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Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯POWERFRAU MIXT MÄNNERDOMÄNE.

SONJA GRÖSSINGER

Unsere Nummer 43

¯84

Durch Besuche an der „Internationalen Tourismus Börse“,

kurz „ITB“ genannt, in Berlin, und Messeteilnahme für

Innsbruck-Igls an der „Salon Mondial du Tourisme“ in

Paris, hatte ich bereits Messeerfahrungen gesammelt. 1988

folgte für mich die erste Gastronomiemesse, und zwar „Alles für

den Gast“ in Salzburg. Diesmal mit und für „Seagram Spirituosen“.

Jährlich in der zweite Novemberwoche findet man hier

Aussteller und Besucher der wichtigsten nationalen und internationalen

Multiplikatoren in Gastronomie, Hotellerie und

Lebensmittelindustrie. Alles besonders professionell organisiert.

Hier pflegt man seine Kontakte. Hier trifft man sich. Hier

entstehen Freundschaften. Hier wird begutachtet, werden

Aufträge erteilt, ist man auf der Jagd nach lukrativen Geschäftsbeziehungen.

Die Wenigsten bleiben über Nacht, reisen mit dem Zug

an, denn es wird ja bei jedem Anbieter gratis Alkohol angeboten,

sind diszipliniert und arbeiten gezielt mit einer Liste der

zu kontaktierenden Firmen. Andere wiederum sind besonders

schlau, kommen mit dem Auto, parken bis zur Autobahn und

fahren am Abend fröhlich, aber weniger fit, wieder nach Hause.

Für die örtliche Polizei sind das richtige „Leckerli-Tage“. Es

gibt wohl kaum ein Gebiet in Österreich, wo – wie bei dieser

fünf Tage dauernden Messe – eine so hohe Zahl an Führerscheinen

den Besitzer wechselt!

Seagram Crew: Freitag: Standaufbau, Hotelzimmer beziehen,

Kollegen-Treff und Besprechung der Schwerpunkte

während eines gemeinsamen Abendessens. Hier erfolgt die

Einteilung des Abends. Lokal- und Bar-Besuche. Salzburger

Kunden wissen, dass wir in der Stadt sind, und erwarten

unseren Besuch, inklusive deftiger Spesen-Rechnung. Für uns

Aussteller ein wahrer Marathon: Nach einem anstrengenden

Tag, mit Verkostungen und viel Konversation folgt das Abendessen

und anschließend Kunden-Besuche bis zwei, drei oder

vier Uhr früh. Ein paar Stunden später, ab 9 Uhr, steht man

wieder am Stand und wartet auf neue Besucher. Voller Unternehmungslust

und mit einem freundlichen Gesicht. Eh klar! Fünf

Tage und vier Nächte sind wir unterwegs!

Am Stand gibt es zwei kleine Besprechungsräume, durch

einen Vorhang abgeschirmt, wo man sich in Ruhe mit dem

Kunden unterhalten, sprich verhandeln, kann. Die Mehrzahl

der Besucher kommt nicht zur „Gast“ und bezahlt Eintritt, nur

um ein paar Freunde zu treffen oder um ein Gläschen zu

konsumieren. Nein, man möchte ganz gezielt einen Vorteil erhaschen.

Es werden Gläser, Accessoires, Beratung, Ideen, ein

Besuch, Naturalrabatt oder Unterstützung bei Veranstaltungen

gebraucht und erwartet! Und hier sind wir nunmehr, als eine

von vielen Besuchern bzw. Besucherinnen, bei Frau Sonja

Grössinger gelandet.

Besitzerin eines Billard-Cafés sowie der bekannten Cocktail-Bar

„Grotta Azzura“ in Eugendorf. Zu dieser Bar pilgerte

sogar die Salzburger Elite gerne hin. Genau unser Ziel: eine

Partnerschaft mit „Opinionleadern“ der Branche herzustellen.

Etwa Mitte 20, schlank, blond, attraktiv, einnehmendes

Lächeln und, wie sich herausstellte, eine äußerst zähe Verhandlerin.

Für mich, als noch nicht fix angestellter Mitarbeiter

ohne Pourvoir, eine Nummer zu groß. Herr Roman Peter übernahm

die Verhandlungen. Offenbar erlag er Frau Größingers

Charme, denn, neben ausreichend Accessoires der verschiedensten

Spirituosen, ging Frau Sonja mit der Zusage auf

eine ganze Gratis-Palette MM-Sekt, inklusive mengenweise

MM-Gläsern und MM-Kühlern, zufrieden heimwärts! Als

Gegenleistungen wurden verschiedene Seagram-Aktionen

vereinbart.

Für Seagram Austria auch nicht verkehrt, stand doch MM-

Sekt bei uns im Fokus. MM-Sekt mit Plastikkork wurde von uns

als „ehrlicher österreichischer Sekt, der niemals korkt“ propagiert!

Durch ORF-Fernsehwerbung inklusive Wiener Walzer

mit Johann-Strauß-Musik erreichte der MM Sekt zu dieser

Zeit einen Anteil von fast 13% am österreichischen Sektmarkt!

Bis, ja bis, Mitbewerber herausfanden, dass Johanns Musik

irgendwie „hineingeschmuggelt“ worden war.

Diese MM-Story sei nur nebenbei bemerkt. Wir bleiben

bei der taffen Frau Sonja Grössinger, denn zu dieser Zeit

waren Lokalbetreiber und Entscheidungsträger zum Großteil

männlich. Dursetzungsvermögen und Kampfqualität waren da

unbedingt vonnöten. Sie wurde geboren an einem Sonntag

in Salzburg und ist bis zum 10. Lebensjahr auf einem Bauernhof

aufgewachsen. Die Eltern erbauen und eröffnen 1972 die

Pension „Heubergrand“ in Eugendorf, der Grundstein ihrer

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