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220926Wellerbuch lay 1

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯NEPHRO.

MARTIN TIEFENTHALER

Unsere Nummer 112

¯244

1958 Antwerpen, Radstadion: Besuch der „Sechstageradrennen“.

Von klein auf mit Bahn- und Straßenrennen

konfrontiert, wird man automatisch Fan! Die ganz Großen

wie Jacques Anquetil (Straße) und Rik van Looy (Straße und

Bahn)hat man bewundert. Ein Lebensspruch von Berufs-Sportler

Rik van Looy ist mir immer noch geläufig:„Es ist keine Kunst,

fünf „pintjes“ (Pils) zu trinken!“–„Fünf pintjes NICHT zu trinken,

DAS ist eine Kunst!“ Aus dieser Radrenn Zeit stammt auch der

Spruch „Der Mann mit dem Hammer!“

Kommt der Mann mit dem Hammer, ja, dann geht nichts

mehr, der Körper kann nicht mehr, man „steht“ am Rad, hat

keinerlei Energie mehr, ist vollkommen fix und fertig.

Das Gegenteil war viele Jahren später der Großglockner

Etappen Sieger Jaap Zoetemelk! Am Ziel auf 2.578 Höhenmetern

fragte ein Reporter wie er sich sein „Bergtraining“ einteilt.

Der Niederländer antwortete: „Bergtraining? Ich habe

noch nie vorher einen Berg gesehen!“

1995: Wegen meinem Zuständigkeitsgebiet als „Reisender“

von West Österreich, Ost Tirol und Kärnten war ich logischerweise

viel mit dem Auto unterwegs. Nicht nur, um von

A nach B zu kommen, sondern auch, damit meine Kunden

mit notwendigen Accessoires versorgt werden konnten. Und

hier sind wir nunmehr wieder bei, wie oben erzählt, „dem

Mann mit dem Hammer“. Innerhalb von Minuten streikte mein

Körper und es war dringendst ein Parkplatz vonnöten! Nach

10-15 Minuten Erholung ging es mir wieder besser und ich

konnte problemlos weiterfahren. Offensichtlich funktionierte

bei meine Inneren Mechanik nicht alles ordnungsgemäß.

Nach dreitägigem Aufenthalt mit Untersuchungen in der

Innsbrucker Klinik wurde ich mit „Magengastritis“ nach Hause

entlassen. Nachdem sich die Beschwerden nicht verbesserten,

sondern im Gegenteil, ich fast unerträgliche Schmerzen

bekam, werde mit Blaulicht retour zur Klinik gefahren und die

Ursache entdeckt: NIERENINFARKT! Die Erklärung der

Ärzteschaft: Die Niere ist ein „Stressorgan“, üblicherweise

bekommt man einen Hirnschlag, ganz selten einen Nieren

Infarkt! Um eine ziemlich laaange Geschichte zu verkürzen:

Auch die zweite Niere war betroffen, das hatte den Vorteil,

dass ich diesmal den Ärzten gleich die richtige Diagnose

geben konnte! In der Folge werde auf eine Lebendspende

meiner Frau entschieden.

1997: Der berühmte Transplantations - Chirurg Professor

Raimund Margreiter sitzt in seinem Büro. Meine Frau Ingeborg

und ich abwartend gegenüber. Der Professor ziemlich laut

und robust, mit Fingerzeig zu mir: „Ich werde transplantieren!

Das mache ich nicht wegen dir, weil du bist krank!“ Sich umwendend

endend zu meiner Frau: „ Das mache ich wegen dir,

denn du bist gesund!“

Das Creatinin ist inzwischen auf über 12 gestiegen! 28.

November 1997: Ich werde in den OP geschoben, nicht aufgeregt,

aber doch in der Hoffnung, nach der Narkose irgendwann

wieder halbwegs gesund wach zu werden. In einer Art

Schuhschachtel, mit Alufolie umwickelt, befindet sich bereits

die Niere meiner Frau. Meine Gedanken sind bei meiner

Frau. Danach dämmere ich gemütlich dahin. Im Dezember

1997 werden meine eigenen nutzlosen Nieren entfernt.

Inzwischen leben wir bereits ohne Einschränkungen ein

Vierteljahrhundert mit je einer Niere!!! Auf Empfehlung meines

langjährigen Freundes Peter Gruber von „Gruberhof“ in Igls

bin ich mit meiner Ehefrau immer freundlich „ …denn sonst will

sie ihre Niere zurück!“

Nach der Transplantation wird auf der Nephro-Ambulanz

wöchentlich kontrolliert. Die Intervalle werden immer

länger, bis man, wenn alles gut geht, nur noch jedes Quartal

zu Besuch ist.

Ich habe das große Glück, dass schon über ein Jahrzehnt

sich immer derselbe Arzt um mich kümmert. Professor Dr.

Martin Tiefenthaler, Betriebsrat der Medizinärzte, kommt mich

vom Wartezimmer persönlich abholen, denn „Namentlich via

Lautsprecher aufgerufen zu werden ist mit dem Datenschutz

nicht vereinbar“. Durch diese langjährige Betreuung weiß der

Professor bereits vorher welche Medikamente ich nehme!

Es hat sich außerdem eine interessante kulinarische Beziehung

entwickelt: Wir schicken uns gegenseitig Fotos von zu

Hause gekochten Köstlichkeiten.

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