220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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von einem Gulden die
Woche.
Ich denke an die
Freude meiner Eltern,
als der Vater meinem
Chef per Telefon dafür
dankend, vernehmen
konnte, dass der Chef so
sehr zufrieden über ihren
Sohn war. Schnell denke
ich dann an meine Freude,
dass dieses Geld
meinen Eltern gerade so
gelegen kam, weil sie
so sehr zurückgegangen
waren.
Ich denke an meinen ersten Stellenwechsel, wodurch
ich als angehender Commis mich wagte einen Posten in
einem Schifffahrtgesellschaft anzunehmen, an der Umgang
mit ausländischen englischen, spanischen, schwedischen,
usw. Kapitänen von denen ich die Sprachen durch den Umgang
etwas lernte.
Ich denke an die Stunden die ich dann abends nahm
um fremde Sprachen zu lernen, die ich im Geschäft dringend
bräuchte.
Ich denke an den Lehrer, denn ich bekam durch einen
Nachbarsjungen, Leen Hoek, der auch von dem Lehrer
Sprachunterricht erhielt, aber für Rechnung der Holland
Amerika Linie wo er Stift war, während meine Eltern die
Stunden für mich bezahlen mussten.
Ich denke an das kleine Hotel das meine Eltern angefangen
hatten und in dem ich mit den Amerikanern englisch
redete, wodurch ich einen amerikanische Zungfall bekam.
Ich denke an mein schlechtes Französisch das ich
kwatschte, wodurch ich mich bei unserem Hausdiener
blamierte.
Auch denke ich an meine Rechenkunst, wovon ich
morgens helfen konnte die Rechnungen für die Hotelgäste
in den verschiedenen Valuten schnell und richtig auszuschreiben.
Dann denke ich an
die schlechte Saison
an denen zu wenig
Gäste kamen, wodurch
die Sorgen der Eltern,
die Miete, Steuern,
Beleuchtung, Personals,
und andere Unkosten
herbeizuzaubern sogar
fast unerträglich waren,
worunter speziell meine
Mutter sehr gelitten hat,
dass keine Sonne auf
dem Gesicht der Eltern
zu sehen war.
Weiter denke ich
daran, verschiedene Einzelheiten übergehend, an meinen
zweiten Geschäftswechsel, als ich vom Seegeschäft der Firma
„ Druckwilders & Co“ mit meinem zweiten guten Zeugnis,
die ich bei noch zum Bombardement aufgehoben hatte, in
das „Internationale Speditionshaus Baumann & Kreuziger“
übersiedelte, wo ich einen besser bezahlten Posten bekam
und wo Georg Mayer, der „schwarze Mayer“ genannt, mein
direkter Chef wurde. Sofort kommt mir dabei in`s Gedächtnis,
dass mein Vater im Juni 1900 starb und ich plötzlich meinen
Posten verlassen musste, da ich meiner herzleidenden Mutter
im Geschäft helfen musste. Zu dem Hotelbetrieb, der mir als
Kaufmann gar nicht zusagte, übernahm ich eine Vertretung in
Rheinwein der Firma August Reuter in Rüdisheim. Meine Mutter
musste wegen ihrem Herzleiden nach Bad Nauheim, wo sie
ganz hinzog und wir das Hotel an den Restaurateur Heinrich
Riedrich, vom „ Kohn Dampfer Kaiser Wilhelm II“ verkauften
wonach ich ein möbliertes Zimmer bei Frau Elixhoven nahm.
Sofort denke ich jetzt an meine Bewerbungen um eine
neue kaufmännische Stelle, die ich nach kurze Zeit fand als
Büroleiter der Filiale von der Rheinische Schifffahrts Gesellschaft
„Janssen-Strijp und Remberg“ aus Duisburg-Ruhrort.
Ich denke dabei an meine frohe Zeit im „Deutschen Turn
und Ruder Verein“ mit den schönen Ruderfahrten und Bierabenden,
an den „Deutschen Männergesang Verein“ den
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