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Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯DER FACHLEHRER.

THOMAS HEISER

Unsere Nummer 84

In der heutigen Zeit fehlt Fachpersonal an alle Ecken und

Enden! Mit intensiven Diskussionen und Werbekampagnen

versuchen die Handels- und Wirtschaftskammern, dem

Nachwuchs sowie dessen Eltern die Vorteile eines Lehrberufes

schmackhaft zu machen. Handwerksberufe sind nicht jedermanns

Sache. Auf Elterndruck Gymnasium und Studium zu

absolvieren, ebenfalls nicht. Bereits in jungen Jahren sollte

man sich für die ideale Richtung entscheiden. Immer weniger

entscheiden sich für ein Leben im Gastgewerbe. Außerdem

wenden sich immer mehr von diesem Leben mit unattraktiven

Arbeitszeiten ab!

Die Basis hat viele Ursachen und liegt weit zurück:

In dem in meinem Besitz befindliche „Deutsch-Niederländische

Wörterbuch“, Ausgabe 1960, ist das Wort „Wertschätzung“

erst gar nicht vorhanden und hier liegt wohl das

größte Manko.

Bei uns in Österreich ist das Verhältnis Bauer zu Knecht/

Magd in die Beziehung Hotelier zu Personal gewissermaßen

umgewandelt worden! Der Kuhstall wurde zum „Kalt- und

Warmwasserzimmer“ umfunktioniert, die Monatslohn-Auszahlung

– wer hatte schon ein Konto? – war im Chefbüro

abzuholen. Diese unterwürfige „In-der-Reihe-stehen“-Zeremonie

wurde vom Neu-Gastronomen als eigene Großzügigkeit

betrachtet und trotzdem oft bis zum 10. des Folgemonats

hinausgezögert!

Die Entflechtung zum realen menschlichen Umgang hat

jahrzehntelang gebraucht. Zudem führten familienunfreundliche

Arbeitszeiten mit schlechter Bezahlung zu einem katastrophalen

Image! Das Umdenken hat erst angefangen, als es

schon längst zu spät war!

Fazit: zu wenig Personal in der Gastronomie!

Das Anfangswort von „Gastronomie“ ist „Gastro“, das

griechische Wort für „Magen“. Da kann man schon bald bei

„da dreht sich der Magen um“ landen. Auch das Wort „No“

ist enthalten, das englische Wort für das negative „Nein“. Wir

filetieren aber keine Wörter und beschäftigen uns mit dem

ganzen Wort „Gastronomie“. Die Bedeutung ist folgende:

„Die Gastronomie befasst sich mit der Bewirtung von Gästen.

Sie befriedigt die Bedürfnisse Hunger und Durst. Auch den

kulturellen Bedarf an Erlebnis und Kommunikation.“

¯52

Nunmehr möchte ich die Sache einmal umdrehen, also

nicht aus Sicht der Gäste, sondern aus Sicht von denjenigen,

die sich für ein Leben in der (Erlebnis-) Gastronomie entschieden

haben.

GASTRONOMIE IST ERLEBNIS. Als ein Beispiel für

Tausende Menschen in Österreich habe ich mir einen Vorarlberger

Burschen ausgesucht. Ich möchte aufzeichnen, wie

abwechslungsreich ein Lehrberuf im Gastgewerbe in Vergleich

zu einem Studium sein kann. Allerdings steht „Flexibilität“

GANZ OBEN auf der Lebens-Liste:

Geboren 1970 in Dornbirn. Volksschule, Hauptschule,

Kochlehre mit Abschluss 1988 an der „Landesberufsschule für

das Gastgewerbe“ in Lochau, Vorarlberg. Als gelernter Koch

die erste Stelle in Liechtenstein, Hotel Hubertushof, aber im

Service(!) angetreten. Saisonen als Commis de Bar in Brienz

und Interlaken, Schweiz. Ober im Sporthotel Weißseespitze,

Kaunertal, Tirol.

Sommer /94 Barmann in Schenna, Südtirol. Barmann-Arrangement

im legendären Nachtclub „Filou“ in Innsbruck.

Zurück zum Restaurant auf dem Binnenfahrtsschiff „M/S

Berlin“. Ab dem Winter 96/97 Hotel Madlein, Ischgl, bleibt

er der Bar nunmehr treu und arbeitet im „Hotel Hospiz“ am

Arlberg, „Casino Bar“ in Bregenz, und “Zürserl“ in Zürs am

Arlberg.

Als Mitglied der Österreichischen Barkeeper Union

(ÖBU) erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen nationalen und

internationalen Cocktailwettbewerben, diese führen ihn sogar

bis nach Kuba. Vom Schnee zum Strand im Sommer 2003:

„Seepferdchen“ auf Sylt, Norddeutschland. Im Winter 03/04

wieder retour nach Zürs.

Übrigens: Der Gastronom wirbt Personal an durch „Verpflegung

und Aufenthalt frei“. Hört sich natürlich gut an. Tatsache

ist, dass die monatlichen Kosten der Basiswohnung der

Saisonniers, in unserem Fall in Dornbirn, normal weiterlaufen!

Dieses „Strand-Schnee-Wechselspiel“ auf Sylt und Zürs

wiederholen sich bis zum Frühling 2008. Aufenthalte in USA

und Rom verbessern seine Sprachkenntnisse. Das Kofferpacken

satt, hat er nunmehr, nach notwendigen Studien, einen

fixen Arbeitsplatz an der Landesberufsschule Lochau, als

Vertragslehrer BEd, gefunden. Zuständig für Getränke- und

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