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04/20<strong>23</strong><br />
Mit vollem Elan<br />
ins EURO-Jahr!<br />
Wie Ralf Rangnick das Nationalteam<br />
zur EURO 2024 nach Deutschland<br />
führte – und was jetzt möglich ist<br />
VERENA HANSHAW<br />
Die stille Leaderin & der<br />
Nations-League-Coup<br />
Österreichische Post AG | MZ 11Z038912 M<br />
TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz, Österreich<br />
FLÖGEL & GAGER<br />
Futsal-Helden mit<br />
berühmten Vätern<br />
GEPA-PICTURES.COM, <strong>ÖFB</strong>/KELEMEN
WIR SIND<br />
NICHT NUR FANS.<br />
WIR SIND FAMILY.
VORWORT<br />
KLAUS MITTERDORFER<br />
Liebe <strong>ÖFB</strong>-Familie,<br />
liebe Fußballfreunde!<br />
»Ich bin überzeugt,<br />
dass es uns mit all<br />
unseren Attributen<br />
gelingen wird, in<br />
dieser schweren<br />
EURO-Gruppe zu<br />
bestehen!«<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Ein ereignisreiches und für den <strong>ÖFB</strong> ungemein<br />
erfolgreiches Jahr neigt sich dem<br />
Ende zu. Sie alle haben in Ihren Bereichen<br />
und Funktionen – egal ob als Aktive, Funktionäre,<br />
Partner oder Fans – einen maßgeblichen<br />
Beitrag geleistet, dass diese Erfolge<br />
möglich wurden, und dafür möchte ich Ihnen<br />
meinen großen Dank aussprechen.<br />
Die UEFA EURO 2024 in Deutschland wird<br />
das ganz große Highlight des Jahres. Das<br />
Nationalteam hat eine schwere Gruppe<br />
erwischt, aber wenn man fokussiert und<br />
konzentriert in dieses Turnier geht, dann ist es<br />
auch möglich, gegen Top-Teams eine gute<br />
Leistung abzurufen. Und daran glaube ich ganz<br />
fest. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit<br />
all den Attributen, die das Nationalteam und<br />
das Trainer- und Betreuerteam um Teamchef<br />
Ralf Rangnick auszeichnen, gelingen wird, in<br />
dieser schweren Gruppe zu bestehen.<br />
Schmerzlich ist natürlich die Verletzung von<br />
Kapitän David Alaba. Ich wünsche ihm von<br />
Herzen alles Gute und eine rasche und komplikationsfreie<br />
Genesung!<br />
Das Frauen-Nationalteam hat uns mit großartigen<br />
Leistungen begeistert und in einer<br />
Gruppe mit den WM-Teilnehmerinnen<br />
Frankreich, Norwegen und Portugal die<br />
Top-Liga A der UEFA Women’s Nations League<br />
gehalten und darüber hinaus mit 10.051<br />
Zuschauer:innen einen neuen Fanrekord bei<br />
einem Heimspiel aufgestellt. Dieses Momentum<br />
gilt es, in das Jahr 2024 mitzunehmen,<br />
wenn in den European Qualifiers die nächsten<br />
Top-Nationen auf die Mannschaft von Irene<br />
Fuhrmann warten.<br />
Große Freude hat uns auch das U20 Frauen-<br />
Nationalteam bereitet. Die historisch erste<br />
Qualifikation eines österreichischen Frauen-Nationalteams<br />
für eine WM-Endrunde<br />
ist ein toller Erfolg für den gesamten Frauenfußball<br />
in Österreich. Ich möchte den Spielerinnen<br />
sowie dem gesamten Betreuerteam zu<br />
diesem herausragenden Erfolg gratulieren. Es<br />
freut mich ungemein, dass sich die Spielerinnen<br />
und das Team für ihren unermüdlichen Einsatz<br />
mit der Qualifikation zur U20 Weltmeisterschaft<br />
in Kolumbien belohnt haben.<br />
Gute Nachrichten gibt es hinsichtlich unseres<br />
Leuchtturmprojekts im Bereich Infrastruktur.<br />
Ich freue mich sehr und bin auch<br />
stolz und dankbar, dass hinsichtlich unseres<br />
<strong>ÖFB</strong> Campus in Wien-Aspern in den letzten<br />
Tagen und Wochen auch die restlichen offenen<br />
Themen zufriedenstellend geklärt werden<br />
konnten und der letzte ausständige Fördervertrag<br />
unterschrieben wurde. Damit<br />
haben wir endgültig „Grünes Licht“, und der<br />
Umsetzung dieser für den <strong>ÖFB</strong> so wichtigen<br />
und notwendigen Infrastruktur mit Baubeginn<br />
im Jänner 2024 steht nichts mehr im Wege.<br />
Mein Dank gilt allen Projektpartnern für die<br />
konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit,<br />
durch die solch ein Großprojekt<br />
erst ermöglicht werden kann. Vizekanzler und<br />
Sportminister Werner Kogler, Sport-Stadtrat<br />
Peter Hacker und Finanzminister Magnus<br />
Brunner haben durch ihr klares Commitment<br />
gemeinsam mit ihren Teams einen maßgeblichen<br />
Anteil daran, die Zukunft des österreichischen<br />
Fußballs auf allen Ebenen nachhaltig<br />
und erfolgreich mitzugestalten.<br />
Liebe Freundinnen und Freunde, ich möchte<br />
auch Ihnen ganz besonders für Ihren Einsatz<br />
im Sinne des österreichischen Fußballs<br />
danken. Ich weiß das persönlich sehr<br />
zu schätzen!<br />
Ich wünsche Ihnen allen mit Ihren Familien<br />
ein paar ruhige und erholsame Tage, ein<br />
frohes Weihnachtsfest und alles erdenklich<br />
Gute für das Jahr 2024!<br />
Mit sportlichen Grüßen<br />
KLAUS MITTERDORFER<br />
<strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
CORNER 04/<strong>23</strong><br />
IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: 01/727 18-0<br />
➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />
Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Jonas Dormann, Hans Huber, Michael Graswald, Philip Sauer<br />
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➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8010 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at
KOMMENTAR<br />
THOMAS HOLLERER<br />
Solidarität und Einheit<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
»Wir brauchen<br />
die Erfolge an<br />
der Spitze, um<br />
einen Boost für<br />
den gesamten<br />
Fußball zu<br />
erreichen.«<br />
Das Nationalteam der Männer hat mit<br />
der eindrucksvollen Qualifikation für die<br />
UEFA EURO 2024 für eine Aufbruchstimmung<br />
in unserem Land gesorgt.<br />
Ebenso ist dies dem Frauen-Nationalteam<br />
gelungen, das in der Liga A der Nations<br />
League verbleibt – und das in einer Gruppe<br />
mit drei WM-Teilnehmerinnen. Das ist für<br />
das gesamte Fußballösterreich und darüber<br />
hinaus sehr erfreulich. Man darf aber nicht<br />
vergessen, wie essentiell wichtig diese Erfolge<br />
an der Spitze auch für alle sind, die an unserem<br />
Sport beteiligt sind und auf allen Ebenen<br />
Tag für Tag hart für den Erfolg arbeiten.<br />
Es ist eine Gesamtleistung von allen, und<br />
wir können uns alle gemeinsam freuen.<br />
Der Zusammenhalt, der Teamspirit und<br />
die Solidarität untereinander sind es, die<br />
unseren Sport zu dem machen, was er ist.<br />
Wir brauchen die Erfolge an der Spitze, um<br />
einen Boost für den gesamten Fußball<br />
zu erreichen.<br />
Der Europäische Gerichtshof hat nun in<br />
der Causa „Super League“ eine Entscheidung<br />
getroffen, die einige Auswirkungen<br />
auf die Fußball-Landschaft, wie<br />
wir sie kennen, haben könnte. Wir werden<br />
uns die Entscheidung sehr genau anschauen<br />
und diese inhaltlich evaluieren. Sie ist aber<br />
auf jeden Fall Besorgnis erregend. Es besteht<br />
die Gefahr, dass aufgrund von finanziellen<br />
Interessen Einzelner der bisher gelebte<br />
Grundsatz der Solidarität völlig auf der Strecke<br />
bleibt. Bis dato fand eine Umverteilung<br />
der Erträge der internationalen Verbände in<br />
die Bereiche Mädchen- und Frauenfußball,<br />
Nachwuchsförderung, Inklusion und Integration<br />
statt. Das ist nunmehr gefährdet und<br />
kann gerade in Zeiten von Teuerung und<br />
knapper Ressourcen einen großen gesellschaftlichen<br />
Rückschlag bedeuten.<br />
So zum Beispiel unterstützt die UEFA<br />
ihre Mitgliedsverbände mit erheblichen<br />
Mitteln für Projekte wie Breitenfußballinitiativen<br />
für Mädchen und Burschen,<br />
Programme im Bereich soziale Verantwortung<br />
oder Schiedsrichter- und Trainerausbildung<br />
sowie bei der Finanzierung von Fußballinfrastruktur.<br />
Diese Mittel sind für den<br />
Fußball quer durch alle Bereiche und Leistungsstufen<br />
gerade nach den letzten herausfordernden<br />
Jahren unerlässlich, und dieser<br />
Trend wird sich in Zukunft noch verschärfen.<br />
Man darf auch nicht aus den Augen<br />
verlieren, dass Verbände und Klubs<br />
den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam<br />
quer durch alle Leistungsstufen<br />
nach den Prinzipen des sportlichen Erfolges<br />
dorthin gebracht haben, wo er jetzt ist. Die<br />
Einheit, die den Fußball auszeichnet, muss<br />
bestehen bleiben und gestärkt werden, denn<br />
der Fußball ist für alle offen. Das ist unsere<br />
ganz klare Botschaft, für die wir mit all unseren<br />
Kräften einstehen!<br />
Das soll jedoch nicht heißen, dass wir<br />
uns Neuem verschließen. Der <strong>ÖFB</strong> hat<br />
in den letzten Jahren immer wieder unter<br />
Beweis gestellt, dass wir bereit<br />
sind, mutige und zukunftsorientierte Entscheidungen<br />
zu treffen und dass wir konstruktiven<br />
und professionellen Veränderungsprozessen<br />
positiv gegenüberstehen und diese<br />
auch aktiv einleiten und fördern. Ebenso<br />
wichtig ist dafür die nötige Transparenz und<br />
Verhältnismäßigkeit, das gilt für die UEFA genauso<br />
wie für den <strong>ÖFB</strong>. Um den Fußball in<br />
Europa und in Österreich auf allen Ebenen<br />
voranzubringen. Um auch weiterhin gemeinsam<br />
Erfolge feiern zu können.<br />
DR. THOMAS<br />
HOLLERER<br />
<strong>ÖFB</strong>-Generalsekretär<br />
4 CORNER 04/<strong>23</strong>
JETZT AUF ALLE SPIELE TIPPEN!<br />
tipp3.at
INHALT<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER 04/20<strong>23</strong><br />
COVERSTORY<br />
10 Nici Seiwald: Die EURO-<br />
Reise des Musterschülers<br />
Der Leipzig-Legionär hat keine Sekunde der<br />
erfolgreichen EURO-Quali-Kampagne verpasst. Im<br />
CORNER lässt er seine ganz persönlichen Highlights<br />
aus zehn Spielen noch einmal Revue passieren.<br />
FEATURES<br />
14 Alles Wissenswerte zur<br />
EURO 2024 in Deutschland<br />
Modus, Spielplan, Stadien – das muss man vor dem<br />
Turnier im Nachbarland wissen.<br />
20 Peter Schöttel im Interview<br />
Der Sportdirektor des <strong>ÖFB</strong> über ein Jahr, das auf<br />
mehreren Ebenen höchst erfolgreich verlief.<br />
24 History: Kuriose Wechsel<br />
Hans Huber über die Vorgänger von Guido Burgstaller,<br />
die auf bemerkenswerte Arten und Weisen<br />
zu Ein- oder Auswechslungen kamen.<br />
26 UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup<br />
Der Bewerb geht mit zwei großen Krachern in seine<br />
entscheidende Phase.<br />
28 Starke Mission Klassenerhalt<br />
So schaffte es das Team von Irene Fuhrman, sich<br />
gegen die große Konkurrenz in der neu geschaffenen<br />
Nations League durchzusetzen.<br />
32 Die stille Leaderin<br />
Porträt von Verena Hanshaw, die mittlerweile zum<br />
100er-Klub des <strong>ÖFB</strong> gehört.<br />
34 Erfolgsgeschichte<br />
Wie Paul Koller trotz schwerer Startphase zu einem<br />
Schlüsselspieler des U21-Teams wurde.<br />
38 Wenn Träume wahr werden<br />
Eigentlich schon ausgeschieden, qualifizierten<br />
sich die Mädels von Hannes Spilka<br />
für die U20-WM.<br />
40 Grünes Licht für <strong>ÖFB</strong>-Campus<br />
So soll die neue Heimat der österreichischen<br />
Nationalteams aussehen.<br />
50 Like Father, Like Son<br />
Alec Flögel und Manuel Gager eifern<br />
beim Futsal ihren Vätern nach.<br />
Marcel Sabitzer freut<br />
sich auf die EURO in<br />
seiner deutschen<br />
Wahlheimat.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
STANDARDS 22 WhatsApp-Chat mit Manprit Sarkaria 46 ADMIRAL Bundesliga 54 Landesverbände<br />
56 Schiedsrichter 60 <strong>ÖFB</strong>-Mix & Seitenblicke 62 Was wurde aus ... Andreas Ivanschitz?
SCHNAPPSCHUSS<br />
8 CORNER 04/<strong>23</strong>
WIR STEHEN HINTER DIR!<br />
Ganz bittere Neuigkeiten kurz vor Weihnachten für David Alaba und<br />
das Nationalteam. Unser Kapitän hat einen Kreuzbandriss erlitten, eine<br />
Teilnahme an der EURO 2024 wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Lieber<br />
David, wir und ganz Fußballösterreich wünschen Dir eine gute und<br />
möglichst schnelle Genesung! Come back stronger!<br />
CORNER 04/<strong>23</strong><br />
9<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN
» Wir haben in<br />
diesen 90 Minuten<br />
gesehen, dass wir<br />
auch an unserem<br />
nicht besten Tag<br />
gegen so ein Top-<br />
Team etwas mitnehmen<br />
können.«<br />
Seiwald über das Unentschieden<br />
in Brüssel gegen Belgien.<br />
10<br />
CORNER 04/<strong>23</strong><br />
GEPA-PICTURES.COM (3)
COVERSTORY<br />
NICI SEIWALD<br />
Die EURO-Reise<br />
des Musterschülers<br />
TEXT MARKUS GEISLER<br />
Nici Seiwald ist der einzige Nationalspieler, der keine einzige<br />
Sekunde der erfolgreichen EURO-Qualifikation verpasst hat.<br />
Wir sind mit Ralf Rangnicks Musterschüler nochmal durch<br />
alle acht Spiele gereist und baten den Youngster um seine<br />
ganz persönlichen Eindrücke, die er dabei erlebt hat.<br />
Stolze 720 Minuten – ohne Nachspielzeit<br />
– hat Leipzig-Legionär Nicolas<br />
Seiwald für die EURO-Qualifikation<br />
geackert. Das sind 180 Minuten mehr<br />
als die beiden Zweitplatzierten dieses<br />
Rankings, Tormann Alexander Schlager<br />
und Innenverteidiger Philipp Lienhart. Ein<br />
Zeichen, wie sehr Ralf Rangnick auf den erst<br />
22-jährigen Mittelfeldmotor setzt. „Natürlich<br />
war es ein Ziel von mir, so viel zu spielen, wie<br />
es geht“, sagt Seiwald im Gespräch mit dem<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER. „Dass es wirklich alle Spiele<br />
waren, ist aber schon ein Wahnsinn! Ich freue<br />
mich über das Vertrauen des Trainers und will<br />
es ihm mit Leistung zurückzahlen.“<br />
Wir baten den Salzburger, mit uns auf<br />
die Reise durch die acht Quali-Spiele zu gehen.<br />
Und waren erstaunt, mit welchen Insider-<br />
Geschichten er dabei aufwarten konnte.<br />
4:1<br />
24. März, Linz<br />
Es war das erste Länderspiel in der brandneuen<br />
Linzer Raiffeisen Arena, doch für Seiwald<br />
selbst war es keine Premiere. „Ich habe<br />
zwölf Tage vorher mit Salzburg beim LASK<br />
gespielt, dort sogar ein Tor gemacht. Deswegen<br />
wollte Ralf Rangnick auch von mir wissen,<br />
wie es ist, dort zu spielen. Ein tolles Stadion,<br />
wo die Fans ganz nah am Geschehen dran<br />
sind.“ Die Stimmung sollte auch das <strong>ÖFB</strong>-<br />
Team beflügeln, der 4:1-Sieg war nie in Gefahr.<br />
Herausragende Leistung zum<br />
Start der Quali gegen Aserbaidschan:<br />
Marcel Sabitzer.<br />
Michael Gregoritsch<br />
war der<br />
Matchwinner<br />
beim 2:1-Sieg<br />
über Estland.<br />
„Zu Beginn hat Aserbaidschan gut gegen<br />
unser Pressing herausgespielt. Wir haben<br />
dann von zwei Sechsern und einer Zehn auf<br />
einen Sechser und zwei Zehnern umgestellt,<br />
das hat dann viel besser funktioniert.“<br />
Herausragend: Marcel Sabitzer, dem ein<br />
Doppelpack gelang und über den viele starke<br />
Umschaltaktionen liefen. „Seit ich im November<br />
2021 Nationalspieler wurde, reißt Sabitzer<br />
immer alle mit und ist einer der unumstrittenen<br />
Führungsspieler unserer Mannschaft.“<br />
2:1<br />
27. März, Linz<br />
„Nach dem Spiel hat sich Michael Gregoritsch<br />
sogar bei uns entschuldigt, weil er so<br />
viele Chancen ausgelassen hat“, erzählt Seiwald.<br />
„Aber ganz ehrlich: Wer kurz vor<br />
Schluss das Siegtor erzielt, braucht sich nun<br />
wirklich nicht zu entschuldigen.“ Dem Sorry<br />
vorausgegangen war eine rasante Achterbahnfahrt.<br />
Gregoritsch holte einen Elfmeter<br />
heraus, vergab ihn, Österreich geriet dann<br />
sogar in Rückstand. „Wir haben uns in der<br />
Pause zusammengerauft und darauf eingeschworen,<br />
das Spiel noch zu drehen.<br />
Was uns ja dann<br />
auch gelungen ist.“<br />
Erst traf Florian<br />
Kainz zum Ausgleich, ehe „Gregerl“ in der<br />
88. Minute doch noch der Siegtreffer<br />
gelang. Ein Erfolg mit Signalwirkung.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 11
COVERSTORY<br />
NICI SEIWALD<br />
GEPA-PICTURES.COM (5)<br />
Tormann Alexander Schlager<br />
hielt in Belgien einen „dreckigen<br />
Punkt“ fest.<br />
» Wir haben vorher<br />
gesagt, dass<br />
wir in Schweden<br />
die letzten Restzweifel<br />
beseitigen<br />
wollen. «<br />
Brustlöser:<br />
Baumgartners<br />
Doppelpack<br />
gegen<br />
Schweden.<br />
„Das knappe Ergebnis und der enge Spielverlauf<br />
haben uns emotional sicher einen<br />
Push für die Quali gegeben. Vielleicht war es<br />
so sogar wertvoller, als wenn wir 4:0 gewonnen<br />
hätten – auch wenn das für Nerven und<br />
Muskeln sicherlich schonender gewesen<br />
wäre.“ Mit sechs Punkten gelang jedenfalls<br />
der avisierte Traumstart, die Hausaufgaben<br />
waren erledigt.<br />
1:1<br />
17. Juni, Brüssel<br />
Wenn es den Begriff des dreckigen Punktgewinnes<br />
nicht schon gäbe, für dieses Match<br />
müsste man ihn erfinden. „Als ich gesehen<br />
habe, wie Youri Tielemans ausholt, den Ball<br />
perfekt trifft und der an unsere Latte klatscht<br />
– das war ein echter Schockmoment!“ Es<br />
wäre der 2:1-Siegtreffer der favorisierten Belgier<br />
gewesen, der aufgrund des Spielverlaufs<br />
nicht unverdient gewesen wäre. „Wir gingen<br />
zwar in Führung, haben uns aber von Minute<br />
zu Minute mehr hinten reindrängen lassen.<br />
Am Ende waren wir dann die glücklichere<br />
Mannschaft.“<br />
Doch auch aus dieser Erfahrung wusste<br />
man positive Lehren zu ziehen, denn: „Wir<br />
haben in diesen 90 Minuten gesehen, dass<br />
wir auch an unserem nicht besten Tag gegen<br />
so ein Top-Team etwas mitnehmen können.<br />
Das war eine wichtige Erkenntnis.“ Dass<br />
nebenbei die Tabellenführung verteidigt wurde,<br />
war sicherlich auch kein Nachteil.<br />
2:0<br />
20. Juni, Wien<br />
Es war eines dieser Spiele, die einen wegweisenden<br />
Charakter haben. „Uns war vorher<br />
klar, dass die Partien gegen Schweden ent-<br />
scheidend sein können – und genauso war<br />
es auch.“ Österreich hatte das Geschehen im<br />
Griff, scheiterte aber immer wieder am schwedischen<br />
Tormann Robin Olsen, der eine sensationelle<br />
Parade nach der anderen ablieferte.<br />
„Ich habe mich Wochen später, als ich in<br />
Leipzig war, mit Emil Forsberg darüber unterhalten.<br />
Er meinte auch, dass Olsen einen<br />
Sahnetag hatte und wir schon zur Halbzeit<br />
mit 2:0 oder 3:0 hätten führen müssen.“<br />
So aber dauerte es bis zur 81.bzw. 89.<br />
Minute, ehe Christoph Baumgartner mit einem<br />
Doppelpack für die Erlösung sorgte und<br />
das Happel-Stadion zum Beben brachte. Ein<br />
Sieg des Willens und der Geduld. „Wir haben<br />
Baumi nachher in der Kabine gebührend gefeiert,<br />
das hat er sich verdient.“ Die Hälfte der<br />
Kampagne war absolviert, mit zehn Punkten<br />
aus vier Spielen war der Weg zum Ticketschalter<br />
für die EURO geebnet.<br />
1:3<br />
12. September, Stockholm<br />
Marko Arnautovic<br />
machte den<br />
Sack zu.<br />
An diesem lauen Spätsommerabend wurde<br />
in der Friends Arena Freundschaft mit dem<br />
Gedanken geschlossen, dass Österreich die<br />
Qualifikation wohl nicht mehr zu nehmen sein<br />
würde. „Wir haben vorher gesagt, dass wir<br />
hier den vorletzten Schritt machen und die<br />
letzten Restzweifel beseitigen wollen. Wir<br />
haben in der ersten Halbzeit kaum etwas<br />
zugelassen und die Null gehalten und im<br />
zweiten Durchgang unsere Chancen eiskalt<br />
genutzt“, analysiert Seiwald, der erstmals als<br />
Deutschland-Legionär zum Team gereist war.<br />
Und wieder war es ein Doppelpack, der<br />
Österreich endgültig auf die Siegerstraße<br />
brachte. Nach der Führung durch Gregoritsch<br />
traf Marko Arnautovic zweimal innerhalb von<br />
13 Minuten und machte so den Deckel auf<br />
das Spiel. „Mit seiner Erfahrung und Qualität<br />
bereichert er das ganze Team, das hat man<br />
nicht nur in diesem Spiel gesehen.“<br />
12<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Dass kurz zuvor ein Test gegen die Republik<br />
Moldau mit 1:1 nicht den erwünschten<br />
Erfolg brachte, stellte sich im Nachhinein als<br />
Warnschuss zur rechten Zeit heraus. „Der<br />
Trainer meinte, dass wir in Schweden nichts<br />
holen werden, wenn wir nicht voll am Punkt<br />
da sind. Das haben wir uns zu Herzen genommen.“<br />
2:3<br />
13. Oktober, Wien<br />
Die einzige Niederlage, die Österreich in der<br />
EURO-Qualifikation hinnehmen musste, hatte<br />
es in sich. Mit 0:3 lag man bis zur 72. Minute<br />
hinten, ehe erst Konrad Laimer und dann<br />
Sabitzer per Elfmeter – nach zwischenzeitlichem<br />
Platzverweis für Amadou Onana – die<br />
Partie wieder anzündeten. „Wir haben auf<br />
den Ausgleich gedrückt, der uns leider nicht<br />
gelungen ist. Und trotzdem bleibt das Spiel<br />
in positiver Erinnerung, weil wir ungeachtet<br />
der Niederlage vom Publikum für unseren<br />
Einsatz gefeiert wurden.“<br />
Die Leistung war umso bemerkenswerter,<br />
da Stammspieler wie Alaba, Arnautovic<br />
oder Posch angeschlagen fehlten und Seiwald<br />
sogar als Rechtsverteidiger aushelfen musste.<br />
Eine Position, mit der er vorher noch<br />
keine Bekanntschaft machte. „Der Trainer hat<br />
mich ein paar Tage vor dem Spiel gefragt, ob<br />
ich mir das vorstellen könnte. Ich habe gesagt:<br />
Passt, probieren wir es aus.“ Flexibilität, die<br />
im modernen Fußball immer wichtiger wird.<br />
Und die einen polyvalenten Spieler wie Seiwald<br />
auszeichnet. Lange getrauert wurde<br />
nach der Niederlage jedenfalls nicht, denn:<br />
„Wir wussten ja, dass wir drei Tage später<br />
den Sack endgültig zumachen konnten.“<br />
0:1<br />
16. Oktober, Baku<br />
The cat was in the sack – auch wenn es ein<br />
durchaus mühsames Unterfangen war. „Man<br />
darf Aserbaidschan nicht unterschätzen, immerhin<br />
haben sie Schweden mit 3:0 geschlagen.<br />
Dazu kamen die Platzverhältnisse, sodass<br />
es eine harte Partie wurde.“ Für die<br />
Erlösung sorgte Marcel Sabitzer, der per<br />
Elfmeter sein viertes Quali-Tor erzielte und<br />
damit genauso viele Treffer auf dem Konto<br />
hatte wie Michael Gregoritsch.<br />
Was aber allen Beteiligten hängen blieb,<br />
war die riesige Chance, die Toral Bayramov<br />
mit dem Schlusspfiff versiebte. Seiwalds<br />
Erinnerung: „Was für Schrecksekunden. Der<br />
Ball ging auf die zweite Stange, ‚Grillo‘ (Anm.:<br />
Florian Grillitsch) rutscht in mich rein. Wir<br />
lagen beide am Boden und haben gesehen,<br />
wie der Stürmer sieben Meter freie Bahn<br />
und drei, vier Sekunden Zeit hat, sich zu<br />
überlegen was er macht. Als der Ball an die<br />
Stange ging, war ich der Einzige, der aufgesprungen<br />
ist und sich gefreut hat, alle anderen<br />
waren zu schockiert.“<br />
Es war die letzte Aktion, ehe die Kabinenparty<br />
startete, bei der die dritte EURO-<br />
Teilnahme nacheinander gefeiert wurde. „Uns<br />
allen war die Erleichterung, dass uns Deutschland<br />
