220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
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NBEGEGN UN GE
BESO NDERE
¯DER FLEXEN TONI.
TONI SKARDARASY
Unsere Nummer 47
www.fl exen.com
Im „Duden“ gibt es keine Erklärung für „Akrophobie“. Diese
existiert also offenbar nicht. Dennoch, schaut man bei
Wikipedia nach, steht dort: „Akrophobie oder Höhenangst
bezeichnet eine Angst, die durch Aufenthalt in größeren Höhen
ausgelöst werden kann“. Und hier denken wir automatisch an
die Vorarlberger „Xiberger“.
Nicht die „Überm Berg“, von Tiroler Seite aus gesehen,
sondern die „Auf m Berg“. Wenn man auf über 1700
Höhenmetern lebt, ja also das menschliche Hirn weniger mit
Sauerstoff versorgt wird als bei denen „unten im Tal“, was für
Auswirkungen hat das auf das tägliche Verhalten?
Meines Wissens gibt es diesbezüglich über die Einwohner
und Einwohnerinnen von Zürs (und Lech) noch keine wissenschaftliche
Studie. Sind die „anders“ als die anderen? Als
langjähriger Kundenbetreuer in Zürs 1988 – Dezember 2017
denkt man unvermeidlich an der wohl bekanntesten Zürser,
Anton „Flexen Toni“ Skardarasy, langjähriger Besitzer und
Betreiber vom „teuersten Drei Sternen Hotel Österreichs!“
(Eigendefi nition)Wenn der Wind ordentlich wehte, erzeugte
das im Hotel zusätzliche – gratis – Musik! Toni ist ein „Alleskönner“.
Außer vielleicht beim Autofahren.
Das mit dem Tempo, dem Unterschied zu „erlaubt“ und
„eher nicht erlaubt“, hat er meistens schon, dennoch nicht
immer im Griff! Toni kann gut und schnell, wenn es notwendig
ist, kochen.
Toni kann Küche, kann Service, kann Rezeption und kann
Organisieren. Toni kann viel rauchen. Kann aber auch gut und
eisern längere Zeit NICHT rauchen. Toni kann viel trinken.
Kann aber auch gut und eisern NICHT trinken, kann längere
Pausen einlegen. Toni arbeitet in der Küche, ganz nobel, in
einer weißen Kochjacke. Im Hotel meist in Sommerkleidung,
bestehend aus Hose, offenem Hemd und Sommerschuhen.
Auch im Winter.
Winter 1993, Mitternacht: Ein Besuch im Nachtlokal
„Sennkessel“ in ZUG bei Lech stand bei mir am Programm. Es
brauchte ein wenig Überredungskunst, Toni zu überzeugen,
mitzukommen, denn „Da war ich noch nie!“ Der Ausstieg
aus dem Auto vor dem Lokal erfolgte noch unfallfrei. Die paar
Meter zum Lokal wohl weniger. Hier machten Tonis „Humanic“-
Sommerschuhe einfach nicht mit! Toni, im Sommerhemd
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ohne Jacke, ohne Wintermantel, ruhte sich unfreiwillig bei –
(Minus!) 10° im Schnee ein wenig aus! Leider gab es damals
noch keine fotofähigen Handys. Das wäre wohl das Pressefoto
des Jahres geworden. Nein, nicht für die Tirol Werbung
natürlich.
Beim, meist sommerlichen, „Gassigehen“, auch „Lokalstudium“
genannt, wurde Toni öfters mit einem Araberpferd
verglichen: War „Flexen Toni“ einmal unterwegs, war er wohl
nicht mehr zu bremsen! Toni hockte am Barhocker und machte
für UHU freiwillig Werbung. Bei Sperrstunde fand er immer
ein Lokalmöbel, auf dem er sich bis zum Aufsperren ausruhen
konnte! Flexen Toni war ursprünglich Wyborowa-mit-Cola-
Trinker.
Später dann wurde Wyborowa durch ABSOLUT ersetzt.
Das Cola blieb! Die ABSOLUT-Vodka-Marketing-Lady aus
Germany war für die „Mitgeh-Tour“ angekündigt. Bei derlei
Touren wird automatisch eine „Schokoladetour“ geplant. Das
bedeutet: Man geht zu Kunden bei denen das Produkt funktioniert.
Wir wollen uns bei „den Deutschen“ ja nicht blamieren!
Die wollen ja was sehen, was lernen.
Wiederum tiefster Winter: Wir sitzen auf Barhockern an
der Hotel - „Flexen Bar“. Der ABSOLUT-Lady gefällt Tonis Art.
Wie er im offenen Sommerhemd hinter der Bar zum
professionellen Entertainer wird. Toni gefi el unser Besuch
offenbar auch, denn als ich ankündigte, gehen zu müssen,
und es höchste Zeit für den nächsten Lokalbesuch war, fehlte
mir auf einmal ein Schuh! Von hinten angeschlichen, von mir
nicht bemerkt, hatte Toni mich blitzschnell diesen von mir dringend
gebrauchten Schuhs entledigt! Wie die Lehrerin in der
Volksschule entschied er, breit grinsend, Kopf und Zeigefi nger
bewegend: „Nein mein Freund, Du gehst noch nicht!“
Bei unseren jährlich in der „Zürsel Bar“ in Zürs stattfi ndenden
Winteropening-Einladungen für das Arlberger Hotel- und
Barpersonal war „Flexen Toni“ zwar nie der erste, sehr wohl
aber und mit Sicherheit der letzte, der die Ausgangstüre
benutzte.Nach dieser Veranstaltung werden zwei Gruppen
eingeteilt, damit so viele Kunden wie möglich besucht werden
können. Für „Flexen“ eingeteilt, sah ich Toni, obwohl außen
windstill, wie auf einem Schiff, in anstrengendem Kampf
gegen Sturmböen kämpfen. Bemüht und erfolgreich versah er