28.12.2012 Aufrufe

Thomas Helfer Wissensarbeit

Thomas Helfer Wissensarbeit

Thomas Helfer Wissensarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Thomas</strong> <strong>Helfer</strong><br />

Bausteine der <strong>Wissensarbeit</strong>:<br />

Wissensmanagement - Vernetzung von Wissen - Interdisziplinäre Kommunikation


Zusammenfassung<br />

In einer sich entwickelnden Informations- und Wissensgesellschaft werden<br />

Information und Wissen zu entscheidenden Ressourcen. Einerseits verlangen neue,<br />

komplexe Problemstellungen nach der Entstehung von neuem Wissen, andererseits<br />

ist es kaum mehr möglich, die vorhandenen Informationsfluten effektiv zu nutzen.<br />

Diese Entwicklung erfordet neue Methoden und Managementtechniken im Umgang mit<br />

Wissen. Die dafür notwendigen Organisationsformen und Koordinations- und<br />

Steuerungsmechanismen existieren jedoch bestenfalls erst schemenhaft und müssen<br />

noch entwickelt und gestaltet werden. Wissensmanagement, Vernetzung von Wissen<br />

und interdisziplinäre Kommunikation könnten wichtige Bausteine hierfür darstellen.<br />

1. Information und Wissen<br />

Grundlegend für einen kompetenten Umgang mit den Ressourcen Information und Wissen<br />

ist eine Klärung der Begrifflichkeiten. Es stellt sich die Frage: Was ist Wissen, worin<br />

unterscheidet sich Wissen von der Information?<br />

Betrachtet man den Begriff Wissen, stellt man fest, dass viele verschiedene Definitionen und<br />

Betrachtungsweisen existieren. Besonders anschaulich nähern sich folgende Definitionen<br />

dem Begriff Wissen:<br />

• „Wissen bezeichnet das Netz aus Kenntnissen, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten, die jemand zum Lösen einer Aufgabe einsetzt.“ 1<br />

• „Wissen ist die Fähigkeit zum sozialen Handeln, als die Möglichkeit,<br />

etwas in Gang zu setzen.“ 2<br />

• „Wissen entsteht als Ergebnis der Verarbeitung von Informationen<br />

durch das Bewusstsein.“ 3<br />

Aus der letzten Definition wird deutlich, wie eine Unterscheidung zwischen Information und<br />

Wissen vorgenommen werden kann:<br />

Die Information ist an keinen Träger gebunden, sie kann nicht angepasst und<br />

weiterentwickelt werden, was für eine Problemlösung jedoch unabdingbar ist. Wissen ist<br />

davon abhängig, ob und wie die Information vernetzt wird, ist von der Person und deren<br />

Sozialisation, Lernprozessen, Erfahrungen, Fähigkeiten und dem jeweiligen Kulturkreis<br />

abhängig. Trotzdem ist die Information notwendig, damit Wissen entstehen kann. Die<br />

Information fungiert sozusagen als „Rohstoff“ für die Entstehung von Wissen:<br />

11 HERBST, D.2000, S. 9<br />

2 STEHR; N. 2001, S. 62<br />

3 NORTH, K. 1998, S. 23


Abb. 1: Von der Information zum Wissen<br />

Das so entstehende Wissen lässt sich einteilen in explizites und implizites Wissen, wobei<br />

sich die Handhabung von explizitem Wissen bei weitem einfacher darstellt, da dieses Wissen<br />

nicht an einen Träger gebunden ist. Explizites Wissen setzt sich hautsächlich aus<br />

Informationen zusammen, es lässt sich in Worte fassen und in Zahlen ausdrücken und<br />

problemlos mit Hilfe von Daten, wissenschaftlichen Formeln, festgelegten Verfahrensweisen<br />

oder universellen Prinzipien mitteilen. Die Arbeit mit dieser Art von Wissen ist also<br />

gleichbedeutend mit einem Computercode oder einer chemischen Formel. Dieses Wissen<br />

stellt jedoch nur die Oberfläche der Gesamtheit des Wissens dar, das für eine bestimmte<br />

Aufgabenbewältigung notwenig ist. Implizites Wissen lässt sich kaum fassbar machen, es ist<br />

auf eine Person bezogen und entzieht sich dem formalen Ausdruck. Es lässt sich nur schwer<br />

mitteilen. Diese Art von Wissen ist verankert in der Tätigkeit und in oft langjährigen Erfahrung<br />

eines Individuums und ist daher nur schwer darstellbar und weiterzugeben. Die Fülle und der<br />

Reichtum des impliziten Wissens jedes Einzelnen sind explizit nicht berechenbar, weil zu<br />

viele Faktoren zu berücksichtigen wären, die zum großen Teil nicht bekannt sind und auch<br />

nicht bekannt sein können. Das macht auch die Darstellung und den Austausch von<br />

implizitem Wissen so schwer. Implizites Wissen lässt sich am ehesten noch bildhaft oder<br />

handelnd vermitteln. Meist sind beide Wissensformen für die Bewältigung einer Aufgabe<br />

wesentlich, auf keine Form des Wissens können wir als Einzelne oder als Gemeinschaft<br />

verzichten. 4<br />

2. Von der Notwenigkeit eines konzeptionellen Umgangs mit Informationen<br />

und Wissen<br />

Der Faktor Wissen hat im Laufe der Entwicklung von der Industriegesellschaft zur<br />

Informationsgesellschaft hin zur Wissensgesellschaft gegenüber den klassischen<br />

Produktionsfaktoren Boden, Kapital und Arbeit beständig an Bedeutung hinzugewonnen.<br />

Mittlerweile steht die Bedeutung dieses vierten Produktionsfaktors außer Frage. Heute kann<br />

Wissen für eine Volkswirtschaft als wertvoller und wichtiger angesehen werden als alle<br />

Bodenschätze und Industrieprodukte. 5<br />

Der explosive Zuwachs von Wissen und die Möglichkeit, an alle denkbaren Informationen zu<br />

kommen, sowie ständig neue technische Errungenschaften im Bereich der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien verlangen jedoch nach Methoden und Konzepten beim<br />

Umgang mit Wissen. Während sich das Weltwissen im 18. Jahrhundert, statistisch gesehen,<br />

alle 100 Jahre verdoppelte, genügten hierzu im letzten Jahrhundert bereits die Jahre 1900<br />

bis 1950. Mittlerweile hat sich diese Zeitspanne auf durchschnittlich 15 Jahre verringert, mit<br />

weiterhin stark abnehmender Tendenz. 6 Diese Dynamik lässt sich fassbar machen, wenn<br />

man beispielsweise betrachtet, dass sich die Zahl der allein in den USA arbeitenden<br />

Naturwissenschaftler rund alle dreizehn Jahre verdoppelt. Zeitlich und räumlich<br />

hochgerechnet heißt das, dass neun von zehn Naturwissenschaftlern, die je in der<br />

Geschichte der Menschheit tätig waren, in der Gegenwart forschen. Und alles, was sie<br />

4 vgl. PÖPPEL, E. in MAAR, C./OBRIST, H.-U./ PÖPPEL, E.: Weltwissen-Wissenswelt, 2000, S. 24-32<br />

5 vgl.HAUN, M., 2002, S. 5ff<br />

6 vgl. GOEUDEVERT, D. 2001, S. 193


erforschen, wird dokumentiert, auf mögliche Anwendungen hin überprüft, variiert, ergänzt,<br />

verworfen und wieder neu untersucht. So wachsen die Bibliotheken jedes Jahr um weitere 2<br />