2024 nicht mehr zu nehmen ist, anzumerken.“<br />
0:2<br />
16. November, Tallinn<br />
Oberflächlich betrachtet nurmehr ein Sieg für<br />
die Galerie, doch wäre er nicht gelungen,<br />
wäre Österreich nicht als bester Gruppenzweiter<br />
in EURO-Lostopf 2 gelandet. Die<br />
Mannschaft war sich dieser Bedeutung durchaus<br />
bewusst. „Wir haben es ganz sicher nicht<br />
auf die leichte Schulter genommen, sondern<br />
wollten zum Abschluss der Quali nochmal<br />
einen Sieg landen. Und wir waren froh, als<br />
uns das gelungen ist.“<br />
Konrad Laimer lieferte mit seinem Führungstor<br />
in der 25. Minute den klassischen<br />
Dosenöffner, ehe Philipp Lienhart mit seinem<br />
Premierentreffer im <strong>ÖFB</strong>-Dress für Endstand<br />
und Entscheidung sorgte. Dass Seiwald auch<br />
dann noch von der ersten bis zur letzten<br />
Minute auf dem Platz stand, obwohl er in<br />
Leipzig noch nicht zum unumstrittenen<br />
Stammpersonal gehörte, macht ihn natürlich<br />
happy. „Die Nationalmannschaft hat mir immer<br />
schon mega viel Spaß gemacht, in solch<br />
einer Phase vielleicht noch etwas mehr. Ich<br />
bleibe aber geduldig.“<br />
Und was ist jetzt drin, wenn es im kommenden<br />
Sommer zum Nachbarn geht, bei<br />
dem ja alles machbar sein soll? Seiwald kann<br />
und will sich den verschmitzten Blick, der<br />
Vorfreude ausstrahlt, nicht verkneifen. „Der<br />
Teamchef meinte ja, dass wir nicht nur bei<br />
der EURO dabei sein, sondern dort auch eine<br />
Rolle spielen wollen. Dabei sind wir ja jetzt.<br />
Also wollen wir so weit kommen, wie es irgendwie<br />
geht.“<br />
Der Sieg in Baku wurde von<br />
allen Beteiligten gefeiert.<br />
» Als der Ball an<br />
die Stange ging,<br />
war ich der Einzige,<br />
der aufgesprungen<br />
ist. «<br />
Konrad Laimer und der<br />
Dosenöffner von Tallinn.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 13
UEFA EURO 2024<br />
TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />
Die Roadmap<br />
zur EURO 2024<br />
Der Countdown für die Endrunde<br />
in Deutschland ist eingeläutet!<br />
Doch wie funktioniert<br />
die UEFA EURO 2024 genau?<br />
Der <strong>ÖFB</strong>-CORNER hat sich die<br />
wichtigsten Daten und Fakten<br />
zur Auslosung, den Gegnern<br />
und den Spielorten angesehen.<br />
Das Nationalteam trifft in der Gruppenphase<br />
der UEFA EURO 2024 in der<br />
Gruppe D auf Frankreich, die Niederlande<br />
sowie auf den Play-off-Sieger A<br />
– ein Team aus dem Quartett Polen,<br />
Estland, Wales, Finnland. Das hat die<br />
Auslosung Anfang Dezember in der Hamburger<br />
Elbphilharmonie ergeben. Der vierte Gegner<br />
wird in den Play-off-Spielen im März 2024<br />
final ermittelt. Spielorte der Österreicher sind<br />
Düsseldorf und Berlin. Das hat die Auslosung<br />
Anfang Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie<br />
ergeben. Österreich wurde aus Topf<br />
2 gezogen.<br />
Zum Auftakt geht es für die <strong>ÖFB</strong>-Auswahl<br />
am 17. Juni um 21:00 Uhr in Düsseldorf gegen<br />
Frankreich, dann trifft man am 21. Juni um<br />
18.00 Uhr in Berlin auf den zu ermittelnden<br />
Play-off-Sieger. Zum Abschluss wartet am 25.<br />
Juni um 18.00 Uhr ebenfalls in Berlin das<br />
Duell gegen die Niederlande.<br />
„Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen<br />
können. Es hat nur noch gefehlt, dass als<br />
vierter Gegner Italien dazukommt. Es ist aber<br />
so auch anspruchsvoll genug. Das Gute ist,<br />
Freut sich auf starke Gegner,<br />
die einen offensiven Ansatz<br />
verfolgen: <strong>ÖFB</strong>-Teamchef Ralf<br />
Rangnick.<br />
UEFA VIA GETTY IMAGES<br />
dass wir auf Gegner treffen, die oft mitspielen<br />
werden und einen offensiven Ansatz haben,<br />
was die Spielweise angeht. Das ist mir persönlich<br />
lieber als Gegner, die mit Mann und<br />
Maus hinten drinnen stehen“, sagte Teamchef<br />
Ralf Rangnick, der die Auslosung gemeinsam<br />
mit der <strong>ÖFB</strong>-Delegation vor Ort verfolgte.<br />
<strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel meinte<br />
nach der Auslosung: „Wir haben eine sehr,<br />
sehr starke Gruppe bekommen. Nichtsdestotrotz<br />
sind wir selbstbewusst, werden uns gut<br />
vorbereiten und gehen guter Dinge in die<br />
Endrunde.“<br />
Präsident Klaus Mitterdorfer sieht es ähnlich<br />
und freut sich auf die Challenge: „Das ist<br />
sicher keine leichte Gruppe, aber man muss<br />
es nehmen, wie es kommt. Wie haben ein<br />
tolles Team, das zusammenhält, daher bin ich<br />
zuversichtlich, dass wir auch gegen schwere<br />
Gegner wie Frankreich und die Niederlande<br />
bestehen können. Das hängt ja immer auch<br />
vom jeweiligen Tag ab. Warum sollten wir das<br />
mit der Unterstützung unserer großartigen<br />
Fans nicht bewältigen können? Es ist auf jeden<br />
Fall eine große Herausforderung“.<br />
14<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
DATEN & FAKTEN<br />
DER ZEITPUNKT<br />
Die UEFA EURO 2024 wird am 14. Juni<br />
2024 in München von Gastgeber<br />
Deutschland gegen Schottland eröffnet,<br />
das Finale findet am 14. Juli im Berliner<br />
Olympiastadion statt.<br />
DER MODUS<br />
Es gibt sechs Gruppen mit je vier<br />
Teams. Die beiden besten Teams jeder<br />
Gruppe sowie die vier besten Gruppen-<br />
Dritten ziehen ins Achtelfinale ein. Für<br />
die Gruppendritten wird eine Tabelle erstellt.<br />
Dabei werden als Kriterien die höhere<br />
Punktzahl, die bessere Tordifferenz,<br />
die größere Anzahl erzielter Tore,<br />
die größere Anzahl an Siegen, die Fair-<br />
Play-Wertung und zuletzt die Wertung in<br />
der EM-Qualifikation herangezogen.<br />
DIE SPIELORTE<br />
Die Spiele werden in den folgenden<br />
zehn Städten ausgetragen:<br />
• Berlin - Olympiastadion Berlin<br />
• Köln - Stadion Köln<br />
• Dortmund - BVB Stadion Dortmund<br />
• Düsseldorf - Arena Düsseldorf<br />
• Frankfurt - Arena Frankfurt<br />
• Gelsenkirchen - Arena AufSchalke<br />
• Hamburg - Volksparkstadion Hamburg<br />
• Leipzig - Stadion Leipzig<br />
• München- Fußball Arena München<br />
• Stuttgart - Arena Stuttgart<br />
DIE GRUPPEN<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
Deutschland, Schottland,<br />
Ungarn, Schweiz<br />
Spanien, Kroatien,<br />
Italien, Albanien<br />
Slowenien, Dänemark,<br />
Serbien, England<br />
Play-off-Sieger A (Polen,<br />
Estland, Wales, Finnland),<br />
Niederlande, Österreich,<br />
Frankreich<br />
Belgien, Slowakei, Rumänien,<br />
Play-off-Sieger B (Israel, Island,<br />
Bosnien und Herzegowina,<br />
Ukraine)<br />
Türkei, Play-off-Sieger C<br />
(Georgien, Luxemburg,<br />
Griechenland, Kasachstan),<br />
Portugal, Tschechien<br />
<strong>ÖFB</strong>-SPIELORTE<br />
OLYMPIASTADION BERLIN<br />
Heimspielstätte von Hertha BSC<br />
Kapazität am Spieltag: 71.000<br />
Errichtet für die Olympischen Spiele 1936, hatte das Stadion<br />
einst eine Kapazität von 100.000 Zuschauer:innen. Das Stadion<br />
genießt auch deshalb Kultstatus, weil hier seit 1985 jedes<br />
Endspiel des DFB-Pokals ausgetragen wurde.<br />
Das Olympiastadion ist für die Austragung von Konzerten<br />
und Fußballspielen auf Weltklasse-Niveau bekannt, allerdings<br />
fanden hier auch schon geschichtsträchtige Leichtathletik-<br />
Events statt. Während der WM 2009 stellte Usain Bolt hier<br />
die noch heute gültigen Weltrekorde über 100 und 200 Meter<br />
im Sprint auf.<br />
Berlin war Austragungsort des Endspiels der FIFA-WM 2006<br />
zwischen Italien und Frankreich. Neun Jahre später setzte<br />
sich der FC Barcelona im Endspiel der UEFA Champions<br />
League 2015 hier gegen Juventus Turin durch.<br />
ARENA DÜSSELDORF<br />
Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf<br />
Kapazität am Spieltag: 47.000<br />
Die Arena Düsseldorf wurde zwischen 2002 und 2004 auf<br />
dem Gelände des alten Rheinstadions errichtet, das als<br />
Spielstätte während der FIFA-Weltmeisterschaft 1974 und<br />
der UEFA-Europameisterschaft 1988 zum Einsatz kam.<br />
Das Stadion verfügt über ein schließbares Dach.<br />
Auch American-Football-Spiele, Boxkämpfe und Konzerte<br />
fanden bereits in der Arena Düsseldorf statt – inklusive des<br />
Eurovision Song Contest 2011, nachdem Lena den Wettbewerb<br />
2010 mit ihrem Song „Satellite“ für Deutschland gewonnen<br />
hatte.<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 15
UEFA EURO 2024<br />
<strong>ÖFB</strong>-GEGNER<br />
FRANKREICH<br />
17. Juni um 21:00 Uhr in Düsseldorf<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO:<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: 10,<br />
zuletzt bei der EURO 2020<br />
Bestes Abschneiden: Sieger<br />
(1984, 2000)<br />
EURO 2020: Achtelfinale<br />
QUALIFIKATION 2024:<br />
Sieger der Gruppe B<br />
Bilanz: 6 Siege, 1 Unentschieden; Tore: 29:3<br />
Der zweimalige Turniersieger hat seit 1988 keine Endrunde mehr verpasst. 2016<br />
verlor man im eigenen Land das EM-Finale gegen Portugal. Trainer ist seit 2012<br />
Didier Deschamps.<br />
Das sagt Teamchef Ralf Rangnick: „Wir haben Frankreich schon in der Nations<br />
League gehabt und zumindest in Wien war es ein sehr enges Spiel. Diesmal<br />
spielen wir in Düsseldorf auf neutralem Boden, wahrscheinlich sind genauso viele<br />
Österreicher im Stadion wie Franzosen. Von daher wird es sicher ein sehr intensives<br />
Spiel zum Auftakt. Wir müssen von der ersten Minute an voll da sein<br />
und im Turnier sein. Genauso werden wir uns auch auf das Turnier vorbereiten.“<br />
PLAY-OFF-SIEGER A 21. Juni um 18.00 Uhr in Berlin<br />
Der zweite <strong>ÖFB</strong>-Gegner wird erst im März endgültig fixiert.<br />
Play-off-Halbfinale: Polen - Estland, Wales - Finnland (21.03.24). Finale: 26.03.2024<br />
POLEN (Bild)<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: 4, zuletzt bei<br />
der EURO 2020<br />
Bestes Abschneiden: Viertelfinale (2016)<br />
EURO 2020: Gruppenphase<br />
ESTLAND<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: keine<br />
Bestes Abschneiden: keine Teilnahme<br />
EURO 2020: nicht qualifiziert<br />
FINNLAND<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: 1 – bei der<br />
EURO 2020<br />
Bestes Abschneiden: Gruppenphase (2020)<br />
EURO 2020: Gruppenphase<br />
WALES<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: 2 – zuletzt 2020<br />
Bestes Abschneiden: Halbfinale (2016)<br />
EURO 2020: Achtelfinale<br />
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
NIEDERLANDE 25. Juni um 18.00 Uhr in Berlin<br />
GESCHICHTE BEI DER EURO<br />
Bisherige EURO-Teilnahmen: 10, zuletzt bei der EURO 2020<br />
Bestes Abschneiden: Sieger (1988)<br />
EURO 2020: Achtelfinale<br />
QUALIFIKATION 2024<br />
Zweiter der Gruppe B<br />
Bilanz: 6 Siege, 2 Niederlagen; Tore: 17:7<br />
Mit einem Heimsieg gegen Irland sicherten sich die Niederlande ihr Ticket für<br />
die Endrunde. Trainer Ronald Koeman gewann dieses Turnier schon 1988 als<br />
Spieler. Bereits bei der EURO 2020 war „Oranje“ Gruppengegner Österreichs,<br />
man musste sich in Amsterdam 0:2 geschlagen geben.<br />
Das sagt Teamchef Ralf Rangnick: „Die Niederlande wollen immer wieder technische<br />
Lösungen finden und den Gegner durch eigenen Ballbesitz dominieren.“<br />
16<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
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UEFA EURO 2024<br />
TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />
So soll die EURO<br />
zum Erfolg werden<br />
Nachdem Anfang Dezember die Gruppengegner<br />
des Nationalteams bei der UEFA<br />
EURO 2024 ermittelt wurden, standen<br />
nun die Schaffung und Planung der bestmöglichen<br />
Bedingungen für den <strong>ÖFB</strong>-<br />
Tross im Rahmen der Vorbereitung und<br />
der unmittelbaren Turnierphase im Fokus.<br />
Vorbereitung in Windischgarsten<br />
Teamchef Ralf Rangnick wird sein Team ab<br />
29. Mai in Windischgarsten versammeln,<br />
um den ersten Teil der EURO-Vorbereitung<br />
im Hotel Dilly – Das Nationalpark Resort zu<br />
bestreiten. Am 3. Juni übersiedelt das Nationalteam<br />
nach Wien, wo am 4. Juni ein<br />
freundschaftliches Länderspiel ausgetragen<br />
wird. Am 8. Juni ist auswärts ein weiteres<br />
Testspiel geplant, beide Gegner werden nach<br />
Fixierung bekanntgegeben.<br />
EURO-Basecamp in Berlin<br />
Die Zelte des Team-Basecamps werden ab<br />
12. Juni in der deutschen Hauptstadt aufgeschlagen.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> hat das Schlosshotel<br />
Berlin im Stadtteil Grunewald als rot-weißroten<br />
Stützpunkt während der Endrunde<br />
ausgewählt. Das Gebäude wurde im Jahr<br />
1911 im Renaissance-Stil der französischen<br />
Paläste aus dem 18. Jahrhundert errichtet<br />
und bietet beste Rückzugs- und Regenerationsmöglichkeiten<br />
während der Turnierphase.<br />
Beim sogenannten „Sommermärchen“<br />
2006 diente das Schlosshotel Deutschland<br />
als WM-Quartier.<br />
» Das Hotel ist<br />
großartig, und wir<br />
werden im Trainingszentrum<br />
von<br />
Hertha BSC perfekte<br />
Bedingungen<br />
vorfinden.«<br />
Für den Standort spricht neben der exklusiven<br />
Nutzung und den ausgezeichneten<br />
Bedingungen auch die kurze Anreise ins<br />
Olympiastadion, wo Österreich zwei seiner<br />
drei Gruppenspiele bestreitet. Für die Trainingseinheiten<br />
steht dem Nationalteam das<br />
Stadion auf dem Wurfplatz am Trainingsgelände<br />
von Hertha BSC zur Verfügung, das<br />
sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe des<br />
Olympiastadions befindet.<br />
Kurze Wege und<br />
perfekte Bedingungen<br />
„Ich bin sehr froh, dass wir Berlin zu unserem<br />
Standort während der EURO machen werden.<br />
Das Hotel ist großartig und wir werden im<br />
Trainingszentrum von Hertha BSC perfekte<br />
Bedingungen vorfinden, damit sich die Mannschaft<br />
bestmöglich auf die Spiele vorbereiten<br />
kann“, so Teamchef Ralf Rangnick. „Zwei unserer<br />
drei Gruppenspiele finden in Berlin statt.<br />
Das heißt, wir müssen nicht reisen, sondern<br />
brauchen nur 20 Minuten mit dem Bus ins<br />
Olympiastadion zu fahren. Das ist optimal.“<br />
„Der <strong>ÖFB</strong> setzt in enger Abstimmung<br />
mit der sportlichen Führung alles daran, dem<br />
18<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Das Schlosshotel Berlin wurde 1911 im Renaissance-<br />
Stil nach dem Vorbild der französischen Paläste aus<br />
dem 18. Jahrhundert errichtet.<br />
Nationalteam die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />
zu bieten, um sich bei der<br />
EURO voll auf die sportlichen Belange fokussieren<br />
zu können. Ich bin überzeugt, dass<br />
hier ein hochprofessionelles und attraktives<br />
Setup zusammengestellt wurde. Wir werden<br />
die nächsten Wochen und Monate unverändert<br />
dafür nutzen, alle Prozesse so auszurichten,<br />
dass wir optimal vorbereitet in das<br />
Turnier starten können“, so Bernhard Neuhold,<br />
Geschäftsführer der <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe<br />
GmbH.<br />
SCHLOSSHOTEL BERLIN (2)<br />
Im Rahmen der EURO wird das Brandenburger<br />
Tor in das größte Fußballtor der<br />
Welt verwandelt und eine einzigartige Kulisse<br />
für gemeinsame unvergessliche Sommerabende<br />
bieten. Und weil zu einem Fußballtor<br />
natürlich auch ein Spielfeld gehört, wird davor<br />
der Rasen ausgerollt und die Straße des 17.<br />
Juni zum Pop-up-Park und stimmungsvollen<br />
Treffpunkt für Fußballfans, Berliner:innen und<br />
Gäste umfunktioniert.<br />
Wir fahren nach Berlin!<br />
Auch mit der Host City Berlin steht der <strong>ÖFB</strong><br />
in engem Austausch, um alle Abläufe zu<br />
koordinieren. Neben fünf weiteren Spielen<br />
ist Berlin auch Austragungsort für das EM-<br />
Finale. Als Host City ist die Hauptstadt Gastgeberin<br />
für erwartete 2,5 Millionen Fans,<br />
die sich auf ein umfangreiches Programm<br />
von Fanmeile bis Eröffnungskonzert freuen<br />
können. Fußball erreicht und begeistert Menschen<br />
auf der ganzen Welt – Fußball verbindet.<br />
Denn Fußball spielen, erleben und<br />
schauen Millionen.<br />
In Berlin, wo Österreich zwei Gruppenspiele austrägt,<br />
schlägt das Herz der EURO, wie hier am Brandenburger Tor.<br />
KULTURPROJEKT BERLIN<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 19
„Wir stehen kurz dav<br />
Zum Jahresabschluss<br />
haben wir uns mit Peter<br />
Schöttel getroffen, um<br />
mit ihm das Jahr 20<strong>23</strong><br />
Revue passieren zu lassen.<br />
Im CORNER-Interview<br />
spricht der <strong>ÖFB</strong>-<br />
Sport direktor über das<br />
neu gewonnene Selbstverständnis<br />
und seine<br />
Vision für 2024.<br />
INTERVIEW<br />
<strong>ÖFB</strong>-SPORTDIREKTOR PETER SCHÖTTEL<br />
INTERVIEW IRIS STÖCKELMAYR<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER: Peter, es gibt in der jüngeren <strong>ÖFB</strong>-<br />
Geschichte nicht viele derart erfolgreiche Jahre…<br />
PETER SCHÖTTEL: … auch in der älteren nicht, bei<br />
aller Bescheidenheit! (lacht)<br />
Das stimmt. Wenn Du jetzt auf dieses sehr bewegte<br />
Jahr zurückblickst – was waren Deine Highlights<br />
und Meilensteine?<br />
Wenn wir auf Nationalteam-Ebene beginnen, ist klar,<br />
dass es ein tolles Jahr war, und zwar für alle Mannschaften.<br />
Besonders schön ist, dass man bei allen<br />
sieht, was für ein Spirit herrscht. Diese enge Verbindung<br />
Spieler/Trainer/Betreuer ist ein Markenzeichen von uns<br />
geworden. Diese Gemeinschaft wird durch die Erfolge,<br />
die wir gefeiert haben, noch enger zusammengeschweißt.<br />
Die Nationalteams sind de facto das Endprodukt<br />
des Ganzen. Für das Erbringen der Leistung<br />
ist aber auch ausschlaggebend, dass du die besten<br />
Spieler in bestmöglicher Verfassung zur Verfügung<br />
hast. Das war beispielsweise im Vorjahr nicht der Fall.<br />
Wir hatten sehr viele Verletzte und konnten nicht in<br />
Bestbesetzung antreten. Da ist es auch möglich, dass<br />
man in der Vorrunde ausscheidet. Heuer waren es auch<br />
sehr enge Spiele, aber wir sind durchwegs als Sieger<br />
vom Platz gegangen und haben uns daher eine gute<br />
Ausgangsposition für die Auslosung der Eliterunde<br />
geschaffen. Wir sind guter Dinge, dass wir nächstes<br />
Jahr bei der einen oder anderen EM dabei sein werden.<br />
20<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
or!“<br />
Die<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Kugel ist 20<strong>23</strong> gefühlt fast immer auf die<br />
Seite des <strong>ÖFB</strong> gefallen. Teilst Du diese Ansicht?<br />
Es waren viele Dinge, die für uns sehr gut gelaufen<br />
sind. Trotz dieser souveränen Qualifikation des<br />
Nationalteams der Männer hatten wir schon auch<br />
immer Szenen, wo es im richtigen Moment in die<br />
richtige Richtung gegangen ist. Aber auch hier<br />
haben wir mit unserer Geschlossenheit und unserem<br />
Teamspirit überzeugt. Wir haben das Glück<br />
durch unser neu gewonnenes Selbstverständnis<br />
erzwungen. Es ist gerade eine richtig angenehme<br />
Phase bei uns in der Direktion Sport, weil wir alle<br />
miteinander glauben, dass wir gut unterwegs sind<br />
und etwas gewinnen können. Da rede ich nicht<br />
nur vom Nationalteam der Männer, wo wir sehr<br />
selbstbewusst sind. Wir haben bei allen unseren<br />
Teams gesehen, dass es jeder Gegner schwer<br />
hat, wenn alles zusammenpasst. Wenn du Erfolge<br />
hast, macht das etwas mit dir. Wenn du nicht<br />
nur darüber sprichst, sondern wirklich davon<br />
überzeugt bist, dass etwas möglich ist. Dann<br />
sollten wir irgendwann auch bei einer EM – egal<br />
mit welchem Team – wirklich einmal ganz weit<br />
kommen. Ich glaube, dass wir kurz davor stehen.<br />
Wir wollen 2024 Großes erreichen!<br />
Ein leuchtendes Beispiel für diese Entwicklungen<br />
ist auch das Frauen-Nationalteam, das in einer<br />
schweren Gruppe der Top-Gruppe A der UEFA<br />
Women’s Nations League stark performt hat.<br />
Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren<br />
fußballerisch enorm weiterentwickelt. Das sieht<br />
man an weitaus längeren Ballbesitzzeiten. Wir<br />
haben immer wieder Phasen in den Spielen, in<br />
denen wir dominanter und besser sind als Nationen<br />
wie Frankreich, Norwegen und Portugal. Irene<br />
Fuhrmann hat das mit ihrem Staff nach dem personellen<br />
Umbruch in den letzten Monaten gut<br />
hinbekommen. Wenn man viele Stützen verliert,<br />
ist es nicht selbstverständlich, dass es so erfolgreich<br />
oder sogar noch erfolgreicher weitergeht. Da ist<br />
es natürlich gut, dass die jungen Spielerinnen den<br />
arrivierten Akteurinnen richtig Druck machen. Wir<br />
haben eine gute Mischung. Auch die aktuellen<br />
Jahrgänge der U17 und U19 stimmen mich richtig<br />
zuversichtlich. Hier werden wir in den nächsten<br />
Jahren einen weiteren Schritt nach vorne machen.<br />
Da kommen richtig gute Spielerinnen nach. Ich<br />
denke, dass wir bei den Mädchen jetzt schon zur<br />
europäischen Spitze gehören.<br />
Um das zu schaffen, ist auch viel Planungsarbeit<br />
im Hintergrund angesagt.<br />
Was wir jetzt besprochen haben ist das Produkt<br />
aller unserer Abteilungen. Dass wir im Frauenfußball<br />
in der Administration, der Ligen-Betreuung,<br />
in der Sichtung und auch im Bereich Breitenfußball<br />
die nächsten Schritte gesetzt haben ist ganz, ganz<br />
wichtig. Dass wir im Bereich der Talenteförderung<br />
dieses Zwei-Stufen-Modell mit Nachwuchszentren<br />
und Akademien in einem Pilotprogramm haben,<br />
ist ein weiterer Meilenstein. Wir haben vor einem<br />
Jahr die kleinen Wettbewerbsformen eingeführt,<br />
die vom überwiegenden Teil gut angenommen<br />
wurden. In der Trainer-Akademie haben wir die<br />
Strukturen in den letzten Jahren verändert und<br />
fahren sehr gut damit. Wir sind durch die Installierung<br />
einer eigenen Abteilung für Wissenschaft,<br />
Analyse und Entwicklung, die alle Prozesse in<br />
allen Abteilungen begleitet, sehr gut unterwegs.<br />
Bei allen Erfolgen, die wir in diesem Jahr<br />
hatten, bin ich auf das Klima, das wir intern haben,<br />
am meisten stolz. Es arbeiten alle gerne miteinander,<br />
alle sind hungrig und wollen immer mehr.<br />
Wir haben sehr viel umgesetzt in den letzten<br />
Jahren. Es werden in Think Tanks Dinge entwickelt<br />
und es ist eine große Freude für mich, mit so<br />
qualifizierten Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten.<br />
Was kann das im nächsten Jahr noch toppen,<br />
wo kann man noch weitere Schritte gehen?<br />
Ich hoffe wirklich, dass wir bei einer Endrunde<br />
eine gute Rolle bis zum Ende des Turniers spielen<br />
können. Ich glaube, dass das möglich ist. Es wäre<br />
schön, wenn uns das 2024 mit einer oder mehreren<br />
Mannschaften gelingt. Das Nationalteam ist<br />
