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220926Wellerbuch lay 1

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯SIR SCHLUMBERGER.

RUDOLF KOBATSCH †

Unsere Nummer 106

Der moderne Fußballer, der seinen Verein verlassen möchte,

kommt nicht oder unregelmäßig zum Training. Zeigt

beim Einsatz nicht seinen gewohnten Biss. Dieses Verhalten

wird so lange betrieben, bis sich der Verein das nicht mehr

leisten kann, und nachgibt. Der Spieler wechselt der Verein und

bekommt für die gleiche Arbeit einen Rucksack mehr Gehalt,

zusätzliche Prämien und Werbeverträge!

„Wanderer soll man nicht aufhalten“ sagt man wenn

jemand seinen Job wechseln möchte und lässt Ihn oder Sie

woanders hin ziehen. Bei mir passierte die gleiche Geschichte.

Nur anders herum! Herbst 1996. Wir Handel- und Gastronomie

Angestellten bekamen bei einem Seagram Seminar

(lustiger Weise im Sporthotel in Igls, mein früherer Arbeitsplatz)

einen neuen Geschäftsführer vorgestellt: Herr Harold

Burstein kam direkt von „Bahlsen Kekse“ (auch ihm hat man

nicht aufgehalten….)

Wien, August 1997: Der Deutsche „Herr Strauss“, aus

der Seagram Deutschland Zentrale, bekannt als „Entlassung

Experte“ im deutsch sprachigen Raum, war im Anmarsch. Es

war wohl klar weshalb wir Außendienst Mitarbeiter(AD) nach

Wien gerufen wurden. Herr Burstein erklärte der ganzen Belegschaft

so schonend wie möglich weshalb wir uns um einen

anderen Job umsehen sollten. Besitzerfamilie Bronfman, hat

alle Produkte als Einheit an ein Investment Gruppe verkauft

und steigt in die Entertainment Branche ein. 30.000 Arbeitnehmer

und Arbeitnehmerinnen weltweit waren somit plötzlich

arbeitslos.

Auch wir in Österreich!

Nach Herrn Burstein erklärte uns Herr Strauss, wesentlich

weniger schonend, dass die „Seagram Story“ zu Ende

war. Nicht nur für uns auch für ihn und Herrn Burstein. Meine

Person und noch zwei anderen Betroffenen wurden zum

Einzelgespräch mit Herrn Strauss eingeladen: Mitbewerber

Sekthersteller „Hochriegl“ hatte uns drei auserkoren dort

unsere Tätigkeiten fort zu setzen. Sehr nobel. Wir sollten uns

geehrt fühlen und froh sein nicht arbeitslos zu werden. Dieses

Angebot als „freier Mitarbeiter“, wärmstens empfohlen von

Herrn Straus und auch von Herrn Burstein: „Da Sie doch

schon ein gewisses Alter haben“ (53), habe ich abgelehnt.

Nach kurzem durchrechnen, hätte ich sogar noch monatlich

¯148

noch was drauf zahlen müssen! Kosten für Auto und Telefon,

wären selber zu bezahlen, kaum Spesen. Mit Arbeitslosen

Unterstützung war ich tatsächlich besser bedient! Großzügigste

Seagram Abfertigung mit Auto und Gehalt bis Ende des

Jahres, gab mir Gelegenheit mich von meinen Kunden in fünf

Bundesländern anständig zu verabschieden. Einige waren

nicht erfreut und verlangten weitere Betreuung!

September 1997. Großgmain bei Salzburg,: Ich befinde

mich auf einer terminlich schon längst fixierten Kur. Herr Martin

Hinterleitner, seines Zeigens Vize Direktor von „Schlumberger“

kommt, in Auftrag von Dr. Rudolf Kobatsch, zu Besuch: Erstaunlich:

er lobte mich ausdrücklich, da ich als Mitbewerber nie

schlecht über die Firma Schlumberger geredet habe. Erstens

hat das gestimmt und zweitens tut man das aus Anstand

und Fairness schon nicht. Ob ich mich vorstellen könnte für

Schlumberger zu arbeiten? Ja, das konnte ich und fuhr nach

dem Kuraufenthalt Richtung Wien zur Vertragsunterzeichnung.

Vorerst für ein (Probe) Jahr.

Meine Erstbegegnung mit Dr. Kobatsch verlief ausgesprochen

freundschaftlich. Im Laufe der Jahre habe ich Dr.

Kobatsch eher als verständnisvollen Kollege und schon gar

nicht als gestrenger, antreibenden Boss gesehen. Wahrscheinlich,

nachdem er selber früher der gleichen Tätigkeiten

nachgegangen ist, war sein Umgang mit uns AD`s immer

angenehm, wurde nie ausfallend. Jeder, auch seine Angestellten,

begrüßte er freundlich in die Augen schauend, mit festem

Händedruck! Nicht nur in seinem früherern Arbeitsgebiet „Am

Berg“ (Arlberg) war er ein gern gesehener Gast.

In ganz Österreich, egal wann und wo, egal beruflich

oder privat, war „Mister Schlumbergér“ eine besondere Persönlichkeit

und bei Eigenveranstaltungen ein charmanter Gastgeber.

Nicht zu vergessen; Dr. Kobatsch war ein begnadeter

Rhetoriker! Das hat man ihm nicht einflüstern brauchen, davon

war er selber überzeugt! Bei jeder ihm gebotenen Möglichkeit

meldete er sich zu Wort. Je nach Anlass, ernst, fachlich

oder humoristisch. Am besten natürlich als „Blend Rede“

verpackt (also alle drei Begriffe zusammen vermischt) und

möglichst mit einem (gefüllten) Glas in der Hand! Dass seine

„Blends“ ein wenig länger dauerten war aus oben erwähnten

Gründen logisch. Nicht nur er persönlich fühlte sich wohl da-

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