Regalkilometer. In den nächsten zehn Jahren wird mehr gedruckt werden, als in den ganzen<br />

Jahrhunderten zwischen der Erfindung des Buchdrucks und heute zusammengenommen. 7<br />

Dabei werden die auf Papier gedruckten Informationen im Zuge der Digitalisierung jedweder<br />

Daten einen immer kleineren Teil des Weltwissens ausmachen, wodurch die Halbwertszeit<br />

des Wissens mit noch größerer Rasanz schrumpfen wird. 8 Gleichzeitig wird Wissen<br />

zunehmend zur Grundlage von Produktion und Dienstleistung und zur Bedingung für die<br />

Möglichkeit wirtschaftlichen Wachstums und wettbewerblicher Vorteile von Unternehmen und<br />

Gesamtgesellschaften. Nach Stehr gibt es in der heutigen Wirtschaft keinen nachhaltigeren<br />

Wettbewerbsvorteil für eine Firma, als ihren Vorrat an „Wissensrohstoff“, die Effizienz, mit<br />

der das Wissen praktisch umgesetzt wird, sowie das Tempo, mit dem neues Wissen<br />

produziert wird. 9 Für viele, ja fast alle Arbeitstätigkeiten reicht das einmal erworbene<br />

Wissen – durch Erfahrung, Ausbildung und Professionalisierung erworben – nicht mehr aus.<br />

Es muss ausgebaut, revidiert, ergänzt und optimiert werden. 10 Die Wissensgesellschaft ist<br />

eine Gesellschaft, in der Wissen immer zentraler wird als Voraussetzung für die<br />

Verständigung auf gemeinsame Ziele, für die Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung, für<br />

den Erhalt des Arbeitsplatzes, sowie für das soziale Handeln und die gesellschaftliche<br />

Position des Einzelnen. Die Wissensgesellschaft ist eine Weiterentwicklung der<br />

Informationsgesellschaft, indem der Mensch mit seinen individuellen Möglichkeiten, seinen<br />

Fähigkeiten und vor allem auch mit seinen Einstellungen und Werten die bloße Information<br />

ergänzt. Die Wissensgesellschaft muss Informationen unterscheiden, bewerten und<br />

entsprechend verantwortungsvoll mit Wissen umgehen. 11 Die Fähigkeit, sich in den<br />

Informationsfluten zurechtzufinden und Maßstäbe zu entwickeln, anhand derer sich<br />

Informationen bewerten und auswählen lassen, wird ebenso wichtig – sowohl für den<br />

Einzelnen als auch für Organisationen verschiedener Art – wie die Kompetenz zur<br />

eigenverantwortlichen Entwicklung seines persönlichen Wissens, einschließlich der<br />

Bereitschaft zur Teilhabe an Wissen und Erfahrung.<br />

3. Zum Begriff der <strong>Wissensarbeit</strong><br />

Der Begrifft <strong>Wissensarbeit</strong> beschreibt den aktiven, konzeptionellen und zielgerichteten<br />

Umgang mit Wissen und Information und ist damit die Antwort auf die neuen Anforderungen<br />

in einer Informations- und Wissensgesellschaft. Im Wissenszeitalter gewinnt der Umgang mit<br />

diesen Ressourcen eine zunehmende Bedeutung für Organisationen aller Ausrichtungen und<br />

Größenordnungen. Wissen wird zum Kapital und damit zu einer der wertvollsten Ressourcen<br />

überhaupt. Die Datenexplosion und der rasche Verfall vieler Wissensformen erschweren<br />

jedoch die gezielte Beschaffung des für eine bestimmte Aufgabe benötigten Wissens. Hinzu<br />

kommt, dass es durch die fortschreitende Spezialisierung des Wissens immer schwieriger<br />

wird, das Wissen der Organisationsmitglieder für alle verfügbar und nutzbar zu machen. 12<br />

Der Managementberater und Buchautor Peter F. Drucker war einer der ersten, der den<br />

Begriff <strong>Wissensarbeit</strong> geprägt hat, in dem er darlegt, dass wir auf eine Gesellschaft<br />

zusteuern, in der Wissen die grundlegende Ressource darstellen wird.<br />

Vereinfacht gesagt bedeutet <strong>Wissensarbeit</strong> das Hantieren mit den Rohstoffen Daten,<br />

Informationen und Wissen. Dies verlangt nach einer nachhaltigen Veränderung des<br />

Wirtschaftens, Planens und Organisierens. Die klassische Industriearbeit, geprägt von den<br />

tayloristischen Arbeits- und Organisationsformen des 20. Jahrhunderts, ist im Rückzug<br />

begriffen, die dafür konzipierten Organisationsformen sind eher kontraproduktiv für einen<br />

effektiven Umgang mit Wissen. Der Umgang mit Daten, Informationen und Wissen verlangt<br />

7 vgl. ebenda, S. 193-194<br />

8 vgl. ebenda 2001, S. 194<br />

9 vgl. STEHR, N. 2001 , S. 10-23<br />

10 vgl. BECK, U. 1999, S. 67<br />

11 vgl. MANDL, H./REINMANN-ROTHMEIER, G. 2000, S. 4-9<br />

12 vgl. ROEHL, H. 2002, S. 33


vielmehr nach neuen Formen der Kooperation, einschließlich der Gestaltung neuer,<br />

organisatorischer Lernmechanismen. 13 Die erforderlichen Organisationsmechanismen für<br />

eine effektive Koordination von <strong>Wissensarbeit</strong> existiert jedoch erst in schemenhafter Form. 14<br />

Dabei geht es vor allem um folgende zwei Bereiche: Um die Organisation und um den<br />

Menschen. Die grundlegenden Probleme der <strong>Wissensarbeit</strong> fokussieren sich zu der Frage,<br />

wie das Zusammenspiel von personalem und organisationalem Wissen optimal und effizient<br />

gestaltet werden kann. Es reicht nämlich nicht aus, dass entweder die Person oder die<br />

Organisation wissensbasiert operiert. Mögliche Konzepte für eine funktionierende<br />

<strong>Wissensarbeit</strong> müssen beide Aspekte im Blick haben. 15<br />

Nur dann werden die Rahmenbedingungen für Kommunikation, Interaktion und Transaktion<br />

geschaffen, ohne die <strong>Wissensarbeit</strong> nicht stattfinden kann. 16<br />

Ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von <strong>Wissensarbeit</strong>smodellen könnte dabei die<br />

Integration der drei Komponenten Wissensmanagement, Vernetzung von Wissen und<br />

interdisziplinäre Kommunikation sein, da diese einen Rahmen bilden, in dem oben genannte<br />

Voraussetzungen für eine funktionierende <strong>Wissensarbeit</strong> geschaffen werden:<br />

Abb. 2: Bausteine der <strong>Wissensarbeit</strong><br />

In diesem Modell versucht das Wissensmanagement, den heterogenen Berg an Information<br />

und Wissen aufzubereiten, zu strukturieren, zu systematisieren und zu präsentieren. Ziel<br />

dabei ist, Wissen verfügbar, kommunizierbar und nutzbar zu machen. Die Vernetzung von<br />

Wissen schafft die Strukturen für den Austausch von Wissen.<br />

13 vgl. HAUN, M. 2002, S. 13 ff<br />

14 vgl. ROEHL, H. 2002, S. 31<br />

15 vgl. HAUN, M. 2002, S. 14-15<br />

16 vgl. ebenda 2002, S.13


Hierbei wird das so aufgearbeitet Wissen miteinander verbunden und zueinander in<br />

Beziehung gesetzt. Dadurch soll einerseits ein Wissensaustausch möglich werden und<br />

andererseits ein Lernprozess beginnen, der zu einer zielgerichteten Weiterentwicklung von<br />

