />

7 Marie Kiljan NRW 9 7 82.76<br />

8 Leyla Tosun Ba.-Wü. 6 8 82.20<br />

9 Maria Körk Berlin 8 11 80.28<br />

10 Ani Maaß Berlin 10 10 79.71<br />

11 Katarina Coelho-Fedorova Berlin 7 12 79.52<br />

12 Lajla Mucic Berlin 12 9 78.93<br />

13 Marissa Schulz Bayern 14 13 76.55<br />

14 Mo Ni Bayern 15 14 75.85<br />

15 Lilli Reier NRW 17 16 73.71<br />

16 Helena Henning Bayern 19 15 73.27<br />

17 Laetizia Dietrich Bayern 11 18 72.67<br />

18 Ava-Elizabeth Awe NRW 16 17 72.19<br />

19 Rebecca Rusu Bayern 20 20 67.19<br />

20 Weixiao Tang Bayern 23 19 64.29<br />

21 Mana Ogura Hessen 21 21 64.08<br />

22 Anna Kryvonohova Rh.-Pfalz 22 22 56.25<br />

Ausgeschieden/nicht angetreten:<br />

– Helen Böhm NRW 18 – 26.28<br />

– Gielle Kvin Hessen – – –<br />

Mädchen B | Nachwuchs<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Anna Gerke NRW 1 1 139.24<br />

2 Marie Bierwert NRW 2 2 125.70<br />

3 Alexandra Angorn Berlin 3 3 93.84<br />

4 Anna Orlova Ba.-Wü. 4 4 88.81<br />

5 Anna Haber Berlin 6 5 86.57<br />

6 Johanna Weber Sachsen 7 6 85.11<br />

7 Clara-Sophie Lampe Ba.-Wü. 5 7 82.98<br />

8 Sophia Edler Ba.-Wü. 8 8 77.82<br />

9 Luisa Seifert Sachsen 9 9 76.66<br />

10 Ela Öztürk Berlin 13 10 74.34<br />

11 Anastasia Schönfeld Thür. 12 11 73.49<br />

12 Jenny Zhou Ba.-Wü. 11 14 72.05<br />

13 Celine Hagedorn Ba.-Wü. 15 12 71.49<br />

14 Eloa-Sophie Unger Berlin 16 13 70.58<br />

15 Tosca Schöffler Ba.-Wü. 10 16 70.19<br />

16 Alena Jorgus Nieders. 20 15 67.04<br />

17 Lenja Retzlaff Thür. 14 18 66.95<br />

18 Taisija Hirsch Bremen 18 17 66.74<br />

19 Joceline Maria Iyeke Bremen 23 19 63.79<br />

20 Melissa Jochems NRW 19 20 62.51<br />

21 Leony Hinz NRW 17 21 61.89<br />

22 Kira Schutko Ba.-Wü. 21 22 59.60<br />

23 Lenja Bieganski Hessen 24 23 51.<strong>01</strong><br />

Ausgeschieden:<br />

– Mara Börner Sachsen 22 – 21.26<br />

Jungen | Nachwuchs<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Emil Eiffler Berlin 2 1 97.78<br />

2 Michelangelo Caprano Bayern 1 4 93.60<br />

3 Richard Alexander v. Göler NRW 3 2 91.16<br />

4 Patrick Chau Bayern 4 3 88.64<br />

5 George Garcia Heine Sachsen 5 5 79.87<br />

6 Roman Ignatchik Bayern 8 6 75.07<br />

7 Linus Gabriel Sachtler Berlin 6 7 72.53<br />

8 Vladimir Abramov Berlin 7 8 69.56<br />

9 Ruslan Danilin NRW 10 9 61.79<br />

Ausgeschieden:<br />

– Patrick Popa Hessen 9 – 24.60<br />

abwertend nennen. Seit 20<strong>01</strong> heißt sie sogar offiziell so. Früher hatte sie einen schlechten<br />

Ruf, vor allem die sanitären Anlagen waren veraltet und schmutzig, aber seit der<br />

gründlichen Renovierung vor einigen Jahren<br />

kann man nicht mehr klagen und es<br />

kamen auch sehr viele Zuschauer. Vielleicht<br />

sollte man den Namen ändern und<br />

die Halle nach einer bekannten Berliner<br />

Persönlichkeit aus dem Eissport nennen.<br />

Wie wäre es mit „Christine-Errath-Halle“,<br />

denn die ist Berlinerin und war 1974<br />

Weltmeisterin?<br />

Organisatorisch war die Meisterschaft sehr<br />

gelungen, allerdings waren die Läuferfelder<br />

so klein, dass man nicht mehr von einer echten<br />

und spannenden Meisterschaft sprechen<br />

konnte. DEU-Vizepräsident Daniel Hermann<br />

war von seinem Arbeitsort in Chile angereist<br />

und sagte, die drei Vorstände würden<br />

manchmal mehrmals pro Woche miteinander<br />

sprechen, was bei der heutigen Technik<br />

kein Problem sei. Drei Eistänzer/innen wurden<br />

bei der Eröffnungsveranstaltung außerhalb<br />

der Eisfläche geehrt: Katarina Müller,<br />

die bis zu den Olympischen Spielen 2022 mit<br />

Tim Dieck gelaufen war, sowie Shari Koch &<br />

Christian Nüchtern, die bis Anfang 2020 gestartet<br />

waren. Nüchtern und Rene Lohse bestritten<br />

als Technische Spezialisten im Eistanzen<br />

ihre erste Deutsche Meisterschaft. Drei<br />

weitere Läufer/innen ehrte die DEU beim<br />

Schaulaufen: den mehrfachen Deutschen<br />

Meister Paul Fentz, die Einzelläuferin Lea Johanna<br />

Dastich und den Synchron-Captain Dr.<br />

Patrick Stein, der einer der beiden DEU-Ärzte<br />

werden soll, wenn Dr. Stefan Pfrengle oder<br />

Dr. Sven Authorsen in den Ruhestand gehen.<br />

Am Rande testete die ISU ein neues Videosystem<br />

für die Preisrichter, denn das bisherige<br />

ist schon älter und entsprach nicht<br />

mehr dem neuesten Stand der Technik.<br />

Schon seit Jahren beklagen Preisrichter,<br />

dass die Bilder so unscharf sind, dass man<br />

die Gesichtszüge der Läufer kaum erkennen<br />

kann. Aber die Sportler nutzen heute viel<br />

mehr Mimik als früher, um die Musik zu unterstreichen.<br />

Zum Test war die Leipziger Firma<br />

Swiss Timing gekommen, die seit mehr<br />

als 20 Jahren bei ISU-Veranstaltungen sehr<br />

erfolgreich tätig ist, außerdem ISU-Vorstandsmitglied<br />

György Elek aus Ungarn, das<br />

finnische ISU-Kunstlaufkomitee-Mitglied<br />

Leena Laaksonen, der für die ISU tätige<br />

Eventmanager Mario Meinel und für die<br />

Technischen Spezialisten Alexander König,<br />

der bei der ISU ein gefragter Ratgeber ist.<br />

Shari Koch & Christian Nüchtern<br />

Katharina Müller und<br />

Laudatorin Ingrid-Charlotte Wolter<br />

Lea Johanna Dastich<br />

Laudatorin Ilona Schindler<br />

Fotos: Höppner<br />

Deutsche Meisterschaften


24<br />

Deutsche Meisterschaften<br />

Minerva-Fabienne Hase<br />

& Nikita Volodin<br />

Für die Kür hatten Hase & Volodin aus Gesundheitsgründen<br />

eine „abgespeckte Version“<br />

(Vereinfachung bei den Einzelsprüngen) angekündigt,<br />

alles andere gelang erneut erstklassig.<br />

Janne Salatzki & Lukas Röseler begannen ihr<br />

KP mit einem Sturz von Salatzki beim 3S; die<br />

anderen Elemente einschließlich doppeltem<br />

Twist und dreifachem Wurfflip gelangen einigermaßen.<br />

Die Kür blieb sturzfrei mit dem<br />

dreifachen Wurfflip als bestem Element (+1),<br />

aber mehrere andere waren unsauber. International<br />

haben sie die Mindestpunktzahl für<br />

die EM nicht geschafft, daher und wegen der<br />

insgesamt noch nicht sehr überzeugenden<br />

Darbietung mit nur 128 Punkten wurden sie<br />

nicht für die EM nominiert. Annika Hocke &<br />

Robert Kunkel fehlten, weil Kunkel seinen entzündeten<br />

unteren Lendenwirbel noch nicht<br />

auskuriert hatte. In der Trainingshalle machte<br />

er schon wieder Konditionstraining mit dem<br />

schon früher verwendeten Bremsfallschirm im<br />

Rücken, aber ohne Hebungen, außerdem in<br />

Berlin auch Reha-Training. Hocke trainierte<br />

derweil Einzelsprünge. Das Chemnitzer Paar<br />

musste wegen der Knieoperation von Luis<br />

Schuster ebenfalls pausieren.<br />

Paare | Meisterklasse<br />

»<br />

Minerva Hase<br />

„Nach dem Grand Prix Finale kam ich zurück<br />

und hatte erst einmal Fieber. Es war<br />

zum Glück am Dienstag wieder<br />

«<br />

weg, Ich<br />

habe einen Bluttest gemacht, die Entzündungswerte<br />

waren hoch und der Arzt hat<br />

eine Zwangspause verordnet. Er sagte als<br />

Kompromiss, ich dürfte die Deutsche laufen,<br />

aber nicht vorher trainieren. Also sind<br />

wir mal wieder ohne Training in einen Wettkampf<br />

gestartet. Eigentlich war ich nicht<br />

nervös, aber als ich dann die ganze Familie<br />

und die Freunde gesehen habe, wurde ich<br />

nervös. Es war trotzdem super schön, hier<br />

zu laufen. Von der Atmosphäre her war es<br />

bis jetzt mit der schönste Wettkampf.“<br />

»<br />

Nikita Volodin<br />

„Wir haben eine riesige Unterstützung<br />

«<br />

gespürt,<br />

es war fast ein Schock, als wir aufs<br />

Eis gingen. Die Leute haben uns so angefeuert.<br />

Anders als im Grand Prix Finale, wo<br />

wir uns maximal zusammenreißen und<br />

konzentrieren mussten, konnten wir hier<br />

einfach für uns selbst und zur Freude der<br />

Zuschauer laufen, in unserem Land, das wir<br />

im Sport repräsentieren.“<br />

Janne Salatzki &<br />

Lukas Röseler<br />

Zwei kurze Höhepunkte waren die Programme<br />

des frisch vom siegreichen Grand Prix Finale<br />

(siehe Seite 8) gekommenen Duos Minerva<br />

Hase & Nikita Volodin. Trotz Erkältungen liefen<br />

sie ein Weltklasse-KP mit sieben ausgezeichneten<br />

Elementen einschließlich 3S und Wurfrittberger,<br />

was 77 Punkte einbrachte. Choreografiert<br />

wurde das erst im Frühsommer einstudierte<br />

Kurzprogramm von dem einstigen Eistänzer<br />

Paul Boll, der sich ansonsten mehr um<br />

Kleine kümmert, aber hier drei Nummern größer<br />

arbeiten konnte. Er war stolz, in der ISU-<br />

Liste offiziell als Choreograf aufgeführt zu werden,<br />

und meinte, mit solch einem Paar sei die<br />

Arbeit viel leichter gewesen, weil sie sofort<br />

umsetzen konnten, was er vorschlug. Zur<br />

Kontrolle hatte er Videos von fertigen Passagen<br />

an den renommierten kanadischen Choreografen<br />

Mark Pillay geschickt, den Boll von<br />

dessen häufigen Besuchen in Berlin kannte.<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Minerva-Fabienne Hase / Nikita Volodin<br />

