Beteiligungsbericht 2021

aktuellen Entwicklungen fortlaufend bewertet und entsprechende Maßnahmen mit
dem Ziel einer Risikominimierung ergriffen. Sofern kein Erdgaslieferembargo droht,
bewertet die STAWAG ihre bestehenden Risiken zumindest als überschaubar. Die
größten Herausforderungen ergeben sich aktuell aus der Beteiligung an der TKL. Unter
der Prämisse, dass die TKL im Zuge des Kohle-Embargos spätestens ab Mitte des
Jahres keine russische Kohle mehr beziehen wird, arbeitet die TKL aktuell mit
Hochdruck an der Umsetzung einer geänderten Beschaffungsstrategie. So hat die TKL
bereits damit begonnen, sich für das 3. und 4. Quartal 2022 als auch für das 1. Quartal
2023 mit nicht russischen Kohlemengen einzudecken, um den Kraftwerkseinsatz
möglichst ohne Einschränkung sicherzustellen.
Abgesehen von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs erwartet der Vertriebsbereich
der STAWAG im Jahr 2022 infolge zu erwartender Kundenverluste im Privat- und
Gewerbekundenbereich im Strombereich einen Mengenrückgang gegenüber dem
Vorjahr, während der Absatz im Industrie- und Geschäftskundensegment annähernd
konstant bleibt. Auch in der Gassparte ist von einem Kundenrückgang im Privat- und
Geschäftskundensegment nahezu auf dem Vorjahresniveau erwartet wird. Aufgrund
der kühlen Witterung im Jahr 2021 werden sich die Absatzmengen in der Gassparte
bei einer durchschnittlichen Witterung insgesamt jedoch rückläufig entwickeln. Im
Wasserbereich ist von einem gegenüber dem Vorjahr eingeschwungenen Verbrauch
bei gleichbleibendem Kundenbestand auszugehen. Im Bereich Wärmecontracting ist
aufgrund einer verstärkten Akquise im Geschäftsjahr 2022 ebenfalls ein leichter
Mengenzuwachs zu erwarten, wie nachfolgende Tabelle verdeutlicht:
Mengenentwicklung Vertriebsgeschäft
Sparte Ist 2021 Plan 2022 Abw. Abw.
(Prozent)
Strom (Mio. kWh) 712 704 -8 -1,1
Gas (Mio. kWh) 1.344 1.243 -101 -7,5
Wasser (Mio. cbm)* 15 15 0 0
Wärmecontracting 12 13 +1 +8,3
(Mio. kWh)
*) ohne Verlustmengen
Nachdem die Temperaturen im Jahr 2021 unterhalb des langjährigen Mittels lagen,
dürfte im Falle eines erwarteten durchschnittlichen Temperaturniveaus im Jahr 2022
der witterungsabhängige Teil der Gas- und Stromnachfrage stimuliert werden. Der
konjunkturabhängige Teil der Strom- und Gasnachfrage wird insbesondere vom
weiteren Verlauf der Pandemie-Entwicklung abhängig sein.
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