Wissen führt. Das Wissensmanagement und Wissensnetzwerke bilden die Plattform und<br />

eine Organisationsstruktur für eine mögliche interdisziplinäre Kommunikation und<br />

Kooperation. Dadurch kann neues Wissen entstehen und eine ganzheitliche Sichtweise<br />

entwickelt werden.<br />

4. Das Wissensmanagement<br />

Das Wissensmanagement stellt den ersten und grundlegenden Baustein für <strong>Wissensarbeit</strong><br />

dar. Es ist ein Konzept, mit dem eine Organisation ihr Wissen bewusst, aktiv und<br />

systematisch gestaltet. In diesem kontinuierlichen Prozess entwickelt eine Organisation ihre<br />

Wissensbasis aus individuellem und kollektivem Wissen.<br />

Wissensmanagement zur praktischen Umsetzung einer Lernenden Organisation. 18<br />

Ein solches System muss dabei drei Ebenen berücksichtigen:<br />

Abb. 3: Die Ebenen des Wissensmanagements (Quelle: MANDL/REINMANN-<br />

ROTHMEIER 2000, S. 17)<br />

17<br />

Dabei wird das<br />

Diese drei Ebenen beschreiben in ihrer Gesamtheit den Menschen als Träger,<br />

Kommunikator, Gestalter und „Entwickler“ von Wissen, eingebettet in eine wissensorientierte<br />

Organisationsstruktur und unterstützt von einer technischen Infrastruktur. Zu beachten ist<br />

dabei, dass eine Fokussierung auf die technische Ebene dem ganzheitlichen Ansatz des<br />

Wissensmanagements zuwiderläuft. Mit Hilfe der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie lässt sich hauptsächlich explizites Wissen handhaben, implizites<br />

Wissen bleibt so weitgehend nicht fassbar.<br />

Bei der Organisation von Wissen im Sinne des Wissensmanagements steht der Mensch im<br />

Mittelpunkt, mit seiner Bereitschaft Wissen zu erwerben und – was keineswegs<br />

selbstverständlich ist – Wissen zu teilen und weiterzugeben. Die Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie und eine geeignete Organisationsstruktur unterstützen ihn<br />

lediglich dabei. Wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind, kann ein<br />

Wissensmanagementregelkreis entstehen, bestehend aus den Elementen<br />

Wissensrepräsentation, Wissenskommunikation, Wissensnutzung und Wissensgenerierung.<br />

17 HERBST, D.: 2000. S.9<br />

18 MANDL, H.: 2000. S. 13


Abb. 4: Die Prozesskategorien des Wissensmanagements (Quelle: MANDL/REINMANN-<br />

ROTHMEIER 2000, S. 20)<br />

Wissensrepräsentation<br />

Bei der Repräsentation von Wissen handelt es sich um die Identifizierung von Wissen, sowie<br />

um die unterschiedlichen Formen der Kodifizierung, Dokumentation und Speicherung. Ziel ist<br />

es, relevantes Wissen in einem Format darzustellen, das die Weitergabe und den Austausch,<br />

aber auch die Speicherung, Aktualisierung und Nutzung von Wissen ermöglicht. Durch die<br />

Identifizierung von Wissen und Nichtwissen soll eine (Wissens-) Transparenz geschaffen<br />

werden. Um dies zu erreichen, werden derzeit unterschiedliche Verfahren der Kodifizierung<br />

von Wissen herangezogen wie beispielsweise: 19<br />

• Wissenslandkarten (sog. Gelbe Seiten)<br />

• Kognitive Karten (z.B. concept maps)<br />

• Datenbank-Managementsysteme<br />

• Visualisierung von Wissen (z.B. mind maps)<br />

Wissenskommunikation<br />

Unter der Kategorie der Wissenskommunikation lassen sich Prozesse wie das Verteilen von<br />

Informationen und Wissen, die Vermittlung von Wissen, das Teilen und die soziale<br />

Konstruktion von Wissen, sowie wissensbasierte Kooperationen zusammenfassen. Alle<br />

diese Aktivitäten machen es erforderlich, dass zwei oder mehrere Personen miteinander<br />

kommunizieren. Diese Kommunikation kann face to face oder über Medien stattfinden.<br />

Wissenskommunikation wird durch Computernetzwerke entscheidend erleichtert, aber auch<br />

die menschliche Komponente darf nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Wissenskommunikation kann nur über die Schaffung einer Wissenskultur funktionieren.<br />

19 vgl. REINMANN-ROTHMEIER G./MANDL, H.: 2000, S. 19


Gefördert kann diese werden z.B. durch Anreizsysteme, kooperationsfördernde<br />

Arbeitsumgebungen oder über spezielle Weiterbildungsmaßnahmen. 20<br />

Wissensgenerierung<br />

Wissensgenerierung meint die Prozesse der Wissensbeschaffung. Dies kann sowohl extern<br />

als auch intern erfolgen. Extern durch Neueinstellungen, Kooperationen oder fremdes<br />

Expertenwissen, intern durch das Einrichten spezieller Wissensressourcen wie<br />

Entwicklungs-, Forschungs-, oder Weiterbildungsabteilungen. 21<br />

Wissensnutzung<br />

Bei der Wissensnutzung geht es um die konkrete Umsetzung von Wissen in Entscheidungen<br />

und Handlungen bzw. um die Transformation von Wissen in Produkte oder Dienstleistungen.<br />

Diese Kategorie wird dann zur Evaluation für den Wissensmanagementprozess<br />

herangezogen. 22<br />

5. Vernetzung von Wissen – Wissensnetzwerke<br />

Die systematische Vernetzung von Wissen ist ein weiterer wichtiger Baustein für<br />

<strong>Wissensarbeit</strong>. Geht es beim Wissensmanagement vor allem um den systematischen<br />

Umgang mit Information und Wissen, werden bei der Vernetzung Organisationsstrukturen<br />

geschaffen, die für einen strukturellen Rahmen für <strong>Wissensarbeit</strong> sorgen.<br />

Netzwerk war ursprünglich ein rein technischer Fachausdruck. Als solcher begegnet er uns<br />

beispielsweise in der Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch in anderen<br />

Bereichen, wie beim Stromnetz oder beim Straßen- und Schienennetz. Dieses technische<br />

Netzwerk - Bild beschreibt anschaulich die Struktur eines Netzwerkes:<br />

Netzwerk als ein nicht völlig dezentrales, doch polyzentrisches Geflecht von teilautonomen<br />

Einheiten, die in ihrer Wechselwirkung einander voraussetzen und bedingen. 23<br />

Der Begriff hat sich jedoch über die technischen Sichtweise hinausentwickelt, hin zu einer<br />

personalen Sichtweise. Netzwerk bedeutet hier, sich spontan organisierend und<br />

reorganisierend, basierend auf persönlichen Kontakten - real oder virtuell - einer lebendigen<br />

Gemeinschaft und einer vielfältigen Kommunikation eines jeden mit jedem Bereich, bei<br />

einem Minimum an zentraler Koordination. Netzwerke werden nicht autoritär geführt, sie<br />

beinhalten kein streng hierarchisches Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, sondern<br />

ermöglichen selbstregelnde Kommunikations- und Entwicklungsprozesse. Ein weiterer<br />

Aspekt kommt aus der Organisationsforschung. Man war sich der Tatsache bewusst<br />

geworden, dass gerade große Organisationen durch die Regelung der förmlichen<br />

Funktionskompetenzen alleine noch lange nicht funktionieren. Hinter dem formalen<br />