Berlin 1 1 218.77<br />

2 Janne Salatzki / Lukas Röseler<br />

Thür. 2 2 128.69<br />

Jagoda vor Starostin<br />

Neuer Meister bei den Männern wurde der<br />

Berliner Kai Jagoda, der in Oberstdorf trainiert.<br />

Im KP stieg er zwar beim Paradeelement 3A<br />

um, aber die 3T-3T-Kombination und der 3F<br />

gelangen, so dass er vier Punkte Vorsprung<br />

hatte. In der klassischen Walzer-Kür glückten<br />

die beiden 3A, was ihm trotz zwei anderer<br />

Sprungfehler den Titel sicherte. Aber für die<br />

EM wurde er nicht nominiert, weil Nikita Sta-<br />

rostin bei den Wettbewerben zuvor etwa neun<br />

Punkte mehr erreichte hatte und daher insgesamt<br />

in der Qualifikation drei Punkte Vor-<br />

»<br />

sprung hatte.<br />

Kai Jagoda<br />

„Es war schon sehr emotional. Ich bin in<br />

dieser Halle, seitdem ich drei Jahre alt bin,<br />

also bin ich seit 20 Jahren hier in diesem<br />

Sportforum. Und wenn man dann sieht,<br />

dass es irgendwann 20 Jahre später zu einem<br />

deutschen Meistertitel führen kann,<br />

ist das schon sehr emotional aufgeladen.<br />

Die EM-Quali um drei Punkte zu verpassen,<br />

ist nicht super schön, klar. Aber der Meistertitel<br />

war eines der größten Ziele, die wir<br />

«<br />

dieses Jahr hatten und ich denke, wenn<br />

man sich meine Saison bis jetzt anguckt,<br />

dann sieht man, dass die zwei Jahre in<br />

Oberstdorf jetzt endlich Früchte tragen.<br />

Auch international sind meine Punkte mit<br />

zwei nicht fehlerfreien Programmen im Vergleich<br />

zum letzten Jahr gestiegen und das<br />

ist der Schritt, den wir gehen wollten.“


25<br />

Kai Jagoda<br />

Fotos: Hella Höppner<br />

Starostin er-<br />

hielt eine<br />

verbale War-<br />

nung: Wenn er bei der<br />

EM nicht unter die ers-<br />

ten zehn komme, werde<br />

man für die WM neu ent-<br />

scheiden. Der Vorjahresmeister<br />

schrieb, er habe zuvor Grippe gehabt,<br />

wollte aber trotzdem auf jeden Fall star-<br />

ten. Allerdings wirkte er noch nervöser als<br />

sonst und verpatzte viel. Weil die Disko-Mu-<br />

sikstücke in beiden Programmen zu ähnlich<br />

waren, hatte er kurz zuvor ein neues, klassisches<br />

KP zu Tschaikowskys Nussknacker ein-<br />

studiert. Aber im KP wurde die Kombination<br />

„nur“ 3L-2T und anschließend rutschte er<br />

beim Absprung zum 3A aus. Die anderen Ele-<br />

mente gelangen. In der Kür hatte er nur noch<br />

einen 3A vorgesehen, der ebenso wieder einmal<br />

mit Sturz endete wie der 3T der Kombina-<br />

tion 3L-3T. Denis Gurdzhi verpatzte den 3F im<br />

KP, aber die 3S-3T-Kombi gelang. Ohne 3F<br />

und 3L kam er auch diesmal trotz anspre-<br />

chendem Laufstil nicht weit.<br />

Charise Matthaei<br />

& Max Liebers<br />

Deutsche Meisterschaften<br />

Männer | Meisterklasse<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Kai Jagoda Berlin 1 1 204.51<br />

2 Nikita Starostin NRW 2 2 198.94<br />

3 Denis Gurdzhi Bayern 3 3 169.04<br />

4 Lotfi Sereir Ba.-Wü. 4 4 151.71<br />

5 Tim England Thür. 5 5 149.23<br />

Janse & Steffan überlegen<br />

Keine Überraschungen gab es im Eistanzen,<br />

denn die zweimaligen Meister Jennifer Janse<br />

van Rensburg & Benjamin Steffan waren vor<br />

allem stilistisch überlegen. Die Pflichttanz-<br />

Schrittfolge im Rhythmustanz hatte allerdings<br />

nur Level 1. In der Tango-Kür waren die Levels<br />

relativ hoch und die Ausführung überwiegend<br />

+3, die Hebungen +4 und die Komponenten<br />

lagen bei etwa 8,2. Mit zur EM dürfen<br />

dank des neunten Vorjahresplatzes der Meister<br />

Charise Matthaei & Max Liebers aus<br />

Chemnitz, deren Haupttrainerin<br />

Barbara Fusar Poli mit nach<br />

Berlin gekommen war. Die<br />

Twizzles im Rhythmustanz<br />

waren nicht ideal, die anderen<br />

Elemente glückten. In<br />

der Kür zu „Eleanor Rigby“ von<br />

den Beatles gelangen sämtliche<br />

Elemente, die Ausführung wurde<br />

überwiegend mit +2 bewertet und<br />

die Komponenten lagen bei 7,6. Insgesamt<br />

überzeugend liefen auch Karla Maria<br />

Karl & Kai Hoferichter aus Berlin, die für<br />

die Darbietung der Kür sogar eine Komponente<br />

von 8,0 erhielten.<br />

Nikita Starostin<br />

Eistanz | Meisterklasse<br />

Land RT Kür Pkt<br />

1 Jennifer Janse van Rensburg / Benjamin Steffan<br />

Bayern 1 1 185.49<br />

2 Charise Matthaei / Max Liebers<br />

Sachsen 2 2 170.76<br />

3 Karla Maria Karl / Kai Hoferichter<br />

Berlin 3 3 154.32<br />

Jennifer Janse van<br />

Rensburg &<br />

Benjamin Steffan


26<br />

Deutsche Meisterschaften<br />

Kristina Isaev<br />

Fotos: Hella Höppner<br />

Sarah Pesch<br />

Frauen | Meisterklasse<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Kristina Isaev Ba.-Wü. 1 1 158.73<br />

2 Sarah Pesch Bayern 2 2 135.68<br />

3 Hanna Keiß Bayern 3 3 122.55<br />

4 Elisabeth Jäger Bayern 4 4 104.27<br />

Team Berlin 1 wieder Meister<br />

Während im Vorjahr die Entscheidung knapp<br />

war, gewann das Team Berlin 1 diesmal wieder<br />

mit größerem Abstand. Das KP war allerdings<br />

noch nicht so ausgereift, auch wenn das<br />

Twizzle-Element, das oft die Spreu vom Weizen<br />

trennt, gut gelang. Aber bei der Dreieck-Intersection,<br />

die jahrelang nicht, aber in dieser Saison<br />

wieder gefordert war, gab es drei Stürze.<br />

Der Block war beeindruckend und die Kreativ-<br />

Mühle ebenfalls. Insgesamt fehlte es aber etwas<br />

an Tempo. Die Kür stellte dagegen eine<br />

große Steigerung gegenüber dem KP dar, war<br />

flüssig und sehr konkurrenzfähig. Man merkte,<br />

dass sie schon länger gelaufen wurde, zum<br />

Beispiel bei der Shanghai Trophy. Die <strong>Pirouette</strong><br />

war gut gedreht, bei der Gruppenhebung<br />

war dagegen eine Hebung nicht korrekt ausgeführt.<br />

Die letzten beiden Elemente (<strong>No</strong>-hold<br />

und Kreuzung) waren beeindruckend. Sie sind<br />

für den Gesamteindruck immer die wichtigsten.<br />

Bei den United Angels aus Stuttgart war<br />

das KP noch nicht ausgereift, bei zwei Elementen<br />

gab es einen Sturz. Die Kür gelang trotz eines<br />

Sturzes viel besser. Beim KP der relativ<br />

jungen Skating Graces merkte man, das zwei<br />

oder drei schwächere Läuferinnen dabei waren,<br />

die Mühe mit den Elementen hatten. Der<br />

Druck in der Kür war groß, weil die Läuferinnen<br />

die Chance sahen, Zweite zu werden. Daher<br />

machten sie mehr kleinere Fehler.<br />

Synchron | Meisterklasse<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Berlin 1 Berlin 1 1 183.05<br />

2 United Angels Ba.-Wü. 3 2 161.35<br />

3 Skating Graces Senior Sachsen 2 3 157.53<br />

Der Wettbewerb der Frauen war besonders<br />

schwach. Die neue Meisterin Kristina Isaev aus<br />

Oberstdorf verpatzte im KP ihre zwei Dreifachen<br />

(„Ich habe mir zu viel Druck gemacht“),<br />

riss sich aber in der Kür zusammen und stand<br />

fünf Dreifache ohne Abzüge für Unterdrehung.<br />

Daher konnte die DEU sie für die EM mit einigermaßen<br />

gutem Gewissen nominieren. Sarah<br />

Pesch, Hanna Keiß und Elisabeth Jäger liefen<br />

zwar gefällig und auch sportlich etwas anspruchsvoller<br />

als früher, haben aber keinerlei<br />

Mindestpunktzahlen.<br />

Team Berlin 1<br />

Die Juniorensieger Skating Graces Junior liefen<br />

mit mehr Tempo als die Konkurrentinnen,<br />

machten aber auch mehr kleine Fehler. Beim<br />

Team Berlin Juniors wirkte die Komposition des<br />

KP sehr überzeugend, aber zwei Stürze trübten<br />

den Eindruck. In der Kür gab es mit der Reihe<br />

am Ende das Highlight. Beim Team Munich Destiny<br />

sah man, dass einige Läuferinnen schwächer<br />

waren. Das Nachwuchsteam Berlin <strong>No</strong>vice<br />

hatte ein anspruchsvolles Programm.


