220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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BESO NDERE BEGEGN UN GEN
¯SONDERBARER, GENIALER KÜNSTLER.
FRITZ AIGNER
Unsere Nummer 163
Linz 1990. Hotel Schiller Park. Das Leben als selbständiger
Barbetreiber der „20er Bar“ hat Hans Kaiser ade gesagt
und den nächste Schritt seiner Karriere gemacht. Die
Schillerpark Hotelbar wurde zu „Kaiser Bar“ umgetauft. Hier
war das Ambiente eine andere, – nobler. Das Wein- und
Spirituosen Angebot größer. Die Gäste internationaler. Hans
Kaisers Schmäh Repertoire änderte sich allerdings kaum und
als Vollprofi kümmerte er sich nach wie vor um das Wohl seiner
Gäste. Einem bemerkenswerten Gast gefiel das Ambiente der
Kaiser Bar und die Chemie zum Bar Chef stimmte perfekt. Der
exzentrische Kunst-Maler Fritz Aigner fühlte sich nach getaner
Atelier Arbeit in der „Kaiser
Bar“ besonders Wohl.
Halb hell beleuchtet,
eingerichtet wie in
den „roaring twenties“,
mit bequemen Plüschmöbeln
ausgestattet und
mit angenehmer dezenter
Hintergrundmusik. Immer
öfter besuchte er Barmann
Hans. Aus „öfters“ wurde
„täglich“. So ab 19 Uhr
zog er sich in „seine Ecke“
an „seinem Tisch“ zurück,
hatte keinerlei Bedarf sich
mit irgendwelchen Leuten
zu unterhalten. Wollte nur seine Ruhe. Hier konnte er praktisch
unbemerkt rauchen, sein Bier genießen, hie und da einen
Irish Whiskey dazu, Selbstgespräche führen und Gäste beobachten.
Zwischen dem Künstler Fritz Aigner und Barmann
Hans entstand ein freundschaftliches Verhältnis. Das führte
dazu, dass immer wieder ein oder zwei aktuelle „Aigner
Produktionen“ in der Kaiser Bar ausgestellt wurde. Auch für
Gäste natürlich spannend und interessant an Fritz Aigners
Gedankenwelt teilnehmen zu können. Tief in Gedanken und
sich nicht bewusst von Fritz Aigner im dunklen Eck beobachtet
zu werden, studierte der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch
eines der ausgestellten Bilder bis es befehlsähnlich „Hände
aus Deiner Tasche, wenn Du meinen Bilder anschaust!“ klang.
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Fritz Aigners Gedankengänge
waren unergründlich,
eher abstrus. Mit dem
Auftrags Bild „Rembrandt
mit drei Augen“ zu Schilling
80.000.— befand der
Auftraggeber, dass Rembrandts
Hand vielleicht
ein wenig zu groß geraten
war. Fritz Aigner war da
anderer Meinung und demolierte
das Bild spontan.
Beidfüßig war das keine all
zu große Kunst und schnell
erledigt! Der Künstler war ein genialer Porträt-Maler. Geplant
war Hans Kaisers Tochter zu porträtieren: „aber da müssen wir
schnell sein, so lange das Mädchen noch Jungfrau ist!“ Für
ein über dimensionales Familienporträt veranlasste ein Kunde
aus Bayern, verschiedene Räumlichkeiten um zu planen, damit
das immense Gemälde ausreichend zur Geltung kam!
Des Künstlers Arbeitsweise war ebenfalls ziemlich außergewöhnlich:
zuerst malte er die Kleidung erst danach folgte
die Schöpfung der Gesichter. Roberto Blanco besuchte nach
einer großen ORF Veranstaltung die „Kaiser Bar“. Roberto studierte
einige Aigner Bilder. Warf einen Blick auf den Künstler
und meinte: „Das kann wohl nicht der besoffenen Armutskerl
gemalt haben.“ Das Echo „Kaufst a Banane und verschwindest
im Urwald“ war unüberhörbar! Roberto Blanco war ob
dieser Bemerkung nicht besonders erfreut. Robertos Reaktion:
der Irish Whiskey wanderte spontan in Fritz Aigners Gesicht!
Bar Chef Hans beruhigte die Situation: er begleitete Fritz
Aigner zum Ausgang, bat ihn sich zu beruhigen und erst am
nächsten Tag wieder zu kommen. An Roberto Blanco, außer
sich, „Das ist mir noch nie vorgekommen“, adressierte Hans
die Botschaft in Zukunft keinen Künstler zu beleidigen und als
„Armutskerl“ zu betiteln. Ich glaube nicht, dass Roberto Blanco
im nachhinein an Fritz Aigner ein Porträt in Auftrag gegeben
hat…
Des Künstlers Ehefrau Helga wohnte mit den gemeinsamen
drei Buben zu Hause. Ehemann Fritz im Atelier. Nachdem