Organigramm besteht eine zweite Ebene, ein verstecktes und unsichtbares, aber reales und<br />

sehr wirksames Geflecht von informellen und personengebundenen Beziehungen. Hierbei<br />

wird das lineare Denken abgelöst, welches Entwicklungen lediglich fortschreibt, jedoch die<br />

Interdependenzen verschiedener relevanter Bereiche nicht ausreichend berücksichtigt. Hier<br />

finden meist die eigentlichen Weichenstellungen statt.<br />

20 vgl. REINMANN-ROTMEIER, G./MANDL, H. 2000, S. 19<br />

21 vgl. ebenda, S. 20<br />

22 vgl. ebenda, S. 21<br />

23 vgl. HUBER, J.: Die Netzwerkidee. Rückblick und Ausblicke. In: BURMEISTER, K./CANZLER, W/<br />

KREIBICH, R. (Hrsg.), S. 43


Aus diesem kommunikativen und interaktiven Umfeld heraus ergeben sich folgende<br />

Eigenschaften und Grundstrukturen von Netzwerken: 24<br />

• Dezentralität<br />

• Selbstorganisation und Enthierarchisierung<br />

• Verflechtung mit Rückkopplungsschleifen<br />

• Partizipation<br />

• Flexibilität<br />

5.1 (Wissens-) Communities als praktische Umsetzung der Netzwerkidee<br />

Bei der Umsetzung der Netzwerkidee bietet sich das Community-Konzept an. Vereinfacht<br />

gesagt kann man Communities als „Gemeinden“ beschreiben, mit einem „Marktplatz“, auf<br />

dem man sich trifft und sich austauscht. Dieser „Marktplatz“ ist so gestaltet, dass<br />

Kommunikation und Austausch gefördert und unterstützt werden.<br />

Konkret stellt sich eine Community folgendermaßen dar: 25<br />

• informelle Personennetzwerke mit einem einflussreichen „Vorreiter-Kern“<br />

• eine lose gekoppelte Peripherie als struktureller Rahmen<br />

• gemeinsame Interessen und/oder Problemstellungen als „Treiber“<br />

• Kommunikation, Kooperation, Erfahrungsaustausch, Wissensbeschaffung und<br />

wechselseitiges Lernen als zentrale Prozesse<br />

• Eigenverantwortung, Selbstorganisation, eine gemeinsame Verständigungsbasis und<br />

geteilte Ressourcen und eine gemeinsame Identität als Gruppe<br />

Daraus ergeben sich folgende Eigenschaften von (Wissens-) Communities:<br />

Communities stellen ein Zentrum und den Knotenpunkt für Kommunikation dar. Sie geben<br />

Informationen und Wissen unbürokratisch weiter und vereinfachen damit die Verteilung von<br />

Erfahrung und Wissen. Dies führt zu Anwendungsnetzen, die ein wechselseitiges von<br />

einander Lernen ermöglichen. Der offene Austausch erzeugt Synergieeffekte und innovative<br />

Impulse, vor allem durch die mögliche Interaktion zwischen den verschiedenen<br />

Mitgliedern/Experten. Durch die strukturelle Offenheit lässt sich bereichs- und<br />

fächerübergreifendes Denken fördern. Dadurch stellen Communities Bedingungen her, die<br />

eine Voraussetzung für eine erfolgreiche <strong>Wissensarbeit</strong> bilden. Dabei geht es auch um eine<br />

Kulturveränderung, hin zu einer Wissens- und Lernkultur, einer Kommunikations- und<br />

Kooperationskultur und um eine Innovationskultur. 26 Communties bilden sowohl ein<br />

Gegengewicht als auch eine Ergänzung zu den klassischen, bürokratischen und daher<br />

starren und unflexiblen hierarchischen Organisationsstrukturen.<br />

5.2 (Wissens-) Communities in der Praxis<br />

In der Wirtschaft, besonders bei wissensbasierten Dienstleistungsunternehmen findet man<br />

immer häufiger informelle Zusammenschlüsse und Beziehungsnetzwerke, die sog. Service<br />

Communities. Hierbei stehen solche Erwartungen im Vordergrund, die sich auf<br />

Leistungsaspekte beziehen, um am Markt bestehen zu können. Synergieeffekte können<br />

24 vgl. ebenda, S. 45<br />

25 vgl. REINMANN-ROTHMEIER, G./MANDL, H.: Die Entwicklung von Learning Communities im<br />

Unternehmensbereich am Beispiel eines Pilotprojekts zum Wissensmanagement. Forschungs-<br />

Bericht Nr. 110. 1999, S. 5 ff<br />

26 vgl. WINKLER, K./REINMANN-ROTMEIER, G./MANDL, H.: Learning Communities und Wissens-<br />

management. FB 129.2000, S. 12-27


genutzt werden, so schaffen Service Communities die Fähigkeit, sich komplexen<br />

Anforderungen zu stellen, um diese rasch und termingerecht bewältigen zu können. 27<br />

Bei Learning Communties hingegen steht weniger die Leistung und das Ergebnis im<br />

Vordergrund, d.h. konkrete Ziele werden nicht vorher formuliert. Es geht vielmehr um<br />

Kommunikation und um einen Austausch von Erfahrungen. Der gemeinsame Lernprozess<br />

und das Teilen von Wissen stehen hier im Vordergrund. Das kann aber durchaus auch dazu<br />

führen, dass sich die Mitglieder der Gemeinschaft durch das gemeinsame Lernen zu<br />

Experten im jeweiligen Gegenstand weiterentwickeln können. 28<br />

Communities of Practise stellen eine Mischform aus den stärker innovationsorientierten<br />

Service – Communties in der Wirtschaft und den stärker kommunikationsorientierten<br />

Learning Communties dar. Man findet keinen eindeutigen Schwerpunkt, da sie sowohl<br />

innovations- als auch kommunikationsorientiert sind, auch deshalb, weil es kaum Innovation<br />

ohne Kommunikation gibt und umgekehrt. Dennoch nehmen an einer Community of Practise<br />

vorwiegend Experten teil, welche die Synergieeffekte der gemeinsamen Zusammenarbeit<br />

nutzen wollen. 29 Deshalb eignet sich eine Community of Practise auch als Vernetzungsform<br />

im Bereich Wissenschaft und Forschung.<br />

Zur Schaffung einer funktionierenden (Wissens-) Community sind vor allem zwei Aspekte zu<br />

beachten: Eine Organisation, welcher Art auch immer, kann nie nur aus<br />

Communities/Netzwerken bestehen. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, eine klassische<br />

bürokratische Organisationsform durch Communties zu ergänzen, hin zu einer sogenannten<br />

Hypertextorganisation. 30 31 Zum anderen ist zu beachten, dass eine Community dann<br />

besonders erfolgversprechend ist, wenn man eine geeignete Kombination zwischen einer<br />

face to face Kommunikation und einer virtuellen Kommunikation findet. Eine rein virtuelle<br />

Kommunikation hat nämlich den Nachteil, dass die so wichtige soziale Interaktion nur sehr<br />

schwer aufgebaut werden kann.<br />

6. Interdisziplinäre Kommunikation<br />

Der Baustein interdisziplinäre Kommunikation bildet den dritten Teil des <strong>Wissensarbeit</strong>s-<br />

modells. Im Vordergrund steht hier vor allem die Entstehung von neuem Wissen.<br />

Selbstverständlich wird in unserer ausdifferenzierten Lebens- und Arbeitswelt noch lange<br />

auch die Ausbildung von sehr zielgenau qualifizierten Spezialisten erforderlich sein, deren<br />