27<br />

Grimm & Savitskiy überlegen<br />

Das Highlight bei den Junioren waren die Eistänzer<br />

Darya Grimm & Michail Savitskiy, die<br />

motiviert vom ISU Juniorenfinale zurückkamen.<br />

Ihr Rhythmustanz gelang sehr gut, hier<br />

gingen die Komponenten bis 8,5 und die Elemente<br />

erhielten im Durchschnitt +3. Ähnlich<br />

sah es in der Kür aus. Etwas unerwartet belegten<br />

die erst seit wenigen Monaten zusammen<br />

laufenden Oberstdorfer Lilia Schubert & Nikita<br />

Remeshevskiy den zweiten Platz, denn sie hatten<br />

im Rhythmustanz deutlich höhere Komponenten.<br />

Alexia Kruk & Jan Eisenhaber aus Berlin<br />

gefielen insbesondere in der Kür mit sehr<br />

guten Elementen. Im Nachwuchs Eistanzen gewannen<br />

die schon international öfter gestarteten<br />

Geschwister Enikö & Zoard Kobor aus<br />

Dortmund erwartungsgemäß überlegen mit<br />

sehr guten Elementen.<br />

Berlin waren diesmal mit 2A und doppeltem<br />

Twist und Wurfrittberger in einem fehlerlosen<br />

KP die klaren Sieger, denn in der ebenfalls<br />

sturzfreien Kür gelang eine 3T-2T-Kombination,<br />

aber 122 Gesamtpunkte sind sehr mäßig.<br />

Aliyah Ackermann & Tobija Harms bekamen im<br />

KP beim 2L nach Vorwärtslandung von ihm<br />

große Abzüge, auch die <strong>Pirouette</strong> war sehr unsauber.<br />

Die Kür glückte insgesamt besser.<br />

Sophie Krebs & Ilia Trofymov zeigten für ein<br />

Nachwuchspaar bereits gute Ansätze.<br />

Paare | Junioren<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Sonja Löwenherz / Robert Löwenherz<br />

Berlin 1 1 122.30<br />

2 Aliyah Ackermann / Tobija Harms<br />

Bayern 2 2 113.82<br />

3 Anastasia Steblyanka / Lukas Gneiding<br />

Ba.-Wü. 3 3 109.12<br />

Darya Grimm &<br />

Michail Savitskiy<br />

Deutsche Meisterschaften<br />

Kein Kunstlaufpaar konnte bei den Junioren<br />

überzeugen. Sonja und Robert Löwenherz aus<br />

Eistanz | Junioren<br />

Land RT Kür Pkt<br />

1 Darya Beatrice Grimm / Michail Savitskiy<br />

Bayern 1 1 175.82<br />

2 Lilia Schubert / Nikita Remeshevskiy<br />

Sachsen 2 3 142.35<br />

3 Alexia Kruk / Jan Eisenhaber<br />

Berlin 4 2 138.80<br />

4 Mia Lee Mayer / Davide Calderari<br />

Bayern 3 4 134.75<br />

5 Alexandra Lomov / Tobias Bucholz<br />

NRW 5 5 85.30<br />

Synchron | Junioren<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Skating Graces Junior Sachsen 1 2 119.94<br />

2 Berlin Juniors Berlin 2 1 111.84<br />

3 Munich Destiny Bayern 3 3 82.33<br />

Paare | Nachwuchs<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Sophie Krebs / Ilia Trofymov<br />

Ba.-Wü. 1 1 68.86<br />

Lilia Schubert &<br />

Nikita Remeshevskiy<br />

Eistanz | Intermediate<br />

Land PT1 PT2 Kür Pkt<br />

1 Warunya Kath. Salenbauch / Paiboon Her. Salenbauch<br />

Bayern 1 1 2 67.65<br />

2 Laura Alexis Leisten / Marius Göbel<br />

Sachsen 2 2 1 61.94<br />

3 Victoria Abt / Alexander Müller<br />

NRW 4 3 3 55.82<br />

4 Lena Boensch / Lorenz Klaholz<br />

Sachsen 3 4 4 53.27<br />

5 Daria Gorjatschew / Luis <strong>No</strong>thard<br />

Sachsen 5 5 5 51.32<br />

Eistanz | Nachwuchs<br />

Land PT1 PT2 Kür Pkt<br />

1 Enikö Kobor / Zoard Kobor<br />

NRW 1 1 1 114.91<br />

2 Mia Gibbesch / Lias Luft<br />

Bayern 3 2 3 91.25<br />

3 Rika Unruh / Artyom Sladkov<br />

NRW 2 3 2 89.97<br />

Synchron | Nachwuchs<br />

Sonja & Robert<br />

Löwenherz<br />

Land KP Kür Pkt<br />

1 Berlin <strong>No</strong>vice Berlin 1 48.29


28<br />

Österreichische Meisterschaften<br />

Österreich: Wintermärchen<br />

mit Favoritensiegen<br />

Die österreichischen Staatsmeisterschaften im Eiskunstlauf fanden heuer vom 13. bis<br />

17. Dezember im idyllischen Feldkirch in Vorarlberg statt. Die Halle war trotz am<br />

Boden ausgelegter Holzpaletten, um die Füße etwas wärmer zu halten, ausgesprochen<br />

kalt, so dass viele Besucher den Wettbewerb in Decken eingehüllt verfolgten. Die Lage<br />

der Halle ist allerdings günstig, denn mit einem kleinen Fußmarsch war man rasch im<br />

Zentrum, wo man sich am Adventmarkt mit Punsch und anderen weihnachtlichen Leckereien<br />

wärmen konnte. Wer nicht live dabei sein konnte, hatte auch wieder die Möglichkeit,<br />

