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Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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¯IMMER ABSOLUT IN(N).

ANDREAS PLAUTZ

Unsere Nummer 109

1988, Innsbruck, Ortsteil Amras. Auf den so genannten

„Trappschen Gründen“, auf 10 Hektar Grund, werden 61

Wohnungen gebaut und in August 1990 durch die neuen

Eigentümer feierlich übernommen. Hätte die Familie Trapp in

USA sich mehr Zeit genommen und zu je 1.000 m² filetiert,

wäre der Ertrag für die Familie Trapp wohl höher gewesen.

Nach siebenjähriger Suche für eine Parterrewohnung mit

Garten, endlich fündig geworden, zogen auch wir, die Familie

Weller, dort ein. Direkter Nachbarin eine Brasilianerin. Sie hat

uns Bewohner jahrelang mit lauter brasilianischer Musik beglückt.

Meistens wenn ihr Tiroler Ehemann nicht zu Hause war.

Im 2. Stock, wohnte der Gastronom Herr Andreas Plautz. Herr

Plautz, in Folge als „Andreas“ tituliert, war, bis zu seinen Umzug,

14 Jahre lang ein besonders angenehmer Nachbar.

Gemeinsam mit seinem damaligen Lebenspartner Dietmar

haben wir nie zu laute Musik oder Lärmbelästigungen erfahren.

Über Dietmar werde ich später noch eine interessante

Geschichte erzählen. Der Werdegang von Andreas Plautz

ist ebenfalls besonders interessant und daher werde wir uns

in diesem Beitrag mit Andreas befassen: 1964, unweit der

italienische Grenze, in Matrei am Brenner geboren. Andreas

ist am Ende des Navis Tal, in der Ortschaft Navis, gemeinsam

mit acht Geschwistern und einer Menge Vierfüßler am elterlichen

Bauernhof aufgewachsen. Volksschule in Navis. Nach

der Hauptschule in Matrei befolgt er den Rat seiner älteren

Schwester eine Kochlehre zu machen, denn „da bist Du nie

Arbeitslos!“.

Diesen Rat folgend startete Jungspund Andreas mit

sechszehn Jahren als Kochlehrling beim damals bekannten

Rallye Fahrer Walter Schatz. Herr Schatz betrieb mit seiner

Gattin das „Restaurant Wilder Mann“ in Lans, bei Innsbruck

und die AGIP Tankstelle in Matrei an der Brenner Autobahn.

Beim Restaurant „Wilder Mann“ lernte Andreas das gepflegte

wohlüberlegte Kochhandwerk kennen, beim Tankstellen Buffet

schnelles reagieren, schnelles arbeiten. Eine ideale Basis für

eine erfolgreiche Laufbahn! Wintersaison 1983/84 bleibt

Andreas auf „Wilder Mann Niveau“: Entremetier (Beilagen

Koch) bei der Familie Scheiber im „TOP Hotel Hochgurgl“.

Direkt nach seinem Bundesheer Pflicht in der Kaserne „Siezenheim

Salzburg“ folgen Stationen in Neustift, Stubaital

¯232

als Pizza Koch im „Hotel Anneliese“, Sous Chef im „Hotel

Brenner Spitz“, ebenfalls in Neustift, Entremetier im „Hotel

Höhwald“, Klosters, Kanton Graubünden und ab 1986 Rôtisseur

im neu eröffneten „Austrotel“ in Innsbruck. Andreas Reise

ist noch lange nicht zu Ende: Winter 86/87, Sous Chef im

„Hotel Jungbrunn“, Tannheim. Sommer 87 nochmals Entremetier

im Restaurant „Wilder Mann“, Lans und Winter 1987/88

Gardemanger (Kalte Küche), Hotel Ingonda, Saalbach.

Anschließend bleiben Andreas, samt seinen Reiskoffern, drei

Jahre lang zu Hause und arbeitet als Küchenchef im Szene-

Lokal „DOM Stuben“ in der Innsbrucker Altstadt.

Eine intensive Unilever Studienzeit absolvierte Andreas

während der Manager Schule in Wiesbaden, Linz und Wien.

1991, als Vorbereitung für seine neue Aufgabe im Kaufhaus

„Sillpark“, nahe Innsbrucker Hauptbahnhof. Dort leitet Andreas

vier Jahre lang das „Nordsee Meeres Buffet“. Nachdem

Andreas, außer dem Schwarzgeschirr, ziemlich alle Küchenabteilungen

durchlaufen hat, drängt es Andreas zusätzlich in

die Selbständigkeit. Es bot sich die Chance das In-Lokal „Petit

Filou“ vom Gastro Guru Georg Wurm zu übernehmen. „Neu-

Übernahme“ bedeutet, nicht immer aber oft: Neugestaltung,

neues Angebot, neue Aktionen und Namensänderung des

Lokales. Und hier fängt unsere berufliche Zusammenarbeit an:

Bei Café Herbert am Adolf Pichler Platz, basteln Andreas,

Dietmar und ich, vor einem leeren Blatt Papier an dem „Petit

Filou“ Ersatzname. Nach einer Vielzahl an Bezeichnungen,

entschieden wir uns für „ABSOLUT Inn“. Begründung: AB-

SOLUT Vodka war damals absolut der Renner und der Inn

in unmittelbarer Nähe. Für Andreas eine gute Idee und in

der Trend der Zeit liegend. Für mich, in Österreich bereits

als „Mister ABSOLUT“ bekannt, ein gelungener Marketing

Gag, aber eine Riskante. Für die Seagram Headquarters in

Wien bedenklich, da außer meiner Kompetenz entstanden

und für die Schwedischen Eigentümer total unakzeptabel. Die

Namensgebung des Lokals „ABSOLUT“ in Wien, war eine

Ausnahme. Weltweit. Das hatte unsere „Seagram Manager

Peter Roman“ mit Schweden raffiniert durchgeboxt. Man vergibt

keinen Produkt Namen! Lokale wechseln den Besitzer und

die Möglichkeit des Wechsels in ein „Etablissement“ durchaus

realistisch, weshalb wir diese Geschichte so unauffällig wie

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