Qualifikation mit ihrer späteren Tätigkeit auf einen klaren Nenner zu bringen sind: Sie tun<br />

genau das, wofür sie ausgebildet worden sind und sie wenden an, was sie gelernt haben. 32<br />

Geht es jedoch darum, neues Wissen zu entwickeln, um komplexe, neuartige<br />

Fragestellungen zu bearbeiten, ist eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen<br />

unabdingbar. Dies kann sowohl bei der Entwicklung von neuen Industrieprodukten und<br />

Dienstleistungen oder beispielsweise auch bei politischen Entscheidungsprozessen der Fall<br />

sein. Exemplarisch sei dies am Thema Klimaschutz dargestellt:<br />

27 vgl. ebenda<br />

28 vgl. ebenda<br />

29 vgl. ebenda<br />

30 Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi beschreiben mit dem Begriff Hypertextorganisation ein<br />

Tandem aus nichthierarchischen, selbstorganisierenden Strukturen und traditionellen hierarchischen<br />

Strukturen<br />

31 Vgl. NONAKA, I./TAKEUCHI, H. 1997, S. 188 ff<br />

32 vgl. GOEUDEVERT, D. 2001, S. 40


Betriebswirtschafts- /<br />

Volkswirtschaftslehre<br />

Ingenieurswissenschaften<br />

Soziologie<br />

Physik<br />

Klimaschutz<br />

Politikwissenschaft<br />

Abb.5: Am Klimaschutz beteiligte Disziplinen<br />

6.1 Zum Betriff der Interdisziplinarität<br />

Chemie<br />

Informatik<br />

Biologie<br />

Rechtswissenschaft<br />

Meteorologie<br />

Bis heute gibt es für Interdisziplinarität kein einheitliches Grundverständnis. Es existieren<br />

Begriffe wie z.B. Multidisziplinarität, Transdisziplinarität oder Interdisziplinarität. 33<br />

Dabei gestaltet sich die begriffliche Grundlegung von Interdisziplinarität auch deswegen<br />

schwierig, weil es zwei verschiedene Betrachtungsebenen gibt:<br />

Interdisziplinarität kann sowohl fächerübergreifendes Arbeiten meinen, als auch eine<br />

fächerübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen. 34<br />

Eindeutig ist jedoch, dass Interdisziplinarität mehr meint, als das bloße Nebeneinanderstellen<br />

verschiedenartiger Theorien zu selben Thema. Nichts wäre kontraproduktiver für ein<br />

erfolgversprechendes interdisziplinäres Arbeiten als die Vorstellung, man müsse davon<br />

abgehen, in einzelne wohldefinierte Wissensgebiete tief einzudringen, sondern<br />

interdisziplinäres Arbeiten könne sich nur in undefinierbaren, schemenhaften<br />

Allgemeinheiten bewegen. Nur wenn die einzelnen Akteure einer interdisziplinären Arbeit<br />

eine fachliche Kompetenz in ihrem Fachgebiet aufweisen, kann von interdisziplinärem<br />

Arbeiten Wesentliches erwartet werden. 35<br />

Folglich besteht der Hauptansatzpunkt für die Bearbeitung eines komplexen Gegenstands in<br />

der Förderung, nicht in der Auflösung wissenschaftlicher Disziplinen. Vielmehr geht es um<br />

einen disziplinenübergreifenden Dialog zwischen den Vertretern der einzelnen Disziplinen,<br />

sowie der Schaffung von Querverbindungen. 36 Die einzelnen Disziplinen müssen sich dabei<br />

öffnen, verändern, weiterentwickeln und sich wechselseitig ergänzen.<br />

33 vgl.HARTMANN, Y.E. 1998, S. 12<br />

34 vgl. ebenda, S.13<br />

35 vgl. Traupel 1974. In: HARTMANN, Y.E. 1998, S.3<br />

36 vgl. HARTMANN, Y.E. 1998, S. 3


6.2 Interdisziplinäre Projekte als soziale Systeme:<br />

Projektgruppen sind weitgehend anerkannte Organisationselemente zur Lösung komplexer<br />

Aufgabenstellungen. Daraus folgt die Erkenntnis, dass sich das Konzept der Projektarbeit,<br />

sei es nun in Teams oder in Netzwerken, auch optimal für die Durchführung interdisziplinärer<br />

Kommunikation eignet. Dies hängt auch damit zusammen, dass Projektgruppen besonders<br />

bei komplexen, neuartigen und schlecht strukturierten Problemlagen oftmals in der Lage<br />

sind, besser und effektiver zusammenzuarbeiten. 37<br />

Dabei ergeben sich drei Merkmalsdimensionen bei der interdisziplinären Zusammenarbeit in<br />

Projekten:<br />

Generelle Merkmale der Gruppenarbeit 38<br />

• Arbeitsteilung<br />

• Gruppendynamik<br />

• Unterschiedliche Qualifikation<br />

• Individualpsychologische Aspekte, z.B. Motive und Einstellungen<br />

Generelle Merkmale von Projekten 39<br />

• Komplexität und Neuartigkeit der Aufgabe<br />

• Große Unsicherheit über Zielerreichungsmöglichkeiten<br />

• Ressourcenknappheit<br />

• Zeitliche Begrenzung des Projekts<br />

Spezifische Aspekte interdisziplinärer Projekte 40<br />

• Unterschiedliche Prägung der Sprach- und Denkwelt<br />

• Aufeinandertreffen unterschiedlicher (Begriffs-) Systeme<br />

• Unterschiedliche Methoden und Instrumente zur Zielerreichung bzw. des<br />

wissenschaftlichen Arbeitens<br />

• Unterschiedliche Regeln und Normen<br />

• Erhöhte Relevanz der Sozialisation<br />

37 vgl. ebenda, S. 11-14<br />

38 vgl. BIRKER G./BIRKER K.: Teamentwicklung und Konfliktmanagement 2000, S. 12ff.<br />

39 vgl. BAGULEY, P. 1999, S. 8 ff<br />

40 vgl. HARTMANN; Y. E. 1998, S. 12


6.3 Merkmale und Einflussfaktoren interdisziplinärer Projekte<br />

Durch die höhere Komplexität muss eine Projektarbeit auf die spezifischen Merkmale von<br />

interdisziplinären Projekten erweitert werden.<br />

Dabei weisen interdisziplinäre Projekte folgende Merkmale auf:<br />

Abb.6: Merkmale interdisziplinärer Projekte (Quelle: HARTMANN 1998, S. 10)<br />

Die Komplexität, Einmaligkeit und Neuartigkeit eines interdisziplinären Projekts sind vor<br />

allem durch die Teilnahme der unterschiedlichen Disziplinen bedingt. Ablaufvorgänge sind<br />

dadurch mit einem hohen Risiko und mit einer großen Unsicherheit verbunden. Selbst<br />

Routineprozesse sind umso schwerer zu steuern, je mehr unterschiedliche Disziplinen daran<br />

teilnehmen. 41 Neben den klassischen Einflussfaktoren, wie den personenbedingten<br />

Einflussfaktoren (z.B.: Einstellungen, Werte, Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit oder<br />

Interessen und Individualziele usw.) und den projektbedingten Einflussfaktoren (z.B.:<br />

zeitliche Vorgaben, Gruppengröße, Projektdesign oder dem Finanzierungskonzept usw.),<br />

kommen noch disziplinenbedingte Einflussfaktoren hinzu. 42<br />

Im Einzelnen sind dies:<br />

• unterschiedliche Theorien und Erklärungsansätze<br />

• unterschiedliche Methoden und Instrumente<br />

• unterschiedliche Sprach- und Begriffswelten<br />

• unterschiedliche Regelungen und Normen<br />

41 vgl. HARTMANN, Y.E. 1998, S. 10<br />

42 vgl. ebenda S. 13-15


6.4 Forderung nach einer Schnittstellenkompetenz<br />

Besonders die disziplinenbedingten Einflussfaktoren verlangen von den Teilnehmern, aber<br />

vor allem auch vom Leiter eines interdisziplinären Projekts, nach einer so genannten<br />