mit dem Auftritt bei der EURO 2024 natürlich das<br />
Aushängeschild, und ich bin überzeugt, dass wir<br />
hier eine gute Figur abgeben werden.<br />
Stichwort EURO: Wie bitter ist die Kreuzband-<br />
Verletzung von Kapitän David Alaba?<br />
Es tut mir in erster Linie für ihn persönlich sehr,<br />
sehr leid, weil ziemlich sicher ist, dass die Verletzung<br />
mit einer langen Pause verbunden ist. Für<br />
Real Madrid und für uns ist es in den nächsten<br />
Monaten ein ganz schmerzlicher Verlust. In erster<br />
Linie muss man aber an ihn denken. Wir wünschen<br />
ihm alles Gute und dass er so rasch wie möglich<br />
wieder auf dem Platz stehen kann.<br />
Im Jänner ist Baustart für den <strong>ÖFB</strong>-Campus.<br />
Wie wichtig ist das Infrastrukturprojekt für die<br />
Direktion Sport?<br />
Wir freuen uns auf eine neue gemeinsame Heimat,<br />
auf die wir lange gewartet haben. Jetzt ist es soweit.<br />
Das wird nach innen und nach außen ein großer<br />
Impuls sein. Es ist für den gesamten Verband in<br />
den nächsten Monaten und Jahren ein Riesen-<br />
Projekt, in der Instandsetzung vieles richtig zu<br />
machen und dann auch in der täglichen Arbeit<br />
diese Top-Bedingungen zu nutzen. Da sind wir alle<br />
gefordert.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 21
WHATSAPP-CHAT<br />
MANPRIT SARKARIA<br />
Manprit Sarkaria<br />
online<br />
Servus Mani, wie geht‘s? Bock, Antworten<br />
gegen Fragen zu tauschen?<br />
Alles bestens, danke! Ja klar, frag ruhig los.<br />
Auf dich kann man zählen. Du bist<br />
Torschützenkönig der abgelaufenen Saison im<br />
Cup geworden, gehörst auch heuer zu den Top-<br />
Scorern bei Sturm und hast beim Nationalteam<br />
dein Debüt gefeiert. Läuft, oder?<br />
Ja, es läuft im Moment wirklich sehr gut. Ich<br />
bin aber jemand, der immer nach mehr strebt.<br />
Es kann also noch besser werden.<br />
Ein Blick auf den Oktober-Lehrgang: Gegen<br />
Belgien läufst du im ausverkauften Ernst-Happel-<br />
Stadion erstmals für Österreich auf, anschließend<br />
qualifiziert ihr euch in Aserbaidschan für die EM.<br />
Was ist dir bei den jeweiligen Ereignissen durch<br />
den Kopf gegangen?<br />
Es hat mich unglaublich glücklich gemacht,<br />
dass ich für das Land spielen kann, in dem ich<br />
groß geworden bin. Dass ich dann auch noch<br />
den Moment der erfolgreichen EM-Qualifkation<br />
miterleben darf, ist eine große Ehre.<br />
Und jetzt willst du natürlich auch bei der<br />
Endrunde dabei sein, oder?<br />
Ja, natürlich. Ich glaube, dass eine EM oder<br />
eine WM von jedem Spieler ein großes<br />
Karriere-Ziel ist. Ich hoffe, dass ich dabei bin<br />
und dass ich mich dort auch zeigen kann.<br />
Hast du fußballerische Vorbilder? Egal, ob beim<br />
Nationalteam oder international …<br />
Meine Vorbilder haben leider schon mit dem<br />
Fußballspielen aufgehört. Ich habe Thierry<br />
Henry und Ronaldinho immer sehr<br />
bewundert.<br />
Es ist schon der Anspruch von Sturm Graz, Titel<br />
zu gewinnen. Im Cup ist es uns letzte Saison<br />
schon gelungen. Die Meisterschale wäre jetzt<br />
natürlich auch noch schön.<br />
Wenn wir schon beim Thema Ziele sind. Ist der<br />
Schritt ins Ausland für dich noch ein Thema?<br />
Wie gesagt: Ich bin ein Spieler, der immer<br />
nach mehr strebt und weitere Schritte in der<br />
Entwicklung machen will. Deshalb kann ich mir<br />
einen Wechsel ins Ausland schon auch noch<br />
vorstellen.<br />
Deine Eltern sind von Indien nach Österreich<br />
ausgewandert. Welche Rolle spielt die indische<br />
Kultur in deinem Leben?<br />
Schon eine sehr große, weil ich indisch erzogen<br />
wurde. Die Religion, die Kultur, das Essen – das<br />
sind ständige Begleiter in meinem Alltag.<br />
Wie vertreibst du dir deine Freizeit sonst so? Hast<br />
du besondere Hobbys?<br />
Ich betreibe die verschiedensten Sportarten<br />
und hänge auch gerne mit meinen Freunden<br />
ab. Dabei kann ich gut runterkommen.<br />
Wie uns geflüstert wurde, hast du eine Maurer-<br />
Lehre abgeschlossen. Wie wichtig ist es, ein<br />
zweites Standbein zu haben? Könntest du dir<br />
vorstellen, nach deiner aktiven Karriere in diesem<br />
Job zu arbeiten?<br />
Für meine Eltern war immer sehr wichtig, dass<br />
ich ein zweites Standbein habe. Das ist es<br />
auch, keine Frage. Ich wollte aber immer schon<br />
unbedingt Fußballer werden. Ich danke Gott,<br />
dass ich das geschafft habe. Als Maurer werde<br />
ich wohl nicht mehr arbeiten.<br />
Mani, wir sagen danke! Hau rein und bis bald!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Nicht nur beim Nationalteam läuft aktuell vieles<br />
rund – auch bei Sturm. Sei ehrlich: Hast du dir den<br />
Meistertitel als Ziel gesetzt?<br />
Gerne, wir hören bzw. sehen uns.<br />
22<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
HISTORY<br />
TEXT HANS HUBER<br />
Wenn Wechsel<br />
Geschichte<br />
schreiben…<br />
Wechsel gehören zum Fußball wie der Ball, obwohl sie erst allmählich<br />
ins Regelwerk tröpfelten. Ein Österreicher war maßgeblich<br />
an der Einführung beteiligt. Und es gab dabei kuriose Geschichte.<br />
Auch vor Guido Burgstaller im Spiel gegen Aserbaidschan…<br />
Kurt Schmied, hier 1954<br />
gegen Uruguay, musste<br />
trotz eines Sonnenstichs<br />
durchspielen.<br />
AP / PICTUREDESK.COM<br />
Das Wechseln von Spielern war im<br />
immer wieder abgeänderten Fußball-<br />
Regelwerk ursprünglich überhaupt<br />
nicht vorgesehen. Trotz immer wiederkehrender<br />
Versuche von verschiedenen<br />
Verbänden wurde der Spielertausch,<br />
auch bei schweren Verletzungen,<br />
von den Regel-Gralshütern stets vehement<br />
abgelehnt. Auch wenn in der Historie bei so<br />
manchem Verband intern solche Wechsel<br />
– ohne Genehmigung der FIFA – immer<br />
wieder toleriert wurden. Ein Österreicher<br />
gab dann bei der Weltmeisterschaft 1954 in<br />
der Schweiz, als das österreichische Team<br />
mit dem besten internationalen Resultat der<br />
Geschichte, der Bronzemedaille, heimkehrte,<br />
einen neuerlichen Anstoß, die Regel zu<br />
überdenken.<br />
Hitze-Kollaps gegen die Schweiz<br />
Kurt Schmied, der österreichische Torhüter,<br />
stand beim Viertelfinalmatch gegen die<br />
Schweiz bei glühender Hitze mit einem<br />
Sonnenstich im Kasten. Er wurde von seinen<br />
Verteidigern wie Ernst Happel und dem<br />
Masseur Pepi Ulrich dirigiert, wo er sich<br />
hinbewegen sollte. In einem Interview gestand<br />
er später, keinerlei Erinnerung an das<br />
Geschehen zu haben. Die Österreicher gewannen<br />
das Match 7:5, die obersten Regelhüter<br />
die Einsicht, dass man etwas unternehmen<br />
sollte.<br />
Aber erst in der Saison 1966/67 wurde<br />
von der FIFA offiziell genehmigt, dass ein<br />
verletzter Akteur ausgewechselt und der<br />
Standardsatz der Reporter „der angeschlagene<br />
Spieler X humpelte nur auf Linksaußen<br />
24<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
mit“, endgültig Geschichte wird. Danach<br />
wurde das Wechsel-Kontingent immer wieder<br />
erweitert und auch nicht mehr an Verletzungen<br />
geknüpft. Drei Wechsel pro Team<br />
waren erlaubt, bis auf Grund der Pandemie<br />
im Jahr 2020 die auch noch heute gültige<br />
Regelung mit fünf Wechseln eingeführt<br />
wurden.<br />
Kurzes Comeback<br />
Diese Wechselmöglichkeit bescherte dem<br />
Fußball immer wieder kuriose Situationen.<br />
Wie im Fall des im Vorspann angesprochenen<br />
Rapid-Goalgetters Guido Burgstaller. Von<br />
einer Hochzeitsfeier im letzten Augenblick<br />
für das so wichtige Match gegen Aserbaidschan<br />
ins Team einberufen, weil Teamchef<br />
Ralf Rangnick reihenweise die Stürmer ausgefallen<br />
waren, kam er in Minute 82 für<br />
Kaladjzic auf den Platz. Zwölf spannende<br />
Minuten und zwei Fouls später – die Österreicher<br />
führten bekanntlich nur knapp mit<br />
1:0 – sah er Gelb-Rot und musste den grünen<br />
Rasen bereits wieder verlassen. Eine Attacke<br />
gegen den Torhüter und ein Ellbogencheck<br />
innerhalb von zwei Minuten beendeten das<br />
überraschende Teamcomeback. Dass er bei<br />
seinen Klubkollegen bei Rapid entsprechend<br />
empfangen wurde (Spezial-Shirts und das<br />
Singen der österreichischen Hymne inklusive)<br />
wird ihm wohl ebenso in Erinnerung<br />
bleiben, wie sein Beitrag zur Qualifikation<br />
Österreichs für die Euro 2024.<br />
Höchststrafe für Kauz<br />
Zu den kuriosesten Wechseln zählte auch<br />
jener von Jürgen Kauz bei der Austria in der<br />
Saison 1994/95 unter dem eigenwilligen<br />
deutschen Trainer Egon Coordes. Kauz, schon<br />
als Jugendlicher als großes Talent gehandelt,<br />
wurde immer wieder als Wechselspieler<br />
gebracht. Am 2. April 1995 wurde Kauz<br />
Mitte der zweiten Hälfte gegen Salzburg<br />
eingewechselt, erinnern sich seine damaligen<br />
Mitspieler Manfred Zsak, Walter Kogler und<br />
Toni Pfeffer: „Der Trainer war auf ihn schon<br />
nicht gut zu sprechen, weil er zu Mittag einen<br />
halben Liter Milch getrunken hatte. Als er<br />
dann vor seinen Augen einen Fehler produzierte,<br />
nahm er ihn ungefähr zehn Minuten<br />
vor Schluss wieder vom Feld, obwohl wir da<br />
bereits unser Austauschkontingent ausgeschöpft<br />
hatten!“ Mit einem Mann weniger<br />
auf dem Rasen beendeten die Wiener Violetten<br />
das Spitzenspiel, das auch mit 0:3<br />
Für Jürgen Kauz (hinten)<br />
wurde gegen Salzburg<br />
kein Spieler eingewechselt.<br />
DER NEUE STIL…<br />
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
verloren ging. Solche Aktionen werden im<br />
Fußball-Jargon als „Höchststrafe“ gehandelt.<br />
Fendlers Einlage<br />
Für eine heitere Einlage sorgte hingegen der<br />
Kärntner Robert Fendler in den Diensten der<br />
Vienna im März 1977 beim Match gegen<br />
Sturm Graz. In der 66. Minute wurde er beim<br />
Stand von 0:1 eingewechselt und kündigte<br />
seinen Mitspielern auf der Reservebank eine<br />
artige Vorstellung beim Schiedsrichter-Assistenten<br />
an. „Ich werde jetzt einfach sagen:<br />
‚Gestatten, mein Name ist Robert Fendler<br />
und ich soll den Umschwung bringen!‘“,<br />
erinnert sich der damalige zweite Torhüter<br />
Hans Sauer. Gesagt, getan – und mit einer<br />
höflichen Verbeugung vollstreckt. Mit einem<br />
Freistoß und einem weiteren Treffer drehte<br />
er tatsächlich das Spiel. Die Vienna gewann<br />
2:1 und Fendler sorgte nicht nur für Lacher,<br />
sondern auch für einen wichtigen Heimsieg…<br />
VON HANS HUBER<br />
Der überzeugenden Qualifikation für die EURO<br />
im nächsten Jahr folgte mit einem bejubelten<br />
2:0-Sieg über Deutschland ein beeindruckender Abschluss<br />
des Fußballjahres 20<strong>23</strong> des Nationalteams! Ein Match, in dem die<br />
Österreicher „deutscher“ als das deutsche Team spielten. Die sogenannten<br />
deutschen Tugenden wie unbändigen Kampfgeist, Einsatz und Laufarbeit<br />
präsentierten diesmal über die vollen 96 Minuten… die Österreicher. Und<br />
ließen doch auch immer wieder die technischen Qualitäten aufblitzen.<br />
Teamchef Ralf Rangnick fand für seine Fußball-Philosophie die Spieler, die<br />
seine Ideen perfekt umsetzen. Kein rot-weiß- rotes Ballett, wie es der Fußball-Professor<br />
formulierte, sondern ein Team mit dem nötigen Geist, das diese<br />
Bezeichnung in der Tat verdient. Eine Mannschaft von Freunden auf und<br />
neben dem Platz, mit vielen Stärken im Kampf gegen den Ball, mit Luft<br />
nach oben beim Ballbesitz und in der Verwertung der Chancen.<br />
Den stärksten Eindruck hinterließ aber bei allem berechtigten Jubel über<br />
den zweiten Sieg über Deutschland in Folge, mit Erinnerungen an das<br />
„Wunderteam“ der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die Zurückhaltung<br />
aller Beteiligten in ihren Kommentaren. Spieler und Betreuer<br />
suhlten sich nicht in Euphorie, fühlen sich auch nicht als Geheimfavorit,<br />
sondern bleiben durchaus bodenständig und demütig. Die Erinnerung an<br />
2016, als die Träume von einer Sensation bei der Euro in einer enttäuschenden<br />
Vorrunde platzten, sind bei einigen noch allzu frisch. Dem lauten<br />
Jubel folgten leise Töne. Auch das ist, so wie auf dem Platz, ein neuer Stil<br />
des Teams!<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 25
UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
Top-Duelle und Chancen<br />
auf Historisches<br />
LASK gegen Salzburg und Sturm gegen die Austria läuten<br />
am 2. Februar 2024 das Viertelfinale im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup ein.<br />
Leoben gegen Altach und Rapid gegen St. Pölten folgen.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> CORNER blickt auf die Vorgeschichten der Begegnungen<br />
und mögliche neue Einträge in die Bewerbs-Chroniken.<br />
Die Saison 20<strong>23</strong>/24 im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup hatte bereits packende Spiele<br />
zu bieten. Unter anderem kam es in<br />
der 2. Runde zum Stadt-Derby zwischen<br />
dem SV Austria Salzburg und<br />
dem FC Red Bull Salzburg (0:4), im<br />
Achtelfinale zu jenem zwischen dem<br />
GAK 1902 und Titelverteidiger SK Puntigamer<br />
Sturm Graz (2:3). Zweitligist DSV Leoben<br />
kickte nach einem 3:1 über die WSG Tirol einen<br />
weiteren Bundesligisten aus dem Cup und<br />
stieß mit einem 5:4 im Elfmeterschießen<br />
gegen den RZ Pellets WAC das Tor zum Viertelfinale<br />
auf. Neben den beiden Steirer-Klubs<br />
schafften es auch der FC Red Bull Salzburg<br />
(5:4 i.E. vs. TSV Hartberg), der LASK (6:5 i.E.<br />
vs. KSV 1919), der FK Austria Wien (1:0 vs.<br />
Austria Klagenfurt), der SK Rapid (5:1 vs.<br />
Amstetten) und der SKN St. Pölten (4:0 vs.<br />
SC Austria Lustenau) unter die besten acht<br />
Teams des Bewerbs. Im Viertelfinale, das von<br />
2. bis 4. Februar 2024 über die Bühne geht,<br />
warten jetzt die ersten Duelle von vermeintlichen<br />
Titelanwärtern.<br />
Eröffnet wird der Kampf um das Halbfinale<br />
am Freitag, 2. Februar (18:00 Uhr, LIVE<br />
in ORF 1) mit dem Hit zwischen dem LASK<br />
und dem FC Red Bull Salzburg, der in den<br />
letzten zehn Jahren achtmal den UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup gewinnen konnte. So auch in der Saison<br />
2020/21, in der die letzte Hürde LASK hieß.<br />
Salzburg setzte sich im Finale durch Tore von<br />
Mergim Berisha, Brenden Aaronson und Enock<br />
Mwepu 3:0 durch. Seit dem Einstieg von Red<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Bull im Jahr 2005 zogen die Linzer im Cup<br />
gegen Österreichs Serienmeister immer den<br />
Kürzeren. 2011/12 setzte es im Achtelfinale<br />
eine Niederlage (1:2), 2019/20 im Halbfinale<br />
(0:1) und 2021/22 im Viertelfinale (1:3). Im<br />
jüngsten direkten Duell durchbrach der LASK<br />
allerdings die Serie von 15 Spielen ohne Sieg<br />
und setzte sich gegen Salzburg in der ADMI-<br />
RAL Bundesliga auswärts durch ein Tor von<br />
Traditionell ein stets<br />
spannendes Duell:<br />
Sturm Graz gegen<br />
Austria Wien.<br />
26<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Robert Zulj 1:0 durch. Können die Linzer noch<br />
einen draufsetzen, würde das im Cup eine<br />
Premiere bedeuten.<br />
Mit SK Puntigamer Sturm Graz gegen FK<br />
Austria Wien wartet am Freitag (20:30 Uhr,<br />
LIVE in ORF 1) bereits ein weiterer Kracher.<br />
Die Steirer empfangen die Wiener als Titelverteidiger.<br />
Letzte Saison durfte Sturm nach<br />
einem 2:0-Finalsieg über Rapid den Pokal<br />
stemmen. Aber auch das Duell mit der Austria<br />
hat eine große Cup-Vergangenheit. Seit<br />
der Jahrtausendwende kam es sechsmal zur<br />
Begegnung. Fünfmal gewannen die „Veilchen“,<br />
nur einmal Sturm. Drei Spiele davon wurden<br />
erst im Elfmeterschießen entschieden, eines<br />
in der Verlängerung. Auch in der Liga konnte<br />
sich die Austria, die letzte Saison mit einer<br />
1:3-Pleite gegen den Wr. Sport-Club bereits<br />
im Cup-Achtelfinale scheiterte, heuer schon<br />
gegen den vermeintlichen Favoriten durchsetzen.<br />
Im Oktober fügte der Rekord-Cupsieger<br />
den Grazern durch ein Tor von Andreas<br />
Gruber mit einem 1:0 die erste Niederlage zu.<br />
Der Cashpoint SCR Altach muss am<br />
Samstag, 3. Februar (19:15 Uhr, LIVE in ORF<br />
Sport+) bei Favoriten-Schreck DSV Leoben<br />
ran. Nachdem sich mit der WSG Tirol und dem<br />
WAC bereits zwei Bundesligisten die Zähne<br />
an den Steirern ausbissen, geht es für den<br />
Zweitligisten jetzt um den ersten Halbfinaleinzug<br />
im Cup seit 1994/95, den zweiten insge-<br />
LASK gegen Sturm ist<br />
die Neuauflage des<br />
Endspiels der Saison<br />
2020/21.<br />
UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP 20<strong>23</strong>/24<br />
VIERTELFINALE<br />
samt. Damals scheiterte Leoben im Finale<br />
mit einem 0:1 an Rapid. Torschütze war Peter<br />
Guggi, der später selbst das Trikot der Steirer<br />
trug. Zum Duell mit Altach kam es im Cup<br />
noch nie. In der 2. Liga trafen die beiden Klubs<br />
zwischen 1998 und 2006 zehnmal aufeinander.<br />
Viermal gewannen die Vorarlberger, dreimal<br />
die Steirer und drei Spiele endeten mit einem<br />
Remis. Im Gegensetz zu Leoben schaffte es<br />
Altach nie in das Halbfinale des UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cups. Trainer Joachim Standfest, der in Leoben<br />
geboren wurde und in der Steiermark unter<br />
anderem beim GAK, Sturm und Kapfenberg<br />
kickte, kann in der alten Heimat Geschichte<br />
schreiben.<br />
Abgeschlossen wird das Viertelfinale mit<br />
dem Duell zwischen dem SK Rapid und Zweitligist<br />
SKN St. Pölten am Sonntag, 4. Februar<br />
(18:10 Uhr, LIVE in ORF1). Dass sich die<br />
beiden Teams im Cup-Viertelfinale begegnen,<br />
geschieht nicht zum ersten Mal. Eben dort<br />
konnte sich Rapid in der Saison 2016/17 durch<br />
Tore von Maximilian Wöber, Mario Pavelic und<br />
Stefan Schwab 3:1 durchsetzen. Auch die<br />
jüngsten zwei Aufeinandertreffen in der Bundesliga-Saison<br />
2020/21 gingen an Grün-Weiß.<br />
Dass St. Pölten keinesfalls zu unterschätzen<br />
ist, machte der Zweitligist aber schon im<br />
Achtelfinale deutlich. Die Niederösterreicher<br />
schossen mit dem SC Austria Lustenau einen<br />
Bundesligisten kompromisslos mit 4:0 ab.<br />
Nun greift der SKN nach dem ersten Halbfinaleinzug<br />
im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup seit 2013/14,<br />
als es im Finale eine 2:4-Niederlage gegen<br />
Red Bull Salzburg setzte. Rapid scheiterte in<br />
der vergangenen Spielzeit erst im Endspiel<br />
mit einem 0:2 an Sturm. Den letzten Cup-<br />
Titel holten die Wiener vor 29 Jahren.<br />
LASK vs. FC Red Bull Salzburg (LIVE auf ORF 1)<br />
Freitag, 2. Februar 2024, 18:00 Uhr, Raiffeisen Arena<br />
SK Puntigamer Sturm Graz vs. FK Austria Wien (LIVE auf ORF 1)<br />
Freitag, 2. Februar 2024, 20:30 Uhr, Merkur Arena<br />
DSV Leoben GGMT Revolution vs. Cashpoint SCR Altach (LIVE auf ORF Sport+)<br />
Samstag, 3. Februar 2024, 19:15 Uhr, Monte Schlacko Arena<br />
SK Rapid vs. SKN St. Pölten (LIVE auf ORF 1)<br />
Sonntag, 4. Februar 2024, 18:10 Uhr, Allianz Stadion<br />
Weitere Termine im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup 20<strong>23</strong>/24<br />
Halbfinale: 2./3./4. April 2024<br />
Finale: 1. Mai 2024, Wörthersee Stadion Klagenfurt<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 27
UEFA WOMEN´S NATIONS LEAGUE<br />
TEXT JONAS DORMANN<br />
Gegen Portugal gelangen<br />
dem Nationalteam<br />
zwei Siege.<br />
„Bereit für ein<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)<br />
neues Zeitalter“<br />
28<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Zuschauerrekord in Wien, ausverkauftes Heimspiel in<br />
Altach und ein sensationeller Platz zwei in der UEFA<br />
Women´s Nations League. Das Frauen-Nationalteam<br />
meistert die Gruppenphase des neugeschaffenen<br />
Wettbewerbes im Herbst mit Bravour und blickt mit<br />
Spannung in Richtung European Qualifiers.<br />
Diese Gruppe wird eine richtige Herausforderung<br />
für uns werden, denn alle<br />
drei Gegner haben sich für die WM 20<strong>23</strong><br />
in Australien und Neuseeland qualifiziert.<br />
Das spricht für die Stärke der<br />
Teams und unserer Gruppe. Mit Portugal<br />
haben wir zudem aus Topf 4 den stärksten<br />
Kontrahenten bekommen. An Norwegen haben<br />
wir von der vergangenen EURO 2022 natürlich<br />
positive Erinnerungen, aber sie werden im<br />
Herbst ein anderes Gesicht zeigen. Für mich<br />
werden die Duelle gegen Portugal entscheidend<br />
sein“, prophezeite Irene Fuhrmann die Gruppenphase<br />
bei der Auslosung im Mai. Dass nach<br />
dieser Gruppenphase nur die Top-Nationen<br />
Frankreich, England, Deutschland, Niederlande,<br />
Spanien und Dänemark mehr Punkte holen<br />
sollten als das <strong>ÖFB</strong>-Team, galt im Frühjahr wohl<br />
durchaus als gewagte Prognose.<br />
Eine richtige Prognose sollte allerdings<br />
Teamchefin Irene Fuhrmann treffen. Zum Nations-League-Auftakt<br />
setzte es für Sarah Puntigam<br />
und Co. ein 1:1-Remis in Oslo. Hatte<br />
man im ersten Durchgang noch das eine oder<br />
andere Mal Glück, so erarbeitete sich die <strong>ÖFB</strong>-<br />
Elf durch den sehenswerten Nations-League-<br />
Premierentreffer von Eileen Campbell einen<br />
am Ende nicht unverdienten Punkt. Mit diesem<br />
im Gepäck wartete vier Tage später das Starensemble<br />
aus Frankreich im Viola Park in Wien-<br />
Favoriten.<br />
Bereits im Vorfeld wurde dieses Duell als<br />
absolutes Highlight-Spiel tituliert, der längst<br />
überfällige Zuschauerrekord aus vergangenen<br />
Zeiten wurde am Ende klar übertroffen und<br />
mit 10.051 Fans eine neue Bestmarke bei einem<br />
Heimspiel des Frauen-Nationalteams<br />
erreicht. Während Teamtorhüterin Manuela<br />
Zinsberger von einem „absoluten Gänsehauterlebnis“<br />
sprach und sich Barbara Dunst über<br />
„einen wichtigen Schritt, mit dem ein Stück<br />
Geschichte geschrieben wurde“ freute, war<br />
für die Teamchefin klar, dass mit diesem Event<br />
ein „neues Zeitalter im Frauenfußball angebrochen<br />
ist“.<br />
Sportlich mussten sich die Österreicherinnen<br />
dem favorisierten Weltranglistenfünften<br />
denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben, das<br />
Tor des Tages von Star-Verteidigerin Wendie<br />
Renard in den Anfangsminuten blieb der einzige<br />
Treffer im Viola Park.<br />
Ende Oktober folgten jene beiden Duelle,<br />
denen die Teamchefin im Vorfeld eine entscheidende<br />
Rolle zugesprochen hatte. Gegen Portugal,<br />
das in diesem Sommer erstmals an einer<br />
Weltmeisterschaft teilgenommen hatte, konnte<br />
sich das <strong>ÖFB</strong>-Team für den betriebenen<br />
Aufwand in den ersten beiden Partien belohnen<br />
– und das mit der maximalen Punkteausbeute.<br />
