220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt. Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
BESO NDERE BEGEGN UN GEN¯GENF. WINTER 1967-68.NACHTRESTAURANT "LE CHANDELIER"Unsere Nummer 126¯78Es war ein kleines Restaurant mit sechs Tischen im Restaurantim Parterre und sieben Tischen im ersten Stock. Klein, aberfein! Arbeitsanfang für „mise en place“ um 19.00 Uhr,Personalessen um 19.30 Uhr, und ab 20 Uhr war geöffnet biszwei oder drei Uhr früh.„SPERRSTUNDE“ oder dessen Kontrolle waren (füruns) unbekannt. Das Verhältnis Küche-Service hatte Verbesserungspotential.Der Küchenchef war (für uns) nicht besonderskreativ. Am einen Tag gab es Steak, am nächsten Tag Entrecôte.Danach Steak, und so weiter. Das hört sich zwar gut an,ist es auf Dauer aber nicht. Man sehnte sich manchmal, undwer hätte das je gedacht, nach dem meist auch nicht berühmtenPersonalessen, das man von früheren Hotels kannte!Wegen der für Künstler und Schauspieler angenehmenÖffnungszeiten besuchten uns bekannte Persönlichkeiten wieJean Marais (Fantomas), Alain Délon und Marianne Faithfull,inklusive ihrer Filmcrews. Spezialitäten waren Steaks undFondue Bourguignonne. Unser Service war erstklassig, sogardie Mais-Hühnchen wurden am Tisch tranchiert!Gérard, der Franzose, hatte das Parterre-Restaurant überund fand irgendwie immer einen Parkplatz in der GenferAltstadt. Sein Citroën 2CV hatte ein französisches Nummernschild.Von der Arbeit kommend, wurde er, mittels an derWindschutzscheibe befestigtem „Willkommen in Genf“-Gruß,gebeten, sein Auto beim nächsten Besuch doch dort zuparken, wo das erlaubt sei. Ricardo aus Mailand hatte dasService im ersten Stock zu verantworten.Wie die meisten Italiener nicht besonders groß gewachsen,mit seinem breiten Lächeln und auffallend weißen Zähnenim immer braungebrannten Gesicht, war er wohl der geboreneEntertainer.Da wir aus Platzgründen ohne Buffet arbeiteten, hattensowohl Gérard als auch Ricardo die Spirituosen „auf Stand“.Sowohl im Parterre als auch im 1. Stock hatte jeder eineEspressomaschine zur Verfügung. Stand und Kaffee musstenbeim Patron gekauft werden. Ricardos Kaffeecreation war, someinte er, „fantastico“, und bestand aus zwei Dritteln frischem,gekauften „Patron Kaffee“, verfeinert mit einem Drittel bereitsgebrauchtem und zu Hause auf seinem Balkon getrocknetemKaffee. Ricardos Vorteil bestand darin, weniger „Patron-Kaffee“kaufen zu müssen. Nachteil war, dass er erstens gutesWetter brauchte und zweitens nach einer bestimmten Zeitwieder bei null anzufangen hatte, weil ansonsten die Mischungnicht mehr ganz ideal war.
