220926Wellerbuch lay 1
Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt. Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.
BESO NDERE BEGEGN UN GEN¯DER MÜNZENSAMMLER.JOHNNYUnsere Nummer 9Als Commis de Rang und später als Demi-Chef de Rangin der Blumenzwiebel Felder Gegend,nicht weit vomberühmten „Keukenhof“ entfernt, habe ich nicht nurgastronomisch so einiges gelernt.„Treslong-Hillegom“ war inden Niederlande ein Begriff. Weshalb man zum Bezeichnung„Treslong“ auch noch automatisch der Dorfname „Hillegom“dazu gefügt hat, obwohl kein zweites „Treslong“ existierte, istkurios.JOHNNY WAR EIN FESCHER KERL, so um diezwanzig. Mit seinen blitzblanken Zähne, welche er mit seinemDauerlächeln gerne herzeigte, wirkte er aufgeweckt und sympathisch.Mit seinem Charme und Humor wäre er der perfekteGastonomie-Fachman. Daher, auf den ersten Blick, nicht ganznachvollziehbar weshalb er die Garderobe über hatte. Wirhatten einen gigantischen Betrieb mit vielen Veranstaltungen.Jeden Donnerstag kamen hunderte Blumenzwiebel-Züchter und finalisierten per Handschlag das abgeschlosseneGeschäft. Pro Geschäft waren offensichtlich fünf odersechs Handschläge unbedingt notwendig, was ein enormen„Klatsch-Klatsch-Klatsch“-Lärm im Saal verursachte. JedenSonntag Nachmittag war „Thé dansant“ mit Orchester Musikangesagt. Zweifelsohne eine enorme Erfolgsgeschichteund da war die Warteliste für das Restaurant respektabel.Mittwoch war unbegrenzt (!) Brathähnchen essen. Mancheschafften bis zu sieben halbe Hähnchen, (weniger lustig wiedie Tische danach ausgeschaut haben!),manche schaffte nichtmal zwei halbe Hähnchen, wodurch die Kalkulation wiederstimmte. „Treslong" war in ganz „Nederland“ – ( Neder-Land-Niederes Land) – berühmt für seine Fernsehübertragungenmit Lou van Burg und anderen berühmten Entertainern. RudiCarell ließ für seinen Montreux Beitrag „Die goldene Rosevon Montreux“ mit Esther Ofraim eigens einen der Säle unterWasser setzen, da sonst der benötigte Insel nicht realistischgenug erschien. Und fast alle mussten bei Johnny, der professioneller„Sunny Boy“, vorbei. Johnny hatte hervorragendeAugen und verpasste weder Gast, Künstler noch Reisegruppe.Jede Jacke, Mantel oder Regen Mantel war bei ihm abzugeben.EinesTages kam Johnny mit einem nagelneuen knallrotenMotorrad zur Arbeit. Johnny war, so wie immer, happy undbestens aufgelegt.„Das habe ich mir aufgespart“ teilte er uns erstauntenKollegen ganz stolz mit. Später, in Vertrauen, erklärte ermir wie sein „Garderoben – Sparsystem“ funktionierte:Sämtliche bei ihm abgegebene Kleidungsstücke erleichterteer nicht um das ganze Kleingeld, sondern nur um wenigeMünzen, sonst würde es möglicherweise auffallen. Wennman bedenkt was das Wort „Garderobe“ ( Garde Robe )bedeutet, kann man Johnny keinen Vorwurf machen da erbei Fremdsprachen nie zu der Beste in seiner Klasse gehörte.Er war aber schlau genug sich in Zukunft für die Sommermonateeine andere Tätigkeit zu suchen.¯120
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