02.01.2024 Aufrufe

220926Wellerbuch lay 1

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

¯TURNVEREIN

REPLIK

HERR BERT WALTL ÜBERNIMMT

DIE INKASSOTOUR

VOM ALEXANDER

Athanasius, Alexander – ist ein besonderer Mensch.

Schon damals, am 2. Jänner 1980. Ich dachte mir

ein besonderer Kunde der Hypo Bank. Mein erster

Tag in der Bank. Was ich vorab nicht wußte auch sein erster.

Alexander hat die damals antiquierte Landesbank ordentich

durcheinander gewirbelt. Mit vielen innovativen, neuen

Ideen, oft auch nur mit simplem Hausverstand, verstand er es

- alle - wirklich alle zu überraschen. Schade, dass er nach 7

Jahren das Handtuch geworfen.

Was er mir noch übrig gelassen hat, bei den vielen

Geschichten. Das Beste von allem. (Nicht alle Hypoianer

waren dieser Meinung!) Habe heute einen riesigen Fundus

von Erlebnissen, an denen ich, auch mit diesem Büchlein

teilhaben kann. Was hat er noch "übriggelassen"? Das

Ende der Inkassotouren nach Seefeld, Leutasch und Scharnitz.

Denn diese endeten immer in der Nähe des Bahnhofs.

Die Inkassotouren waren auch der Grund für eine Geschäftsstelle

in Seefeld. Damals.

Es kommt NUR auf den Blickwinkel an. Damals. In

den Achtzigern. Es war halt irgendwie eine Bestrafung.

Für ein falsches Wort, schiefe Augenlage äh! Blicke oder

was-weiß-ich-schon. Freiwillige gab es dafür eh kaum. Der

Kassendirektor „Waltl - der macht diese Woche die Inkassotour

Seefeld“ - und schon wars passiert. Die Geschäftsstelle

in Seefeld war noch nicht geboren. Ein-Tages-Inkassotour

mit dem grünen, alten Opel Ascona (militärschiach!

grad wie ein rostiger Laubfrosch!) der Hypo. Zuerst Seefeld,

die vielen Hotels, für die, dies interessiert, solche die heute

noch da, große, kleine, und andere sind schon Geschichte

(Schneeweiß, Prachensky) die Valuten abholen, Reiseschecks,

Bargeld, hie und da gab es einen Kaffee. Nette

Worte. Augenhöhe. Bei einem Hotelier konnte man sogar

den legendären Ernst Happel oder Hansi Müller treffen.

Und auch mit diesen sprechen. Manche „Kunden“ waren

nett, andere weniger. Ein rasanter Kurzausflug eines fliegenden

Kassiers - von den Hotelprotzen über „Möchtegerne“

bis hin zum schillingnotleidenden Kunden. Von Freundlichkeit

bis Präpotenz. „Stellen sie bitte das Hypo-Auto nicht auf

unseren Parkplatz“, meinte die Directrice vom kleinsten Viersternehotel,

einer exklusive BMW Destination, übrigens

heute die Rückseite von einem großen Kaltschmid-Hotel - und

nur noch so nebenbei, diese Directrice heiratete später ihren

Chef und leitete danach unser Hypo Schloß in der Steiermark;

- Inkassotour weiter - danach gings mit den vielen Millionen,

Schilling ja, manche mußte man nachzählen, andere waren

perfekt vorbereitet weiter nach Leutasch, Scharnitz, ein

Besuch in Reith, kurze Mittagspause und Jause irgendwo im

Wald, stimmt der grüne „ Militäropel“ hatte eine Sicherheitseinrichtung,

genau eine schrille Sirene eingebaut. Rückfahrt

- den Schluß bildete stets der „Innsbrucker-Turnverein“ in der

Südbahnstrasse. „Ich-verkaufe-alles, brauchens-nix-von-der-

Hypo“ – Alexander Weller hatte das initiiert. Hintereingang.

Läuten. Warten. Mit dem Koffer in der Hand. „Was mögst

denn Du, Burli“ meint die Hübsche, die öffnet, leicht bekleidet,

zumindest in meiner Erinnerung. Ost-Österreicherin. „Ich

komme von der Hypo Bank“. Sie trippelt vor mir her, ins Haus,

schreit kräftig in das Stiegenhaus „Die Bank ist doaoo!!!!“.

Rechts. In der Küche werden dann die Geschäfte gemacht.

Leicht beschürzte Mädels. Eine nach der anderen. Freundlich.

Geldwechsel. Einzahlen. Schecks. „So ein Betrüger!“

Gefälschte Schecks, kopiertes Geld. Der SOLARRECHNER

verrichtet seinen Dienst im leicht-halb-rotem Licht nur mühsam.

Ich muß weiter! Um 16:15 muß man spätestens bei der

Hauptkasse der Zentrale sein. Sonst wird der Hauptkassier

Arthur Mayr † grantig. Am meisten Trinkgeld gabs immer im

Puff. Ich meine. Ein wunderschöner Tag und weit weg von

irgendeiner Strafe. In meinem Blickwinkel sind die Erinnerungen

daran kunterbunt und menschenfroh. Ja! Aha - So: Sie

wollen wissen, ob ich später noch geschäftlich im Turnverein

war? Nein. Irgendwann wurden auch die Inkassodienste eingestellt.

Eine Gattin eines „Tournachfolgers“ hatte, so glaube

ich mich zu erinnern, auch etwas dagegen, daß man ihren

Mann an der hinteren Pforte zum Puff sehen konnte. Aber mir

hat die „Inkassotour“ immer sehr viel Spaß gemacht.

23¯

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!