„Schnittstellenkompetenz“.<br />

Sie stellt eine Schlüsselkompetenz bei der Verständigung zwischen den sich immer mehr<br />

spezialisierenden Wissenschaften dar. Die Aufgabe dabei ist, über das Betrachten der Teile<br />

das Ganze zu verstehen und daraus dann ein verständigungsorientiertes Handeln<br />

abzuleiten. Dazu ist eine Betrachtung der Teilsysteme notwendig und zwar bezüglich ihrer<br />

Begriffe, Theorien, Methoden, Zielsetzungen und Bedingungen. Jede Disziplin beinhaltet<br />

systemspezifische Interessen und Codes 43 . Systeme verarbeiten nach Luhmann ihre<br />

Teilrationalitäten 44<br />

und orientieren sich primär nicht von vornherein an<br />

Gemeinwohlinteressen 45 . Die Schnittstellenkompetenz versucht durch eine so genannte<br />

Intersystem-Kommunikation Austausch und Verständigung zu schaffen. Das erfordert das<br />

Verstehen der unterschiedlichen Denk- und Handlungsweisen bezüglich der einzelnen<br />

Systeme, einschließlich ihrer Codes. Das beginnt mit dem Respektieren der<br />

unterschiedlichen Systeme und der Bereitschaft für ein gegenseitiges Verstehen. Daran<br />

schließt sich dann die Bereitschaft zur Entgrenzung an. 46 Die Konsequenz daraus ist die<br />

Aneignung der unterschiedlichen Interessen und Codes, also das Sich - Beschäftigen mit<br />

den unterschiedlichen Begriffen, Theorien, Methoden und Motiven der einzelnen Disziplinen.<br />

Schnittstellenkompetenz lässt sich nicht für alle Zeiten erlernen, sondern erfordert je nach<br />

Situation, Teilnehmer und Zielsetzung ein Sich – neu - Auseinandersetzen. Eine solche<br />

Schnittstellenkompetenz verlangt vor allem auch nach einer Methodenkompetenz und nicht<br />

den vergeblichen Versuch, sich das Wissen sämtlicher Teilnehmer anzueignen.<br />

6.5 Durchführung und Steuerung von interdisziplinären Projekten<br />

Natürlich besteht ein Unterschied darin, ob man ein gesellschaftliches Problem<br />

interdisziplinär bearbeiten möchte oder ob die F&E - Abteilung eines Industrieunternehmens<br />

ein neues Produkt entwickelt und dabei die Mitarbeit unterschiedlicher Disziplinen in<br />

Anspruch nimmt. Auch die Frage nach den teilnehmenden Disziplinen nimmt Einfluss auf<br />

den Ablauf eines interdisziplinären Projekts. Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob ein<br />

solches Projekt von Sozial- und Geisteswissenschaften oder von den Natur- und<br />

Technikwissenschaften bestimmt wird. Dennoch lassen sich folgende grundsätzliche<br />

Handlungsempfehlungen für die Durchführung interdisziplinärer Projekte geben:<br />

Handlungsfeldzerlegung<br />

Aufgrund der unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen und der unterschiedlichen<br />

zeitlichen Ressourcen und Verfügbarkeiten der einzelnen Teilnehmer bei einem<br />

interdisziplinären Projekt und dem zusätzlichen Einfluss der finanziellen<br />

Rahmenbedingungen erscheint eine so genannte Handlungsfeldzerlegung für ein Projekt<br />

sehr hilfreich.<br />

Diese Zerlegung in Handlungsfelder kann in folgender Form stattfinden: 47<br />

43<br />

Luhmann bezeichnet Codes als Form zur Erzeugung von Differenzen oder Unterscheidungen (vgl. Krause:<br />

Luhmann-Lexikon 1999, S. 92<br />

44<br />

Beispiele für Teilrationalitäten (nach Luhmann): Politik (Macht haben/ keine Macht haben), Wirtschaft<br />

(Zahlung/Nichtzahlung, Sozialarbeit (Hilfe/Nichthilfe), Recht (Recht/Unrecht).vgl. ebenda.<br />

45<br />

Vgl. MILLER, T.: Brückenbauer im Meer der Systeme. In: Erwachsenenbildung 2/2000, S. 63-65<br />

46 vgl. ebenda, S. 64<br />

47 vgl. HARTMANN, Y. E. 1998, S. 15


Abb. 6: Die Handlungsfeldzerlegung bei interdisziplinären Projekten<br />

Eine verrichtungsmäßige Zerlegung tritt beispielsweise auf, wenn die Projektteilnehmer mit<br />

unterschiedlichen Methoden und Instrumenten versuchen, jeweils eine Teilaufgabe des<br />

Projekts zu lösen. Ist ein komplexer Projektauftrag nur durch mehrere verschiedene<br />

Teilprojekte zu lösen, ist eine objektmäßige Zerlegung angezeigt. Eine zeitliche Zerlegung ist<br />

beispielsweise gegeben, wenn die Entscheidung, ein Projekt zu vergeben oder anzunehmen,<br />

zu Folgeaufträgen oder künftigen Publikationen usw. führen kann. Schließlich kann eine<br />

rangmäßige Zerlegung erfolgen, d.h. dass von mehreren möglichen Projekten nur dasjenige<br />

realisiert wird, das gemäß sachlich nachvollziehbaren Kriterien übergeordnete Prioritäten<br />

besitzt. 48<br />

Aufteilung in Ablaufphasen<br />

Eine geeignete Handhabung der Komplexität bei einem interdisziplinären Projekt kann durch<br />

eine Strukturierung im Ablauf erreicht werden<br />

Abb. 7: Die Ablaufphasen bei einem interdisziplinären Projekt<br />

Die Hauptaktivitäten in der Anbahnungsphase liegen in der Kontaktaufnahme, der<br />

Kommunikation zwischen möglichen Beteiligten (z.B. Auftraggeber, Forschungsträger,<br />

Mitarbeiter), ersten Verhandlungen über mögliche Konditionen, Methodeneinsatz,<br />

Vorgehensweise und Zielsetzung. Dabei spielt der Informationsaustausch eine tragende<br />

Rolle, da sowohl der Träger/Auftraggeber als auch die in Frage kommenden Mitarbeiter sich<br />

in der Regel gegenseitig über Vorhaben, wissenschaftliche Herkunft und Erwartungen<br />

informieren müssen. Wie schon angesprochen ist zu erwarten, dass die Vertreter der<br />

unterschiedlichen Disziplinen aufgrund ihrer Prägung durch Theorien, Konzepte usw.<br />

48 vgl. ebenda, S. 15-17


teilweise unter gleichen Begriffen Unterschiedliches verstehen. Es ist deshalb wichtig, zu<br />

Beginn eines Projekts Begrifflichkeiten klar und sauber zu definieren. 49<br />

Bei der Vorbereitungsphase stehen vor allem eine genaue Zieldefinition, die Regelung<br />

organisationaler Rahmenbedingungen, sowie die Erstellung eines Grobkonzepts im<br />

Vordergrund. In der Vorbereitungsphase sind intensive Gespräche notwendig, da die<br />

