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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

4) Ebenso wie bei den audio-visuellen Medien lassen sich viele Themen <strong>des</strong><br />

Sports auch außerhalb <strong>der</strong> eigentlichen Sportberichterstattung unterbringen.<br />

Dies wird von Verbänden und Organisationen bisher wenig genutzt.<br />

5) Neben den Tageszeitungen etabliert sich zunehmend <strong>der</strong> Markt von Sport-<br />

Special-Interest-Zeitschriften. Zeitschriftentitel und -inhalte werden immer<br />

spezifischer und erreichen immer kleinere Zielgruppen, in denen sich aber oft<br />

die Multiplikatoren und Entscheidungsträger befinden. Hier muss die<br />

Kontaktpflege intensiviert werden.<br />

6) Sportvereine und -verbände sind gefragt, ihre Belange aktiv und offensiv <strong>der</strong><br />

Presse zu kommunizieren. Passivität und Warten auf den Zeitungsmann führt<br />

zu Nichtbeachtung <strong>der</strong> eigenen Themen im Blatt.<br />

SCHULZ (1995, S.196) belegt Konformitäten bei <strong>der</strong> Sportberichterstattung<br />

von Tageszeitungen anhand folgen<strong>der</strong> Punkte:<br />

a) Themen <strong>der</strong> Sportaufmacher lassen sich an Haupthandlungsträgern<br />

ablesen.<br />

b) <strong>der</strong> hohe Nachrichtenwert eines Ereignisses führt zu konvergenten<br />

Kommentaren (Beispiel: letzter Spieltag <strong>der</strong> 1. Fußball-Bun<strong>des</strong>liga).<br />

c) die Konzentration auf einzelne Personen, die auf Bil<strong>der</strong>n abgedruckt sind.<br />

d) eine ähnliche Agenturberichterstattung über bestimmte, gleiche<br />

Ereignisse.<br />

7) Die Sportministerkonferenz for<strong>der</strong>t für die Printmedien, eine neue<br />

gesellschaftliche Diskussion über Berufsbild und Berufsethos <strong>des</strong><br />

Sportjournalismus zu führen, da ein Generationswechsel stattgefunden habe.<br />

Jüngere Journalisten seien eher nachfrageorientiert und richten sich nach dem<br />

Publikumsgeschmack, während ältere Kollegen stärker die Werte und Inhalte<br />

<strong>des</strong> Sports vermitteln würden. So fehlte jüngeren Journalisten häufig die<br />

Sensibilität für nicht „marktgängige“ Themen <strong>des</strong> Sports.<br />

Im Vergleich zu den audio-visuellen Medien benötigen Tageszeitungen weniger eine<br />

Dramaturgie um damit ihren Rezipienten eine zuschauergerechte, telegene Sportart<br />

zu präsentieren. Hier kommt <strong>der</strong> Sport durchaus ohne Inszenierung aus. Der<br />

Eishockey-Puck muss nicht gefärbt werden, damit <strong>der</strong> Zuschauer ihn besser am<br />

Bildschirm verfolgen kann, <strong>der</strong> Tischtennisball muss nicht vergrößert werden, damit<br />

die Ballwechsel für die Augen sichtbar wird.<br />

Die Chance <strong>der</strong> Tageszeitungen besteht darin, dieser Form <strong>der</strong><br />

Kommerzialisierung 315 und Einseitigkeit <strong>der</strong> Berichterstattung auszuweichen. Sie<br />

muss sich nicht ausschließlich auf publikumswirksame Sportarten konzentrieren,<br />

son<strong>der</strong>n kann auch Randsportarten präsentieren und für ihre Leser interessant<br />

315 GLEICH 2000, S.512 spricht auch von fortschreiten<strong>der</strong> „Entertainisierung“.(vgl. auch GÖRNER<br />

1995).<br />

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