Das erste Aufeinandertreffen in Altach sorgte<br />
dabei bereits im Vorfeld für positive Schlagzeilen,<br />
denn mit 4.800 Fans erlebte das Frauen-<br />
Nationalteam in der Cashpoint Arena das erste<br />
ausverkaufte Heimspiel der Geschichte. Die<br />
Kulisse im Ländle pushte Feiersinger und Co.<br />
zu einem 2:1-Heimerfolg. Die an diesem Tag<br />
herausragende Barbara Dunst sowie ein Eigentor<br />
der Portugiesinnen sorgten für den verdienten<br />
Heimerfolg im „Schnabelholz“. Dass der<br />
<strong>ÖFB</strong>-Auswahl wenige Tage später an der Atlantikküste<br />
in Varzim der nächste Coup gegen<br />
Portugal gelingen konnte, war abermals das<br />
Ergebnis einer geschlossenen Teamleistung<br />
und bestechender Effizienz. Bei strömendem<br />
Dauerregen brachten Eileen Campbell und die<br />
eingewechselte Viktoria Pinther das Nationalteam<br />
auf die Siegerstraße und hielten den direkten<br />
Konkurrenten damit vor den beiden<br />
letzten Gruppenspielen auf Abstand.<br />
In Altach<br />
herrschte<br />
ausgelassene<br />
Länderspiel-Stimmung.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 29
UEFA WOMEN´S NATIONS LEAGUE<br />
Die Ausbeute von sieben Punkten nach<br />
vier Spielen bescherte der Elf von Irene Fuhrmann<br />
schon vor dem vorletzten Gruppenspiel<br />
in Frankreich eine komfortable Ausgangssituation,<br />
denn bei einem Remis zwischen<br />
Norwegen und Portugal wäre der <strong>ÖFB</strong>-Auswahl<br />
bereits am 5. Spieltag der sichere Verbleib<br />
in der Liga A sicher gewesen. Diese<br />
Konstellation wurde von den Skandinavierinnen<br />
mit deren 4:0-Erfolg allerdings durchkreuzt,<br />
Österreich war somit beim ausverkauften<br />
Gastspiel im Roazhon Park in Rennes<br />
vor 26.000 französischen Zuschauer:innen<br />
gefordert.<br />
In der Bretagne zeigten Manuela Zinsberger<br />
und ihr Team die wohl beste erste<br />
Spielhälfte der gesamten Gruppenphase,<br />
ließen sich auch vom erneut frühen Gegentreffer<br />
Frankreichs nicht beirren und scheiterten<br />
beim Abschluss von Barbara Dunst und<br />
Marie Höbinger denkbar knapp an der französischen<br />
Torfrau oder der Querlatte. Auch<br />
nach dem Seitenwechsel hielt die <strong>ÖFB</strong>-Elf<br />
couragiert dagegen. Am Ende setzte sich<br />
beim 0:3 die Kaltschnäuzigkeit und Effektivität<br />
von Les Bleues durch. Ein Lichtblick blieb<br />
jedoch die gezeigte Leistung ebenso wie das<br />
langersehnte Team-Comeback von Julia Hickelsberger.<br />
Die verpasste Vorentscheidung bedeutete<br />
somit einen echten Showdown gegen<br />
Norwegen um den als Ziel ausgeschriebenen<br />
zweiten Platz und den damit verbundenen<br />
direkten Verbleib in der Liga A. Ein Remis<br />
hätte Österreich dabei schon gereicht.<br />
Beim Startelf-Debüt von Lilli Purtscheller,<br />
die erst im April beim 2:0-Testspielerfolg über<br />
Tschechien ihr überhaupt erstes Länderspiel<br />
für Rot-Weiß-Rot absolvierte, erwischten die<br />
Österreicherinnen einen optimalen Start. Nach<br />
Assist von eben jener Lilli Purtscheller netzte<br />
Eileen Campbell zur frühen Führung in der<br />
neunten Minute. „Lilli hat das auf den Platz<br />
gebracht, was wir von ihr erwartet hatten –<br />
dass sie mutig und dynamisch ist, ihre Vorstöße<br />
nach vorne macht und auch defensiv<br />
konzentriert mitarbeitet. Dazu kann ich ihr nur<br />
gratulieren“, befand auch Irene Fuhrmann. Für<br />
die Vorentscheidung und das 2:0 durch die<br />
eingewechselte Katharina Schiechtl ließ sich<br />
die <strong>ÖFB</strong>-Elf bis in die Schlussminuten Zeit,<br />
der 1:2-Anschlusstreffer der Norwegerinnen<br />
in der Nachspielzeit blieb ohne Folgen.<br />
Durch den dritten Sieg im sechsten Gruppenspiel<br />
fixierte die Fuhrmann-Elf den anvisierten<br />
zweiten Platz und startet damit auf<br />
dem Weg zur Euro 2025 in der Schweiz auch<br />
im Frühjahr 2024 aus der Liga A in die European<br />
Qualifiers.<br />
„Hätte mir jemand vor der Gruppenphase<br />
gesagt, dass wir am Ende auf Platz zwei<br />
stehen, hätte ich es wahrscheinlich belächelt.<br />
Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen.<br />
Wir haben gesehen, wozu das Team im Stande<br />
ist“, so eine stolze Manuela Zinsberger.<br />
„Es ist sensationell, dass wir am Ende<br />
mit zehn Punkten auf Tabellenplatz zwei stehen.<br />
Das zeugt von unserer stetigen Entwicklung<br />
und ist das, was wir gerne mit in das<br />
Jahr 2024 nehmen“, so die Teamchefin zum<br />
Abschluss des Jahres 20<strong>23</strong>, an dessen Beginn<br />
mit den Niederlanden und Belgien bereits<br />
zwei weitere Top-Teams (erstmalig) besiegt<br />
werden konnten.<br />
Zufrieden resümiert daher auch <strong>ÖFB</strong>-<br />
Präsident Klaus Mitterdorfer, der das Team<br />
beim Auftakt in Norwegen vor Ort unterstützte,<br />
den Herbst: „Wir haben in diesem neuerschaffenen<br />
Bewerb einmal mehr gesehen,<br />
dass unser Frauen-Nationalteam mit den<br />
großen Nationen mithalten kann, sich nicht<br />
auf den Erfolgen der vergangenen Europameisterschaften<br />
ausruht, sondern die Entwicklung<br />
auf allen Ebenen stetig vorantreibt.<br />
Noch mehr hat mich in diesem Herbst gefreut,<br />
dass auch die Fans in Österreich diese Leistungen<br />
anerkennen und für eine herausragende<br />
Unterstützung gesorgt haben. Dieses<br />
Momentum gilt es in das Jahr 2024 mitzunehmen,<br />
wenn in den European Qualifiers<br />
die nächsten Top-Nationen auf unser Frauen-<br />
Nationalteam warten.“<br />
Im Februar 2024 wird das Frauen-Nationalteam<br />
in das neue Jahr starten. Die Testspielgegnerinnen<br />
für den Jahresauftakt sollen<br />
im Verlauf des Winters fixiert werden. Die<br />
ersten Pflichtspiele der European Qualifiers<br />
warten dann ab April auf das Frauen-Nationalteam.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)<br />
Im Viola Park in Wien-Favoriten<br />
wurde das Team von einer Rekordkulisse<br />
gefeiert.<br />
Eileen Campbell erzielte beim<br />
Sieg über Norwegen ihren Premieren-Treffer<br />
für Österreich.<br />
UEFA WOMEN´S<br />
NATIONS<br />
LEAGUE<br />
Gruppe A2 Sp. S U N TV P<br />
1. FRA 6 5 1 0 9:1 16<br />
2. AUT 6 3 1 2 7:8 10<br />
3. NOR 6 1 2 3 9:8 5<br />
4. POR 6 1 0 5 5:13 3<br />
30<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
JETZT<br />
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FRAUEN NATIONALTEAM<br />
TEXT JONAS DORMANN<br />
Die stille Leaderin<br />
Leaderfigur: Verena<br />
Hanshaw, hier<br />
beim Match auswärts<br />
in Portugal.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />
des Nationalteams<br />
Seit 2011 schnürt Verena Hanshaw ihre Schuhe für das<br />
Frauen-Nationalteam. Auch ohne WM-Teilnahme wird das<br />
Jahr 20<strong>23</strong> für die 29-Jährige ein besonderes bleiben, denn<br />
ausgerechnet beim Rekordspiel im Viola Park absolvierte<br />
die Wienerin ihr 100. Länderspiel für Rot-Weiß-Rot.<br />
Mit aktuell 104 Länderspielen zählt<br />
Verena Hanshaw seit diesem<br />
Spätsommer zu jenen sechs Nationalteamspielerinnen,<br />
die den<br />
Club der 100er erreicht haben.<br />
Die 29-jährige Wienerin reiht sich<br />
damit an die Seite von Rekordspielerin Sarah<br />
Puntigam (140), Carina Wenninger (127),<br />
Sarah Zadrazil (115), Nina Burger (109) und<br />
Laura Feiersinger (110) ein.<br />
Den großen Traum vom Profifußball hat<br />
die Verteidigerin dabei schon in jungen Jah-<br />
32<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
en gelebt und forciert: „Für mich war ganz<br />
früh klar, dass ich ins Ausland gehen will und<br />
auch muss, wenn ich im Profifußball etwas<br />
erreichen will. Ich habe im LAZ lange Zeit<br />
bei den Burschen gespielt, davon habe ich<br />
sicher viel profitiert“, blickt Hanshaw, die ihre<br />
Jugend im Wiener Norden verbrachte, auf<br />
ihre Anfänge zurück. Nach nur einem Jahr<br />
im Erwachsenenfußball beim USC Landhaus<br />
wagte die damals 16-Jährige den Sprung<br />
nach Deutschland. Tanja Schulte, die heutige<br />
sportliche Leiterin des spusu SKN St. Pölten<br />
und damalige Trainerin des Herforder SV,<br />
scoutete die junge Verena Hanshaw damals<br />
bei einem Nachwuchs-Ländermatch und<br />
holte sie schließlich nach Nordrhein-Westfalen.<br />
„Wir sind heute noch gute Freunde<br />
und immer wieder im Austausch“, verrät<br />
Hanshaw.<br />
Eine Entscheidung, auf die sie heute<br />
noch zufrieden zurückblickt: „Ob ich denselben<br />
frühen Weg ins Ausland heute wieder<br />
einschlagen würde, kann ich nicht sagen. Es<br />
ist immer ein großer Schritt für ein junges<br />
Mädchen, früh von daheim wegzugehen.<br />
Damals gemeinsam mit Laura (Feiersinger,<br />
Anm. d. Red.) diesen Schritt zu wagen, hat<br />
mir sehr geholfen. Ich habe es aber nie<br />
bereut. Einzig den Schulabbruch bedauere<br />
ich ein wenig, das würde ich heute anders<br />
machen“, so Hanshaw, die sich sicher ist,<br />
dass es für die heutige Generation junger<br />
Spielerinnen „einfacher ist, weil man heutzutage<br />
bessere Chancen hat, in einer Akademie<br />
auf hohem Niveau zu trainieren und<br />
sich zu entwickeln.“<br />
Der vor vielen Jahren eingeschlagene<br />
Weg hat die Linksverteidigerin heuer erstmals<br />
mit ihrem Club Eintracht Frankfurt, wo<br />
sie seit 2018 unter Vertrag steht, in die Gruppenphase<br />
der UEFA Women´s Champions<br />
League geführt. „Den Traum von der großen<br />
Fußballbühne habe ich schon immer gelebt.<br />
Es bedeutet mir persönlich viel und macht<br />
mich stolz, heute sagen zu können, dass ich<br />
die große Bühne Champions League erreicht<br />
und erlebt habe. Auch wenn es extrem anstrengend<br />
ist, hat sich all der Aufwand gelohnt“,<br />
schwärmt Hanshaw, deren Eintracht<br />
es im ersten Heimspiel direkt mit Titelverteidiger<br />
Barcelona zu tun bekam.<br />
Die Frage nach dem persönlichen Highlight<br />
in diesem Jahr stellt sich für die 104-fache<br />
Teamspielerin dennoch nicht. „Das<br />
Heimspiel gegen Frankreich im Viola Park<br />
Im Nationalteam wird Hanshaw<br />
(unten mit Laura Feiersinger)<br />
aufgrund ihrer empathischen<br />
Art geschätzt.<br />
Zum 100. Länderspiel<br />
gab es Geschenke<br />
von Präsident Mitterdorfer<br />
und Sportdirektor<br />
Schöttel.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
war ganz eindeutig der Höhepunkt in diesem<br />
Jahr. Ich habe früher auf den Nebenplätzen<br />
der Generali Arena trainiert. Die Partie war<br />
für mich wie ein „Nachhausekommen“. Dazu<br />
der Zuschauerrekord mit über 10.000 Fans.<br />
Das war in allen Belangen besonders.“<br />
Besonders ist auch gewiss jene Wertschätzung,<br />
welche die Wienerin im Kreis des<br />
Nationalteams genießt. Dort, wo sie trotz<br />
ihrer Erfahrungen und Erfolge nicht nach der<br />
großen Aufmerksamkeit giert, sondern für<br />
ihre empathische Art als ruhige Leaderin<br />
geschätzt und respektiert wird. „Für mich<br />
war das große Rampenlicht nie von Bedeutung.<br />
Mir ist wichtig, meinen Teil im Team<br />
beizutragen. Anerkennung und Wertschätzung<br />
sind schön und es gibt einem ein gutes<br />
Gefühl. Mir ist aber wichtiger, zu meinen<br />
Mitspielerinnen einen guten Draht zu haben.<br />
Ich denke, ich bin ein einfühlsamer Mensch<br />
und habe ein gutes Gespür dafür, wie es<br />
jemandem geht. Ich glaube, ich werde in<br />
Frankfurt nicht ohne Grund die „Mama“<br />
genannt. Aber ich mag das und denke, diese<br />
Rolle braucht es in einem Team auch.“<br />
Eine entscheidende Rolle hat Hanshaw<br />
mit dem Frauen-Nationalteam auch in der<br />
Gruppenphase der UEFA Women´s Nations<br />
League gespielt. Der neuerschaffene Wettbewerb<br />
kommt bei der Wahl-Frankfurterin<br />
gut an: „Ich finde das System und auch den<br />
Zeitpunkt genau richtig, weil der Frauenfußball<br />
riesige Schritte vorwärts macht. Jede<br />
Spielerin will Partien auf hohem Niveau gegen<br />
gute Gegner und vor großen Kulissen<br />
spielen, auch wenn es durch die Doppelbelastung<br />
von Club- und Nationalteamfußball<br />
immer intensiver wird. Auch für<br />
die Liga B und C ist es ein Mehrwert<br />
und Gewinn, weil es auch dort für<br />
mehr Spannung und Entwicklung<br />
sorgt.“<br />
Ernst wird es für Hanshaw<br />
und die <strong>ÖFB</strong>-Elf erst wieder ab<br />
April 2024, wenn die European<br />
Qualifiers starten. Für Spielerinnen<br />
und Fans heißt das abermals<br />
Spiele gegen Top-Nationen<br />
wie England oder Deutschland.<br />
Wunschgegner gibt es für<br />
Verena Hanshaw dabei nicht:<br />
„Da habe ich keine Präferenzen,<br />
ich freue mich vielmehr auf<br />
alles, was kommt und lasse<br />
mich überraschen.“<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 33
U21<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Verteidiger mit<br />
Bonuspunkt<br />
<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY (2)<br />
Paul Koller schoss das U21-Nationalteam<br />
im November mit einem<br />
Doppelpack zum Sensationssieg<br />
gegen Frankreich. Mit seinen drei<br />
Treffern war er zudem bester U21-<br />
Torschütze im Herbst. Dabei fing<br />
das Jahr für ihn unglücklich an.<br />
Lautstarke Unterstützung, tosender<br />
Applaus und am Ende Standing Ovations.<br />
Die Stimmung in der Innviertel<br />
Arena Ried hätte an diesem 17. November<br />
nicht besser sein können. So<br />
richtig realisieren, was da gerade passierte,<br />
konnte wohl niemand der 2.655 Fans<br />
im Stadion. Das U21-Nationalteam, das nach<br />
der 0:1-Niederlage im Oktober in Slowenien<br />
schwer in die Kritik geraten war, zeigte gegen<br />
die Millionentruppe aus Frankreich eine sensationelle<br />
Leistung und gewann am Ende<br />
hochverdient mit 2:0. Mit knapp 380 Millionen<br />
Euro ist das französische U21-Team um<br />
100 Millionen Euro „wertvoller“ als das <strong>ÖFB</strong>-<br />
34<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Nationalteam. Das österreichische U21-Team<br />
besitzt hingegen einen Marktwert von etwa<br />
20 Millionen Euro (alle Summen laut transfermarkt.at).<br />
Doch an diesem kalten Novemberabend<br />
war davon nichts zu sehen. Die Auswahl von<br />
Teamchef Werner Gregoritsch ließ die Franzosen<br />
nicht zur Entfaltung kommen, traf<br />
selbst durch Christoph Lang, Yusuf Demir,<br />
Manuel Polster und Bernhard Zimmermann<br />
gleich viermal die Stange. Mann des Abends<br />
in Ried war Altach-Verteidiger Paul Koller,<br />
der beide Treffer erzielte. „Es war natürlich<br />
geil, dass ich da zwei Tore gemacht habe.<br />
Die Torgefahr ist sicher ein Bonuspunkt für<br />
einen Innenverteidiger, kann vielleicht nicht<br />
jeder“, so Koller selbst.<br />
Medial wurde die Qualifikation für die<br />
UEFA U21 EURO 2025 in der Slowakei bereits<br />
abgeschrieben. Beirren lassen hat sich<br />
die Gregoritsch-Auswahl davon aber nicht,<br />
wie Koller sagt: „Das Wichtigste war, dass<br />
wir bei uns geblieben sind. Wir haben immer<br />
gewusst, welches Potenzial wir haben. Das<br />
haben wir auf den Platz gebracht und jedem<br />
bewiesen, was wir für ein Team sind.“<br />
Verletzung zum Start<br />
Dabei begann das Länderspieljahr für Koller<br />
mit einem Rückschlag. Im ersten Lehrgang<br />
20<strong>23</strong> zog er sich einen Einriss des Syndesmosebandes<br />
im linken Sprunggelenk zu.<br />
„Ich habe im Training einen Schuss abgeblockt,<br />
da ist es passiert“, erinnert sich der<br />
Abwehrspieler. Dadurch verpasste er einen<br />
Großteil der Frühjahrsrunde bei seinem damaligen<br />
Verein, dem GAK, mit dem er um<br />
den Aufstieg in die Bundesliga kämpfte.<br />
„Natürlich war es nicht schön, dass ich einige<br />
Spiele zuschauen musste. Aber ich habe<br />
immer nur daran gedacht, schnellstmöglich<br />
zurückzukommen“, sagt er. Am Ende der<br />
Saison verpasst der gebürtige Judenburger<br />
mit dem GAK denkbar knapp den Aufstieg<br />
in die Bundesliga.<br />
Ihm selbst gelingt dieser Schritt. Er unterschreibt<br />
einen Vertrag in Vorarlberg beim<br />
Cashpoint SCR Altach. „Es war für mich<br />
persönlich ganz wichtig, dass ich den Sprung<br />
in die Bundesliga geschafft habe. Natürlich<br />
wäre es für mich als Steirer lässig gewesen,<br />
mit dem GAK in die Bundesliga aufzusteigen,<br />
aber es hat leider nicht sollen sein. Ich hoffe,<br />
Doppel-Torschütze gegen<br />
Frankreich: Paul Koller.<br />
UEFA U21<br />
EURO 2025 –<br />
QUALIFIKATION<br />
Gruppe H Sp. S U N TV P<br />
1. FRA 4 3 0 1 15:3 9<br />
2. SLO 4 3 0 1 6:5 9<br />
3. AUT 4 2 1 1 5:2 7<br />
4. BIH 4 1 0 3 4:7 3<br />
5. CYP 4 0 1 3 2:15 1<br />
Die nächsten Spiele:<br />
Österreich – Zypern<br />
Di., 26. März 2024<br />
Bosnien-Herzegowina –<br />
Österreich<br />
Fr., 6. September 2024<br />
dass sie in dieser Saison aufsteigen“, so der<br />
kopfballstarke Verteidiger.<br />
Auch im Ländle etabliert sich Koller<br />
umgehend als Stammspieler, ist aus der<br />
Startelf der Altacher kaum wegzudenken.<br />
„Ich denke, dass ich das Niveau der Bundesliga<br />
sehr schnell adaptieren konnte und<br />
gleich meine Leistung gebracht habe.“ Ganz<br />
zufrieden ist er aber nicht: „Der Saisonstart<br />
war in Ordnung. In den letzten Runden<br />
waren wir zu inkonstant.“ Eine Aussage, die<br />
Koller auch genauso auf das U21-Team beziehen<br />
könnte.<br />
Wechselhafter Herbst<br />
Mit einer Serie von acht ungeschlagenen<br />
Spielen starteten Kapitän Braunöder, Koller<br />
und Co. im September in die EURO-Quali.<br />
Um dann im ersten Spiel mit dem 1:1 auf<br />
Zypern gleich einmal einen Rückschlag zu<br />
erleiden. Er denke nicht, dass sie das Spiel<br />
zu locker genommen hätten, sagt Koller. „Mit<br />
dem verschossenen Elfer und der direkt<br />
folgenden roten Karte ist schon viel gegen<br />
uns gelaufen. Aber nachdem wir geführt<br />
haben, waren wir einfach zu naiv.“ Nach dem<br />
2:0-Heimsieg gegen Bosnien stand im Oktober<br />
das wichtige Auswärtsspiel in Slowenien<br />
auf dem Programm. Wenige Tage zuvor<br />
gab es mit der 1:2-Pleite (Tor Koller) im Test<br />
gegen Norwegen die erste Niederlage des<br />
U21-Teams seit Juni 2022.<br />
„Wir wussten, wie schwierig es in Slowenien<br />
wird. Sie sind der direkte Konkurrent<br />
im Kampf um die EURO-Teilnahme. Das<br />
Gegentor direkt nach der Pause war ein<br />
Schlag ins Gesicht. Gegen so eine konterstarke<br />
Mannschaft war das an dem Tag nicht<br />
mehr zu drehen“, sagt der Linksfuß. Die<br />
Enttäuschung nach dem 0:1 und dem nächsten<br />
Rückschlag in der Quali war groß. „Das<br />
tat schon richtig weh. Die Fassungslosigkeit<br />
und Leere nach dem Match in der Kabine<br />
war riesig.“<br />
Doch mit dem Sieg über Frankreich hat<br />
es das U21-Team im kommenden Jahr selbst<br />
in der Hand, sich für die EURO zu qualifizieren.<br />
„Es ist unser großes Ziel. Die Frankreich-<br />
Partie muss unser Maßstab sein. Wir müssen<br />
furchtlos auftreten und unser Spiel<br />
durchziehen. Dann bin ich mir sicher, dass<br />
wir eine noch größere Feier erleben als nach<br />
dem Sieg gegen Frankreich.“<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 35
NACHWUCHS<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Zwölf Spiele, neun Siege, drei Unentschieden<br />
und keine Niederlage. Mit dieser eindrucksvollen<br />
Bilanz schlossen die vier<br />
<strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams ihre jeweiligen<br />
Quali-Runden im Herbst ab.<br />
Für ein Novum sorgte dabei das U19-<br />
Nationalteam (JG 2005) von Teamchef Oliver<br />
Lederer, das mit nur einem erzielten Treffer, aber<br />
ohne Gegentor, Gruppensieger des Mini-Turniers<br />
in Montenegro wurde und sich gegen die Gastgeber,<br />
Wales und England durchsetzen konnte.<br />
Highlight dabei war das torlose Remis im abschließenden<br />
Match gegen England, das nicht nur den<br />
Gruppensieg bedeutete, sondern für die „Young<br />
Lions“ das Ausscheiden als Gruppendritter.<br />
„Ich bin unfassbar stolz auf die Spieler und<br />
das gesamte Team. Dass wir in dieser anspruchsvollen<br />
Gruppe am Ende ungeschlagen als Gruppensieger<br />
aufsteigen, ist der Lohn für die harte<br />
Arbeit, die wir nicht nur in diesem Lehrgang,<br />
sondern in den letzten eineinhalb Jahren geleistet<br />
haben“, so Lederer.<br />
Dass es bis zur Teilnahme an der UEFA U19<br />
EURO 2024 noch ein weiter Weg ist, ist dem<br />
Teamchef und seinen Spielern aber bewusst. „Wir<br />
heben jetzt nicht ab, wissen auch, wo wir uns<br />
noch steigern müssen“, sagt der U19-Teamchef.<br />
19 Spiele sind die Talente des Jahrgangs 2005<br />
mittlerweile ungeschlagen. Eine Serie, die im<br />
März in der Eliterunde fortgesetzt werden soll.<br />
„Das ist eine phänomenale Leistung“, so Lederer.<br />
Stolz konnte auch Lederers Teamchefkollege<br />
Martin Scherb sein, der sich mit seinem U17-<br />
Nationalteam (JG 2007) in der ersten Quali-Runde<br />
in Georgien auf dem Weg zur UEFA U17 EURO<br />
2024 gegen die Gastgeber, Litauen und Dänemark<br />
durchsetzen konnte.<br />
„Wir haben gegen unangenehme Gegner<br />
drei starke Spiele abgeliefert. Wir haben uns von<br />
keinem Widerstand aus der Bahn werfen lassen“,<br />
so Scherb. Nach Siegen gegen Georgien und Litauen<br />
stand das U17-Team nach zwei Spielen mit<br />
einem Bein in der Eliterunde. Aufgrund der anderen<br />
Ergebnisse musste zum Abschluss gegen<br />
Dänemark aber ein Punktgewinn her. Doch dann<br />
lag das U17-Team gegen Dänemark zur Pause<br />
bereits mit 0:2 zurück. Die Scherb-Auswahl gab<br />
sich aber nicht auf und kam nach einer starken<br />
zweiten Halbzeit noch zu einem 2:2, das am Ende<br />
den ersten Gruppenplatz bedeutete.<br />
„Alle Spieler, die dabei waren, haben in jeder<br />
Sekunde alles gegeben. Alle haben ihre Leistung<br />
gebracht. Dann ist so ein Gruppensieg möglich.<br />
Das gibt uns viel Kraft für die künftigen Aufgaben.<br />
Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges“,<br />
sagt der U17-Teamchef.<br />
U19<br />
Goldene<br />
Vier <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams bestritte<br />
runde auf dem Weg zu den jeweilige<br />
Teams qualifizierten sich als Grup<br />
Dabei gab es keine<br />
U17 MÄDELS<br />
36<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
<strong>ÖFB</strong> (3)<br />
r Herbst<br />
n im Herbst die erste Qualifikationsn<br />
Europameisterschaften – und alle<br />
pensieger für die zweite Runde.<br />
einzige Niederlage.<br />
U17<br />
U19 MÄDELS<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />
Weiße Weste<br />
Eine noch eindrucksvollere Bilanz können die<br />
beiden Frauen-Nachwuchsteams aufweisen,<br />
die alle ihre sechs Quali-Spiele gewannen. Das<br />
U19 Frauen-Nationalteam (JG 2005) von Teamchef<br />
Hannes Spilka bestritt in der ersten Quali-Runde<br />
ein Mini-Turnier in Österreich und<br />