Getränkekartenein Beitrag von Alexander Weller.Erschienen im "OSCAR"Sie haben sich sicher schon mal geärgert, wenn man IhrenVornamen falsch geschrieben hat, oder gar Ihren Nachnamen?Wenn es um Produktnamen bei Getränkekarten geht,scheint das nicht so eine große Rolle zu spielen.Es ist schonArbeit genug, das Angebot zusammenzustellen, korrekt zurubrizieren und die Preise zu kalkulieren. Den Rest „macht ehmein Grafi ker“.Glauben Sie mir: Kein Grafi ker hat irgendwo gelernt, wieman Produktnamen von Spirituosen richtig schreibt. Schuldhat meistens die Zeit – „keine Zeit gehabt“. Warum passiertdieses Missgeschick eigentlich nur im Service und fast nie beieiner Speisekarte? Köche haben ebenfalls wenig Zeit. Auchbei Weinkarten wird viel Zeit investiert. Das macht der Patronselbst, oder der Sommelier, und die sind sogar stolz auf dasEndresultat.Mit Recht! In Zeiten des Internets dürfen solche Fehler garnicht mehr passieren! Getränkekarten mit „Baccardi“, „Heinecken“,„Ramazotti“, „Unterberg“ oder „Myers Rum“ sind einVerhöhnung der Produzenten und ergeben für das jeweiligeImage wohl kaum Pluspunkte. Es zeugt von Engstirnigkeit, Gedankenlosigkeit,Ahnungslosigkeit und Lustlosigkeit.Wenn man diese vier Begriffe nebeneinander reiht unddie ersten Buchstaben liest, entsteht ein Wort, das wohl ammeisten zutrifft. Leider sind in Österreich geschätzte 80 % derGetränkekarten fehlerhaft! Mathematisch betrachtet bedeutetdas, dass im international viel gelobten GastronomielandÖsterreich acht von zehn Getränkekarten mit Fehlern behaftetsind! Es gibt kaum Gründe, Capucino anzubieten statt Cappuccino,Henessy statt Hennessy, Sambucca statt Sambuca,Teqilla statt Tequila, etc.Auch der geographische Sprung bei Whisk(e)y vonSchottland nach Amerika, dann retour nach Irland und viaKanada wieder zurück nach Schottland ist nicht nachvollziehbar.Unbegründete und völlig sinnlose Sprunghaftigkeit dieserArt ist bei Weinkarten wohl unvorstellbar!Für die nächste Visitenkarte des Hauses ein wenig mehrZeit zu investieren, wäre nicht von Nachteil!Just drink about it!79¯
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Es war ein kleines Restaurant mit sechs Tischen im Restaurant
im Parterre und sieben Tischen im ersten Stock. Klein, aber
fein! Arbeitsanfang für „mise en place“ um 19.00 Uhr,
Personalessen um 19.30 Uhr, und ab 20 Uhr war geöffnet bis
zwei oder drei Uhr früh.
„SPERRSTUNDE“ oder dessen Kontrolle waren (für
uns) unbekannt. Das Verhältnis Küche-Service hatte Verbesserungspotential.
Der Küchenchef war (für uns) nicht besonders
kreativ. Am einen Tag gab es Steak, am nächsten Tag Entrecôte.
Danach Steak, und so weiter. Das hört sich zwar gut an,
ist es auf Dauer aber nicht. Man sehnte sich manchmal, und
wer hätte das je gedacht, nach dem meist auch nicht berühmten
Personalessen, das man von früheren Hotels kannte!
Wegen der für Künstler und Schauspieler angenehmen
Öffnungszeiten besuchten uns bekannte Persönlichkeiten wie
Jean Marais (Fantomas), Alain Délon und Marianne Faithfull,
inklusive ihrer Filmcrews. Spezialitäten waren Steaks und
Fondue Bourguignonne. Unser Service war erstklassig, sogar
die Mais-Hühnchen wurden am Tisch tranchiert!
Gérard, der Franzose, hatte das Parterre-Restaurant über
und fand irgendwie immer einen Parkplatz in der Genfer
Altstadt. Sein Citroën 2CV hatte ein französisches Nummernschild.
Von der Arbeit kommend, wurde er, mittels an der
Windschutzscheibe befestigtem „Willkommen in Genf“-Gruß,
gebeten, sein Auto beim nächsten Besuch doch dort zu
parken, wo das erlaubt sei. Ricardo aus Mailand hatte das
Service im ersten Stock zu verantworten.
Wie die meisten Italiener nicht besonders groß gewachsen,
mit seinem breiten Lächeln und auffallend weißen Zähnen
im immer braungebrannten Gesicht, war er wohl der geborene
Entertainer.
Da wir aus Platzgründen ohne Buffet arbeiteten, hatten
sowohl Gérard als auch Ricardo die Spirituosen „auf Stand“.
Sowohl im Parterre als auch im 1. Stock hatte jeder eine
Espressomaschine zur Verfügung. Stand und Kaffee mussten
beim Patron gekauft werden. Ricardos Kaffeecreation war, so
meinte er, „fantastico“, und bestand aus zwei Dritteln frischem,
gekauften „Patron Kaffee“, verfeinert mit einem Drittel bereits
gebrauchtem und zu Hause auf seinem Balkon getrocknetem
Kaffee. Ricardos Vorteil bestand darin, weniger „Patron-Kaffee“
kaufen zu müssen. Nachteil war, dass er erstens gutes
Wetter brauchte und zweitens nach einer bestimmten Zeit
wieder bei null anzufangen hatte, weil ansonsten die Mischung
nicht mehr ganz ideal war.