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Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯SLALOMVIRUS.

HEIMO LEITGEB

Unsere Nummer 27

¯66

Sankt Veit an der Glan ist regional natürlich von Bedeutung.

St. Veit schaut auf vielfältige historische, sowohl auf

positive als auch weniger erfreuliche, Geschehnisse zurück.

Belagerung der Ungarn und Einfälle der Türken deuten auf

eine gewisse Internationalität hin. Wegen seinem bedeutenden

Verkehrsknotenpunkt von der Adria bis zu den Donauländern

war St. Veit bis Anfang der 1500 Jahren sogar Landeshauptstadt

von Kärnten! Fünf Schlösser bezeugen die Wichtigkeit zu

dieser Zeit.

Nachdem Klagenfurt diese Funktion übernommen hat

wanderten im Laufe der Zeit viele Einwohner ab. Es wohnen

nur noch ca.13.000 Einwohnern in St. Veith. Es ist zwar nicht

von großer Bedeutung, aber doch interessant zu wissen, dass

Wolfgang Puck 1949, der wohl bekannteste Auslands-St.

Veiter, außer vielleicht der (Ex)Fußballprofi Martin Hinteregger

1992, hier der die Basis beider Karrieren war. Womit wir

bei der Hauptperson diesen Beitrags gelandet sind: Heimo

Leitgeb.

Sein bemerkenswerter Lebensweg und die außergewöhnliche

internationale Gastronomikarriere startete 1955

ebenfalls in St. Veit an der Glan: Volksschule ab 1961 eben

dort. Es folgten (der) die Priesterschule Tanzenberg, Kärnten.

Heimo wollte unbedingt Missionar werden. Reisen und den

Mensen in den verschiedenen Ländern helfen. Älter werdend,

merkte Heimo, dass er auch im Gastgewerbe reisen konnte.

Deshalb folgte 1970 ein Berufs- und Bundesländer – Sprung

von der Theologie in Kärnten in die Tourismusschule nach

Absam in Tirol, welche er dort 1973 erfolgreich beendete. Via

Zeitungsinserat, startete er 1973 im „Schlosshotel Igls“ seine

Küchenkarriere. Diese ehemalige Ruine wurde durch die Familie

Beck, ebenfalls Besitzer des „Sporthotel Igls“, zu einem

exklusive(s)n Hotel mit 36 Betten umfunktioniert. Hier, wo alles

für illustre Gäste auf Ruhe, Erholung und vom „normalen Volk“

abgeschiedenen Aufenthalt konzipiert wurde, kreuzten sich

Heimos und mein Lebenswe). Heimo in der Funktion als Kochlehrling,

ich als Oberkellner. Hier gingen Zusammenarbeit,

Service - Küche in Harmonie im perfektem Einklaung mit dem

Ambiente.. Ruhig, gepflegt und mit gegenseitigem Respekt!

Keine Streitereien, keine gegenseitige Beschuldigungen, keinerlei

Stress und hervorragendes Essen für Service, Rezeption

und Zimmermädchen! Für mich, als fast 24 Stunden Verantwortlicher

und Vater einer Tochter, waren diese Annehmlichkeiten

allerdings an Arbeitsstunden nicht zu unterschätzen.

Mit Frühstück, Lunch, Abendessen und Bar, bis in den späten

Abend hinein, wurde das heutzutage wohl nicht mehr möglich

sein. Heimos Küchenchef kam direkt vom Schiff. Bekanntlich ist

das Leben am Schiff ein anderes wie an Land. Die Arbeit am

Schiff ist wie das Meer; kann ruhig sein, aber auch wellenreich,

rau und stürmisch.

Eine der ganz wenigen Freizeitmöglichkeiten, außer wenn

man freudenvoll auf einen Hafen hinzu steuert, besteht aus

trinken. Wissenschaftlich ist schon längst bekannt, dass Salz

durstig macht. Und ein fahrendes Schiff ist nunmehr zu 100%

vom Salzwasser umgeben. Jedes Crew-Mitglied verspürt

am Gaumen den Bedarf nach Flüssigkeit. Der eine mehr, der

andere weniger. Heimos Küchenchef gehörte zweifelsohne

zu den Erstgenannten. Am Schiff, speziell das Küchenpersonal

verrichtet dort reale schweißfördernde, fast unmenschliche

Leistungen. Hier gehört das „Entspannungsgläschen“ zum

Kochleben praktisch dazu. An Land schaut die Sache dann

wieder ganz anders aus! Beim Minimieren der alkoholhaltigen

Getränke tut sich manch Landrückkehrer schwer. Der

eine mehr, der andere weniger. In der Realität war Heimo zu

Mittag KochlLehrling. Am Abend Küchenchef! Dr. Beck fiel

diese Situation längste Zeit nicht auf! Der Tag der Wahrheit

konnte natürlich nicht ausbleiben: Dr. Beck bekam zum Lunch

eine Seezunge serviert. Normalerweise eine feine Sache.

Wir verfolgen mal den Werdegang dieser Seezunge: in der

Nordsee gefangen, geliefert von unserem Fischelieferanten,

Herrn Angerer, angestellt bei gleichnamige Firma.

In der Schlosshotel – Küche für seine Gäste professionell

mit Salz und anderen Zutaten zubereitet. Nicht gebraucht,

also übrig geblieben. Tiefgekühlt. Wochen später aufgetaut,

erneut mit Salz und andere Zutaten verfeinert und ja, genau

diese total versalzener Seezunge landete auf Dr. Becks Teller.

Der Leser dieser Zeilen hat es schon längst kapiert : Salz war

der Ursache warum Heimo über Nacht zum Küchenchef aufstieg!

Nachdem Dr. Beck zwei Hotels und das dazugehörige

Personal zu organisieren hatte, war es manchmal unvermeidbar

Heimo bei beiden Hotels die Küchenverantwortung zu

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