das Event über einen Livestream mitzuverfolgen.<br />

Das größte Starterfeld gab es wie gewohnt in<br />

der Kategorie Intermediate <strong>No</strong>vice Mädchen, in<br />

der 28 Starterinnen um den Sieg kämpften.<br />

Glückliche Gewinnerin mit knappem Vorsprung<br />

war am Ende vom Tag Teresa Naja Eder (39,46<br />

Punkte). Den Sieg hatte sie vor allem im technischen<br />

Bereich mit guten und schwierigen Doppelsprüngen<br />

herausgeholt. Alice Lopes Pedroso<br />

lief mit viel Elan und schon guter Präsenz auf<br />

dem Eis zu Silber (39,36 Punkte). Bronze ging<br />

an Marie Bauer (38,89 Punkte). Bei den Knaben<br />

setzte sich Jonathan Aschl, der mit seiner<br />

Schwester auch im Paarlaufen am Start war,<br />

mit 39,85 Punkten gegen vier Teilnehmer<br />

durch. Schlüssel zum Sieg war insbesondere,<br />

dass er im Gegensatz zur Konkurrenz seine<br />

Doppelsprünge schon gut ausrotiert zeigen<br />

konnte. Silber ging an Constantin Nepyyvoda<br />

(33,82 Punkte), Bronze nur knapp dahinter an<br />

Ilja Savenkov (33,49 Punkte). Im Paarlauf gab<br />

es zwei Starter, hier gewannen Raphaela Aschl<br />

/ Jonathan Aschl (30,05 Punkte) deutlich vor<br />

Natalie Ruis / Leo Ruis.<br />

In der Kategorie Advanced <strong>No</strong>vice gewann Maxima<br />

Rebernig (93,82 Punkte) mit bestem KP<br />

und bester Kür dennoch nur recht knapp vor<br />

Vorjahresmeisterin Emes Namazalieva (92,74).<br />

Letztere vergab den Sieg mit einem Sturz beim<br />

2A im KP und viel Risiko in der Kür, wo ein 3S<br />

nur wackelig gelang. Dritte wurde Marharyta<br />

Chachyk (77,57 Punkte). Dank eines guten KP<br />

konnte sie die Bronzemedaille noch knapp vor<br />

Sarah Mayr (77,51 Punkte) halten, die sich mit<br />

sehr guter Kür mit sieben Doppelsprüngen<br />

und einem 2A von Rang 13 nach dem KP auf<br />

Gesamtrang vier verbesserte. Bei den Advanced<br />

<strong>No</strong>vice Knaben war nur Nikolaj Gromov<br />

(73,84 Punkte) am Start. Er versuchte sich<br />

zwar bereits an 3S und 3T, dürfte aber mit<br />

dem Axel auf Kriegsfuß stehen, den er in KP<br />

und Kür nur einfach zeigte.<br />

Flora Marie Schaller und<br />

Straub / Straub Juniorenmeister<br />

Bei den Juniorinnen galt die Titelverteidigerin<br />

Hannah Frank aufgrund ihres technischen Arsenals<br />

auch heuer als große Favoritin. Bereits<br />

das KP ging aber daneben: statt einer Kombi<br />

gab es einen gestürzten 2T, nachfolgend stürzte<br />

sie auch beim 3L, so dass die Vorjahreszweite<br />

Flora Marie Schaller, die Schwester von<br />

Paarläuferin Sophia Schaller, im KP in Führung<br />

ging. Auch in der Kür lief es für Frank nicht<br />

besser: sie stürzte bei 3L, 3F und 3T (teilweise<br />

nicht ausrotiert), ein Axel gelang nur einfach<br />

und ein 3S war wackelig. Darunter litt die ar-<br />

Flora Marie Schaller<br />

Foto: Höppner<br />

tistische Seite ihrer Kür zu „Virus Beethoven“<br />

deutlich, bei der die talentierte Frank an einem<br />

guten Tag mit viel Drive und Temperament<br />

begeistert. In Feldkirch wirkte die Kür ob<br />

der vielen Fehler hektisch und fahrig. Preisrichter,<br />

die nach Tagesleistung und nicht - wie<br />

das so oft passiert - nach technischem Potenzial<br />

werten, hätten hier mit den Komponenten<br />

durchaus strenger sein können. Sie honorierten<br />

die Silbermedaillengewinnerin mit 113,82<br />

Punkten. Somit wusste Schaller vor ihrer Kür,<br />

dass sie nicht allzu viel Raum für Fehler hatte.<br />

Dementsprechend lief sie sehr konzentriert<br />

mit 3S-2T, 3R, 3T, 2L-2R, 3S und zwei 2A durch<br />

die Kür, leistete sich nur die eine oder andere<br />

Unsicherheit, aber keinen Sturz, was am<br />

Schluss zur verdienten Goldmedaille mit deutlichem<br />

Vorsprung reichte (127,12 Punkte).<br />

Auf Rang drei platzierte sich<br />

Sara Höfer mit stabilen Leistungen<br />

in Kür und KP<br />

(113,44 Punkte). Insbesondere<br />

in der Kür<br />

fiel auf, dass zwar viele<br />

Läuferinnen mehrere<br />

Dreifache im Programm<br />

hatten. Aber unter dem Versuch,<br />

das technische Maximum<br />

zu zeigen, litt häufig die Interpretation.<br />

Daniel Ruis holte bei den<br />

Herren den Juniorentitel mit 140<br />

Punkten. Er war der einzige Starter<br />

und zeigte drei verschiedene Dreifachsprünge<br />

(3T, 3S, 3L), auch wenn<br />

der Lutz nur im KP gelang und er in der<br />

Kür dabei stürzte. Seine Doppelaxel wirkten<br />

sehr solide und mit gutem Techniktrainer<br />

ausbaufähig. Ruis fiel aber auch mit<br />

Qualitäten, die man nur schwer erarbeiten<br />

kann, positiv auf: z.B. gute Musikalität und einem<br />

breiten, offenen Eislaufen, das man bei<br />

einem 15-jährigen noch nicht so häufig sieht.<br />

Das Duell bei den Tänzern entschieden Anita<br />

Straub / Andreas Straub mit 128,68 Punkten<br />

vor Elisabeth Havers / Leo Havers (108,49<br />

Punkte) deutlich für sich. Beide Paare hatten<br />

einen fast gleichen technischen Basiswert in<br />

ihren Programmen, Straub / Straub kamen<br />

von sehr kleinen Unsicherheiten abgesehen<br />

fehlerfrei durch die Programme und wirkten<br />

insgesamt souveräner. Havers / Havers leisten<br />

sich vor allem in der Kür grobe Schnitzer wie<br />

einen Sturz bei der Twizzle-Sequenz. Allerdings<br />

gab es zuvor Probleme beim Abspielen der<br />

Musik und sie mussten sehr lange auf dem Eis<br />

warten, bis sie starten konnten. Eine sehr unangenehme<br />

Situation, vielleicht aber auch<br />

eine gute Erfahrung für spätere Wettkämpfe.<br />

Mikutina und Zandron mit guten<br />

Küren zu Gold<br />

Im Paarlaufen waren Sophia Schaller und Livio<br />

Mayr die einzigen Starter in der Meisterklasse<br />

(154,94 Punkte). Die beiden treten erst seit<br />

der letzten Saison gemeinsam auf, demon-


strieren aber bereits ein sehr harmonisches<br />

Zusammenspiel auf dem Eis. Sehr positiv fiel<br />

auch der im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />

gesteigerte Schwierigkeitsgrad sowohl im KP<br />

als auch in der Kür auf. Insbesondere zeigten<br />

sie im KP und in der Kür diesmal bereits einen<br />

dreifachen Twist, der aber noch nicht ganz sicher<br />

ist. Aber er klappte im Wettbewerb immerhin<br />

besser als beim Einlaufen. Der höhere<br />

Schwierigkeitsgrad forderte jedoch vor allem<br />

in der Kür mit mehreren Fehlern seinen Tribut<br />

(u.a. Einzelsprünge teilweise nur doppelt,<br />

Sturz beim dreifachen Wurfrittberger). Doch<br />

selbst wenn nicht alles geklappt hat, zeigen<br />

die technischen Fortschritte deutlich, dass beide<br />

sehr ambitioniert sind und auch eine international<br />

erfolgreiche Karriere anstreben.<br />

Weniger perspektivenreich sieht es beim Eistanz<br />

aus. Hier holten die ebenfalls einzigen<br />

Starter in der Meisterklasse, Corinna Huber /<br />

Patrick Huber zum zweiten Mal den Titel<br />

(117,47 Punkte). Vor allem in der Kür, die sie<br />

wie im Vorjahr zur Musik zur Filmmusik „Der<br />

letzte Kaiser“ liefen, zeigten sie viele Unsicher-<br />

Olga Mikutina<br />

Foto: Kolb<br />

heiten, Patrick Huber strauchelte bei einigen<br />

Twizzles. Mangels technischer Schwierigkeiten<br />

fehlt dem Paar bis jetzt die Mindestpunktzahl<br />

für die EM.<br />

Bei den Damen zeichnete sich im Vorfeld ein<br />

Dreikampf zwischen Titelverteidigerin Emily<br />

Saari, Stefanie Pesendorfer, die den Titel 2021<br />

gewann, und der Favoritin Olga Mikutina, Titelgewinnerin<br />

der Jahre 2020 und 2<strong>01</strong>9, ab.<br />

Emily Saari, nach einer langen Verletzungspause<br />

mit einem limitierten technischen Arsenal<br />

und noch nicht in Bestform, vergab mit einem<br />

komplett verpatzten KP jegliche Chancen auf<br />

eine Titelverteidigung (keine Kombi nach Sturz<br />

beim 3T, Umstieg bei 3S und 2A) und sie lag<br />

nach dem KP sogar auf dem sechsten und<br />

letzten Platz. Auch Mikutina patzte im KP (3L<br />

der Kombi nicht ganz rotiert, Sturz beim 3F).<br />

So lag vor der Kür Pesendorfer, die fehlerfrei<br />

durch ihr KP gekommen war, knapp in Führung.<br />

Bei der Kür zeigte Saari zwar nur 3T und<br />

3S dreifach, dafür aber großen Charakter. Die<br />

eingeschränkten technischen Möglichkeiten<br />

präsentierte sie sehr schön und fehlerfrei und<br />

es gelang ihr so, die Bronzemedaille zu gewinnen<br />

(125,05 Punkte).<br />

Mikutina, die seit dem Herbst in Montclair<br />

(New Jersey, nahe New York) trainiert und studiert,<br />

zeigte eine artistisch hochwertige<br />

und bis auf einen umgestiegenen 3L<br />

auf den ersten Blick technisch einwandfreie<br />

Kür mit sechs Dreifachen<br />

und zwei 2A. Auf den zweiten Blick<br />

fehlte bei den meisten Sprüngen allerdings<br />

eine kleine Ecke. Es reichte dennoch<br />

locker zum Sieg (172,93 Punkte), denn<br />

Pesendorfer schien in der Kür mehr für ein sicheres<br />

Silber als um ein mögliches Gold zu<br />

laufen. Die erste Programmhälfte klappte mit<br />

vier ausrotierten Dreifachen (3L, 3S, 3T-2T, 3T)<br />

gut, die nächsten Sprünge zeigte sie aber nur<br />

doppelt und wurde mit 166,69 Punkten Vizemeisterin.<br />

Auf den weiteren Rängen landeten<br />

Emilie Grosch (116,43 Punkte), Julia Marie Gaiser<br />

(100,99 Punkte) und Kira Frisch (89,83).<br />

Maurizio Zandron gewann bei den Herren und<br />

wurde damit zum fünften Mal Staatsmeister.<br />

Im KP leistete er sich zwar Fehler beim Auslauf<br />

vom 3A und in der<br />

Kombi und lag da etwas<br />

glücklich in Führung<br />

vor Luc Maierhofer,<br />

der zwar ein<br />

leichteres Programm<br />

ohne 3A, dafür einwandfreiem<br />

2A, 3L-3T<br />

und 3F zeige. Die Kür<br />

begann Maierhofer in<br />

ähnlichem Stil, ohne<br />

3A, dafür sehr schönen,<br />

fliegenden Dreifachsprüngen.<br />

Doch dann<br />

riss der Faden und die<br />

letzten Elemente gelangen<br />

nur doppelt. Er erreichte<br />

insgesamt<br />

202,20 Punkte und die<br />

Tür zum Sieg stand für<br />

Stefanie Pesendorfer, Foto: Kaczmarek<br />

Sophia Schaller & Livio Mayr, Foto: Höppner<br />

Zandron weit offen. Der gebürtige Italiener<br />

gab sich in der Kür keine Blöße, zeigte zwei 3A,<br />

den ersten davon sehr sicher mit Euler und 3S<br />

sowie fünf weitere Dreifachsprünge. Um die<br />

eine oder andere Landung musste er zwar etwas<br />

kämpfen, er gewann aber dennoch zu<br />

Recht mit großem Abstand (224,34 Punkte).<br />

Auf dem dritten Rang landete wie im Vorjahr<br />

Anton Skoficz (161,46 Punkte). Er hat technisch<br />

und artistisch große Fortschritte gemacht und<br />

konnte seine Punktzahl vom Vorjahr deutlich<br />

steigern. Platz vier ging an Valentin Eisenbauer<br />

(124,42 Punkte). Katrin Flaschka<br />

29<br />

Österreichische Meisterschaften


30<br />

Schweizermeisterschaft der Elite<br />

Anthea Gradinaru, Kimmy Vivienne Repond und Livia Kaiser (von links)<br />

Sie fielen auf mit ihren weißen Zipfelmützen und den silberfarbenen<br />

Mänteln inmitten des überwiegend dunkel<br />

gekleideten Publikums – die vielen Helferinnen und Helfer<br />

vom Eislaufclub Küsnacht. Angeführt von einem aus Frauen<br />

bestehenden zehnköpfigen Organisationskomitee wurden die<br />

nationalen Titelkämpfe der Meisterklasse und Junioren für<br />

das Jahr <strong>2024</strong> im Großraum Zürich durchgeführt. Der veranstaltende<br />

