220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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BESO NDERE BEGEGN UN GEN
¯DIE FREMDEN KOMMEN.
TOURISMUSVERBAND INNSBRUCK
Unsere Nummer 136
Vorgeschichte: Als Angestellte beim „Innsbrucker Zimmernachweis“
ärgerten wir uns, Direktor Otto Schuster und
ich, über die mangelhafte Zusammenarbeit mit dem
„Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls“ am Burggraben. Hatten
wir doch die gleiche Aufgabe: Innsbruck-Besuchern einen
angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Für uns als - mehr oder
weniger - Kollegen zeigte keiner Interesse. Wenn beim Wort
„Zusammenarbeit“ „Zusammen“ fehlt, bleibt nur noch „Arbeit“
übrig!
Grund für uns, dort die Organisation näher anzuschauen.
Es zeigte sich - aus unserer Sicht - ein katastrophales, veraltetes,
verkrustetes, unrentables, dringendst erneuerungsbedürftiges,
viel zu aufgeblasenes Unternehmen. Es schien dort die
Zeit direkt nach dem 2. Weltkrieg stehen geblieben zu sein!
Zur Hypo-Zeit gewohnt und geschult darin, im Namen
des Direktors Schuster für die „Kaunertaler Gletscherbahn“,
„Uttendorfer Bergbahnen“ und „Axamer Lizum“ Konzepte zu
verfassen, erstellte ich neue Richtlinien für das „Tourismusbüro“.
Gemeinsam mit Direktor Schuster unterbreiteten wir Dr.
Fred Beck, Vorsitzender der Tourismusorganisation, mein
wohldurchdachtes Konzept. Der leicht irritierte Dr. Fred Beck
befand über das von mir falsch geschriebene Wort „Hotellier“:
„Hotelier schreibt man mit einem „L“!“ Das war‘s. Mehr
Reaktion zeigte Dr. Beck fürs Erste nicht! Fazit: Das Büro am
Burggraben wurde komplett umgestellt, neu organisiert. Umzug
vom Parterre ein Stockwerk hinauf und die „Innsbruck
Information“, mit Direktor Schuster als Leiter, neu installiert. Ziel:
Fokus auf Gewinn durch Verkauf von Theaterkarten, Stadtpläne,
Souvenirs und Hotel-Zimmerbuchungen.
Nachdem wir mit dem „Umzugkonzept“ im Hintergrund
gearbeitet hatten, glaubte ich damals nicht, dass Direktor
Georg Lamp über den Ursprung dieser Pläne informiert war,
nämlich, dass ich der eigentliche Initiator gewesen bin.
Der Grund für meine Anstellung als sein Stellvertreter war
für Dr. Beck ganz offensichtlich: Die Presse bekrittelte Herrn
Lamp aufgrund seiner Doppelfunktion als Tourismus- UND
Kongresshaus-Direktor zu oft und das brachte der ÖVP in der
Öffentlichkeit keine Pluspunkte.
Ich sollte daher sein Nachfolger werden und startete dort
im September 1987. Es existierte ein äußerst informatives Drei-
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faltprospekt mit Fotos und Beschreibung der 24 bekanntesten
Innsbrucker Sehenswürdigkeiten in sechs verschiedenen Sprachen.
Bereits in der ersten Woche meiner Tätigkeit erhielt jeder
Mitarbeiter von mir den Auftrag, einmal pro Woche eine
dieser Sehenswürdigkeiten zu besuchen und einen Kurzbericht
mit eventuellen Verbesserungsvorschlägen zu verfassen. Die
Angestellten verspürten hierzu keinerlei Bedarf, beschwerten
sich bei Tourismusschule-Klessheim-Absolvent Direktor Lamp,
und die Aktion war somit abgeblasen. Bereits ab der ersten
Woche war die Chemie zwischen Direktor Lamp, den Angestellten
und mir somit nicht mehr ideal. Unbeirrt verfolgte
ich meinen Auftrag, Arbeit und Strukturen für die verpflichtend
„Tourismusbeitrag“ zahlende Innsbrucker Geschäftswelt zu
verbessern: Stammtisch der Igler Hotels, Stammtisch der
Hungerburg-Hotels, Museen mit zumindest zweisprachigen
Erklärungen der Exponate, Besuche der Incoming-Reisebüros,
Bemühungen, Patscherkofel und Seegrube zum günstigeren
Preis anzubieten, Attraktivierung der Straßenbahnbenützung,
Intensivierung der Alpenzoo-Werbung, Verlängerung des
Christkindlmarktes bis zum 7. Januar durch Stadtteil-Betreiber
und noch einiges mehr.
Direktor Lamp empfand meine Tätigkeiten wortwörtlich als
„an seinem Stuhl sägen“. In dieser Situation, mit zwei verschiedenen
Zielen, war eine sinnvolle Zusammenarbeit natürlich
nicht realistisch. Um ein ordentliches Gespräch ohne Störungen
zu ermöglichen, lud ich Direktor Lamp im Café Lamprechter
in der Altstadt auf einen Kaffee ein. Die Konversation war
recht kurz. „Entweder Sie gehen oder ich!“, war eher eine
Aufforderung ihm gegenüber. Kein Vorschlag und schon gar
kein Gespräch. Direktor Lamp fand das keine besonders gute
Idee!
Mein Vorschlag war relativ ungewohnt und verursachte
einen riesen Wirbel. Dr. Beck machte mir große Vorwürfe,
dass ich, „sein Mann“, keine Geduld gehabt hatte.
Es wurde eine Vorstandssitzung einberufen, Dr. Beck, Herr
Grassmayr, der Glockengießer, Herr Plank, Altstadt-Hotelier,
Herr Pallua, Altstadt-Damen-Handtaschen-Anbieter und
Direktor Lamp. Ich hatte, während über mich beraten wurde,
draußen zu warten. Nicht besonders demokratisch. Nach
einiger Zeit konnte ich das Besprechungszimmer betreten,