220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt. Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
BESO NDERE BEGEGN UN GEN¯MEIN ERSTER WICHTIGER LEHRER.MIJNHEER DE GRAAFUnsere Nummer 10¯16Zuhause hatten wir schon immer Katzen, Kanarienvögel,Kaninchen, einen Hahn mit fünf oder sechs Hennen sowieverschiedene Arten von Ziertauben. Trotzdem fehlte mirdas Tierliebe-Gen vollkommen. Die Tiersammlung wurde mitPosttauben vergrößert und öfters durfte ich mitfahren, wennmein Vater nach einer langen Autofahrt den Posttauben behutsamzur freien Flucht ver half. Ich war zwar jung und mathematischnoch nicht sehr geschult, jedoch war mir klar, besondersnachdem die Autofahrten immer länger wurden, dass die Taubensich schneller fortbewegten als wir. Jedes Mal waren dieTauben schon lange vor uns zuhause und ich verstand daherdie lange Hin- und Rück fahrten nicht ganz.Mein Vater kaufte in der Nähe der belgischen Grenzecirca zwei Hektar Grund mit viel Wald und Wiesen, idealfür Indianer und total un gewohnt für Städter. Während ich imZelt lebend den Wald aufräumte, waren Fasane und Kaninchenmeine neuen Nachbarn. Neben unserem Wohnhausentstanden Wohngelegenheiten für Tauben, Kanarienvögel,Hühner, Kanin chen, Enten, Ziegen und SCHAFE und diesewurden nach und nach auch be wohnt. Alles florierte hervorragend.Frische Hühnereier waren gefragt, und bald versorgtenwir in der Stadt Breda, unweit von uns entfernt, einmalwö chentlich zuerst drei Haushalte, dann zehn und als Folgeganze Straßenzüge mit frischen Eiern. Enteneier wurden ebenfallsverlangt. Nachdem auch Be darf für Ziegenmilch bestand,lernte ich, unsere Ziegen zu melken. Logischer weise erwartetenunsere Eierkundinnen sehnlichst frische, bratfertige Hühner.Ohne Fachnachweis war der Verkauf aber nicht erlaubt! Dastand ich nun mit sieben Bäuerinnen in einem sterilen, hellenMetzgerschlachthaus, ange treten für eine „Wild- und Geflügelhändler-Schulung“.Alle hatten Holzschu he an, ich Gummistiefel. Alle warenvom Land, ich „Städter“. Unser Lehrer, MEIJN HEER de Graaf,war ebenfalls Städter und bekam alsbald Mitleid mit mir. Ermerkte sofort, dass ich mehr Angst vor den Tieren hatte alsumgekehrt und bot mir an, neben den Nachmittagskursenauch die Abendkurse zu besu chen. Ziel war es, eine Prüfungzu bestehen, in der man ein lebendiges Tier in ein bratfertigesTier zu verwandeln hatte. Lustig waren diese Lern- undQual-Stunden überhaupt nicht! Utrecht, 4. Dezember 1962,Prüfungstag. Mir wurde ein Reh zugelost. Es hätte schlimmerkommen können. Das Reh lebte nicht mehr und es war in dreißigMinuten auszunehmen und küchenfertig zu bearbeiten.Mein Prüfungsobjekt hing auf Augenhöhe. Das Aufschneidender Bauchdecke bewältigte ich fehlerlos. Das "Entfernen derBlase" machten die meisten allerdings anders. Und wesentlichbesser‘ Die Blase war noch voll und ich bald ziemlich nass.Ich bestand trotzdem - mit Gänsehaut!Fazit dieser Geschichte: Es ist für junge Leute wichtig zuwissen, welchen Beruf sie für ihre Zukunft NICHT ergreifenwollen.DIPLOM
„Da stand ich nun mit siebenBäuerinnen in einem sterilen,hellen Metzgerschlachthaus,– ange treten zur „Wild- undGeflügelhändler-Schulung“.17¯
- Seite 1 und 2: ATHANASIUSWELLER´S77 BESONDEREBEGE
- Seite 3 und 4: 3¯
- Seite 5 und 6: ¯DAVORETWAS BESONDERESHerrBERT Wal
- Seite 7 und 8: 7¯
- Seite 9 und 10: Ausschnitt Tiroler Tageszeitung vom
- Seite 11 und 12: SEITE85 Benno Gedhina86 Andreas Spi
- Seite 13 und 14: 13¯
- Seite 15: 15¯
- Seite 19 und 20: Abschiedstour.Bei dieser Abschiedst
- Seite 21 und 22: Dividenden, GmbHs, Stiftungen und s
- Seite 23 und 24: ¯TURNVEREINREPLIKHERR BERT WALTL
- Seite 25 und 26: 25¯
- Seite 27 und 28: 27¯
- Seite 29 und 30: REPLIKDIE GAMBRINUS FREUNDEDer Vere
- Seite 31 und 32: 31¯
- Seite 33 und 34: Es war allen klar, wer derMISTER AB
- Seite 35 und 36: 35¯
- Seite 37 und 38: Hallo Alexander,es ehrt mich das ic
- Seite 39 und 40: DIE HEILIGENTIMOTHÉUS : À „TIM
- Seite 41 und 42: der Natur, beim Schi-, Radfahren un
- Seite 43 und 44: www.noithaikueche.at43¯
- Seite 45 und 46: 45¯
- Seite 47 und 48: Wellerbrücke Hauptstraße 66, 6433
- Seite 49 und 50: © Foto: Dietmar MathisPerfektion.