feierte in Wiener Neustadt Siege gegen Montenegro<br />
(3:0), Polen (4:0) und Dänemark (2:1).<br />
„Ich bin natürlich stolz und überglücklich.<br />
Wir wollten den Gruppensieg, wollten alle drei<br />
Spiele gewinnen, und das ist uns durch eine<br />
überragende Teamleistung gelungen“, so der<br />
Teamchef. Spilka geht nach der erfolgreichen<br />
ersten Quali-Hürde sogar noch einen Schritt<br />
weiter. „Ich blicke extrem positiv auf die zweite<br />
Quali-Runde – ganz egal, welche Gegner<br />
die Auslosung bringt. Ich traue mich zu behaupten,<br />
dass wir an der Spitze angekommen sind<br />
und jeden Gegner schlagen können. Aber<br />
natürlich wissen wir, wo wir herkommen und<br />
was es braucht, um erfolgreich zu sein. Das<br />
werden wir auch niemals vergessen“, sagt er.<br />
Die U19-Frauen steuern damit der bereits<br />
zweiten EURO-Teilnahme in Folge entgegen.<br />
„Wir schaffen es immer wieder, dass die Mannschaft<br />
topvorbereitet ist, dass die Spielerinnen<br />
genau wissen, worum es geht“, freut sich der<br />
Teamchef.<br />
Ein Prestigeerfolg gelang dem U17 Frauen-<br />
Nationalteam (JG 2007) von Teamchef Patrick<br />
Haidbauer, das beim Mini-Turnier in Deutschland<br />
gegen die DFB-Auswahl einen klaren<br />
3:0-Sieg feiern konnte und damit bereits nach<br />
dem zweiten Match die Qualifikation für die<br />
zweite Quali-Runde fixieren konnte. „So gut<br />
dieses Ergebnis am Papier aussieht, so viel<br />
Arbeit steckt dahinter. Wir hatten eine enorme<br />
Energie am Platz und haben sehr intensiv<br />
gespielt“, so Haidbauer nach dem Sieg.<br />
Neben dem Erfolg feierte die Haidbauer-<br />
Auswahl ein 8:0 gegen Rumänien und ein 2:1<br />
gegen die Ukraine. „Mit diesem Gesamt-Torverhältnis,<br />
den neun Punkten und auch dem<br />
Sieg über Deutschland haben wir sicherlich ein<br />
kleines Ausrufezeichen gesetzt und können<br />
stolz auf die Leistungen in dieser Qualifikationsrunde<br />
sein“, so der Teamchef.<br />
Im Dezember wird es für die vier <strong>ÖFB</strong>-<br />
Teams spannend. Dann werden in Nyon die<br />
zweiten Quali-Runden für den März ausgelost.<br />
Nach den bisherigen Leistungen ist für alle<br />
Teams eines klar: Sie wollen die Ergebnisse<br />
aus dem Herbst bestätigen. Vielleicht kann<br />
dann auch über einen Goldenen März gejubelt<br />
werden.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 37
WU20<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
Wenn Träume<br />
wahr werden<br />
Die U20 konnte sich mit einem 6:0<br />
im Play-off gegen Island als erstes<br />
<strong>ÖFB</strong> Frauen-Nationalteam für eine<br />
WM qualifizieren. „Wir waren bereits<br />
weg und die Weltmeisterschaft<br />
abgehakt“, sagte Teamchef Hannes<br />
Spilka. Der <strong>ÖFB</strong> CORNER berichtet,<br />
wie sich eine vertane Chance neu<br />
ergab und souverän genutzt wurde.<br />
Der Fußball hat ganz besondere Geschichten<br />
zu bieten. Eine davon<br />
wurde in diesem Dezember von den<br />
Spielerinnen des <strong>ÖFB</strong> U20-Frauen-<br />
Nationalteams geschrieben. Dass<br />
die Geschichte noch ein Happy End,<br />
nämlich die historische Qualifikation für die<br />
WM in Kolumbien bringt, ist aber auch einer<br />
unerwarteten Aktion der UEFA zu verdanken.<br />
Doch eins nach dem anderen.<br />
Im Juli 20<strong>23</strong> nimmt das Team von Hannes<br />
Spilka an der Endrunde der UEFA<br />
Women´s Under 19 EURO teil. Nach einem<br />
0:6 gegen Deutschland, einem 1:0 gegen<br />
die Niederlande und einem 3:3 gegen Belgien<br />
wird Österreich Gruppen-Dritter, womit<br />
der Halbfinaleinzug und die damit verbundene<br />
Qualifikation für den U20 Women´s<br />
World Cup 2024 knapp verpasst wird. Im<br />
Oktober kommt es dann zum Paukenschlag.<br />
Die UEFA verkündet, dass das Teilnehmerfeld<br />
von 16 auf 24 Teams aufgestockt wird. Rotweiß-rot<br />
bekommt in einem Play-off-Spiel<br />
gegen Island, den zweiten Gruppen-Dritten<br />
38<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
der EM, die Chance, doch noch zur WM zu<br />
fahren. Die Partie wird auf neutralem Boden<br />
im Mini Estadi im spanischen Salou ausgetragen.<br />
„Wir waren schon weg und haben diese<br />
Weltmeisterschaft eigentlich abgehakt. Jetzt<br />
lebt der Traum wieder“, betonte der Teamchef.<br />
Und den zweiten Matchball konnte sein Team<br />
am 4. Dezember dann auch eindrucksvoll verwerten.<br />
„Dieses Team ist wie eine Familie“<br />
Österreichs Kickerinnen des Jahrgangs<br />
2004/2005 setzen sich durch einen Hattrick von<br />
Nicole Ojukwu, einen Doppelpack von Alisa<br />
Ziletkina und ein Elfmeter-Tor von Isabel Aistleitner<br />
6:0 gegen die Altersgenossinen aus<br />
Island durch. „Ich kann gar nicht in Worte fassen,<br />
was ich gerade fühle. Es ist einfach ein Wahnsinn,<br />
echt ein Traum. Ich bin froh, dass ich der<br />
Mannschaft mit meinen drei Toren helfen konnte.<br />
Wir sind als ein Team aufgetreten, jede hat<br />
für jede gekämpft und alles reingehaut“, so<br />
Ojukwu. Kapitänin Lainie Fuchs führt an: „Es<br />
ist überwältigend, dass wir das geschafft haben.<br />
Dieses Team ist wie eine Familie. Es ist großartig,<br />
dass diese Reise weitergeht und uns zu<br />
einer WM-Endrunde führt.“<br />
In Spanien mit dabei war auch <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor<br />
Peter Schöttel, den nicht nur die Leistung<br />
der U20 und die erste erfolgreiche Qualifikation<br />
eines <strong>ÖFB</strong> Frauen-Nationalteams für<br />
eine WM, sondern auch die Stimmung auf der<br />
Tribüne begeisterte: „Das ist natürlich eine<br />
Unbeschreiblicher Jubel<br />
im spanischen Salou<br />
nach der geglückten<br />
Qualifikation für die WM<br />
2024 in Kolumbien.<br />
tolle Geschichte für den Verband. Dieser Erfolg<br />
spiegelt auch den Aufschwung im österreichischen<br />
Frauenfußball wider. Ich bin auch von<br />
den Familienangehörigen begeistert, die auf<br />
der Tribüne eine richtige Party gefeiert haben.<br />
Es war ein Spiel, das einen klaren und verdienten<br />
Sieger hervorgebracht hat, was uns eine<br />
Riesen-Freude bereitet.“ Teamchef Spilka sagt:<br />
„Es war wieder ein Wahnsinn. Die Fans von<br />
dieser Truppe, die Eltern, die Freunde und Bekannten<br />
– sie haben uns nach vorne gepusht<br />
und für eine echte Heimspiel-Atmosphäre gesorgt.<br />
Das hat sich auf das Spielfeld übertragen.“<br />
„Wollen auch bei der WM alles geben“<br />
Die WM-Endrunde in Kolumbien findet von 31.<br />
August bis 22. September 2024 statt. „Nachdem<br />
wir uns über die EM nicht für die WM<br />
qualifiziert haben war die Enttäuschung natürlich<br />
riesengroß. Dass wir noch einmal die Chance<br />
bekommen und genutzt haben, ist ein Wahnsinn.<br />
Jetzt wollen wir auch bei der WM alles<br />
geben und bestmöglich abschneiden“, blickt<br />
Teamspielerin Anna Holl bereits nach vorne.<br />
„Wir müssen erst einmal überlegen, was es<br />
heißt, zu einer WM zu fahren. Das kennen wir<br />
alle noch nicht. Die Vorfreude ist aber natürlich<br />
bereits riesengroß“, so Spilka. So sieht es auch<br />
seine Kapitänin Fuchs: „Ich glaube, dass jede<br />
junge Fußballerin davon träumt, einmal an einer<br />
WM teilzunehmen. Wir sind unglaublich stolz,<br />
dass wir das geschafft haben und genießen<br />
das jetzt.“<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 39<br />
<strong>ÖFB</strong>/KARACAM (4)
INFRASTRUKTUR<br />
TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />
Grünes Licht für<br />
Baustart des<br />
<strong>ÖFB</strong>-Campus<br />
Der <strong>ÖFB</strong> und<br />
seine Nationalteams<br />
erhalten<br />
2025<br />
eine gemeinsame<br />
Heimat.<br />
Nach einer<br />
mehrjährigen<br />
Planungsphase<br />
starten im<br />
Jänner die<br />
Bauarbeiten<br />
für das<br />
historische<br />
Infrastrukturprojekt.<br />
Nach einem sportlich erfolgreichen<br />
Jahr 20<strong>23</strong> kann der <strong>ÖFB</strong> zum Jahresabschluss<br />
weitere positive Neuigkeiten<br />
vermelden. Die Weichen<br />
für das Infrastrukturprojekt „<strong>ÖFB</strong>-<br />
Campus“ in der Wiener Seestadt<br />
sind nun endgültig gestellt. Nach der erfolgten<br />
Unterfertigung der Förderverträge durch<br />
Bund und Stadt wird der Spatenstich für das<br />
Leuchtturmprojekt im Jänner 2024 erfolgen.<br />
„Ich freue mich sehr und bin dankbar,<br />
dass auch in den ‚Schlussminuten‘ alle Kräfte<br />
gebündelt wurden, um dieses historische<br />
Projekt für den <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams<br />
Realität werden zu lassen. Mein Dank gilt<br />
allen Projektpartnern für die konstruktive und<br />
lösungsorientierte Zusammenarbeit, durch<br />
die solch ein Großprojekt erst ermöglicht<br />
werden kann. Vizekanzler und Sportminister<br />
Werner Kogler, Sport-Stadtrat Peter Hacker<br />
und Finanzminister Magnus Brunner haben<br />
durch ihr klares Commitment gemeinsam<br />
mit ihren Teams einen maßgeblichen Anteil<br />
daran, die Zukunft des österreichischen Fußballs<br />
auf allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich<br />
mitzugestalten“, so <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />
Mitterdorfer.<br />
CHRISTIANFUERTHNER / MA18<br />
Schulterschluss<br />
mit Bund und Stadt<br />
„Eines der größten Sport-Infrastrukturprojekte<br />
der letzten Jahrzehnte nimmt nach<br />
dreijähriger Planung und intensiver Prüfung<br />
seit heute konkrete Formen an: Baubeginn<br />
für das <strong>ÖFB</strong>-Trainingszentrum in Wien-Aspern!<br />
Als Sportminister freut es mich, dass<br />
wir als Fördergeber, in Abstimmung mit dem<br />
Finanzministerium und gemeinsam mit der<br />
Stadt Wien, dazu beitragen können, dass<br />
unsere zehn Fußball-Nationalteams in spätestens<br />
zwei Jahren eine eigene Homebase<br />
bekommen. Trainieren, schlafen, essen, Trainingsumfeldbetreuung<br />
an einem Ort – so<br />
wie das in den meisten europäischen Fußballnationen<br />
Best Practice ist. Wien-Aspern<br />
wird für ganze Generationen von Fußballerinnen<br />
und Fußballern zu einem Stück Heimat<br />
werden und so auch identitätsstiftend wirken,<br />
womit die Grundlage für weitere sportliche<br />
Erfolge gelegt sein dürfte. Mich persönlich<br />
begeistert, dass den Belangen des<br />
Umwelt- und Klimaschutzes speziell in den<br />
Bereichen Energiegewinnung und Ressourcenschonung<br />
große Bedeutung beigemessen<br />
wurde“, sagt Vizekanzler und Sportminister<br />
Werner Kogler.<br />
40<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Die Seestadt Wiens im<br />
22. Gemeindebezirk wird<br />
ab 2025 durch das Kompetenzzentrum<br />
des <strong>ÖFB</strong><br />
weiter aufgewertet.<br />
» Mit dieser modernen<br />
Trainings-<br />
Infrastruktur setzen<br />
wir den nächsten<br />
Schritt für erfolgreichen<br />
Fußball in<br />
Österreich! «<br />
„Ich freue mich, dass der <strong>ÖFB</strong> seinen<br />
Campus in der Seestadt Aspern errichtet.<br />
Es ist ein schönes Zeichen für die Stadt, den<br />
Bezirk und unser Stadtentwicklungsgebiet.<br />
Das neue Trainingszentrum und die Geschäftsstelle<br />
werden Verbesserungen für<br />
alle Nationalteams und Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des <strong>ÖFB</strong> bringen, und ein Teil<br />
wird auch von den Kindern und Jugendlichen<br />
der Donaustadt genutzt werden können. Ich<br />
bedanke mich bei Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />
seinen Vorgängern Leo Windtner und<br />
Gerhard Milletich und dem Bund für die<br />
gemeinsamen Anstrengungen und freue<br />
mich, wenn wir bald den Spatenstich in<br />
Aspern setzen können“, sagt Sportstadtrat<br />
Peter Hacker.<br />
„Mit dieser modernen Trainings-Infrastruktur<br />
setzen wir den nächsten Schritt für<br />
erfolgreichen Fußball in Österreich“, so Finanzminister<br />
Magnus Brunner. „Wir schaffen<br />
für alle Nationalteams des <strong>ÖFB</strong> bessere<br />
Trainingsbedingungen und etablieren gleichzeitig<br />
auch ein Kompetenzzentrum für<br />
Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Trainerinnen<br />
und Trainer. An diesem Erfolgsprojekt<br />
arbeiten Bund, Stadt und <strong>ÖFB</strong> gemeinsam.“<br />
Das historische Infrastrukturprojekt, in<br />
dem der <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams in<br />
Form eines Trainingszentrums mit angeschlossener<br />
Geschäftsstelle eine gemeinsame<br />
Heimat finden, wird auf Basis der<br />
Beschlüsse des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger<br />
Abstimmung mit dem Bund und der Stadt<br />
Wien realisiert. Das Bauvorhaben wird von<br />
der STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt,<br />
die Wien 3420 aspern Development<br />
AG ist eng in das Projekt eingebunden.<br />
Der <strong>ÖFB</strong>-Campus wird neben einem<br />
Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />
Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume<br />
sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />
auch moderne Büroräumlichkeiten umfassen.<br />
Dynamische Entwicklung<br />
Die Seestadt Wiens ist eines der größten<br />
Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in<br />
die 2030er Jahre entsteht im Nordosten<br />
Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk<br />
– eine Stadt mit Herz und Hirn,<br />
in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren<br />
Etappen werden hochwertiger Wohnraum<br />
für mehr als 25.000 Menschen und<br />
über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
entstehen. Auf dem Fundament von innovativen<br />
Konzepten wächst ein nachhaltiger<br />
Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer<br />
Wirtschaftskraft verbindet.<br />
Perfekt angebunden, zukunftsweisend geplant,<br />
vielfältig und offen – die Seestadt<br />
Aspern ist Wirtschaftsstandort von internationalem<br />
Zuschnitt und Lebenswelt zum<br />
Wohlfühlen. Als Top-Standort mitten in Europa<br />
mit bestens erschlossenen Grundstücken<br />
und einem aktiven Netzwerk innovativer<br />
Unternehmen und Institutionen ist die<br />
Seestadt für Betriebe und Unternehmen ein<br />
intelligentes Investment. Gleichzeitig finden<br />
Wohnungssuchende hier die perfekte Kombination<br />
aus Urbanität und Erholung.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 41
DIREKTION SPORT<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Keine One-Man-Show<br />
Seit 2021 ist Günter Kreissl<br />
als „Head of Goalkeeping“<br />
für den <strong>ÖFB</strong>-Torwartbereich<br />
verantwortlich. Was genau zu<br />
seinen Aufgaben gehört, welche<br />
Vorstellungen er hat,<br />
wie er die Debatte<br />
über Österreichs<br />
Nummer eins sieht<br />
und wer für ihn<br />
der beste Goalie<br />
aller Zeiten ist,<br />
erklärt er im Gespräch<br />
mit dem<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER.<br />
<strong>ÖFB</strong>/KARACAM<br />
Es gibt Berufsbezeichnungen, die versteht<br />
jeder. Und dann gibt es solche,<br />
bei denen man sich im ersten Moment<br />
fragt: „Was ist das?“ Der Job von<br />
Günter Kreissl gehört wohl zur zweiten<br />
Kategorie. Neben seinen Agenden als<br />
„Gesamtleiter Projekt12“, ist der ehemalige<br />
Bundesliga-Goalie auch „Head of Goalkeeping“<br />
im <strong>ÖFB</strong>. Diese Aufgabe teilt sich, wie<br />
Kreissl erklärt, in vier Unterbereiche auf. „Die<br />
vier Bereiche sind Torwarttrainer-Ausbildung,<br />
die von Roland Goriupp geleitet wird, Nationalteams,<br />
Talenteförderung und Strategie.<br />
Günter Kreissl hat in seiner<br />
Funktion als „Head of Goalkeeping“<br />
etwa 50 österreichische<br />
Torleute im Blick.<br />
Die Teilaspekte greifen aber ineinander und<br />
es ergeben sich Synergien“, so Kreissl. Er<br />
kenne nicht nur die aktuellen Torleute aller<br />
Nationalteams, sondern auch jene, die im<br />
„Dunstkreis“ der Teams wären. „Da reden<br />
wir von etwa 50 Torleuten“, sagt er.<br />
Über die aktuelle Situation bei den Nationalteam-Torwarttrainern<br />
zeigt er sich erfreut:<br />
„Wir haben aktuell Trainer, die in ihren<br />
jeweiligen Segmenten richtig gut und engagiert<br />
sind.“ Und weiter erklärt er: „Es geht<br />
in der Trainerarbeit auch viel um Pädagogik,<br />
weil ich mit einem 15-Jährigen natürlich<br />
42<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
anders umgehen muss als mit einem 25-Jährigen.<br />
Und mit den Frauen anders als mit<br />
den Männern. Aber die Spielanforderungen<br />
sind an alle grundsätzlich gleich“, betont<br />
Kreissl, dem wichtig ist, dass er nicht als<br />
One-Man-Show gesehen wird.<br />
Unterstütz wird er von Roland Goriupp,<br />
Martin Klug und Thomas Vollnhofer. „Wir sind<br />
sozusagen das Kern-Team. Zudem werden<br />
wir thematisch immer wieder von Michael<br />
Gspurning und Werner Pentz unterstützt“,<br />
so Kreissl.<br />
„Rot-weiß-roter Weg“<br />
Aktuell wird intensiv an einem Ausbildungsweg<br />
für österreichische Torleute gearbeitet,<br />
der bereits im LAZ-Alterssegment zur Anwendung<br />
kommen soll. Dieser „rot-weißrote<br />
Weg“, wie Kreissl es nennt, trägt den<br />
Arbeitstitel „Ö1“, in Anlehnung an die österreichische<br />
Nummer eins, die sich daraus<br />
ergeben soll. Internationale Trends werden<br />
hierfür genau beobachtet, und auch der<br />
Austausch mit Teamchef Ralf Rangnick und<br />
Sportdirektor Peter Schöttel spielt eine wichtige<br />
Rolle. „Ralf Rangnick betont immer<br />
wieder, wie wichtig das Torwartspiel für ihn<br />
ist. Er und auch Peter Schöttel nehmen<br />
immer wieder an unseren Sitzungen teil.<br />
Unsere Idee ist eine sehr ganzheitliche und<br />
soll von der Torwart-Kernkompetenz, dem<br />
Tore-Verhindern, über die fußballerischen<br />
Qualitäten bis hin zur Physis und Psyche alle<br />
Aspekte abbilden.“<br />
Bei der Ausbildung müsste aber auch<br />
auf die Arbeit in den Vereinen vertraut werden.<br />
„In den Nationalteams können wir nicht<br />
die Entwickler sein“, sagt Kreissl. Dort spielen<br />
Themen wie Diagnostik und Belastungssteuerung<br />
eine wichtige Rolle: „Wir versuchen,<br />
mit der Zeit zu gehen, können aber<br />
nicht überall gleichzeitig sein. All diese Dinge<br />
stehen auf unserer Agenda und wir arbeiten<br />
sie schrittweise ab.“<br />
Natürlich wäre es sein Wunsch, dass die<br />
jungen österreichischen Goalies weiterhin<br />
Spielpraxis bekommen würden, sagt Kreissl.<br />
Aber: „Die müssen sie sich auch verdienen.<br />
Wir dürfen keinem Jungendwahn verfallen.<br />
Das kann man nicht nur strukturell angehen.“<br />
Nichts schönreden<br />
Mit der Kritik, Österreich habe seit Jahren<br />
keine echte Nummer eins, setzt sich Günter<br />
Kreissl differenziert auseinander.<br />
„Es ist nicht mein Ziel, irgendetwas<br />
schönzureden. Es wird zurecht kritisiert, dass<br />
wir seit Jahren keinen Torwart haben, der<br />
über einen längeren Zeitraum Nummer-eins-<br />
Status in einer der Topligen hatte. Aber es<br />
ist auch ein wenig unfair unseren aktuellen<br />
Torleuten gegenüber. Die Goalies, die im<br />
Nationalteam gespielt haben, haben einen<br />
guten Job gemacht. Mit Alex Schlager haben<br />
wir einen Torwart, der sich in der Rolle als<br />
Nummer eins etabliert, der Stammtorwart<br />
in der Champions League ist. Tobias Lawal<br />
und Niklas Hedl sind zwei junge Tormänner,<br />
die Stammspieler bei Traditionsvereinen sind,<br />
und Patrick Pentz spielt bisher eine tolle<br />
Saison in Dänemark, um einige Beispiele zu<br />
nennen“, so Kreissl. Zudem hätten alle Frauen-<br />
und Nachwuchsteams starke und verlässliche<br />
Torleute.<br />
Kreissl sieht sich als Bindeglied zwischen<br />
den verschiedenen Bereichen. „Ich<br />
will, dass alle in die gleiche Richtung marschieren.<br />
Dann hat meine Funktion sicherlich<br />
einen Mehrwert für den Verband“, sagt er<br />
selbst.<br />
Doch wer ist eigentlich für Günter Kreissl<br />
der beste Keeper aller Zeiten? „Ob jetzt<br />
Neuer, Courtois, Casillas oder Buffon, das<br />
ist im Endeffekt Geschmacksache. Daher<br />
sage ich Lew Yaschin. Einfach weil keiner<br />
von uns weiß, wie gut er wirklich war, aber<br />
jeder sagt, er war ein fantastischer Torwart.<br />
Vielleicht beeindrucken mich auch nur diese<br />
alten schwarz-weißen Fotos. Zumindest kann<br />
mir bei dieser Antwort niemand widersprechen.“<br />
Teamarbeit ist für Kreissl<br />
ganz entscheidend, wie hier<br />
mit Tormann-Trainer Raimund<br />
Hedl (links) und<br />
Rangnick-Assistent Peter<br />
Perchtold.<br />
» Wir dürfen<br />
keinem<br />
Jugendwahn<br />
verfallen.«<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 43
Eine aufregende Ausbildung<br />
endet mit der Urkundenverleihung.<br />
Österreich<br />
hat nun 21 neue Pro-Diplom-Trainer:innen.<br />
<strong>ÖFB</strong> / KELEMEN (6)<br />
Mit dem letzten Modul, das ganz<br />
im Zeichen der Kompetenzgespräche<br />
stand, endete im November<br />
der aktuelle Kurs zum<br />
Erhalt des UEFA Pro Diploms<br />
– der höchstmöglichen Trainerausbildung.<br />
Am Ende durften<br />
sich alle Kursteilnehmer:innen über positive<br />
Prüfungsergebnisse und den Abschluss<br />
freuen.<br />
„Die Ausbildung endet zwar mit diesem<br />
Modul, aber gleichzeitig geht es jetzt erst<br />
so richtig los“, sagt Thomas Eidler (Gesamtleiter<br />
<strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie). Es gelte, die<br />
gelernten Inhalte in der täglichen Arbeit<br />
umzusetzen. „In unserer schnelllebigen Zeit<br />
darf man den Anschluss nicht verlieren. Man<br />
muss immer offen für Neues bleiben und<br />
darf sich nicht verrückt machen lassen. Das<br />
Lernen, die Weiterentwicklung hört nie auf“,<br />
so Eidler weiter.<br />
Elitärer Kreis<br />
Österreich hat 21 neue Elitetrainer:innen.<br />
Mit der offiziellen Urkundenverleihung<br />
endete der aktuelle Kurs zum Erwerb<br />
der UEFA Pro Lizenz, der höchsten Trainerausbildung.<br />
Alle Teilnehmer:innen absolvierten<br />
den Kurs positiv.<br />
44<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
UEFA PRO DIPLOM<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
21 Monate hat die Ausbildung vom<br />
Assessment bis zur Urkundenverleihung<br />
gedauert. „Es war ein harter Weg, wir haben<br />
den Teilnehmer:innen viel abverlangt, sie<br />
hatten extrem viel zu leisten. Aber die Balance<br />
in der Ausbildung hat, meiner Meinung<br />
nach, gut gepasst. Uns als Ausbildner war<br />
es ein besonderes Anliegen, ein Umfeld zu<br />
schaffen, in dem sich die Trainer:innen wohlfühlen<br />
und sich bestmöglich weiterentwickeln<br />
können“, sagt Franz Ponweiser (<strong>ÖFB</strong>-<br />
Trainerakademie).<br />
Kursleiter Eidler präzisiert: „Wir haben<br />
die Teilnehmer:innen aus ihrer Komfortzone<br />
herausgeholt, haben ihnen immer wieder<br />
den Spiegel vorgehalten und Dinge gemacht,<br />