Zielfestlegung nicht nur auf das Projektziel ausgerichtet sein darf, sondern auch die<br />

Individualzielsetzung der Projektbeteiligten zu berücksichtigen hat. Dies fördert sowohl die<br />

Motivation als auch die Koordination und den Einsatz von Kontrollinstrumenten. Je nach<br />

Aufbau des Projekts können außerdem Personal- bzw. Mitarbeiterauswahlgespräche<br />

notwendig sein und eine Methoden-Schulung der beteiligten Mitarbeiter erfolgen. 50<br />

In der Durchführungsphase wird die disziplinenübergreifende Zusammenarbeit organisiert.<br />

Durch den Wissensfortschritt innerhalb der Projektgruppe sind Plananpassungen notwendig,<br />

außerdem werden die Teilergebnisse der Projektbeteiligten regelmäßig evaluiert. Für die<br />

Planung und Konzeptionierung von Lösungsvorschlägen ist ein hoher Informationsstand<br />

notwendig, der auch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

erfordert. 51 Die Abschlussphase ist in aller Regel dadurch gekennzeichnet, dass die<br />

Projektergebnisse abschließend evaluiert, dokumentiert, präsentiert und ggf. publiziert<br />

werden. 52<br />

Einsatz von Koordinationsinstrumenten<br />

Um den dynamischen Prozess eines interdisziplinären Projekts zu steuern, wird der Einsatz<br />

von Koordinationsinstrumenten erforderlich:<br />

Abb. 8: Die Koordinationsinstrumente bei interdisziplinären Projekten<br />

(Quelle: in Abänderung von HARTMANN 1998, S. 24)<br />

Das Koordinationsinstrument Organisationssystem beinhaltet die Standardisierung der<br />

technischen Werkzeuge und Methoden, die Einrichtung einer Kommunikations- und<br />

Vernetzungsstruktur, eine Verteilung der Aufgaben und Kompetenzen und die Benennung<br />

der Koordinationsorgane. Beim Informationssystem geht es vor allem um den Einsatz eines<br />

Berichtssystems, um jederzeit den aktuellen Stand des Projekts ermitteln zu können. Um ein<br />

Projekt durchzuführen, braucht man auch ein abgeschlossenes Planungssystem. Hilfreich<br />

dabei sind beispielsweise die sog. Netzplantechnik oder das Balkendiagramm. Das<br />

49 vgl. HARTMANN, Y. E. 1998, S. 25<br />

50 vgl. ebenda , S. 26-27<br />

51 vgl. ebenda , S. 27<br />

52 vgl. ebenda , S. 28


Planungssystem muss während des Projektablaufs ständig auf alle Teile des Projekts<br />

abgestimmt werden. Bei Veränderungen (z.B. im zeitlichen Ablauf) muss eine<br />

Plananpassung vorgenommen werden. Die Auswahl der geeigneten Projektmitarbeiter stellt<br />

eine der wichtigsten Aufgaben des Projektleiters dar. Ist dieser Teil abgeschlossen, muss<br />

eine gemeinsame Zielvorgabe für alle Projektmitglieder formuliert und verinnerlicht werden.<br />

Dies geht einher mit der Schaffung einer gemeinsamen Erwartungsbildung, unterstützt durch<br />

gemeinsame Wertvorstellungen und der Schaffung positiver sozio-emotionaler Beziehungen.<br />

Durch den Einsatz von Anreizsystemen kann dies verstärkt werden. Der finanzielle<br />

Background ist das Rückgrad und das Lebenselixier eines jeden Projekts. Ablauf und Erfolg<br />

hängen maßgeblich von den finanziellen Ressourcen ab. Das finanzielle Engagement kann<br />

so einen entscheidenden Einfluss auf die Zielerreichung ausüben und wird damit ebenfalls<br />

zu einem Koordinationsinstrument. Beim Kontrollsystem ist der Einsatz von<br />

Überwachungsinstrumenten gemeint, beispielsweise durch das Controlling. Auch die<br />

Evaluation am Ende eines Projekts fällt darunter und ist von einer nicht zu unterschätzenden<br />

Wichtigkeit für zukünftige Projekte. 53<br />

7. Schlussfolgerungen und Ausblick<br />

Die wachsende Bedeutung der <strong>Wissensarbeit</strong> erfordert hauptsächlich zweierlei:<br />

Zum einen muss noch mehr als bisher in <strong>Wissensarbeit</strong> investiert werden, konkret bedeutet<br />

das die Forderung nach größeren finanziellen Mitteln für den Bereich Bildung, Forschung<br />

und Wissenschaft. Zum anderen müssen die Rahmenbedingengen für eine funktionierende<br />

<strong>Wissensarbeit</strong> geschaffen und ausgebaut werden und zwar in Gesellschaft und Arbeitwelt,<br />

bei Wissenschaft und Forschung und in den Bereichen Schule, Hochschule und<br />

Weiterbildung. Die Menschen müssen sich zu <strong>Wissensarbeit</strong>ern entwickeln und dafür<br />

ausgebildet und trainiert werden. Dies erfordert auch eine Abkehr vom Einzelkämpferdasein<br />

in Bildung und Arbeit, da Wissen die erstaunliche Eigenschaft besitzt, dass es sich im<br />

Gegensatz zu anderen Ressourcen durch Teilen vermehrt. Das verlangt die Bereitschaft zu<br />

Kooperation und Teamarbeit – Fähigkeiten, die in unserem Bildungssystem oft wenig<br />

gefördert werden. Die Grundlage hierfür muss in der Schule gelegt werden. Fächer dürfen<br />

nicht nur isoliert voneinander unterrichtet werden. Vernetztes Denken, fächerübergreifende<br />

Projektarbeit im Rahmen eines Teams und ein verantwortungsvoller, selbstständiger<br />

Umgang mit Wissen müssen in den Lehrplan mit einfließen. Der Lehrer wird hierbei zum<br />

Moderator, der zu selbstgesteuertem und eigenverantwortlichem Umgang mit Wissen<br />

anleitet. Auch bei der Hochschulbildung muss mehr Wert auf eine interdisziplinäre<br />

Ausbildung gelegt werden, beispielsweise durch die Vernetzung der Naturwissenschaften,<br />

mit den Sozial- und Geisteswissenschaften. Jeder Student sollte in der Lage sein,<br />

eigenverantwortlich, selbstgesteuert und systematisch aus allen Fachgebieten das Wissen<br />

zusammenzutragen, das er für eine bestimmte Problemstellung benötigt. Dieses Denken<br />

muss sich auch zu den Wissenschaft- und Forschungseinrichtungen fortpflanzen. Die Welt<br />

der Wissenschaften besteht heute aus einem komplizieren Netz von<br />

Forschungseinrichtungen, die sich immer mehr ausdifferenzieren. Die dabei entstehenden<br />

Abgrenzungen sind jedoch häufig künstlich. Die Entwicklungen in den Bereichen Technik,<br />

Arbeitswelt und Gesellschaft passen jedoch nicht in diese künstlich festgelegten<br />

Wissenschaftsgrenzen. Fächerübergreifende Kooperationsformen in Forschung und Lehre<br />

sollten die Antwort auf diese Entwicklung sein.<br />

Besonders wird die Entwicklung hin zur <strong>Wissensarbeit</strong> auch die Arbeitswelt verändern.<br />

Tayloristische Arbeitskonzepte werden immer mehr der Vergangenheit angehören, eine<br />

gesicherte und lebenslange Stellung im Hierarchiegefüge einer Arbeitsorganisation wird zur<br />

Ausnahme werden. Fließbandarbeit und Einzelarbeit werden von zeitlich befristeter<br />