Eislaufclub Küsnacht wollte mit originellen Ideen<br />

dem Event einen gewissen Pfiff vermitteln. So wurden die Auslosungen<br />

im Restaurant der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK) mit<br />

einem Apéro riche ergänzt. Alle Coaches erhielten vom Organisator<br />

eine Einladung zu einem Nachtessen.<br />

Georgii Pavlov, Lukas Britschgi und Niko Steffen (von links)<br />

Spektakuläre<br />

Schweizermeisterschaft<br />

in Küsnacht<br />

Lukas Britschgi verteidigt Titel, Kimmy Repond wird erstmals Meisterin<br />

Die Vorstellung der Aktiven auf dem Eis erfolgte<br />

im Scheinwerferlicht. Vor der Rangverkündigung<br />

gab es eine Verlosung unter den Aktiven<br />

mit attraktiven Preisen, dies mit Weltmeisterin<br />

Denise Biellmann und Europameisterin Sarah<br />

van Berkel als Glücksfeen. Die Medaillentrios<br />

wurden bei den Rangverkündigungen bequem<br />

mit einem Sport Coupé sowie einem SUV auf<br />

das Eis gefahren. Und jede Eisläuferin und jeder<br />

Eisläufer sowie alle Medaillengewinner erhielten<br />

ein Geschenk. Der Eislaufclub Küsnacht<br />

wurde denn auch mit einem ansehnlichen Publikumszuspruch<br />

belohnt. Über die drei Tage<br />

gesehen dürften mehr als 2.000 Eislaufinteressierte<br />

die Tore der kalten KEK-Eishalle bei freiem<br />

Eintritt passiert haben.<br />

Lukas Britschgi überragend<br />

Und dann wurde auch noch Sport geboten. Einer<br />

der ganz großen Höhepunkte des Meisterschaftswochenendes<br />

waren die Vorstellungen<br />

des mittlerweile vierfachen Titelträgers Lukas<br />

Britschgi (Frauenfeld), EM-Dritter und WM-<br />

Achter im Jahr 2023. Selbstredend spendete<br />

das Publikum dem Thurgauer nach seinen<br />

Vorstellungen eine Standing Ovation. Dies<br />

nach insgesamt zweimal sicher gestandenen<br />

4T-3T- Sprungkombinationen und drei 3A so-<br />

wie weiteren fünf Dreifachsprüngen. All dies<br />

ergab insgesamt hohe 264,89 Punkte. Britschgi<br />

ist für die kommende EM und WM bereit und<br />

meinte denn auch: „Ich bin zufrieden mit der<br />

Meisterschaft. Es war ein guter Wettkampf.“<br />

Leider musste der Junioren-WM-Silbergewinner<br />

2023, Naoki Rossi (Champéry) seine Teilnahme<br />

aus medizinischen Gründen absagen,<br />

so dass das Duell von Britschgi mit Rossi ausfiel.<br />

Mit großem Punkterückstand wurden<br />

Georgii Pavlov (Zürich-Oerlikon) und Nico Steffen<br />

(Dübendorf) Zweiter und Dritter.<br />

Kimmy Repond mit der Formel<br />

1-1-1<br />

Sie war die unumstrittene Favoritin auf den<br />

erstmaligen Titel – Kimmy Repond (Basel).<br />

Und die WM-Achte und EM-Bronzegewinnerin<br />

von 2023 wurde ihrer zugesagten Rolle gerecht<br />

und siegte überlegen. Im Herbst wochenlang<br />

verletzungsbedingt ohne oder mit<br />

reduziertem Training, verblüffte die 17-Jährige<br />

einmal mehr mit ihrer Eleganz und Sprungsicherheit.<br />

„Ich bin happy über meine Performance.<br />

Sie war nicht perfekt. Aber es ist eine<br />

gute Vorbereitung für die EM. Dort ist das<br />

Ziel, das Beste zu geben“, freute sich Repond.<br />

Quintessenz: Erste im Kurzprogramm, Erste<br />

der Kür und Erste im Schlussklassement. Für<br />

Fachleute nicht ganz überraschend, beeindruckte<br />

die letztjährige Juniorensiegerin Anthea<br />

Gradinaru (Dübendorf) als neue Vizemeisterin.<br />

Mit einem sagenhaften Gleitvermögen,<br />

einer Grazie sondergleichen und einer<br />

enormen Sprungsicherheit überzeugte die 14-<br />

Jährige alle Anwesenden vollends. Und dabei<br />

hat sie die 3-3-Sprungkombination noch gar<br />

nicht gezeigt. Titelverteidigerin Livia Kaiser<br />

(Dübendorf) vermochte im KP dem Erwartungsdruck<br />

nicht ganz standzuhalten und<br />

stürzte zweimal, bei der 3L-Sprungkombination<br />

und dem 3F. Anderntags zeigte Kaiser<br />

aber ihre vorhandene große Klasse. Mit sechs<br />

Dreifachsprüngen und bekannt elegantem Eislaufen<br />

schaffte es die 19-Jährige noch, Bronze<br />

zu gewinnen. Repond und Kaiser sind für die<br />

EM selektioniert worden. Die vormalige vierfache<br />

Meisterin Alexia Paganini (St. Moritz) erreichte<br />

ihr früheres Leistungsvermögen nicht<br />

ganz, da der 22- Jährigen in beiden Programmen<br />

zu viele Fehler bei Sprungelementen unterliefen.<br />

Als Vierte blieb sie ohne Medaille.<br />

Die 17-jährige Sara Franzi (Bellinzona) lag<br />

nach dem Kurzprogramm etwas unerwartet<br />

auf dem zweiten Rang, vermochte diesen<br />

nach drei Stürzen in der Kür aber nicht zu halten<br />

und wurde Fünfte.