die vielleicht im ersten Moment unorthodox<br />
wirkten, aber einiges bei ihnen bewegt<br />
haben. Der Trainerjob beginnt immer bei<br />
einem selbst. Das ist unser definierter Ansatzpunkt.<br />
Die Ziele der Ausbildung sind,<br />
dass die Trainer:innen mehr über Fußball,<br />
mehr über den Umgang mit Menschen und<br />
ganz besonders mehr über sich selbst lernen.<br />
Wenn wir das geschafft haben, dann<br />
bin ich hochzufrieden.“<br />
Urkundenverleihung<br />
durch <strong>ÖFB</strong>-Präsidenten<br />
Aus den Händen von <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />
Mitterdorfer erhielten die 20 Trainer und eine<br />
Trainerin in der Pyramide Vösendorf ihre<br />
Urkunde zum bestandenen UEFA Pro Diplom.<br />
Eidler freut sich über die Anwesenheit<br />
des Präsidenten: „Ich weiß es sehr zu schätzen,<br />
dass sich Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />
bei all seinen Terminen, die Zeit genommen<br />
hat, um bei der Urkundenverleihung anwesend<br />
zu sein. Das zeugt von großer Wertschätzung<br />
und betont die hohe Wichtigkeit<br />
der Trainer:innen für den österreichischen<br />
Fußball.“<br />
„Wir haben in Österreich etwa 60.000<br />
Trainer:innen, darauf können wir sehr stolz<br />
sein. Das ist der Elitebereich. Es ist für den<br />
österreichischen Fußball ganz, ganz wertvoll,<br />
dass es Trainer:innen gibt, die so eine umfangreiche<br />
und fundierte Ausbildung absolvieren<br />
und damit ihren Teil dazu beitragen,<br />
dass der österreichischen Fußball noch<br />
besser wird“, sagt der <strong>ÖFB</strong>-Präsident. Besser<br />
ausgebildete Trainer:innen würden au-<br />
» Die Ausbildung<br />
endet<br />
zwar, aber jetzt<br />
geht es erst los.<br />
Das Lernen, die<br />
Weiterentwicklung<br />
hört nie<br />
auf.«<br />
THOMAS EIDLER,<br />
GESAMTLEITER <strong>ÖFB</strong>-<br />
TRAINERAKADEMIE<br />
<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />
Kursleiter Thomas<br />
Eidler und Franz Ponweiser<br />
freuen sich mit Maria Wolf,<br />
der zweiten Frau mit UEFA<br />
Pro Diplom in Österreich.<br />
tomatisch bedeuten, dass es bessere Teams<br />
und besser ausgebildete Spieler geben<br />
würde, ergänzt Eidler.<br />
Mitterdorfer lobt die Arbeit der <strong>ÖFB</strong>-<br />
Trainerakademie: „Die <strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie<br />
tut wirklich alles dafür, um eine qualitativ<br />
hochwertige Ausbildung zur Verfügung zu<br />
stellen. Die ist wirklich herzeigbar, auch im<br />
internationalen Vergleich. Darauf können wir<br />
sehr stolz sein.“<br />
Zweite Frau mit Pro Diplom<br />
Stolz waren auch die Ausbildner Eidler und<br />
Ponweiser bei der Urkundenverleihung.<br />
„Wenn man am Ende der Ausbildung in die<br />
Gesichter der Teilnehmer:innen schaut, sieht<br />
und spürt man diese Wertschätzung uns<br />
gegenüber und das finde ich wirklich großartig“,<br />
sagt Eidler.<br />
Ponweiser stimmt ihm zu: „Es ist das<br />
höchste Trainerdiplom, das man erreichen<br />
kann. Da gehört man zu einem ganz elitären<br />
Kreis und das ist jedem bewusst. Wir sind<br />
unheimlich stolz auf alle. Es gab wirklich außergewöhnliche<br />
Leistungen bei diesem Kurs.“<br />
Zudem sieht er die eigene Arbeit bestätigt.<br />
„Der Wertebaum, den wir entworfen<br />
haben und unser Motto ‚Human first‘, das<br />
versuchen wir in der Arbeit mit den<br />
Trainer:innen mit Leben zu füllen. Ich denke,<br />
dass das bereits Früchte getragen hat. Man<br />
merkt, dass diese Wertehaltung in die Vereine<br />
getragen worden ist. Das ist uns wichtig,<br />
weil es immer um Menschen geht.“<br />
Mit Maria Wolf gibt es nun in Österreich<br />
eine zweite Frau, die das UEFA Pro Diplom<br />
positiv abgeschlossen hat. Bisher war Frauen-Teamchefin<br />
Irene Fuhrmann die einzige<br />
Absolventin. „Es freut mich sehr, dass nach<br />
unserer Teamchefin eine zweite Frau diese<br />
höchste Trainerausbildung gemacht hat. Ich<br />
glaube, dass wir insgesamt auf einem sehr,<br />
sehr guten Weg sind. Ich wünsche allen<br />
Absolvent:innen von Herzen sportlichen<br />
Erfolg und alles erdenklich Gute“, so Präsident<br />
Mitterdorfer.<br />
Wolf selbst hofft auf eine Vorbildwirkung:<br />
„Es war eine sehr emotionale Zeit,<br />
ein harter Weg, aber ich bin sehr dankbar,<br />
dass ich ihn gehen durfte. Ich hoffe, dass<br />
mir viele Frauen folgen werden. Sie sollen<br />
sich trauen, sie sind gern gesehen.“<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 45
BUNDESLIGA<br />
50-Jahre-Team<br />
GEPA/BUNDESLIGA<br />
Das sind die Besten der Bundesliga<br />
Sie sind die Besten – was die Hymne der<br />
Champions League verspricht, haben wir<br />
aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der<br />
Bundesliga gehalten. Eine Jury bestehend<br />
aus Klubvertetern, Journalisten/Sporthistorikern<br />
und Fans (mittels Publikumswahl auf bundesliga.at)<br />
hat gewählt, welche elf Spieler und<br />
welcher Trainer es sich verdient haben, in der<br />
ewigen All-Star-Elf der Bundesliga zu stehen.<br />
Der Pool aus wählbaren Spielern bestand dabei<br />
aus den Profis, die in den historischen Bundesliga-Journalen<br />
für die Jahrzehnte-Teams nominiert<br />
wurden.<br />
Aufgestellt wurde im vorgegebenen<br />
4-4-2-System (wobei die Verteidigung je nach<br />
Präferenz als Viererkette oder mit Libero/Vorstopper<br />
und Manndeckern befüllt werden konnte)<br />
inklusive Trainer. Herausgekommen ist eine<br />
Mannschaft von Weltklasse-Kickern, die die<br />
Herzen wohl aller österreichischen Fußball-<br />
Liebhaber höherschlagen lassen.<br />
50 Jahre-Tormann wurde Friedl Koncilia,<br />
die Verteidigung bilden Libero Heribert Weber,<br />
Vorstopper Bruno Pezzey, Linksverteidiger Andreas<br />
Ulmer (als einziger noch aktiver Spieler<br />
im Team) und Rechtsverteidiger Robert Sara.<br />
Im Mittelfeld stehen Peter Stöger, Andreas<br />
Herzog, Herbert Prohaska und Steffen Hofmann<br />
DAS 50-JAHRE-TEAM<br />
IM ÜBERBLICK:<br />
stehend (v. l.): Friedl<br />
Koncilia; Hans Krankl;<br />
Toni Polster; Andreas<br />
Herzog; Heribert Weber;<br />
Herbert Prohaska; Ivica<br />
Osim (Trainer)<br />
hockend (v. l.): Peter<br />
Stöger; Bruno Pezzey;<br />
Steffen Hofmann; Andreas<br />
Ulmer, Robert Sara<br />
(als einziger Legionär). Der Sturm wird von Toni<br />
Polster und Hans Krankl gebildet. Zum 50-Jahre-Trainer<br />
wurde Ivica Osim gewählt.<br />
Insgesamt haben die zwölf Akteure in der<br />
höchsten Spielklasse 4.189 Spiele absolviert,<br />
818 Tore erzielt und sind bei 57 Meistertiteln<br />
federführend dabei gewesen.<br />
Ein Spieler (Andi Ulmer) ist heute noch<br />
aktiv, einer (Bruno Pezzey) leider bereits verstorben<br />
und einer (Steffen Hofmann) nicht in<br />
Österreich geboren. Und mit Trainer Ivica Osim<br />
hat es auch ein international anerkannter Fußball-Philosoph<br />
in die Auswahl geschafft.<br />
Der Bundesliga-Legendenklub wird zudem<br />
um das Kriterium „50-Jahre-Team“ erweitert.<br />
Damit werden nun auch Friedl Koncilia, Bruno<br />
Pezzey, Andreas Herzog und Ivica Osim aufgenommen,<br />
die bisher noch nicht im Legendenklub<br />
der Liga vertreten waren.<br />
Bundesliga-Vorstandsvorsitzender<br />
Christian Ebenbauer: „In den vergangenen<br />
50 Jahren haben viele große Spieler und Trainer<br />
unsere Liga geprägt. Die breit aufgestellte<br />
Jury hat nun die beste Elf und den 50-Jahre-Trainer<br />
gewählt und es ist ein schönes<br />
Detail, dass dabei Spieler aus allen fünf Dekaden<br />
vertreten sind. Herzlichen Glückwunsch<br />
an alle Akteure!“<br />
46<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
FRAUEN<br />
TEXT JONAS DORMANN<br />
Die erste Saisonhälfte in der ADMI-<br />
RAL Frauen Bundesliga ist lange<br />
Zeit von einem Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
zwischen Serienmeister spusu<br />
SKN St. Pölten und Verfolger SPG<br />
SCR Altach / FFC Vorderland geprägt.<br />
Runde für Runde fahren beide Teams<br />
im Fernduell Sieg um Sieg ein, erst im direkten<br />
Duell in der nachgetragenen 8. Runde<br />
sowie im Heimspiel gegen die Wiener<br />
Austria am 9. Spieltag lassen die Vorarlbergerinnen<br />
Punkte, nach zuvor saisonübergreifend<br />
14 Siegen in Serie.<br />
„Sportlich ist die lange Serie von Altach<br />
sicherlich zu erwähnen. Sie haben eine überzeugende<br />
Hinrunde gespielt, nicht nur ergebnistechnisch,<br />
sondern vor allem spielerisch<br />
überzeugt. Das Tabellenmittelfeld dahinter<br />
ist ungemein spannend, viele Teams<br />
duellieren sich hier Woche für Woche auf<br />
Augenhöhe. Das verspricht Spannung für<br />
Fans und Zuseher:innen“, weiß auch Neo-<br />
Ligamanagerin Carina Wenninger.<br />
Verzichten müssen die Fans im Ländle<br />
ab der Rückrunde auf Stürmerin Eileen Campbell.<br />
Nach drei Jahren bei der Vorarlberger<br />
Spielgemeinschaft zieht es die Nationalteamspielerin<br />
in die deutsche Bundesliga zum SC<br />
Freiburg. Die Feldkircherin folgt damit ihren<br />
Nationalteam-Kolleginnen Lisa Kolb und Annabel<br />
Schasching. „Der Abgang von Eileen<br />
tut natürlich weh, aber durch ihre Performances<br />
in der Liga und die Tore im Nationalteam<br />
ist uns bewusst gewesen, dass sie auf den<br />
Zetteln vieler Clubs gelandet ist. Sie hat sich<br />
völlig verdient in das Rampenlicht gespielt<br />
und den Wechsel zum SC Freiburg erarbeitet.<br />
Natürlich werden wir im Winter versuchen,<br />
eine Spielerin zu finden, die Eileen adäquat<br />
ersetzen kann. Das wird gewiss kein leichtes<br />
Unterfangen“, weiß Altach-Coach Bernhard<br />
Summer.<br />
Ob die Rückrunde für Winter-Champion<br />
St. Pölten ein leichtes Unterfangen werden<br />
wird, dürfen die Fans mit Spannung erwarten.<br />
Trotz souveräner Tabellenführung ohne Punktverlust<br />
scheint es, als ob die „Wölfinnen“ in<br />
dieser Saison einen minimalen Hauch ihrer<br />
absoluten Dominanz verloren haben. Zwölf<br />
erzielte Treffer weniger im Vergleich zur ersten<br />
Saisonhälfte 2022/<strong>23</strong> bestätigen diese These.<br />
Die Wiener Austria und Neulengbach waren<br />
in der Hinserie nah dran, den Niederösterreicherinnen<br />
Punkte zu nehmen und verloren<br />
nur knapp gegen den Serienmeister.<br />
Halbzeit im<br />
heimischen<br />
Frauenfußball<br />
Mit Jahresende hat sich auch die<br />
ADMIRAL Frauen Bundesliga nach den<br />
ersten neun Runden in die Winterpause<br />
verabschiedet. Der Herbstmeistertitel<br />
geht wie in den Vorjahren an St. Pölten,<br />
doch die Konkurrenz rückt näher.<br />
Die „Wölfinnen“ des spusu SKN St. Pölten hatten auch in den ersten neun<br />
Spielen dieser Saison allen Grund zum ausgelassenen Jubel.<br />
48<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
SELINA MEIER<br />
Deutlich mehr Punkte erzielt als in der<br />
ersten Hälfte der Vorsaison hat der First<br />
Vienna FC 1894. Die Döblingerinnen sammelten<br />
in der vergangenen Spielzeit insgesamt<br />
26 Zähler, nach der ersten Saisonhälfte<br />
der aktuellen Spielzeit hält das Team<br />
von Trainer Mark Dobrounig bereits nach<br />
neun Runden bei 21 Punkten und gehört<br />
damit zu den Überraschungsteams der<br />
bisherigen Saison.<br />
Auch Carina Wenninger zieht nach der<br />
ersten Saisonhälfte eine durchaus positive<br />
Zwischenbilanz: „Ich denke es ist wichtig<br />
gewesen, im Sommer die gemeinsame<br />
Vereinstour mit unserem neuen Ligasponsor<br />
ADMIRAL zu machen, um einen persönlichen<br />
Einblick in die Vereine zu bekommen.<br />
Die ADMIRAL Frauen Bundesliga ist<br />
eine spannende und zugleich herausfordernde<br />
Liga. Vom jahrelangen Meister St.<br />
Pölten bis hin zu vielen Spielgemeinschaften<br />
aber auch aufstrebenden Teams, hinten<br />
denen renommierte Clubs mit erfolgreichen<br />
Herrenteams stehen, sind die Bandbreite<br />
und die individuellen Wünsche groß. Das<br />
bringt Möglichkeiten wie Herausforderungen<br />
zugleich.“<br />
Ein zentrales Thema in Österreichs<br />
höchster Frauenliga bleibt die Sichtbarkeit.<br />
„Es freut mich sehr, dass immer öfter<br />
Spiele in den großen Stadien ausgetragen<br />
werden. Es vermittelt ein anderes Bild,<br />
wenn die Wiener Austria den SK Sturm<br />
Graz in der Generali Arena empfängt. Es<br />
gilt, daran weiter zu arbeiten und die Liga<br />
und Clubs gesund wachsen zu lassen, um<br />
Altach mit Sabrina Horvat<br />
bläst zur Aufholjagd (links).<br />
Die Hinrunde der ADMIRAL<br />
Frauen Bundesliga hatte<br />
attraktive Spiele zu bieten<br />
wie das Ländle-Derby Dornbirn<br />
vs. Altach.<br />
» Es freut mich<br />
sehr, dass immer<br />
öfter Spiele in den<br />
großen Stadien<br />
ausgetragen werden.<br />
Es vermittelt<br />
ein anderes Bild,<br />
wenn die Wiener<br />
Austria den SK<br />
Sturm Graz in der<br />
Generali Arena<br />
empfängt. «<br />
die Professionalisierung Schritt für Schritt<br />
voranzutreiben“, weiß Wenninger.<br />
Einen großen Schritt im heimischen<br />
Frauenfußball könnten im weiteren Verlauf<br />
der Saison auch die Frauen des LASK machen.<br />
Die Winterköniginnen der 2. Frauen<br />
Bundesliga führen die Liga mit acht Siegen<br />
aus zehn Partien an und könnten den direkten<br />
Durchmarsch in das Fußballoberhaus<br />
schaffen. Mit den Wildcats aus Krottendorf,<br />
dem Aufsteiger FC Pinzgau Saalfelden, der<br />
SG FAC – USC Landhaus sowie der Spielgemeinschaft<br />
Südburgenland/TSV Hartberg<br />
lauern allerdings gleich vier Teams mit nur<br />
ein, zwei beziehungsweise drei Punkten<br />
Rückstand auf die Tabellenführerinnen aus<br />
Linz. Die Saison 20<strong>23</strong>/24 könnte in der 2.<br />
Frauen Bundesliga ein hochkarätig spannendes<br />
Saisonfinale um den Aufstieg in<br />
die ADMIRAL Frauen Bundesliga erleben.<br />
Bei einem Aufstieg der Linzerinnen winkt<br />
somit ab der Saison 2024/25 in Oberösterreich<br />
ein Linzer Derby mit dem FC Blau<br />
Weiß Linz / Union Kleinmünchen.<br />
Den Auftakt in das Fußballjahr 2024<br />
wird wie gewohnt der SPORTLAND Niederösterreich<br />
Frauen-Cup ausrichten. Acht<br />
Teams starten Anfang März in die Viertelfinal-Partien<br />
des heimischen Cup-Bewerbs.<br />
Titelverteidiger St. Pölten gastiert dabei im<br />
Niederösterreich-Derby bei SoccerCoin<br />
USV Neulengbach. Der einzige noch im<br />
Bewerb vertretene Zweitligist LASK ist zu<br />
Gast auf der Hohen Warte beim First Vienna<br />
FC 1894. Spannung ist somit auch 2024<br />
vorprogrammiert.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 49
FUTSAL<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
Zwei Freunde<br />
machen<br />
Namen<br />
alle Ehre<br />
Als 2000er-Jahrgänge gehören Alec<br />
Flögel und Manuel Gager zu den<br />
jüngsten Spielern im Futsal-Nationalteam.<br />
Ersterer debütierte 2021,<br />
Zweiterer 2019. Ihre gemeinsame<br />
Reise begann allerdings schon viel<br />
früher, im Kindesalter. Bereits im Nachwuchs<br />
des FK Austria Wien standen die beiden<br />
gemeinsam auf dem Fußballplatz. „Wir waren<br />
sechs oder sieben Jahre alt, als wir uns<br />
kennenlernten. Bis zur U14 haben wir jede<br />
Altersstufe miteinander gespielt. Auch abseits<br />
des Platzes haben wir viel miteinander<br />
unternommen. Das tun wir immer noch.<br />
Heute ist der Manu einer meiner besten<br />
Freunde“, berichtet Flögel.<br />
Während sich die Wege auf dem Rasen<br />
trennten, führten und blieben sie auf dem<br />
Parkett zusammen. Der Kompass, der zum<br />
Futsal lotste, war in beiden Fällen der Vater,<br />
der selbst in der Halle aktiv war. Von den<br />
Stella Rossa Kids über die Juniors, schaffte<br />
es das Duo in die Kampfmannschaft des<br />
Rekordmeisters. „Der Papa hat auch bei<br />
Stella Rossa gespielt, ich bin von klein auf<br />
in die Halle mitgekommen“, erinnert sich<br />
Gager. „Es hat uns schon damals großen<br />
Spaß gemacht, Futsal zu spielen“, sagt Flögel.<br />
Alec Flögel und Manuel Gager haben<br />
Väter mit einer glorreichen Vita. Doch<br />
die beiden Futsal-Nationalteamspieler<br />
verbindet noch viel mehr. Mit dem <strong>ÖFB</strong><br />
CORNER sprechen sie über vermeintlich<br />
große Fußstapfen, Freundschaft,<br />
Rivalität und ihre gemeinsamen Ziele.<br />
50<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
„Der Papa unterstützt<br />
mich bei allen Dingen“<br />
Spaß am runden Leder hatten und haben<br />
auch die Väter Thomas Flögel und Herbert<br />
Gager. Dazu jede Menge Erfolg. Mit<br />
Stella Rossa auf dem Parkett – vor<br />
allem aber im Fußball. Beide waren<br />
<strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler. Gager<br />
absolvierte 285 Spiele in der<br />
Bundesliga, Flögel 350. Dazu<br />
kommen einige Einsätze auf<br />
internationaler Bühne. Bei<br />
der Austria lief das Duo<br />
zwischen 1998 und<br />
2000 gemeinsam auf.<br />
„Auch sie verstehen<br />
sich heute noch sehr<br />
gut. Sie stehen<br />
noch gemeinsam<br />
bei Legendenspielen<br />
vom Team<br />
Copa Pele auf dem<br />
Platz und freuen sich,<br />
was ich so mitbekomme,<br />
jedes Mal wenn sie<br />
sich sehen“, so Flögel, der<br />
anfügt: „Dadurch, dass beide<br />
in der Ostliga Trainer sind, gibt<br />
es immer viel Gesprächsstoff.“<br />
Thomas Flögel leitet die Geschicke<br />
beim Kremser SC, dem aktuellen<br />
Zweiten der Regionalliga Ost, Herbert Gager<br />
jene beim Neunten TWL Elektra. Beide<br />
sind bei ihren jeweiligen Vereinen die<br />
Trainer ihrer Söhne. „Ich werde von ihm<br />
behandelt wie jeder andere Spieler. Nach<br />
dem Training oder zu Hause bin ich dann<br />
wieder der Sohn“, verrät Gager. Für Flögel<br />
ist Krems bereits der vierte Klub, bei dem<br />
er auf das Kommando des Papas hören<br />
muss: „Ich habe das Gefühl, dass er eine<br />
gute Arbeit macht und mich in meiner Entwicklung<br />
weiterbringt. Unter ihm habe ich<br />
die größten Sprünge gemacht“, begründet<br />
er seine Loyalität.<br />
Das direkte Familien-Duell ging heuer<br />
3:1 an Krems und damit an die Flögels. „Da<br />
wird dann in der Stella-Rossa-Kabine schon<br />
diskutiert und sich gegenseitig gehäkelt“,<br />
weiß Alec lachend, der seine Aussage aber<br />
nicht nur auf die Begegnung mit den Gagers<br />
bezieht: „Wir haben ja mehrere Ostliga-Kicker<br />
im Verein.“<br />
Eine Bürde sind die großen Nachnamen<br />
nicht. Dabei sind sich die <strong>23</strong>-Jährigen einig.<br />
Ambitionierte Söhne: Alec<br />
Flögel (rechts) und Manuel<br />
Gager haben nicht nur mit<br />
dem Futsal-Nationalteam<br />
große Ziele.<br />
Erfolgreiche Väter: Herbert<br />
Gager (links) und Thomas<br />
Flögel trainieren heute Vereine<br />
in der Regionalliga.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Viel mehr profitieren sie von der Unterstützung<br />
und Expertise ihrer Väter. „Ich habe<br />
nicht das Gefühl, in irgendwelche Fußstapfen<br />
treten zu müssen und kann befreit aufspielen“,<br />
sagt Gager. Flögel fügt an: „Es ist egal,<br />
ob ich Fußball, Futsal oder Schach spielen<br />
würde – der Papa unterstützt mich bei allen<br />
Dingen. Ich spüre keinen Druck, weder von<br />
ihm, noch von außen.“<br />
Traum vom Meistertitel,<br />
EM und WM<br />
Auf dem Parkett haben die beiden noch viel<br />
vor. „Ich will mit Stella Rossa natürlich Meister<br />
werden und in der Champions League<br />
spielen. Vergangene Saison ist das in letzter<br />
Sekunde in die Hose gegangen“, denkt Gager<br />
zurück. Damals musste sich der Rekordmeister<br />
dem FC Diamant Linz im entscheidenden<br />
Spiel der Best-of-three-Finalserie erst im<br />
Penaltyschießen geschlagen geben. Aktuell<br />
ist Stella Rossa in der 1. <strong>ÖFB</strong> Futsal Liga auf<br />
Kurs Richtung Top 6, was den Einzug in das<br />
Obere Play-off bedeuten würde und die<br />
Chance auf den Titel bestehen lässt. Zuletzt<br />
wurden die Wiener dreimal in Folge Vizemeister.<br />
„Wir sind reifer geworden, haben<br />
viel gelernt und uns gut verstärkt“, rechnet<br />
sich Gager heuer gute Chancen aus.<br />
Mit dem Nationalteam startet im April<br />
2024 die EM-Qualifikation. „Es wäre natürlich<br />
ein Traum, mit dem Nationalteam einmal<br />
bei einer EM oder WM mitzuspielen“, sagt<br />
Flögel. „Das Allerschönste. Es gibt wenig,<br />
was da drüber geht“, merkt Gager an.<br />
Das Jahr 20<strong>23</strong> schloss das Futsal-Nationalteam<br />
mit einem 1:1 und einem 5:0-Sieg<br />
in einem freundschaftlichen Länderspiel-<br />
Doppel auswärts auf Zypern ab. In sieben<br />
Spielen konnten heuer vier Siege eingefahren<br />
werden. Dazu kommt ein Remis und nur zwei<br />
Niederlagen.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 51
MEHR ALS SPORT<br />
Ehrung für gute Seelen<br />
des Amateurfußballs<br />
In den über 2.000 Fußballvereinen<br />
Österreichs sind leidenschaftliche<br />
Ehrenamtliche das Herzstück der Gemeinschaft.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola<br />
erkennen die unschätzbare Bedeutung<br />
dieser engagierten Helfer:innen<br />
und setzen mit der gemeinsamen<br />
Kampagne „Jeder Verein braucht<br />
einen Santa – die guten Seelen des<br />
Fußballs“ ein Zeichen der Anerkennung<br />
und Wertschätzung.<br />
Die ehrenamtlichen Helfer:innen sind meist<br />
die unscheinbaren, aber tragenden Figuren:<br />
Held:innen, die im Hintergrund wirken,<br />
um sicherzustellen, dass der Ball<br />
auf Österreichs Fußballplätzen jedes<br />
Wochenende rollt. Sie organisieren Trainingseinheiten,<br />
koordinieren Spiele, pflegen die<br />
Plätze und veranstalten Vereinsfeste für Groß<br />
und Klein. Ihre Arbeit ist meist unbezahlt, aber<br />
ihr Beitrag von unschätzbarem Wert. „Der <strong>ÖFB</strong><br />
möchte in Zusammenarbeit mit Coca-Cola die<br />
Ehrenamtlichen in den Vereinen gebührend würdigen<br />
und ihnen die Anerkennung entgegenbringen,<br />
die sie verdienen“, betont <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer.<br />
Abermals gemeinsame Sache<br />
von <strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola für den<br />
guten Zweck<br />
In der langjährigen Partnerschaft zwischen dem<br />
<strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola konnten schon zahlreiche<br />
Projekte umgesetzt werden, die fernab der großen<br />
Fußballbühne für viel Begeisterung bei allen<br />
Beteiligten gesorgt haben, wie beispielsweise<br />
52<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Für die gute Sache: <strong>ÖFB</strong>-<br />
Koch Fritz Grampelhuber,<br />
David Alaba, der Coca-Cola<br />
Santa, Ralf Rangnick.<br />
unten links: Der Coca-Cola<br />
Weihnachtstruck in Stadionversion<br />
machte seine<br />
Runde vor dem Spiel und<br />
zur Halbzeit.<br />
unten rechts: Verteilung<br />
der Weihnachtsmützen<br />
vor dem Spiel.<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />
der Coca-Cola Cup oder der jüngst erfolgreich<br />
