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220926Wellerbuch lay 1

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯MEIN BESTER FREUND.

DIETER SCHERFLER †

Unsere Nummer 15

¯104

Obwohl auf meiner Home Page zu seinen Lebzeiten

ausführlich gratuliert, so ist es doch naheliegend Näheres

über meinen besten Freund zu berichten: Der als

Sohn einer alleinstehenden Mutter ist in äußerst bescheidenen

Verhältnissen aufgewachsene Dieter Scherfler wurde in Januar

1944 im Innsbrucker Stadtteil Wilten geboren.

Nach abgeschlossener Bäckerlehre in Bregenz startete

Dieter seine Kariere als Bäcker Junggeselle in Innsbruck. Hierauf

folgten drei Jahre, ebenfalls als Bäcker, in Australien. Unsere

erste Begegnung ereignete sich Anfang der Sommersaison

1970 im großen Speisesaal von „Sporthotel Igls“. Ein wenig

überrascht, da Direktor Klaus Ledwinka mich als zuständigen

Oberkellner nicht informiert hatte, stellte sich Dieter selber als

neuer Mitarbeiter vor.

Natürlich waren wir über eine Zusatzarbeitskraft erfreut

und Dieter fing voller Elan als Commis bei uns an. Küchenchef

Martin aus Reith bei Seefeld war uns nicht besonders gut gesinnt.

Das Personalessen hatte entsprechende Qualität. Aus der

Not heraus entstand deshalb ein neues Versorgungs-Konzept.

Lehrling Andreas Hirzinger bestellte in der Küche Hauptspeise

Supplement und versteckte das behutsam. Nach dem Abendservice

ging das Licht im Speisesaal aus, Kerzen beleuchteten

das auf dem Rechaud aufgewärmte Essen und bei unserem

gemütlichen „Candle Light Diner“ verstärkten wir vom Service

unsere freundschaftliche Bindung.

Die Gäste hatten jeden Donnerstag „Candle Light Dinner“.

Wir Täglich! Auch die Bindung zu unseren Gästen war uns

wichtig. Wir veranstalteten Fußballspiele gegen andere Hotels,

Radrennen Patsch-Lans auf halbwegs echten Rennrädern

und im Winter waren die Gastronomie Hindernis - Schirennen

natürlich besonders unterhaltsam! Ende der Saison kam ich zu

der Erkenntnis als Oberkellner in diesem Hause ausreichend

gelernt zu haben. Außerdem packte mich das Fernweh, plante

eine andere Sprache zu lernen. Hotelbesitzer Dr. Fred Beck

wollte mich nicht ziehen lassen und überzeugte mich mit seinem

Angebot die Bar zu übernehmen. Ich war mir nicht sicher,

überlegte und fuhr spätnachts zu Dieter, damals in der Kanne

in Seefeld als Bar Commis tätig und überzeugte meinerseits

Dieter, mit mir, diese attraktive Herausforderung an zu nehmen.

Gemeinam in der Hotelfachschule „Montana“ in Luzern, absolvierten

wir einen Barmixkurs.

Genau zu dieser Zeit erfuhren wir, treue „Wacker Innsbruck“–Fans,

via Radio über den Sieg in Madrid über Real

Madrid. Für uns, eine unglaublich beeindruckende Geschichte!

Mit Barkenntnisse angereichert entstand ein gut eingespielters

Entertainer Duo im Sporthotel Igls. Unsere Hauptaufgabe

war nicht nur die Zubereitung der Drinks, sondern galt unbedingt

auch die Gäste zu unterhalten. Dieter war da sicher der

bessere von uns zwei, denn über seinen „eigener Schmäh"

lachte er selber am meisten!

Die Samstag Zimmerstunden waren ausnahmslos auf der

Steh-Tribüne West für die Heimspiele von Wacker Innsbruck

reserviert. Die echten Fans spazierten nach dem Spiel zum gegenüberliegenden

Eisstadion, wo die Heimspiele des „IEV“,

der Innsbrucker Eishockey Verein, bestritten wurden. Für uns

natürlich nicht machbar, denn das Gästeentertainment stand,

so wie jeden Abend, am Programm und freie Tage standen

damals überhaupt nicht zur Diskussion.

Sommersaison 1970 zu Ende, sehnten auch wir uns nach

Entertainment und verbrachten mit unseren Freundinnen gemeinsam,

Dieter mit Brigitte Spörr, ich mit Ingeborg Hackl,

einen wohlverdienten, unbeschwerten Urlaub in Tunis. Während

ich den Drang einen Sommer am Schiff in der Karibik zu

verbringen 1971 nachgab, übernahm Dieter meiner Position

als Chef Barkeeper. Nach diesem interessanten Meeres

Abenteuer wurde es im Herbst 1991 Ernst.

Wir besorgten uns Heiratsringe in Sterzing, Südtirol und

heirateten. Dieter seine Brigitte, ich meine Ingeborg. Wieder

in Igls beschäftigt, diesmal im Schlosshotel, sollte unser Ausflug

1974 mit Deutschen Gästen zum Fußball WM Finale Deutschland-Holland

in München zum Highlight des Sommers werden.

Das wurde es für mich aber nicht. Zuerst beim 0-1 für die

Holländer, als ich als einziger Holländer zwischen tausenden

Deutschen freudevoll aufsprang, hatte es noch den Anschein.

In Folge hatte ich noch Wochenlang mit Häme zu Leben! 2

-1 für Germany! Dieter entwickelte sich weiter, eröffnete das

später mit einer Haube ausgezeichnete Restaurant „Pic-Nic“.

Wegen der Nähe zum Gericht gehörten viele Anwälte, Richter

und auch bekannte Sportler und Politiker zu seinen Gästen.

Durch diese Kontakte entstand bei Dieter ein gigantisches

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