31<br />

Eistanzpaare überraschen gehörig<br />

Mit dem Wechsel von Victoria Manni/Carlo Röthlisberger<br />

zum italienischen Team und dem<br />

Rücktritt von Jasmine Tessari/Stéphane Walker<br />

befürchtete man das Entstehen einer größeren<br />

Lücke an Eistanzpaaren. Dem ist nicht so.<br />

Mit Arianna Sassi/Luca Morini (La Chaux-de-<br />

Fonds) gewannen die Erstklassierten des letzten<br />

Jahres mit 157,52 Punkten erneut und<br />

werden versuchen, an der EM <strong>2024</strong> das Finale<br />

zu erreichen, nach ihrem 21. Rang 2023. Zweite<br />

wurde das neue Paar Kayleigh Elia Maksymec/Félix<br />

Desmarais (La Chaux-de-Fonds,<br />

154,21 Punkte), die in Montreal in der „Ice<br />

Academy of Montreal“ mit ihrem Haupttrainer<br />

Romain Haguenauer trainieren. Bronze ging<br />

an Nicole Calderari/Cristian Murer (La Chauxde-Fonds,<br />

145,51 Punkte). Calderari ist die<br />

Schwester des für Deutschland laufenden Junioren-Eistänzers<br />

Davide Calderari.<br />

Bei den Junior Eistanzpaaren trug sich Erstaunliches<br />

zu: Die heimischen Gina Zehnder/<br />

Beda-Leon Sieber (Küsnacht) sorgten mit ihren<br />

Präsentationen beim Publikum für helle<br />

Begeisterung. Beide sind in allen Bereichen<br />

stärker geworden, etwa mit zugelegtem Tempo,<br />

schneller ausgeführten und sicheren Hebungen<br />

und höheren Schwierigkeitsgraden,<br />

guten Griffen. Ein harmonisches Paar. Es<br />

schien, als würde es zum Publikum reden, es<br />

„tanzte“ im rotfarbenen Outfit. „Es war ein Risiko,<br />

dieses Programm zur Musik ‘Race’ von<br />

Yello zu wählen“, verriet Trainerin Cornelia Leroy<br />

und ergänzte: „Aber es hat sich gelohnt.<br />

Im internationalen Umfeld ist es ein wenig<br />

‘der’ Rhythm Dance geworden.“<br />

hin: „Eine gehörlose Person im Publikum, die<br />

die Deutschschweizer-Dialekt-Gebärdensprache<br />

kennt, versteht, was wir miteinander reden.“<br />

Aber die Story hat kein Happy End. „Ja,<br />

sie hat kein Happy End. Er teilt ihr mit, dass er<br />

diese Beziehung mit diesem Nachteil nicht<br />

weiterführen will. Sie hingegen will diese, der<br />

körperliche Nachteil störe sie nicht. Er aber<br />

bleibt bei seiner Entscheidung“, sagte Sieber.<br />

Auf Zehnders Kleid sind englische Worte zur<br />

Story geschrieben. Das Ganze ist schlicht fantastisch.<br />

Zehnder/Sieber werden zum dritten<br />

Mal Schweizer Junioren Eistanzmeister. Silber<br />

ging an das erst seit dem letzten Mai zusammen<br />

laufende Paar Seraina Tscharner/Laurin<br />

Wiederkehr (Küsnacht), die ebenfalls von Cornelia<br />

Leroy und Alisa Besseghier betreut werden.<br />

Dritte wurden Eléonore Gabet/Maxime<br />

Evéquoz (La Chaux-de-Fonds). „Ich bin erstaunt<br />

über das, was ich gesehen habe“,<br />

meinte Roland Wehinger, Ehrenpräsident von<br />

Swiss Ice Skating, auf der Tribüne, ein Fachmann<br />

im Eistanz erster Güteklasse.<br />

Neuanfang im Paarlauf<br />

In der jüngeren Vergangenheit fehlten Schweizer<br />

Paare in den internationalen Ranglisten.<br />

Mit Pauline Irman/Benjamin Jalovick (Genf,<br />

109,37 Punkte) und Chiara Michaela Pazienza/<br />

Maxim Knorr (Schaffhausen/Zürich, 90,77<br />

Punkte) in der Juniorenklasse versuchen zwei<br />

Paare, künftig diese Lücke zu schließen. Allerdings<br />

ist vorerst noch viel Geduld und Arbeit<br />

vonnöten, bis mit Resultaten weit über der<br />

100-Punkte-Grenze der internationale Anschluss<br />

gefunden werden kann.<br />

Punkte). Tzimpoukakis brillierte mit einer stupenden<br />

Sprungsicherheit, die ihr zunehmend<br />

den Ruf als «Miss Stability» einbringen könnte.<br />

An beiden Tagen zauberte die 14-Jährige insgesamt<br />

neun Dreifachsprünge auf das Eis,<br />

ohne auch nur die kleinste Unsicherheit zu<br />

verraten. „Ich bin stolz und glücklich. Ich wollte<br />

zwei cleane Programme laufen“, sagte Tzimpoukakis.<br />

Die feenhaft laufende Anastasia<br />

Brandenburg führte nach dem KP, musste<br />

aber zu Beginn der Kür unerwartet zwei<br />

schwere Sprungfehler in Kauf nehmen. Brandenburgs<br />

Reaktion danach bewies ihre große<br />

Klasse – sie blieb fehlerlos bis zum Ende und<br />

wurde mit Silber belohnt. Olivia Bacsa vervollständigte<br />

als Drittklassierte das Trio, das beim<br />

Publikum auf der Tribüne der KEK Eishalle für<br />

jeweils großen Applaus sorgte. Bei den Junioren<br />

Herren verteidigte Aurélian Chervet (Bern,<br />

182,00 Punkte) seinen Titel, Ean Weiler (Bülach,<br />

154,48 Punkte) wurde Zweiter, Damien<br />

Eckstein (Genf, 136,42 Punkte) Dritter. Die Präsidentin<br />

von Swiss Ice Skating, Diana Barbacci<br />

Lévy, zog abschließend am Mikrofon ein Fazit:<br />

„Es waren drei tolle Tage mit fantastischen<br />

Leistungen. Ein Dank an die Organisation und<br />

die Sponsoren.“ Albert René Kolb<br />

Schweizermeisterschaft der Elite<br />

Einen speziellen Leckerbissen boten Zehnder/<br />

Sieber mit ihrer Kür, die auch international<br />

für Interesse sorgen wird: Zur Musik von „This<br />

Bitter Earth on the Nature of Daylight“ bediente<br />

sich das Paar der Gebärdensprache.<br />

„Es handelt sich um eine Liebesgeschichte. Ich<br />

stelle einen Taubstummen dar. Mit den Händen<br />

und Armen tauschen sich Sie und Er in<br />

der Gebärdensprache für Sprach- und Gehörlose<br />

aus“, erklärte Sieber und weist darauf<br />

Reiche Beute von Dübendorfer<br />

Juniorinnen<br />

Das anwesende Publikum zeigte sich begeistert<br />

über das Niveau der Juniorinnen. Die ersten<br />

drei Ränge belegten mit hohen Punktzahlen<br />

durchs Band Läuferinnen vom Dübendorfer<br />

Eislaufclub: 1. Leandra Tzimpoukakis<br />

(168,96 Punkte), 2. Anastasia Brandenburg<br />

(163,15 Punkte) und 3. Olivia Bacsa (149,65<br />

Anastasia Brandenburg, Leandra Tzimpoukakis<br />

und Olivia Bacsa (von links)<br />

Die Ergebnisse:<br />

http://resultate.swissiceskating.ch/<br />

2023_<strong>2024</strong>/sm/<br />

SM_Seniors_Juniors/index.htm<br />

Seraina Tscharner & Laurin Wiederkehr,<br />

Gina Zehnder & Beda-Leon Sieber und<br />

Eléonore Gabet & Maxime Evéquoz (von links)<br />

Fotos: Kolb


32<br />

Russische Meisterschaften<br />

Hohes Niveau bei den<br />

Russischen<br />

Meisterschaften<br />

Die russischen Eiskunstläuferinnen und<br />

-läufer haben bei der nationalen Meisterschaft<br />

in Tcheljabinsk trotz der Isolation<br />

aufgrund des Krieges gegen die Ukraine<br />

gewohnt hohes Niveau gezeigt und für<br />

spannende Wettkämpfe gesorgt. Tcheljabinsk,<br />

eine Großstadt mit rund 1,2 Millionen<br />

Einwohnern an der Grenze zwischen<br />

Europa und Asien, erwies sich erneut als<br />

perfekte Gastgeberin für den in Russland<br />

nach wie vor sehr beliebten Eiskunstlauf.<br />

Petrosian neue Meisterin<br />

Bei den Damen gibt es in der Meisterklasse<br />

nicht mehr eine ganze Reihe von Vierfach- und<br />

3A-Springerinnen. Drei Läuferinnen riskierten<br />

Vierfache, davon zwei mit Erfolg: Adelia Petrosian<br />

stand zwei 4T und Daria Sadkova einen<br />

4T. Kamila Valieva stürzte beim 4T. Sofia Muravieva<br />

war die einzige, die einen 3A zeigte, und<br />

zwar in KP und Kür. Alina Gorbacheva plante<br />

einen 4S, riss ihn aber auf. Für den Rückgang<br />

an Höchstschwierigkeiten gibt es mehrere<br />

Gründe. Zum einen haben Olympiasiegerin<br />

Anna Shcherbakova und die Olympia-Zweite<br />

Alexandra Trusova de facto aufgehört. In dieser<br />

Saison setzt außerdem Lisa Tuktamysheva<br />

aus. Sofia Aktieva, die Vierfachsprünge und<br />

den 3A beherrschte, ist seit Saisonbeginn verletzt<br />

und Sofia Samodelkina will ab der kommenden<br />

Saison für Kasachstan starten. Die<br />

nächste Generation russischer Läuferinnen,<br />

die vierfach springt, ist zu jung für die Meisterklasse<br />

und ob sie in ein paar Jahren noch solche<br />

Elemente können, bleibt abzuwarten.<br />

Vierfachsprünge sind natürlich eine sportliche<br />

Höchstleistung und bringen Spannung, aber<br />

andererseits wollen viele Menschen lieber<br />

choreographisch ausgereifte Programme und<br />

läuferische Qualitäten als möglichst viele Vierfache<br />

sehen. Beides zu vereinen schaffen nur<br />

wenige. Petrosian merkte selbstkritisch an,<br />

dass es ihr noch nicht gelinge, die schwierigen<br />

Sprünge mit einer starken Präsentation optimal<br />

zu verbinden. Im KP zu Michael Jackson<br />

geht sie richtig aus sich heraus, in der lyrischen<br />

Kür zum Stück „Februar“ will sie eine<br />

andere Seite von sich zeigen. Die zierliche<br />

Moskauerin ist 16 Jahre alt und dürfte in der<br />

internationalen Meisterklasse starten. Neben<br />

dem 4T kann sie den 4F, der in der Kür danebenging<br />

und den 3A, auf den sie verzichtete,<br />

weil sie nicht in Bestform war. Außerdem ist<br />

Petrosian die erste Läuferin der Welt, die im<br />

Wettbewerb einen 4R gestanden hat, allerdings<br />

bei nationalen Wettbewerben. Sie trainiert<br />

in der Schule von Eteri Tutberidze<br />

(1./246,53). Muravieva wollte vor ein paar Jahren<br />

ebenfalls zu Tutberidze wechseln, aber<br />

dort nahm man sie nicht. Sie ist schließlich bei<br />

Evgeni Plushenko gelandet. Obwohl sie gewachsen<br />