in Graz über die Bühne gegangene Coca-<br />
Cola Unified Cup. Diesmal soll der Fokus auf<br />
dem Ehrenamt liegen und in erster Linie<br />
Amateurvereine ansprechen. „In unserer<br />
diesjährigen Weihnachtskampagne verbreiten<br />
wir die Botschaft: ,Die Welt braucht mehr<br />
Santas‘. Die ,Santas‘ von Fußballvereinen<br />
sind oft nicht im Präsidium oder auf der Trainer:innenbank<br />
zu finden, sondern abseits<br />
der Scheinwerfer. Gemeinsam mit dem <strong>ÖFB</strong><br />
wollen wir diese Menschen, die zweifellos<br />
das Rückgrat des heimischen Fußballs sind,<br />
vor den Vorhang holen und einfach Danke<br />
sagen“, erklärt Philipp Bodzenta, Public Affairs<br />
Director bei Coca-Cola Österreich.<br />
Teamchef Rangnick und Kapitän<br />
Alaba sind Fans der Initiative<br />
Wie wichtig schätzen Teamchef Ralf Rangnick<br />
und <strong>ÖFB</strong>-Kapitän David Alaba es ein, dass<br />
Vereine engagierte Personen haben, die sich<br />
mit Leidenschaft einsetzen? „Je weiter wir<br />
in den Amateurbereich runtergehen, umso<br />
wichtiger sind solche Personen. Sie identifizieren<br />
sich am meisten mit dem Verein,<br />
sind in der Regel auch schon sehr lange mit<br />
dabei. Sie sind das Um und Auf und stehen<br />
in guten wie in schlechten Zeiten zu ihrem<br />
Verein“, so <strong>ÖFB</strong>-Nationalteamtrainer Ralf<br />
Rangnick.<br />
„Solche guten Seelen sind natürlich sehr<br />
wichtig für den Verein, für die Mannschaft,<br />
um am Ende erfolgreich zu sein. Es sind<br />
Menschen, die mit Leib und Seele dabei sind<br />
und die Mannschaft, aber auch einzelne<br />
Personen unterstützen“, so David Alaba.<br />
Die beiden laden alle Vereine in Österreich<br />
ein mitzumachen. David Alaba: „Weihnachten<br />
steht vor der Tür und das ist die<br />
perfekte Gelegenheit, den guten Seelen<br />
auch mal Danke zu sagen und ihnen damit<br />
ein kleines Geschenk zu machen.“ Teamchef<br />
Rangnick wendet sich direkt an die heimischen<br />
Klubs: „Liebe Fußballfans, bitte schickt<br />
uns eure Videos, wir freuen uns schon sehr,<br />
eure guten Seelen kennenzulernen.“<br />
90 Sekunden für die gute Seele<br />
In einem 90-sekündigen Video soll gezeigt<br />
werden, wer diese Person ist und warum<br />
gerade sie ausgezeichnet werden sollten.<br />
Ob Zeugwart:in, Jugendleiter:in, Platzwart:in<br />
oder Sektionsleiter:in – der kreativen Präsentation<br />
der guten Seele sind keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
In jedem Bundesland wird eine gute<br />
Seele gekürt, die für ihren Verein Getränke<br />
im Verkaufswert von 5.000 Euro für das<br />
nächste Vereinsfest sowie ein signiertes und<br />
gerahmtes <strong>ÖFB</strong>-Trikot von David Alaba für<br />
das Vereinsheim gewinnt. Die österreichweit<br />
kreativste und beste Einsendung von allen<br />
hat zudem noch die Chance auf den Hauptgewinn<br />
– eine Busreise für eine Abordnung<br />
des Vereins zu einem Heimspiel des <strong>ÖFB</strong>-<br />
Nationalteams inklusive zweier VIP-Tickets<br />
für die gute Seele sowie 25 Tickets für die<br />
weiteren Vereinsmitglieder. Gewählt werden<br />
die Sieger:innen von einer hochkarätigen<br />
Expert:innen-Jury.<br />
Ankick beim Länderspiel<br />
gegen Deutschland<br />
Kick-off zur gemeinsamen Kampagne war<br />
das Heimspiel gegen Deutschland im Ernst-<br />
Happel-Stadion. Begleitet wurde der Ankick<br />
zu „Jeder Verein braucht einen Santa“ vom<br />
Coca-Cola Weihnachtstruck, der in Stadionversion<br />
vor dem Spiel und zur Halbzeit auf<br />
der Laufbahn unterwegs war. Der „große<br />
Bruder“ – der original Coca-Cola Weihnachtstruck<br />
– ist derzeit in ganz Österreich unterwegs.<br />
Die Fans wurden auch mittels Weihnachtsmützen<br />
und Flyer auf die Initiative<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Nun haben die Vereine noch bis 24.<br />
Dezember Zeit, ihre Videos auf oefb.at/<br />
santa einzureichen und ihre gute Seele<br />
hochleben zu lassen.<br />
GEPA PICTURES/COCA-COLA (2)<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 53
Die Landesverbände des <strong>ÖFB</strong><br />
KFV<br />
KÄRNTEN<br />
Antrittsbesuch von KFV-Präsident<br />
Martin Mutz bei Landeshauptmann<br />
Peter Kaiser!<br />
Kürzlich war KFV-Präsident Martin Mutz zu Gast bei Landeshauptmann<br />
und Sportreferent Peter Kaiser. Beim<br />
„Antrittsbesuch“ mit dabei war auch Landessportdirektor<br />
Arno Arthofer. Zentrales Thema des Gesprächs waren<br />
die Trainings- und Infrastrukturbedingungen der Vereine.<br />
Speziell ging es um zusätzliche flächendeckende Trainingszeiten in<br />
den Sporthallen im Winter und zusätzliche Sportplätze im Sommer,<br />
um allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, jederzeit<br />
eine Infrastruktur zur Ausübung des Fußballsports anbieten<br />
zu können. In diesem Zusammenhang wurde auch das Infrastrukturprojekt<br />
des KFV (zusätzliche Sportplätze + Verbandsgebäude)<br />
zum Thema, wofür es von den Verantwortlichen des Landes positive<br />
Signale gab. Präsident Martin Mutz freut sich auf eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Jahresabschlussfeier des NÖFV<br />
in der Sportschule Lindabrunn<br />
Trotz der winterlichen Verhältnisse fanden sich<br />
rund 200 Gäste bei der Jahresabschlussfeier des<br />
NÖFV am 1. Dezember in der Sportschule Lindabrunn<br />
ein. Wie gewohnt stand neben dem Jahresrückblick<br />
von Präsident Gartner auch die Überreichung der Ehrenzeichen<br />
im Mittelpunkt. Ein gelungener und kurzweiliger Abend wurde mit dem<br />
„Wuzzeln für den guten Zweck“ abgerundet. Das Jahr 20<strong>23</strong> neigt sich<br />
mit großen Schritten dem<br />
Ende zu. Den Jahresrückblick<br />
nahm Präsident Johann<br />
Gartner vor, nachdem LAbg.<br />
Peter Gerstner und <strong>ÖFB</strong>-<br />
Präsident Mag. Klaus Mitterdorfer<br />
ihre Grußworte übermittelten<br />
und dabei auf die<br />
Wichtigkeit des Ehrenamtes<br />
eingingen. Um diese auch<br />
hervorzuheben, gab es einige<br />
Ehrenzeichen feierlich zu<br />
überreichen. Auch die Sponsoren<br />
wurden vom NÖFV<br />
an diesem Tage vor den Vorhang<br />
geholt. Bei einem gemeinsamen<br />
Foto aller Sponsoren standen auch die Kinder vom LAZ-Baden<br />
bereit, die im Vorfeld entsprechend zum jeweiligen Sponsor eingekleidet<br />
wurden. In diesem Rahmen wurde der neue Vertrag mit dem<br />
langjährigen Sponsor ERIMA durch GF Klimitsch und Präsident Gartner<br />
live auf der Bühne unterzeichnet. Zu gewinnen gab es auch noch etwas.<br />
Einerseits wurde die <strong>ÖFB</strong>-Spieletonne unter allen Volksschulen verlost,<br />
die am Projekt „Girls for Goals“ teilgenommen haben. Der Preis ging an<br />
die VS Horn.<br />
NÖFV<br />
STEIERMARK<br />
StFV vergibt „Jugendförderpreis<br />
20<strong>23</strong>“<br />
OBERÖSTERREICH<br />
„Upgrade“ für Frauen-Event<br />
in Grieskirchen<br />
STFV<br />
Der Steirische Fußballverband wollte seinen Vereinen einen Rahmen<br />
bieten, sich aktiv mit dem Klimaschutz zu befassen. Auf die Frage „Welche<br />
klimafreundlichen Maßnahmen trifft Ihr Verein im Nachwuchsspielbetrieb?“<br />
gab es viele beeindruckende Einreichungen. An dieser Stelle<br />
gilt dem Land Steiermark für die Unterstützung ein großer Dank, ebenso<br />
dem Ausstatter geomix für<br />
die Bereitstellung der JAKO-<br />
Matchbälle für jeden teilnehmenden<br />
Klub. Die ausgezeichneten<br />
Vereine und Initiativen<br />
sind:<br />
1. Platz USV Deutsch Goritz:<br />
Rund um das Spielfeld steht<br />
die Natur im Vordergrund. Die<br />
Bewässerungsanlagen werden<br />
großteils mit Regenwasser betrieben. Der angrenzende Wald wird zugunsten<br />
der dort lebenden Tiere ebenso geschützt.<br />
2. Platz SC St. Ruprecht/R.: Klimakunde als Teil der ganzheitlichen<br />
Erziehung: Das wird in der Oststeiermark beim SC St. Ruprecht an der<br />
Raab gelebt. Angefangen bei eigenen Klima-Veranstaltungen bis zum<br />
zeitgerechten Umgang mit Strom und Energie – die Nachwuchs-Fußballerinnen<br />
und -Fußballer bekommen einen vielfältigen Zugang zum<br />
Klimaschutz.<br />
3. Platz LUV Graz: Digitalisierung, Mobilität und Ressourceneinsatz:<br />
Damit hat man sich beim LUV Graz in diesem Jahr besonders befasst.<br />
Den rund 200 Kindern und Jugendlichen im Verein soll schon früh ein<br />
verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen beigebracht werden.<br />
Der Startschuss in das neue Fußballjahr erfolgt für Oberösterreichs<br />
Frauenteams beim ANDREA BINDER HALLENCUP 2024 powered by<br />
Auto Günther. Bei diesem dreitägigen Hallenturnier von 5. – 7. Jänner<br />
2024 in der Raiffeisen Sportarena Grieskirchen gibt es eigene Wertungen<br />
für den Nachwuchs (Freitag), für die Mannschaften der Frauenklassen<br />
und Landesliga (Samstag) sowie für die LT1 OÖ-Liga (Sonntag). Der OÖ<br />
FUSSBALLVERBAND treibt nun die Weiterentwicklung des mit jahrelanger<br />
Tradition behafteten Events voran. „Wir haben die Rahmenbedingungen<br />
rund um das Turnier professionalisiert und mehrere Partner gewinnen<br />
können, die mit attraktiven Preisen für die Aktiven und ihrer<br />
wertvollen Unterstützung das Event aufwerten. Außerdem intensivieren<br />
wir die Kommunikationsmaßnahmen, um neue Zuseher-Zielgruppen zu<br />
animieren sowie die Sichtbarkeit und damit auch die Bedeutung des<br />
Frauenfußballs zu heben“,<br />
erklärt OÖFV-<br />
Präsident Gerhard<br />
Götschhofer. Anpfiff<br />
an den drei Turniertagen<br />
ist jeweils um 9<br />
Uhr, Austragungsort<br />
des ANDREA BINDER<br />
HALLENCUPS powered<br />
by Auto Günther<br />
ist auch 2024 wieder<br />
die Stadtgemeinde<br />
Grieskirchen.<br />
OÖFV<br />
54<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
BURGENLAND<br />
Wechsel an der sportlichen<br />
Spitze des BFV<br />
Hans Füzi, der langjährige sportliche Leiter im Burgenländischen<br />
Fußballverband, tritt mit Ende Dezember 20<strong>23</strong> seinen Ruhestand<br />
an. Der Vorstand des BFV hat Dietmar Heger als Nachfolger bestellt.<br />
Dietmar Heger wird ab Jänner 2024 die sportliche Verantwortung<br />
im Burgenländischen Fußballverband übernehmen. Dietmar<br />
Heger, 42 Jahre, ist seit vielen Jahren als Trainer im Nachwuchs- sowie<br />
auch im Erwachsenenbereich tätig. Seit 2012 ist er im BFV in<br />
verschiedenen Positionen im Einsatz: Trainer, Standortleiter im BAZ<br />
Oberpullendorf, Standortleiter und Trainer am LAZ-Standort in Eisenstadt.<br />
Didi Heger ist auch bereits seit 2019 als Betreuer der U-13<br />
und U14-Landesauswahl für den BFV tätig. Günter Benkö, Präsident<br />
des Burgenländischen Fußballverbandes: „Wir bedanken uns<br />
bei Hans Füzi für seine ausgezeichnete Arbeit und wünschen ihm<br />
für seinen neuen Lebensabschnitt<br />
alles<br />
Gute. Mit Dietmar Heger<br />
haben wir einen<br />
Nachfolger bestellt,<br />
der den BFV in all seinen<br />
Facetten bestens<br />
kennt, er verfügt über<br />
viel Erfahrung und ist<br />
somit für die sportliche<br />
Leitung des Burgenländischen<br />
Fußballverbandes<br />
hervorragend<br />
geeignet“.<br />
BFV<br />
WIEN<br />
Wiener Fußball-Verband<br />
feiert 100. Geburtstag<br />
Anlässlich seines 100. Bestandsjubiläums gab der WFV nicht nur ein<br />
Buch heraus, sondern veranstaltete auch eine Jubiläumsgala in der ME-<br />
TAStadt Wien. Und zwar eine vom zweifachen „Romy“-Preisträger Erich<br />
Götzinger glänzend moderierte Festsoiree, zu der WFV-Präsident Robert<br />
Sedlacek und Generalsekretär Christian Schlosser eingeladen haben und<br />
bei der eine eigens für das „Geburtstagskind“ komponierte WFV-Fanfare<br />
präsentiert wurde. Unter den Gästen befanden sich allen voran Sportstadtrat<br />
Peter Hacker und <strong>ÖFB</strong>-Präsident Mag. Klaus Mitterdorfer, der<br />
Robert Sedlacek das Goldene Ehrenzeichen des Österreichischen Fußball-Bundes<br />
überreichte. Videobotschaften vermittelten Wiener Fußballerinnen,<br />
David Alaba, Peter Stöger und Hans Krankl. Garniert wurde die<br />
Veranstaltung mit einer Zeitreise mit sehens- und hörenswerten musikalischen<br />
und artistischen Einlagen wie die Auftritte des Chors des Gymnasiums<br />
Polgarstrasse und der Band „Monti Beton“ mit Hans Krankl. Fußballerlegende<br />
Franz Hasil gab einige Anekdoten aus seinem Sportlerleben<br />
zum Besten. Letzter Programmpunkt des gelungenen Abends war<br />
das „Sound of Vienna“ Finale mit allen Beteiligten.<br />
WFV<br />
SFV<br />
SALZBURG<br />
Top-Referenten bei der<br />
SFV-Trainerfortbildung 20<strong>23</strong><br />
Durch die Bank prominente Gäste durfte der Salzburger<br />
Fußballverband im Rahmen der alljährlichen Trainerfortbildung<br />
im ULSZ Rif begrüßen. Entsprechend interessiert<br />
waren dabei auch über 70 Teilnehmer. Am ersten<br />
Tag der Fortbildung vermittelte Werner Pentz, SFV-Instruktor Torwarttraining<br />
und <strong>ÖFB</strong>-U18-Tormanntrainer, die Grundsätze des modernen Torwarttrainings<br />
in Theorie und Praxis. Tags darauf ging es Schlag auf<br />
Schlag. Zu Beginn informierte<br />
Mag. Robert Tschaut über die<br />
aktuellen Geschehnisse aus<br />
dem SFV-Bereich, anschließend<br />
präsentierte Gerald Scheiblehner,<br />
der Cheftrainer des FC Blau<br />
Weiß Linz, die Spielphilosophie<br />
des Bundesligaaufsteigers sowie<br />
die für den Breitensport so<br />
wichtigen ÖGK-Vereinscoachingprojekte.<br />
Hannes Spilka,<br />
der Trainer des U19 Frauen-Nationalteams, erörterte gemeinsam mit den<br />
Teilnehmern, warum sich der Mädchen- und Frauenfußball im Vormarsch<br />
befindet. Gleichermaßen interessant war dann der abschließende Vortrag<br />
von Patrik Barbic. Der Trainer des Futsal-Nationalteams vermittelte äußerst<br />
schlüssig die Umsetzung von futsaltaktischen und futsaltechnischen<br />
Ideen im Feldfußball.<br />
VORARLBERG<br />
AKA Hypo Vorarlberg feierte<br />
20-Jahr-Jubiläum<br />
Vor 20 Jahren wurde die AKA Vorarlberg in der Mehrerau eröffnet –<br />
das Jubiläum wurde an gleicher Stelle gebührend gefeiert. Zu den<br />
anwesenden Ehrengästen zählten unter anderem LR Martina Rüscher<br />
(Sportlandesrätin), NR Karlheinz Kopf (VFV-Ehrenpräsident<br />
und Initiator der AKA Vorarlberg), Michael Rauth (Stadtrat der Stadt<br />
Bregenz), Mag. Christian Kusche (Direktor Collegium Bernardi), Pater<br />
Nivard (damaliger Verwalter des Klosters Mehrerau), Michael Gmeinder<br />
(Finanz- und Verwaltungsdirektor Kloster Mehrerau), die Vertreter<br />
der Vorarlberger Bundesligisten sowie die Mitglieder des Präsidiums<br />
des Vorarlberger Fußballverbandes und Mitarbeiter der Akademie<br />
und der Geschäftsstelle des VFV. Nach der Begrüßung durch<br />
VFV-Präsident Dr. Horst Lumper standen eine Führung durch die<br />
Räumlichkeiten und die Sportanlage sowie ein Foto-Rückblick auf<br />
dem Programm. Abschließend folgten Grußworte der anwesenden<br />
Ehrengäste und Anekdoten zur Entstehung und der Geschichte der<br />
AKA Vorarlberg sowie ein geschichtlicher Rückblick vom „Gründervater<br />
und Ideengeber“ der Akademie NR Karlheinz Kopf.<br />
VFV<br />
TIROL<br />
TFV-Schiedsrichter Stjepan Bosnjak feiert Aufstieg<br />
Der Tiroler Fußballverband sowie das Tiroler Schiedsrichterkollegium dürfen sich über einen<br />
Aufsteiger in den Elite-Bereich freuen! Der 29-jährige Stjepan Bosnjak aus Hall hat diesen bemerkenswerten<br />
Meilenstein in seiner Karriere nun erreicht. Rund acht Jahre nachdem er 2014<br />
seine Anwärterprüfung beim Tiroler Schiedsrichterkollegium abgelegt hat, gelingt ihm der<br />
Sprung in die 2. Bundesliga Österreichs. Bosnjak war in den vergangenen beiden Jahren Teil des <strong>ÖFB</strong>-Förderkaders<br />
und hat sich in diesem durch gute Leistungen und eine konsequente Weiterentwicklung bewiesen<br />
und in positiver Manier auf sich aufmerksam gemacht. Neben FIFA-Schiedsrichter Walter Altmann<br />
und Bundesliga-Referee Daniel Pfister ist er nun der dritte Tiroler, der fortan Spiele im Elitebereich Österreichs<br />
leiten darf. Der Tiroler Fußballverband wünscht Stjepan für die kommenden Aufgaben alles Gute!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 55
TEXT PHILIP SAUER & MICHAEL GRASWALD<br />
Neue Gesichter<br />
Jakob Semler durfte<br />
als erstes die<br />
Wiener Austria<br />
pfeifen.<br />
Jakob Semler<br />
und Safak Barmaksiz<br />
leiteten<br />
im Herbst ihre<br />
ersten Bundesligapartien.<br />
Im<br />
Gespräch mit<br />
dem <strong>ÖFB</strong> COR<br />
NER erzählen sie,<br />
wie sie ihre<br />
Debüts erlebt<br />
haben, warum<br />
Kommunikation<br />
wichtig ist<br />
und welche<br />
Ziele sie<br />
verfolgen.<br />
Mit Julian Weinberger und Christian-Petru<br />
Ciochirca feierten im<br />
Herbst zwei bekannte <strong>ÖFB</strong>-<br />
Schiedsrichter ihre Debüts in der<br />
Gruppenphase der UEFA Europa<br />
League. Aber auch auf der heimischen<br />
Fußballbühne gibt es zwei neue<br />
Schiedsrichter-Gesichter, die in der Herbstrunde<br />
der Admiral Bundesliga zu ihren ersten<br />
Einsätzen in der höchsten Spielklasse kamen.<br />
Der Grazer Jakob Semler debütierte am 7.<br />
Oktober beim 4:0-Heimsieg der Wiener Austria<br />
gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Dass<br />
er gleich bei einem Spiel der Austria eingesetzt<br />
wurde, freut Semler sehr: „Es ist schon<br />
etwas Besonderes, wenn man gleich bei<br />
einem Spiel eines Wiener Vereins debütieren<br />
darf. Die öffentliche Wahrnehmung dieser<br />
Klubs ist schon noch einmal größer als<br />
vielleicht bei anderen in Österreich.<br />
Ich sehe das als Vertrauensvorschuss,<br />
den wir da bekommen<br />
haben. Darum bin ich sehr froh,<br />
dass wir dieses Vertrauen zurückgeben<br />
konnten und alles gut gelaufen<br />
ist“, sagt er.<br />
Aber auch die Premiere des<br />
Wieners Safak Barmaksiz am 11.<br />
November hatte einiges an Brisanz<br />
zu bieten. Fand sein erstes<br />
Match doch bei Schlusslicht<br />
SC Austria Lustenau<br />
statt, das sich an diesem Tag<br />
dem Wolfsberger AC geschlagen<br />
geben musste.<br />
„Lustenau war Letzter, für<br />
den WAC ging es um einen<br />
Platz in der Meistergruppe.<br />
Zudem war<br />
es das letzte Spiel im<br />
Reichshofstadion.<br />
Dementsprechend<br />
war die Partie gut besucht.<br />
Ich denke, dass<br />
es leichtere Voraussetzungen<br />
gibt“, so Barmaksiz.<br />
56<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Doch für beide Debütanten verliefen die<br />
ersten Schritte in der Bundesliga ohne Probleme.<br />
„Für das erste Spiel in der Bundesliga<br />
war die Leistung sicher in Ordnung“, findet<br />
Barmaksiz. Sein Kollege Semler zieht eine<br />
ähnliche Bilanz: „In Summe bin ich definitiv<br />
zufrieden, weil wir uns auch in diesem neuen<br />
Setting gut zurechtgefunden haben. Aber<br />
klar ist auch, dass man immer Möglichkeiten<br />
zur Verbesserung findet.“<br />
Kommunikation als Erfolgsrezept<br />
Mit dem neuen Setting meint Semler die<br />
erste Spielleitung mit Unterstützung durch<br />
den VAR, den beide zu diesem Zeitpunkt nur<br />
aus der Ausbildung kannten. „Ich habe versucht,<br />
mich vorzubereiten, bin etwaige VAR-<br />
Szenarien durchgegangen. Das Wissen, dass<br />
ein gewisser Fallschirm da ist, falls ich auf<br />
dem Feld etwas nicht wahrnehme, hat mir<br />
geholfen. Es ist ein beruhigendes Gefühl,<br />
wenn du weißt, dass dich jemand unterstützt<br />
– vor allem beim Debüt“, beschreibt Semler<br />
seine Erfahrung mit der technischen Unterstützung.<br />
„Bei mir gab es einen On-Field-<br />
Review, der vielleicht vermeidbar gewesen<br />
wäre. Bei der Elfmetersituation hat sich Josef<br />
Spurny (VAR, Anm.) richtigerweise eingeschaltet.<br />
Als ich mir die Bilder angesehen<br />
habe, war schnell klar, dass es wegen eines<br />
Handspiels Elfmeter geben muss“, erinnert<br />
sich Barmaksiz.<br />
Beide sehen sich als kommunikative<br />
Schiedsrichter, die versuchen, durch ruhiges,<br />
sachliches Auftreten für die richtige Atmosphäre<br />
auf dem Rasen zu sorgen.<br />
„Die Klubs wussten ja auch, dass es<br />
mein Debüt ist. Sie kannten mich als Vierten<br />
Offiziellen, aber nicht als Hauptschiedsrichter.<br />
Ich versuche, Feingefühl zu zeigen und setze<br />
auf klare Kommunikation. Das ist mir sehr<br />
wichtig. Die Rückmeldungen waren sehr<br />
positiv“, so Barmaksiz.<br />
Semler sagt, ihm sei wichtig, dass die<br />
Spieler und Trainer wissen würden, welche<br />
Reaktion eine von ihnen gesetzte Handlung<br />
haben würde. „Ich will ein Sportler auf Augenhöhe,<br />
ein berechenbarer Partner sein.<br />
Trotzdem gibt es Situationen, in denen du<br />
dich einfach durchsetzen musst“, hält der<br />
Steirer fest.<br />
Klare Ziele<br />
Unisono beschreiben Barmaksiz (31) und<br />
Semler (32) ihr Bundesliga-Debüt als Traum,<br />
der in Erfüllung gegangen sei. „Es ist alles<br />
noch professioneller als in der 2. Liga, die<br />
Atmosphäre ist beeindruckender. Vor dem<br />
Anpfiff war ich schon leicht nervös, mit Spielbeginn<br />
hat sich das aber gelegt“, sagt Barmaksiz.<br />
Ebenfalls einig sind sie sich, dass<br />
diese Premiere nur ein nächster Schritt auf<br />
der Karriereleiter sein soll.<br />
„Mich treibt immer schon die Vision an,<br />
als aktiver Akteur in die ganz großen Stadien<br />
einzulaufen“, so Semler. Viele größere Stadien<br />
als die Generali Arena der Austria bei<br />
seinem Debüt gibt es in Österreich jedoch<br />
nicht. „Da sprechen wir natürlich von der<br />
internationalen Bühne“, sagt er mit einem<br />
Lächeln.<br />
Auch sein Kollege formuliert die<br />
Ziele klar: „Das Wichtigste ist, in der<br />
Bundesliga Fuß zu fassen. In Zukunft<br />
ist es natürlich ein Ziel, Spiele in der<br />
Europa League oder Champions<br />
League zu leiten. Ich will mich zeigen“,<br />
so Barmaksiz.<br />
Es sei gerade eine spannende Zeit<br />
im österreichischen Schiedsrichterwesen,<br />
schiebt Semler hinterher.<br />
„Ich bin glücklich, ein Teil davon zu<br />
sein. Es gibt das klare Ziel, dass<br />
wir wieder einen österreichischen<br />
Champions-League-<br />
Schiedsrichter haben. Dazu<br />
will ich meinen Beitrag leisten“,<br />
so Semler.<br />
Safak Barmaksiz<br />
setzt am Spielfeld<br />
auf klare<br />
Kommunikation.<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 57
TEXT GERHARD GERSTENMAYER,<br />
JOHANN HECHTL<br />
Raus und<br />
wieder<br />
rein – aber<br />
wann?<br />
In früheren Ausgaben des<br />
CORNER haben wir uns mit<br />
dem unerlaubten Betreten<br />
des Spielfeldes beschäftigt.<br />
Diesmal gilt der Schwerpunkt<br />
den Spielern, die sich<br />
berechtigt auf dem Spielfeld<br />
aufhalten oder aufhalten<br />
dürfen.<br />
Ist es einem Spieler der Startformation nicht<br />
möglich, am Spiel teilzunehmen (z.B. Verletzung<br />
beim Aufwärmen), so darf dieser durch einen<br />
nominierten Auswechselspieler ersetzt werden.<br />
