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Thomas Helfer Wissensarbeit

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Gefördert kann diese werden z.B. durch Anreizsysteme, kooperationsfördernde<br />

Arbeitsumgebungen oder über spezielle Weiterbildungsmaßnahmen. 20<br />

Wissensgenerierung<br />

Wissensgenerierung meint die Prozesse der Wissensbeschaffung. Dies kann sowohl extern<br />

als auch intern erfolgen. Extern durch Neueinstellungen, Kooperationen oder fremdes<br />

Expertenwissen, intern durch das Einrichten spezieller Wissensressourcen wie<br />

Entwicklungs-, Forschungs-, oder Weiterbildungsabteilungen. 21<br />

Wissensnutzung<br />

Bei der Wissensnutzung geht es um die konkrete Umsetzung von Wissen in Entscheidungen<br />

und Handlungen bzw. um die Transformation von Wissen in Produkte oder Dienstleistungen.<br />

Diese Kategorie wird dann zur Evaluation für den Wissensmanagementprozess<br />

herangezogen. 22<br />

5. Vernetzung von Wissen – Wissensnetzwerke<br />

Die systematische Vernetzung von Wissen ist ein weiterer wichtiger Baustein für<br />

<strong>Wissensarbeit</strong>. Geht es beim Wissensmanagement vor allem um den systematischen<br />

Umgang mit Information und Wissen, werden bei der Vernetzung Organisationsstrukturen<br />

geschaffen, die für einen strukturellen Rahmen für <strong>Wissensarbeit</strong> sorgen.<br />

Netzwerk war ursprünglich ein rein technischer Fachausdruck. Als solcher begegnet er uns<br />

beispielsweise in der Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch in anderen<br />

Bereichen, wie beim Stromnetz oder beim Straßen- und Schienennetz. Dieses technische<br />

Netzwerk - Bild beschreibt anschaulich die Struktur eines Netzwerkes:<br />

Netzwerk als ein nicht völlig dezentrales, doch polyzentrisches Geflecht von teilautonomen<br />

Einheiten, die in ihrer Wechselwirkung einander voraussetzen und bedingen. 23<br />

Der Begriff hat sich jedoch über die technischen Sichtweise hinausentwickelt, hin zu einer<br />

personalen Sichtweise. Netzwerk bedeutet hier, sich spontan organisierend und<br />

reorganisierend, basierend auf persönlichen Kontakten - real oder virtuell - einer lebendigen<br />

Gemeinschaft und einer vielfältigen Kommunikation eines jeden mit jedem Bereich, bei<br />

einem Minimum an zentraler Koordination. Netzwerke werden nicht autoritär geführt, sie<br />

beinhalten kein streng hierarchisches Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, sondern<br />

ermöglichen selbstregelnde Kommunikations- und Entwicklungsprozesse. Ein weiterer<br />

Aspekt kommt aus der Organisationsforschung. Man war sich der Tatsache bewusst<br />

geworden, dass gerade große Organisationen durch die Regelung der förmlichen<br />

Funktionskompetenzen alleine noch lange nicht funktionieren. Hinter dem formalen<br />

Organigramm besteht eine zweite Ebene, ein verstecktes und unsichtbares, aber reales und<br />

sehr wirksames Geflecht von informellen und personengebundenen Beziehungen. Hierbei<br />

wird das lineare Denken abgelöst, welches Entwicklungen lediglich fortschreibt, jedoch die<br />

Interdependenzen verschiedener relevanter Bereiche nicht ausreichend berücksichtigt. Hier<br />

finden meist die eigentlichen Weichenstellungen statt.<br />

20 vgl. REINMANN-ROTMEIER, G./MANDL, H. 2000, S. 19<br />

21 vgl. ebenda, S. 20<br />

22 vgl. ebenda, S. 21<br />

23 vgl. HUBER, J.: Die Netzwerkidee. Rückblick und Ausblicke. In: BURMEISTER, K./CANZLER, W/<br />

KREIBICH, R. (Hrsg.), S. 43

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