ist, sind ihre Sprünge stabil und sie<br />

brachte den 3A zurück, der ihr zu Saisonbeginn<br />

abhandengekommen war. Die 17-Jährige<br />

hat eine natürliche Eleganz auf dem Eis<br />

(2./239,40). Kamila Valieva war die populärste<br />

Teilnehmerin der Meisterschaft. Die 17-Jährige<br />

ist herangewachsen. Der 4T ist nicht stabil,<br />

auch den 3A hat sie zurzeit nicht im Programm,<br />

aber von ihrer Präsenz und Beweglichkeit<br />

hat sie nichts verloren und die Dreifachen<br />

sind da. Bis auf den Sturz beim 4T machte Valieva<br />

keinen groben Fehler und ist nach wie<br />

vor eine der besten Eiskunstläuferinnen der<br />

Welt. Das KP „I See Red“ und die afrikanisch<br />

inspirierte Kür stehen für ihren erwachsenen<br />

Laufstil. Bronze sollte Valieva als Erfolg, nicht<br />

als Enttäuschung ansehen, da sie sich an ihre<br />

körperlichen Veränderungen anpassen muss.<br />

<strong>No</strong>ch immer warten sie und der Rest der Eiskunstlauf-Welt<br />

auf das Verdikt des Sportgerichtshofs<br />

CAS in ihrem Dopingskandal und es<br />

bleibt zu hoffen, dass Valieva den Mut nicht<br />

verliert und nach dem Urteil eine Chance haben<br />

wird, ihre Karriere fortzusetzen<br />

(3./237,99). Ksenia Sinitsina (19) punktet mit<br />

exzellenten Eislauffertigkeiten und ausdrucksstarken<br />

Programmen (4./223,81). Anna Frolova<br />

(18) war im Frühjahr von Moskau nach St. Petersburg<br />

zu Evgeni Rukavitsin gewechselt und<br />

überzeugte mit sauberen Leistungen, obwohl<br />

sie an einer Erkältung litt (5./219,47).<br />

Das Double für Semenenko<br />

Die russischen Herren haben dank einer Gruppe<br />

junger Läufer, die verschiedene Vierfache<br />

beherrschen und insgesamt stabiler geworden<br />

sind, aufgeholt. Evgeni Semenenko aus der<br />

Schule von Alexei Mishin verteidigte seinen Titel<br />

aus dem Vorjahr mit zwei zweiten Plätzen<br />

in KP und Kür. Der Medizinstudent stand 4T-3T<br />

sowie einen knappen 4S (q) im KP, in der Kür<br />

zu „Romeo und Julia“ gelangen drei Vierfache<br />

und fünf Dreifache. Allerdings ist die Qualität<br />

mancher Sprünge nicht optimal und bei den<br />

<strong>Pirouette</strong>n verschenkte er Punkte (1./294,75).<br />

Vladislav Dikidzhi, ein Schüler von Oleg Tataurov,<br />

ist der Aufsteiger der Saison in Russland.<br />

Adelia Petrosian<br />

Foto: Timochova<br />

Der 19-Jährige hat seine Sprünge inklusive 4L<br />

stabilisiert und gewann zwei der russischen<br />

Grand Prix. Im KP in Führung liegend fiel er in<br />

der Kür aufgrund der schwächeren Komponenten<br />

zurück. „Weil ich zu nervös bin, schaffe<br />

ich es noch nicht, das Programm gut zu präsentieren,“<br />

gab Dikidzhi zu. Er hat sich übrigens<br />

als TikTokker einen Namen gemacht und<br />

dort fast eine Million Follower. Nach seiner


33<br />

Kür legte er für sie auf dem Eis einen kleinen<br />

Freudentanz ein (2./293,74). Petr Gummenik,<br />

der wie die beiden vor ihm aus St. Petersburg<br />

kommt, stürzte im KP zum Rammstein-Song<br />

„Sonne“ (in einer russischen Version, denn das<br />

deutschsprachige Original durfte er nach der<br />

Beschwerde eines Politikers nicht benutzen)<br />

beim 3A, kam aber mit einer sehr ausdrucksstarken<br />

Kür über die Geschichte von Dorian<br />

Gray, der ein Bild für sich altern lässt und dem<br />

Wahnsinn verfällt, aufs Podium. „Letztes Jahr<br />

habe ich das KP gewonnen, dieses Jahr die<br />

Kür. Jetzt muss ich nur noch insgesamt gewinnen“,<br />

scherzte der Informatikstudent<br />

(3./292,42). Dmitri Aliev blieb der undankbare<br />

vierte Platz, obwohl er eine Saisonbestleistung<br />

zeigte und nur im KP den Axel etwas unterdrehte<br />

(q) und in der Kür den geplanten 4S<br />

aufriss. Aber das war ein teurer Fehler<br />

(285,57). Die Läufer dahinter hatten bereits<br />

rund 20 Zähler Abstand. Daniil Samsonov<br />

kämpfte sich mit guter Kür und zwei 4S ins Nationalteam<br />

der besten Sechs, nachdem er lange<br />

mit Knieproblemen zu tun hatte (5.). Mark<br />

Kondratiuk, der Europameister von 2022,<br />

machte zu viele Fehler (10.).<br />

Weltklasse im Paarlauf<br />

Die russischen Paare bewiesen einmal mehr,<br />

dass ihnen international kaum einer das Wasser<br />

reichen kann. Sicher sind nationale Wertungen<br />

überhöht, aber dennoch ist klar, dass<br />

Anastasia Mishina/Alexander Galliamov & Co<br />

bei ISU-Wettbewerben vorne wären. Die Schüler<br />

von Tamara Moskvina holten sich den Titel<br />

zurück, den sie im Vorjahr an ihre Erzrivalen<br />

Alexandra Boikova/Dmitri Kozlovski verloren<br />

hatten. Mishina/Galliamov liefen fehlerfrei, es<br />

fehlte ihnen allerdings an Schwung im KP zur<br />

als Europahymne bekannten „Ode an die<br />

Freude“ von Ludwig van Beethoven und der<br />

etwas schmalzigen „Liebestraum“-Kür, weil<br />

Galliamov sich den Fuß verstaucht hatte und<br />

zwei Wochen nicht trainieren konnte<br />

(1./244,85). Boikova/Kozlovski waren nach der<br />

vergangenen Saison von Moskvina ins Team<br />

Anastasia Mishina & Alexander Galliamov<br />

Tutberidze gewechselt, wo sie unter anderem<br />

mit Maxim Trankov arbeiten. Boikova stieg<br />

beim 3R im KP zu „La Boheme“ und beim 3T in<br />

der Kür zu Max Richters Version der Vier Jahreszeiten<br />

um, das waren bei der starken Konkurrenz<br />

zwei Fehler zu viel, aber sie brauchen<br />

sich nicht zu verstecken und ihre Programme<br />

waren innovativ (2./236,32). Ekaterina Chikmareva/Matvei<br />

Ianchenkov sind ein vielversprechendes<br />

junges Paar aus Perm. Obwohl Chikmareva<br />

stark gewachsen ist, sind die Sprünge<br />

und Würfe sicher und das Duo gefiel in der<br />

Präsentation (3./227.97). Die Moskauer Natalia<br />

Khabibullina/Ilia Kniazhuk sind ein technisch<br />

starkes Paar mit dem 3L als Einzelsprung im<br />

Programm (4./215,69). Nach einem Sturz beim<br />

Wurfrittberger im KP lagen die zum Paarlauf<br />

gewechselte Europameisterin Aliona Kostornaia<br />

und ihr Ehemann Georgi Kunitsa auf dem<br />

neunten und vorletzten Platz, von dem sie<br />

trotz der fünftbesten Kür mit 3F-2A und 3L<br />

nicht wegkamen. Aber sie vermitteln noch<br />

nicht den Eindruck eines echten Paares auf<br />

dem Eis, was sich in den Komponenten wiederspiegelt.<br />

Stepanova/Bukin überlegen<br />

Der Eistanz stand im Vergleich zum internationalem<br />

Niveau am schwächsten da. Nur Alexandra<br />

Stepanova/Ivan Bukin hätten bei großen<br />

Wettbewerben eine Medaillenchance. Die<br />

Moskauer haben die vergangene Saison ausgesetzt,<br />

weil Stepanova ein Kind bekam, eine<br />

bewusste Entscheidung. Im Juni 2022 heiratete<br />

sie ihren Verlobten Vlad Malinov, Tochter<br />

Kira wurde im darauffolgenden März geboren<br />

und wenige Wochen später kehrte die junge<br />

Mutter auf das Eis zurück. „Mutter zu werden<br />

war ein lang gehegter Traum von mir“, sagte<br />

die 27-Jährige der <strong>Pirouette</strong>. „Aber ich wusste,<br />

dass ich in den Sport zurückkehren will. Es<br />

gibt einige Beispiele von Sportlerinnen, die<br />

nach der Geburt eines Kindes erfolgreich zurückkamen.<br />

Nach der Olympiasaison und angesichts<br />

der Situation (Sperre für Russland)<br />

schien mir das der richtige Zeitpunkt zu sein“,<br />

fuhr sie fort. „Die Rückkehr war leichter als<br />

gedacht. Sascha (Alexandra) kam sehr schnell<br />

wieder in Form“, meinte Bukin, der Vater eines<br />

ein Jahr älteren Sohnes ist. Lachend versprachen<br />

die Tänzer, ein Bild von „Stepanova/<br />

Bukin 2.0.“ zu veröffentlichen, sobald die Kinder<br />

auf Schlittschuhen stehen. Ihren dritten<br />

russischen Meistertitel sicherten sich die<br />

mehrmaligen EM-Medaillengewinner dank interessanter<br />

Programme mit guten Levels. Sie<br />

können noch an Tempo zulegen. Die Kür ist<br />

zu einer Musik aus dem Film „Passagiere“<br />

über eine Zugfahrt, die letztendlich den Weg<br />

durch das Leben symbolisiert (1./217,72). Die<br />

Vorjahresmeister Elizaveta Khudaiberdieva/<br />

Egor Bazin waren wie Stepanova/Bukin im<br />

Frühjahr in die Gruppe von Alexander Zhulin<br />

gewechselt. Sie liefen stabiler als in der vergangenen<br />

Saison, aber die Programme blieben<br />

nicht wirklich in Erinnerung (2./204,90).<br />

Das neue Duo Irina Khavronina/Devid Naryzhnyy,<br />

das bei Denis Samokhin trainiert, fiel<br />

insbesondere in der modernen Kür zu Musik<br />

von Powerhouse auf. Im RD waren sie nach<br />

einem Fehler bei den Twizzlen Fünfte, hatten<br />

aber die zweitbeste Kür (3./198,90).<br />

<br />

Tatjana Flade<br />

Russische Meisterschaften<br />

Alexandra Stepanova & Ivan Bukin<br />

Evgeni Semenenko


34<br />

Japanische Meisterschaften<br />

Uno zum sechsten Mal<br />

Japanischer Meister<br />

Aus Nagano berichtet Maria-Laura Brandmann Mitsuoka<br />

Fast 3.000 Besucher stürmten täglich zwischen dem 21. bis 24. Dezember die Big Hut<br />

Sports Arena in Nagano, um den Japanischen Meisterschaften <strong>2024</strong> beizuwohnen.<br />

Das Ereignis diente zur Qualifikation für die kommenden Weltmeisterschaften in Kanada<br />

und die Vier-Kontinente-Meisterschaften. Den Abschluss der Wettkämpfe markierte die<br />