Dies gilt noch nicht als Spielerwechsel, jedoch<br />
ist der Schiedsrichter davon zu informieren, der<br />
den Online-Spielbericht noch vor dem Anstoß entsprechend<br />
korrigieren muss. Der verletzte Spieler<br />
könnte als Auswechselspieler aufscheinen oder<br />
durch einen anderen teilnahmeberechtigten Spieler<br />
der Mannschaft ersetzt werden.<br />
Gemäß Regel 12 darf jeder Spieler seine Position<br />
auf dem Spielfeld selbst bestimmen, jedoch<br />
ist das Verlassen des Spielfeldes oder das Betreten<br />
(Wiederbetreten) gewissen Einschränkungen unterworfen.<br />
Berechtigt verlassen darf ein Spieler das Spielfeld<br />
aus spieltaktischen Gründen, um über die Seitenlinie<br />
bzw. Torlinie auszuweichen oder einen Gegner zu<br />
umlaufen. Weiters, um den Ball zu holen, eine Spielfortsetzung<br />
vorzunehmen oder diese vorzubereiten<br />
(Einwurf, Anlauf für einen Eckstoß, Freistoß). Da<br />
jeder Spieler jede Spielfortsetzung durchführen darf,<br />
gilt dies auch für den Torhüter, was wiederum bedeutet,<br />
dass es (theoretisch) vorkommen könnte,<br />
dass zum Zeitpunkt des Erzielens eines Tores der<br />
Torhüter nicht auf dem Spielfeld ist (der Torhüter führt<br />
den Einwurf durch, ein Angreifer fängt den Ball ab<br />
und schießt ihn ins leere Tor).<br />
Verlassen des Spielfeldes<br />
aus anderen Gründen<br />
Jeder Spieler darf die Dauer seiner Teilnahme am Spiel<br />
selbst festlegen und hat sich bei Bedarf beim Schiedsrichter<br />
abzumelden. Nach Zustimmung des Spielleiters<br />
muss er ohne Verzögerung das Spielfeld verlassen.<br />
Spielt er auf dem Weg nach draußen den Ball, wird<br />
er verwarnt und das Spiel mit einem indirekten Freistoß<br />
fortgesetzt. Würde er ein Vergehen (Foulspiel) begehen,<br />
wird ein direkter Freistoß verhängt.<br />
Der Wiedereintritt<br />
eines<br />
Spielers<br />
bedarf eines<br />
Zeichens<br />
des Schiedsrichters.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
58<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Verlässt ein Spieler unsportlich das Spielfeld, da<br />
er z.B. über seine Mitspieler verärgert ist, wird er<br />
verwarnt, sofern keine grobe Unsportlichkeit damit<br />
verbunden ist. Sollte der Spieler nicht mehr anwesend<br />
sein, wird diese Verwarnung dem Kapitän mitgeteilt.<br />
Eine Rückkehr nach einer derartigen Verwarnung ist<br />
bei Beachtung der nachangeführten Bestimmungen<br />
über den Wiedereintritt möglich.<br />
Verletzte Spieler<br />
Unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, da ein Spieler<br />
seiner Einschätzung nach ernsthaft verletzt ist,<br />
oder ist das Spiel nach einem Vergehen ohnehin<br />
unterbrochen, muss der verletzte Spieler zwecks<br />
Behandlung das Spielfeld verlassen. Eine kurze<br />
Erstbehandlung auf dem Spielfeld ist bei entsprechender<br />
Notwendigkeit vorher selbstverständlich<br />
erlaubt. Zu diesem Zweck darf der Referee zwei<br />
Betreuern das Betreten des Spielfeldes erlauben.<br />
Dieser Spieler hätte dann auch ohne Behandlung das<br />
Spielfeld zu verlassen.<br />
Ausnahmen von dieser Verpflichtung zum Verlassen<br />
des Spielfeldes bestehen:<br />
- bei Verletzung eines Torhüters (für diesen verletzten<br />
Torhüter),<br />
- nach einem Zusammenprall des Torhüters und eines<br />
Feldspielers (egal von welcher Mannschaft), oder<br />
wenn Spieler desselben Teams nach einem Zusammenprall<br />
eine Behandlung brauchen (auch wenn nur<br />
einer davon behandelt wird)<br />
- wenn sich ein Spieler nach einem physischen Vergehen<br />
(also „Foulspiel“) verletzt und die Behandlung<br />
nur kurz dauert (ca. 20 - 25 Sekunden), sofern der<br />
Gegenspieler wegen des Vergehens verwarnt oder<br />
ausgeschlossen wird (also z.B. nicht wegen Kritik<br />
oder einer anderen Unsportlichkeit). Dies gilt auch<br />
bei einem Strafstoß, wenn der verletzte Spieler der<br />
Schütze ist.<br />
Unabhängig von der Schwere der Verletzung oder der<br />
Ursache muss ein Spieler mit einer blutenden Wunde<br />
oder einer blutverschmierten Ausrüstung (z.B. Trikot)<br />
immer das Spielfeld verlassen. Ist der verletzte Spieler<br />
zu verwarnen, erfolgt dies noch vor Verlassen des<br />
Spielfeldes. Will ein Spieler von sich aus wegen einer<br />
Verletzung das Spielfeld verlassen, hat er sich – sofern<br />
es ihm wegen der Schwere der Verletzung möglich<br />
ist – grundsätzlich beim SR abzumelden.<br />
Ausrüstungsmangel<br />
Die Ausrüstung der Spieler, einschließlich verbotener<br />
Gegenstände, ist in der IFAB-Spielregel 4 beschrieben.<br />
Verstößt ein Spieler gegen diese Bestimmungen,<br />
muss der SR das Spiel nicht unterbrechen. Er weist<br />
den Spieler an, den verbotenen Gegenstand abzulegen.<br />
Der Spieler hat dabei folgende Möglichkeiten:<br />
- er behebt den Ausrüstungsmangel auf dem Spiel-<br />
feld (z.B. fehlende Schienbeinschoner, Ablegen von<br />
Schmuck)<br />
- er verlässt das Spielfeld über Aufforderung des<br />
Unparteiischen, um den Mangel zu beheben. Dies<br />
erfolgt längstens bei der nächsten Spielunterbrechung.<br />
Das Spielen des Balls mit einem Ausrüstungsmangel<br />
(nur ein Schuh, fehlende Schienbeinschoner) stellt bis<br />
zur nächsten Spielunterbrechung kein Vergehen dar.<br />
Der Spieler darf seine Ausrüstung selbstständig<br />
wechseln (auch wenn sie keinen Mangel aufweist)<br />
und muss dazu das Spielfeld nicht verlassen (z.B.<br />
Schuhe passen nicht oder sind beschädigt). Will er<br />
dies jedoch außerhalb erledigen, muss er sich beim<br />
SR abmelden.<br />
Rückkehr auf das Spielfeld:<br />
Dazu wurden die Bestimmungen über das Wiederbetreten<br />
des Spielfeldes nach einer Verletzungsbehandlung<br />
oder eines Ausrüstungsmangels angepasst.<br />
a) Der Spieler hat freiwillig das Spielfeld verlassen<br />
(sich beim Schiedsrichter abgemeldet):<br />
Der Wiedereintritt ist nur nach Zeichen des Schiedsrichters<br />
möglich, wobei das Spiel noch nicht wieder<br />
fortgesetzt worden sein muss. Wenn die Ausrüstung<br />
getauscht oder in Ordnung gebracht worden ist (also<br />
auch wenn kein Mangel vorgelegen ist), muss dies<br />
trotzdem von einem Spieloffiziellen kontrolliert werden<br />
– längstens bei der nächsten Unterbrechung).<br />
b) Der Spieler hat über Aufforderung des Schiedsrichters<br />
das Spielfeld verlassen:<br />
Die Ausrüstung oder blutende Wunde ist von einem<br />
Spieloffiziellen (SR, SRA, 4. Offizieller) zu kontrollieren.<br />
Der Spieler darf nur mit Erlaubnis des Schiedsrichters<br />
das Spielfeld betreten, wobei die Wiederaufnahme<br />
des Spiels abzuwarten ist. Dies gilt auch für Spieler,<br />
die aus unsportlichen Gründen das Spielfeld verlassen<br />
haben.<br />
Eintritt bei laufendem Spiel: entlang der Seitenlinie<br />
Eintritt bei ruhendem Spiel: überall möglich<br />
Betritt der Spieler ohne Zustimmung des Referees<br />
das Spielfeld, wird er verwarnt und – sofern der<br />
Schiedsrichter deswegen unterbricht – das Spiel mit<br />
einem indirekten Freistoß fortgesetzt.<br />
Greift der Spieler ins Spielgeschehen ein (geht<br />
in den Zweikampf, spielt den Ball), lautet die Spielfortsetzung<br />
direkter Freistoß, im eigenen Strafraum<br />
sogar Strafstoß. Begeht dieser Spieler zusätzlich noch<br />
ein weiteres verwarnungswürdiges Vergehen (z.B.:<br />
rücksichtslose Attacke, unsportliches Halten), wird<br />
er mittels „Ampelkarte“ ausgeschlossen.<br />
Die gesamten Spielregeln sind auf der IFAB-Homepage<br />
abrufbar: https://www.theifab.com<br />
Jeder<br />
Spieler darf<br />
die Dauer<br />
seiner Teilnahme<br />
am<br />
Spiel selbst<br />
festlegen.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 59
Mixed Zone<br />
VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />
TRAUER UM<br />
GERHARD SKOFF<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Der <strong>ÖFB</strong> trauert um sein Ehrenmitglied<br />
Gerhard Skoff. Der ehemalige Präsident<br />
der Österreichischen Fußball-Bundesliga<br />
ist am 18. November 20<strong>23</strong> im Alter von<br />
82 Jahren verstorben.<br />
Der gebürtige Niederösterreicher war<br />
von 1996 bis 1999 Präsident der Österreichischen<br />
Fußball-Bundesliga. Skoff konnte<br />
in seiner Amtszeit den ersten Bewerbssponsor<br />
der Liga präsentieren. Er prägte<br />
eine Ära, die im Zeichen der Professionalisierung<br />
der Bundesliga und ihrer Klubs<br />
stand.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> und Fußballösterreich sind gemeinsam<br />
mit der Österreichischen Fußball-Bundesliga<br />
in Gedanken bei der Familie<br />
und den Freunden des Verstorbenen.<br />
Neue Trainerin für<br />
<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />
ie <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie engagiert<br />
mit Christine Rosner eine<br />
Dneue Trainerin. Die 29-jährige Burgenländerin,<br />
die unter anderem bereits<br />
beim First Vienna FC 1894 und zuletzt<br />
beim SK Rapid tätig gewesen ist, übernimmt<br />
ab sofort die Trainerposition ihrer<br />
Vorgängerin Katja Gürtler.<br />
Christine Rosner, seit 2020 im Besitz der<br />
UEFA B-Lizenz und aktuell in der Ausbildung<br />
zum Junioren B-Diplom, wird in der<br />
<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie auch in gemeinsamer<br />
Zusammenarbeit mit Patrick Haidbauer,<br />
Teamchef des U17 Frauen Nationalteams,<br />
für die Betreuung des Akademie-<br />
Teams zuständig sein.<br />
<strong>ÖFB</strong><br />
Danke, Julian!<br />
ulian Baumgartlinger wurde im Rahmen des Länderspiels gegen Deutschland<br />
vor 46.000 Fans im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion feierlich aus dem Natio-<br />
verabschiedet. Dieser Rahmen war die würdige Bühne, um den ehema-<br />
Jnalteam<br />
ligen <strong>ÖFB</strong>-Kapitän nach 84 Länderspielen zu ehren.<br />
„Julian Baumgartlinger hat die jüngere österreichische Fußball-Geschichte als Führungsfigur<br />
auf und neben dem Platz mitgeprägt. Er war ein Leader und dient als Vorbildfigur<br />
für viele fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche. Dem <strong>ÖFB</strong> war es ein großes Anliegen,<br />
seinem ehemaligen Kapitän einen gebührenden Abschied aus dem Nationalteam<br />
zu bereiten. Ich danke Julian für seinen Einsatz, die Leidenschaft und seine Führungsqualitäten<br />
in 84 Länderspielen und als Botschafter darüber hinaus. In Anerkennung seiner<br />
Leistung wird er als 57. Mitglied in den Legenden-Klub des <strong>ÖFB</strong> aufgenommen“,<br />
so <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />
Der defensive Mittelfeldspieler kam am 9. September 2009 beim 1:1 in der WM-Qualifikation<br />
in Bukarest gegen Rumänien zu seinem ersten Einsatz für Rot-Weiß-Rot. Die<br />
erste Sternstunde erlebte er mit der souveränen Qualifikation für die UEFA EURO 2016<br />
in Frankreich. In der darauffolgenden Qualifikation führte er das Nationalteam als Kapitän<br />
erfolgreich zur UEFA EURO 2021, wo Österreich das Achtelfinale erreichte.<br />
FUTSAL-KONVENTS<br />
SORGEN FÜR<br />
BEGEISTERUNG<br />
Spannende Action auf dem Parkett, gute<br />
Stimmung auf den Tribünen und zufriedene<br />
Organisatoren. Die Futsal-Konvents im<br />
LAZ- und AKA-Alterssegment waren auch<br />
in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg.<br />
PATRICK VRANOVSKY<br />
ERNST WEBER LAZ FUTSAL KONVENT<br />
In der Linzer TipsArena feierte in diesem<br />
Jahr das LAZ Linz einen Heimsieg. In einem<br />
hochdramatischen Final-Derby setzten sich die Linzer gegen das LAZ Steyr durch.<br />
Am Ende war es ein verdienter Erfolg für die Hausherren, die ohne Niederlage durch<br />
das Turnier spaziert waren. Erfreulich auch das Abschneiden der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie,<br />
die sich über Platz fünf und den zweiten Rang im Technikbewerb freuen durfte.<br />
FUTSAL KONVENT DER AKADEMIEN<br />
Durch einen 2:1-Finalsieg gegen die AKA St. Pölten NÖ sicherte sich die AKA FK Austria<br />
Wien nach 2011 und 2012 ihren dritten Titel beim Futsal-Konvent der Akademien in<br />
St. Pölten. Damit sind die Jungveilchen nun alleiniger Rekordsieger des Events.<br />
<strong>ÖFB</strong><br />
60<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Wähle deinen Player<br />
Of The Match in<br />
allen Spielklassen<br />
Reanimationstraining in der<br />
<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />
<strong>ÖFB</strong><br />
Ein Training der besonderen Art gab es in der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie in St. Pölten. Gemeinsam<br />
mit geschulten Mitarbeiter:innen des österreichischen Roten Kreuzes und des<br />
Jugend-Rotkreuzes stand ein Reanimationstraining für die Spielerinnen auf dem Programm.<br />
Zu einer Karriere als Fußballprofi gehört heutzutage weit mehr, als nur zu wissen,<br />
wo das Tor steht. Taktik, Training, Ernährung und viele andere Themen gehören zu<br />
den Inhalten, die den Spieler:innen vermittelt werden. In der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie in<br />
St. Pölten stand nun ein weiteres ganz besonderes Coaching auf dem Programm, das<br />
über Leben und Tod eines Menschen entscheiden kann: ein Reanimationstraining mit<br />
speziell geschulten Mitarbeiter:innen des Österreichischen Roten Kreuzes und vom Jugend-Rotkreuz.<br />
Zehn Lehrbeauftragte zeigten den 45 Spielerinnen mit Hilfe von 20 Puppen<br />
und fünf Defibrillatoren, wie bei einem Atem-Kreislaufstillstand richtig reagiert<br />
werden muss.<br />
Peter Kaiser, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, erklärte:<br />
„Bei solchen Notfällen zählt die schnelle und richtige Reaktion. Wer im richtigen<br />
Moment die richtigen Maßnahmen setzt, kann Leben retten. Wir freuen uns, dass wir<br />
die <strong>ÖFB</strong>-Talente in diesem so wichtigen Bereich coachen können.“ Peter Grechtshammer,<br />
Gesamtleiter der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie, ergänzt: „Gerade im Profisport ist der<br />
Körper extremen Belastungen ausgesetzt, Notfälle können immer und überall passieren.<br />
Alle erinnern sich noch an Dänemarks Christian Eriksen, der 2021 bei der EM leblos<br />
zusammenbrach und am Rasen reanimiert werden konnte. Unsere Spielerinnen wissen<br />
den Wert dieses Trainings zu schätzen. Diese Kenntnisse sind auch deswegen wertvoll,<br />
weil sie auch abseits des Rasens für ihr ganzes Leben davon profitieren.“<br />
Voller Einsatz, starke Pässe, raffinierte<br />
Torvorlagen oder schöne Treffer – im<br />
Fußball gibt es viele Facetten, die die<br />
Leistung eines Spielers auszeichnen. Welche<br />
Kicker in ihren jeweiligen Matches am besten<br />
performt haben, liegt nun in deiner Hand.<br />
Völlig egal, ob beim Nationalteam oder in der<br />
2. Klasse Reserve. Wie das gemeint ist?<br />
Ganz einfach! In der <strong>ÖFB</strong> App kann ab sofort<br />
in allen Ligen und Bewerben für den Player<br />
Of The Match abgestimmt werden.<br />
Also: Vote für deine Freunde und Idole!<br />
Dazu einfach die App im App Store oder im<br />
Google Play Store kostenlos downloaden,<br />
während des Spiels auf den Live-Tab klicken<br />
und dann im Reiter Spiel-Info den Player<br />
Of The Match Button auswählen. Stimme<br />
für deinen Favoriten ab – fertig!<br />
Z<br />
ehntausende Kinder und Jugendliche spielen in Österreich jedes<br />
Wochenende Fußball oder engagieren sich als Trainer:innen und<br />
Schiedsrichter:innen. Damit sich all diese jungen Menschen in einem<br />
sicheren Umfeld bewegen und frei entfalten können, wird der <strong>ÖFB</strong><br />
ab sofort einen speziellen Fokus auf das Thema Kinderschutz legen.<br />
„KEINS VON FÜNF“:<br />
GROSSE INITIATIVE<br />
FÜR KINDERSCHUTZ<br />
Zum Start soll mit einer Kampagne Aufmerksamkeit<br />
erzeugt werden, die für das Thema des Missbrauchs<br />
sensibilisiert und auf Probleme hinweist.<br />
Hierfür haben sich Spielerinnen und Spieler der Nationalteams<br />
und der Frauen-Bundesliga mit der<br />
Geste #KeinsvonFünf fotografieren lassen.<br />
In Kooperation mit dem Verein<br />
„100% Sport“ sollen Menschen darauf<br />
aufmerksam gemacht werden,<br />
dass rund eines von fünf<br />
Kindern Opfer von Gewalt, einschließlich<br />
sexuellem Missbrauch<br />
wird. Durch wirksame Prävention<br />
und mit Hilfe des Leitfadens<br />
„Für Respekt und Sicherheit –<br />
Gegen sexualisierte Übergriffe<br />
im Sport“ soll daraus „KEINS<br />
von Fünf“ werden.<br />
<strong>ÖFB</strong> MIT LERNKURVE<br />
STADION BEIM „LANGEN TAG<br />
DER FLUCHT“ DER UNHCR<br />
Im Oktober veranstaltet das UN-Flüchtlingshochkommissariat<br />
UNHCR den österreichweiten „Langen Tag der Flucht“<br />
mit einem breiten Bildungsangebot für Jung und Alt zu den<br />
Themen Flucht, Asyl und Integration. Der <strong>ÖFB</strong> unterstützt<br />
OELF diese wichtige Initiative mit<br />
Workshops für Schulklassen<br />
im Ernst-Happel-Stadion.<br />
Im Rahmen der sogenannten<br />
LERNKURVE STADION<br />
lädt der <strong>ÖFB</strong> bereits seit<br />
mehreren Jahren Jugendgruppen<br />
und Schulklassen<br />
in Fußballstadien ein, um<br />
gemeinsam bestimmte Werte<br />
des gesellschaftlichen Zusammenlebens<br />
und des sportlichen Zusammenspiels zu<br />
besprechen. Mithilfe interaktiver Workshops von Expert:<br />
innen-Organisationen werden mit Jugendlichen Themen<br />
zur Vorbeugung von Gewalt und Diskriminierung bearbeitet<br />
und Handlungsmöglichkeiten diskutiert, die zu einem<br />
respektvolleren und fairen Umgang sowohl auf den Fußballplätzen<br />
als auch darüber hinaus beitragen sollen.<br />
CORNER 04/<strong>23</strong><br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />
61
WASWURDEAUS …<br />
… ANDREAS IVANSCHITZ?<br />
TEXT HANS HUBER<br />
Jüngster Kapitän beim ältesten Klub<br />
An Schlagzeilen hat<br />
es in der beeindruckenden<br />
Karriere<br />
des Andreas Ivanschitz,<br />
40, wahrlich<br />
nicht gemangelt. Meistertitel<br />
in Österreich, in den<br />
USA (!) und in Tschechien,<br />
69 Länderspiele und die<br />
Ehre, das Nationalteam als<br />
jüngster Kapitän der österreichischen<br />
Fußball-Geschichte<br />
auf das Feld geführt<br />
zu haben. Auch bei<br />
der Heim-Euro 2008. Jetzt<br />
will der jüngste Kapitän<br />
Österreichs den ältesten<br />
Verein, den First Vienna<br />
Football Club, wieder in die<br />
oberste Liga steuern.<br />
Dabei stand Ivanschitz<br />
nach 19 Jahren Profifußball<br />
in Österreich (Rapid und<br />
Salzburg), Griechenland<br />
(Panathinaikos), Deutschland<br />
(Mainz 05), Spanien (Levante UD), den<br />
USA (Seattle Sounders) und zum Ausklang<br />
Tschechien (Viktoria Pilsen) der Sinn gar nicht<br />
nach Fußball. Aber nach einer bewussten<br />
Abkühlphase erwärmte er sich doch wieder<br />
für eine Funktion. „Im Fußballgeschäft dabei<br />
zu sein, ist doch wirklich cool!“<br />
Bei der Vienna kümmerte er sich, gelockt<br />
von Markus Katzer, zunächst um den<br />
Nachwuchs, ehe er nach dem Abgang von<br />
Katzer zu Rapid das Amt des Sportdirektors<br />
übernahm. Mit der Vienna hatte er zwar bis<br />
zu seinem Engagement keine näheren Berührungspunkte,<br />
doch das Flair der Hohen<br />
Warte beeindruckt auch einen Globetrotter<br />
des Fußballs. „Das ist hier einfach ein wunderbares<br />
Ambiente.“ Und Ivanschitz identifiziert<br />
sich auch total mit den ehrgeizigen<br />
Zielen der Döblinger. „Natürlich ist mir bewusst,<br />
dass ich jetzt mehr Verantwortung<br />
übernehmen muss. Aber voller Demut wollen<br />
wir unsere Ziele umsetzen.“ Die lauten:<br />
die guten Möglichkeiten, die Infrastruktur<br />
mit dem Ausbildungszentrum nützen und<br />
bis 2026 in die erste Liga aufsteigen. Aber<br />
in dem Bewusstsein, ein Ausbildungsverein<br />
zu sein. „Auf Knopfdruck wird es nicht gehen,<br />
wir müssen dafür hart arbeiten.“<br />
2003 debütierte Ivanschitz<br />
im Nationalteam, heute<br />
hat er mit der Vienna das<br />
Ziel, in die Bundesliga<br />
aufzusteigen.<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Eine spannende Aufgabe,<br />
bei der die internationalen<br />
Erfahrungen natürlich einfließen.<br />
„Weil ich von allen Stationen<br />
etwas mitnehmen<br />
kann.“ Jeder Klub und jedes<br />
Land hätte seine Eigenheiten.<br />
Dabei will er aber keine seiner<br />
Stationen hervorheben.<br />
„Ich bin dankbar, dass ich das<br />
alles erleben durfte. Aber<br />
natürlich stellt das eine Horizonterweiterung<br />
dar. Es<br />
nimmt dir keiner, gegen einen<br />
Messi oder gegen einen Ronaldo<br />
gespielt zu haben!“<br />
Und auch die unliebsamen<br />
Erfahrungen, als er von einigen<br />
Rapid-„Fans“ nach seinem<br />
Wechsel zu Red Bull<br />
Salzburg ausgepfiffen und<br />
auch beschimpft wurde, versuchte<br />
der gebürtige Burgenländer<br />
sehr professionell zu<br />
nehmen. „Der Wechsel nach<br />
Griechenland hat mir dabei sehr geholfen.“<br />
Inzwischen hat er auch schon einige Besuche<br />
im Allianz Stadion hinter sich und freut<br />
sich immer wieder, dort bekannte Gesichter<br />
zu sehen.<br />
Dass ein Fußballklub nicht immer wie<br />
ein Unternehmen abseits des grünen Rasens<br />
zu führen ist, bekam er auch in seiner aktiven<br />
Karriere, aber auch bei der blau-gelben Vienna<br />
immer wieder vor Augen geführt.<br />
„Manchmal ist Fußball frustrierend, dann<br />
wieder gibt es schöne Momente. Man kann<br />
gewisse Dinge nie vorhersehen. Aber das<br />
ist auch das Faszinierende am Fußball!“<br />
Dass sich harte, konsequente Arbeit aber<br />
letztlich auszahlt, davon ist er überzeugt.<br />
Seine Begeisterung für den Fußball hat<br />
er weitergegeben. Zwei seiner drei Kinder<br />
zeigen durchaus Talent: Ilia, mittlerweile 16,<br />
spielt nach seinen Anfängen bei der Vienna<br />
mittlerweile in der Salzburger Akademie und<br />
in den <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams mit beachtlichem<br />
Erfolg. Tochter Nahla jagt im Nachwuchs<br />
der Vienna dem Ball nach. Und Andreas<br />
Ivanschitz spielt, wann immer es sein<br />
voller Terminkalender zulässt, noch immer<br />
für die „Copa Pele“, die Mannschaft der<br />
Alt-Internationalen.<br />
62<br />
CORNER 04/<strong>23</strong>
Die Sponsoren<br />
und Partner des <strong>ÖFB</strong><br />
Wir sagen Danke!<br />
Folge uns auf:<br />
Das Nationalteam<br />
Das Frauen-Nationalteam oefb_1904 oefb1904 oefb1904 <strong>ÖFB</strong><br />
<strong>ÖFB</strong><br />
shop.oefb.at<br />
www.oefb.at
DIE ZUKUNFT<br />
BRAUCHT EIN<br />
STARKES WIR.<br />
WIR MACHT’S MÖGLICH.<br />
Ein starkes Wir kann mehr bewegen als ein Du oder Ich alleine. Es ist die Kraft<br />
der Gemeinschaft, die uns den Mut gibt, neue Wege zu gehen, die uns befl ügelt<br />
und die uns hilft, Berge zu versetzen. Daran glauben wir seit mehr als 160 Jahren<br />
und das ist, was wir meinen, wenn wir sagen: WIR macht’s möglich.<br />
raiffeisen.at