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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Die Sportberichterstattung in <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung stößt laut SCHAUERTEs<br />

Evaluation von 2001 auf ein sehr hohes Interesse. Während zwei Drittel <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>bürger regelmäßig Fernsehsport konsumieren, lesen 55 Prozent 300 die<br />

Sportberichterstattung in <strong>der</strong> Tageszeitung. Rund 30 Prozent hören Sportberichte im<br />

Radio, 22 Prozent konsumieren Sportzeitschriften, elf Prozent lesen Sportbücher und<br />

nur zehn Prozent <strong>der</strong> Befragten nutzen die Sportangebote im WWW. 301<br />

Ähnliche Zahlen hat die SWR-Studie „Informationsverhalten <strong>der</strong> Deutschen 2002“.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> „Kompetenzbereiche <strong>der</strong> tagesakzuellen Medien am Beispiel von<br />

Themenbereichen“ gaben bun<strong>des</strong>deutsche Personen ab 14 Jahren an, ihre<br />

wichtigste/zweitwichtigste Informationsquelle aus dem Bereich Sport stammt zu 27<br />

Prozent aus dem Radio, 73 Prozent aus dem Fernsehen und zu 50 Prozent aus <strong>der</strong><br />

Tageszeitung. 302<br />

Beim zeitlichen Umfang <strong>der</strong> Sportmediennutzung verschiebt sich die Reihenfolge<br />

leicht. Während die Gesamtnutzungszeit <strong>der</strong> Sportangebote in TV, Radio,<br />

Tageszeitung und Sportzeitschrift vier Stunden und 17 Minuten pro Woche beträgt,<br />

ist <strong>der</strong> Nutzungsumfang <strong>der</strong> TV-Sportberichterstattung mit 1:44 Stunden am größten.<br />

Es folgen Sportzeitschrift (58 Minuten), Radio (48 Minuten) und die Tageszeitung (47<br />

Minuten). 303 Entgegen den TV-Gewohnheit, den Sport am Wochenende zu<br />

konsumieren, wird <strong>der</strong> Sport in <strong>der</strong> Tageszeitung bevorzugt an Wochentagen<br />

gelesen. Dabei kommt <strong>der</strong> lokalen Sportberichterstattung ebenfalls eine hohe<br />

Bedeutung zu. SCHAUERTE ergänzt:<br />

„Dementsprechend divergieren gemäß dem lokalen/regionalen Sportgeschehen auch<br />

die Sportartpräferenzen <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Städte, da den Sportarten<br />

erfolgreicher einheimischer Sportler o<strong>der</strong> Mannschaften erhöhte Aufmerksamkeit<br />

geschenkt wird.“ 304<br />

In Deutschland dominieren die regionalen Tageszeitungen gegenüber den<br />

überregionalen Blättern wie <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung o<strong>der</strong> FAZ. Regionale<br />

300<br />

Die Rezipienten <strong>des</strong> Tageszeitungs-Sportteils widmen 23 Prozent <strong>des</strong> Gesamtnutzungsumfangs<br />

diesem Ressort. Der zeitliche Nutzungsumfang nimmt mit sinkendem Alter stetig ab. Die Gruppe <strong>der</strong><br />

15 bis 19-Jährigen erreicht laut Gießener-Studie mit 33 Minuten pro Woche den niedrigsten Wert.<br />

301<br />

Vgl. SCHAUERTE 2002, S.199. SPORT&MARKT liefert in Sponsors 08/1999, S.18 differente<br />

Werte: Fernsehen 92%, Tageszeitung 58%, Radio 26%, Sportzeitung 15%, Fachzeitschrift 9%,<br />

Internet 2%, Videotext, Freunde, Verein jeweils ein Prozent.<br />

302<br />

Vgl. BLÖDORN/GERHARDS 2004, S.12; vgl. auch Kap. 4.5.1: Nutzung <strong>der</strong> Tageszeitung sowie<br />

Kap. 4.6: Konkurrenz zwischen den Medien.<br />

303<br />

SCHAUERTE 2002, S.200. Die Nische <strong>der</strong> Tageszeitung in <strong>der</strong> medialen Vielfalt von heute liegt<br />

somit eindeutig in <strong>der</strong> Komplementärfunktion zu Radio und Fernsehen. Vgl. TEWES 1991: So<br />

bestachen überregionale Zeitungen durch ausführliche Analysen, und die Boulevardpresse setzte<br />

einen Schwerpunkt mit Geschichten aus dem Privatleben <strong>der</strong> Sportstars. Das heißt, die Presse<br />

orientierte sich mit ihrer Berichterstattung an <strong>der</strong> <strong>des</strong> Fernsehens und versuchte Lücken und Nischen<br />

zu besetzen, wenn sich auch viele regionale Blätter weiterhin auf eine 1:0-Berichterstattung<br />

beschränkten (vgl.dazu auch HACKFORTH/FISCHER 1994, S.17).<br />

304<br />

SCHAUERTE 2002, S.202.<br />

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