220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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BESO NDERE BEGEGN UN GEN
¯NEUES KASSENSYSTEM.
FRANCESCO
Unsere Nummer 127
Eurotel, Montreux, Mai 1967: Das Hotel war neu. Nagelneu,
aber noch nicht ganz fertig! Der Oberkellner fungierte
als Dirigent. Er arbeitete nur mit seinen zwei Zeigefingern.
Er teilte uns ein. Ohne Taktstock: „Du machst das und Du machst
das!“
Hierarchische Unterschiede gab es nicht. Damit das Restaurant
und Personalbereich baldigst betriebsbereit wurden,
mussten alle anpacken und schleppen. Das Restaurant hatte
zusätzlich noch eine große Außen-Terrasse. Im Innen-Restaurant
hatten wir das altbewährte Service System, mit Oberkellner,
Chef de Rang und Commis. Auf der Terrasse aber,
arbeitete man alleine und da war jeder verantwortlich für
seine eigene Station. Francesco aus Neapel wurde meistens
auf der Terrasse eingeteilt.
Er liebte die frische Luft direkt am Genfer See. Besonders
das neue Kassa-System behagte ihm. Ein Kassabon bestand
aus zwei Teilen. Je einer für Küche oder Buffet und einer – optisch
ident, aber mit einer zwei Zentimeter kürzeren Allonge für
den Gast. Francescos Bons waren, durch geschicktes Ziehen,
gleich lang. Die Gäste-Bons steckte man ins leere bekannte
Schweizer 1/16 Fendant Weißwein Glas, auf dem Gäste-
Tisch. Nachdem die Rechnung bezahlt war, zerriss Francesco
die Gäste-Bons nicht, sondern verwendete diesen dann nochmals!
Ende August, so sagte er, erkrankte Francescos Großmutter
schwer. Und das, obwohl die Saison noch nicht zu
Ende war trat er, mit hervorragendem Zeugnis in der Tasche,
die Heimreise nach Neapel an. Zu spät erkannte die Geschäftsführung,
dass der immer strahlend lachende Francesco
nicht nur im Service gut gearbeitet hatte.
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