220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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BESO NDERE BEGEGN UN GEN
¯DER WELTBEKANNTE.
RAIMUND MARGREITER
Unsere Nummer 117
¯88
Juli 1988: Anfrage des Radiosender (SWR) aus Stuttgart, ob
Innsbruck Interesse hätte, bei der dort populären Städtequiz-Sendung
mitzumachen. Bekannte Stadtbewohner erzählten
eine Geschichte über ihre Stadt, ohne diese namentlich
zu erwähnen. Am Ende der Sendung konnten Zuhörer anrufen
und raten, um welche Stadt es sich handelte. Klar hatten wir als
Tourismusstadt Interesse!
In meiner Funktion als Vizedirektor des Tourismusverbandes
Innsbruck-Igls, zuständig für das Marketing, war die
Vorbereitung dieser Sendung eine interessante Aufgabe.
Auf meiner Liste, inklusive Zeitraster zu je 15 Minuten pro
Vortragendem, unter anderem Altbürgermeister Alois Lugger,
Vizebürgermeister Arthur Krasovic, zuständig für Kultur, und
der weltbekannte Chirurg Raimund Margreiter.
10 vielbeschäftigte Leute telefonisch zu erreichen, sie zu
überzeugen, für Innsbruck etwas Gutes zu tun und zusätzlich
zu einer vorgegebenen Zeit zu erscheinen, ist eine abenteuerliche
Geschichte.Telefonat mit der Klinik Innsbruck, Abteilung
Chirurgie: Nach einer üblichen längeren Wartezeit höre ich
Professor Margreiters Stimme. Ich erkläre ihm unser Vorhaben,
und als Antwort erfolgt eine Schimpfkanonade auf Landesregierung,
Landesbeamte und Klinik-Eifersüchteleien. Resultat:
Prof. Margreiter kommt pünktlich mit seinem roten Mercedes-
Cabrio 300 SL mit dem Kennzeichen „LMAA1“ und liefert
einen wirklich außergewöhnlichen Beitrag ab.
Oktober 1996: Im Büro von Professor Margreiter. Anwesend
der Professor, meine Frau Ingeborg und ich. Diskussion
zum Thema: NIERENLEBENDSPENDE UND TRANS-
PLANTATION.Mein Creatininwert - das Maß für nicht
verarbeitete Giftstoffe im Körper - war bereits auf über 11
gestiegen. Der gesunde Mensch hat 1 bis 1,5.
Es wurde beschlossen, zu transplantieren, sobald ein
Wert über 12 gemessen wurde. Da erhob der Professor mit
auf mich gerichtetem Zeigefinger seine Stimme und herrschte
mich an: „Ich mach das! Aber nicht wegen dir, weil DU bist
krank, sondern wegen deiner Frau, weil die ist gesund!“ Und
so geschah es auch. Professor Margreiter hat uns am 28.
November 1996 erfolgreich transplantiert. Meine eigenen
– nutzlosen und daher überflüssigen - Nieren würden später
entfernt. Das Wort „ERFOLGREICH“ ist hier wohl vollkommen
berechtigt anzuwenden, denn am 28. November 2021 hatte
ich die Niere meiner Frau ein Vierteljahrhundert in meinem
Körper. Der Creatininwert, gemessen bei meiner vierteljährlichen
Kontrolle, pendelt seither zwischen 1,2 und 1,3!
Herbst 1998: ORF-Landesstudio Salzburg. ORF 1,
Sendung mit Barbara Stöckl. Eingeladen Professor Margreiter
sowie meine Frau und ich. Ziel der Sendung war es, Lebendspenden
zu propagieren. Gleichzeitig war dies auch eine Art
Werbesendung für die Klinik des transplantierenden Chirurgs.
Im Besprechungsraum warteten wir auf Professor Margreiter.
„Ganz nebenbei“ erfuhren wir, dass der Professor AUSGELA-
DEN worden war!
Meine Frau wollte unverzüglich die Heimreise antreten,
wurde aber dann doch überredet, zu bleiben. Wir saßen bei
der Sendung im Publikum und wurden mit ein paar Fragen
bedacht. Florian Lauda, der jüngere Bruder des ehemaligen
Rennfahrers Niki, war nämlich wesentlich prominenter. Florian
mit „seinem Wiener Chirurgen“ wurde am Podium interviewt
und die beiden waren die Stars der Sendung.
Vom ORF ein starkes Zeichen, sich zu verhalten, wie es
sich NICHT gehört!