Show „Medalists On Ice“.<br />

Uno holt<br />

sechsten Titel<br />

Der Titelverteidiger und<br />

zweifache Weltmeister Shoma<br />

Uno präsentierte in seinem KP<br />

zu „Love You Kung Fu/Claire De<br />

Lune“ eine bewegende Darbietung.<br />

Gleich zu Beginn wagte er sich an einen<br />

4F, gefolgt von einer 4T-Kombi, den<br />

zweiten Sprung führte er jedoch doppelt<br />

aus. Danach glänzte er mit einem 3A und erhielt<br />

für seine Schrittfolge und seine <strong>Pirouette</strong>n<br />

wohlverdiente Level 4 und 104,69 Punkte.<br />

Nicht weniger beeindruckend war Unos Interpretation<br />

von „Timelapse“ und „Spiegel im<br />

Spiegel“ in der Kür. Insgesamt landete er vier<br />

Vierfachsprünge und zwei 3A, so dass er mit<br />

einer Gesamtpunktzahl von 298,04 zum sechsten<br />

Mal Landesmeister wurde. „Mein Ziel ist<br />

es, in meiner Wettkampfkarriere nichts zu bereuen“,<br />

so Uno. „Es wird kein Leichtes sein,<br />

(Ilia) Malinin zu schlagen, denn sein Programm<br />

ist viel anspruchsvoller als meines und<br />

er ist sehr sicher darin. Im Hinblick auf die<br />

Weltmeisterschaften will ich versuchen,<br />

sprungtechnisch ans Limit zu gehen.“<br />

ihr hinreißendes Programm zu „Baby, God<br />

Bless You“ wohlverdiente 78,78 Punkte.In der<br />

Kür verteidigte Sakamoto klar ihre Führung.<br />

Begeisterungsstürme erntete sie bereits mit<br />

dem sauberen 2A, mit dem sie ihre Kür zu<br />

„Wild is the Wind“ und „Feeling Good“ eröffnete.<br />

Ihre <strong>Pirouette</strong>n und Schrittfolgen brachten<br />

ihr fast ausschließlich die höchsten Wertungen<br />

ein. „Ich habe während meines Auftritts an<br />

nichts gedacht und bin erst zu mir gekommen,<br />

als ich schon in der Choreographie-Sequenz<br />

war. Ich glaube, es war gut, dass ich den Kopf<br />

ausgeschaltet habe“, so Sakamoto (233,12).<br />

Mone Chiba setzte gleich am ersten Tag mit einem<br />

feurigen Tango zu „Les Yeux <strong>No</strong>irs“ die<br />

Halle in Flammen. Sie nahm zu Beginn die<br />

3F-3T-Kombination in ihre charakteristische Interpretation<br />

auf und glänzte zudem mit einem<br />

sauberen 2A und einem formschönen 3L. In<br />

der Kür zu „The Legend of 1900“ knüpfte sie<br />

daran nahtlos an. Die junge Athletin gewann<br />

nach ihrer 3F-3T-Kombi das Herz des Publi-<br />

Nachdem Olympia-Silbermedaillengewinner<br />

Yuma Kagiyama verletzungsbedingt ein Jahr<br />

pausieren musste, bewies er, dass er sich<br />

wieder mit den Stärksten messen kann. Er<br />

wollte sein KP zu „Believer“ mit seinem charakteristischen<br />

4S eröffnen, aber er stürzte.<br />

Danach zeigte er sowohl eine 4T-3T-Kombi als<br />

auch einen 3A. In einer herausragenden Kür<br />

zu „Rain, In Your Black Eyes“ erhielt Kagiyama<br />

für den ersten 4S Pluspunkte von 4,30, danach<br />

setzte seine meisterhafte Darbietung<br />

mit einer 4T-1Eu-3S-Kombi fort, dazu erhielt<br />

er die höchsten Wertungen für Schrittfolge<br />

und <strong>Pirouette</strong>n. „Ich hörte das Publikum jubeln<br />

und applaudieren, ich wollte unbedingt<br />

auf dieser Welle reiten“, erklärte er mit einem<br />

Lächeln (292,10). Sota Yamamoto eröffnete<br />

sein KP zu „Chameleon“ mit einer feurigen<br />

4T-3T-Kombi. Er brachte einen 4S und einen<br />

3A mit Bravour aufs Eis und erhielt für die <strong>Pirouette</strong>n<br />

die Höchstwertung. Nachdem Yamamoto<br />

auch mit seiner Kür zu „Exogenesis Part<br />

3“ beeindruckte und mit einer Bronzemedaille<br />

auf dem Podium stand, strahlte er heller<br />

als die Sonne. Er machte in<br />

seiner gesamten Darbietung<br />

keine Fehler und zeigte sich<br />

vom ersten 4S an selbstbewusst.<br />

Für die Sprünge regnete<br />

es Pluspunkte (287,00). Kao<br />

Miura setzte in beiden Programmen<br />

auf Geschwindigkeit und beendete<br />

den Wettkampf mit 280,08<br />

Punkten, gefolgt von Shun Sato mit<br />

273,04 Punkten und Japans beliebtestem<br />

Entertainer Kazuki Tomono auf Platz sechs<br />

mit 271,52 Punkten.<br />

Vierter Titel für Sakamoto<br />

Die zweifache Weltmeisterin Kaori Sakamoto<br />

sicherte sich ihren vierten nationalen Titel in<br />

Folge. Schon am ersten Wettkampftag hatte<br />

sie fast zehn Punkte Vorsprung und erhielt für<br />

Shoma Uno<br />

Fotos: Robin Ritoss


35<br />

kums für sich und setzte ihren Erfolgsweg mit<br />

einem gelungenen 2A, schönen <strong>Pirouette</strong>n sowie<br />

einer fehlerfreien Schrittfolge fort. In der<br />

zweiten Hälfte schlichen sich bei den Sprüngen<br />

allerdings kleine Fehler ein, so erhielt sie<br />

Minuspunkte für einen unterrotierten Lutz<br />

(209,27). „Meine Ergebnisse bei den beiden<br />

GP-Wettkämpfen waren nicht besonders gut,<br />

und mein einziges Ziel war es, eventuell für die<br />

Vier-Kontinente-Meisterschaft ausgewählt zu<br />

werden. Ich bin so überrascht, dass ich Zweite<br />

geworden bin“, staunte Chiba.<br />

Mao Shimada beendete den Wettkampf mit<br />

gemischten Gefühlen, denn wie im letzten<br />

Jahr belegte sie den dritten Platz (202,18). In<br />

ihrem KP zu „Americano“ stand sie den 3A,<br />

stürzte aber nach einem stark unterrotierten<br />

Lutz, so dass es trotz Level 4 <strong>Pirouette</strong>n und<br />

einer soliden Schrittfolge nur für den siebten<br />

Platz reichte. Mit einer sehr anspruchsvollen<br />

Kür zu „Benedictus“ machte Shimada die Fehler<br />

des KP wieder wett. Wieder meisterte sie<br />

den 3A, allerdings verpatzte sie den 4T. Sechs<br />

weitere Dreifachsprünge stand sie mit Bravour.<br />

Mit meisterhaften Leistungen und insgesamt<br />

200,69 Punkten belegte die 13 Jahre alte<br />

Rena Uezono den vierten Platz, gefolgt von<br />

Mai Mihara auf Platz fünf mit 199,56 Punkten.<br />

Rinka Watanabe erreichte mit 194,88 den<br />

sechsten Rang.<br />

Team KoKo bekommt Konkurrenz<br />

Der Wettkampf bei den Tänzern war ein Kopfan-Kopf-Rennen,<br />

bei dem Team Koko (Misato<br />

Komatsubara / Takeru Komatsubara aka Tim<br />

Koleto) mit einer Gesamtpunktzahl von 178,39<br />

den ersten Platz belegte. Das Ehepaar war in<br />

den zwei Segmenten jeweils Zweiter. In ihrem<br />

RT zu „Ghostbusters“ begaben sie sich auf die<br />

Suche nach Geistern und stellten den 80-er<br />

Jahre-Hit in einer spannenden Choreographie<br />

dar. Besonders überzeugten sie mit ihrer leidenschaftlich-romantischen<br />

Kür zu „Loving<br />

You“ und „Love Grows“. Einen riesigen Applaus<br />

erhielten sie für ihre Twizzles, die sie mit<br />

einem Level 4 abschlossen. „Nach unserem RT<br />

gestern wollten wir eine etwas reifere Vorstellung<br />

abliefern. Wir haben besprochen, wie wir<br />

das zusammen erreichen können und das<br />

meiner Meinung nach gut umgesetzt“, so Misato.<br />

„Allerdings müssen wir auf höhere Levels<br />

hinarbeiten.“<br />

nieren, zeigten in ihrem RT zu „Real Wild<br />

Child“ eine starke Leistung. Sie gewannen<br />

die Kürwertung mit ihrem Programm<br />

„Rise of the Phoenix“, in dem sich Yoshida<br />

in einen feurigen Phönix verwandelte.<br />

Die Schrittfolge auf einem Fuß zu Beginn<br />

war zwar etwas unsauber, doch ab den<br />

Twizzles waren sie in ihrem Element. Insgesamt<br />

blieben sie Dritte (173,17). Mit großem<br />

Abstand folgten drei weitere Tanzpaare.<br />

Nagaoka/Moriguchi im<br />

Alleingang<br />

Da Japans Weltmeisterteam RikuRyu<br />

(Riku Miura/Ryuichi Kihara) verletzungsbedingt<br />

nicht teilnehmen<br />

konnten, trat das junge Paar<br />

Yuna Nagaoka/Sumitada Moriguchi<br />

im Alleingang an.<br />

Ihr unterhaltsames Programm<br />

zu „Can’t Take<br />

My Eyes of You“<br />

enthielt einen Doppel-Twist und einen 3R.<br />

Nach der eher enttäuschenden Darbietung<br />

bei der NHK Trophy begeisterte<br />

das Duo diesmal mit einer makellosen<br />

Kür zu „Space Table Symphony“. Ihnen<br />

gelangen die anspruchsvolle 3R-2A-2A-<br />

Kombination sowie ein Wurfsalchow (173,64).<br />

Kaori Sakamoto<br />

Japanische Meisterschaften<br />

Einen großen Grund zur Freude hatte das junge<br />

Team Azushin (Azusa Tanaka / Shingo<br />

Ni shiyama), das erstmals an den Nationalmeisterschaften<br />

teilnahm und sich die Silbermedaille<br />

sicherte. Mit ihrem sehr speziellen RT<br />

zu „Super Mario Brothers“ verwandelten die<br />

Tänzer als Mario und Luigi die Eisfläche in eine<br />

Videospiellandschaft und stellten die Abenteuer<br />

des beliebten Helden dar und gewannen<br />

das Segment. In ihrer Kür zu „Giselle“, die<br />

stimmungstechnisch in eine ganz andere Richtung<br />

geht, gab es Abzüge, weil Tanaka in der<br />

Längsschrittfolge Fehler machte und nur einen<br />

Level 1 für seinen Part erhielt (176,43). Utana<br />

Yoshida/Masaya Morita, die erst seit Mai 2023<br />

bei Cathy Reed in der Kinoshita Academy trai-<br />

Yuma Kagiyama<br />

Für die WM nominierten die Japaner Uno,<br />

Kagiyama und Miura sowie Sakamoto, Chiba<br />

und Yoshida. Im Eistanz blieb die WM-<strong>No</strong>minierung<br />

offen, bei den Vier Kontinenten starten<br />

alle drei Duos. Kagiyama, Yamamoto und<br />

Shun Sato, Chiba, Mihara und Watanabe sollen<br />

bei der Vier-Kontinente-Meisterschaft<br />

laufen. Das zweite Paarlaufpaar darf mit<br />

Miura/Kihara zur WM, wenn sie die Minimums<br />

erreichen. <br />

•••


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