- Seite 51 und 52: © Foto: Dietmar Mathis51¯
- Seite 53 und 54: Menükunde, Ernährungslehre, Betri
- Seite 55 und 56: 55¯
- Seite 57 und 58: 57¯
- Seite 59 und 60: Kopien unddas Original.Klar zwei Ko
- Seite 61 und 62: 61¯
- Seite 63 und 64: Tormann: Dr. Fred BeckDas Bierchen
- Seite 65 und 66: 65¯
BESO NDERE BEGEGN UN GEN
¯MEIN ERSTER WICHTIGER LEHRER.
MIJNHEER DE GRAAF
Unsere Nummer 10
¯16
Zuhause hatten wir schon immer Katzen, Kanarienvögel,
Kaninchen, einen Hahn mit fünf oder sechs Hennen sowie
verschiedene Arten von Ziertauben. Trotzdem fehlte mir
das Tierliebe-Gen vollkommen. Die Tiersammlung wurde mit
Posttauben vergrößert und öfters durfte ich mitfahren, wenn
mein Vater nach einer langen Autofahrt den Posttauben behutsam
zur freien Flucht ver half. Ich war zwar jung und mathematisch
noch nicht sehr geschult, jedoch war mir klar, besonders
nachdem die Autofahrten immer länger wurden, dass die Tauben
sich schneller fortbewegten als wir. Jedes Mal waren die
Tauben schon lange vor uns zuhause und ich verstand daher
die lange Hin- und Rück fahrten nicht ganz.
Mein Vater kaufte in der Nähe der belgischen Grenze
circa zwei Hektar Grund mit viel Wald und Wiesen, ideal
für Indianer und total un gewohnt für Städter. Während ich im
Zelt lebend den Wald aufräumte, waren Fasane und Kaninchen
meine neuen Nachbarn. Neben unserem Wohnhaus
entstanden Wohngelegenheiten für Tauben, Kanarienvögel,
Hühner, Kanin chen, Enten, Ziegen und SCHAFE und diese
wurden nach und nach auch be wohnt. Alles florierte hervorragend.
Frische Hühnereier waren gefragt, und bald versorgten
wir in der Stadt Breda, unweit von uns entfernt, einmal
wö chentlich zuerst drei Haushalte, dann zehn und als Folge
ganze Straßenzüge mit frischen Eiern. Enteneier wurden ebenfalls
verlangt. Nachdem auch Be darf für Ziegenmilch bestand,
lernte ich, unsere Ziegen zu melken. Logischer weise erwarteten
unsere Eierkundinnen sehnlichst frische, bratfertige Hühner.
Ohne Fachnachweis war der Verkauf aber nicht erlaubt! Da
stand ich nun mit sieben Bäuerinnen in einem sterilen, hellen
Metzgerschlachthaus, ange treten für eine „Wild- und Geflügelhändler-Schulung“.
Alle hatten Holzschu he an, ich Gummistiefel. Alle waren
vom Land, ich „Städter“. Unser Lehrer, MEIJN HEER de Graaf,
war ebenfalls Städter und bekam alsbald Mitleid mit mir. Er
merkte sofort, dass ich mehr Angst vor den Tieren hatte als
umgekehrt und bot mir an, neben den Nachmittagskursen
auch die Abendkurse zu besu chen. Ziel war es, eine Prüfung
zu bestehen, in der man ein lebendiges Tier in ein bratfertiges
Tier zu verwandeln hatte. Lustig waren diese Lern- und
Qual-Stunden überhaupt nicht! Utrecht, 4. Dezember 1962,
Prüfungstag. Mir wurde ein Reh zugelost. Es hätte schlimmer
kommen können. Das Reh lebte nicht mehr und es war in dreißig
Minuten auszunehmen und küchenfertig zu bearbeiten.
Mein Prüfungsobjekt hing auf Augenhöhe. Das Aufschneiden
der Bauchdecke bewältigte ich fehlerlos. Das "Entfernen der
Blase" machten die meisten allerdings anders. Und wesentlich
besser‘ Die Blase war noch voll und ich bald ziemlich nass.
Ich bestand trotzdem - mit Gänsehaut!
Fazit dieser Geschichte: Es ist für junge Leute wichtig zu
wissen, welchen Beruf sie für ihre Zukunft NICHT ergreifen
wollen.
DIPLOM