Projektarbeit und Teamarbeit abgelöst. Dies erfordert vielfältige Flexibilität und die ständige<br />

Bereitschaft zur <strong>Wissensarbeit</strong>, was auch die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und zur<br />

53 ebenda, S. 24


Weiterbildung mit einschließt. Dabei muss es für den einzelnen Mitarbeiter möglich werden,<br />

Arbeit und Lernen miteinander zu integrieren.<br />

8. Literatur<br />

Baguley, Philip: Optimales Projektmanagement. Niederhausen 1999<br />

Bendt, Antje: Wissenstransfer in multinationalen Unternehmen. Wiesbaden 2000<br />

Birker, Klaus: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. Grundbegriffe, Denkweisen, Fachgebiete.<br />

Berlin 2000<br />

Birker, Klaus: Führungsstile und Entscheidungsmethoden. Berlin 2000<br />

Birker, Klaus: Projektmanagement. Berlin 2000<br />

Bürgel, Hans Dietmar: Wissensmanagement. Schritte zum intelligenten Unternehmen. Berlin 1999<br />

Büssig, André: Lernen mit neuen Medien in Organisationen. In: Erwachsenenbildung,1/99<br />

45. Jahrgang, S. 18-22<br />

Burmeister, Klaus/Canzler, Wert: Zukunftsgestaltung durch Netzwerke. In: Burmeister, Klaus/ Canzler,<br />

Wert/Kreibich, Rolf (Hrsg.): Netzwerke. Vernetzung und Zukunftsgestaltung. Weinheim und<br />

Basel 1991<br />

Corsten, Hans/Reiß, Michael (Hrsg.): Betriebswirtschaft. München 1996<br />

Davenport, <strong>Thomas</strong> H./Prusak, Laurence: Wenn Ihr Unternehmen wüsste, was es alles weiß. Das<br />

Praxisbuch zum Wissensmanagement. Landsberg 1998<br />

Felt, Ulrike/Nowotny, Helga/Taschner, Klaus: Wissenschaftsforschung. Eine Einführung.<br />

Frankfurt am Main 1995<br />

Gentsch, Peter: Wissen managen mit innovativer Informationstechnologie.<br />

Wiesbaden 1999<br />

Gibbons, Martin/Nowotny, Helga: The New Production of Knowledge. London 1994<br />

Goeudevert, Daniel: Der Horizont hat Flügel. Die Zukunft der Bildung. München 2001<br />

Haasis, Hans-Dietrich/Kriwald, Thorsten (Hrsg.): Wissensmanagement in Produktion und Umwelt-<br />

schutz. Berlin 2001<br />

Haun, Matthias: Handbuch Wissensmanagement. Berlin Heidelberg 2002<br />

Hartmann, Yvette E.: Controlling interdisziplinärer Forschungsprojekte. Theoretische<br />

Grundlagen und Gestaltungsempfehlungen auf der Basis empirischer Er-<br />

hebungen. Stuttgart 1998<br />

Herbst, Dieter: Erfolgsfaktor Wissensmanagement. Berlin 2000<br />

Huber Josef: Die Netzwerk-Idee. Rückblick und Ausblicke. In: Burmeister, Klaus/ Canzler, Weert/<br />

Kreibich, Rolf (Hrsg.): Netzwerke. Vernetzung und Zukunftsgestaltung. Weinheim und Basel<br />

Issing, Ludwig J./Klimsa, Paul (Hrsg.): Information und Lernen mit Multimedia.<br />

Weinheim 1997<br />

Krause, Detlef: Luhmann-Lexikon. Eine Einführung in das Gesamtwerk von Niklas<br />

Luhmann. Stuttgart 1999<br />

Laszlo, Ervin: Das dritte Jahrtausend. Zukunftsvisionen. Frankfurt am Main, 1998<br />

Luhmann, Niklas: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie.<br />

Frankfurt am Main 1985


Maar, Christa/Obrist, Hans-Ulrich/Pöppel, Ernst (Hrsg.): Weltwissen-Wissenswelt. Köln 2000<br />

Mainzer, Klaus (Hrsg.): Natur- und Geisteswissenschaften. Perspektiven und Erfahrungen<br />

mit fachübergreifenden Ausbildungsinhalten. Berlin; Heidelberg 1990<br />

Mainzer, Klaus: Computernetze und virtuelle Realität. Leben in der Wissensgesellschaft.<br />

Berlin 1999<br />

Mandl, Heinz/Reinmann-Rothmeier, Gabi: Individuelles Wissensmanagement. Bern 2000<br />

Mandl, Heinz/Reinmann-Rothmeier, Gabi (Hrsg.): Wissensmagement. München 2000<br />

Miller, Tilly: Brückenbauer im Meer der Systeme. In: Erwachsenenbildung 2/2000,<br />

46. Jahrgang, S. 63-65<br />

Nonaka, Ikujiro/Takeuchi, Hirotaka: Die Organisation des Wissens.<br />

Frankfurt am Main; New York 1997<br />

North, Klaus: Wissensorientierte Unternehmensführung. Wertschöpfung durch Wissen.<br />

Wiesbaden 1998<br />

Novotny, Helga: Es ist so. Es könnte aber auch anders sein. Frankfurt am Main 1999<br />

Probst, Gilbert /Raub, Steffen/ Romhardt, Kai: Wissen managen – Wie Unternehmen ihre<br />

Wertvollste Ressource optimal nutzen. Frankfurt am Main 1997<br />

Radermacher, Franz Josef: Wissen: Information und Kommunikation. In: Breuel, Birgit<br />

(Hrsg.): Agenda 21. Frankfurt am Main 1999<br />

Rebel, Karlheinz (Hrsg.): Wissenschaftstransfer in der Weiterbildung. Der Beitrag der<br />

Wissenssoziologie. Weinheim und Basel 1989<br />

Reinmann-Rothmeier, Gabi/Mandl, Heinz: Die Entwicklung von Learning Communities im<br />

Unternehmensbereich am Beispiel eines Pilotprojekts zum Wissensmanagement.<br />

Forschungsbericht Nr. 110. München 1999<br />

Rhode, Markus/Rittenbruch, Markus/Wulf, Volker: Auf dem Weg zur virtuellen Organi-<br />

sation. Fallstudien, Problemfelder, Lösungskonzepte. Berlin 2001<br />

Roehl, Heiko: Organisation des Wissens. Anleitung zur Gestaltung. Stuttgart 2002<br />

Rötzer, Florian (Hrsg.): Megamaschine Wissen. Frankfurt am Main 1999<br />

Spinner, Helmut F.: Die Architektur der Informationsgesellschaft. Bodenheim 1998<br />

Stehr, Nico: Wissen und Wirtschaften. Die gesellschaftlichen Grundlagen moderner<br />

Ökonomie. Frankfurt am Main 2001<br />

Torn, Ishida (Hrsg.): Community Computing and Support Systems. Social Interaction<br />

in Networked Communities. Berlin 1998<br />

Vester, Federic: Leitmotiv vernetztes Denken. Für einen besseren Umgang mit der Welt<br />

München, 1992<br />

Wenger, Etienne: Communities of Practice. Learning, Meaning and Identity. Cambridge 1999<br />

Willke, Helmut: Systemtheorie I - III. München 2000-2001<br />

Wilson, Edward O.: Die Einheit des Wissens. München 2000<br />

Winkler, Kurt/Reinmann-Rothmeier, Gabi/Mandl, Heinz: Learning Communities und<br />

Wissensmanagement. Forschungsbericht Nr. 126. München 2000

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!